28 Sport Wochenende, 17./18. Mai 2014 Vonwegen Kaffeefahrt...2014/05/17  · dert Schwall so:...

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VON ULI KELLNER Starnberg – Man ahnt, um was es geht, wenn man seinen Blick über den Parkplatz des Bayerischen Yacht-Clubs in Starnberg schweifen lässt. Neben den vielen Autos mit Kennzeichen „STA“ stechen ins Auge: B, D und HH, aber auch unbekanntere wie FL (Flensburg), KN (Konstanz) und SO (Soest). Im Prinzip kommen die Autos also aus allen Ecken Deutschlands, und das ist ja auch die Idee, die dahinter steckt. Die Segel- Bundesliga, die am Freitag in ihre zweite Saison gestartet ist, lockt Topsegler an attrak- tive Schauplätze wie den Starnberger See und ermög- licht es ihnen, mit einfachen, transparenten Regeln einen Vereinsmeister zu ermitteln. Und vor allem: ohne großen logistischen Aufwand. Es sind kleine Vans und teure Limousinen, die in Starnberg parken – aber alle ohne Ballast. „Normal müs- sen Segler mit Anhänger quer durch die Republik fahren“, erklärt Oliver Schwall, einer der beiden Geschäftsführer des neuen Formats: „Bei uns können die Teilnehmer be- quem mit Handgepäck rei- sen.“ Der Grund ist, dass alle Teilnehmer am Ende in Ein- heitsbooten sitzen werden (Typ J/70), gestellt von der ausrichtenden Liga-GmbH. Die Punktbesten nach sechs Regatten brauchen dann al- lerdings ein bisschen Platz auf der Rücksitzbank, denn wie sich das für eine echte Bun- desliga gehört, gibt es auch ei- ne stattliche Trophäe, die am Saisonende vergeben wird. Von wegen Kaffeefahrt Die Segel-Bundesliga hat sich binnen eines Jahres zum Erfolgsmodell entwickelt – Auftakt in Starnberg Wochenende, 17./18. Mai 2014 28 Sport AKTUELLES IN KÜRZE VOLLEYBALL Vilsbiburg verzichtet Die Spielerinnen des deut- schen Vizemeisters Rote Raben Vilsbiburg verzich- ten kommende Saison aus finanziellen Gründen auf eine Teilnahme an der Champions League. Dies habe der Verein nach „in- tensiven Beratungen“ ent- schieden, teilte Geschäfts- führer André Wehnert mit. „Der wirtschaftliche Auf- wand, den man betreiben müsste, um in der europäi- schen Königsklasse dabei sein zu können, ist für uns derzeit zu hoch“, sagte er. Für die Vorrunde wäre ein Aufwand von etwa 150 000 Euro entstanden. Stattdessen meldet man für den zweithöchsten Eu- ropapokal-Wettbewerb, den CEV-Cup. RAD Drei geben auf Nach dem Giro-Massen- sturz kurz vor dem Ende der 6. Etappe mussten drei Radprofis des Katusha- Teams das Rennen aufge- ben. Der als Mitfavorit ge- startete Joaquim Rodri- guez (erlitt einen Rippen- bruch und eine Fraktur des linken Daumens. Rod- riguez’ spanischer Lands- mann Angel Vicioso brach sich den rechten Ober- schenkelknochen und musste operiert werden. Giampaolo Caruso erlitt schwere Abschürfungen. Die siebte Etappe am Frei- tag gewann der Franzose Nacer Bouhanni, der da- mit seinen zweiten Tages- erfolg feierte. Ein Ausreiß- versuch von Björn Thurau scheiterte 3000 m vor dem Ziel. Spitzenreiter Michael Matthews (Australien) verteidigte sein Rosa Tri- kot. LEICHTATHLETIK Storl probiert Diskus Kugelstoß-Weltmeister David Storl hat im Trai- ning seine alte Liebe zum Diskuswerfen wiederent- deckt und die Scheibe bis zu 60 Meter geschleudert. „Es hat riesigen Spaß ge- macht. Die Technik funk- tionierte noch ganz gut. Aus dem Kalten ist das kein schlechtes Ergebnis“, sagte er. „Ich bin richtig auf den Geschmack ge- kommen. Mal sehen, wie es weitergeht.