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Die Tageszeitung für Liechtenstein Samstag, 23. September 2017 140. Jahrgang Nr. 217 Pferde auf der Flucht vor der Feuerwehr Bauer Peter Hermann in Vaduz fürchtet um seine Tiere. 3 Hilti AG präsentiert Zwischenergebnis Vielversprechendes Geschäftsjahr für den Schaaner Konzern. 13 Glücklich bei Kasimpasa Istanbul Markus Neumayr in blendender Form Der Ex-Vaduzer erzählt von seinem Türkei-Abenteuer 19 www.kleininserate.li Heute Prämienmarkt Steg Tradition und Unterhaltung Heute findet ab 10 Uhr der traditionelle Prämienmarkt der Viehzuchtgenossen- schaft Triesenberg in Steg beim Stausee statt. 20° Wetter Der Samstag zeigt sich freundlich und tagsüber ange- nehm mild. Seite 25 Verbund Südostschweiz Fr. 2.50 9 771812 601006 60038 Inhalt Inland 2–9 Ausland 12 Wirtschaft 13+14 Sport 15–19 Kultur 21+23 Kino/Wetter 25 TV 26+27 Panorama 28 www. volksblatt.li Verlag: Liechtensteiner Volksblatt AG, Im alten Riet 103, 9494 Schaan, Telefon +423 237 51 51, Fax +423 237 51 66, [email protected]; Täglich aktuelle Nachrichten: www.volksblatt.li Inserate: Telefon +423 237 51 51, [email protected]; Aboservice: Telefon +423 237 51 41, [email protected]; Redaktion: Telefon +423 237 51 61, Fax +423 237 51 55, [email protected] Neue Studie Ein Fünftel verlässt die Gesundheitsbranche BERN Fünf Jahre nach dem Lehrab- schluss als Fachfrau oder Fachmann Gesundheit hat ein Fünftel der Be- rufstätigen in der Schweiz die Ge- sundheitsbranche bereits wieder ver- lassen. Nochmals zwei Jahre später könnte es sogar bereits ein knappes Viertel sein. Eine am Freitag veröf- fentlichte Studie über Berufslaufbah- nen von Fachfrauen und Fachmän- nern Gesundheit (FaGe) ermöglicht es erstmals, schweizweit die Berufs- und Bildungsverläufe von FaGe bis fünf Jahre nach ihrem Lehrabschluss im Jahr 2011 darzustellen. Fünf Jahre nach dem Lehrabschluss befanden sich noch 80 Prozent der ausgebilde- ten FaGe im Gesundheitswesen, dar- unter 54 Prozent auf der tertiären Bil- dungsstufe Gesundheit. 26 Prozent arbeiteten noch im erlernten Beruf, 20 Prozent hatten das Gesundheits- wesen bereits verlassen. Mit 54 Pro- zent liege der Anteil der Übertritte in einen tertiären Gesundheitsberuf noch etwas zu tief. Gemäss den jüngs- ten Empfehlungen seien für den künftig erforderlichen Personalbe- stand 60 Prozent nötig. Hinzu kom- me, dass die anvisierte Verbleibequo- te im Berufs FaGe von 40 Prozent bei den befragten Absolventinnen und Absolventen nur zu zwei Dritteln er- reicht worden sei. Solange es nicht gelinge, zusätzliche Fachkräfte über andere Zugangswege in das Gesund- heitswesen zu rekrutieren, müsste die Ausstiegsrate von 20 Prozent deutlich gesenkt werden, heisst es weiter. Gemäss aktuellen Prognosen steigt der Personalbedarf in den Ge- sundheitsberufen weiter an. Bis zum Jahr 2025 muss der Personalbestand in den Gesundheitsberufen um 20 bis 30 Prozent auf rund 220 000 Be- schäftigte erhöht werden. (sda) Fussball Die Vaduzer Krise spitzt sich weiter zu VADUZ Die Talfahrt des FC Vaduz ging zuletzt mit dem blamablen 0:1 in Wohlen weiter. Der Druck auf Trainer Roland Vrabec und Co. hat sich so noch einmal erhöht. Seite 15 Brexit May: London steht zu Verpflichtungen BRÜSSEL Grossbritannien wird zu sei- nen EU-Haushaltsverpflichtungen stehen. Das sagte die britische Premi- erministerin Theresa May am Freitag in ihrer Grundsatzrede in der italie- nischen Stadt Florenz. Eine Summe nannte sie jedoch nicht. Die Verhand- lungen zum Austritt aus der Europäi- schen Union hätten harte Zeiten er- lebt, aber auch Erfolge gebracht. Nach drei Verhandlungsrunden habe es in vielen wichtigen Fragen konkre- te Fortschritte gegeben, sagte May. Dies sei der Professionalität und der Sorgfalt des EU-Unterhändlers Mi- chel Barnier und des britischen Bre- xit-Ministers David Davis