30 Minuten Selbstlerntechniken

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Rudolf Müller/Martin Jürgens/ Klaus Krebs/Joachim von Prittwitz 30 Minuten für effektive Selbstlerntechniken

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Rudolf Müller/Martin Jürgens/Klaus Krebs/Joachim von Prittwitz

30 Minuten für effektive

Selbstlerntechniken

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Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deut-schen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind imInternet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Umschlag und Layout: die imprimatur, HainburgLektorat: Diethild Bansleben, Eppstein/OffenbachSatz: Zerosoft, Timisoara, RumänienDruck und Verarbeitung: Salzland Druck, Staßfurt

© 2005 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitschriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alleAngaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventu-elle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hin-weisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Printed in Germany

ISBN 3-89749-580-5

30-Minuten-Reihe

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In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeitprägnante und fundierte Informationen aufnehmenkönnen. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durchdas Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihrespersönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten)das Wesentliche zu erfassen.

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Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Ka-pitel erlauben das schnelle Querlesen. Sie sind blaugedruckt und zusätzlich durch ein Uhrsymbol ge-kennzeichnet, sodass sie leicht zu finden sind.

Ein Register erleichtert das Nachschlagen.

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Inhalt

Vorwort 6

1. Wie lernt unser Gehirn? 8Gehirn und Gedächtnis 9Positive Faktoren für das Lernen 16

2. Lernmotivation 20Lernziel 21Intrinsische und extrinsische Motivation 23Selbstwertgefühl und hindernde Denkmuster 32Einfluss der Glaubenssätze undEinstellungen 30

3. Lernaufwand und -zeit 36

4. Lern-Methoden 44Überblick verschaffen,Wissensnetz strukturieren 45Lernkartei – Einzelheiten lernen 48Lernen aus Büchern 50Mental-Training für Wissen und Können 54Lerner-Gruppe/mit sozialem Lernen 56Mit Computer lernen 57Allgemeine Methoden/Prinzipien 60Entspannungstechniken 62

5. Eine Lerngeschichte 70

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Die Autoren 76

Weiterführende Literatur 78

Wichtige Adressen aus der Weiterbildung 79

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Lernen ist wie Ruderngegen den Strom,

sobald man aufhört,treibt man zurück

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Vorwort

Wollen Sie gehirngerechte Methoden kennen lernen,die möglichst effizient sind und auch noch Spaßmachen? Dann seien Sie nicht verwundert, wenn Sievon unkonventionellen Dingen lesen, die sich deutlichvon dem unterscheiden, was Sie früher beim „schuli-schen“ Lernen erlebt haben:– Häufige Pausen sind wichtig. Musik und Bewegung

fördern das Lernen.– Das Sprachenlernen unterstützen Sie durch Zettel

mit relevanten Vokabeln auf Gegenständen in IhrerWohnung. Im Hintergrund hören Sie ständig Kas-setten mit Texten der Zielsprache.

– Mit kleinen Kärtchen konzentrieren Sie sich beiWiederholungen des Lernstoffs auf das, was Sie ver-gessen haben und verschwenden keine Zeit.

– Sie formulieren selbst den Lernstoff aus, indem SieKassetten zu Musik besprechen. Sie können danngemütlich und entspannt den Stoff wiederholen undIhr Gehirn „betanken“. So verbinden Sie Entspan-nung mit Lernen.

– Anderen den Lernstoff erklären ist wirksamer, alsganz alleine zu lernen.

– Bei komplexem und neuem Lernstoff schreiben Siedie Struktur auf große Blätter und schaffen sich soeigene „Lernposter“ oder „Mind-Maps“.

Während Kinder noch unbändige Lust beim Lernenempfinden und wie ein Schwamm alles Neue aufsaugen,können Erwachsene bewusst darauf achten, welcheSinneskanäle sie aktivieren, um erfolgreich zu lernen.

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Und weiter gilt: Bei großem Interesse wird ganz schnell„gelernt“ (z.B. die Bundesligaergebnisse oder der kom-plette Text des Lieblingssongs). So zeigen Erwachseneim Alter von fast 60 Jahren, die sich mehrere Jahre aufdie staatliche Heilpraktikerprüfung vorbereiten, dass esmit geeigneten Methoden möglich ist – und Spaß macht.Die Gedächtniskünstler demonstrieren: „Das Gehirn istwie ein Muskel. Wenn man es trainiert, wird es stärker.“Unser Gehirn kann eigentlich gar nicht anders: Es lerntpermanent.Unser Gehirn ist in seiner Aufnahmekapazität bishernoch nie erreicht worden. Also brauchen Sie keineAngst zu haben, dass Sie Ihr Gehirn mit Lernen ver-stopfen würden. Im Gegenteil… Und das ist auch nötig, denn Lernen wird in unsererGesellschaft immer wichtiger. Schon der Kauf einesneuen Handys erfordert ein Dazulernen, ganz zuschweigen von den ständigen Änderungen in unseremBerufsleben.

Die Autoren

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Welche Prozesse laufenim Gehirn beim Lernenab und wie kann ich dasfördern?

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Über welche Sinneskanälelerne ich besser als überandere?

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Welche Einflussfaktorenhelfen mir beim Lernen?

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1. Wie lernt unser Gehirn?

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Bei der Wissensaufnahme sind heute die Zusammen-hänge im Gehirn weitgehend erforscht. Neue Informa-tionen verankern sich mit innerem Interesse und mitEmotionen schneller und stärker im Langzeitge-dächtnis und lassen sich auch daraus leichter abrufen.

1.1 Gehirn und Gedächtnis

So ist zum Beispiel die Basis aller Lesetechniken dieEmpfehlung, vorher Fragen zu formulieren, um das in-nere Interesse und die Aufmerksamkeit zu wecken.Durch Gefahren ausgelöster Stress ist ein direkter Ga-rant für Interesse, sofortiges Lernen und neue Verhal-tensweisen. Bei zu starkem Stress besteht jedoch die Ge-fahr, dass zugleich Denkblockaden ausgelöst werden.Die Metapher vom Wissensnetz (Vera F. Birkenbihl)zeigt auf, dass sich neue Informationen leichter veran-kern, wenn schon alte „Verknüpfungen“ für diesesThema da sind. Deshalb ist es speziell am Anfang sinn-voll, geeignete Lernmethoden zu wählen, die erste sinn-volle Fäden für den Aufbau des neuen Wissens-Netzesknüpfen. Dadurch haben Erwachsene auch im hohenAlter Vorteile gegenüber jüngeren Menschen beimLernen – haben Sie das gewusst?Bei allem Interesse sind Wiederholungen nötig, diejedoch mit der Zeit seltener werden können. Sie wir-ken dem Vergessen entgegen. Auf diesem Prinzipberuht die weiter unten dargestellte äußerst wirksameMethode der Lernkartei von Sebastian Leitner.Ihre Erinnerungen werden im Laufe des Lebens immerwieder umgeschrieben. Durch das häufige Abrufen von

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Erinnerungen, können Sie diesen Umschreibungspro-zess abschwächen.Um erst gar keine Langeweile bei Wiederholungenentstehen zu lassen, machen Sie es spannend, indem Siedabei innere Bilder der Lerninformationen erzeugen.Je greller die Farben und je verrückter die Ideen sind,desto besser bleibt der Lernstoff im Gedächtnis haf-ten! Das ist die Grundlage für alle Gedächtnistech-niken. Vor allem das Langzeitgedächtnis mag gernemit Bildern gefüttert werden.Diese Bilder kommen wie von selbst, wenn Sie Analo-gien finden. Unser Gehirn arbeitet so ähnlich wie einComputer. Wenn Sie nur eine Textverarbeitung installie-ren, dann können Sie keine Videos abspielen. Aber wennSie Ihre Videosoftware einschalten und mit Bildernarbeiten, erhöht sich Ihre Lern-Kapazität innerhalb kür-zester Zeit um ca. 300 %! Besonders erfolgreich sind Siemit lebendigen Bildern. Sobald Ihre Vorstellungen emo-tional werden, Sie also freudige, traurige, aggressive oderauch sexuelle Bilder mit dem Lernstoff verknüpfen, wer-den Sie sich besser erinnern. Sadalla und Loftness wiesenbereits 1972 nach, dass es für die Gedächtniswirkungegal ist, ob es sich um positive oder negative Emotionenhandelt. (Sadalla E. & Loftness S.: Emotional images asmediators in one-trial learning. Journal of experimentalPsychology, 1977, 95, S. 295 – 298).Interessanterweise gibt es weitere Steigerungsmöglichkei-ten. Sobald Sie das Lernmaterial räumlich anordnen kön-nen, wird es besser erinnert. Stellen Sie sich Ihre Küche vorund speichern Sie bsp. den Namen dieses BuchverlagesGABAL als Gabel ab, die ein A aufspießt. Sollte dieses„A“ masochistisch-lustvoll ächzen, dann haben Sie noch

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die emotionale Komponente dabei. Hmm, der NameGABAL wird Ihnen von jetzt an im Gedächtnis bleiben. Fantasierte Bilder erhöhen den Reiz auf Ihr Gehirn. DaSie diese Bilder selbst erzeugen ist es logisch, dass Siesie behalten wie etwas Eigenes. Stellen Sie sich jetzt dievier Autoren dieses Buches vor, wie sie in der Kücheum die GABAL mit dem aufgespießten „A“ sitzen.Sie haben uns noch nie gesehen – umso besser! Ihre ei-genen Bilder sind besser als unsere Fotografien, zu-mindest für Ihr Gedächtnis. Ein kleiner Tipp: Wir hei-ßen Müller, Jürgens, Krebs und von Prittwitz. WelcheNamen können Sie sich sofort in einer Küche vorstellen?Welcher ist ein wichtiger Zulieferer für Produkte darin?Einfaches Hören oder Lesen ohne spezielle Aufmerk-samkeit und systematische Wiederholungen geht zwarins Unterbewusstsein, ist jedoch in der Regel nichtaktiv verfügbar. Vera F. Birkenbihl propagiert trotz-dem das „Parallellernen“ und schlägt vor, sich Kas-setten mit dem Lernstoff selbst zu besprechen (oderfertige zu kaufen), um sie dann im Hintergrund zuhören und wirken zu lassen. Sie berichtet von erstaun-lichen Erfolgen. Darum wettert sie beim Sprachen-lernen gegen das sture Pauken von Vokabeln, welchesbeim Parallellernen weitgehend entfallen kann. Und das Beste aus der Lernbiologie: Der amerikanischeHirnforscher Gottmann behauptet sogar: „Lernen istwie Sex. Bei erfolgreichem Lernen werden vom GehirnBotenstoffe ausgeschüttet, die das körpereigene Beloh-nungszentrum anregen!“

Mit der Fragetechnik und der Emotionalität könnenSie Lernstoff leichter verankern, als Sie vielleicht erwar-

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tet haben. Sicher macht es Spaß, mit inneren Bildernzu lernen. Und je mehr Sie schon wissen, umso leich-ter wird das Lernen (Wissensnetz). Wiederholungensind nötig, können jedoch mit geeigneten Technikenstark auf das Wesentliche reduziert werden.

Ganz wichtig ist es, die eigenen Vorlieben für das Ler-nen zu berücksichtigen, insbesondere die bevorzugtenSinneskanäle. Das ist Ihr persönlicher Lernstil. Mit demnachfolgenden Test von Claudia Feichtenberger könnenSie dieses herausfinden.

Test für Lernstile Jeder Mensch hat bei der Informationsaufnahme undVerarbeitung eine Präferenz für einen Sinn, zum Bei-spiel den Visuellen. Wahrscheinlich trifft bei den Fra-gen manchmal mehr als eine Möglichkeit für Sie zu.Bitte entscheiden Sie sich jedoch für die Möglichkeit,die am ehesten zu Ihnen passt, und kreuzen Sie dieentsprechende Antwort an.

1. Wo setzen Sie sich im Raum hin, wenn Sie einenVortrag besuchen?

2. Bei welcher Prüfungsart fühlen Sie sich wohler?

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Am liebsten eher vorne?Am liebsten eher in der Mitte?Am liebsten eher hinten?

Ich fühle mich bei mündlichen Prüfungen wohlerIch fühle mich wohler, wenn ich etwas tun/zeigen/vorführen kannIch fühle mich bei schriftlichen Arbeiten wohler

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3. Wie verhalten Sie sich bei einem Vortrag/in einemKurs?

4. Wie bereiten Sie sich auf Prüfungen vor?

5. Wie schätzen Sie Ihr Wissen im Allgemeinen ein?

6. Was ist Ihnen bei Ihrem Schreibtisch/Arbeitsplatzwichtig?

7. Was ist für Sie bei Konflikten mit Kolleg/Innenwichtig?

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Wenn mich das Thema interessiert, bin ich ganz dabei,bei Langeweile schalte ich sofort ab und mache oftetwas anderes/denke an etwas anderesIch schreibe gerne mitIch höre zu und frage eventuell nach

Ich teile mir alles genau ein und beginne rechtzeitigIch lerne am liebsten mit jemanden gemeinsamIch lerne am besten unter Druck und in letzter Minute

Ich weiß, dass ich mein Wissen mündlich besser rüberbringe als schriftlichIch verstehe schnell und komme immer wieder drauf,dass ich mein Wissen manchmal überschätzeIch bin mir oft nicht wirklich sicher, wie viel ich wirk-lich kann

Ich brauche ganz viel Platz, um mich auszubreiten. EinChaos ist mir egal.Mein Schreibtisch muss aufgeräumt sein!Ich brauche vor allem Ruhe und jemanden in derNähe, um mich auszutauschen

Grund, Ursache klären und Klarheit über die SituationGroßzügigkeit – um Kleinigkeiten zu streiten zahltsich nicht aus!Alle Beteiligten zu Wort kommen lassen, die Dingeausreden

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8. Wie verhalten Sie sich, wenn Sie sich auf eine Be-sprechung, einen Vortrag vorbereiten?

