3. Bonner Absolventenfest - Universität Bonn · sieht alles im Prinzip noch aus wie damals, als...

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MENSCHEN 38 forsch 2/2007 universität bonn MENSCHEN 3. Bonner Absolventenfest Samstag, 7. Juli 2007, 10 Uhr Verleihung der Urkunden auf der Hofgartenwiese, anschließend Volleyballturnier und festlicher Ball im Hotel Maritim www.universitaetsfest.uni-bonn.de Traditionell modern - traditionally modern: die Universität Bonn auf DVD erhältlich für 5,- Euro bei der Universitätskasse (Hauptgebäude, Ecke Regina-Pacis-Weg/Stockenstraße, Mo-Fr 9-12 Uhr, Do auch 13.30-15 Uhr) Foto: uk Foto: uk Foto: Dr. Thomas Mauersberg Reinhard Bosse Bleiben Sie in Kontakt! Das Alumni-Portal im Internet: www.alumni.uni-bonn.de

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M E N S C H E N

3. Bonner AbsolventenfestSamstag, 7. Juli 2007, 10 Uhr

Verleihung der Urkunden auf der Hofgartenwiese, anschließend Volleyballturnier und festlicher Ball im Hotel Maritim

www.universitaetsfest.uni-bonn.de

Traditionell modern - traditionally modern: die Universität Bonn auf DVD

erhältlich für 5,- Euro bei der Universitätskasse (Hauptgebäude, Ecke Regina-Pacis-Weg/Stockenstraße, Mo-Fr 9-12 Uhr, Do auch 13.30-15 Uhr)

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Alum

ni & Freunde

Die Adenauerallee rauf und runterDer Präsident des Bundesrechnungshofs

Dr. Dieter Engels, Präsident des Bundesrechnungshofs an der Adenauerallee und Honorar- professor in Speyer, ist ein entgegenkommender Mensch. Sein Büro mit breiter Fensterfront zum Rhein ist einladend, und der Schreibtisch steht vor einem großen Gemälde. „Ich komme!“ Und schon ist er da und nimmt sich die Zeit für ein angeregtes, entspanntes Gespräch: über Milli-arden Euro, seine Studienzeit am Juridicum und den Nachwuchs, der es schwer hat.

„Nein, man muss nicht besonders gut rechnen können, wenn man hier arbeiten will – aber Millionen von Milliarden unterscheiden kön-nen, das sollte man schon!“ Dr. En-gels lacht. „Und absolut sattelfest im Haushaltsrecht sein.“ Tatsächlich geht es in seinem Haus, der Kon-trollinstanz für bundesdeutsche Fi-nanzen, um Einnahmen und Aus-gaben in Höhe von etwa 540 Milli-arden Euro. Das ist eine 54 mit 10 Nullen dahinter.

Er kennt und grüßt sie alle, die ihm im Flur auf dem Weg zur Bi-bliothek als bevorzugtem Ort für ein Foto begegnen – natürlich auch den Künstler, der seine Vernissage mit farbenfrohen Bildern und Objek-ten in den Räumen des Bundesrech-nungshofs vorbereitet. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, sogar die Farbe der Flure und die Form der Leuchtkörper muss so bleiben. „Das sieht alles im Prinzip noch aus wie damals, als hier das Postministeri-um war und ich Bote im Studenten-job – es riecht sogar noch genau-so!“ Dr. Engels fühlt sich wohl in seinem Haus.

Und in seiner Stadt. „Ich habe mich im Grunde die Adenaueral-lee rauf und runter bewegt und da-bei nur ab und zu die Straßenseite gewechselt: Beethovengymnasium, Juridicum, Job in diesem Haus, Re-gierungsviertel und zurück! Ich lie-be diesen Stadtteil.“ Trotzdem ist er einmal bewusst weggegangen: Sein Referendariat hat er im Ruhrgebiet in Essen absolviert. „Das war ein Schritt ins ‚wirkliche Leben’ und völlig anders als an der Uni“, sagt er.

Seit 2001 ist Dr. Engels Honorar-professor an der Deutschen Hoch-schule für Verwaltungswissenschaft in Speyer: „Die haben als erste ge-fragt“, schmunzelt er. „Jeden Mon-tag bin ich da – und das richtig gerne. Das ist eine der Bastionen, die ich als Letztes aufgeben würde! Ich meine das nicht pathetisch, aber den Men-schen, die mich betreut haben, kann ich nichts zurückgeben – den Nach-folgern schon. Mir macht es einfach Freude, Leute zu begeistern.“

Das hat er auch von seinen Do-zenten am Juridicum. Eigentlich wollte er Rechtsanwalt werden. Im Studium interessierten ihn dann be-sonders das Strafrecht und das Rich-teramt. 1968 war er im ersten Seme-ster. „Aber ich war kein sprichwört-licher ‚68er’. Diskutiert habe ich allerdings immer gern! Das Lernen bei Professor Gerald Grünwald zum Beispiel ging viel tiefer als üblich an der Uni. Einen Fall habe ich nie ver-gessen: Da ging es um einen Mann, der aus gesammeltem Material für das Winterhilfswerk ein paar Filz-sohlen von Pfennigswert gestohlen hatte und deshalb im Nationalsozia-lismus zum Tode verurteilt wurde. Sein Richter wurde nach dem Krieg angeklagt. Wie sollte das Urteil lau-ten? Da haben wir Studenten hitzig gestritten…“

Es gibt nicht DIE Wahrheit

„Zu erkennen, es gibt nicht DIE Wahrheit, sondern verschiede-ne, ist für junge Juristen nicht ein-fach.“ Vor allem Professor Werner Flume sei immer eine anregende Fundgrube für unpopuläre Meinun-gen gewesen. „Das war ein Denk-stil, der mir sehr gefiel: Wie könn-te es noch anders sein? Und Profes-sor Hans-Joachim Rudolphi schrieb klar und einfach schön – zu uns Stu-denten war er außerdem menschlich und liebenswert.“ Solche Erfahrun-gen haben Dr. Engels geprägt. „Wo Menschen arbeiten, passieren auch Fehler“, sagt er. „Bevor wir werten, wollen wir deshalb auch die ande-re Seite hören, uns hineindenken in enge Personaldecken, Druck von au-ßen, Mittelknappheit. Und trotzdem mit dem nötigen Biss herangehen.“

In diesem Amt ist er nun genau fünf Jahre, zuvor war er Vizepräsident. Was hat sich seitdem verändert? „Wir haben uns intern neu organi-siert. Wir sind häufiger beratend tä-tig und werden vermehrt als Sach-verständige bei Anhörungen beru-fen. Und die Staatsfinanzen stehen jetzt wesentlich mehr in der öffentli-chen Wahrnehmung.“ Der Bundes-rechnungshof nimmt als „Reklama-tionsstelle“ auch Hinweise von Bür-gern an – eine vierstellige Anzahl im Jahr. „Bei ernsthaften Anhalts-punkten gehen wir der Sache nach“, sagt Dr. Engels. „Es kommen lei-der aber auch schon mal Fälle von Denunziation vor, nach dem Mot-to: ‚Der hat schon wieder ein neues Auto, da stimmt doch was nicht‘...“ Außer einer Eingangsbestätigung erhalten die Bürger keinen weiteren Bericht, weil der Bundesrechnungs-hof nur der geprüften Stelle das Er-gebnis mitteilen darf. Sollte es sich wirklich um eine große Sache ge-handelt haben – Korruption, Verun-treuung, böser Wille oder wenn de-finitiv Geld zum Fenster rausgewor-fen wird, geht das weiter – und ist manchmal später in der Zeitung zu lesen.