“ Ex-Sportler vermisst Der ehemalige Olympia- teilnehmer und Sportme- dizin-Professor Hermann Buhl wird in den Tiroler Alpen vermisst. Der 78-jährige Thüringer hatte sich vor einigen Tagen auf eine Bergwanderung bege- ben und gilt seither als ver- schollen. Buhl war bei den Olympischen Spielen 1960 im 3000-m-Hinder- nislauf gestartet und im Vorlauf ausgeschieden. Bei der EM 1962 verpasste er als Vierter nur knapp ei- ne Medaille. alles mitmacht. Aber wenn dann Jochen Schümann beim ersten Event im Boot sitzt, dann weiß man gleich mal, wo der Hammer hängt.“ Spielregeln: Das Prinzip ist auch für Nichtsegler leicht verständlich: Je sechs Boote treten in „kurzen, knackigen Rennen“ (Schwall) gegenei- nander an. Kein Rennen dau- ert länger als 15 Minuten, und jede Crew soll pro Wochen- ende 15 Mal auf dem Wasser sein (abhängig vom Wind). Gemäß der Siegerliste werden dann am Ende die Punkte für die Bundesliga-Tabelle ver- teilt: 18 für den Erstplatzier- ten, 17 für den Zweiten, einen Punkt für den Letzten. Meisterschale: Hier wurde nicht gespart. Das „Ding“, um das es geht, ist etwa fünf Kilo schwer, aus hochwertigem Silber – in der Mitte sind die Wappen der 17 Gründungs- vereine eingraviert. „Wenn man die Schale hochhält, fühlt man sich ein bisschen wie Philipp Lahm beim FC Bayern“, scherzt Torsten Fri- cke, Sprecher des Deutschen Segler-Verbands. Champions League: Kein Witz, aber auch die soll es bald geben. Dänemark hat die Serie bereits kopiert, Länder wie Österreich, Schweden, Russland und sogar die USA interessieren sich dafür. „Un- sere Liga entwickelt sich zum Exportschlager wie deutsche Autos“, sagt Schwall stolz: „Wir werden das Format über kurz oder lang in anderen Märkten sehen, und dann sind wir nur noch einen Knopfdruck von einer Cham- pions League entfernt.“ Der Name, das Logo, die Meisterschale – es ist kein Zu- fall, dass vieles an das große Vorbild Fußball-Bundesliga erinnert. „Die bekannte Me- chanik“, so Schwall, „ist ja auch der Grund, warum die- ses Format so gut angenom- men wird.“ Eine Übersicht: 1. Bundesliga: Besteht aus 18 Segelvereinen, die an sechs „Spieltagen“ ihren Meister er- mitteln. 2013 war das der Norddeutsche Regatta-Verein aus Hamburg. Die beiden oberbayerischen Klubs beleg- ten in der Abschlusstabelle gute Mittelfeldplätze: 6. der BYC aus Starnberg, 7. der DTYC aus Tutzing. Echten Abstiegskampf gibt es auch: Drei Vereine müssen direkt runter, drei können sich über eine Relegation retten. Die Einführung einer 2. Liga war nötig, nachdem schon nach kürzester 61 zusätzliche Ver- eine mitmachen wollten. 2. Liga: Hier messen sich ebenfalls 18 Klubs, die aber ein reduziertes Programm se- geln. Der Relegation, die als erster Spieltag gilt, folgen nur noch zwei Regatten: Eine fin- det dieses Jahr in Tutzing statt (nächstes Wochenende), die zweite Ende September in Friedrichshafen. Wer hier den Klassenerhalt verpasst, muss wieder ganz von vorne anfan- gen. Zu diesem Zweck gibt es eine zweite Relegation, an der auch potenzielle Neueinstei- ger teilnehmen dürfen. Kader: Jeder Klub muss zu Jahresbeginn einen 20-Mann- Kader melden. Gesegelt wird dann aber in Vierer-Crews. Den Reiz dieser Duelle schil- dert Schwall so: „Hier treffen richtig alten Hasen und Olympia-Schwergewichte auf Talente, die gerade erst aus dem Opti gestiegen sind.