9. Wann bekommen Sie bei einem Vortrag/Kurs vielmit?

10. Was schätzen Ihre KollegInnen an Ihnen?

Auswertung/Summe Kreuze:

Visueller (optischer) LerntypWenn Sie meist diese Antwort angekreuzt haben,überwiegt bei Ihnen die visuelle Wahrnehmung. Für

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Mich unterstützt Musik im Hintergrund und ich redegerne zwischendurch mit jemandenIch stehe zwischendurch immer wieder aufIch sitze lange ruhig und arbeite gerne alleine

Ich bekomme viel mit, wenn es mich wirklich interessiert,wenn ich mich zwischendurch bewege, mal aufsteheIch bekomme viel mit, wenn der Vortragende sich gutausdrückt oder wenn ich mich austauschen kann – mitdem Vortragenden oder in der GruppeIch bekomme viel mit, wenn ich ruhig sitze, denReferenten anschaue und mitschreibe

visuell Auditiv Kinäthetisch

Dass ich gut plane, Information leicht zusammenfasseund verlässlich bin.Dass ich schnell zu fremden Leuten Kontakt finde,viele Leute kenne und souverän vor anderen Menschenspreche.Dass ich für komplizierte Dinge einfache Lösungenfinde, gut zupacken kann und weiß, was ich will

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Ihr Lernverhalten heißt das: Sie lernen lieber aus Fach-büchern und schriftlichen Informationsmaterialien alssich von Experten etwas erklären zu lassen.Umgekehrt arbeiten Sie Sachverhalte lieber schriftlichaus, als sie vorzutragen. Sie können gut visualisierenund Bilder als Gedächtnishilfe nutzen. Die Arbeit mitMind-Maps, Skizzen und Grafiken unterstützt IhrenLerntyp optimal.

Auditiver (verbaler) LerntypWenn Sie meist dies angekreuzt haben, überwiegt beiIhnen der auditive Wahrnehmungskanal. Sie sind einaufmerksamer Zuhörer bei Referaten, Vorträgen undDiskussionen und haben das Wesentliche auch ohneNotizen im Gedächtnis. Komplizierte Sachverhalte le-sen Sie sich häufig laut vor, um sie nachzuvollziehen.Sie können Ihren Lerntyp sehr gut unterstützen, indemSie Lernstoff auf Kassetten aufnehmen und wiederholtabhören. Sorgen Sie beim Lernen zudem für möglichstwenig Ablenkung.

Kinästhetischer Lerntyp (Ausprobierer)Wenn Sie meist dies angekreuzt haben, dominiert beiIhnen die kinästhetische Wahrnehmung. Das praktischeBeispiel oder – besser noch – die praktische Demon-stration ziehen Sie allem anderen vor. Dabei beobach-ten Sie Abläufe sehr genau, um Sie später eigenhändignachzumachen. Lernmethoden, bei denen Sie IhreErfahrungen einbeziehen können, liegen Ihnen beson-ders. Kinästheten brauchen zum Lernen Bewegung.Stehen Sie ab und zu auf und bewegen Sie sich beimNachdenken. Mind Mapping ist auch ideal für Ki-

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nästheten! Dies betont mehr den Überblick und die Zu-sammenhänge, auch wenn es mit Schreiben verbundenist, was sich jedoch auf Stichworte beschränkt.

FazitBitte beachten Sie, wenn z.B. die meisten Kreuze bei„visuell“ sind, dass Sie damit kein 100 % visueller Ler-ner sind. Es kann auch vorkommen, dass zwei Sinnes-kanäle annähernd gleich stark ausgeprägt sind. Daserhöht die Lernmöglichkeiten für Sie.

Sie können mit diesem einfachen Test herausfinden,welcher Ihr bevorzugter Lernstil ist. Diese Präferenznutzen Sie dann bei den Lernmethoden.

1.2 Positive Faktoren für das Lernen

Eine stimulierende Anregung muss nicht wissenschaft-lich begründbar sein. Es gibt auch persönliche Eigen-arten, die extrem lernfördernd sein können. Bei einemRundgang durch die Wohnung Friedrich Schillers inWeimar erzählte der Führer, dass es in der SchreibstubeSchillers immer etwas streng gerochen habe. Die Ur-sache waren faulige Äpfel, die er während der Schreib-phase in seiner Schreibtischschublade verborgen hatte.Der Geruch der faulenden Äpfel machte Schiller rich-tig kreativ. Dies ist der olfaktorische Sinneskanal. Wasstimuliert Sie? Nachstehend finden Sie die allgemein anerkannten Ein-flussfaktoren auf das Lernen, die Ihnen gut tun und IhrLernvermögen positiv beeinflussen.

1. Wie lernt unser Gehirn?

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LernumgebungDie „lernanregende“ Gestaltung des Lernortes führt zuerheblicher Steigerung der Lernbereitschaft und – fähig-keit. Dies kann individuell sehr verschieden sein.Auswirkung: begieriges Aufsaugen von Wissen, Ge-fühl der Sicherheit und Geborgenheit. Erhöht dieKonzentration.

MusikMusik stimuliert das Gehirn. Die Meisten können beientspannender Musik besser lernen, aber es gibt auchMenschen, die mit Rock und Pop lernen können. DasBehalten wird besonders gefördert, wenn die rechteGehirnhälfte aktiviert wird. Denn da sitzt das Langzeit-gedächtnis. Genau das wird bei entspannender Musikbeeinflusst.Auswirkung: Konzentration und erleichtertes ab-speichern. Unbefangene Neugier. RhythmischesLernen.

BewegungBewegung zwischendurch fördert das Lernen. Bei-spiele: Tanzen vor Postern mit Lernstoff, beim Abfra-gen oder beim Kassettenhören umher gehen, zwischen-durch Spazierengehen.Auswirkung: Anregung der Sauerstoffversorgung desGehirns. Steigert geistige Flexibilität und Kreativität,Lernfreude und Spaß.

EntspannungEntspannungsübungen beim Lernen haben doppeltenNutzen:

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Visualisierung eines inneren Films (Behaltenswir-kung) in der Vorstellung zum Gelernten Abbau von Lernblockaden (hindernde Denkmuster).

Ihr Einsatz kann in Ruhe- und Aktivphasen erfolgen.Es gibt fertige Kassettenprogramme mit allgemeinemText. Die Muskelentspannung von Jacobson hat sichfür Ungeübte bewährt. Weiter hinten bei den Metho-den finden Sie Texte dazu.Auswirkung: Konzentration, verbesserte Atmung,mehr Sauerstoff im Gehirn. Bessere Behaltensleistung.Abbau von Lernblockaden.

VisualisierungKreatives Gestalten von Lerninhalten durch das Verk-nüpfen mit Bildern ist gefragt. Zunehmend an Bedeu-tung gewinnt die Mind-Mapping-Technik (Beispieleweiter unten).Auswirkung: Visualisierung erleichtert und fördert dasBehalten komplexer Lehr- und Lernstoffe. Damit erzeu-gen Sie Wissensfäden für das Wissens-Netz.

ErnährungBeim Denken und Lernen entsteht ein hoherGlukoseverbrauch. Dieser wird sogar mit mehr als180 g/Tag beziffert. Für einen dauerhaft hohenBlutzuckerspiegel reichen Einfachzucker (Honig,Kuchen Süßigkeiten) nicht aus. Besser sind Mehr-fachzucker, die in Obst, Rohkost, Gemüse, Kartoffelnund Vollkornprodukten enthalten sind. Viele kleineMini-Mahlzeiten sind förderlicher als zwei Haupt-mahlzeiten.

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Das Gehirn benötigt ständig Flüssigkeit. Daher solltenSie beim Lernen viel trinken, insbesondere frischesQuellwasser.Vitamin C und Cholin fördern die Bildung von Neuro-transmittern und damit die Informationsweitergabe imGehirn. Cholin ist in Nüssen, Samen, Vollkorn und Hül-senfrüchten sowie in Fleisch (vor allem Leber) enthalten. Magnesium, das ebenfalls in Nüssen, Samen, Vollkornund Hülsenfrüchten geballt vorkommt, hemmt eineübermäßige Erregung des Nervensystems und verrin-gert dadurch auf natürliche Weise Stress.(Alle Angaben aus: Jörg Zittlau und Norbert Krie-gisch, Das große Buch der gesunden Ernährung. Süd-west Verlag, 2.Auflage 1998, S. 162)

Die Erkenntnisse der Gehirntheorie und Lernbiologiemachen uns das Lernen leichter.

Wir setzen dabei Fragen, Emotionalität und inne-re Bilder ein. Je mehr wir schon wissen, destoleichter wird es.Wir haben einen präferierten Lernkanal und kön-nen diesen systematisch nutzen.Wir können den Lernvorgang noch mit weiterenpositiven Faktoren stützen, wozu insbesondereMusik, Bewegung, Entspannung und auch Ernäh-rung gehört.

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Welches sind meinepersönlichen Lernziele undder Sinn meines Lernensfür mich?

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Wie kann ich auch ausextrinsischer Motivationintrinsische machen?

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Wie kann ich hinderndeDenkmuster beimLernen abbauen undVersagensängste loswerden?

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2. Lernmotivation

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Achten Sie einmal in Ihrem Umfeld darauf, wie undwas Menschen lernen – z. B. Sprachen, Internet, Füh-rung, Betriebswirtschaft und Technik bis hin zurKunst. Das Thema „Schulung“ steht bei allen moder-nen Unternehmen oben auf der Agenda, spätestensdurch ein Qualitätssystem mit der Zertifizierung undden späteren Audits. Lernen als Erwachsener hat also in unserem Alltags-leben eine ständig wachsende Bedeutung.

2.1 Lernziel

LernplanDas Lernen beansprucht je nach Umfang einen wesent-lichen Teil Ihres Lebens. Sie müssen daher entscheiden,wie viel Raum Sie diesem gewähren. Fragen Sie sich, wiewichtig ist Ihnen Ihr Lernen und welchen Aufwandwollen Sie dafür betreiben? Worauf sind Sie bereit zuverzichten, um Zeit für das Lernen zu gewinnen? Dientdas Lernen nur Ihrem Hobby, ist also der Weg das Ziel?Setzen Sie sich konkrete Lernziele (mit einem klarenpositiven inneren Bild und einem Termin)? Im Anhangfinden Sie zum Ausfüllen Ihren persönlichen Lernplan.

Lernstoff: Wissensaneignung oder Verhaltensände-rungenWir unterscheiden bei den Lernzielen zwischen Wissens-aneignung (Faktenlernen) und Verhaltensänderung.Verhaltensänderung setzt persönliche Betroffenheit undEinsichten voraus, sowie den Willen, gewonnene Erkennt-nisse in neu einzuübendes Verhalten umzusetzen. Hinzu

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kommt, dass bei Verhaltensänderungen meist innere Ein-stellungen überprüft und korrigiert werden müssen.Dabei ist der Anteil von Faktenlernen eher gering.Es gibt auch Fähigkeiten und Fertigkeiten, deren Er-lernen Wissen und Training erfordern, z.B. Sprachenlernen, der Führer- oder Segelschein oder die Compu-ter-Bedienung.Bei der Wissensaneignung soll die Behaltenswirkungdurch die Lerntechniken erhöht werden. Bei Verhaltens-änderungen sollen neue Fähigkeiten erlernt, geübt und inden Lebensbereich integriert werden. Dieses 30-Minuten-Buch geht in erster Linie auf die Wissensaneignung ein.

LernkurvenDie Wissenslernkurve wird Ihre Lernmotivation beein-flussen. Sie ist mit der Zeit ansteigend, nach Meinungvon Vera F. Birkenbihl sogar exponentiell, wenn genugGrundwissen da ist. Deshalb ist Lernen in einem Kon-text einfacher. Beispiel: Ein Briefmarkensammler er-kennt in einer Minute mehr auf einer Marke als jemand,der sich nicht ständig mit diesem Thema beschäftigt.

2. Lernmotivation

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Beim Lernen von Fähigkeiten und Fertigkeiten (Kön-nen) weist die Lernkurve Plateaus auf, es ist Geduld beimÜben erforderlich. Ein solches Plateau ist also normalund braucht Sie nicht zu demotivieren.

Sie müssen sich für eine optimale Motivation bewusstmachen, was Ihr Ziel beim Lernen ist und legen diesam Besten schriftlich fest. Bei der Wissensaneignungund bei gewünschten Verhaltensänderungen gibt esverschiedene Lernkurven.

2.2 Intrinsische und extrinsischeMotivation

Der wahre Antrieb, sich oder etwas zu „bewegen“kommt immer von Innen (intrinsisch). Sie tun gut da-ran, sich der Bedeutung und des Nutzens Ihres Lern-zieles nicht nur in Gedanken bewusst zu sein: MachenSie es sinnlich erfahrbar und malen Sie sich dieses Zielinnerlich aus, bringen Sie dabei auch Ihre Gefühlezum Ausdruck. Von Außen (extrinsisch) können An-regungen erfolgen und/oder Anreize gegeben werden.Diese sind die Streichhölzer, welche das innere (in-trinsisch) Feuer entzünden. Als „Brennholz“ dafüreignen sich:

Lern- und Lebens-ZieleVerankern Sie Ihre Lernziele durch schriftliche Visuali-sierung. Und klären Sie dabei die Verbindung mit Ihrenpersönlichen Lebenszielen. Die Schriftlichkeit erhöhtdie Wirkung. Siehe auch den Lernplan im Anhang.

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Aufwand und Auswirkung: Einmalige Arbeit, aberganz wichtig. Sie stärken damit ihre positiven Gefühleund die Freude am Lernen.