Der Bundesrechnungshof steht auf der gleichen Stufe wie die Bun-desministerien und ist nur dem Ge-setz unterworfen, beurteilt aber kei-ne politischen Entscheidungen. Fällt das manchmal schwer? „Ja... mir per-sönlich am meisten in militärischen Angelegenheiten, was Entwick-

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Alumni-Stipendiumfür internationale Studierende

Sie nimmt damit frühere Aktivitä-ten des Alumni-Clubs in etwas geän-derter Form wieder auf. In der Ver-gangenheit hatte der Alumni-Club bereits Kurzzeitstipendien für Teil-nehmer am Internationalen Sommer-kurs der Universität vergeben. Jetzt sollen Stipendienmittel in Höhe von insgesamt 5.000 € an ausländische Studierende von Partneruniversitä-ten vergeben werden, die ihr Studi-um für ein Jahr in Bonn fortführen

möchten. Und das Gute dabei ist: Der Deutsche Akademische Austausch-dienst (DAAD) legt noch einmal die gleiche Summe oben drauf.

Die Rückkopplung bei diesen Alumni-Stipendien an internationale Partnerinstitutionen ermöglicht eine nachhaltige Kooperations- und Sti-pendienpolitik der Universität, die auch für den Alumnigedanken Po-tential birgt. In vielen Ländern gibt es bereits ein fruchtbares Netzwerk ehemaliger Bonn-Stipendiaten. Ein Beispiel: Der Leiter des German Department der University of Kan-sas, Prof. William D. Keel, war Ende der 1960er Jahre Stipendiat in Bonn. Heute pflegt er intensiv die Partner-schaft mit unserer Universität und sendet jährlich um die zehn ameri-

kanische Studierende zu Semester- oder Jahresaufenthalten nach Bonn. An anderen Universitäten, so zum Beispiel der renommierten Waseda Universität in Tokyo, gibt es bereits jetzt regelmäßige Treffen der ehema-ligen Bonner Stipendiaten, die häu-fig mit Besuchen von Vertretern der Universität Bonn verbunden werden. Die bestehenden Netzwerke ehema-liger Stipendiaten können nun zu ei-genen Länder- oder Regionalgrup-pen im Alumni-Portal der Universi-tät ausgebaut werden.

Und schließlich ist dieses Stipen-dium ein ganz deutliches Signal, dass Bonner Absolventen sich ihrer Alma Mater positiv verbunden fühlen und sich für die Universität Bonn und ihre Studierenden engagieren.

Die aus dem Alumni-Club und der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Universität Bonn hervor-gegangene „Universitätsgesellschaft Bonn – Freun-de, Förderer, Alumni e.V.“ (s. forsch 1/07), deren Mit-glieder neben Freunden und Förderern der Universi-tät überwiegend Bonner Alumni sind, vergibt in diesem Jahr Stipendienmittel für ausländische Studierende.

Hobby: Lesen! Dr. Engels in

der Bibliothek des Bundes-

rechnungshofs.

lungs- und Beschaffungsvorhaben angeht“, sagt Dr. Engels. „Wenn im Bundestag eine mehrheitliche politi-sche Entscheidung fällt, folgen wir der. Bei der Umsetzung können wir beraten, was ein sinnvoller Geldein-satz ist oder wo es zu nicht beabsich-tigten Wirkungen kommt, immer nach dem Grundsatz der Wirtschaft-lichkeit – aber manches kann man auch nicht in Geld messen.“

Der Bundesrechnungshof hat zusammen mit den Prüfungsämtern des Bundes etwa 1.400 Beschäf-tigte. Einiges muss der Präsident ganz persönlich erledigen: „Brisan-te Dinge, Jahresbericht, Anhörun-gen vor dem Bundesverfassungsge-richt. Und den Überblick haben, das heißt, viel lesen. Da reicht zwar kei-ne 41-Stunden-Woche, aber ich finde das nicht so belastend und sitze auch keineswegs halbe Nächte daran.“ Fällt es ihm leicht zu delegieren? Er schmunzelt. „Nein, nicht wirklich. Wahrscheinlich belaste ich mich mit manchem mehr als nötig. Das heißt aber nicht, dass ich an der Kompe-tenz meiner Mitarbeiter zweifele!“

Über moderne Kommunikati-onstechnologie ist er geteilter Mei-nung. „Mails erleichtern vieles, zum Beispiel, alle unsere Leute gleichzei-tig zu informieren. Aber leider las-sen sich Mails auch missbrauchen, um Unwichtiges in rasender Ge-schwindigkeit an unzählige Adres-

saten zu versenden. Und der Ton-fall…“ Er bedauert, dass die Kultur des Handgeschriebenen untergeht – er selbst schreibt gerne Briefe. Au-ßerdem liest er gerne; zwischen-durch erzählt er von einem Streit zwischen Goethe und Schiller und empfiehlt ein Buch zum Thema Zeit. „Man muss dafür sorgen, dass man auch Raum für sich selbst hat, jen-seits des Alltags“, sagt er.

Raum jenseits des Alltags

An seine Studienzeit denkt Dr. En-gels gerne zurück. „Wir mussten viel, viel arbeiten, das vielzitierte fröhliche Studentenleben hatten wir nicht wirklich – aber das fand ich o. k.“ Trotzdem: Junge Leute hätten es heute viel schwerer als seine Ge-neration damals. Was ihm nicht ge-fällt, ist der Druck, formale Nach-weise zu sammeln. Dr. Engels jün-gere Tochter hat Medizin studiert. „Was die alles lernen musste...“ Die andere wollte eigentlich nicht in Vaters Fußstapfen treten, ist aber schließlich doch Juristin geworden. „Und das mit Begeisterung!“ bestä-tigt er zufrieden.

Das Hochschulfreiheitsgesetz findet er prinzipiell richtig. „Wissen-schaft braucht so viel Freiraum wie möglich, nur ob die Konstruktion so gelungen ist...“ Zum Umzug der Bundesregierung nach Berlin meint

er: „Damals war die Uni eine Insti-tution unter vielen in Bonn – heu-te ist sie eine der wichtigsten in der Stadt, das ist eine Riesenchance. Aber wenn ich das Juridicum betre-te, kriege ich schon einen Schreck – da müsste am Bau und in der Biblio-thek etwas getan werden.“

Der Bundesbeauftragte für Wirt-schaftlichkeit in der Verwaltung ist ein Anhänger von Rankings mit Ver-gleichszahlen: Wie viele Mitarbei-ter braucht ein bestimmter Bereich, wie teuer darf etwas sein, ist es gün-stiger, etwas zu kaufen oder zu lea-sen… was ist effektiver: Zeitverträ-ge, Externe heranziehen, Festanstel-lungen? „Zeitverträge habe ich als Uni-Mitarbeiter selbst als unange-nehm empfunden, aber sie sind ein wichtiges Instrument, Dinge in Be-wegung zu halten.“

Dr. Engels ist firm im Strafpro-zess- und Haushaltsrecht, pflegt die Kontakte zur Wissenschaft, war in der Verwaltung des Deutschen Bun-destages im Bereich Arbeit und So-ziales aktiv und hatte als Leiter der SPD-Fraktionsverwaltung Einblick in politische Abläufe. „Alle diese Lebensfäden laufen hier im Bun-desrechnungshof zusammen – ich bin wirklich sehr zufrieden.“ Wenn er nicht dessen Präsident wäre, was würde Dr. Engels sonst gerne sein? Da braucht er nicht lange nachzu-denken: „Hochschullehrer!“

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Herr Professor Lesch, haben Sie eine halbe Stunde Zeit für mich?

