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Vogel Gryff äxtra 27. Januar 20162 IM HORST

Sie machen die Talfahrt möglich Eine Mannschaft aus zehn Flossbauern baute in aller Frühe oberhalb der Schwarzwaldbrücke in Rekordzeit ein Floss.

Von Werner BlatterWelch einzigartige Stimmung im Wild-Maa-Horst! Obwohl seit Jahrzehnten dasselbe Ritual ge-boten wird, läuft es einem doch jedes Mal kalt den Rücken ab.

Der beste Tee für die MannenDiesmal startet das Ritual mit Morgenröte über den bald his-torischen Kraftwerkshallen zu Birsfelden. Auf einem uralten «Postwägeli» werden die alten Kanonen angeschleppt. Das hei-melige Fourgon des Bauunteneh-men Nanni, Giovanni sei Dank, transportiert die legendären Flossbretter an. Horstwart Ro-land Frank bringt Wasser, das aus einem verbürgten Uraltbrun-nen tröpfelt. Daraus brüht Edith, seine «Hochzytere», so sagt man auf gut Kleinbaslerisch, Europas allerbesten Tee... Wenn dies kei-ne grandios gelebte Tradition ist! Kleinbasel und unsere ganze Stadt Basel sind weit besser, als immer wieder von vergrämten Ewig-nörglern und Verhinderern gebellt wird. «Tun wir was, machen wir erste Schritte», meint nun Häre-nmeister René Thoma. Recht so, attestiert alt Bubengeneral Franz Bauer, der auf keiner Feier links und rechts des Rheins fehlt.

Präzisionsarbeit der FlosscrewUnter der Leitung von Thomas Wick fugen die kräftigen Männer

das Holz, die Bretter und gar die Kanonen durch das dunkle Bord hinab zum Horst. Dorthin hatte die Rheinpolizei bereits am Vor-tag die Weidlinge herangeschleppt – ihr sei ein besonderer Dank ausgesprochen! Das Niedrigwas-ser hatte heuer ganz besondere Schwierigkeiten bereitet, mussten doch die Schiffe etwas weiter drin im Bach verankert werden.

Arbeit im StillenAber das Floss wird einmal mehr fachmännisch perfekt gebaut. Als Letztes werden die Flaggen gesetzt und die Kissen für die Ehrengäste auf die Bänke gelegt. «Bravo!», rufen nun alle. Wirklich eine tol-le Arbeit haben die Flossbauer geleistet, ganz im Stillen, ohne Glanz und Gloria. Und die Tal-fahrt kann pünktlich beginnen.

Im Wild-Maa-Horst. Giovanni Nanni, Rico Meier und Hären-Meister René Thoma. Fotos: ter.

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Vogel Gryff-Spezialausgabe vom 27. Januar 2016 Herausgeberin: NKM Verlag AG, Christian Kern Auflage: 35 000 Exemplare. Verteilung: am Vogel Gryff-Tag abends auf der Gasse, am 28. Januar im Klein-basel und in den Gemeinden Riehen und Bettingen Redaktion und Inserateverwaltung: Postfach, 4005 Basel, Tel. 061 691 06 66, Fax 061 691 36 35, www.vogelgryff.ch, [email protected] Chefredaktor: Rolf Zenklusen (zen.) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Werner Blatter (ter.), Markus Knöpfli (knö.), Patrick Straub (ps.), Tobias Gfeller (tgf.) Fotos: Werner Blatter, Markus Knöpfli, Patrick Straub, Rolf Zenklusen Produktion: Dani Gubler Korrektorat: Markus und Cornelia Knöpfli Druck: DZZ Druckzentrum Zürich AG Inserate: Paul Wisler

Das spezielle Bockbier zum Vogel-Gryff-Tag

zen. Zum höchs-ten Kleinbasler Feiertag hat die Brauerei Fischer-stube wiederum eine Bierspezi-alität gebraut.

Dieses Jahr stellte Braumeister Jürgen Pinke einen rötlichen, dunklen «Gryffe Bogg» aus sechs verschiedenen Hopfen- und drei Malzsorten her. Die Spezialität erweist sich als sehr charaktervoll von der Nase bis zum Abgang. Auch Tradition haben die für diesen Tag speziell entworfenen und nummerierten Bierteller (Bild oben).

Gryffe Bogg Vogel Gryff äxtra

Beim Aufwärmen. Roland und Edith Frank mit Franz Baur.

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Erste Stärkung für den strengen Tag

Fischerstube. (von links) Dieter Graber (Vorgesetzter Greifen und Organisator dieser Runde), Röbi Schönbächler (Gast), Pat Hills (Grabers persönlicher Gast am Gryffemähli), Rolf Stohler (Gast), Markus Zeender (Gast).

Vogel Gryff äxtra 27. Januar 2016 3FRÜHSTÜCK

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Linde. Gestandene und werdende Hären-Brüder: (von links) David von Rohr, Patrick Haas, Daniel Haas, Rolf Märki, Röbi Wiedmann, «Bolle» Scherb, Karim Wietlisbacher, Sandro Wietlisbacher (Neuauf-nahme), Simon Heinzelmann (Neufaufnahme), Marco Zerbini.

Rebhaus. (v.l.) Peter Gilgin, Urs von Felten, Erich Hofmann (alle Hären), Christoph Zuber (ehemals Rebhaus), Roby Ehret (Hären), Martin Ricklin (Gast), Jan van Berkel (Gast), Lieni Würth (ehemals Hären), René Ebner (ehemals Rebhaus), Marc Pipoz (Gast).

Schafeck. (vorne v. l.): Christian Sidler, Giovanni Nanni, (Mitte v. l.): Theo Meyer, Victor Pensa, Daniel Hunziker, (hinten von links): Daniel Buchmüller, Christian Trachsel, Urs Panosetti, Gerry Jäggi, Christoph Bürgenmeier, André Auderset. Eingeladen haben Christian Sidler und Christian Kern). Foto: chk.

Club de Petit Bâle. (v.l.) Benno Panissidi (Gast), Heinz Ritschard (Gast), Peter Lämmle (Greifen), Dieter Kromer (Gast), Franz Freuler (Gesellschaftsarzt Greifen), Christoph Nidecker (Rebhaus), Andreas Zimber (Rebhaus), Markus Zimber (Gesellschaftspfleger Rebhaus), Hanspeter Frey (Rebhaus und Organisator dieser Runde).

Hahn. (v.l.) Romano Anselmetti, Sara Janner, Marc Magne (Wirt und Greifenbruder), Heinrich Winkler, Barbara Frei, Laurence Thüring, Willy Dunkel.

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Vogel Gryff äxtra 27. Januar 20164 TALFAHRT

Einmal mehr war die Talfahrt des Flosses der absolute Hit. Abertausen-de genossen denTraditionsanlass.

Von Werner Blatter

Begleitet von Böllerdonnern und Trommelwirbeln der Spieltambou-ren bot der Wild Maa, das Wap-pentier der Hären, auf dem Floss seine urigen Tänze. Vor allem die «Kracher» unter dem engen Bogen der Mittleren Brücke hatte es die-ses Jahr den Zuschauern angetan. Die Ehrengäste genossen dieses einzigartige Erlebnis in vollen Zü-gen. Wer hier mitfahren darf, ist Einzig.

Enorm viele SchulklassenAuffallend viele junge Zuschauer standen beidseitig an den Ufern. Das Brauchtum Vogel Gryff ist in den Schulen – nicht nur im Stadt-kanton – zum Kult geworden. Die Bemerkung eines älteren Zaungas-tes am Oberen Rheinweg «Wenn's gratis isch, kemme si us der Land-schaft», wurde von den Nach-barskantönlern mit einem schelmi-schen Lächeln quittiert. Egal. Wir lieben und halten das Brauchtum hoch, sehr hoch sogar, meinte ein alt Meister mit berechtigtem Stolz. Der niedrige Wasserstand zwang die Flossmannschacht, etwas frü-her zu starten, um wie seit Jahren punkt elf Uhr im Kleinen Klingen-tal zu landen. Damit die beiden Wappen gspänli Leu und Vogel Gryff ihren Wild Maa begrüssen konnten. Alle waren sich einmal mehr einig: Die Talfahrt ist das Herzstück des Kleinbasler Ehren-tags.

Mit Rauch und Böllerdonner bachab

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Schöne Kulisse. Das Floss kurz vor dem Ankunft beim Kleinen Klingental.

Kanoniere. Sie feuern einen Böller nach dem anderen ab. Fotos: Patrick Straub.

Aus der Vogelperspektive. Ein ungewohnter Blick auf das Wild-Maa-Floss.