Zwischen-Ziele (Meilensteine)Legen Sie Zwischenziele als Lernfortschrittskontrollefest. Bitten Sie einen vertrauten Partner/in um Unter-stützung. Feiern Sie ggf. auch Zwischenziele und beloh-nen Sie sich damit selbst. So halten Sie die BedeutungIhres Lernzieles wach.Aufwand und Auswirkung: kein Aufwand, Motiva-tionserhalt.

MentaltrainingSprechen Sie vor dem Hintergrund von Entspan-nungsmusik Ihre Lernziele und Verhaltensvorsätze aufKassette (ggf. ergänzt um fachliche Lerninhalte) undhören Sie diese regelmäßig. Im fahrenden Auto ist je-doch davon abzuraten, auch wenn Sie sich dabei nichtder Entspannung hingeben.Aufwand und Auswirkung: Mußezeit und Entspan-nung werden so zur Eigenmotivation genutzt.

Lernergruppe/mit PartnerSich mit gleich Gesinnten zusammenzutun macht im-mer Spaß. Weitere Informationen dazu finden Sie imKapitel Methodik.Aufwand und Auswirkung: Ein Treffen pro Wochereicht in der Regel. Eigenverantwortung und Lern-transfer erhöhen sich. Ständige Motivationswirkungdurch Sozialkontakte.

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StimmungErstellen Sie eine Liste Ihrer Energiequellen für guteStimmung (z.B. Duft frischer Blumen, Entspannungs-musik). Setzen Sie diese Energiequellen gezielt ein.Prüfen Sie beim Lernstil und den äußeren Umständen,was für Sie hilfreich ist und was Sie in gute Stimmungversetzt.Aufwand und Auswirkung: Kein Aufwand, aber hoherNutzen, denn die Aufnahmefähigkeit steigt.

AbwechslungLernen Sie mal aktiv, dann passiv, mal mit Büchern, malmit Kassetten.Aufwand und Auswirkung: Besser für die Verankerungauf mehreren Sinneskanälen. Kein Aufwand, macht abermehr Spaß.

Umfeld/EinbeziehungDurch Abfragen können Sie Ihren Lernstoff weitervertiefen und festigen. Familie und Freunde solltenSie dafür in das Lernen einbinden. Erläutern Sie IhrZiel.Aufwand und Auswirkung: Erhöht die Motivation undKonsequenz, Lernen und Sozialkontakt.

ExtrinsischSelbst wenn Sie unter Druck lernen müssen (extrin-sisch), so können Sie auch daraus eigene Motivationziehen, wenn Sie sich den persönlichen Nutzen undggf. die Vermeidung von Ärger klar machen und deut-lich ausmalen.

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Der Trick für wirksame Belohnungen: Sofort handelnEiner der häufigsten Fehler beim Lernen ist das Auf-schieben von Belohnungen: „Wenn ich die ganze Wo-che gut gelernt habe, dann gönne ich mir den neuenKinofilm.“Insbesondere, wenn Ihnen der Lernstoff außerordent-lich schwer fällt oder, wenn Sie am Beginn eines neuenLernstoffs stehen, dann müssen Sie alle Register derSelbstmotivation ziehen.

Die Belohnung funktioniert umso besser, je schnellersie auf die Tat folgt.

Sofort nachdem Sie etwas gelernt haben, sollten Sieemotional reagieren. Hüpfen Sie begeistert über dieeigene Tat in der Wohnung umher, legen Sie sofort IhreLieblingsmusik auf, gönnen Sie sich eine Nascherei oderstreichen Sie sich zumindest lobend über den Kopf.Eine Belohnung ist wie ein Lob – sie muss sofort kom-men und sie muss emotional sein. Am schnellsten ver-ändern wir unsere emotionale Beziehung zum Lernen,wenn wir eine zeitlich direkt folgende positive Kon-sequenz spüren. Unser Unbewusstes liebt lustvolle Fol-gen. So erhöhen Sie die Lernfreude und Ausdauer aufangenehme Art. Natürlich können Sie am Wochenendedann zusätzlich ins Kino gehen.Das Aufschieben von Belohnungen lohnt sich, wenn Siebereits eine gewisse Sicherheit im Stoff besitzen UNDmit innerer Freude lernen. Es ist dann sehr effektiv, sichvermehrt für längere Lernsequenzen zu bestärken. Siekönnen so eine langfristige und wie viele Menschen be-stätigen, sogar lebenslange Freude am Lernen erzeugen.

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Es gibt einiges, was Sie für Ihre Lernmotivation tunkönnen. Das sind nicht nur Belohnungen beim Errei-chen von Zwischenzielen. Auch Lernen in einer Grup-pe gehört dazu. Stimmung und Abwechslung könnenebenfalls systematisch fürs Lernen genutzt werden.

2.3 Selbstwertgefühl und hinderndeDenkmuster

Ziel des Lernens ist das Können. Hier spielt z.B. dieVerbesserung des Selbstwertgefühles eine Rolle. Besser-wisser gibt es viele – Besserkönner erheblich weniger.Das Besserkönnen verändert die Rolle, die ein Menschim sozialen Gefüge spielt, erheblich schneller. Auch einMehr-Wissen dient dabei letztlich dem Mehr-Können.Des Weiteren spielt der Abbau negativer Denkmusterüber das eigene Lernen und die eigene Intelligenz einegroße Rolle für den Lernerfolg. Machen Sie sich be-wusst, was Sie schon alles im Leben erfolgreich gelernthaben! Je mehr Sie das tun, umso leichter wird Ihnendas Lernen fallen. Schreiben Sie es einfach auf, das mo-tiviert noch mehr.Wenn Menschen wirklich Neues lernen wollen, so ist ei-genes mangelndes Selbstvertrauen der wesentliche Blo-ckierer. Ob es Sprachen sind, Internet- Führerschein, dieÜbernahme einer neuen Verantwortung in neuer Umge-bung, das Spielen lernen auf einem neuen Instrument oderwas auch immer. Der Wunsch, etwas Neues zu lernen, istsicherlich bei den meisten Menschen vorhanden. Die Vor-stellung davon, mehr Wertschätzung zu erhalten, wennetwas bestimmtes Neues beherrscht wird, ist für viele ver-

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lockend. Jedoch muss auch Entlernen stattfinden, ein Ent-lernen von Versagensängsten, ein Entlernen, keine Fehlermachen zu dürfen. Ersetzen Sie hindernde Denkmusterdurch positive Muster Ihres Selbstvertrauens.Einige unserer Leser möchten ihr Gehirn eventuell aufein positives Selbstwertgefühl programmieren. Hier isteine der Strategien, um regelrecht einen Riecher füraufbauende Situationen zu entwickeln.Nehmen Sie ein unbeschriebenes Tagebuch und notie-ren Sie sich jeden Tag 5 erfolgreiche Verhaltensweisenoder Lernfortschritte.Weshalb fünf? Nun, 3 würden Ihnen garantiert spontaneinfallen. Der Trainingseffekt wäre nur durchschnitt-lich. Viele Menschen wollen keinen Durchschnitt.Wenn Sie beginnen, dieses Buch zu lesen, sind Sie be-reits über dem Durchschnitt!Sie machen bereitwillig alles, um in der absoluten Spit-ze zu landen. Bei fünf Erfolgen müssen sie bereits inIhrem Gehirn kurz suchen: „Wo habe ich heute nochetwas gelernt?“ Das Geheimnis ist das Suchen. Sie trai-nieren Ihr Gehirn, Lernerfolge zu suchen. Tag für Tag,drei Monate lang. Danach wird dieses Erfolge-Suchenzu einer Gewohnheit.Früher hofften Sie vor wichtigen Gesprächen: Hoffent-lich wird das heute etwas. Während des Gesprächeswaren Sie gelegentlich innerlich unsicher. Vielleichtkam zusätzlich ein Faktor nach dem Gespräch dazu,der Sie ärgerte: Es fiel Ihnen hinterher auf, wo Sie eineChance nicht erkannt hatten, oder was Sie hätten sagenkönnen, um Ihre Gesprächstpartner zu überzeugen.Was Ihnen dann nicht auffiel, waren die guten Dinge,die Sie gesagt hatten.

2. Lernmotivation

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Und hier liegt der dramatische Unterschied zu Ihrem Er-folgstagebuch. Sie werden bereits nach 5-6 Wochen spü-ren, dass Sie morgens aufstehen und sich überlegen, waskönnte ich heute erfolgreich lernen. Und es geht weiter.Während der Gespräche mit Ihrem Chef, ihren Freundenoder Kollegen richten Sie Ihre Aufmerksamkeit konstantauf Ihren Hauptfaktor: Was lerne ich dadurch?Sie werden die kleinsten Möglichkeiten zum Lernen er-spähen und garantiert auch nutzen. Ihre Mitmenschenwerden spüren, dass Sie sich viel stärker während desGespräches um sie bemühen und sich über die intensi-ven Gespräche mit Ihnen freuen.Nach dem Gespräch werden Sie automatisch wiedereinen Pluspunkt für Ihr Erfolgstagebuch bereithaben.Denn ein Mensch kann nur dahin kommen, wohinseine Aufmerksamkeit ausgerichtet ist. Ich kann nichtauf Dauer meine Aufmerksamkeit nach links richten,wenn ich nach rechts gehen möchte. Manche tun dasund wundern sich, weshalb sie so langsam vorankom-men. Dabei ecken Sie noch oft an.

Fokussieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Lernen. Dadurch,dass Sie jeden Tag die realen Fortschritte notieren,bauen Sie das bewusste Gefühl auf, ein erfolgreicherLerner zu sein.

2.4 Einfluss der Glaubenssätze undEinstellungen

Alle Lerntechniken, die Ihnen hier vermittelt werden,sind vergebliche Liebesmüh, wenn Sie von einengen-

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den Überzeugungssätzen beherrscht werden. Sie ent-scheiden, ob Sie erfolgreich lernen oder nicht. WennSie innerlich davon überzeugt sind, dass Lernen schwerund mit Quälerei verbunden ist, werden Sie mit großerWahrscheinlichkeit Strategien entwickeln, die Lernenvermeidet. Logisch, dass Sie sich dann auch nichtverändern und nicht den Mut aufbringen, Neues zuerfahren und hinzuzulernen.Mit welchen Techniken können Sie Ihre angstbesetz-ten Gefühle vor Veränderungen in freudigen Taten-drang umwandeln? Dazu vorerst ein kleiner Ausflugin menschliche Verhaltensmuster:

Entstehung von ÜberzeugungenDie Überzeugungssätze – das sind Glaubenssätze,Werte und Einstellungen – bilden sich bei allen Men-schen aufgrund von Erfahrungen, die jeder Einzelnevon uns machte. Das, was Sie erfahren haben, ist einervon Milliarden von Mosaiksteinchen, aus denen sichIhr Bild von der Welt zusammensetzt. Verständlich,dass diese in Ihnen entstehende Landkarte nichtdeckungsgleich mit der Wirklichkeit ist.Ihre Verhaltensweise wird von zwei entscheidendenFaktoren beeinflusst. Das eine sind die Ihnen vererb-ten Gene, auf die wir hier nicht eingehen. Das anderesind die Umwelteinflüsse. Dazu gehören natürlichauch Ihre Eltern, die Ihnen „aus ihrer Sicht“ das Bildder Welt erklären, welches Sie als Kleinkind ungeprüftentgegennehmen und für wahr halten. Das prägt Sieund Ihr Selbstbild.Das Selbstbild wird im Unterbewusstsein gebildet. Esentsteht durch das, was wir von uns glauben.

2. Lernmotivation

30 Dieses eBook ist lizenziert für , Uni Klagenfurt

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Das ElefantenbeispielÜbrigens ergeht es Säugetieren auch so. Diese Erkennt-nis wird bspw. bei den Elefanten ausgenutzt. Dem Ele-fantenbaby wird eine Eisenkette um ein Bein gelegt, diean einem Pflock befestigt wird.Das bedeutet, dass jedes Ziehen an der Kette Schmerzendurch den sich zuziehenden Eisenring an seinem gefes-selten Bein verursacht. Später, wenn der Elefant großund stark geworden ist und er jetzt mit Leichtigkeit denPflock ausreißen könnte, tut er es trotzdem nicht. Wa-rum? Nun, es ergeht ihm wie Ihnen:Sein Bild von der Wirklichkeit hat sich nicht geändert.Er „glaubt“ immer noch, dass es Schmerzen verursacht,an der Kette zu ziehen.Somit ist klar, dass nicht nur der Elefant, sondern auchSie Ihre eigene Wirklichkeit haben. Was Sie wahrneh-men, sind immer nur Ihre Interpretationen der ande-ren Wirklichkeit. So wie Sie, bastelt sich jedes Indivi-duum sein eigenes Modell der Welt.Im Gegensatz zum Elefanten, haben Sie die ChanceIhr Weltbild zu ändern. Das können Sie allein bewerk-stelligen oder mit Hilfe von Profis. Die sind dannerforderlich, wenn Ihre Glaubenssätze, Ihre Werte undEinstellungen so tief in Ihrem Unterbewusstsein ver-wurzelt sind, dass Sie sie als solche gar nicht erkennen.(Stellen Sie sich nur einmal die Glaubenssätze einesSelbstmordattentäters vor!)

3 Schritte zu VeränderungenDa die Gefühle der Motor Ihres Verhaltens sind, solltenSie Ihre Sie am Lernen hindernden Glaubenssätze (dieIhnen schlechte Gefühle vermitteln!) ausfindig machen,

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um sie in gute, das Selbstbewusstsein fördernde Gefüh-le umzuwandeln.Leichter gesagt als getan. Immerhin befinden sich dieseim Unterbewusstsein. Gehen Sie deshalb in drei Schrit-ten wie folgt vor:1. Werden Sie sich des negativen Selbstbildes (Glau-

benssatzes) bewusst.Erstellen Sie eine Liste mit zwei Spalten. Linksschreiben Sie alle positiven Aspekte Ihrer Persön-lichkeit hinein. In die rechte Spalte schreiben Siedie negativen Aspekte.