Ja, sicher.

Was ist Zeit physikalisch gesehen überhaupt?

Das, was ich mit meiner Uhr messe – und zwar mit der Uhr, die ich direkt am Körper trage. Punkt. Das ist eigentlich die Wiederholung der Antwort, die Einstein schon ge-geben hat: Sobald ich mich bewege, Sie sich aber nicht, zeigt meine Arm-banduhr eine andere Zeit als Ihre. Das ist die eine Seite der Zeit.

Die andere Seite hat etwas damit zu tun, dass alles verfällt. Die Physik beschreibt den Verfall mit dem gro-ßen Begriff der Entropie. Seit Anfang der Zeiten, also seit dem Urknall, geht es im Universum immer in eine Richtung: Hin zu mehr Entropie. Die Zeit ist wie ein Tunnel, in dem hin-ter einem ständig die Tür zuschlägt, so dass man nicht zurück kann: Eine Tasse, die heruntergefallen ist, ist ka-putt. Auf keinem Planeten in diesem Universum hat sich jemals eine Tas-se von alleine wieder zusammenge-setzt und ist den Tisch wieder hoch-gesprungen.

Der Urknall gilt als unüberwind-bare Grenze aller Erkenntnis: Was davor war, kann der Mensch nicht herausfinden. Warum?

Vor dem Urknall kann alles mög-liche gewesen sein, doch als Natur-wissenschaftler können wir darüber keine sinnvolle Aussage treffen. Und zwar deshalb, weil man keine Ur-sache-Wirkungs-Zusammenhänge mehr hat: In den Naturwissenschaf-ten beobachten wir eine Wirkung und möchten wissen, welche Ursache ihr zugrunde liegt - und welche Ursa-che wiederum diese Ursache hat und so weiter. Wir suchen das, was Ari-stoteles als den „unbewegten Erst-beweger“ bezeichnet hat. Die phy-sikalischen Gesetze begannen aber erst mit dem Urknall. Alles, was da-

vor liegt, bleibt uns damit aus Prin-zip verschlossen.

Der Urknall ist der Horizont, hinter den wir nicht blicken können?

Genau. Kant hat das sehr schön in seiner Kritik der reinen Vernunft beschrieben: Unsere Vernunft ist mit der – ich will mal fast sagen: Krank-heit – infiziert, dass sie sich Fragen stellen kann, von denen sie im vorn-herein weiß, sie bekommt darauf kei-ne gescheite Antwort. (lacht)

Seit 1998 machen Sie im Bayeri-schen Fernsehen die Sendung „Al-pha Centauri“…

Ja, wir haben gerade die 217. Folge gedreht.

Was macht Ihnen daran soviel Spaß?

Ganz ehrlich gesagt, ist die Ar-beit mit den Fernsehleuten einfach unglaublich motivierend. Alle, die am Set sind, aber wirklich alle, von den Kameraleuten bis zu denen, die hinter den Kulissen den Kaffee ko-chen, sind extrem daran interessiert, dass aus dem Projekt etwas richtig Gutes wird. Und das ist eine Einstel-lung, die ich sonst nur von meinen Studenten kenne; die Universitäts-hierarchie ist da eigentlich eher de-motivierend.

Haben Sie dieses Talent der laien-gerechten Darstellung komplexer Sachverhalte eigentlich auch schon während Ihrer Zeit in Bonn ausge-lebt?

Als ich in Bonn studiert und spä-ter am Max-Planck-Institut gearbei-tet habe, habe ich Kabarett gespielt, an der VHS in Siegburg.

Dann ist Ihnen die Auftrittssituati-on je ziemlich vertraut…

Ich genieße sie sogar! Außerdem gehört das ja heute zum Berufsbild des Wissenschaftlers: Dass man prä-sentieren kann. Man steht ja eigent-

lich ständig irgendwo und erklärt anderen Leuten, warum sie sich für das Projekt wahnsinnig interessie-ren sollen, was man jetzt gerade vor-stellt.

Deutsche Lehrbücher sind dage-gen meist sehr nüchtern. Es scheint fast, als habe man hierzulande ein Problem mit Wissenschaftlern, die sich von ihrem Fach begeistert zei-gen; das gilt dann schnell als unse-riös.

Aber es kann doch nicht schlimm sein, Spaß an der Arbeit zu haben! Ganz im Gegenteil, das ist doch et-was unheimlich Positives! Punkt, aus. Wenn da jemand Probleme mit

hat, soll er mir doch den Buckel run-terrutschen. Ich erzähle doch keinen Schund; ich versuche nur, die Dinge, mit denen viele Menschen nichts an-fangen können – Elementarteilchen-physik, Kosmologie und so einen Kram – herunterzubrechen, so dass die Leute merken: Mensch, da ist ja richtig etwas dran.

Ich glaube, dass Universitäten ein riesiges Problem haben, wenn sie meinen, sie könnten von der Ge-sellschaft viel mehr Geld verlangen, ohne sich ihr deutlich zu erklären. Nach einem Vortrag – ich habe da-mals noch in Bonn im Max-Planck-Institut in Endenich gearbeitet – kam

Eine halbe Stunde mit Harald Lesch

Alumni-Stipendiumfür internationale Studierende

Eine Tafel, ein paar leere Schulbänke: Vor dieser Kulisse erklärt Professor Dr. Harald Lesch seit 1998 im Bayerischen Rundfunk kleine und große Rätsel der Physik. Dabei verzichtet er weitgehend auf Ein-spielfilme oder Animationen, sondern vertraut einzig auf seine Wor-te. Die Karriere des Münchner Professors begann in den 80er Jahren mit seinem Studium an der Universität Bonn, wo er 1994 auch habi-litierte. Mit ihm sprach Frank Luerweg.

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in der Kneipe mal ein Mann auf mich zu und fragte: Sagense mal, wat ma-chen Sie hier eigentlich? Da habe ich angefangen zu erzählen, und hin-terher kam so eine Äußerung: Na ja, dann seid ihr wenigstens wech von der Straße. Da musste ich erst ein-mal einen Grappa bestellen, um das zu verdauen. (lacht)

Sehen Sie sich also in einem Recht-fertigungsdruck?