zu verdan- ken. Am Montag beginnt eine neue Brexit-Verhandlungsrunde in Brüs- sel. Die Gespräche sind nach Anga- ben Barniers bisher kaum vorange- kommen. (sda) Seite 14 Inland Für Adrian Hasler ist die Steuergerechtigkeit in Liechtenstein durchaus ge- geben. Der Regierungschef weist darauf hin, dass sehr wenige Reiche über ein Drit- tel der Vermögens- und Er- werbssteuer zahlen. Seite 5 Hintergrund Die Abkehr von fossilen Brennstoffen kon- zentriert sich v. a. auf die Nachfrage. Die wirtschaftli- che Lage der erdölproduzie- renden Staaten wird ver- nachlässigt. Ein GIS-Bericht von Frank Umbach. Seite 11 »MEHR ALS 100 LABELS AUF ÜBER 800 M 2 « »MODE BIS GRÖSSE 52« KRÄUTLER MODE. BEWUSST. SEIN. RINGSTRASSE 16 | 6840 GÖTZIS | AUSTRIA WWW.KRAEUTLER.COM ANZEIGE ANZEIGE Eröffnung «Next step» lockt Schüler in den SAL Gestern wurden die Be- rufs- und Bildungstage «next step» eröffnet, an denen sich die liechten- steinischen Ausbil- dungsstätten den Fra- gen der Schüler stellen. Mit dabei waren auch LIHK-Geschäftsführer Josef Beck und Uni- Rektor Jürgen Brücker (2. und 1. v. r.), die sich von Lona (l.) und Remo Kluser, Berufsausbilder bei der Hilti AG, die Her- stellung fluoreszierender Sterne erklären liessen. (Foto: Michael Zanghellini) Seite 7 Ein breiter Rhein würde den Hochwasserschutz begünstigen Wassermassen Emanuel Banzer, Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz, geht davon aus, dass in Liechtenstein künftig häufiger Hochwasser auftreten. Zur Sicherheit würde seiner Meinung nach auch die Aufweitung des Rheins beitragen. VON SILVIA BÖHLER 90 Jahre ist es her, dass Liechten- stein mit dem Dammbruch am 25. September eine der grössten Natur- katastrophen des Landes erlebte. Heute dient der Rhein als Trinkwas- serquelle und Energielieferant, ent- lang der Ufer finden sich Landwirt- schaftsflächen, Autobahnen, Kraft- werke und Industrieanlagen. All dies ist möglich, weil der Fluss vor vie- len Jahren begradigt und in ein en- ges Bett gezwungen wurde. Damals lautete das Ziel: Das Gewässer auf ei- ne möglichst kleine Fläche begren- zen und so weiteres Kulturland ge- winnen. Mit der Kanalisierung ver- schwanden aber auch seltene Tiere und Pflanzen in und am Rhein. Hochwasser werden häufiger Das staatenübergreifende Projekt «Rhesi», das von den Regierungen Liechtensteins, Österreichs und der Schweiz vor Jahren beschlossen wurde, will diesen Missstand besei- tigen. Vordergründiges Ziel des Pro- jekts ist aber die Verbesserung des Hochwasserschutzes für alle am Rhein wohnenden Menschen. «Derzeit können innerhalb der beste- henden Dämme Wassermassen von rund 3300 Kubikmeter Wasser/Se- kunde gefahrlos abgeleitet werden», sagt Emanuel Banzer, Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz. Dies entspreche einem Hochwasser, wie es gemäss Statistik mit einer Wieder- kehrdauer von 300 Jahren im Alpen- rhein auftrete. Angesichts der Klima- entwicklungen will Banzer aber kei- ne Entwarnung geben. Er rechnet da- mit, dass Hochwasser im Rhein künf- tig häufiger auftreten und die kriti- schen Pegelstände für Liechtensteins Dämme öfters erreicht werden. Das Projekt Rhesi sieht zum Schutz vor Hochwasser Aufweitungen des Flusses an insgesamt 19 Stellen vor, vier davon tangieren liechtensteini- sches Hoheitsgebiet. «Ob und in wel- chem Ausmass Flussaufweitungen den liechtensteinischen Teil des Al- penrheins prägen werden, wird das Resultat eines intensiven gesell- schaftspolitischen Prozesses sein», sagt Emanuel Banzer. Schwerpunkt der dabei zu führenden Diskussion würden die divergierenden Nut- zungsinteressen bilden. In Sachen Hochwasserschutz stellt er aber klar, dass ein verbreitertes Flussbett um- rahmt von neuen Dämmen auch der Sicherheit zugutekomme. «Denn neue, geotechnisch optimierte Däm- me sind grundsätzlich stabiler als al- te sanierte Dämme.» Seite 9