Zur rechten Spalte fragen Sie sich:Was hindert Sie? (z.B. Trägheit, Angst vor Feh-lern/Schäden/Absagen)Was sagt das über Sie selbst aus (angenommen,die Schuld liegt zum Teil bei Ihnen)? (z.B. Feh-lentscheidungen eingestehen, Verantwortungübernehmen zu müssen)

2. Stellen Sie die negativen Angewohnheiten in FrageWozu sind die gut? (z.B. sich nicht anstrengenzu müssen/Illusion eines pos. Selbstbildes be-wahren/ Image- oder finanzieller Schaden wirdverzögert /verbale Schelte wird vorübergehendvermieden)Kann ich die dahinter liegenden Ziele nicht auchanders – besser – erreichen? (z.B.: konzentrierte,

2. Lernmotivation

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Unter Druck kann ich gutarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ich agiere, handle, ergreife dieInitiative nicht oder zu spät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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erfolgreiche Anstrengung ermöglicht genussvol-le Freizeit und Anerkennung/Fehler ermögli-chen neues Lernen, besseres künftiges Handeln/erhaltenes Feedback ist eine Hilfe für zu korri-gierendes Verhalten)Sind die Verhaltensweisen sinnvoll? (z.B. nein,denn sie sind passiv, sie ermöglichen Dritten übereinen selbst zu bestimmen, im Extremfall bis hinzur Entmündigung)

3. Schaffen Sie ein neues positives SelbstbildWenn Sie sich entschieden haben, Ihren alten Glau-benssatz über Bord zu werfen, also einen Teil IhresSelbstbildes zu ändern, müssen Sie das Vakuum andieser Stelle füllen, also ein neues Selbstbild mit posi-tiven Eigenschaften schaffen.

Eselsbrücke für das Installieren eines neuen Glaubens-satzes ist das Wort „LEBEN“:

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Phase Aktivität

LöschenNegatives Bild inZweifel ziehen undrestlos verblassenlassen

Ziehen sie Ihren alten Glaubenssatz inZweifel und projizieren Sie ihn aufeine imaginäre Leinwand und lassendie Schrift immer kleiner und dieSchriftfarbe immer blasser werden, bisSie nur noch einen kleinen (weißen)Punkt sehen. Am besten sprechen Siedabei laut aus: „Löschen“.

ErsetzenPositives Bild farbigauf allen Sinneskanä-len entstehen lassen

Im umgekehrten Sinne lassen Sie denneuen Glaubenssatz immer größerund farbkräftiger werden, bis er diegesamte innere Leinwand ausfüllt.

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Bevor Sie sich ernsthaft damit beschäftigen, etwasNeues zu lernen, ist es sinnvoll für Sie, Ihre Lern-muster, d.h. Ihr Selbstbild zu prüfen und einschrän-kende Glaubenssätze bei sich selbst ausfindig zu ma-chen und durch neue, positiv formulierte Glauben-ssätze zu ersetzen.

2. Lernmotivation

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Phase Aktivität

BestätigenSich mit positivenBildern auf allenSinneskanälen per-manent umgeben

Installieren Sie Erinnerungskärtchenmit dem neuen Glaubenssatz in Schrift,Bildern und auf Tonträgern, versehenmit Ihrem Lieblingsduft, überall inIhrem Aktionsbereich. Sie beeinflussendamit Ihr Unterbewusstsein.

EntspannenMental sich zur im-mer gleichen Zeit mitangenehmem Bildagieren sehen

Entspannen Sie sich regelmäßig zueiner festgelegten Tageszeit. Imunmittelbaren Anschluss daran neh-men Sie geistig vorweg Ihr neuesSelbstbild auf und sehen und hörensich mit dem neuen Glaubenssatzagieren. Spüren Sie den dabei emp-fundenen Gefühlen nach und stellenSie sich Geschmack und Geruch vor,die Sie während Ihres erfolgreichenLebens genießen.

NutzenNeues Bild testen,danach permanentnutzen und anwen-den

Nutzen bzw. übernehmen Sie Ihrementalen Vorstellungen in dieRealität und setzen Sie sie gleich um.Bsp. haben Sie die richtige Bewe-gungsabfolge bei der Rückhand vorIhrem geistigen Auge. Sobald derTennisball auf Ihre Rückhand plat-ziert wird, setzen Sie 1 : 1 Ihr geistigesBild in Bewegung um – und genießenIhren Erfolg!

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Wenn Sie Ihr Lernen bewusst angehen, halten Sieden Schlüssel zum erfolgreichen Lernen in IhrenHänden.

Ihre Lernmotivation fördern Sie zunächst ambesten durch die Zielklärung. Sie achten beim Lernen auf positive Faktoren fürdie Motivation wie Stimmung, Abwechslung undein positives soziales Umfeld.Sie können Ihr Selbstwertgefühl für das Lernenauf- und hindernde Denkmuster und Versagen-sängste abbauen. Hierzu machen Sie sichsystematisch Ihre eigenen Lernerfolge bewusst.Glaubenssätze sind im Unterbewusstsein veran-kert. Da das Unterbewusstsein nicht zwischenRealität und Fantasie unterscheiden kann, ist esmit einer gehirngerechten Technik möglich, alteGlaubenssätze zu löschen und neue zu installie-ren. Nutzen Sie ggf. professionelle Hilfe vonTrainern für NLP, die mit dieser Technik vertrautsind.

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Wie steht es mit Pausenbeim Lernen und sinddiese auch produktiv?

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Wie halten Sie denLernzeitaufwand möglichstklein?

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Wie teilen Sie sich dieLernzeit für ein optimalesErgebnis ein?

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3. Lernaufwand und -zeit

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Lernen erfordert Zeit, die Sie für Ihre Zielsetzunginvestieren müssen. Jedoch auch für die Zeiteinteilungist einiges zu beachten. Mit der Berücksichtigung derfolgenden Empfehlungen mobilisieren Sie zugleichLern-Energie d.h. Lern-Motivation.

Lern-RhythmusLernen Sie möglichst zur immer gleichen Zeit. SorgenSie für gesunden Schlaf. In dieser Zeit verarbeitet dasGehirn den Lernstoff und gleicht Bekanntes mit Un-bekanntem ab. Vor dem Schlafengehen nehmen Sie ganzneuen Stoff am besten nur passiv auf. Am nächsten Tagist dann damit aktiv zu arbeiten. Wenn Sie den ganzenTag ein einziges Thema lernen, so ist zu empfehlen,abends das Lernthema zu wechseln.

Einer der besten Tipps ist es, dass man nach demErarbeiten von neuem Lernstoff schläft.

Eine Reihe von Experimenten belegt, dass nach einerSchlafphase ein deutlicher Lernfortschritt erkennbarist. Diese Regel gilt sowohl für das übliche Faktenler-nen als auch für motorisches und Verhaltens-Lernen.Auswirkungen: Gewohnheiten fördern die Motivation.

KurzpausenMachen Sie alle 45 bis 60 Minuten eine Pause. DieSpeicherfähigkeit des Gehirns nimmt dann ab. Esmehren sich dann Phasen minderer Aufmerksamkeit.Die Pausen sollten 5-10 Minuten nicht überschreiten,da sonst das vorher Gelernte vergessen wird und dieerneute Anlaufphase Zeit kostet. Bewegung, Sport,

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Entspannung und andere Tätigkeiten sorgen für Ab-wechslung in den Pausen. Als geeignet haben sichbesonders Überkreuzbewegungen herausgestellt: Beidieser Übung winkelt man den rechten Arm an, ziehtdas linke Knie hoch und tippt mit dem rechten Ellen-bogen auf das linke, nach oben gezogene Knie. Dannsetzt man das linke Bein wieder ab und entspannt denrechten Arm und macht das Gleiche seitenverkehrt:Mit dem linken Ellenbogen auf das rechte Knie tippen.Diese Übung mehrmals hintereinander, am besten mitflotter Musik, regt nicht nur die Zusammenarbeit bei-der Hirnhälften an, sondern aktiviert auch den Kreis-lauf, das Gehirn wird besser durchblutet.Bei einem Rhythmus von 45 Minuten ist die Behaltens-wirkung am Anfang und am Ende der Lernzeit amhöchsten (Tony Buzan).Auswirkungen: Sie werden überrascht sein, welcheLernfähigkeit die richtigen Pausen bewirken.

Lern-FrequenzJe größer das Lernprojekt ist, desto wichtiger wird eintägliches Lernpensum. Regelmäßigkeit in Zeiten undKontinuität der Arbeitsbedingungen sind förderlich.Auswirkungen: Fördert die Gewohnheit und somitMotivation.

Pareto-PrinzipNach der sogenannten 80/20 Regel sind 20 % derMenge des Lernstoffes besonders wichtig / und ent-halten 80 % der Information. Sie können also mit 20% der Zeit schon das Wichtigste (80 %) lernen.Auswirkungen: Konzentration fördert die Motivation.

3. Lernaufwand und -zeit

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Überflüssige Wiederholungen weglassenSinnvoll ist es auch, überflüssiges Wiederholen einfachweg zu lassen! Nehmen Sie das Material, das Sie lernenwollen, und streichen Sie einfach alle Absätze heraus,die Sie bereits kennen. Wenn Sie den Text elektronischgespeichert haben, machen Sie sich sofort eine Kopiezum Lernen. Löschen Sie jeden Teil des Textes, der fürIhr Ziel überflüssig ist. Überlegen Sie, ob man die Überschriften treffender for-mulieren könnte – vielleicht als Frage? Dadurch struk-turieren Sie den Text so, dass er in Ihr Denksystempasst. Probieren Sie es aus: Sobald der Text Ihre Struk-tur hat, fügt sich der gesamte Text auf stimmige Art undWeise in Ihr Gedächtnis ein.Auswirkungen: Zeiteinsparung.

Auch beim Lernstoff können Sie eine Auswahl tref-fen und sich auf das Wichtigste konzentrieren. Kur-ze Pausen sind dem Lernen förderlich. Achten Sieauf Ihre Tagesleistungskurve und gewöhnen Siesich eine Regelmäßigkeit an. Vermeiden Sie Wieder-holungen von Stoff, den Sie schon gelernt haben.

TagesleistungskurveDer Mensch hat am Tag Phasen unterschiedlicher Leis-tungsfähigkeit. Diese sind von Mensch zu Mensch undvon Lebensgewohnheit zu Lebensgewohnheit unter-schiedlich. Bei allen Menschen gibt es aber Ähnlichkei-ten. So haben alle vormittags ein Leistungshoch, demnach dem Mittagessen ein Leistungstief folgt. AmNachmittag/Abend gibt es ein weiteres Maximum. ZurNacht hin fällt dann die Leistungskurve stetig ab, siehe

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in der folgenden Abbildung. Achten Sie darauf, mög-lichst in den Leistungshochs zu lernen und unwichtige-re Tätigkeiten auf die Tiefs zu legen.

Lernen Sie nur zu der Tageszeit, in der Sie am leis-tungsfähigsten sind.

StörkurveBei jeder Wiederaufnahme des Lernens benötigen SieZeit, um sich wieder hineinzudenken. Diese so genann-ten Rüstzeiten sind verlorene Zeiten, wo Sie nicht mitvoller Konzentration lernen können, weil Sie erst wie-der den Faden finden müssen. Das kann mal kurz dau-ern, aber auch mal ziemlich lang. Dies nennt man auchden Sägezahneffekt, weil bei einer Auftragung derKonzentration gegen die Zeit (folgende Abbildung) einBild ähnlich einem Sägeblatt entsteht.Daher rührt auch der Grundsatz für den Lernort: Hal-ten Sie ihn möglichst frei von Störungen. Jede Ablen-kung verringert ihre effektive Lernzeit.

3. Lernaufwand und -zeit

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Page 41: 30 Minuten Selbstlerntechniken

Lernen Sie nur zu der Tageszeit, in der Sie am we-nigsten gestört werden.

Dies kann sich mit Ihrer Tagesleistungskurve durchaus

widersprechen. Dann denken Sie darüber nach, wie Sieihre Störungen verringern können: Ein Arzt geht imOperationssaal auch nicht an das Telefon!

Planung und ControllingGerade bei großen Stofffeldern kann man leicht denÜberblick verlieren: Ist man noch in der Zeit? Kannman sich eine Pause gönnen oder muss man richtigranklotzen?Schaffen Sie sich daher besser einen Überblick: Was wol-len Sie alles bis wann lernen? Machen Sie eine Liste undhaken Sie die Themen ab, die Sie beherrschen. Sie werdenbemerken, wie sicher Sie werden, wenn Sie erst einmalsehen, was Sie schon alles können.Sie können sich sogar ausrechnen, wie weit Sie im Lern-stoff stehen.

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Wenn Sie auf einen bestimmten Termin, wie zum Beispieleine Prüfung, hinarbeiten, können Sie auch mit der fol-genden Formel berechnen, ob Sie in der Zeit sind oderhinterherhinken.

Eine Zahl größer 100 zeigt an, dass Sie genügend Zeithaben. In der folgenden Abbildung sehen Sie ein Bei-spiel. Durch die Lernpause vom 4. bis 7. kam der Ler-nende hinter die Zeit. Danach hat er viel Stoff nachge-holt, sodass er trotz der Pause vom 18. bis 20. weitervor der Zeit bleibt.

Am einfachsten ist dies mit der Karteikartenmethode(siehe Seite 48). Zählen oder wiegen Sie die Karteikartenin jedem Fach. Daraus berechnen Sie dann IhrenLernfortschritt.

Kontrollieren Sie Ihren Lernfortschritt.