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Vogel Gryff äxtra 27. Januar 2016 5GÄSTE UND NEUAUFNAHMEN

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Die Ehrengäste am Gryffemähli 2016 (in alphabetischer Reihenfolge)

• Norbert Arnold

Persönlicher Gast des Statthalters Stefan Ospel

• Dr. Felix Blumer

Meister Zunft zu Wiedikon

• Daniel Cenci Persönlicher Gast des Schreibers Michael Fischer

• Thomas Gerster

Zunft zu Wiedikon

• Thomas Hediger

Meister E.E. Zunft zu Webern Basel

• Claus Herrmann Persönlicher Gast des Vorgesetzten Roland Frank

• Patrick Hills Persönlicher Gast des Vorgesetzten Dieter Graber

• Christian Abt

Abt Kloster Engelberg

• Jacques Moehl

Compagnie de 1602 Genève

• Dr. Guy Morin

Regierungspräsident Kanton Basel-Stadt

Neuaufnahmen 2016

Ehrengesellschaft zum Rebhaus

Urs Hochstrasser Kevin Rodemerk Markus Stohler (Wiederaufnahme)

Ehrengesellschaft zur Hären

Georges Bass Ferenc David

Marc Grossenbacher Simon Heinzelmann

Heinz Weishaupt Sandro Wietlisbacher

Ehrengesellschaft zum Greifen

Robert Hofer Sebastian Kölliker Serge Rosenblatt Ronny Schibler

Christoph Seibert Daniel Uebersax

• Zoran Peric

Persönlicher Gast des Vorgesetzten Balz Herter

• Lukas Polivka

Persönlicher Gast des Vorgesetzten Stefan Bruderer

• Jürg Rämi

Ehemaliger Direktor EuroAirport

• Yves Riesen

Persönlicher Gast des Vors. Meisters Raymond Schmid

• Ivan Rochat

Président Compagnie de 1602 Genève

• Yves Rossier

Staatssekretär EDA

• Claudio Rudin

Beatboxer/Musiker

• Marco Streller

Fussballer/FC Basel

• Heinz Wildbolz

Obmann Zunft zu Webern Bern

• Christian Zingg Lehrer Integrations-und Berufswahlklassen

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«Mit Vorfreude, Respekt und Demut»Raymond Schmid ist erst-mals Vorsitzender Meister der Drei E. Ein Gespräch über die Meisterrede, Bet-tingen und seine Töchter.

Von Markus KnöpfliHerr Schmid, Sie sind Personal-verantwortlicher im Basler Fi-nanzdepartement und seit zwei Jahren Greifen-Meister. Heute erlebten Sie Ihre Feuertaufe als Vorsitzender Meister. Mit wel-chen Gefühlen gingen Sie diese Aufgabe an?Raymond Schmid: Mit grosser Vorfreude. Das gilt auch für die Vorbereitungen. Diese beginnen für meine Mitvorgesetzten und mich ja schon ein Jahr vor dem eigentlichen Tag, zum Beispiel mit dem Einladen der Ehrengäs-te, dem Zusammenstellen des Programmes oder mit den ersten Gedanken zur Meisterrede am Gryffemähli. Diese erste Rede ist etwas Spezielles. Ich ging mit Respekt und Demut ran.

In der Rede thematisierten Sie den «Umgang mit Veränderun-gen». Dabei sprachen Sie auch die neue Basler Skyline an. Was sagen Sie persönlich zu den beste-henden und noch entstehenden Türmen?Ich persönlich finde sie toll, ich freue mich, dass sich etwas tut. Ich meine damit nicht nur die Ästhetik der Türme, sondern die Tatsache, dass Roche und Messe sich damit zum Standort Basel be-kennen. Das ist ein Ja zu unserem Kanton, zu unserer Stadt und zu Arbeitsplätzen.

Sie sprachen auch vom Ladenster-ben. Das Motto der Fasnacht 2016 lautet «Mer mache dicht». Gab es den Anstoss dazu?Es ist umgekehrt: Beim Nachdenken über Verände-rungen war mir schon früh klar,

Raymond Schmid. Der Vorsitzende Meister der Drei Ehrengesell-schaften Kleinbasels erinnert sich noch gut, wie er als Kind erstmals zum Horst gehen und den Wild Maa sehen durfte. Foto: Markus Knöpfli.

dass auch das Laden-sterben dazu gehört. Das Fasnachtsmotto ist für mich daher eine Bestätigung.

Sie erwähnten auch die Flüchtlingskrise und das Verkehrskonzept. Beides tangiert uns im Kleinbasel. Doch das Verkehrskonzept löste letztes Jahr die weitaus grösseren Diskussionen aus. Ist das noch verhältnismässig?Von meiner Grundhaltung her denke ich nicht. Die Fragen

rund um die Ver-kehrspolitik sind ja – verglichen mit dem Thema Flüchtlinge – ei-gentlich sehr ein-fach zu lösen. Ich verstehe aber,

dass sich Gewerbe und Anwoh-ner gegen die für sie zum Teil

schädlichen Verkehrs-bestimmungen weh-ren. Das betrifft sie ganz persönlich. Das Thema Flüchtlin-

ge scheint uns dagegen noch nicht so nah zu sein.

Welches sind Ihre frühes-ten Erinnerungen an den Vo-

gel Gryff?Ich bin im Kleinbasel aufgewach-sen und besuchte die Primarschu-le Schoren. Dort wurde uns die-ser Brauch näher gebracht. Mein erstes Highlight war, als ich als Drittklässler zum Horst gehen, ei-nen Schnägg ho-len und den Wild Maa sehen durf-te. Das ist meine erste Erinnerung, samt der klebri-gen Hände in der Kälte – ganz speziell! Von da an liess mich

dieser Brauch nicht mehr los. Doch Gesellschaftsbruder wurde ich erst mit 34.

Weshalb?Mein Grossvater gehörte der Ge-sellschaft zur Hären an, doch mein Vater trat aus persönlichen Gründen nicht den Drei E bei. Deshalb war die Tradition, dass der Sohn dort beitritt, wo der Va-ter schon war, unterbrochen. Da ich aber Fasnacht bei der Clique Alti Glaibasler mache, der früher sehr viele Greifenbrüder angehör-ten, kam ich über Cliquenkolle-gen zur Gesellschaft zum Greifen.

Wie steht es mit Ihren Kindern?Ich habe zwei Töchter (lacht). Aber sie finden den Brauch auch toll und nehmen sich jedes Jahr am Vogel-Gryff-Tag frei. Viel-leicht liesse sich ja etwas bei un-seren Schwiegersöhnen bewegen, wobei beide noch Basler Bürger werden müssten. Ich arbeite dar-an. (lacht).

Sie waren von 1999 bis 2002 Bettinger Gemeindeverwalter. Bekommt man von dort aus ein etwas anderes Verhältnis zum Kleinbasel und zur Stadt?Ja, es gibt etwas Distanz. Es ist halt eine andere Welt. Vorher ar-beitete ich auf einer Bank am Aeschenplatz, wo es sehr laut ist. In Bettingen hingegen hört man Kuhglocken. Das war wie ein po-sitiver Kulturschock, den ich nicht missen möchte. Dennoch zog es mich wieder in die Stadt zurück. Ein Grund: Vorher konnte ich mich über Mittag oft mit Freunden zum Essen treffen, in Bettingen war ich etwas «ab der Welt». Jetzt kann ich das soziale Netzwerk

wieder einfacher aufrecht halten. Andrerseits konn-te ich über Mittag auch nach Hause, was angesichts der damals noch halb-wüchsigen Töch-

ter für mich einen grossen Wert hatte.

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«Meine Töchter finden den Brauch auch toll

und nehmen sich jedes Jahr am

Vogel-Gryff-Tag frei.»

«In Bettingen hört man die Kuhglocken. Das war wie ein positiver Kulturschock, den ich nicht missen möchte.»

Vogel Gryff äxtra 27. Januar 20166 VORSITZENDER MEISTER

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«Jeder entwickelt seinen eigenen Stil»

Der Brauch, der Tag, das gan-ze Drum und Dran – der Vogel Gryff hat mich schon als Kind stark fasziniert. Mein Vater durf-te auch schon den Vogel Gryff tanzen, zuvor auch sein Bruder. So gesehen habe ich das im Blut. Später hatte ich das Glück, in die Drei E und später ins Spiel aufge-nommen zu werden. Sehr schön

ist auch, jeweils die Reaktionen des Publikums zu sehen – vor allem die leuchtenden Augen der unzäh-ligen Kinder, die sich bei der Lan-

dung des Flosses unten am Rhein versammeln.

Tanzt man nach sechs Jahren besser als am Anfang?Das ist schwierig zu sagen. Im Gegensatz zum Trommeltext, der aufgeschrieben ist, sind die Tänze ja nicht verbrieft und werden jeweils mündlich an die

Ein neuer Kopf für das letzte Mal. Vor seiner «Pensionierung» als Vogel Gryff hatte Pascal noch die Ehre, mit dem neuen Vogel-Gryff-Kopf durch das Kleinbasel zu tanzen. Foto: ps.