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Die Tageszeitung für LiechtensteinSamstag, 23. September 2017140. Jahrgang Nr. 217

Pferde auf der Flucht vor der FeuerwehrBauer Peter Hermannin Vaduz fürchtet um seine Tiere.

3Hilti AG präsentiert Zwischenergebnis Vielversprechendes Geschäftsjahr für den Schaaner Konzern.

13Glücklich bei Kasimpasa IstanbulMarkus Neumayr in blendender Form

Der Ex-Vaduzer erzählt vonseinem Türkei-Abenteuer

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HeutePrämienmarkt Steg

Tradition und Unterhaltung

Heute findet ab 10 Uhr der traditionelle Prämienmarkt der Viehzuchtgenossen-schaft Triesenberg in Steg beim Stausee statt.

20°9°

Wetter Der Samstag zeigt sich freundlich und tagsüber ange-nehm mild. Seite 25

Verbund SüdostschweizFr. 2.50

9 771812 601006

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Inhalt

Inland 2–9Ausland 12Wirtschaft 13+14Sport 15–19

Kultur 21+23Kino/Wetter 25TV 26+27Panorama 28

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Verlag: Liechtensteiner Volksblatt AG, Im alten Riet 103, 9494 Schaan, Telefon +423 237 51 51, Fax +423 237 51 66, [email protected]; Täglich aktuelle Nachrichten: www.volksblatt.li Inserate: Telefon +423 237 51 51, [email protected]; Aboservice: Telefon +423 237 51 41, [email protected]; Redaktion: Telefon +423 237 51 61, Fax +423 237 51 55, [email protected]

Neue Studie Ein Fünftel verlässt die GesundheitsbrancheBERN Fünf Jahre nach dem Lehrab-schluss als Fachfrau oder Fachmann Gesundheit hat ein Fünftel der Be-rufstätigen in der Schweiz die Ge-sundheitsbranche bereits wieder ver-lassen. Nochmals zwei Jahre später könnte es sogar bereits ein knappes Viertel sein. Eine am Freitag veröf-fentlichte Studie über Berufslaufbah-nen von Fachfrauen und Fachmän-nern Gesundheit (FaGe) ermöglicht es erstmals, schweizweit die Berufs- und Bildungsverläufe von FaGe bis fünf Jahre nach ihrem Lehrabschluss im Jahr 2011 darzustellen. Fünf Jahre nach dem Lehrabschluss befanden sich noch 80 Prozent der ausgebilde-ten FaGe im Gesundheitswesen, dar-unter 54 Prozent auf der tertiären Bil-dungsstufe Gesundheit. 26 Prozent arbeiteten noch im erlernten Beruf, 20 Prozent hatten das Gesundheits-wesen bereits verlassen. Mit 54 Pro-