“ Die jüngsten Teilnehmer sind im Teenageralter. Einer der ältes- ten ist Frank Schönfeldt (57), 23-facher Deutscher Meister in der Piratenklasse. Stars: In Starnberg sind an diesem Wochenende vier Olympiateilnehmer am Start: Stephanie Rothweiler (Würt- tembergischer Yacht-Club), Ulrike Schümann (Verein Seglerhaus am Wannsee), Kristin Wagner und Patrick Follmann (beide DTYC). Se- gellegende Jochen Schümann (nicht mit Ulrike verwandt) fehlt, weil er am Freitag in Berlin mit der Goldenen Sportpyramide geehrt wird. Bei der nächsten Regatta will der 59-Jährige wieder im Boot sitzen. Schon letztes Jahr hat- te er ja mitgeholfen, das neue Format aktiv zu bewerben. Carsten Kemmling, Mitglie- der der Meistercrew 2013, be- richtet von der Liga-Premiere in Tutzing: „Man wusste ja nicht, ob das jetzt wie so ’ne Kaffeefahrt wird und wer da Oberbayerin reitet in die Weltspitze Jessica Bredow-Werndl zählt bei den deutschen Meisterschaften in Balve zu den Favoriten Balve – Die Dressur-Bundes- trainerin gerät ins Schwär- men. „Jessica hat sich einfach durchgebissen“, sagt Monica Theodorescu: „Das war rich- tig gut. Sie hat sich jetzt auch international einen Namen gemacht.“ Die derzeit viel ge- lobte Reiterin heißt Jessica von Bredow-Werndl, ist in nur einem Jahr in die Welt- spitze durchgestartet und wurde von einem US-Fach- magazin schon als „der neue Shooting Star der deutschen Dressur“ gefeiert. Auch die Reiterin schwärmt. „Es war eine un- glaubliche Saison“, sagt die 28-Jährige aus Tuntenhausen (liegt im nördlichen Land- kreis Rosenheim) über ihre erste Weltcup-Serie. Als dritt- beste deutsche Reiterin der Qualifikation durfte sie über- raschend zum Finale in Lyon und ritt dort als Siebte direkt in die Weltspitze. Nun gilt sie an diesem Wochenende bei den deutschen Meisterschaf- ten als eine Favoritin auf ei- nen Podiums-Platz. „Das ist ein angenehmer Druck“, sagt Jessica von Bre- dow-Werndl zu der neuen Ausgangsposition. Sie ge- nießt den rasanten Aufstieg, mit dem sie zwischenzeitlich nicht mehr gerechnet hatte. Nach den Erfolgen im Junio- renbereich hatte es einen Bruch gegeben. Als Juniorin gewann sie un- ter dem Mädchennamen Werndl bei der U18-Europa- meisterschaft Doppel-Gold und danach auch bei den Jun- gen Reitern (U21). Der Über- gang zu den Erwachsenen aber „ist schwer, sehr schwer“, erklärt von Bredow- Werndl: „Ich hatte den An- schluss nicht.“ Sie bildete auf der heimischen Anlage in Au- benhausen vor allem junge Pferde aus, die Weltspitze war weit entfernt. Die neue Chance kam mit einem neuen Pferd aus der Schweiz. Béatrice Bürchler- Keller bot ihr vor zwei Jahren überraschend Unee an. „Er ist vorher noch keine Grand- Prix-Prüfung gegangen“, sagt die Reiterin über den 13-jäh- rigen Hengst. Im vergangenen Jahr bestritt das Paar erstmals eine internationale Prüfung. „Sie war bei den ersten Tur- nieren etwas kleinlaut, aber sie hat unheimlich viel ge- lernt“, berichtet die Bundes- trainerin. „Wir werden immer noch besser und besser“, kommen- tiert Jessica von Bredow- Werndl ihre rasante Entwick- lung, die an zwei andere Auf- steigerinnen erinnert. Helen Langehanenberg (31) und Kristina Sprehe (26) ritten in den vergangenen Jahren ähn- lich flott in die Weltspitze, ge- wannen Olympia-Silber und Team-Gold bei der EM 2013. Und dieses Jahr lockt die WM in der Normandie. „Natürlich ist sie eine WM- Kandidatin“, versichert Jonny Hilberath, der Assistenz- Coach der Nationalmann- schaft. Einmal im Monat fährt Hilberath für mehrere Tage nach Oberbayern, um mit ihr zu trainieren. „Jessica und der Hengst haben sich die ganze Weltcup-Saison über stetig verbessert. Jetzt müssen wir nur noch an ein paar Kleinig- keiten arbeiten.