3-D-Oberflächeninspektion im Produktionstakt
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MESSEN & PRÜFEN
•Im3-D-OberflächeninspektionProduktionstakt
Ein aus zwei Kameras und einem Projektor bestehender 3Wensor bildel dieGrundlage Für die Erkennung von OberRöchenFormFehlern
Ein neues Messgeräterkennt Dellen und Beulen auf Kunststoff- oderMetall-Bauteilen in Sekundenschnelle. Es eignetsich gleichermaßenfür eine Kontrolle von hochwertigen Komponenten und zum Einsatz
in der Fertigung mit hoher Stückzahl - in der Autoindustrie sowie beiKunststoffherstellern.
ie INB Vision AG aus Magdeburg
hat gemeinsam mit der EDAG
Engineering + Design AG ein Systemzur 3-D-Oberflächeninspektion in der
Automobilproduktion entwickelt, dassich auch in anderen Branchen einset
zen lässt. Es erkennt 3-D-Oberflächen
fehler wie Pickel, Beulen oder Dellen.
Das Oberflächeninspektionssystem
nimmt zunächst über zwei Kameras die3-D-Koordinaten der Bauteilober
fläche auf. Herzstück des Systems ist
das "SpeedGaging Software-Modul".
Dieses wird vor Beginn der Produktion
mit Trainingsdaten gefüttert. Dazu
werden einige Referenzbauteile des
Kunden mit ihren zulässigen Toleran
zen eingemessen und deren charakteri
stische Formmerkmale abgespeichert.Das Software-Modul gleicht an-
schließend in der Serienprüfung die zuvermessenden Bauteile mit dem Refe
renzmodell ab und detektiert dabei
kleinste Formabweichungen. "Zwargibt es auch andere 3-D-Prüfmetho
den", räumt Wolfram Schmidt, verant
wortlich für die Marktentwicklung bei
der INB Vision, ein "doch ist diese
Prüfung meist nicht so fertigungsnahwie mit dem trainierten Software
Modul. " So verglichen einige SystemeBauteile mit CAD-Datensätzen, die
das IST-Verhalten der Bauteile nur
unzureichend wiedergeben. Mathema
tische Modelle hingegen könnten
anhand der 3-D-Daten sehr gut große
Flächen prüfen. Design-Kanten oder
stärkere Krümmungen wie Griffmul
den in der Autotür aber ließen sich nur
schlecht modellieren.
Die von der INB Vision entwickelte
neue Technologie ist in einer ersten
Inspektionsanlage seit mehreren
Wochen bei dem Spritzguss-Spezialisten AKT in Gardelegen - einem Auto
mobil-Zulieferer - installiert. Dort wer
den Bauteile im 4-Schicht-Betrieb vor
dem Lackieren inspiziert. Der Vorteil:Die Bauteile werden vor der Weiterver
arbeitung geprüft. So lassen sich recht
zeitig Formabweichungen erkennen
und Nachbesserungen vornehmen.
"Das Messverfahren macht Ferti
gungsfehler objektivierbar", ergänzt
Schmidt. "So lässt sich leicht erken
nen, ob ein Oberflächenfehler bereitsvor dem Lackieren da ist oder nicht."
Das sei insbesondere für Lohnbe
schichter von Interesse, weil sie damit
die Qualität ihres Beschichtungspro
zesses nachweisen können. Aber auch
bei der Umstellung der Produktion
und einem Wechsel von Werkzeugen
spielt das Verfahren seine Vorteile aus.
Schmidt: "Bislang muss man nach
einem Werkzeugwechsel vor dem
Anlaufen der Produktion ein Bauteil zuTestzwecken lackieren, den Trock
nungsprozess abwarten und kann eserst anschließend begutachten." Das
führt zu einem Zeitverzug von rundzwei Stunden. Mit dem Oberflächen
inspektor lässt sich die korrekteGestalt und somit die Qualität des Bau
teils im Handumdrehen ganz ohne
Testlackierung ermitteln.
Im Presswerk eines
Automobilherstellers getestet
Eine Herausforderung bei der
Entwicklung des Inspektionssystems
bestand darin, es so zu gestalten, dass
es sich direkt in die Produktion und die
mitunter hohen Taktraten einbinden
lässt. "Es sollte so genau wie möglich
sein, aber eben auch entsprechend
schnell ", sagt Schmidt. "Natürlich isteine Koordinaten-Messmaschine ge-
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MESSEN & PRÜFEN
nauer. Letztlich kommt es aber darauf
an, dass das System relevante Fehler in
Sekundenschnelle erkennt und dabei
auch die Fertigungstoleranzen berück
sichtigt." Dass das funktioniert, zeigte
die Anlage in Gardelegen. Darüber
hinaus wurde das Gerät inzwischen imPresswerk eines deutschen Automobil
herstellers getestet. Dabei zeigte sich
auch, dass das System trotz der starken
Vibrationen und Erschütterungen inunmittelbarer Nähe der Pressen zuver
lässige Messwerte liefert. Zudem
konnte nachgewiesen werden, dass es
auch verölte Bauteile korrekt vermisst.
Das optische Messverfahren durch
dringt den Ölfilm und misst direkt das
Metall.
Die im Laufe dieses Jahres ent
wickelte Kooperation mit der EDAG
aus Fulda ermöglicht die Integration
der Technologie in größere Anlagen
konzepte. Mit dieser Kooperation ver
binden sich die Kompetenzen der INB
Vision im Bereich der industriellen3-D-Inspektion mit dem Know-how
des Entwicklungsdienstleisters EDAG
bei der Realisierung im Anlagenbau für
die internationale Fahrzeugindustrie.
Die Erfahrungen der EDAG in der
Entwicklung und Realisierung sensor
basierter Montageanlagen bilden die
Grundlage für prozesssichere System
integrationen des EDAG Surface
Inspectors in der Fertigung.
Schmidt geht davon aus, dass sich
die Anlage für verschiedene Branchen
eignet. Ein rentabler Betrieb ist einer
seits bei Anlagen mit hohen Stückzahlen oder andererseits bei der Bearbei-
tung hochwertiger Bauteile, wie bei
spielsweise in der Automobilindustrie,
möglich. Denkbar sind Spritzguss
Maschinen zur Herstellung von Han
dyschalen oder anderer hochwertiger
Kunststoffe. Die Messoptik eignet
sich, betont Schmidt, allerdings nicht
für transparente oder spiegelnde Ober
flächen. "Die von uns derzeit verwendeten Sensoren sind vor allem für mat
te und nicht-transparente Oberflächen
ideal. " Tim Schröder
Kontakt: Wolfram Schmidl, INBVi$ionAG, Magdeburg, Tel. 0391 /6117300,
3d@inb-vi$ion.com,www.inb-vi$ion.com
www.kruss.deWetting • Surface Tension • Adhesion • Surface Defects • Contact Angles • Adsorption • Contamination • Surface Energy
The experts in Surface Science.
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