zent liege der Anteil der Übertritte in einen tertiären Gesundheitsberuf noch etwas zu tief. Gemäss den jüngs-ten Empfehlungen seien für den künftig erforderlichen Personalbe-stand 60 Prozent nötig. Hinzu kom-me, dass die anvisierte Verbleibequo-te im Berufs FaGe von 40 Prozent bei den befragten Absolventinnen und Absolventen nur zu zwei Dritteln er-reicht worden sei. Solange es nicht gelinge, zusätzliche Fachkräfte über andere Zugangswege in das Gesund-heitswesen zu rekrutieren, müsste die Ausstiegsrate von 20 Prozent deutlich gesenkt werden, heisst es weiter. Gemäss aktuellen Prognosen steigt der Personalbedarf in den Ge-sundheitsberufen weiter an. Bis zum Jahr 2025 muss der Personalbestand in den Gesundheitsberufen um 20 bis 30 Prozent auf rund 220 000 Be-schäftigte erhöht werden. (sda)

Fussball

Die Vaduzer Krisespitzt sich weiter zuVADUZ Die Talfahrt des FC Vaduz ging zuletzt mit dem blamablen 0:1 in Wohlen weiter. Der Druck auf Trainer Roland Vrabec und Co. hat sich so noch einmal erhöht. Seite 15

Brexit

May: London steht zu Verpfl ichtungenBRÜSSEL Grossbritannien wird zu sei-nen EU-Haushaltsverpf lichtungen stehen. Das sagte die britische Premi-erministerin Theresa May am Freitag in ihrer Grundsatzrede in der italie-nischen Stadt Florenz. Eine Summe nannte sie jedoch nicht. Die Verhand-lungen zum Austritt aus der Europäi-schen Union hätten harte Zeiten er-lebt, aber auch Erfolge gebracht. Nach drei Verhandlungsrunden habe es in vielen wichtigen Fragen konkre-te Fortschritte gegeben, sagte May. Dies sei der Professionalität und der Sorgfalt des EU-Unterhändlers Mi-chel Barnier und des britischen Bre-xit-Ministers David Davis zu verdan-ken. Am Montag beginnt eine neue Brexit-Verhandlungsrunde in Brüs-sel. Die Gespräche sind nach Anga-ben Barniers bisher kaum vorange-kommen. (sda) Seite 14

Inland Für Adrian Hasler ist die Steuergerechtigkeit in Liechtenstein durchaus ge-geben. Der Regierungschef weist darauf hin, dass sehr wenige Reiche über ein Drit-tel der Vermögens- und Er-werbssteuer zahlen. Seite 5

Hintergrund Die Abkehr von fossilen Brennstoffen kon-zentriert sich v. a. auf die Nachfrage. Die wirtschaftli-che Lage der erdölproduzie-renden Staaten wird ver-nachlässigt. Ein GIS-Bericht von Frank Umbach. Seite 11

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Eröffnung

«Next step» lockt Schüler in den SALGestern wurden die Be-rufs- und Bildungstage «next step» eröffnet, an denen sich die liechten-steinischen Ausbil-dungsstätten den Fra-gen der Schüler stellen. Mit dabei waren auch LIHK-Geschäftsführer Josef Beck und Uni-Rektor Jürgen Brücker (2. und 1. v. r.), die sich von Lona (l.) und Remo Kluser, Berufsausbilder bei der Hilti AG, die Her-stellung fluoreszierender Sterne erklären liessen. (Foto: Michael Zanghellini) Seite 7

Ein breiter Rhein würde den Hochwasserschutz begünstigenWassermassen Emanuel Banzer, Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz, geht davon aus, dass in Liechtenstein künftighäufi ger Hochwasser auftreten. Zur Sicherheit würde seiner Meinung nach auch die Aufweitung des Rheins beitragen.

VON SILVIA BÖHLER

90 Jahre ist es her, dass Liechten-stein mit dem Dammbruch am 25. September eine der grössten Natur-katastrophen des Landes erlebte. Heute dient der Rhein als Trinkwas-serquelle und Energielieferant, ent-lang der Ufer finden sich Landwirt-schaftsf lächen, Autobahnen, Kraft-werke und Industrieanlagen. All dies ist möglich, weil der Fluss vor vie- len Jahren begradigt und in ein en-ges Bett gezwungen wurde. Damals lautete das Ziel: Das Gewässer auf ei-ne möglichst kleine Fläche begren-zen und so weiteres Kulturland ge-

winnen. Mit der Kanalisierung ver-schwanden aber auch seltene Tiere und Pflanzen in und am Rhein.