Ach wissen Sie, das klingt mir schon wieder fast zu moralinsauer. Ganz persönlich argumentiert: Wenn ein Wissenschaftler seiner Frau oder

eine Wissenschaftlerin ih-rem eigenen Mann nicht mehr erklären kann, was sie erforscht, ist das doch komisch. Forscher nehmen für ihren Beruf ziemlich viel in Kauf – denken Sie nur an die Freundschaften, die sie dem Wissenschafts-nomadentum unterordnen. Dann will man doch nor-

malerweise auch den Antrieb dahin-ter erklären.

Vielleicht wollen viele Forscher das, was sie machen, einfach nicht zu simpel darstellen – aus Angst, der Kollege könnte über sie lachen.

Wenn sich noch nicht einmal die verbeamteten Professorinnen und Professoren trauen, ihren Mund auf-zumachen und ihre Forschungsin-halte verständlich darzustellen, wer dann? Die Postdocs, die in Konkur-renz zu vielen vielen anderen stehen, die müssen vielleicht besonders dar-auf achten, dass jedes Wort, was sie sagen, hieb- und stichfest ist. Aber Mensch, wenn ich als Professor mei-ne eigene Wissenschaft vielleicht so-gar ein wenig auf den Arm nehme, dann ist das doch eher eine Liebeser-klärung als eine Sache, für die man mich kritisieren kann.

Meinen Sie, dass sich das ändert?Ich hoffe es. (lacht) Ich kenne je-

denfalls eine ganze Reihe von Kol-legen, die sich das trauen. Aktionen wie der Communicator-Preis der DFG zeigen ja auch, dass die wis-senschaftliche Gemeinde es goutiert, wenn man sein Fach allgemeinver-ständlich darstellt. Ich bin stolz, die-sen Preis bekommen zu haben. Wirk-lich gebauchgepinselt habe ich mich aber gefühlt, als mir die Deutsche Physikalische Gesellschaft eine Me-

daille für Wissenschaftspublizistik verliehen hat. (lacht) Kollegenlob ist eine sehr seltene Auszeichnung, vor allem unter Physikern.

Sie haben sich mal über Science fic-tion-Sendungen lustig gemacht, in denen Captain Kirk vom anderen Ende der Galaxie mit der Erde tele-foniert. Die Hypothesen Erich von Dänikens bezeichnen Sie anderer-seits als sehr interessant…

Ja, das ist eine Denke, die sich sonst niemand getraut hat. Und Dä-niken hat die Geschichtswissen-schaft ja ganz schön aufgemischt. Zwar ist keine seiner Hypothesen ir-gendwie haltbar gewesen. Aber die Experten sind doch hin und wieder ganz schön unruhig geworden. Dä-nikens Theorien haben zum Beispiel mit zur Entwicklung der experimen-tellen Archäologie geführt – also dass man versucht, Werkzeuge von früher nachzubauen und so festzu-stellen: Konnten die Ägypter mit ih-ren beschränkten Mitteln überhaupt die Pyramiden errichten?

Sie sind nicht nur Professor für Physik, sondern halten auch Vor-lesungen zur Naturphilosophie. Im Fernsehen diskutieren Sie mit Ih-rem Freund, dem Philosophen Wil-helm Vossenkuhl, bei Wein und Pa-sta darüber, ob Geld ein besseres Leben garantiert, oder über den Un-terschied zwischen Ausbildung und Bildung. In einem Interview haben Sie sogar einmal gesagt, dass Sie sich nicht mehr vorstellen können, Naturwissenschaften ohne Philoso-phie zu betreiben. Woher rührt Ihre Faszination für die Philosophie? Bei der Naturphilosophie geht es schlicht und ergreifend um die Fra-ge: Was wäre die Welt, wenn unsere Hypothesen von ihr wahr wären? Mit physikalischen Methoden können wir prüfen, ob eine Theorie falsch ist. Ist sie es nicht, heißt das aber noch lan-ge nicht, dass sie auch wahr ist. Die Naturphilosophie kann helfen, die physikalischen Theorien zu deuten und daraus eine Erkenntnis zu ent-wickeln. Insofern glaube ich, dass es unumgänglich ist, mit der Philo-sophie im Rucksack Physik zu be-treiben. Im Übrigen war Physik lan-ge Zeit experimentelle Philosophie; zur Trennung dieser Disziplinen kam es erst im 19. Jahrhundert. Eines der größten Werke der Physik sind New-tons „Mathematische Prinzipien der

Naturphilosophie“ – nicht etwa der Physik. Newton hätte mit dem Begriff Physik gar nichts anfangen können.

Ein schönes Stichwort... Glauben Sie, dass Sie Newton einmal persön-lich begegnen werden? Oder anders gefragt: Sind Zeitreisen möglich?

Nein. Schade eigentlich. Aber da kann man nix machen. Ich träume von den Zeiten, als der 1. FC Köln noch in der ersten Bundesliga war und nicht 0:5 gegen Essen verloren hat. Da müsste man hinfahren!

Wenn Sie die Zeit doch noch ein-mal zurückdrehen könnten: Welche Weiche auf Ihrem Lebensweg wür-den Sie anders stellen?

Ich denke, die wichtigste Weiche war, mit meiner damaligen Freun-din und jetzigen Frau von Gießen nach Bonn zu gehen. Der Rest hat sich immer so ergeben. Ich fand es wahnsinnig angenehm, im Rhein-land zu leben. Ich bin nicht freiwil-lig nach München gegangen, son-dern weil in Bonn nichts da war. Dennoch - anders stellen? Ich wüss- te jetzt nichts. Alles gut. Alles prima. Ich hab immer Glück gehabt. Ma-seltov.

Beste studentische Initiative für den Alumni-Preis 2007 gesucht!

Es ist wieder soweit. Die Aus-schreibung des diesjährigen Alumni-Preises läuft von Ende April bis zum 6. Juli 2007. Mit diesem jährlich vergebenen Preis fördert die aus dem Zusammen-schluß des Alumni-Clubs mit der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Universität zu Jah-resbeginn entstandene „Universi-tätsgesellschaft Bonn – Freunde, Förderer, Alumni“ studentisches Engagement für das Allgemein-wohl. Mit dem Preis in Höhe von 1.000 € werden studentische Gruppen oder Einzelpersonen ausgezeichnet, die sich im Sinne der Öffentlichkeit z.B. für die Be-lange ihrer Kommilitonen ehren-amtlich engagieren. Informationen: Geschäfts-stelle der Universitätsgesell-schaft, Tel. 0228/73-7021, demnächst auch unter www.ugb.uni-bonn.de

Naturwissenschaft ohne Philosophie?

Unvorstellbar!

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In einer akademischen Feier ver-lieh die Rechts- und Staatswis-senschaftliche Fakultät Professor Dr. Young Huh aus Seoul, Repu-blik Korea, die Ehrendoktorwür-de. Dekan Professor Dr. Gerhard Wagner übergab die Urkunde zum „Doctor iuris honoris cau-sa“, mit dem hervorragende wis-senschaftliche Leistungen und besondere Verdienste um die Brücke zwischen deutscher und koreanischer Jurisprudenz ge-würdigt wurden.