3. Lernaufwand und -zeit

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beherrschte Themen GesamtzeitEffektivität = 100%

verstrichene Zeit Zahl aller Themen

Page 43: 30 Minuten Selbstlerntechniken

Den Zeitaufwand zum Lernen können Sie gut redu-zieren:

Konzentrieren Sie sich beim Lernen zunächst aufdas Wesentliche.Lassen Sie mit der richtigen Technik überflüssigeWiederholungen von Lernstoff ganz weg.Beachten Sie die Tagesleistungskurve und machenSie alle 45 bis 60 Minuten eine Pause. Halten sieIhr Lernen frei von Störungen.Behalten Sie den Überblick, wo Sie beim Lernenstehen, um die Zeit zu planen und den Lernfort-schritt zu kontrollieren.

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Wie verschaffe ich mir beimLernen einen Überblickund wie lerne ich mehrEinzelheiten?

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Was sind die Grundlagender schnellen Lesetechni-ken?

Seite 53

Wie kann ichEntspannungstechnikenbeim Lernen nutzen?

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4. Lern-Methoden

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Aus der Fülle der Methoden können wir nicht alle nen-nen und auch die hier angeführten Wichtigsten nur kurzbeschreiben. Sie selbst müssen ausprobieren, welcheMethoden am besten zu Ihnen passen. Es ist erfolg-reicher, mit einer Methode zu lernen, die zeitlich auf-wändiger ist, wenn sie mehr die eigene Lernmotivationfördert und Spaß macht. Zu jeder Methode wird derpassende Lernstil (V – visueller Lernkanal, A – auditiverLernkanal, K – kinästhetischer Lernkanal) hervorgeho-ben und auch beschrieben, wie diese sich auf Lernmoti-vation, Zeitaufwand und auch Effektivität auswirkt.

4.1 Überblick verschaffen,Wissensnetz strukturieren

Mind-MappingSchreiben Sie das Hauptstichwort in die Mitte des Blattes.Äste mit Verzweigungen nehmen Unterthemen bzw.Stichworte auf. Ergänzen Sie die Äste möglichst durchGrafiken und Symbole. Finden Sie jeweils so genannteSchlüsselwörter, die Ihre Aussagen auf den Punkt bringen.Dies hilft beim aktiven Durcharbeiten von längeremLesestoff. Es lässt Zusammenhänge erkennen und er-zeugt Fäden für das Wissens-Netz.In dem Beispiel auf der Seite 43 finden Sie schon einenersten Schritt zur symbolischen Umsetzung: Die dreiHauptzweige beim Selbstlernen sind als Säulen ausge-bildet.Aufwand: je nach Umfang des Lernstoffes unterschied-lich, z.B. 20 Minuten.Lernstil: günstig für K und V

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Lernstoff markierenUnterstreichen Sie Ihren Lernstoff mit einem farbigemMarker. Überlegen Sie dabei, was wichtig ist. Dies för-dert die Behaltenswirkung und gibt Ihnen ein gutesGefühl, den Stoff durchgenommen zu haben. Es schafftzugleich Überblick, vielleicht setzen Sie auch unter-schiedliche Farben ein. Für die spätere Wiederholungs-phase ist dies von großem Vorteil.Es gibt Lerner, die Hemmungen davor haben, IhreBücher so zu „verunzieren“. Dies liegt in Ihrem Per-sönlichkeitsprofil und in ihren Glaubenssätzen be-dingt. Wenn Sie es schaffen, solche hindernden Denk-muster abzulegen, ist dies ein großer Gewinn für Sie.Aufwand: Kein Aufwand beim Lesen, verkürzt Wie-derholungszeit.Lernstil: günstig für K, V

Lern-PosterDies ist eine hervorragende Methode, sich einen Über-blick über den Stoff zu verschaffen und wichtige Ein-zelheiten beim Anfertigen des Posters zu wiederholen.Schreiben Sie die Kernpunkte des Lernstoffes auf großeBlätter (ggf. A1/A0, mindestens ab A3) und ergänzen Siedieses mit einer Bildercollage aus Zeitschriften. Dadurchsprechen Sie Ihre Gefühle an! Hängen Sie das oder diePoster dann in der Wohnung an exponierten Stellen auf.Wechseln Sie von Zeit zu Zeit die Platzierung. VerweilenSie öfter davor und prägen Sie es sich ein. Sie könnendabei auch essen oder sich bewegen oder gar tanzen!Wirkung: Sie wiederholen und verinnerlichen denStoff schon beim Basteln und motivieren sich für denLernstoff. Dies erzeugt zugleich Fäden für das Wis-sens-Netz. Haben Sie nicht zu Schulzeiten einmal klei-

4. Lern-Methoden

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Page 47: 30 Minuten Selbstlerntechniken

ne Spickzettel gemacht? Damals hat dies schon zumLernen beigetragen. Heute als Erwachsener könnenSie das mit einem Lernposter noch viel wirksamer!Aufwand: 10-60 Min. pro Poster, aber es kann auch mehrsein, wenn Sie das große Format wählen. Der Aufwandlohnt sich jedoch. Sie können mit der Hand schreiben oderauch Teile im PC. Das nachfolgende Beispiel gibt eineÜbersicht über den Psychogenen Teil der Psychotherapie.Lernstil: günstig für K, V

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Mit Mind-Maps und Lernpostern strukturieren Sie denLernstoff passend für die Einprägung in Ihr Langzeit-gedächtnis. Die Fäden für Ihr Wissensnetz erleichternzugleich das eventuell nötige Lernen von Einzelheiten.

4.2 Lernkartei – Einzelheiten lernen

Bei dieser von Sebastian Leitner entwickelten Methodearbeiten Sie mit Kärtchen Format ca. A7 und schreibenauf die Vorderseite den Begriff oder eine Frage, auf dieRückseite eine kurze Erklärung/Antwort, möglichstmit Bild, Symbolik, Grafik.Sodann beschaffen Sie einen Kasten mit 5 Fächern, diesich von vorne nach hinten jeweils doppelt verbreitern.Die fünf Fächer symbolisieren den Lernfortschritt inaufsteigender Reihenfolge. Je besser Sie die Antwortenbeherrschen und im Gedächtnis verankert haben,desto weiter rücken die Kärtchen nach hinten. Bei Ver-gessen/ falsch kommt das Kärtchen ins vorderste Fachzurück. Im fünften Fach sind die Karten, deren Ant-worten schon fest im Gedächtnis verankert sind.

Sie können den Kasten mit Einteilung selbst bastelnoder im Handel kaufen. Ein Loch in oder das Ab-schneiden der rechten Ecke erleichtert das Einordnen.

4. Lern-Methoden

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Page 49: 30 Minuten Selbstlerntechniken

Schreiben Sie im Unterricht oder beim Durcharbeitenschriftlicher Unterlagen die neuen Kärtchen kontinuier-lich, so dass täglich welche in das erste Fach kommen.Es reichen täglich 15 Minuten Arbeit mit der Lernkar-tei, um eine Fülle von Lernstoff kontinuierlich aufzu-nehmen. Das ist sogar beim Autofahren im Stau mög-lich, weil Sie dabei Zeit haben, in aller Ruhe den Textder Antworten innerlich zu formulieren, besonders fürdie Kärtchen aus dem ersten Fach.Es gibt auch fertige auditive Lernkarteien z. B. als Vo-kabeltrainer (hervorragende auditive PC-Programme,die wie Lernkarteien aufgebaut sind).Lernstil: günstig für K, V und die innerliche Fragefor-mulierung ist auch für A-Typen hilfreich.

Die Lernkartei ist das rationellste Verfahren zum Ler-nen von Einzelheiten. Das Erstellen einer Lernkartei istzunächst aufwändig. Sie können sich aber die Arbeit

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mit Lernkollegen teilen: Jeder übernimmt einen Ab-schnitt und die Karten werden kopiert. Sie können dieKärtchen auch mit einem PC erstellen. Und Sie könnenin der ganzen Wohnung Lernkärtchen platzieren.

4.3 Lernen aus Büchern

Generelles zum LesenDas Lesen eines Buches ist eine sehr verbreitete Metho-de, um für sich Neues zu lernen. Es kostet aber auch sehrviel Zeit. Daher ist es sinnvoll, sich folgende Gedankenzu machen, bevor Sie ein Buch zu lesen beginnen:

Was will ich aus diesem Buch lernen? Welches Zielhabe ich?

Beantworten Sie diese Frage bitte schriftlich. Sie könnenihr Ziel zum Beispiel vorne in das Buch hineinschreibenoder auf einem Haftnotizzettel hineinkleben. Nun ver-schaffen Sie sich einen Überblick über das Buch:

4. Lern-Methoden

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Page 51: 30 Minuten Selbstlerntechniken

Lesen Sie den KlappentextLesen Sie das InhaltsverzeichnisSchauen Sie durch das Stichwortverzeichnis

Jetzt kennen Sie sozusagen das „Skelett“ des Buches,das Sie nun weiter verfeinern:

Blättern Sie das Buch von vorne bis hinten durch.Lesen Sie dabei Überschriften, schauen sich kurzdie Abbildungen an. Lesen Sie Hervorhebungen,Zusammenfassungen usw.

Jetzt können Sie sich entscheiden, ob das Buch zumLernen geeignet ist, bzw. welche Abschnitte Sie ausdem Buch wirklich benötigen!

Lassen Sie alles Unnütze weg!

Vor einem neuen Buch und auch einem neuen Kapitelstellen Sie sich innere Fragen. So ist auch diese 30-Mi-nuten-Reihe aufgebaut. Das mag zu Beginn mehr zeit-lichen Aufwand bedeuten. Ihr Gehirn kann neue In-formationen allerdings besser aufnehmen, wenn es denZusammenhang kennt, wenn es weiß, wo die Informa-tionen hingehören. Sie sparen also Zeit, indem Sie spä-ter leichter lernen und natürlich auch, weil Sie vorherschon Unwichtiges erkennen und weglassen können!(Fäden für das Wissensnetz).Wenn Sie dann zu lesen anfangen, so braucht das nichtunbedingt vorne im Buch sein. Nehmen Sie sich erstdie wichtigsten Kapitel vor. Arbeiten Sie dabei mit demund in dem Buch:

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Markieren Sie sich wichtige Passagen. Nutzen Siedabei unterschiedliche Farben.Schreiben Sie Ihre Notizen, Fragen usw. an denRand des Buches.Notieren Sie sich die wichtigsten Aussagen, z.B. alskleines Mind-Map.Kleben Sie Haftnotizzettel an die Seiten, die Sieschnell wieder finden müssen.Formulieren Sie Fragen und Antworten aus demText, z.B. für Ihre Lernkartei.Ein Buch ist ein Arbeitsmittel. Nach dem Lernen hates an Wert für Sie gewonnen, weil Sie durch IhreAnstreichungen und Notizen das Gelernte schnellwiederholen können.

Beim Lesen eines Abschnittes ist es sinnvoll, wiederzuerst den Gesamtzusammenhang zu erkennen. Über-fliegen Sie den Text, auch wenn Sie zuerst nicht allesverstehen! Denn häufig ergeben sich die Antwortenbereits beim Weiterlesen. Jetzt lesen Sie gezielt dieStellen des Textes, die Sie noch nicht richtig begriffenhaben.

Und am Ende eines Abschnittes ist zu empfehlen,mit geschlossenen Augen innerlich das Gelernte zuwiederholen.

Sinnvoll ist auch der moderne Trend des Hörbuchs.Das können Sie im Auto bei Staus nutzen. Sie sprechendamit auch Ihren auditiven Lernkanal an und ver-schaffen sich Abwechslung.

4. Lern-Methoden

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Lesetechniken – BeschleunigungOb Buch oder Computer – beschleunigte Lesetechni-ken sind immer angebracht beim Lernen. Begriffe da-für sind: Diagonal, Speed oder gar PhotoReading®.Es ist besser, mehrere Bücher an einem Stück mit Zeit-druck zu „lesen“ bzw. durchzuarbeiten, als zu viel Zeitfür eines zu haben. Dafür ist der Abbau der hindern-den Denkmuster nötig, alles gleich schnell und detail-liert lesen zu müssen. Trainieren Sie also, sich nur 30-60 Minuten für ein Fachbuch zu nehmen.Um richtig schneller lesen zu können, beachten Sie bit-te folgende Punkte:

Statt buchstabenweise zu lesen, erfassen Sie ganzeWörter, ganze Sätze, ganze Abschnitte auf einmal.Bleiben Sie entspannt! Haben Sie Vertrauen in die-ses Vorgehen.Springen Sie nicht dauernd mit den Augen, sondernerkennen Sie mit einem Blick möglichst viel Text(weicher Blick)!

Lernstil: günstig für V und sogar A möglich.Aufwand: Das Erlernen einer Schnelllesetechnik ist einezeitliche Investition von zumindest einem Wochenendeund einem Training über mehrere Wochen. Wenn Sie oftund viel lesen müssen, lohnt sich dies.

Lesetechnik SQ3R-MethodeDie Bezeichnung kommt von den nachfolgenden 5 Phasen:Survey (Überblick schaffen, vor Beginn durchblättern)Question (innere Fragen stellen, Nutzen überlegen, no-tieren)Read (die eigentliche Lesephase)

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Recite (innerlich aufsagen)Review (Rückschau halten, Notizen machen am Endedes Buches, was der gesamte Inhalt für Sie bedeutet)Damit beinhaltet SQ3R die Grundlage aller Lesetechni-ken und beinhaltet manches des vorstehend Genannten.

Besonders wichtig ist die Recite-Phase, z.B. am Endeeines Kapitels wird überlegt, was darin stand, indeminnerlich wiederholt wird.

Aufwand: Spart Zeit, da Unnützes weggelassen wirdLernstil: günstig für V und A. Auch K wird durch dieNotizen angesprochen.