Hochwasser werden häufigerDas staatenübergreifende Projekt «Rhesi», das von den Regierungen Liechtensteins, Österreichs und der Schweiz vor Jahren beschlossen wurde, will diesen Missstand besei-tigen. Vordergründiges Ziel des Pro-jekts ist aber die Verbesserung des Hochwasserschutzes für alle am Rhein wohnenden Menschen.«Derzeit können innerhalb der beste-henden Dämme Wassermassen von rund 3300 Kubikmeter Wasser/Se-

kunde gefahrlos abgeleitet werden», sagt Emanuel Banzer, Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz. Dies entspreche einem Hochwasser, wie es gemäss Statistik mit einer Wieder-kehrdauer von 300 Jahren im Alpen-rhein auftrete. Angesichts der Klima-entwicklungen will Banzer aber kei-ne Entwarnung geben. Er rechnet da-mit, dass Hochwasser im Rhein künf-tig häufiger auftreten und die kriti-schen Pegelstände für Liechtensteins Dämme öfters erreicht werden.Das Projekt Rhesi sieht zum Schutz vor Hochwasser Aufweitungen des Flusses an insgesamt 19 Stellen vor, vier davon tangieren liechtensteini-

sches Hoheitsgebiet. «Ob und in wel-chem Ausmass Flussaufweitungen den liechtensteinischen Teil des Al-penrheins prägen werden, wird das Resultat eines intensiven gesell-schaftspolitischen Prozesses sein», sagt Emanuel Banzer. Schwerpunkt der dabei zu führenden Diskussion würden die divergierenden Nut-zungsinteressen bilden. In Sachen Hochwasserschutz stellt er aber klar, dass ein verbreitertes Flussbett um-rahmt von neuen Dämmen auch der Sicherheit zugutekomme. «Denn neue, geotechnisch optimierte Däm-me sind grundsätzlich stabiler als al-te sanierte Dämme.» Seite 9

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SAMSTAG23. SEPTEMBER 2017�|� Inland�|�7

Porträts zu den WorldSkills 2017

Das Team im TeamABU DHABI Vom 14. bis 19. Oktober 2017 messen sich fünf junge Teilneh-mer des Nationalteams WorldSkills Liechtenstein in Abu Dhabi in ihren Berufen mit den Besten der Welt. An ihrer Seite stehen Experten, die über Monate als Begleiter und Coachs ihr Wissen vermittelten und in Abu Dhabi vor Ort wichtige Stüt-

zen sein werden. Teilnehmerin Nat-halie Egger und Experte Alexander Nigg bilden das Team im Beruf Kon-strukteure innerhalb des liechten-steinischen Nationalteams.

Porträt Nathalie Egger Nathalie Egger aus Ruggell absol-vierte die Lehre als Konstrukteurin bei der ThyssenKrupp Presta AG in Eschen, wo auch ihr Experte Alex-ander Nigg als Ausbildner tätig ist. Während ihrer Lehrzeit konnte sie durch das Programm XChange drei Wochen in einem Unternehmen in Deutschland arbeiten, was für sie eine sehr wertvolle Erfahrung war. Um neue Erfahrungen geht es ihr auch bei der Teilnahme an den WorldSkills in Abu Dhabi. Solche konnte sie auch während der Vorbe-reitungen an den IndustrySkills 2016 in der Schweiz sammeln. Sie war danach erstaunt über ihre eigenen Fähigkeiten und das Über-sich-Hinauswachsen, wenn es im Wettbewerb wirklich zur Sache geht. Gespannt und neugierig ist sie

auf die vier Projektaufgaben, die an den Berufsweltmeisterschaften in Abu Dhabi an sie gestellt werden. Nathalie genau auf diesen Moment vorzubereiten, ist die Aufgabe ihres Experten Alexander Nigg: «Die Teilnehmer wissen im Detail nicht, was auf sie im Wettbewerb zukom-men wird. Es wird sehr wichtig für