“ dpa DRESSUR ................................................................................................................................................................................................................................... Erfolgspaar: Jessica Bredow-Werndl aus Tuntenhausen (Lkr. Rosenheim) mit ihrem Hengst Unee. FOTO: DPA Gegen Weißrussland hilft nur ein Sieg weiter Minsk – Auch vor der ent- scheidenden WM-Partie ge- gen Weißrussland will Stür- mer Thomas Oppenheimer alles wie immer machen. Sei- ne linke Ausrüstung wird er in der Kabine zuerst anzie- hen. So automatisch läuft sei- ne Vorbereitung ab. „Wir müssen mit dem Druck umge- hen können“, erklärte der Hamburger. Zwei Siege, zwei Niederla- gen stehen für die Deutschen bislang zu Buche. Heute (15.45 Uhr/Sport1) hilft der DEB-Auswahl nur ein Sieg, um das Viertelfinale nicht schon vor den noch kommen- den Gruppenspielen abhaken zu müssen. Auch dann muss noch ein Erfolg gegen Re- kordweltmeister Russland oder die USA her. „Das hängt von unserer Leistung ab“, antwortete Bundestrainer Pat Cortina auf die Frage, wie die Chancen stünden. So viele Möglichkei- ten wie gegen die Schweiz sollten seine Spieler gegen die vor ihnen platzierten Weiß- russen nicht auslassen. Bisher war nur der vierfache Tor- schützen Oppenheimer abge- brüht. Jeder dritte Schuss lan- dete bei ihm im Netz. „Es ist egal, wer die Tore schießt. Momentan habe ich die Chancen und sie gehen halt rein“, erklärte Oppenheimer. Zu viele Möglichkeiten ha- ben die Deutschen bei der WM bislang liegengelassen, auch das macht einen Unter- schied zu den Top-Nationen aus. „Früher oder später wer- den sie reingehen“, übte sich Cortina in Optimismus. Ale- xander Barta, dem bislang noch kein Tor glückte, ver- suchte als Erklärung: „Es ist eher Kopfsache als alles ande- re. Wir haben oft die falsche Entscheidung getroffen. Wenn ich mir weiter einen Kopf mache, wird es immer schlimmer.“ Mit einem freien Tag stimmten sich die Deutschen auf das Spiel ein. Mit einer Stadtrundfahrt, Wellness, viel Schlafen und einem gemein- sames Abendessen sollten die Spieler am Donnerstag auf andere Gedanken kommen. Auch die Weißrussen spie- len um die Viertelfinal-Chan- ce – und haben vor heimi- schem Publikum durchaus überzeugt. In NHL-Profi Mi- chail Grabowski und Sergej Kostitsyn hat die Auswahl laut Coach Hanlon zwei „Weltklassespieler“ in ihren Reihen. „Wir müssen kom- pakt stehen, dann dürfte das kein Problem sein“, tönte Constantin Braun. Im Sturm wird Cortina möglicherweise einen Wech- sel vornehmen. Matthias Plachta musste beim Training verletzt aussetzen. „Wenn er nicht bei 100 Prozent ist, soll- ten wir einen Spieler einset- zen, der gesund ist“, sagte Cortina. Er erwägt, den mit- gereisten Ehliz oder Kahun nachzunominieren. dpa EISHOCKEY-WM ................................................................................ Schutz vor Regen und Hochwasser Sauberkeit der Kellerschächte Sicherheit vor Einbrechern Garantierte Stabilität Modahum GmbH Weihermühle 2 82544 Egling bei München Tel. +49(0)81 76/93 10-0 Fax +49(0)81 76/93 10-93 www.moda-safe.de info@moda-safe.de Die Lichtschachtabdeckung, modasafe die schützt. Wasser-, Schmutz- und Einbruchschutz! Alt! Neu! Heimspiel: Die Crew des Bayerischen Yacht-Clubs in der Bucht vor Starnberg: Walter Roth- lauf, Philipp Hibler (rote Mütze), Fabian Kaske (rechts). Das vierte Crew-Mitglied, Chris- tian Schäfer, bedient hinten das Steuer. FOTO: DSBL Heimat seHen. Heimat spüren. Heimat lesen.