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Mit dem neuen Kopf kam der Vogel Gryff noch ma-jestätischer daher. Unter dem Kostüm steckte der Bauingenieur Pascal (35).

Von Rolf Zenklusen

Pascal, Sie haben dieses Jahr den Vogel Gryff mit einem neu-en Kopf getanzt. Was bedeutete das für Sie? Haben Sie anders ge-tanzt?Pascal: Dieses Jahr war sowie-so sehr speziell. Neben der Ehre, mit dem neuen Kopf zu tanzen, war es mein letztes Jahr als Vogel Gryff. Anders habe ich deswegen aber nicht getanzt. Wichtig war für mich, diesen wunderschönen Brauch nochmals zu geniessen und mit Stolz und Freude dem Eh-renzeichen entsprechend, würdig abzutreten. Meine Familie und ich widmeten den ganzen Tag un-serem kürzlich verstorbenen Va-ter, der sehr viel Herzblut für die schöne Tradition des Vogel Gryff vergossen hat.

Das neue Kostüm ist sieben Kilo schwerer. War damit das Tanzen anstrengender?Die Flügel sind etwas leichter ge-worden, dafür ist der Kopf schwe-rer. Anstrengender war es nicht: Aber ich musste aufpassen, wenn ich mich am Schluss des Tanzes drehte, denn die neuen Flügel ha-ben eine grössere Spannweite.

Im Vergleich zu den anderen zwei Tieren tanzt der Vogel Gryff we-niger wild. Ist Ihr Tanz damit auch weniger streng?Der Vogel Gryff ist eine stolze, majestätische Figur, die lang-sam und mit einfachen Schritten tanzt. Aber in Kombination mit dem Gewicht des Kostüms ist der Tanz wahrscheinlich nicht weniger streng als die anderen. Gerade beim Drehen wirken die Fliehkräfte stark, was auf die Dauer auch anstrengend ist. Aus meiner Sicht brauche ich weniger Kondition, dafür aber mehr Kraft

Nachfolger weitergegeben. So entwickelt jeder, der ein Tier tanzt, seinen etwas eigenen Stil. Beim Vogel Gryff etwa machen einige grössere, andere viel klei-nere Armbewegungen. Kann sich der Tambour automa-tisch an Ihre Tanzgeschwindig-keit anpassen?Das ist so. Zwischen dem Tam-bour und dem Tier entwickelt sich eine Symbiose; man ist mehrere Jahre zusammen unterwegs. Ich höre auf den Tambour, und der Tambour schaut auf mich. Wenn es zum Beispiel rutschig ist, be-steht die Gefahr, dass man beim Drehen das Gleichgewicht ver-liert. Dann tanze ich langsamer, und der Tambour passt sich an mein Tempo an.

Sind Sie beim Tanzen schon mal aus dem Tritt geraten?Einmal habe ich im Restaurant Rebhaus mit einem Flügel an einem Weinfass angehängt. So wurde der Tanz ganz kurz un-terbrochen, das Zusammenspiel mit dem Tambour hat aber super funktioniert.

Hatten Sie vor dem Vogel Gryff schon Lampenfieber oder schlaf-lose Nächte? Ich habe zum Glück einen guten Schlaf. Aber bevor wir wussten, wie der neue Vogel-Gryff-Kopf aussieht und wie er sich anfühlt, habe ich schon einige Male schlecht geschlafen. Nach den ersten erfolgreichen Proben mit dem neuen Kopf bin ich dann so-fort ruhiger geworden.

Brauchten Sie jeweils auch eine mentale Vorbereitung? Ein Stück weit schon. Ich habe immer dafür gesorgt, dass ich morgens ohne Hektik aufstehen konnte. Während mein Vorgän-ger schon sehr früh beim Treff-punkt für den ersten Tanz war, zog ich es vor, möglichst lange zuhause zu bleiben und mich dort in aller Ruhe mental vorzu-bereiten.

als meine beiden Kollegen, die den Leu oder den Wild Maa tanzen.

Wie fit müssen Sie sein, um den Tag gut zu überstehen?Ich tanzte den Vogel Gryff zum sechsten Mal und gehörte damit ja zu den alten Hasen. Im ers-ten Jahr habe ich vor dem Vogel Gryff noch sehr viel trainiert. Inzwischen weiss ich genau, was ich machen muss, damit es mir auch am nächsten Tag noch gut geht.

Welche Trainings haben Sie absolviert?Ich trainierte meine Kondition – vor allem mit Jogging – und machte gezielte Kraftübungen für diejenigen Körperpartien, die beim Tanz am meisten bean-sprucht werden. Was ist so faszinierend daran, den Vogel Gryff zu tanzen?

«Wenn es zum Beispiel rutschig ist,

besteht die Gefahr, dass man beim Drehen das Gleichgewicht verliert.»

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Neues Antlitz aus dem Mythos der klassischen Römerzeit

Von Rolf ZenklusenWie der Vogel Gryff ins Klein-basel kam, weiss man bis heute nicht genau. Klar ist, dass der Vogel-Gryff-Kopf, der im Mu-seum Kleines Klingental ausge-stellt ist, aus dem 17. Jahrhundert stammt. Weitere Vorgängermo-delle sind leider nicht mehr vor-handen, wie Patrick Moser, früherer Leiter des Museums, im Auftrag der Drei Ehrengesell-schaften Kleinbasels recherchiert hat. So kann nur anhand von Zeichnungen und anderen bild-lichen Überlieferungen vermutet werden, wie die Symbolfigur der Ehrengesellschaft zum Greifen im 15. und 16. Jahrhundert ausgese-hen haben könnte.

1520 im Kleinbasel unterwegs Immerhin weiss man mit Be-stimmtheit, dass der Vogel Gryff schon 1520 als eines der drei Eh-renzeichen und unter der Obhut eines «Tierwächters» in Gestalt eines Ueli durch das Kleinbasel geführt wurde. Dies belegen das Buch von Andreas Ryff «Der Stadt Basel Regiment und Ord-nung» von 1597 und das Inventar der Ehrengesellschaft zum Grei-fen aus dieser Zeit.

Die Figur an sich ist selbstver-ständlich viel älter und stammt aus der Zeit um 3000 v. Chr. aus Ägypten und Mesopotamien. Von dort breitete sich der Greif und der Glaube an den Greifen aus nach Syrien, Palästina, Ana-tolien und Zypern, wie im Buch «Fabeltiere» von John Cherry zu lesen ist. «Gegen 1700 vor Chris-tus erreichte er Kreta. Überall wurde der Greif als unbesiegba-re Wächterfigur heiliger Schätze betrachtet», lässt sich dem Buch entnehmen.

Die Ehrengesellschaft zum Greifen wurde im Jahr 1409 als

NEUER VOGEL-GRYFF-KOPFVogel Gryff äxtra8

Ehrengesellschaft zum Baum ge-gründet. Ihren Namen hat sie erst später im Jahr 1444 angenom-men. Die Namensänderung geht zurück auf den Kauf des damali-gen Gesellschaftshaues zum Grei-fen. Die Symbolfigur des Vogel Gryffs muss zu dieser Zeit zum Wappenhalter der Gesellschaft geworden sein.

Um 21 Uhr Flügel abgebrochen«Der Kopf aus dem 17. Jahrhun-dert war bis 1947 im Einsatz, musste aber mehrfach repariert und restauriert werden», erklärt Andreas Lehr, Spielchef der Drei Ehrengesellschaften Kleinbasels.

Im Buch «Vogel Gryff: Geschich-te und Brauchtum der Drei Ehren-gesellschaften Kleinbasels» von Eugen A. Meier steht geschrieben, dass am 27. Januar 1947 – also genau vor 68 Jahren – um etwa 21 Uhr dem Vogel Gryff beim Tanz im Restaurant Rheinfelderhof die Flügel abgebrochen sind.

Man konnte diese glücklicher-weise noch einmal notdürftig am Torso befestigen und den Klein-basler Festtag würdig abschlie-

Greifenmaske vom 7. Jahrhun-derts aus Olympia (Griechen-land). Foto: Dokumentation Drei E.

ssen, wie Andreas Lehr ausführt. «Eine erneute Wiederherstellung war nicht mehr möglich.»

Ein neuer Kopf in einem JahrSo wurde, in knapp einem Jahr, ein neuer Vogel-Gryff-Kopf kons-truiert und gebaut. Spengler Otto Schächtelin, Sattler Louis Spahr und Maler Leo Mensch nahmen sich dieser Herausforderung an und erstellten ein Beinahe-Eben-bild des alten Kopfes. Dieser stand in der Zeit vom 13. Januar 1948 bis zum 20. Januar 2015 im Einsatz.