Weil das Lernen mit Büchern so wichtig ist, wurden diebesten Techniken dabei schon direkt hervorgehoben. Eslohnt sich, wenn Sie oft Neues aus Büchern lernen wol-len. Die Tipps gelten für Zeitschriften und Schriftstückegleichermaßen.

4.4 Mental-Training für Wissen undKönnen

Mit EntspannungSprechen Sie Ihren Lernstoff oder nur positive Lern-Denkmuster (Sätze, die die Erfolgsüberzeugung stär-ken) mit Entspannungsmusik selbst auf Kassette – oderhören Sie fertige Kassetten.Innere Bilder (sich das zukünftige Verhalten als Ge-genwart vorstellen) sind besonders förderlich für dieAneignung neuer Fähigkeiten.

4. Lern-Methoden

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Passives Hören so z. B. beim Autofahren – ohne Kon-zentration darauf, anderenfalls wäre es zu gefährlich –ist auch möglich. Im Grunde handelt es sich dann um„Parallellernen“ durch unbewusste Berieselung!Wirkung: Fördert die Motivation und das Behalten.Aufwand: Nur wenn Sie die Kassetten selbst bespre-chen. Dieses hat alleine auch schon eine Lernwir-kung.Lernstile: günstig für alle Sinne, denn Sie können diese(A, V, K) auch mit den mentalen Bildern ansprechen!

Innere Visualisierung (innere Bilder)Wenn Sie den Lernstoff oder Begriffe portionsweisemit originellen inneren Bildern verknüpfen, ist diesauch eine mentale Technik. Gleiches gilt für Eselsbrü-cken für das Behalten ähnlicher Inhalte. Hierfür gibt eseigene Trainingsseminare (Gedächtnistraining).Durch bildhaft-verknüpfendes Denken prägen Sie sichvermeintlich schwierige Lern-Inhalte innerhalb sehrkurzer Zeiten (fast) mühelos ein! Dies ist die Basis allerGedächtnistechniken und stellt eine Fähigkeit dar, diefür das ganze Leben nützlich ist.Aufwand: Verlangsamt das Lernen vordergründig, er-höht aber die Behaltenswirkung.Wirkung: Macht Spaß, hat Motivationswirkung. EinGedächtnistraining stellt eine einmalige Investition dar.Lernstile: günstig für alle Sinne – mentale Art des An-sprechens VAK.

Sich selbst innere Bilder vorstellen – möglichst konzen-triert mit geschlossenen Augen – ist eine der effektivs-ten Lernmethoden.

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4.5 Lerner-Gruppe/mit sozialemLernen

In der Gruppe vertiefen Sie das Gelernte und halten durchdie Gemeinsamkeit Ihr Motivationsniveau aufrecht. Sinnmacht es, sich bei längerfristigem Lernen, z.B. beim Stu-dieren, einer Lerngruppe (ohne Lehrer) anzuschließen.Innerhalb der Lerngruppe empfiehlt es sich, nicht nurdarauf zu achten, wie sich die Lerngruppe zusammen-setzt, sondern auch welche Lerntechniken angewandtwerden und wie sich der Einzelne einbringen will.

Sie stellen sich gegenseitig Fragen, machen auchÜbungen oder tragen in geraffter Form Stoff vor(nach vorheriger Absprache!).Bei lang dauerndem Lernen, z.B. im Studium, dy-namische ZusammensetzungModeration nach Temperament – was auch demLernstil der Beteiligten entspricht – die einen erklä-ren mehr, die anderen hören.Ausgewogene Zusammensetzung verschiedenerLerntypen ist sinnvoll.Festes Ritual bei jedem Treffen z.B. offene Fragen/neue Stoffübersicht/ Lernphase/Pause/ Lernphase/gemütlicher Teil (= Belohnung).Auch eine Lernkartei können Sie zusammen erstellen.

Wirkung: Den Stoff jemand anderes zu erklären isteine der besten Strategien. Durch Rückfragen und de-tailliertes Erklären setzt sich der Stoff neu zusammenund festigt sich auf erstaunliche Weise. In der Lern-gruppe summieren sich die Lernfortschritte, das Wis-sen und die Fähigkeiten der Teilnehmer.

4. Lern-Methoden

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Aufwand: z.B. wöchentliche Treffen von 1-2 Stunden.Anwesenheitspflicht vereinbaren.Lernstile: günstig für alle A, K und mit Einschränkun-gen V (hat anderen Nutzen davon). Dabei kommeninsbesondere die auditiven Lerner auf ihre Kosten.

Es gibt Einzelgänger, die diese Methode nicht sehr mögen.Das sind oft visuelle Menschen. Im Allgemeinen profitierenalle Menschen von dieser Methode, weil sie zugleich dieMotivation erhöht und die Lerndisziplin fördert.

4.6 Mit Computer lernen

Macht Ihnen der Umgang mit dem PC Spaß? Sonst istdas kein gutes Lernmedium für Sie. Sie können damit inkleinen Häppchen lernen, Ihre Antworten zu kleinen„Tests“ werden gespeichert und beim nächsten Aufrufendes Programms kommen Sie wieder dort an, wo Sie zu-letzt aufgehört haben. Wichtig ist, dass Sie auch mit ein-facher Navigation bei einem individuellen Lernthema an-kommen, das Sie suchen oder wiederholen wollen.Untersuchungen haben ergeben, dass Lesen am Compu-ter nicht so schnell und gedächtniswirksam funktioniertwie in einem Buch. Deshalb ist hier die zeitliche Motiva-tion besonders wichtig. Das Medium bietet andere Vor-teile als das konventionelle Buch. Im Übrigen ist die ei-gene Lerndisziplin genauso wichtig wie bei anderenLernmethoden. Auch das individuelle Lerntempo unddie unbeschränkte Wiederholungsmöglichkeit ist hier zuerwähnen. Und Sie können unproduktive Leerzeiten amPC für das Lernen nutzen, um voran zu kommen.

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Insgesamt hängt es auch von der Art des Lernstoffes ab,welche Vorteile das Lernen mit Computer bietet. BeimVerhaltenstraining sind kurze Videosequenzen äußerst hilf-reich, beim reinen Faktenlernen wird das kaum benötigt.

CD-ROM/DVDWenn Sie solche Medien für das Lernen kaufen, soachten Sie auf die Verfügbarkeit von interaktiven Prä-sentationen mit guter grafischer Aufmachung und be-wegten und auditiven Sequenzen im Lernstoff. Wennauf dem Bildschirm nur Textpassagen erscheinen, ha-ben Sie kaum mehr davon als von einem Buch.Oft sind auch kleine Tests eingebaut, was einen Über-blick über den Lernfortschritt ermöglicht und dieMotivation erhöht. Dafür ist es nicht so bequem mit-zunehmen und zu „handeln“ als ein leichtes, kleinesTaschenbuch oder ein Manuskript. Es ist jedoch eineMöglichkeit mehr, vorhandenen Stoff einzuüben undfür den Praxistransfer vorzubereiten, zu verankernund zu motivieren. Von Vorteil ist eine Notizfunktion.Aufwand: Manche Menschen lernen gerne mit diesem„neuen“ Medium. Dann ist es besser, die Motivationüber die Effektivität zu stellen. Bei anderen ist es eherumgekehrt.Lernstile: günstig für V, A, K – wenn das Programm gutist. K -Lerner mögen oft den PC und andere neueMedien, V dagegen weniger.

Internet/IntranetHier gibt es mehr Interaktionsmöglichkeiten und inder Regel eine Online-Betreuung. Seminare (Prä-senzphasen) können mit Selbstlernphasen abwechseln.

4. Lern-Methoden

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(Blended Learning). Es wird so die Wirksamkeit desLernens von Dritten unterstützt oder gesteuert. Eswird auch manches für die Aufrechterhaltung derLernmotivation getan. Trotzdem muss man berück-sichtigen, dass der Arbeitsalltag und -stress um einenherum ist.Von Vorteil ist auch die Möglichkeit, Diskussionsforenund Chatmöglichkeiten zu nutzen, die den fehlendensozialen Austausch teilweise kompensieren können.Sogar der Aufbau von virtuellen Gruppen zum Lernenist am PC möglich. Wenn bei Präsenzphasen das gegen-seitige Kennenlernen ermöglicht wird, unterstützt eineTeambildung das Lernen.Webbasiertes Lernen ist im Unterschied zu Medien wieproduzierte DVD’s speziell angebracht, wenn der zu ler-nende Stoff öfter aktualisiert oder ständig ergänzt wird.Aufwand und Lernstile: wie oben. Für auditive Lerner,die mehr den sozialen Austausch pflegen wollen alsandere, ist hier ein Ventil gegeben.

Das Lernen mit Computer wird zunehmend wichtig undhat auch seine speziellen Vorteile und Möglichkeiten mitkleinen Test, Videosequenzen und sogar Interaktionenüber das Web. Auch die ständige Aktualisierung desLernstoffs ist dabei von Nutzen.

4.7 Allgemeine Methoden/Prinzipien

ReihenfolgeJe ähnlicher der Stoff, desto weniger wird behalten!Hieraus folgt die Empfehlung, jede Stunde den zu ler-

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nenden Stoff zu wechseln. Dazwischen machen Sie einekurze Pause.

Reihenfolgeeffekte haben starke Wirkung. Das isteine der wichtigsten Lernregeln!

Aufwand: Diese Technik kostet gar keine Zeit!

Sinn und EmotionVergegenwärtigen Sie sich öfter Ihr persönliches Lernzielund Ihre Gefühle dazu und sprechen Sie sie innerlich aus.

Das Verknüpfen des Lernstoffs mit Sinn und Emotionfördert das Behalten.

Aufwand: Keiner, eher eine Gewohnheit, die Sie anneh-men können.Lernstile: mental A, K

Ähnlichkeitshemmung überwinden (Eselsbrücken)Beim Verwechseln von Begriffen und Vokabeln benöti-gen Sie Eselsbrücken. Finden Sie eine einfache Eselsbrü-cke (Hilfsfäden für das Wissensnetz) für die richtigeZuordnung – konzentrieren Sie sich auf die Unterschiede.Beispiel: Sie verwechseln „Miosis“ (Verkleinerung derPupille) mit „Mydriasis“ (Vergrößerung). Das kürzereWort bezieht sich auf die Verkleinerung. Oder: „3,3,3 –bei Issos Keilerei“. Zum Merken der Jahreszahl fürdiese Schlacht von Alexander d.Gr.Aufwand: Spart Wiederholungen, wenn Sie diese gleichbeim ersten Lernen aufbauen.Lernstil: Günstig für alle V, A, K.

4. Lern-Methoden

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Positives LernklimaLernumgebung, Musik, Bewegung, Entspannung, Stim-mung etc.Aufwand: geringLernstil. V, A, K

Lernen durch NachahmenHierbei handelt es sich darum, erst vormachen zu las-sen und dann selbst nachzuahmen (bei psychomotori-schen Fähigkeiten).Ein Mensch, der über das Verständnis bzw. die Er-kenntnis lernt, versteht die Vorgänge schnell, kann sieallerdings nicht immer selbst erzeugen. Erklären Sie je-mand detailliert, wie Rad fahren funktioniert. Setzen Sieihn anschließend auf ein Rad. Wie weit wird er kom-men? Keine 5 Meter – trotz allem Wissen. Dann machenSie es vor und der andere ahmt Sie nach.Aufwand: Spart Zeit, je weniger es sich um Wissen undje mehr es sich um Fähigkeiten/Fertigkeiten handelt.Lernstil: günstig für K

Lernorientiertes MitschreibenFalls Sie bei Besprechungen mitschreiben oder sich beiVorträgen Notizen machen, so ist Ihr Lernnutzen nor-malerweise sehr gering. Der Vorteil liegt eher in derMöglichkeit, dass Sie es jederzeit nachschlagen können.

Allerdings kann man das Mitschreiben auch sofortzum Lernen benutzen. Wenn Sie keine Wortproto-kolle machen, sondern den Inhalt in eigene Wortefassen, dann erhöht sich sprunghaft die Gedächt-niswirkung.

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Das bedeutet, Sie filtern durch innere Fragen schon beimMitschreiben das Wichtigste heraus und geben IhrenNotizen auch eine eigene Struktur (z.B. ein Mind- Map)Überlegen Sie immer, wie Sie das Gehörte in eigene Wor-te fassen/und Sie haben zu Hause mehr Freizeit, da derLernstoff sich bereits zu einem guten Teil in Ihrem Ge-dächtnis befindet. Sie lernen nicht mehr das Geschriebe-ne – sondern clevererweise bereits durch das Schreiben.Aufwand: keiner, da das Mitschreiben gleich beim Zu-hören erfolgt.Lernstil: mehr für V als für A und K. K schreiben oftnicht gerne, weil sie eine schlechtere Feinmotorik haben.Aber für die Stichwort von Mind-Maps und die Strichedarin reicht es.

4.8 Entspannungstechniken

Entspannung ist in unserer hektischen Zeit zu einerwichtigen Ressource geworden. Im entspannten Zustandist man hochproduktiv und lernfähig. Da das Entspan-nen immer mit Gefühlen gekoppelt ist, kann ein willent-liches Entspannen nicht „befohlen“ werden. Willentlichist ein Entspannen nur über den Umweg durch entspre-chende Techniken möglich.