Nathalie und die anderen Teilneh-mer sein, sich schnell und f lexibel auf die Projektaufgabe einstellen zu können.» Alexander, der seit 2013 Experte bei WorldSkills ist, sieht seine Aufgabe in Abu Dhabi darin, Nathalie vor und nach dem jeweili-gen Wettbewerbstag zu unterstützen. Während der Durchführung der

Projektaufgaben ist die Kommuni-kation zwischen Teilnehmerin und Experte verboten. Es gelte aus-serdem, so Alexander, dafür zu sor-gen, dass alle Kandidaten gleiche und faire Bedingungen vorfinden, wozu Themen wie Information, Rahmenbedingungen und Bewer-tung zählen. (pr)

Experte Alexander Nigg mit Teilnehmerin Nathalie Egger. (Foto: ZVG)

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Name:Nathalie EggerBeruf:KonstrukteurinArbeitgeber:ThyssenKrupp Presta AG, Eschen

Experte Name:Alexander NiggFirma:ThyssenKrupp Presta AG, EschenWorldSkills:Experte seit 2013

TEILNEHMERIN

«Next-step» in Schaan eröff net:Ausbildungswege auf einen BlickEntscheidung Zum dritten Mal finden dieses Jahr die Berufs- und Bildungstage «next step» statt. Seit gestern können sich Jugendliche im SAL in Schaan über ihre Ausbildungsmöglichkeiten informieren.

VON SEBASTIAN ALBRICH

Um 8.30 Uhr öff neten sich am Freitag die Türen des SAL zur dritten Ausgabe der Berufs- und Bildungsmesse

«next step» und schon strömten die ersten Schulklassen in die Halle, um sich ein Bild von ihren weiteren Aus-bildungsmöglichkeiten zu machen. «Die Wahl des Berufes ist eine sehr prägende Entscheidung», betonte Bil-dungsministerin Dominique Ganten-bein, die die Messe zum ersten Mal eröff net. Die «next step»-Berufs- und Bildungstage böten den jungen Men-

schen aus der ganzen Region nun die Möglichkeit, sich zu informieren und im Dialog Kontakte zu knüpfen. Die Messe zeige ihnen ihre Optionen auf. Dabei könne laut Gantenbein viel ge-schehen. Vielleicht komme jemand mit einer fi xen Intenti-on und verlasse die Messe mit einem neuen Berufs-wunsch, oder er kann seine Intention im Dialog noch einmal stärken. «Das zeigt, dass die-se Messe neben dem Wissenstransfer auch eine Entscheidungsmesse ist», argumentierte die Bildungsministe-rin und bedankte sich bei allen, die «next step» zu dem machen, was es ist. Allen voran der Thea Keeler Stiftung, die das Projekt mitfi nanziert.

Kreative IdeenDas Engagement ist dabei auch dieses Jahr gross und die Messe konnte im Vergleich zum Vorjahr noch einmal wachsen. Dieses Jahr hätten noch ein-mal gut zehn Prozent mehr Aussteller

ihre Stände im SAL aufgeschlagen, er-klärte Werner Kranz, Leiter des Amts für Berufsbildung. Viele davon kön-nen sich dabei echt sehen lassen. Während einige Unternehmen und

Branche auf klassi-sche Messestände setzten, zog es die Schüler vor allem zu den interaktive-ren Angeboten. Die Mitglieder der Ar-

beitsgruppe Industrielehre (agil) bo-ten einen gemeinsamen Stand unter dem Motto «Star Wars» auf. Dort konnten die Schüler fluoreszierende Sterne basteln, bei Hilcona mit flüssi-gem Stickstoff hergestelltes Popcorn verkosten, oder gemeinsam mit Remo Kluser, Leiter der Berufsausbildung bei Hilti, Spitzer in Form des Droiden R2-D2 herstellen. Beim Geschicklich-keitsspiel winkt dem Gewinner zu-dem noch die Chance auf eines von drei Lichtschwertern. Über allen an-deren Ständen ragte zudem noch die beeindruckende, an einem Nachmit-tag errichtete Gerüstkonstruktion der

«Roman Hermann AG» empor, die mit einem Aussichtsturm den Blick über den Grossen Saal ermöglichte. Eine Chance, die viele Schüler auch gleich nutzten.