Auch dieser Kopf sei zwischen-zeitlich in die Jahre gekommen und habe bereits mehrfach repa-riert werden müssen, erklärt Lehr. «Heute werden die Kostüme und Masken deutlich mehr bean-sprucht als noch vor 60 Jahren. Dem Routen-plan von 1950 kann man rund 22 Tänze ent-nehmen. Am Vogel Gryff 2016 werden die Drei Ehren-zeichen aber 53 Mal tanzen – also mehr als doppelt so oft wie früher.»

Bevor dem Vogel Gryff von 1948 das gleiche Schicksal wie-derfährt wie seinem Vorgänger, haben sich die Drei E vor gut drei Jahren dazu entschieden, einen neuen Vogel-Gryff-Kopf herzu-stellen.

Auf vielen Abbildungen, Skiz-zen, Malereien und weiteren Ge-genständen aus früheren Zeiten wird der Vogel Gryff als grim-mige, grosse Wächterfigur mit dem Körper, den Beinen und dem Schwanz eines Löwen und dem Kopf, den Flügeln und dem Tor-so eines Adlers dargestellt. «Wir

wollten wissen, weshalb dem so ist und woher die Figur stammt», erläutert der Spielchef.

Aus tieranatomischer SichtMit der Konstruktion des neuen Vogel-Gryff-Kopfes haben die drei E sich selbst den Anspruch gestellt, das Fabelwesen neu so zu gestalten, wie es aus histori-scher Betrachtung, aus tierana-tomischer Sicht und in Einklang mit dem aktuellen Abbild der Tradition stimmt. «Markante Än-derungen erfahren haben dabei speziell die Wächter ohren und der wachsame Blick des Adlers sowie die Flügelstellung, deren Form-gebung und deren Grösse», sagt Lehr.

Der neue Kopf wurde vom Metallkünstler Beat Zeuggin von Hand aus Aluminium getrieben.

Alwin Probst, Präparator am Nat u rh i s tor i -schen Museum in Basel, war für die Bema-lung des Kopf-es verantwort-lich. Das Leder stammt aus dem Emmental und

wurde dort von einem Autosatt-ler verarbeitet.

Die Metallkonstruktion des Körpers und der Flügel entstand in Zusammenarbeit mit Beat Zeug-gin und Markus Wattermann. Seitens der Drei Ehrengesellschaf-ten waren Markus Freuler, Pas-cal Bossert, Thomas Kämmerle, Ruedi Kämmerle und Andreas Lehr im Projekt involviert. Gelei-tet wurde es vom früheren Vogel-Gryff-Darsteller Ruedi Bossert: Er ist aber am 27. Dezember 2015 gestorben und konnte die Pre miere des neuen Kopfes leider nicht mehr miterleben.

Das Wappentier der Ehrengesellschaft zum Greifen war am 27. Januar 2016 erstmals mit einem neuen Kopf unterwegs. Nun fällt das Fabeltier durch Wächterohren und einen wachsamen Adlerblick auf. Das Lebensalter seines Vorgängers wird der neue Vogel Gryff wohl nicht erreichen, denn er tanzt viel öfter als früher.

«Heute werden die Kostüme und Masken deutlich mehr beansprucht als noch vor

60 Jahren. Am Vogel Gryff 2016 haben die

Drei Ehrenzeichen 53-mal getanzt.»

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Lääberli-Zmoorge Eine Nacht früher brach Basel Tattoo Produzent Erik Julliard seine Hochzeitsreise ab. Fertig Karibik, Vater Rhein muss sein. Traditionell bat er mit seinem Pizza-Kumpel Christian Sid-ler zu Basels feinstem Lääberli-Zmoorge ins Torstübli. Und sie rollte an, die Karawane mit den Regierern Guy Morin, er ist und will Präsident bleiben, Sanitäts-minister Carlo Conti und Hans-Peter Wessels an der Spitze. Klar nahm auch die Finanzwelt hinter den fein dekorierten Tel-lern Platz. Gar die allerobers-ten Regio Bänker, Hans Rudolf Matter (Kantonalbank) und Sämi Holzach (UBS), was nicht «Unsere Bank Sarasin» heisst, meinte sein Assi Sämi Meyer, tauschten den Börsenbarometer für ein paar gemütliche Stunden mit «e me Gleesli Wyyse». Der Christian Club hatte seine Lead-Figuren, Kern, Senn und Vul-tier delegiert. Für die Sicherheit sorgten die Obersten Dominik Walliser, Hans-Peter Barth und Gerry Lips, die später umgehend die Kommunikation aus dem Ba-selbiet – in der Person von Mein-rad Stöcklin – zur Hilfe nahmen. Welcher (eben der Meini) – so in-tensive Recherchen von Grossrtat Giovanni Nanni – immer mehr und immer öfters das Kleinbasel unsicher macht. Wer und wo einer

Dante Cläärli goot an Vogel Gryff ...

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dieser VIP-Club-Mitglieder spä-ter in eine Weinfl asche gefallen ist, konnten weder Theo Meyer noch Urs Hitz, Andy Kurz oder Rotarier-Obmaa Ernst Staehe-lin verbürgt mitteilen. Jedenfalls musste Dögti Fabio Gallacchi nicht zur Notfalltasche greifen.

Tisch mit DamenDie gestandenen Gryffebrieder und alt Löschmeister Dieter Bangerter, Peter und Jürg Has-ler riefen für einmal nicht «meh Schluuch» sondern «meh Wys-se»! Diesem Hilferuf konnten die Tischnachbarn, Comité-Obmaa Christoph Bürgin, Nachwuchs-förderin Pia Inderbitzin, die Riehener Polithoffnung Salo-mé Hofer samt Babbe Mathis, und natürlich Simon und Gil-bert Thiriet, die einst einen so

Banker unter sich. Samuel Holzach (links) und Hans Rudolf Matter.

GSCHNÄÄDERVogel Gryff äxtra 20. Januar 2012 20

Fröhliche Runde. (v.l.) Simon und Gille Thiriet, Pia Inderbitzin, Salomé und Mathis Hofer.

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P I Z Z E R I A V I N E R I A T E R R A Z Z A

Voller Freude. (von links) Christian Sidler, Carlo Conti, Guy Morin, Hans-Peter Wessels und Erik Julliard.

Drei Löschmeister. (v. l.) Jürg Hasler, Dieter Bangerter und Peter Hasler.

genannten Zahnstocherclub an selbiger Tafel ins Leben gerufen hatten, nicht widerstehen. Die burschikose Wirtin Lotti Weber liess ihre Traktörli Frau Hürli-mann und Miss Mini Cab, mit schier unverantwortlichem Tem-po durchs Beizli sausen. Schon

ist die nächste Grossformation angekündigt: Die Fasnachtsge-sellschaft Olympia 1908 wird nach dem Rundgang hinter den Kleinbasler Honorationen zu Eu-ropas bester Gulaschsuppe samt zischendem Gerstensaft erwar-tet. E Guete!

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Neues Antlitz aus dem Mythos der klassischen Römerzeit927. Januar 2016 NEUER VOGEL-GRYFF-KOPF

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Schönes Kinderbuch über den Vogel Gryffzen. In einer lustigen Geschichte in Versform erzählt Dorette Gloor das Brauchtum Vogel Gryff für Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren. Die zahlreichen Illustrationen von Iris Lydia Frei wirken überaus anregend auf die Kinderphantasie.

Von Dorette Gloor (Texte) und Iris Lydia Frei (Illustrationen) IL-Verlag, Januar 2016 Hardcover, 44 Seiten, 27 Franken erhältlich im Buchhandel ISBN: 978-3-906240-37-4

Am 27. Januar 1947 – also vor

genau 68 Jahren – sind dem Vogel Gryff beim Tanz im

Restaurant Rheinfelderhof die Flügel abgebrochen. Man konnte sie notdürftig

reparieren und den Kleinbasler Festtag würdig abschliessen.

Foto: zvg Drei E.

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WIR WÜNSCHEN IHNEN EINEN SCHÖNEN VOGEL GRYFF!

Vogel Gryff äxtra10 IMPRESSIONEN

Der Vogel Gryff und sein neues Kostüm begeisterten die Massen im Kleinbasel

Prominenter Ehrengast. Marco Streller (mit Schal), früherer Stürmerstar des FC Basel, beim Marsch vom Café Spitz zur Messe. Fotos: Patrick Straub.

Stolzer Vogel Gryff. In seinem neuen Kostüm macht sich der Vogel Gryff besonders gut.

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Ueli. Wieder sammelten sie für einen guten Zweck.

Mit der Tanne voraus. Bewaffnet mit seiner Tanne, bahnt sich der Wild Maa seinen Weg durch die Menschenmenge.