Professor Dr. Young Huh, Emeritus der Juristischen Fakultät der Yonsei-Universität Seoul, gilt als der füh-rende Staatsrechtslehrer seines Lan-des. Er übt nachhaltigen Einfluss in Forschung und Lehre aus. Als wis-senschaftliche und moralische Au-torität, viel gefragt als Berater in Ministerien, Mitglied juristischer Gremien und in den koreanischen Medien, hat er die Entwicklung des demokratischen Rechtsstaats in Ko-rea gefördert. Professor Huh, Jahr-gang 1936, pflegt seit seiner Promo-tion in München über das richterli-che Prüfungsrecht in Deutschland und Korea die Verbindung zur deut-schen Jurisprudenz. Er gründete eine „deutsche Schule“ koreanischer Staatsrechtslehre und baut durch

sein literarisches Werk zu Staats-recht und Verfassungsgerichtsbar-keit, Staatslehre und Verfassungs-theorie sowie sein akademisches Wirken eine Brücke zwischen bei-den Ländern. Der Universität Bonn ist er durch Forschungsaufenthal-te verbunden, die er als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stif-tung hier verbrachte, zuletzt im Jahr 2005. Vier seiner Schüler haben in Bonn promoviert und sind heute als Professoren in Korea tätig.

„Rechtsordnungen können von-einander lernen und durch Konfron-tation auf alternative Lösungen sto-ßen, auf die man alleine vielleicht nicht gekommen wäre“, sagte Dekan Professor Wagner. „Deutschland und Korea sind in ihren Sprachen fundamental unterschiedlich und haben keine gemeinsame Rechtstra-dition. Umso höher ist es zu bewer-ten, dass Professor Huh als Pionier wichtige Beiträge für den gegensei-tigen Lernprozess geliefert hat.“

Seinen Laudator, den Bonner Professor Dr. Josef Isensee, kennt der Ehrenpromovend seit der ge-meinsamen Zeit Anfang der sieb-ziger Jahre an der Universität Saar-brücken, als Huh Assistent bei Isen-see war.

Professor Dr. Peter Lerche aus München schilderte die wissen-

schaftlichen Anfänge Young Huhs aus der Sicht des Doktorvaters. „1971 waren wir beide noch recht jung“, schmunzelte er und beschrieb Huh trotz diesem Alter zugeschrie-bener Beschwingtheit als sehr sorg-fältig und keine Mühe scheuend. Seine Dissertation zur konkreten Normenkontrolle mache den Leser zunehmend neugieriger und der Ton – mutig, listig, präzise und sehr be-dacht – klinge bis heute in Huhs Ar-beit durch. Zum Wohl seines Hei-matlandes habe er sich mit rechts-sicherem Panzer, aber unverblümt geäußert.

SPK KölnBonn

Brückenbau in der JurisprudenzEhrendoktorwürde für koreanischen Staatsrechtler Professor Dr. Young Huh

UK/FORSCH

Handschlag – nicht nur für‘s Foto: Ehrendoktor (r.)und Dekan.

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Philosophische Fakultät

Oberassistent Dr. Christian Hecht, Universität Erlangen, wurde mit

Wirkung vom 2. April bis 13. Juli 2007 mit der Ver-tretung einer W2-Profes-sur für das Fach Kunstge-

schichte beauftragt (Professur von Prof. Dr. Barbara Schellewald).

Dr. Dieter Pache, Akademi-scher Oberrat am Institut für Sport und Sportwissenschaften, trat mit Ablauf des Monats März in den Ru-hestand.

Priv.-Doz. Dr. Tilman Schiel, Orient- und Asienswissenschaften,. wurde mit Wirkung vom 2. April bis 13. Juli 2007 mit der Vertretung ei-ner W2-Professur beauftragt (Pro-fessur von Prof. Dr. Solvey Gerke)

Prof. Dr. Christiane Schild-

knecht, Institut für Philosophie, hat einen Ruf an die Universität Luzern (Schweiz) angenommen.

Priv.-Doz. Dr. Heidemarie Schu-macher, Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kul-turwissenschaft, wird mit Wirkung vom 2. April bis 13. Juli 2007 mit der Vertretung einer W2-Professur für das Fach Audiovisuelle Medien beauftragt.

Mathematisch-Naturwissen-schaftliche Fakultät

Dr. Marlon Barbero, Physikalisches Institut, wurde unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Zeit für drei Jahre zum Akademischen Rat ernannt.

Hochschuldozent Dr. Volker Büscher, Universität Freiburg, wur-

de mit Wirkung vom 22. Janu-ar 2007 zum W2-Professor für das Fach Experimentalphysik er-nannt.

Oberassistent Dr. Volker Hei-ermann, Humboldt-Universität zu Berlin, wurde mit Wirkung vom 1. April bis 31. Juli mit der Vertretung einer W2-Professur beauftragt (Professur von Prof. Dr. Otmar Venjakob).

Prof. Dr. Martin Hofmann, Institut für Informatik, wird bis auf weiteres zur Wahrnehmung der Tätigkeit beim Fraunhofer-In-stitut beurlaubt.

Dr. Peter Portius, wiss. Mit-arbeiter am Institut für Anorgani-sche Chemie, wurde mit Wirkung vom 1. März zum Akademischen Rat z.A. ernannt.

Akad. Rat z. A. Dr. Thoralf

Altrektor Professor Dr. med. Hans Egli

Professor Dr. med. Hans Egli ist am 11. Januar 2007 im Alter von 85 Jah-ren verstorben. Die Universität Bonn sowie die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum haben mit Professor Egli eine bedeutende Per-sönlichkeit verloren.

Von 1967 bis 1987 war er Direk-tor des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Bluttransfusions-wesen, 1987 bis 1989 dessen Kom-missarischer Direktor. In dieser Zeit hat er die Entwicklung seines Faches entscheidend geprägt.

In den Jahren 1972 bis 1974 war er Dekan der Medizinischen Fakul-tät und 1974 bis 1976 Rektor der

Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität. Im-mer gehörte er zu den all-seits herausragenden Lei-

stungsträgern der Fakultät.Neben diesem Wirken in der

Medizinischen Fakultät und dem Universitätsklinikum Bonn war er in ein Netzwerk nationaler und in-ternationaler Verpflichtungen einge-bunden. Mit Vorrang widmete er sei-ne Arbeit dem Wohle der Patienten sowie dem Gedeihen von Fakultät und Universität. Insbesondere wird in Erinnerung bleiben, dass er das Institut für Hämatologie und Trans-fusionsmedizin zu einem nationalen Zentrum für die Betreuung von Hä-

mophiliekranken ausgebaut hat. Die Medizinische Fakultät und das Uni-versitätsklinikum Bonn werden sich an den Verstorbenen stets mit großer Dankbarkeit erinnern.

Professor Dr. Gerhard Steindorf

Professor Dr. Gerhard Steindorf ist am 1. Februar 2007 verstorben.