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VON ULI KELLNER

Starnberg – Man ahnt, umwas es geht, wenn man seinenBlick über den Parkplatz desBayerischen Yacht-Clubs inStarnberg schweifen lässt.Neben den vielen Autos mitKennzeichen „STA“ stechenins Auge: B, D und HH, aberauch unbekanntere wie FL(Flensburg), KN (Konstanz)und SO (Soest). Im Prinzipkommen die Autos also ausallen Ecken Deutschlands,und das ist ja auch die Idee,die dahinter steckt. Die Segel-Bundesliga, die am Freitag inihre zweite Saison gestartetist, lockt Topsegler an attrak-tive Schauplätze wie denStarnberger See und ermög-licht es ihnen, mit einfachen,transparenten Regeln einenVereinsmeister zu ermitteln.Und vor allem: ohne großenlogistischen Aufwand.

Es sind kleine Vans undteure Limousinen, die inStarnberg parken – aber alleohne Ballast. „Normal müs-sen Segler mit Anhänger querdurch die Republik fahren“,erklärt Oliver Schwall, einerder beiden Geschäftsführerdes neuen Formats: „Bei unskönnen die Teilnehmer be-quem mit Handgepäck rei-sen.“ Der Grund ist, dass alleTeilnehmer am Ende in Ein-heitsbooten sitzen werden(Typ J/70), gestellt von derausrichtenden Liga-GmbH.Die Punktbesten nach sechsRegatten brauchen dann al-lerdings ein bisschen Platz aufder Rücksitzbank, denn wiesich das für eine echte Bun-desliga gehört, gibt es auch ei-ne stattliche Trophäe, die amSaisonende vergeben wird.

Von wegen KaffeefahrtDie Segel-Bundesliga hat sich binnen eines Jahres zum Erfolgsmodell entwickelt – Auftakt in Starnberg

Wochenende, 17./18. Mai 201428 SportAKTUELLESIN KÜRZE

VOLLEYBALLVilsbiburg verzichtetDie Spielerinnen des deut-schen Vizemeisters RoteRaben Vilsbiburg verzich-ten kommende Saison ausfinanziellen Gründen aufeine Teilnahme an derChampions League. Dieshabe der Verein nach „in-tensiven Beratungen“ ent-schieden, teilte Geschäfts-führer André Wehnert mit.„Der wirtschaftliche Auf-wand, den man betreibenmüsste, um in der europäi-schen Königsklasse dabeisein zu können, ist für unsderzeit zu hoch“, sagte er.Für die Vorrunde wäre einAufwand von etwa150 000 Euro entstanden.Stattdessen meldet manfür den zweithöchsten Eu-ropapokal-Wettbewerb,den CEV-Cup.

RADDrei geben aufNach dem Giro-Massen-sturz kurz vor dem Endeder 6. Etappe mussten dreiRadprofis des Katusha-Teams das Rennen aufge-ben. Der als Mitfavorit ge-startete Joaquim Rodri-guez (erlitt einen Rippen-bruch und eine Frakturdes linken Daumens. Rod-riguez’ spanischer Lands-mann Angel Vicioso brachsich den rechten Ober-schenkelknochen undmusste operiert werden.Giampaolo Caruso erlittschwere Abschürfungen.Die siebte Etappe am Frei-tag gewann der FranzoseNacer Bouhanni, der da-mit seinen zweiten Tages-erfolg feierte. Ein Ausreiß-versuch von Björn Thurauscheiterte 3000 m vor demZiel. Spitzenreiter MichaelMatthews (Australien)verteidigte sein Rosa Tri-kot.