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27. Januar 2016 11IMPRESSIONEN

Der Vogel Gryff und sein neues Kostüm begeisterten die Massen im Kleinbasel

Sprünge auf der Mittleren Brücke. Unter Applaus zeigt der Leu seinen wilden Tanz.

Der Vogel Gryff lockte viel Publikum an. Für den Vogel-Gryff-Tag wurde die Mittlere Brücke zum ersten Mal speziell beflaggt: Auf der Klein-basler Seite bis zum Käppelijoch flatterten die Banner der Drei Ehrengesellschaften; auf der Grossbasler Seite wehten Basler Fahnen. Foto: knö.

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Lausbuben abwehren. Immer wieder muss der Wild Maa sein Tännchen einsetzen gegen Buben, die ihm an die Äpfel wollen oder ihm sonst zu nahe kommen.

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Der Wild Maa und sein HeiratsantragDrittklässler der Primar-schule Hirzbrunnen berei-teten sich mit dem frühe-ren Wild Maa Sven Kapp auf den Vogel Gryff vor.

Von Markus Knöpfli«Wer bin ich», fragt Sven Kapp in die Runde der rund 60 Dritt-klässler, die vor ihm im Halb-kreis auf dem Turnhallenboden der Primarschule Hirzbrunnen sitzen. «Der Wild Maa!», rufen einige Kinder. Denn sie wissen, dass ein Mann, der mal den Wild Maa getanzt hatte, in der Schule zu Besuch kommt.

Aber wild sieht Sven Kapp gar nicht aus. Und er lacht. «Ja, ich habe bis vor vier Jahren den Wild Maa getanzt. Aber was bin ich jetzt?» «Ein Mensch», ruft jemand. Das trifft nun prä-zis zu. «Und was war ich beim Vogel Gryff, als ich noch nicht den Wild Maa tanzte?», fragt Kapp weiter. Das weiss nun nie-mand. «Ich war fünf Jahre lang der blaue Ueli», verrät er den Kindern.

Mit Larve ein Kind erschreckt Er zeigt zwei Ueli-Kassen, zieht eine Ueli-Larve aus seiner Tasche und gibt sie den Kindern. Kapp erklärt, dass die Ueli jedes Jahr um die 25 000 Franken für Be-dürftige sammeln und dass die Kassen pro Tag 20 bis 30mal ge-leert werden – an geheimen Or-ten.

Dann erzählt er den Kindern von einem Erlebnis: Als er einmal als Ueli unterwegs war, merkte er, dass ein kleines Kind über die unbewegliche Larve erschreckt war und weinte.

Da habe er seinen Ärmel hoch-gekrempelt und die Hand des Kindes auf seinen Unterarm ge-legt. «Da merkte das Kind, dass unter der Larve ein normaler Mensch ist, und begann zu la-

Mit Masken und Ueli-Kassen. Sven Kapp, der früher den Wild Maa getanzt hat, erzählt den Drittklässerin im Hirzbrunnen über den alten Brauch. Foto: knö.

chen.» Das Kind habe ihn dann noch lange begleitet.

Die Kinder interessierten sich natürlich auch für die «Bomben», wie sich ein Bub ausdrückte. Kapp beruhigt: «Das sind keine Bomben, sondern Schüsse aus

Kanonen, nur mit Pulver. Da fliegt nichts weg.»

Die Kinder schätzen, wie vie-le Böller auf der Talfahrt krachen.

Sie nennen Zahlen zwischen 4 und 50. «Es sind über 100 Böl-ler», korrigiert Kapp. Die Kinder staunen. Dann nimmt Kapp etwas Haariges aus der Tasche – das «Gesicht» des Wild Maa.

Die Kinder erfahren, dass man dies als «Maske» bezeichnet, im Gegensatz zu den Ueli, die «Lar-

ven» haben. Die Kinder dürfen die Wild-Maa-Maske anfassen. Davon existierten drei Varian-ten, sagt Kapp – eine freundliche, eine mittlere und eine grimmige. Der Tänzer dürfe jeweils selbst entscheiden, mit welcher er unter-wegs sein will.

«Wie fühlt man sich als Wild Maa auf dem Floss?», fragt ein Kind. «Einsam», sagt Kapp. Diese Ant-wort irritiert die Kinder dann doch ein wenig. Kapp erklärt: «Auf dem Floss stehst du im Mittelpunkt. Vorher könntest du noch weg, auf dem Floss geht das nicht mehr.» Müsse er vor Menschen auftre-ten, sei er zudem sehr ängstlich, gesteht er. «Aber mit der Maske

verliere ich die Angst.» Zur Spra-che kommen schliesslich auch die Äpfel, die anfangs am Wild Maa hängen und die ihm die Kinder stehlen dürfen – sofern sie sein Tännchen nicht scheuen.

Doch hier gibt es zwei Fair-ness-Regeln, betont Kapp: Beim Wild-Maa-Horst darf man noch keine Äpfel klauen, denn dort hat der Wild Maa seine Maske noch gar nicht auf. Tabu sind die Äpfel ferner, sobald er tanzt oder sich dazu bereit macht. Das leuchtet ein.

Ein Heiratsantrag mit Apfel Der Wild Maa sei ein Fruchtbar-keitssymbol, erklärt Kapp wei-ter. «Wenn ein junger Mann sei-ner Frau einen Wild-Maa-Apfel schenkt, hält sie neun Monate später ein Buschi im Arm.» Er habe dies ausprobiert, berich-tet Kapp: In seinem ersten Jahr als Wild Maa war bei seinem drittletzten Tanz seine damalige Freundin im Publikum, und da habe er ihr einen Heiratsantrag gemacht und ihr auch einen Ap-fel überreicht.

«Jetzt habe ich tatsächlich zwei Mädchen zu Hause», sagt er schmunzelnd. Das kommt einem Mädchen dann doch etwas un-heimlich vor und es will wissen, ob das wahr sei. «Dass die Äpfel dieser Wirkung haben, ist bloss eine Sage», beruhigt Kapp.

Tänze vor den LehrernZum Schluss führt Kapp zum all-gemeinen Vergnügen die Tänze

der drei Tiere auf – ohne Kostüm, Maske und Uten-silien. Aber wie es sich gehört, ver-neigt er sich am Schluss jeweils vor den Lehrerin-

nen und Lehrern, die ihrerseits ihren imaginären Hut ziehen.

Mit grossem Applaus verab-schieden die Drittklässler Sven Kapp – auch wenn er längst noch nicht alle Kinderfragen beantwor-ten konnte.

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«Das sind keine Bomben, sondern Schüsse aus

Kanonen, nur mit Pulver. Da fliegt nichts weg.»

«Wenn ein junger Mann seiner Frau einen Wild-Maa-Apfel schenkt, hält sie neun Monate später

ein Buschi im Arm.»

Vogel Gryff äxtra 27. Januar 201612 VORBEREITUNG IN DER SCHULE

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Vogel Gryff äxtra 27. Januar 2016 13CHOR DER DREI E

«Vor allem die tolle Kameradschaft»

1. Feb­ruar um 17 Uhr im Elisa­b e t h e n ­

heim. Dort singen wir aus dem gesamten Repertoir des 3 E Chors. Während der Sommerferien füh­ren wir zwei bis drei Sommer­pläusche durch; meistens sind dies Besichtigungen oder Spaziergänge mit anschliessendem Nachtessen. Ein weiterer Höhepunkt ist der jährliche Chorbummel.

Kann jeder mitsingen? Was muss man mitbringen, um im Chor mitzumachen?Jeder Gesellschaftsbruder hat die Möglichkeit, bei uns mitzusingen. Es ist nicht not­wendig, dass man perfekt singen kann. Wichtig ist die Freude an der Geselligkeit; der Rest kommt von selber.

Wie viele Mitglieder hat der Chor? Ist es schwierig, Sänger im Drei E zu finden? Wie rekrutieren Sie neue Sänger?

Der Chor in Aktion. Im Silberbergsaal des Alterszentrums zum Lamm gibt der Chor der Drei E jeweils ein Konzert, sozusagen als Einstimmung auf den Auftritt am Gryffemähli. Foto: knö.

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40 Gesellschaftsbrüder singen im Chor der Drei Ehrengesellschaften. Neue Sänger wären herzlich willkommen.

Von Rolf Zenklusen

Vor über 100 Jahren haben einige Mitglieder der Drei Ehrengesell­schaft Kleinbasels einen Chor ge­gründet. Bis heute singt der Chor jeweils am Gryffemähli. Wie der Dirigent Walter Weisshaupt er­klärt, ist die Rekrutierung neuer Sänger relativ schwierig.