Geboren 1929 in Friedeberg (Neumark), absolvierte er nach mehrjähriger Tätigkeit als Lehrer ein Zweitstudium in Mainz, das er 1959 mit der Promotion zum Dr. phil. ab-schloss. Nach zweijähriger Tätig-keit als Dozent für Grundschuldi-daktik an der Pädagogischen Hoch-schule Worms erhielt er 1962 einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Allge-meine Didaktik und Schulpädagogik an der PH Bonn. 1970 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Pro-fessor und Direktor des Seminars für Schulpädagogik an der Abtei-lung Bonn der Pädagogischen Hoch-schule Rheinland, die 1980 zur Päd-agogischen Fakultät der Universität Bonn wurde. Seit 1972 war Gerhard Steindorf Mitglied des Prüfungsaus-schusses für Diplom-Pädagogen, seit 1986 sein Vorsitzender. 1991 wur-de er Zeitmitglied der Philosophi-schen Fakultät mit dem Lehrgebiet Erziehungswissenschaft. Nach sei-ner Tätigkeit als Prodekan war er

vom Sommersemester 1992 bis zum Wintersemester 1993/94 Dekan der Pädagogischen Fakultät.

Nach seiner Emeritierung blieb Gerhard Steindorf weiterhin der Universität in Forschung und Lehre verbunden. Regelmäßig hielt er sehr gut besuchte Lehrveranstaltungen ab und übernahm bis zuletzt eine große Zahl von Staatsexamensprüfungen. Die Universität und ihre Philosophi-sche Fakultät werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Professor Dr. Winfried Haas

Professor Dr. Winfried Haas ist am 31. Januar 2007 in seinem 73. Le-bensjahr verstorben. Nach seiner Ernennung zum Profes-sor im Jahr 1973 war Dr. Haas mehr als 26 Jahre am Institut für Paläonto-logie als Wissenschaftler und Hoch-schullehrer tätig. Durch sein vielsei-tiges akademisches Wirken hat er das Profil und die fachliche Entwick-lung der Paläontologie mitgeprägt und bereichert. Neben grundlegen-den Forschungen zur Paläontologie der Chephalopoden und Arthropo-den war er Herausgeber der renom-mierten Fachzeitschrift Palaeontog-rahica. Das Institut verliert mit Win-fried Haas einen sehr geschätzten und engagierten Kollegen von ho-hem internationalen Ansehen.

Meldungen

Verstorben

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Deutsche Bank

Räsch, Mathematisches Institut, wurde zum Akad. Rat ernannt.

Prof. Dr. Otmar Venjakob, Ma-thematisches Institut, wurde zum W3-Professor für Mathematik an der Ruprecht-Karls-Universität Hei-delberg ernannt.

Prof. Dr. Alexander Wynands, Mathematisches Institut, tritt mit Ablauf des Monats März 2007 in den Ruhestand.

Landwirtschaftliche Fakultät

Prof. Dr. Rudolf Galensa, Institut für Ernährungs- und Lebens-mittel-wissenschaften, wurde vom Bundes-ministerium für Ernährung, Land-wirtschaft und Verbraucherschutz in die Deutsche Lebensmittelbuch-kommission berufen. Die Kommis-sion, bestehend aus 32 Mitgliedern und paritätisch besetzt aus den Be-reich Verbraucherschaft, Lebens-mittelüberwachung, Lebensmittel-wirtschaft und Wissenschaft, erar-beitet Leitsätze für die Herstellung, Beschaffenheit oder sonstige Merk-male von Lebensmitteln, die für die

Verkehrsfähigkeit der Lebensmittel von Bedeutung sind.

em. Prof. Dr. Johannes Krämer, Institut für Ernährungs- und Le-bensmittelwissenschaft, vertritt sich selbst mit Wirkung vom 2. April bis 13. Juli.

Prof. Dr. Jens Léon, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, wurde mit Wir-kung vom 1. Januar 2007 zum Edi-tor in Chief der Zeitschrift „Plant Breeding“ ernannt.

Humboldt-StipendiatDer Veterinärmediziner Dr. Jayant Lohakare aus Indien ist seit dem 1. März als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung bei Prof. Dr. Karl-Heinz Südekum im Institut für Tierwissenschaften tätig.

KorrekturOberarzt Dr. med. Winfried Albert Willinek erhielt die venia legen-di für das Lehrgebiet Radiologie. In forsch 1/2007, Seite 45 war sein Nachname leider falsch geschrie-ben.

Ärzte und Pflegepersonal können bei ihrem engem Zeitbudget den Patienten zusätzlich zur medizini-schen nicht immer die persönliche Zuwendung ge-ben, die sie benötigen. Hier helfen die Grünen Da-men und Herren – leicht erkennbar an ihren Kitteln in dieser Farbe – ehrenamtlich. Und manche von ihnen sind schon seit vielen Jahren am Universitäts-klinikum aktiv.

Seit 30 Jahren geben Grüne Damen und Herren an der Kinderklinik an der Adenauerallee den kleinen Patien-ten liebevolle Zuwendung und erleichtern ihnen die Zeit im Krankenhaus. Sie spielen und basteln mit ihnen, le-sen vor, singen mit ihnen, hören zu und trösten sie. Den Neugeborenen geben sie „Nestwärme“. Bei der Jubilä-umsfeier wurden die Gründerin dieser Gruppe, Erika Lorenzen, sowie ihre Kolleginnen Gabriele Schneider, Christine Raths, Lilo Weis und Gabriele Jacobs für ihr langjähriges Engagement geehrt.Auch in der Neurochirurgie gab es Anlass zum Feiern: Kristiane Erbe – sie hatte dort die erste Gruppe der Grü-nen Damen initiiert – und Christa Werner sind seit 20 Jahren für die Patienten da.

Ehrenamt im KlinikumDie Grünen Damen und Herren

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Neuberufen

Hier wurde er 1982 bei einer sei-ner Lieblingsbeschäftigungen – so verrät er schmunzelnd – auf-genommen. Heute ist er Professor an der Medizinischen Fakultät, aber kein Mediziner. Er hat ein Ereignis an der Universität initi-iert, das nach der Wissenschafts-nacht die meisten Menschen zu-sammen bringt. (s.S. 48)

Wer ist’s?

Prof. Dr. Evgeny EpelbaumMathematisch-Naturwiss. Fakultät

Evgeny Epelbaum hat am 1. Dezember 2006 eine W2-Professur für Theoretische Physik angetreten. Geboren 1974 in St. Pe-tersburg/Russland studierte er Phy-sik in St. Petersburg und Bochum. Promotion an der RUB im Jahre 2000, danach wiss. Mitarbeiter an der RUB, dem FZ Jülich und an der Universität Paris-Sud. Von 2003 bis 2006 war er Nathan-Isgur-Stipen-diat am Jefferson Laboratorium in Virginia/USA. Seit April 2006 leitet er eine Helmholtz-Hochschul-Nach-wuchsgruppe am FZ Jülich/Univer-sität Bonn. Forschungsschwerpunk-te: Effektive Feldtheorien, Wenig-Nukleonensysteme.