LEICHTATHLETIKStorl probiert DiskusKugelstoß-WeltmeisterDavid Storl hat im Trai-ning seine alte Liebe zumDiskuswerfen wiederent-deckt und die Scheibe biszu 60 Meter geschleudert.„Es hat riesigen Spaß ge-macht. Die Technik funk-tionierte noch ganz gut.Aus dem Kalten ist daskein schlechtes Ergebnis“,sagte er. „Ich bin richtigauf den Geschmack ge-kommen. Mal sehen, wiees weitergeht.“

Ex-Sportler vermisstDer ehemalige Olympia-teilnehmer und Sportme-dizin-Professor HermannBuhl wird in den TirolerAlpen vermisst. Der78-jährige Thüringer hattesich vor einigen Tagen aufeine Bergwanderung bege-ben und gilt seither als ver-schollen. Buhl war bei denOlympischen Spielen1960 im 3000-m-Hinder-nislauf gestartet und imVorlauf ausgeschieden.Bei der EM 1962 verpassteer als Vierter nur knapp ei-ne Medaille.

alles mitmacht. Aber wenndann Jochen Schümann beimersten Event im Boot sitzt,dann weiß man gleich mal,wo der Hammer hängt.“Spielregeln: Das Prinzip istauch für Nichtsegler leichtverständlich: Je sechs Bootetreten in „kurzen, knackigenRennen“ (Schwall) gegenei-nander an. Kein Rennen dau-ert länger als 15 Minuten, undjede Crew soll pro Wochen-ende 15 Mal auf dem Wassersein (abhängig vom Wind).Gemäß der Siegerliste werdendann am Ende die Punkte fürdie Bundesliga-Tabelle ver-teilt: 18 für den Erstplatzier-ten, 17 für den Zweiten, einenPunkt für den Letzten.Meisterschale: Hier wurdenicht gespart. Das „Ding“, umdas es geht, ist etwa fünf Kiloschwer, aus hochwertigemSilber – in der Mitte sind dieWappen der 17 Gründungs-vereine eingraviert. „Wennman die Schale hochhält,fühlt man sich ein bisschenwie Philipp Lahm beim FCBayern“, scherzt Torsten Fri-cke, Sprecher des DeutschenSegler-Verbands.

Champions League: KeinWitz, aber auch die soll esbald geben. Dänemark hat dieSerie bereits kopiert, Länderwie Österreich, Schweden,Russland und sogar die USAinteressieren sich dafür. „Un-sere Liga entwickelt sich zumExportschlager wie deutscheAutos“, sagt Schwall stolz:„Wir werden das Format überkurz oder lang in anderenMärkten sehen, und dannsind wir nur noch einenKnopfdruck von einer Cham-pions League entfernt.“

Der Name, das Logo, dieMeisterschale – es ist kein Zu-fall, dass vieles an das großeVorbild Fußball-Bundesligaerinnert. „Die bekannte Me-chanik“, so Schwall, „ist jaauch der Grund, warum die-ses Format so gut angenom-men wird.“ Eine Übersicht:

1. Bundesliga: Besteht aus 18Segelvereinen, die an sechs„Spieltagen“ ihren Meister er-mitteln. 2013 war das derNorddeutsche Regatta-Vereinaus Hamburg. Die beidenoberbayerischen Klubs beleg-ten in der Abschlusstabellegute Mittelfeldplätze: 6. derBYC aus Starnberg, 7. derDTYC aus Tutzing. EchtenAbstiegskampf gibt es auch:Drei Vereine müssen direktrunter, drei können sich übereine Relegation retten. DieEinführung einer 2. Liga warnötig, nachdem schon nachkürzester 61 zusätzliche Ver-eine mitmachen wollten.

2. Liga: Hier messen sichebenfalls 18 Klubs, die aberein reduziertes Programm se-geln. Der Relegation, die alserster Spieltag gilt, folgen nurnoch zwei Regatten: Eine fin-det dieses Jahr in Tutzing statt(nächstes Wochenende), diezweite Ende September inFriedrichshafen. Wer hier denKlassenerhalt verpasst, musswieder ganz von vorne anfan-gen. Zu diesem Zweck gibt eseine zweite Relegation, an derauch potenzielle Neueinstei-ger teilnehmen dürfen.

Kader: Jeder Klub muss zuJahresbeginn einen 20-Mann-Kader melden. Gesegelt wirddann aber in Vierer-Crews.