Herr Weisshaupt, wie viele Lie-der haben Sie dieses Jahr ge-sungen?W a l t e r W e i s s -h a u p t : Am Gryf­fe­Mähli 2016 ha­ben wir

drei Lieder gesungen, nämlich «Z’Baasel an mym Rhy», «z‘ Baasel uff dr Brugg» und «d Regimänts­tochter» mit einem Text vom Di­

Im Moment zählen wir 40 Sän­ger. Die Rekrutierung ist relativ schwierig, weil es auch andere Möglichkeiten gibt, aktiv bei den Drei E mitzumachen. Wir versu­chen, jeweils bei den neuaufge­nommenen Gesellschaftsbrüdern neue Sänger zu gewinnen.

Wie lange sind Sie schon Diri-gent? Was befähigt Sie dazu, haben Sie eine musikalische Aus-bildung?Dirigent bin ich seit 2001. Der vormalige Dirigent ist leider un­erwartet verstorben, und so habe ich interimistisch dieses Amt übernommen. Eine Ausbildung dafür habe ich nicht. Man kann

sagen, es han­delt sich hier um «learning by do­ing».

Was fasziniert Sie persönlich am Drei E-Chor?Es ist vor allem

die tolle Kameradschaft. Aber auch die Bereitschaft meiner Kollegen, etwas neues anzuge­hen – auch wenn es auf den ers­ten Blick etwas Schwierigeres ist.

r igenten . Wir treten j e w e i l s nach der Suppe ge­meinsam mit der Drei E­Clique auf, dieses Jahr hat uns der Beatbo­xer Claudio unterstützt.

Wer wählt die Lieder aus?Beim Chor der Drei Ehrenge­sellschaften besteht eine Lieder­kommission, zusammengesetzt aus je einem Sänger pro Register. Gemeinsam mit dem Dirigenten wird jedes Jahr ein neues Pro­gramm zusammengestellt.

Wie oft probt der Chor?Im ersten Halbjahr nach dem Vogel Gryff treffen wir uns ein­mal pro Monat im Silberbergsaal des Alterszentrums zum Lamm. Nach den Sommerferien werden die Proben wöchentlich abgehal­ten.

Was unternimmt der Chor übers Jahr? Gibt es noch andere Auftrit-te?Jeweils am Montag nach dem Vogel Gryff geben wir ein Konzert in einem Alters­ und Pflegeheim im Kleinbasel – dieses Jahr am

«Es ist nicht notwendig, dass man perfekt

singen kann. Wichtig ist die Freude an der

Geselligkeit; der Rest kommt von selber.»

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Charly Zeindler lebt im Exil, doch der Leu steckt immer noch in seinem Körper

Von Tobias GfellerCharles Zeindler betritt das Re-staurant zum Rebhaus an der Riehentorstrasse, setzt sich in der Ecke an den Tisch und bestellt sich ein Glas Rotwein. Nacheinander kommen Personal und Wirt und begrüssen «Charly», wie Charles seit seiner Jugend genannt wird, per Handschlag und wünschen ihm ein gutes neues Jahr.

Charly ist im Rebhaus noch im-mer bestens bekannt, auch wenn seit seiner Mitgliedschaft in der Ehrengesellschaft zum Rebhaus fast 20 Jahre vergangen sind, die Pächter mehrfach wechselten und seine Besuche im Vergleich zu frü-her seltener geworden sind. «Ein schönes Gefühl», gibt Zeindler un-umwunden zu.

Zuerst ein Ueli, dann der Leu Das Restaurant zum Rebhaus ist seit Jahrzehnten das Lokal der gleichnamigen Ehrengesell-schaft. Für Charly Zeindler ist es mehr als bloss ein Ort zum Es-sen und Trinken. «Ich feierte hier Geburtstage, die Hochzeit und die Taufe unserer Kinder und verbrachte mit meinen Gesell-schaftsbrüdern unzählige, teils unvergessliche Stunden.» Noch immer fühlt sich Charly mit dem Rebhaus verbunden. Aufgewach-sen ist er in der Nachbarschaft, in der Kartausgasse. Vom Vater wurde er vom Vogel-Gryff-Virus infiziert.

Aufnahme mit 21 Jahren Mit 21 trat er der Ehrengesell-schaft zum Rebhaus bei, wenige Jahre später wurde er Mitglied des Spiels. «Eine tolle Gemein-schaft, die auf Freundschaften zwischen jungen und älteren Männern basiert. Alle sind auf-einander angewiesen, nur durch die Zusammengehörigkeit funk-tioniert es.»

RÜCKBLICKVogel Gryff äxtra14

Zuerst sammelte Charly Zeindler als Ueli auf den Kleinbasler Stra-ssen Geld, wenige Jahre später wurde ihm die Ehre zu teil, den Leu zu verkör-pern. Der König der Tiere faszi-nierte ihn schon als Kind. Zu-dem ist der Leu das Wappentier der Ehrenge-sellschaft zum Rebhaus, der auch sein Vater angehört. Char-ly Zeindler schlüpfte also nicht nur in das Kostüm des Leu und tanzte, er lebte und verkörperte das Ehrenzeichen mit all seiner

Ein Stück Heimat. Mit dem Restaurant Rebhaus ist Charly Zeindler immer noch stark verbunden. In der Kartausgasse, also ganz in der Nähe, ist er aufgewachsen. Foto: tgf.

Hingabe und Leidenschaft. Wäh-rend acht Jahren war Charly der Leu. Eine lange, intensive Zeit. Davon kann er stundenlang er-

zählen. Von den unzähligen E r l e b n i s s e n . Den Übungs-stunden. Den Gesprächen mit den Altherren. Der jeweilige Höhepunkt des Vogel Gryff sei für ihn der Tanz am Gryf-

femähli gewesen. «Wenn der Saal, gefüllt mit 450 Gesellschaftsbrü-dern, ruhig wird, und ich als Leu dem Tambour das Zeichen zum

Tanz gebe, entlädt sich eine un-vergleichliche Energie. Die An-spannung zuvor war für mich je-des Mal enorm.»

Wehmut wird immer kleinerFast 30 Jahre später ist die Ner-vosität in den Wochen vor dem Vogel Gryff der reinen Vorfreude gewichen. Auch die Wehmut sei immer kleiner geworden.

Doch Charly Zeindler wird immer ein wenig der Leu sein. «Wenn ich kurz vor dem Vogel Gryff über die Mittlere Brücke gehe, fällt mein Blick noch immer auf den Rhein und seinen Was-serstand. Das ist in mir, und das wird sich wohl nie mehr ändern.» Der Umzug nach Riehen 1996 fiel

In den 1980er Jahren tanzte Charles Zeindler während acht Jahren den Leu, das Wappentier der Ehrengesell-schaft zum Rebhaus. Seit knapp 20 Jahren lebt er in Riehen und musste deswegen aus den Drei E austreten. Für «Charly», den stolzen Kleinbasler, war der Umzug ein schwerer Schritt.

«Wenn ich kurz vor dem Vogel Gryff über die

Mittlere Brücke gehe, fällt mein Blick noch immer

auf den Rhein und seinen Wasserstand. Das ist in mir,

und das wird sich wohl nie mehr ändern.»

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Charly Zeindler lebt im Exil, doch der Leu steckt immer noch in seinem Körper

1527. Januar 2016 RÜCKBLICK

Der Leu und «sein» Tambour. Mit Christoph Hochstrasser hat sich Charly Zeindler (links) bestens verstanden, wie das Bild aus dem Jahr 1988 zeigt. Foto: Archiv Charly Zeindler.

Charly Zeindler enorm schwer. «Wir fühlten uns nicht mehr so wohl im Unteren Kleinbasel. Wir suchten zuerst etwas sonst wo im Kleinbasel und dann im Hirzbrunnen. Doch wir wurden schlichtweg nicht fündig.»

Wohnen im Grossbasel kam für ihn nie infrage. «Ich konnte mir eher vorstellen, ganz aus der Re-gion ins Tessin oder nach Grau-bünden zu ziehen.» Mit seiner Frau einigte er sich auf Riehen, weil ihn dort auch die guten Schu-len für seine Kinder überzeugten.

Strikte Vorgaben einhaltenBis zum Verkauf der Eigentums-wohnung im Kleinbasel blieb Charly während zweier weiterer Jahre Mitglied der Drei E. Denn mit Grundbesitz im Klein-basel ist es auch in Grossbasel, Riehen und B e t t i n g e n Wohnenden erlaubt, Mit-glied der Drei E zu sein. Um das Eigentum in Rie-hen zu finanzie-ren, verkauften die Zeindlers aber nach zwei Jahren ihren Be-sitz im Kleinbasel.

Somit musste der leiden-schaftliche Kleinbasler aus den der Ehrengesellschaft zum Reb-haus austreten. Mit dieser noch immer geltenden strikten Rege-lung kann sich Charly durchaus anfreunden, auch wenn sie ihn persönlich trifft. «Der Brauch-tum lebt von diesen strengen Vorgaben. Wenn man diese lo-ckert, verliert das Brauchtum an Attraktivität.»