Prof. Dr. Dieter SturmaPhilosophische Fakultät

Dieter Sturma hat im April 2007 eine

W3-Professur für Philosophie am Philosophischen Institut angetreten sowie die Leitung des Deutschen Re-ferenzzentrums für Ethik in den Bio-wissenschaften und des Instituts für Wissenschaft und Ethik übernom-men. Er promovierte 1984 mit ei-ner Arbeit zur Theorie des Selbstbe-wusstseins und habilitierte sich 1995 mit einer Untersuchung zur Philoso-phie der Person. Er war zuletzt or-dentlicher Professor für Philosophie an der Universität Essen. Schwer-punkte in Forschung und Lehre: Phi-losophische Anthropologie, Philoso-phie des Geistes, Ethik und Ange-wandte Ethik.

Prof. Dr. Marion GymnichPhilosophische Fakultät

Marion Gymnich hat im April 2007 eine W2-Professur

für anglistische Literatur- und Kul-turwissenschaft angetreten. 1968 in Köln geboren, studierte sie An-glistik, Germanistik und Slavistik in Köln, war dort wiss. Mitarbeite-rin und promovierte 2000. Bis 2006 war sie Koordinatorin des Interna-

tionalen Promotions-programms Literatur- und Kulturwissenschaft

der Universität Gießen. Sie habili-tierte sich 2005 im Fach Anglistik. Schwerpunkte: englische Literatur des 19. und 20. Jhs., Erzähltheorie, Gattungstheorie, Gender Studies, medienwissenschaftliche Ansätze.

Es sind eher seltene Fälle, aber sie kommen vor: Derzeitige oder ehemalige Mitglieder des Lehr-körpers, wissenschaftliche Mitar-beiter oder ihre Hinterbliebenen geraten in Notlagen. Nach dem II. Weltkrieg wurde eine Hilfs-kasse gegründet, die der Senat der Universität 1985 per aktuali-sierter Satzung bestätigte.

Die Hilfskasse will Betroffene wie auch hinterbliebene Angehörige unterstützen, nicht Sozialhilfe be-dürftig zu werden. Möglich sind einmalige oder laufende finanziel-le Hilfen, gelegentlich auch Sach-geschenke. Über die Verwendung der Mittel entscheidet nach Eingabe beim jeweiligen Dekan der ehren-amtliche Hilfskassenausschuss, der für das akademische Jahr vom Se-nat gewählt wird. Viele Jahre lag die Geschäfts-führung bei dem langjährigen Vor-sitzenden des Hilfskassenausschus-ses, Professor Dr. Horst Albach. Seit 2006 engagiert sich Professor Dr. Michael-Burkhard Piorkows-ky in dieser Funktion. Weitere Mit-glieder des Hilfskassenausschusses sind die Professoren Dr. Hans-Jür-gen Biersack, Dr. Andreas Bott, Dr.

Jörg Budde, Dr. Wolfgang Hess und die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Stefan Altmeyer und Dr. Gun-nar Mertler.

Wer als Angehöriger der ge-nannten Gruppen, die nicht immer automatisch Altersbezüge erhal-ten, unter dem Motto „Von Kolle-gen für Kollegen“ mithelfen will, ist herzlich willkommen. Die Höhe des Beitrags kann frei bestimmt wer-den – derzeit zahlen die Mitglieder der Hilfskasse zwischen 15 und 310 Euro im Jahr.

2006 kamen dabei knapp 16.000 Euro zusammen. „Dafür danken wir unseren 178 Mitgliedern ganz herzlich“, sagt Professor Piorkows-ky. „Und ein besonderes Danke-schön geht an eine Spenderin, die 1.000 Euro zur Verfügung stellte. Sie hat bei ihrer Abschiedsfeier aus dem Dienst an unserer Universität bei den Gästen gesammelt und den Betrag aufgerundet.“

UK/FORSCH

Kontakt: Prof. Dr. Piorkows-ky, Telefon: 0228/73-3124; E-Mail: [email protected]. Die Satzung und die Beitragser-klärung finden Sie unter: http://intranet.uni-bonn.de/Universi-

Von Kollegen für KollegenHilfskasse des Senats unterstützt auch Angehörige

taetsverwaltung/Leitungsstruk-tur_der_Universitaet/Senat/Hilfskasse.html

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Ausgezeichneter Nachwuchs

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Paul Clemen-StipendiumSybille Fraquelli, Doktorandin der Abteilung für Kunstgeschich-te, wurde für ihre Doktorarbeit „Im Schatten des Domes. Architektur der Neugotik in Köln 1815 bis 1914“ das Paul-Clemen-Stipendium verlie-hen. Die vom Landschaftsverband Rheinland vergebene Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.

Förderpreis aus PolenPascal Trees, Doktorand an der Ab-teilung Osteuropäische Geschichte des Instituts für Geschichtswissen-schaft, erhielt den Förderpreis 2006 des Generalkonsulats der Republik Polen in Köln und des Polnischen Wissenschaftsforums in Deutschland e.V. Die mit 1.000 Euro dotierte Aus-zeichnung wird an Nachwuchswis-senschaftler für herausragende Dis-sertationen bzw. Magisterarbeiten aus dem Bereich der polnischen Ge-schichte, Landes- und Volkskunde, Kultur, Literatur und Kunst sowie der deutsch-polnischen Beziehungen ver-liehen. Trees erhielt sie für seine Dis-sertation über die Wahlen zur Russi-schen Duma im Königreich Polen von 1905 bis 1912, betreut von den Profes-soren Dr. Dittmar Dahlmann und Dr. Albert S. Kotowski.

Friedrich Spee-PreisDr. Andreas Rutz, Institut für Ge-schichtswissenschaft/Rheinische Landesgeschichte, erhielt für sei-ne Dissertation „Bildung - Konfes-sion – Geschlecht. Religiöse Frau-engemeinschaften und die katholi-sche Mädchenbildung im Rheinland (16. bis 18. Jahrhundert)“ den mit 1.500 Euro dotierten Förderpreis der Friedrich-Spee-Gesellschaft Trier e.V.

Raymond Aron-PreisMatthias Oppermann erhielt den Raymond-Aron-Preis, verliehen vom Verein der Freunde des fran-zösischen Philosophen für Arbei-ten, die sich mit seinen Gedanken oder den durch ihn behandelten so-zialwissenschaftlichen Bereichen befassen. Ausgezeichnet wurde die Dissertation „Raymond Aron und Deutschland. Die Verteidigung der Freiheit und das Problem des Totali-tarismus“, betreut von Professor Dr. Klaus Hildebrand.