Den Reiz dieser Duelle schil-dert Schwall so: „Hier treffenrichtig alten Hasen undOlympia-Schwergewichte aufTalente, die gerade erst ausdem Opti gestiegen sind.“ Diejüngsten Teilnehmer sind imTeenageralter. Einer der ältes-ten ist Frank Schönfeldt (57),23-facher Deutscher Meisterin der Piratenklasse.Stars: In Starnberg sind an

diesem Wochenende vierOlympiateilnehmer am Start:Stephanie Rothweiler (Würt-tembergischer Yacht-Club),Ulrike Schümann (VereinSeglerhaus am Wannsee),Kristin Wagner und PatrickFollmann (beide DTYC). Se-gellegende Jochen Schümann(nicht mit Ulrike verwandt)fehlt, weil er am Freitag inBerlin mit der Goldenen

Sportpyramide geehrt wird.Bei der nächsten Regatta willder 59-Jährige wieder im Bootsitzen. Schon letztes Jahr hat-te er ja mitgeholfen, das neueFormat aktiv zu bewerben.Carsten Kemmling, Mitglie-der der Meistercrew 2013, be-richtet von der Liga-Premierein Tutzing: „Man wusste janicht, ob das jetzt wie so ’neKaffeefahrt wird und wer da

Oberbayerin reitet in die WeltspitzeJessica Bredow-Werndl zählt bei den deutschen Meisterschaften in Balve zu den Favoriten

Balve – Die Dressur-Bundes-trainerin gerät ins Schwär-men. „Jessica hat sich einfachdurchgebissen“, sagt MonicaTheodorescu: „Das war rich-tig gut. Sie hat sich jetzt auchinternational einen Namengemacht.“ Die derzeit viel ge-lobte Reiterin heißt Jessicavon Bredow-Werndl, ist innur einem Jahr in die Welt-spitze durchgestartet undwurde von einem US-Fach-magazin schon als „der neueShooting Star der deutschenDressur“ gefeiert.

Auch die Reiterinschwärmt. „Es war eine un-glaubliche Saison“, sagt die28-Jährige aus Tuntenhausen(liegt im nördlichen Land-kreis Rosenheim) über ihreerste Weltcup-Serie. Als dritt-beste deutsche Reiterin derQualifikation durfte sie über-raschend zum Finale in Lyonund ritt dort als Siebte direktin die Weltspitze. Nun gilt siean diesem Wochenende beiden deutschen Meisterschaf-ten als eine Favoritin auf ei-nen Podiums-Platz.

„Das ist ein angenehmerDruck“, sagt Jessica von Bre-dow-Werndl zu der neuenAusgangsposition. Sie ge-nießt den rasanten Aufstieg,mit dem sie zwischenzeitlichnicht mehr gerechnet hatte.Nach den Erfolgen im Junio-renbereich hatte es einenBruch gegeben.

Als Juniorin gewann sie un-ter dem MädchennamenWerndl bei der U18-Europa-

meisterschaft Doppel-Goldund danach auch bei den Jun-gen Reitern (U21). Der Über-gang zu den Erwachsenenaber „ist schwer, sehr

schwer“, erklärt von Bredow-Werndl: „Ich hatte den An-schluss nicht.“ Sie bildete aufder heimischen Anlage in Au-benhausen vor allem junge

Pferde aus, die Weltspitze warweit entfernt.

Die neue Chance kam miteinem neuen Pferd aus derSchweiz. Béatrice Bürchler-Keller bot ihr vor zwei Jahrenüberraschend Unee an. „Er istvorher noch keine Grand-Prix-Prüfung gegangen“, sagtdie Reiterin über den 13-jäh-rigen Hengst. Im vergangenenJahr bestritt das Paar erstmalseine internationale Prüfung.„Sie war bei den ersten Tur-nieren etwas kleinlaut, abersie hat unheimlich viel ge-lernt“, berichtet die Bundes-trainerin.

„Wir werden immer nochbesser und besser“, kommen-tiert Jessica von Bredow-Werndl ihre rasante Entwick-lung, die an zwei andere Auf-steigerinnen erinnert. HelenLangehanenberg (31) undKristina Sprehe (26) ritten inden vergangenen Jahren ähn-lich flott in die Weltspitze, ge-wannen Olympia-Silber undTeam-Gold bei der EM 2013.Und dieses Jahr lockt die WMin der Normandie.