Kritischer Beobachter Noch immer ist der Vogel Gryff für Charly Zeindler ein ganz wichtiger Tag im Jahr. Wenn immer es im Geschäft geht, nimmt er sich frei und besucht dann das Waisenhaus, wo er

«Wenn der Saal, gefüllt mit 450 Gesellschaftsbrüdern, ruhig wird, und ich als Leu dem Tambour das Zeichen

zum Tanz gebe, entlädt sich eine unvergleichliche Energie. Die Anspannung vor diesem Moment war

für mich jedes Mal enorm.»

während Jahren arbeitete und den Tanz der drei Ehrenzeichen und das Kleine Vogel Gryff Spiel organisierte.

An Junge weitergeben Während über 20 Jahren war Charly Zeindler auch Spielchef des Kleinen Vogel-Gryff-Spiels das jeweils am Sommerfest des Jugendfestvereins Kleinbasel auf-tritt. Das Brauchtum den Jungen weiterzugeben, lag Charly Zeind-ler immer am Herzen. Er konn-te ihnen das Trommeln und alle Tänze der drei Ehrenzeichen vor-zeigen. Charly Zeindler, der In-begriff des Vogel Gryff. Er ist ein Vorbild für viele Junge, die heute Teil des grossen Vogel-Gryff-Tags sind.

Mit Stolz kann er heute aus der Ferne

das Spiel an diesem Feiertag auf der Strasse beobachten. «Natürlich

bin ich kri-tisch. Ich äussere die Kritik aber nur, wenn ich direkt ge-

fragt werde.» Diese Zurückhaltung ist für

Charly Zeindler Ehren-sache.

Zurück ins Kleinbasel?Im Herzen immer Kleinbasler, auf dem Papier Riehener. Wenn Charly Zeindler über seine Zu-kunft spricht, dann kommt eines klar zum Vorschein: Zurück ins Kleinbasel, das geht immer. «Ich würde es nicht ausschliessen», sagt er mit einem Schmunzeln. Die Rückkehr sei auch immer mal wieder Thema zwischen ihm und seiner Frau.

Seine erste Amtshandlung als zurückgekehrter Kleinbas-ler wäre klar: Sich beim Meis-ter melden und wieder Gesell-schaftsbruder werden. Bis dahin bleibt aber der Leu in seinem Exil in Riehen.

«Ich bin nachts schweissgebadet aufgewacht»zen. Auszüge aus dem Originaltext eines Interviews mit Charly Zeind-ler, veröffentlicht in der Zeitung «Vogel Gryff» vom 13. Januar 1988.

Als sie merkten, dass Sie als Leu in Frage kommen würden, haben Sie da unter anderem auch Angst-, oder sagen wir sogar Alpträume gehabt?Ich muss gestehen, dass ich einige Mal nachts schweissgebadet auf-gewacht bin. Jetzt, da sich alles zuspitzt, ist das eigentlich nicht mehr der Fall.

Sie üben auch zu Hause?Ja, ich habe ein Tonband von der Platte mit den Trommelmärschen der drei Tiere.

Sie müssen eine gute körperliche Verfassung haben.Ich treibe Sport und renne viel. In den Langen Erlen, Finnenbahn. Am Wochenende. Und tagsüber renne ich am Rhein bis zur Solitude. Dreimal pro Woche ist das Minium.

Was trinkt ein Leu am Vogel Gryff?Alles, nur keinen Alkohol. Oder wenn schon, dann nur, wenn es dem Ende zugeht. Ueli und Dier würde sunnscht nit durehalte.

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«Bräuche müssen gepflegt werden»

Hären zu sein? «Ich empfinde es als grosse Ehre, bei den Drei Eh-rengesellschaften dabei zu sein. Es sind ja nur 450 Männer, denen diese Ehre zuteil wird.»

A n g e f a n g e n hat er seinen ers-ten Tag als Drei E-Mitglied beim L ä äb e r l i - E s s en mit Freunden, später verfolgte er mit seiner Familie die Ankunft des Flosses im Klin-gental. Am meisten gefreut hat er sich natürlich auf das traditionelle Aufnahmeritual am Gryffemähli. Als neuer Härenbruder durfte er Weisswein aus dem Kelch der E. Gesellschaft zur Hären trinken.

Bei den Drei E könnte er sich vorstellen, einmal eine aktive

Vom Gross- ins Kleinbasel. Marc Grossenbacher freute sich riesig auf die Mitgliedschaft bei den Drei E. Foto: Evelyne Grossenbacher.

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Marc Grossenbacher (34) wurde heute in die E. Gesellschaft zur Hären aufgenommen. Er hat vier Jahre darauf gewartet.

Von Rolf ZenklusenMit dem Vogel Gryff und mit dem Kleinbasel hatte er lange Zeit we-nig am Hut. «Als kleiner Bub war ich zwar einmal am Vogel Gryff und weiss noch, wie mir der Wild Maa grosse Angst eingejagt hat.» Sonst jedoch gab es bei Marc Grossenbacher, der im Grossbasel aufgewachsen ist, wenige Berüh-rungspunkte zum historischen Brauch und zu den Drei Ehrenge-sellschaften Kleinbasels.

Vom Vogel Gryff geschwärmtDas Ganze änderte sich schlag-artig, als Marc Grossenbacher seine Freundin Evelyne – eine waschechte Kleinbaslerin – ken-nenlernte. «Ihr Vater und ihr Bruder haben die ganze Zeit vom Vogel Gryff und von den Drei E geschwärmt», erzählt Grossenba-cher. Im Januar 2008 durfte er den Kleinbasler Feiertag live vor Ort miterleben. «Ich war sofort fasziniert von den tanzenden Tie-ren und der ganzen Atmosphäre», berichtet er begeistert.

Als er später heiratete und ins Kleinbasel zog, beschloss er, sich bei den Drei Eh-rengesellschaften anzumelden. Da sein Schwieger-vater Christian Trachsel und sein Schwager Micha-el der E. Gesell-schaft zur Hären angehörten, war auch schnell klar, wo er sich an-meldete. Vier Jahre hat er gewar-tet, bis sein Traum wahr gewor-den ist. «Kurz vor Weihnachten 2015 wurde mir schriftlich mit-geteilt, dass ich am Vogel Gryff 2016 aufgenommen werde. Das hat mich riesig gefreut.» Nach der langen Wartezeit sei er schon ein

Rolle zu übernehmen. «Schön wäre es, Begleiter des Spiels zu werden – oder Bannerherr wie früher mein Schwiegervater und jetzt mein Schwager. Aber ich las-se alles auf mich zukommen.»

Marc Grossenbacher möchte die Kleinbasler Tradition unbe-dingt an seinen Sohn weitergeben. «Ich finde es sehr wichtig, dass Bräuche gepflegt und weitergelebt werden – vor allem in der heuti-gen Zeit», unterstreicht der Fa-milienvater. So erstaunt es nicht, dass er seinen Sohn Tom bereits für das Kleine Vogel-Gryff-Spiel angemeldet hat.

Sich für das Kleinbasel als Wohnort entschieden zu haben, bereut er keine Sekunde. «Ich füh-le mich mit meiner Familie abso-lut daheim im Hirzbrunnen. Das Kleinbasel hat Dorfcharakter, man kennt und grüsst einander.»

Sohn Tom steht im MittelpunktMarc Grossenbacher ist gelernter Logistiker und arbeitet bei der IWB, wo er für das Lager aller Wasser-, Strom-, Fernwärme- und Gaszähler zuständig ist.

Als wichtigstes Hobby gibt er seine Familie an, wobei der drei-jährige Tom natürlich im Mittel-punkt steht. Daneben geniesst Marc Grossenbacher seinen wö-chentlichen Männerabend mit Freunden und spielt Fussball bei den Senioren des Sportclubs der

IWB. Er macht bei

E.E. Zunft zu Fi-schern und beim W u r z e g r a b e r -Kämmerli mit.

Und Marc Grossenbacher ist grosser Motor-sportfan: «Alle

zwei Jahre besuche ich mit Freunden das Formel 1-Rennen in Hockenheim.» Ein Hobby, das derzeit etwas zu kurz kommt, ist sein Velosolex, das er in Einzel-teile zerlegt und renoviert – mit dem Ziel, damit später mal zur Arbeit nach Kleinhüningen zu fahren.

wenig ungeduldig geworden, gibt er zu.