Entspannung durch Anker fördernAnker sind Sinneseindrücke, die uns in einen be-stimmten Zustand versetzen. Es ist eine Art Erinne-rung des Körpers an eine bestimmte Situation, diedurch einen Sinneseindruck ausgelöst wird. DieseKonditionierung des Körpers können wir ausnützen,

4. Lern-Methoden

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indem wir den Entspannungszustand mit unsangenehmen Sinneseindrücken verbinden. Wenn Siebeim Entspannen immer eine Kerze anzünden, eineDuftlampe benutzen oder eine bestimmte Musik ab-spielen, können Sie in späteren Situationen schnellerentspannen. Ja, Sie können sogar alleine durch dieErinnerung daran entspannter werden. Letzteres istbesonders in Situationen nützlich, in denen Sie keineEntspannungstechnik anwenden können (z.B. voreinem Bewerbungsgespräch oder einer Prüfung).Bei allen Entspannungstechniken ist zugleich ein men-tales Training von Lerninhalten und auch die Arbeit anden Einstellungen bzw. Überzeugungen möglich.Neben diesen Ankern ist es natürlich auch wichtig, sichgenügend Zeit zu nehmen, das Telefon und andere Stör-quellen abzustellen. Bequeme Kleidung und angenehmeTemperatur (eventuell Decke benutzen!) spielen eine e-bensolche Rolle.

Autogenes TrainingAutogenes Training ist eine Möglichkeit, sich selbstsehr schnell in die Tiefenentspannung zu bringen. Esberuht auf direkter Beeinflussung des eigenen Kör-pers durch die Gedanken, wie folgendes Experimentzeigt.Stellen Sie sich vor, Sie stehen in Ihrer Küche. Sie sehenauf dem Tisch eine Zitrone liegen. Sie sehen die gelbeFarbe der Frucht und nehmen Sie nun in die Hand. Siespüren die glatte und leicht gefurchte Haut derZitrone. Nun nehmen Sie ein Messer und schneiden dieZitrone einmal durch. Sie sehen das Innere der Zitrone,das wie eine Sonne aussieht, und riechen den typischen

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Geruch. Nun schneiden Sie die eine Hälfte der Zitronenoch einmal durch, nehmen ein Viertel der Zitrone indie Hand und beißen hinein.

Nun, erspüren Sie ein Zusammenfließen Ihrer Spucke?Diese Körperreaktion tritt bei den meisten Menschenbeim Lesen dieser Geschichte auf. Rein durch Imagi-nation wurde eine Reaktion des Körpers ausgelöst.

Worte und Gedanken beeinflussen den Körper.

Beim Autogenen Training sprechen Sie sich Sätze inGedanken selber vor. Dadurch beeinflussen Sie IhrenKörper positiv.Strecken Sie sich! Dehnen Sie ihre Arme, ihre Beine, denKörper, so wie es Ihnen gut tut. Lockern Sie ihren gan-zen Körper. Legen Sie sich bequem hin, schließen Sie dieAugen. Korrigieren Sie ihre Lage, bis Sie bequem unddruckfrei liegen. Sie können Autogenes Training auch imSitzen machen, dann stehen die Füße mit der ganzenSohle auf dem Boden, Becken und Beine bilden einenrechten Winkel, ebenso Unter- und Oberschenkel.Es folgt nun der gesprochene Text und in kursiv dazuErläuterungen.

Ich bin ganz ruhig. Ruhe.Dieser und der ganze andere Text werden in ruhi-gem, langsamem, eher tiefem Ton gesprochen bzw.gedacht.

Rechter Arm ganz schwer. (bis zu 6 mal wiederholen)Linker Arm ganz schwer. (bis zu 6 mal wiederholen)Beide Beine ganz schwer. (bis zu 6 mal wiederholen)

4. Lern-Methoden

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Arme und Beine schwer. Schwere.Wenn sich die Muskeln entspannen, fühlen sich dieGliedmaßen schwerer als im angespannten Zustandan. Durch das Fördern des Schweregefühls entspan-nen sich die angesprochenen Gliedmaßen.

Ich bin ganz ruhig. Ruhe.Dieser Satz kommt zwischen jeden Block und dientals „Separator“.

Rechter Arm ganz warm. (bis zu 6 mal wiederholen)Linker Arm ganz warm. (bis zu 6 mal wiederholen)Beide Beine ganz warm. (bis zu 6 mal wiederholen)Arme und Beine warm. Wärme.Wenn sie die Muskeln entspannen, weiten sich auchdie Adern. Dies hat zur Folge, dass die betreffendenKörperteile besser durchblutet werden, sie fühlensich warm an. Durch das Fördern des Wärmegefühlsentspannen sich die angesprochenen Gliedmaßennoch mehr.

Ich bin ganz ruhig. Ruhe.Mein Atem geht ruhig und gleichmäßig. (bis zu 6mal wiederholen)Stellen Sie sich vor, Sie sitzen neben sich und be-obachten Ihren Atem. Versuchen Sie nicht, IhrenAtem zu steuern. Man kann Entspannung nicht wil-lentlich hervorrufen.

Ich bin ganz ruhig. Ruhe.Mein Herz schlägt ruhig und gleichmäßig. (bis zu 6mal wiederholen)

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Achten Sie auf Ihren Herzschlag, wo immer Sie ihnauch spüren. Nehmen Sie ihn einfach wahr undsprechdenken Sie die Formel.

Ich bin ganz ruhig. Ruhe.Mein Sonnengeflecht ist strömend warm. (bis zu 6mal wiederholen)Das Sonnengeflecht (Solar Plexus) ist ein Nerven-bündel, das etwas tiefer als das Herz mitten imKörper liegt. Von diesem Bündel verschiedenerNerven, das wie eine Sonne aussieht, steht das ve-getative Nervensystem mit allen Bauchorganen inVerbindung. Ein Wärmegefühl dort steht mit einerbesseren Durchblutung und somit einer Anregungder Bauchorgane in Verbindung.

Ich bin ganz ruhig. Ruhe.Meine Stirn ist angenehm kühl. (bis zu 6 mal wie-derholen)Das Gehirn hat seine eigene Temperaturregulation.Es arbeitet besser, wenn die Stirn kalt ist. Dies kennenSie sicher von Kopfschmerzen, wo die Stirn warm ist.

Ich bin ganz ruhig. Ruhe.

Sie sind jetzt ganz entspannt. Genießen Sie diesen Zu-stand oder arbeiten Sie mit Glaubenssätzen oder Ziel-vorstellungen.Entscheiden Sie sich nun bewusst, jetzt wach zu wer-den. Ballen Sie Ihre Hände zu Fäusten, atmen Sie tiefdurch, strecken Sie sich. Machen Sie die Augen auf undseien Sie ganz wach!

4. Lern-Methoden

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Progressive MuskelentspannungDiese Entspannungsmethode (von Jacobson) geht da-von aus, dass man einen Muskel dann am besten ent-spannen kann, wenn man ihn vorher anspannt. Bei derProgressiven Muskelentspannung werden nacheinan-der die wichtigsten, willentlich beeinflussbaren Mus-kelpartien angespannt und danach entspannt. AusPlatzgründen ist hier eine weitere Darstellung leidernicht möglich.

Durchkämmen des KörpersDiese Methode beruht darauf, dass alleine schon dieVerschiebung der Aufmerksamkeit auf ein bestimmtesKörperteil dieses zum Entspannen bringt. Man kannnun seine Aufmerksamkeit durch die einzelnen Kör-perteile fließen lassen und so jeden einzeln entspannen.Fangen Sie doch zum Beispiel mit Ihrem rechten klei-nen Finger an, gehen über die anderen Finger in dieHand, den Unter- und Oberarm, die Schulterpartie.Dann der linke Arm und die linke Schulterpartie, denHals hinten hoch über die Kopfhaut bis vorne zurStirn. Dann um die Augen, die Nase, der Mund, dasKinn, die Kaumuskulatur. Der Hals auf der Vordersei-te zur Brust. Von dort zu den Bauchmuskeln und demUnterleib. Von den Schultern die Rückenmuskulaturherab zu den Gesäßmuskeln. Der linke seitliche Bein-muskel, der an der Körperaußenseite vom Becken zumBein führt, der Oberschenkel oben und der Ober-schenkel unten.Der Unterschenkel, die Ferse und unter dem Fuß,auf dem Fuß, die Zehen. Entsprechend das rechteBein.

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Beim Durchgehen des Körpers sollten Sie spüren, wiesich die Körperteile entspannen. Tipp: Nehmen Sie dieGelenke mit in die Aufmerksamkeit hinein. So errei-chen Sie einen noch höheren Grad der Entspannung.

Hilfsmittel zur EntspannungSinneseindrücke beeinflussen Ihren Körper. Ihr Körper(Schwingungsfrequenz des Gehirns, Herzrhythmus)passt sich zum Beispiel der Geschwindigkeit von Musikan. Der Ruhepuls des Herzens gesunder Menschen ist bei60 Schlägen pro Minute. Durch Musik mit ca. 60 Taktenpro Minute können Sie in einen entspannten Zustandgelangen. Dazu gehören u.a. klassische Stücke von Verdi.Bio-Feedback-Geräte messen u. a. den Grad der Ent-spannung zum Beispiel durch den Widerstand der Haut.Durch solche Geräte ist es möglich, die Auswirkung deseigenen Verhaltens auf den Entspannungszustand heraus-zufinden. Somit können Sie lernen, durch richtiges Ver-halten schnell in den Entspannungszustand zu gelangen.Mind-Machines beeinflussen den Körper durch Tonfre-quenzen und Lichtfolgen. Dazu setzt man einen Kopf-hörer und eine spezielle „Brille“ auf.Der Nachteil dieser Techniken (Musik, Mind Machine)ist, dass Sie nicht lernen, wie man den Zustand derEntspannung mit eigenen Mitteln erreichen kann. Siebleiben abhängig von den Geräten und haben so gegebe-nenfalls Schwierigkeiten, sich in Situationen, wo sie kei-nen Zugriff auf diese Techniken haben, zu entspannen(z.B. direkt vor einer Prüfung). Zum anderen helfen dieseTechniken aber, in Lebenslagen, wo man sich selber nurnoch schwerlich entspannen kann, die gewünschte undnotwendige Entspannung zu bekommen.

4. Lern-Methoden

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Es gibt einige Methoden, die Spaß machen und Ih-nen helfen, Ihr Lernziel kontinuierlich zu verfolgen.Zugleich können Sie diese auf Ihren persönlichenLernstil abstellen und sogar den Lernaufwand redu-zieren.

Mit Lernpostern und Mind-Mapping verschaffenSie sich einen Überblick und knüpfen Fäden fürIhr Wissensnetz.Die Lernkartei eignet sich hervorragend, wenn Sieeine Fülle von Details lernen wollen.Wenn Sie ständig viele Bücher oder Zeitschriftenlesen, lohnt das Aneignen einerSchnelllesetechnik. Sie sollten an jeden Lesestoffmit inneren Fragen herangehen.Innere Bilder sind die Basis aller Gedächtnistech-niken. Wenn Sie dieses trainieren wollen, so be-fassen Sie sich damit.Mitschreiben bei Vorträgen bringt mit der richti-gen Technik einen Vorteil.Entspannungstechniken unterstützen beim Lernenund sind für das ganze Leben eine vorteilhafteFähigkeit.

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5. Eine Lerngeschichte

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Zum Abschluss erzählen wir Ihnen eine Geschichte:Edeltraud fährt mit der S-Bahn zur Arbeit. Sie hatetwas Angst vor dem Tag. Heute soll sie mit der neuenProjekt-Software vertraut gemacht werden. Somit istda neben der eigentlichen Arbeit vieles Lernen ange-sagt. Wieder mal kann die Firma sie nicht für ein or-dentliches Seminar freistellen!In den letzten Jahren hatte sie schon bei einigen Neu-erungen lernen müssen. Was war das noch kompliziertgewesen, sich mit dem Internet und Emails vertraut zumachen. Und beim Wechsel in die Werbeabteilung warauch ein ganz neues Vokabular zu lernen gewesen.Und heute hatte sie wieder Angst vor dem Tag mit derSoftware. Sie sollte die neue Software bis zum Ende derWoche beherrschen. Edeltraud verspürte einfach nurDruck bei dem Gedanken. Sie hatte selbst keine Lust aufneue Software. Aber sie fürchtete den Zorn ihres Chefs.Noch mehr war ihr jedoch bewusst, wie das Projektteamfür diese neue Software auf sie zählte und ihr vertraute.Sie fragte sich, was für einen Sinn das Ganze eigentlichmachte. Was hatte die neue Software mit ihrem Lebenzu tun? Sie gab sich darauf eine Antwort: Sie wollte inder Rolle als Marketing-Assistentin gut dastehen undweiter Karriere machen. Da gab es halt von Zeit zu Zeitneue Software zu lernen. Für diese Karriere musste sieab und zu bezahlen. Und das war es ihr auch wert, sagtesie sich bei dem Gedanken daran.Doch ihre Ängste ließen sich nicht ganz vertreiben.„Software ist nun mal schrecklich. Software ist vonMännern gemacht“, ging es ihr durch den Kopf. „Wennich heute Abend Fehler gemacht habe, verliere ich meinGesicht. Eine Frau tut sich halt schwer am Computer“.So ähnlich gingen ihre Gedanken während der Fahrt im