„Natürlich ist sie eine WM-Kandidatin“, versichert JonnyHilberath, der Assistenz-Coach der Nationalmann-schaft. Einmal im Monat fährtHilberath für mehrere Tagenach Oberbayern, um mit ihrzu trainieren. „Jessica und derHengst haben sich die ganzeWeltcup-Saison über stetigverbessert. Jetzt müssen wirnur noch an ein paar Kleinig-keiten arbeiten.“ dpa

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Erfolgspaar: Jessica Bredow-Werndl aus Tuntenhausen (Lkr.Rosenheim) mit ihrem Hengst Unee. FOTO: DPA

Gegen Weißrusslandhilft nur ein Sieg weiter

Minsk – Auch vor der ent-scheidenden WM-Partie ge-gen Weißrussland will Stür-mer Thomas Oppenheimeralles wie immer machen. Sei-ne linke Ausrüstung wird erin der Kabine zuerst anzie-hen. So automatisch läuft sei-ne Vorbereitung ab. „Wirmüssen mit dem Druck umge-hen können“, erklärte derHamburger.

Zwei Siege, zwei Niederla-gen stehen für die Deutschenbislang zu Buche. Heute(15.45 Uhr/Sport1) hilft derDEB-Auswahl nur ein Sieg,um das Viertelfinale nichtschon vor den noch kommen-den Gruppenspielen abhakenzu müssen. Auch dann mussnoch ein Erfolg gegen Re-kordweltmeister Russlandoder die USA her.

„Das hängt von unsererLeistung ab“, antworteteBundestrainer Pat Cortina aufdie Frage, wie die Chancenstünden. So viele Möglichkei-ten wie gegen die Schweizsollten seine Spieler gegen dievor ihnen platzierten Weiß-russen nicht auslassen. Bisherwar nur der vierfache Tor-schützen Oppenheimer abge-brüht. Jeder dritte Schuss lan-dete bei ihm im Netz. „Es istegal, wer die Tore schießt.Momentan habe ich dieChancen und sie gehen haltrein“, erklärte Oppenheimer.

Zu viele Möglichkeiten ha-ben die Deutschen bei derWM bislang liegengelassen,auch das macht einen Unter-

schied zu den Top-Nationenaus. „Früher oder später wer-den sie reingehen“, übte sichCortina in Optimismus. Ale-xander Barta, dem bislangnoch kein Tor glückte, ver-suchte als Erklärung: „Es isteher Kopfsache als alles ande-re. Wir haben oft die falscheEntscheidung getroffen.Wenn ich mir weiter einenKopf mache, wird es immerschlimmer.“

Mit einem freien Tagstimmten sich die Deutschenauf das Spiel ein. Mit einerStadtrundfahrt, Wellness, vielSchlafen und einem gemein-sames Abendessen sollten dieSpieler am Donnerstag aufandere Gedanken kommen.

Auch die Weißrussen spie-len um die Viertelfinal-Chan-ce – und haben vor heimi-schem Publikum durchausüberzeugt. In NHL-Profi Mi-chail Grabowski und SergejKostitsyn hat die Auswahllaut Coach Hanlon zwei„Weltklassespieler“ in ihrenReihen. „Wir müssen kom-pakt stehen, dann dürfte daskein Problem sein“, tönteConstantin Braun.

Im Sturm wird Cortinamöglicherweise einen Wech-sel vornehmen. MatthiasPlachta musste beim Trainingverletzt aussetzen. „Wenn ernicht bei 100 Prozent ist, soll-ten wir einen Spieler einset-zen, der gesund ist“, sagteCortina. Er erwägt, den mit-gereisten Ehliz oder Kahunnachzunominieren. dpa

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Heimspiel: Die Crew des Bayerischen Yacht-Clubs in der Bucht vor Starnberg: Walter Roth-lauf, Philipp Hibler (rote Mütze), Fabian Kaske (rechts). Das vierte Crew-Mitglied, Chris-tian Schäfer, bedient hinten das Steuer. FOTO: DSBL

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