Eine gute Woche vor dem Vo-gel Gryff wurde er gemeinsam

mit allen anderen Neuaufgenomme-nen in den Meri-an-Saal des Café Spitz eingeladen. Dort wurde den neuen Gesell-s cha f t sbrüdern der Ablauf und die Regeln am

Vogel Gryff erklärt. «Wir haben ein Buch, ein Abzeichen und eine Urkunde», erzählt Grossenba-cher. Danach gab es für die neuen Härenbrüder ein feines Essen mit den Vorgesetzten und dem Hären-meister René Thoma.

Was bedeutet es für ihn, jetzt Mitglied E. E. Gesellschaft zur

«Als kleiner Bub war ich einmal am Vogel

Gryff und weiss noch, wie mir der Wild Maa

grosse Angst eingejagt hat.»

Vogel Gryff äxtra 27. Januar 201616 NEUER HÄRENBRUDER

«Ich finde es wichtig, dass Bräuche gepflegt

und weitergelebt werden – vor allem in der

heutigen Zeit.»

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Dante Clara trifft vyyl Lyt im Glaibasel

Vogel Gryff äxtra 27. Januar 2016 17PROMINENZ

René Kamm, Erik Julliard, Bernhard Heusler. Richard Wherlock, Stephan Wullschleger und Thomi Stauffer.

Patrick Biri, Guy Lachappelle, Samuel Holzach (jeweils von links). Conradin Cramer, Baschi Dürr und Carlo Conti.

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het die heerlig Sytte meeglig gmacht.

Erfolgreiche Sammlung ...

Bei der Checkübergabe. (von links) Raymond Schmid, Vorsitzen-der Meister der Drei E; Elio Tomasetti, Jugendpatronat St. Josef «Näh- und Flickstube»; ein Hirte; Tanja Reusser von Debra Schweiz «Schmetterlingskinder»; Patrick Meder, Robi Allmend, und Oberhir-te Stephan Keller. Foto: zvg Drei E.

zen. Bereits zum 35. Mal standen in der Adventszeit die Hirten der Drei E auf dem Claraplatz, um für gute Zwecke zu sammeln. Über 100 Hirten, Helferinnen und Helfer haben in Fronarbeit zum hervorragenden Ergebnis von rund 28 500 Franken beige-tragen. Das Geld wird auf drei Institutionen aufgeteilt: • So genannte «Schmetterlings- kinder», die wegen des unheil-baren Gendefekts Epidermoly-sis bullose (EB) sehr verletzliche Haut haben, können mit ihren An-gehörigen einen Ausflug machen. • Der Robinsonspielplatz All-mend kann die beliebte Robi-Seilbahn erneuern.• Die Stiftung Jugendpatronat St. Josef kann ihre alten Nähma-schinen ersetzen.

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Vogel Gryff äxtra 27. Januar 201618 ALLERLEI

... und einige schöne Schaufenster

Die Tännli aus dem Riehener Wald tgf. Während Jahren stammten die Tännli des Wild Maa aus aus der Eisernen Hand im Rie-hener Wald. «Zu dritt oder viert fuhren wir damals ins Gebiet Maien bühl und suchten mit dem Förster die geeigneten Tannen», erinnert sich Felix «Fille» Lehr, früherer Spielchef der Drei E. Dass die Tannen jeweils aus Rie-hen kamen, war Zufall, so Lehr. «Ich übernahm dies von meinem Vorgänger Karl Schweizer, der in Riehen wohnte, im Gebiet auf die Jagd ging und sich schon im Sommer nach geeigneten Tannen umsah.» Diese Tradition wurde weitergeführt, bis die Genehmi-gung kam, die Tannen aus den Langen Erlen zu holen.

In der Rebgasse. Mit Figuren der drei Wappentiere und des Ueli beweist Hans Kiefer seine Liebe zum Vogel Gryff. Fotos: zen.

In der Clarastrasse. Bei Photo Basilisk ist ein Wild Maa ausgestellt, dessen Tanne sich dreht.

Im Grossbasel. Sogar das Antiquariat Gerber an der Schneidergasse präsentiert Bilder und Bücher zum Vogel Gryff.

Am Claraplatz. Die UBS zeigt die Bilder der drei Ehrenzeichen im Grossformat.

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Donnerstag, 13. Januar 2011Vogel Gryff äxtra2 Frühmorgens

Präzisionsarbeit in dunkler Nacht

Von Werner Blatter

Damit das eingespielte Team derFlossbauer in der Morgenfrühe desVogel-Gryff-Tags seine Arbeit auf-nehmen kann, wurden die beidenWeidlinge – der Flossunterbau –bereits am Vortag unterhalb derJohanniterbrücke gewassert. Da-nach durch die Mannen der hiesi-gen Rheinpolizei, unter engagierterMithilfe von Fährimaa Urs Zim-merli, zum Wild-Maa-Horst ansKleinbasler Ufer oberhalb der Ei-senbahnbrücke geschippert.

Prickelnde Stimmung

Seit Jahren dasselbe Bild, dieselbenArbeiten – doch von lähmenderRoutine keine Rede. Die Stimmungeinmal mehr prickelnd. Alle sindsich bewusst, hier wird die match-entscheidende Vorarbeit für einengelungenen Vogel-Gryff-Tag gelei-stet: Kurz nach 7 Uhr in der Früh,über der Stadt dunkle Wolken. Ein-mal mehr haben die Wetterfröschedes staatlichen Rundfunks – zum

Jeder Griff sitzt. Traditionellvor Tagesanbruch begannder Flossbau auf dem Bachbeim Wild-Maa-Horst. Eswurde perfekt gearbeitet.

Flossbau

Glück – falsch getippt: Es regnetnicht. Die Temperatur wird mit, fürdie Jahreszeit angenehmen, 8 Gradangezeigt. Der Tag scheint gerettet!Der kleine Camion des Bauunter-nehmers Nanni, beladen mit demRohmaterial für das Wild-Maa-Floss, rollt vorsichtig rückwärtsdas steile Weglein hinunter.

Stolz führt Junior Flavio Nannidas Kommando, noch stolzer zeigtsich «Babbe» Giovanni, der optischschon mal das Ruder in die Händeder nächsten Generation weiter-reichte. Während am steilen Bordund im noch finsteren Rhein emsiggearbeitet wird, brüht drinnen im

Horst auf dem uralten Herd EdithFrank mit viel Liebe, nach alterTradition, den feinen Tee. Heuergar in zwei Sorten. Klar, dass sichder Traditionsgast, alt Buebe-General Franz Baur, für den «avec»entschied. Horstwart RolandFrank, in stoischer Ruhe, sorgt fürden Wassernachschub, wie seit Ur-zeiten, in der alten verbeulten«Kruse» aus dem kleinen Brunnen.Der Flossbau ist beendet.

Kurz vor 8 Uhr werden die Ka-nonen gesetzt und als Letztes diebeiden Flaggen gesteckt, die Ret-tungsringe an Bord gebracht unddie hölzernen Sitzflächen mit

Decken belegt. Die Ehrengäste sol-len «First»-, nicht «Holzklasse»,bachab gondeln. Der mit Spannungerwarteten Talfahrt steht nunnichts mehr im Wege.

Bravo an die Wasserfahrer

Erfreulich, dass heuer nicht nur imKleinbasel und auf den Brücken,sondern vor allem am GrossbaslerUfer und auf dem Logenplatz Pfalzunzählige Zuschauer die einzigar-tige Flossfahrt verfolgten. Das vor-gegebene Ziel – Landung punkt 11Uhr beim Kleinen Klingental – wur-de exakt eingehalten. Ein Bravo andie gestandenen Wasserfahrer.

Weidling imBach.

Die Boots-mannschaft

wassert die bei-den Weidlinge,

unter gütigerMithilfe derMannen der

Stadtgärtnerei.

Foto

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Teeküche im Wild-Maa-Horst. Edith und Roland Frank brauen ihren«weltbekannten» Tee.

Steuerübergabe. Symbolisch gibt Baumeister Giovanni Nanni (rechts)das Steuer in die festen Hände seines Filius Flavio.

Für drei Meister und einen Spielchef

Spielchef. Andreas Lehr erweist dem Vogel Gryff auf der Mittleren Brücke seine Reverenz. Fotos: Patrick Straub.

Härenmeister. René Thoma zieht den Hut vor dem Wild Maa am Oberen Rheinweg.

Rebhaus-Meister. Peter Stalder huldigt dem Leu an der Rheingasse, beobachtet von zahlreichen Kindern.

Greifenmeister und Vorsitzender Meister. Raymond Schmid begrüsst den Vogel Gryff nach der Landung im Klingental.

Vogel Gryff äxtra 27. Januar 2016 19VIER TÄNZE

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Page 20: 27. Januar 2016 - Vogelgryff · 2019. 9. 4. · 2 Vogel Gryff äxtra IM HORST 27. Januar 2016 Sie machen die Talfahrt möglich Eine Mannschaft aus zehn Flossbauern baute in aller

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