Junges Kolleg NRWAndreas Roider, Wirtschaftswis-senschaften mit Schwerpunkt Mi-kroökonomik und experimentel-le Wirtschaftsforschung, und Chri-stoph Thole, Habilitand mit den Arbeitsschwerpunkten Bürgerli-ches Recht, Prozessrecht und Unter-nehmensinsolvenzrecht, wurden in das Junge Kolleg der NRW-Akade-mie der Wissenschaften aufgenom-men. Mit dem Jungen Kolleg sollen künf-tig die besten Nachwuchsforscher der nordrhein-westfälischen Hoch-schulen finanziell – sie erhalten vier Jahre lang ein Stipendium von jähr-lich 10.000 Euro –, fachlich und ide-ell unterstützt werden. Zunächst sind es 13 Kollegiaten; die Zahl soll jedoch in den nächsten Jahren mehr als verdoppelt werden. Voraussicht-lich im Herbst erfolgt die zweite Ausschreibung

Bonner Forum BiomedizinDas Bonner Forum Biomedizin (BFB), ein Zusammenschluss von Arbeitsgruppen aus der Mathema-tisch-Naturwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät, die an biomedizinischen Fragen interessiert sind, zeichnet bei seinen Jahrestref-fen Nachwuchswissenschaftler aus. Den mit 2.000 Euro dotierten Pro-motionspreis teilen sich diesmal Dr. Bianca Schneider, Institut für Zell-biologie, und Dr. Lucia Gullotti vom Institut für Pathologie. Dr. Schnei-der erhielt für ihre Arbeit „Forma-tion and maturation of Afipia felis-containing phagosomes inmacro-phages”, die sie unter Betreuung von Professor Dr. Albert Haas angefer-tigt hat. Dr. Gulotti wurde von Pro-fessor Dr. Reinhard Büttner betreut und arbeitete zum Thema “Analy-sis of the LIM-only protein FHL2 in wound healing and colon cancer: novel insights into tissue remodel-ling”. Andrea Wester vom Institut für Physiologische Chemie erhielt 1.000 Euro für ihre Diplomarbeit bei Professor Dr. Thomas Magin “Cha- racterization of a novel multidomain protein involved in cell polarity and tight junction formation”.

Die Universität Bonn bildet nicht nur den akademischen Nachwuchs aus, sondern bereitet auch zahlreiche Aus-zubildende auf den Beruf vor – in Büros, Werkstätten und Gärten sowie den Kliniken. Zwei von ihnen be-glückwünschte die Stellvertreterin des Kanzlers Kristi-na Kornmesser jetzt besonders und beschenkte sie mit einer Uni-Uhr: Stephanie Schardt und Daniel Piecz-kowski haben ihre Gesellenprüfung als Elektroinstalla-teure mit Bravour geschafft. Gleichzeitig eine Premie-re: Stephanie Schardt war die erste junge Frau, die sich an der Universität Bonn für diesen Beruf begeisterte.

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verabschiedet wurden:Dr. Heinz Peter Hoechst, seit 1984 Leiter der Apotheke des Universi-tätsklinikums Dieter Gauer, Institut für Physikali-sche und Theoretische Chemie, am 31. März nach 38 JahrenHeidi Geithmann, Institut für Zellu-läre und Molekulare Botanik, am 31. März nach 30 Jahren

Werner Kriesten, Physikalisches In-stitut, am 31. März nach 44 Jahren

25jähriges DienstjubiläumDr. Bernhard Metsch, Helmholtz-In-stitut für Strahlen- und Kernphysik, am 1. MärzClaudia Heuser, Abteilung 3.2, Uni-versitätsverwaltung, am 7. MärzNorbert M. Borengässer, Katho-

lisch-Theologisches Dekanat, am 9. MärzAlice Lindner, Sternwarte, Außen-station Daun/Eifel, am 1. AprilElke Wich, Alttestamentliches Se-minar, am 6. April

40jähriges DienstjubiläumPeter Böckl, Abteilung 2.4, Universi-tätsverwaltung, am 3. April

Jessica Schütte hat ihr Magister-studium in Bonn mit dem Haupt-fach Sportwissenschaft abge-schlossen und arbeitet seit fünf Jahren im Bonner Hochschul-sport. Derzeit auf halber Stelle, denn sie betreut mit ihrem klei-nen Moritz den bewegungsfreu-digen Nachwuchs. Für die Dau-er ihrer Elternzeit ist Jens Felder an die Uni zurückgekommen – ebenfalls ein Bonner Absolvent.

Unser Titelthema ist „Zeit“ – was ist die schnellste Sportart im Bon-ner Hochschulsportangebot?

Schütte: Boxen, Badminton, Eishockey – kommt ganz drauf an,

aus welcher Perspekti-ve man das betrachtet. Beim Hok-key oder Eishok-key fliegt der Puck sehr schnell durch die Gegend, beim Boxen die Fäuste, beim Bad-minton geht es wie bei

den anderen Spielsportarten um Re-aktionsschnelligkeit.

Was die langsamste oder geruh-samste?

Felder: Autogenes Training.

Gibt es keinen Sport „gegen die Stoppuhr“?

Felder: Doch. Im Sommer bie-ten wir auf dem Außengelände Ve-

nusberg Leichtathletik an – und da geht’s beim Sprinttraining oder Hür-denlauf natürlich gegen die Zeit!

Stellen Sie einen Trend zu Ent-spannungs- oder Gesundheitskur-sen fest?

Schütte: Zur Zeit beobachten wir das tatsächlich. Kurse wie Pila-tes, Yoga und T’ai Chi bieten einen guten Ausgleich zum teilweise sehr stressigen Studienalltag...

Felder: ... und da reichen die Kapazitäten meist nicht aus, so dass es Wartelisten für diese Kurse gibt. Yoga hat die längste, da muss man sich schon vorher etwas in Gelas-senheit üben. (lacht)

Sind Sie beide auch Übungsleiter?Schütte: Einen Teil der Arbeits-

zeit verbringe ich im Büro mit Orga-nisations- und Verwaltungstätigkei-ten. Als Übungsleiterin arbeite ich in den Bereichen Aerobic, Aquaro-bic und Bodywork plus.

Felder: Ja, ich unterrichte im Bereich Fitness- und Schwimmtrai-ning.

Was ist Ihr persönlicher Lieblings-sport?

Schütte: Langhanteltraining in der Gruppe, im Hochschulsport heißt das „Bodywork plus“.

Felder: Surfen und Krafttrai-ning!

Jessica Schütte ist gerade in El-ternzeit, Sie beide teilen sich die Stelle. Wie klappt das?

Schütte: Moritz ist jetzt 19 Mo-nate alt. Ich bin froh, dass ich Job und Kind so gut vereinbart bekom-me. An Jens habe ich bestimmte Auf-gabenbereiche abgeben können und

wir ergänzen uns dabei sehr gut. Felder: Es gibt auch oft Dinge,

die wir im Team entscheiden müs-sen. Dabei werden wir uns immer schnell einig!

Frau Schütte, hat Ihr Kleiner schon Hochschulsport-Atmosphä-re geschnuppert?

Schütte: Moritz ist eigentlich gut versorgt – aber trotzdem kommt es vor, dass ich ihn mal mit ins Büro nehmen muss. Wir wohnen aber di-rekt nebenan, deshalb besuchen wir die Kollegen auch außerhalb meiner Arbeitszeiten. Moritz scheint das zu gefallen!

Wie wäre es mit einem speziellen Hochschulsportangebot für frisch-gebackene Mütter oder Eltern? Ist derzeit nicht in Planung. Man müsste mal erheben, ob es viele Stu-dierende mit Kind gibt, die da mit-machen würden.

UK/FORSCH

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Last but not least

Professor Dr. Max P. Baur, Pro-rektor und Vorsitzender der Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. In diesem Jahr findet schon zum dritten Mal „sein Kind“ statt: das Absolventenfest der Universität Bonn auf der Hofgartenwiese.

Er ist’s:

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Gutes Team: Jessi-ca Schütte mit Moritz

und Jens Felder.