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Kreis. Aber sie ertappte sich auch bei diesen negativenSätzen und fand durchaus positive Gegenbeispiele: Vieleerfolgreiche Frauen sind Programmiererinnen. IhreFreundin Sonja zum Beispiel. Und ich kann auch malschwach sein und Fehler machen, die Männer erwartendas nicht anders. Die sind dann sogar zufrieden.Edeltraud überlegt, wie sie ihre Lernmotivation die nächs-ten Tage aufrechterhalten könnte. Zwischendurch würde siemit Mann und Kindern telefonieren. Von ihrer Kollegin Irisbekam sie immer Lob, wenn sie dort mal hereinschaute.Die tat sich heute nach 2 Jahren immer noch mit den Mailsso schwer. Und für alle Fälle hatte sie in ihrer Handtascheeine Tüte Sweeties als Belohnung für jeden Fortschritt.Etwa gelassener geworden betrachtete sie in ihrem Ka-lender die Zeiteinteilung der Woche. Sie wusste schon,dass das Handbuch der Projektsoftware 5 Kapitel um-fasste. So könnte sie jeden Tag ein Kapitel durcharbei-ten. Am besten morgens gleich in der ersten Stunde.Vielleicht sollte sie zur Sicherheit jeden Tag eine halbeStunde früher kommen. Und am Nachmittag ab 16.00Uhr würde es auch ruhiger.Gab es sonst noch irgendwelche Lernvorbereitungenzu treffen, frage sie sich? Ja, sie würde einigen Kol-legen gleich eine Mail schicken mit der Bitte, sie in die-ser Woche möglichst wenig zu stören.Und morgen Abend wollte sie sich die Zeit nehmen, eingroßes Lernposter über die Bedienung der Software zubasteln. Diese Technik hatte sie im letzten Jahr im Spa-nisch-Kurs gelernt. Ein schönes kreatives Lernpostermit Bildern aus den Zeitschriften Focus und SchönerWohnen könnte sie darin ebenfalls gut unterbringen.Damit wollte sie dann ihr Büro dekorieren. Überhaupt, sofiel ihr ein, wenn schon die Woche Lernstress war, sollte

5. Eine Lerngeschichte

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auch ein spezieller Blumenstrauß aus gelben Rosen dieseWoche auf ihrem Schreibtisch stehen. Den wollte sie gleichbei ihrem zuverlässigen Mann bestellen. Bei diesem Ge-danken nahm sie ihr Handy aus der Tasche und rief ihn an:„Hallo, mein Schatz, bist du schon in deinem Büroangekommen? Mir ist eben eingefallen, dass ich dieseWoche doch sehr viel Stress mit dem Lernen der neuenProjekt-Software habe. Kannst du mir da heute auf demRückweg meine Lieblingsrosen mitbringen? Die hebendann meine Stimmung, wenn ich sie für diese Woche aufmeinem Schreibtisch sehe.“„Hallo, liebste Edeltraud. Ich sehe, du packst die Dingeschon richtig an. Gestern hast du noch von deinenÄngsten gesprochen. Du weißt, dass ich dich gerneunterstütze. Abends berichtest du mir dann immer, wasdu am Tag Neues gelernt hast.“„Ein guter Vorschlag, Rodrigo. Und ich weiß auch,was nach dem Lernen kommt. Da kommt die Beloh-nung! Am Samstag werde ich schon fit damit sein.Abends können wir also feiern.“„Edeltraud, du gefällst mir. Ich reserviere schon mal einTisch für das Candle-Light-Dinner im Tantras. Und ichbestelle vorab das Gourmet-Menu für zwei Personen.“„Du bist ein Schatz, Rodrigo. Ich umarme dich. Dahabe ich selbst dann überhaupt keine Arbeit. Dafürbiete ich dir an, zu deinem kommenden 50. Geburtstagdiesen mit der neuen Projekt-Software zu planen. Ichwerde dir schon mal einen Entwurf am Samstag zeigen!Das wird mein Übungsbeispiel.“Wahrscheinlich ist Ihnen nach dieser Geschichte nichtbange um unsere Heldin. Sie weiß, wie sie das Lernenanpackt. Sie hat damit ganz praktisch ihren Lernplangemacht, den Sie nun hier finden.

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Bei einem größeren Lernprojekt, z. B. dem Ler-nen einer Sprache oder der Vorbereitung für eineaufwändige Prüfung, lohnt sich die Erstellung ei-nes Lernplanes.

Mit den nachfolgenden Fragen können SieIhren Lernplan entwickeln und sich die Zeitentsprechend einteilen. Es werden allgemeineVorschläge gemacht, was zu berücksichtigenund was abzuklären ist. Sie können die Seitenvor dem Ausfüllen der Fragen und Anregungenauch vergrößert kopieren. Kopieren Sie dannauf farbiges Papier und hängen Sie den Plan aufeinen bevorzugten Platz zu Hause.

Sie sollten diese beiden Seiten vor Beantwortungder Fragen und Anregungen jeweils auf ein farbi-ges A4-Blatt kopieren, dann erhalten Sie denPlatz für Ihre Antworten. Hängen Sie den ausge-füllten Plan einen bevorzugten Platz zu Hause.

6. Der Lernplan

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Zu klären ist: Was ist mein konkretes Lernziel? Welches istmeine äußere (z.B. Druck) und innere Lernmotivation?

Wie wichtig ist es für mein Leben? Was bedeutet es fürmich und meine Gefühle? Wie bereit bin ich, für dasLernziel auf einige Dinge zu verzichten?

Welches sind die einschränkenden Glaubenssätze, die micham Lernen hindern (z.B. „Das lerne ich nie, dazu bin ich zudumm usw.“)? Wie kann ich systematisch Versagensängste„ENTLERNEN“, d.h. bewusst alte Überzeugungen inden Mülleimer stampfen, um frei zu sein für neues Lernen?

Wie kann ich die Lernmotivation ständig aufrechterhal-ten und stärken (z.B. durch Partnerunterstützung, Lern-gruppe)? Wie die eigene Stimmung positiv beeinflussen?

Wie verschaffe ich mir zusätzliche Zeit zum Lernen?Welche Aktivitäten kann ich raffen oder gänzlich lassen?

Welche Teilziele setze ich und portioniere so denLernstoff? Mit welcher Zeiteinteilung will ich lernen?

Welche Lernvorbereitungen/Informationen braucheich noch? Welche Lernmethoden kenne und nutze ich?Welche könnte ich noch ausprobieren?

Welche Lernhilfen brauche ich für meinen persönli-chen Lernstil, z.B. die Umgebung, Musik etc.?

Wie schaffe ich meine eigene Lernkontrolle (z.B. Testbeantworten, anderen erklären)?

Wie werde ich meinen Lernfortschritt genießen undden Erfolg feiern?

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Die Autoren

Dr. Rudolf Müller, Aschau,www.SUnternehmensentwicklung.de

Dr. Müller war nach seinem Studium der Betriebswirt-schaft und Promotion (oec.pub.) über 20 Jahre ge-schäftsführender Gesellschafter eines Familien-In-dustrie-unternehmens. Sein persönliches Hobby desständigen Lernens erweiterte er mit der zeitweisenÜbernahme eines Verlages für Psychologische Lern-systeme. Hinzu kamen die Ausbildungen in Sugge-stopädie und NLP. Dr. Müller arbeitet als Unterneh-mensentwickler daran, das Potenzial der Menschen zuaktivieren – für eine bessere Strategie und bessereZusammenarbeit.

Dr. Martin Jürgens, Landshut,www.drmj.de

Dr. Martin Jürgens arbeitet als Trainer, Berater undTherapeut. Das Lernen durchzieht sein Leben: Nachsein Promotion (Chemie) kam er als Quereinsteiger indie IT, wo er als IT-Berater und Projektleiter bei ver-schiedenen Unternehmen gearbeitet hat. Mit 36 Jahrenhat er eine Ausbildung zum Psychotherapeuten ge-macht und die Heilpraktiker-Prüfung bestanden. Seit1990 leitet er Seminare, in denen er Menschen befähigt,ihre (eigenen) Ziele zu erreichen.

Die Autoren

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Dipl. Psych. Klaus Krebs, Berlin,www.klauskrebs.de

Klaus Krebs erwarb sein Diplom in Psychologie inMarburg und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbei-ter in der Hochbegabten-Forschung an der UniversitätMarburg. Seit 1988 führt er als selbstständiger Trainererfolgreich Seminare für Führung, Motivation, Körper-sprache und Verkauf durch. Zusätzlich installiert er inFirmen Konfliktlösestrategien und trainiert Führungs-kräfte und Mitarbeiter in kreativen Teamstrukturen. Zuseinen Kunden zählen internationale und deutsche Un-ternehmen wie Fujitsu-Siemens, Siemens, die BerlinerVerkehrsbetriebe, der Cornelsen Verlag, Benteler Au-tomobiltechnik oder die TÜV Rheinland Group.

Dipl. Bw. Joachim-B. von Prittwitz und Gaffron, Lohra,www.joachimvonprittwitz.de

Joachim-B. von Prittwitz und Gaffron studierte überden zweiten Bildungsweg Betriebswirtschaft. In dieserEigenschaft sanierte er als Mitarbeiter des Volkswagen-konzerns finanziell angeschlagene Vertragspartner. Da-bei entdeckte er sein Kommunikationstalent und mach-te sich 1981 als Verhaltens- und Verkaufstrainer selb-ständig. Lebenslanges Lernen lebt er vor. Heute ist derUnternehmensberater zertifizierter NLP-Trainer, Au-ditor, Coach und Mediator. 1995 wurde ihm vomBDVT der Deutsche Trainingspreis in Gold verliehen.

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Weiterführende Literatur

Arnold, Margret, Aspekte einer modernen Neuro-didaktik, Emotionen und Kognitionen im Lernpro-zess, Verlag Ernst Vögel, München, Inaurugal-Dis-sertion zur Erlangung des Doktorgrades der Phi-losophischen Fakultät I der Universität Augsburg,2001, ISBN 3-89650-131-3

Birkenbihl, Vera F., Das neue Stroh im Kopf,Vom Gehirn-Besitzer zum Gehirn-Benutzer,GABAL Verlag Offenbach, 36. Auflage 2000, ISBN3-8989749-085-4

Buzan, Tony, Kopftraining, Anleitung zum kreati-ven Denken, Test und Übungen, Goldmann,München 6. Auflage 1989, ISBN 3-442-10926-4

Demann, Frank W., Highspeed Reading, DieHochgeschwindigkeits-Lesemethode für das Infor-mationszeitalter, GABAL, Offenbach 2000, ISBN3-89749-057-9

Dennison, Paul E./Gail, Brain Gym, VAK-Verlag,Freiburg 1990, ISBN 3-924077-79-7

Leitner, Sebastian, So lernt man lernen, HerderVerlag, Freiburg 1995, ISBN 3-451-04354-8

Schele, Paul, Photoreading, Die neue Hochgeschwin-digkeits-Lesemethode in der Praxis, Junfermann,Paderborn, 3. Auflage 1997, ISBN 3-87387-213-7

Schräder-Naef, Regula D., Rationeller Lernen lernen,Beltz-Verlag Weinheim und Basel, 25. Auflage 2001,ISBN 3-407-83092-0

Weiterführende Literatur

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Page 79: 30 Minuten Selbstlerntechniken

Schräder-Naef, Regula D., Lerntraining für Er-wachsene, Es lernt der Mensch, so lang er lebt,Beltz-Verlag Weinheim und Basel, 4. Auflage 1999,ISBN 3-407-36343-50

Svantesson, Mind-Mapping und Gedächtnistraining,Die Synthese von sprachlichem und bildhaftemDenken, GABAL-Verlag, Offenbach 6. Auflage2001, ISBN 3-89749-198-2

Wichtige Adressen aus derWeiterbildung

www.gabal.de(Netzwerk Lernen)

www.nlp.de(NLP- Desuggestion von Lernblockaden, Arbeit ander Auflösung hindernder Glaubenssätze fürs Lernen)

www.dgsl.de(Suggestopädie- Lernen mit allen Sinnen)

www.brainbox.at(Lerntraining-Ausbildung für Lehrende, von dortstammt der Lernstil-Test)

www.memoPower.de(GABAL-Mitglied, spezialisiert auf Lerntechnik undGedächtnis. Hier erhalten Sie auch eine günstigeSoftware zur eigenen Erstellung von Lernkarteikarten)

www.Stufen-zum-Erfolg.de(GABAL-Initiative mit einem Baustein Lernen)

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Register

Register

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Abwechslung 25, 27, 35, 39, 52Ankern 9, 63Auditv 14, 45Autogenes Training 63, 64

Belohnung 11, 26, 56, 72Bewegung 6, 15, 17ff., 34,

37, 39, 61

Computer 10, 22, 53, 57, 71

Emotion 9, 19, 26, 60Entspannung 61, 63, 65, 67Ernährung 18Eselsbrücke 55, 59, 60Extrinsisch 20, 23, 35

Frequenz 38, 68

Gedächtnis 39, 48, 55, 57,61, 62, 69

Gehirn 6, 7, 11, 17, 18, 19,28, 35, 37, 51, 67

Glaubenssätze 29, 30, 31,34, 66, 75

Intrinsisch 20, 23

Kinästhetisch 15, 45

Lernkurve 23Lernstil 12, 16Lernstoff 17, 18ff., 25, 37,

39, 41, 43ff., 53, 58, 63, 75Lesen 6, 11, 15, 28, 46, 50,

57, 65, 69

Mind-Map 6, 15, 45, 48, 52,62, 69

Mitschreiben 61, 62, 69Musik 6, 14, 17, 25, 26, 38,

55, 61, 63, 68, 75

Parallel 11, 54Pareto 37, 38Pause 6, 37, 38ff., 41ff., 56, 61Plan 14, 21, 23, 41, 43, 73, 75Poster 6, 17, 47, 48, 69, 72Progressive Muskelentspan-

nung 67

Rhythmus 35, 37ff., 68

Selbstvertrauen 27, 28Selbstwert 27, 28, 35Sinn 6, 9, 12, 16, 20, 23, 25,

56, 60, 71Stimmung 25, 27, 35, 61,

73, 75Störung 40, 43

Tageszeit 34, 40

Überzeugung 30, 54, 63, 75Umgebung 17, 27, 61, 75

Visualisierung 19, 23, 55Visuell 12, 14, 16, 45, 57

Wiederholung 9, 10, 11, 12,39, 43, 47, 57, 60

Wissensnetz 9, 12, 45, 48,51, 60, 69

Zeitaufwand 37, 43, 45Ziel 39, 50, 52, 59