Unterstützung durch FamilieFür alle, die gestern keine Gelegen-heit fanden, die Messe zu besuchen, gibt es auch heute noch die Möglich-keit. Werner Kranz rief zudem die El-tern auf, heute noch einmal mit ihren Kindern vorbeizuschauen. Die Be-rufswahl sei ein Familienprojekt. «Die jungen Leute brauchen die Un-terstützung und den Rückhalt ihrer Eltern. Deshalb ist es wichtig, dass die Eltern mitkommen und sich inter-essieren», betonte Kranz. Dies gelte nicht nur für die Liechtensteiner. Rund ein Drittel derer, die im Fürs-tentum ihre Lehre absolvieren, hät-ten ihren Wohnort in der Schweiz. «Somit ist die Messe auch eine Inves-tition in die Region», hob er hervor.

Die Berufs- und Bildungstage «next step» kön-nen heute noch bis 16 Uhr besucht werden.

«Die Messe ist auch eineInvestion in der Region.»

WERNER KRANZLEITER ABB

Oben links: Schüler basteln Spitzer am Stand von «agil». Oben rechts: Ingrid Frommelt, Stiftungsrätin der Thea-Keeler-Stiftung, mit Mathias Sele und Philip Rodak am Stand der Universität Liechtenstein. Unten links: Regierungsrätin Dominique Gantenbein lässt sich den Magnetschweber erklären. Rechts unten: Schüler infor-mieren sich bei Nicole Angerer über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Landesverwaltung. (Fotos: Michael Zanghellini)

Radio L

Showdown vorder Hängebrücke-AbstimmungTRIESEN Über kaum ein Thema wird in Liechtenstein seit Wochen so hef-tig und kontrovers diskutiert wie über die geplante Jubiläums-Hänge-brücke. Bevor am 8. Oktober in Bal-zers und Vaduz der Entscheid an der Urne fällt, kommen diesen Sonntag nach 11 Uhr in der Radio-L-Diskussi-onssendung «Thema» die Argumen-te für und wider das Projekt noch einmal auf den Tisch. In gut zwei Wochen wird in den Gemeinden Bal-zers und Vaduz über das Schicksal der geplanten Hängebrücke zwi-schen Nendeln und Planken abge-stimmt; die Briefwahl ist soeben an-gelaufen. Gibt es auch nur in einer der beiden Gemeinden ein «Nein», dann ist das gesamte Projekt gestor-ben – inklusive des angedachten Ju-biläumswegs zur 300-Jahr-Feier Liechtensteins im Jahre 2019. Ent-sprechend hitzig verläuft die Diskus-sion zum Projekt, die bisher aber vor allem in den Leserbriefspalten und Internet-Foren stattgefunden hat. Vor dem Showdown konfrontiert der liechtensteinische Landessender diesen Sonntag zwischen 11 und 12 Uhr die beiden Vorsteher Hansjörg Büchel (Balzers) und Rainer Beck (Planken) als Befürworter sowie Bruno Foser und Erich Nipp von der Referendumsgruppe Balzers als Gegner mit den strittigen Punkten. Die Sendung wird von Berit Pietsch-mann moderiert und kann später auch im Internet unter www.radio.li nach gehört werden. (eps)

Aus der Region

Schon wieder:Einbruch, während die Bewohnerim Bett liegenMOLLIS Im Glarnerland ist diese Wo-che zum zweiten Mal in ein Einfami-lienhaus eingebrochen worden, während die Bewohner schliefen. Nach dem ersten Fall in der Nacht auf Mittwoch in Obstalden ereignete sich in der Nacht auf Freitag ein zweiter in Mollis. Die unbekannte Täterschaft hatte sich in Mollis über ein gekipptes Fenster Zutritt zum Wohnhaus verschafft. Nach Anga-ben der Glarner Kantonspolizei la-gen die Bewohner im Obergeschoss im Schlaf, während die Einbrecher im Erdgeschoss Bargeld in der Höhe von hundert Franken stahlen. Bei ei-nem zweiten Einbruch in Mollis ebenfalls in der Nacht auf Freitag drang die Täterschaft in ein Restau-rant ein. Dort wurden Bargeld und Getränke im Wert von über hundert Franken entwendet. (red/sda)