30 StellafeiertWeihnachten mitneuerChance · 30 Lokales Nummer 347-IA | Dienstag, 18. Dezember 2018...

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Nummer 347-IA | Dienstag, 18. Dezember 2018 Lokales 30 Todesfälle In Innsbruck: Siegfried Habernig, 90 Jahre. In Silz: Johann Grüner, 75 Jahre. In Gries a. Br.: Aloisia Schön- herr, geb. Inderst, 85 Jahre. In Kitzbühel: Eckehard Hölzl, 84 Jahre; Josef Wurzenrainer, 90 Jahre. In Brixen i. Thale: Frieda Ehammer, 87 Jahre. In Langkampfen: Brigitte Dunkl, 66 Jahre. In Lienz: Angelika Peintner, 50 Jahre. Die Veranstaltung „Mit’nand in Advent einisingen“ des Tiroler Volksmusik- vereins war ein großer Erfolg – sehr zur Freude von Obmann Peter Margrei- ter (r.) und Peter Jungmann (Bischof-Stecher-Gedächtnisverein). Foto: Domanig Man singt nur mit dem Herzen gut Von Michael Domanig Innsbruck – Eine ganz be- sondere Veranstaltung erlebte heuer am ersten Adventsonn- tag ihre zweite Auflage: Unter dem Motto „Mit’nand in Ad- vent einisingen“ lud der Tiro- ler Volksmusikverein (TVM) die Bevölkerung erneut zum gemeinsamen Adventsingen – und zwar zeitgleich an acht Standorten in den Tiroler Be- zirken, vom Außerfern über das bis auf den letzten Platz gefüllte ORF-Studio 3 in Inns- bruck bis nach Osttirol. Der TVM unterstützte da- mit, wie schon im Vorjahr, die Initiative „Offene Herzen“ des Bischof-Stecher-Gedächtnis- vereins. Dessen Obmann Pe- ter Jungmann zeigt sich von der Aktion begeistert: „Die Idee hinter der Initiative Offe- ne Herzen ist es ja eben, Leu- te zusammenzubringen – und das gemeinsame Singen eignet sich hier besonders gut: Musik verbindet.“ Das kann TVM- Obmann Peter Margreiter nur bestätigen: „In den Familien ist die Tradition des gemein- samen Singens etwas verloren gegangen. Es gibt aber eine starke Sehnsucht danach, vor allem in der Weihnachtszeit.“ Wobei beim Singen in größe- rer Runde die Hemmschwelle auch für weniger geübte Sän- ger geringer sei, wie Margrei- ter lachend anmerkt: „Ob man nun schön die zweite Stimme beisteuert oder einfach nur den Schusterbass mitbrummt, jeder ist willkommen.“ Beim Adventsingen hat- ten die Teilnehmer die Gele- genheit, nicht nur sich selbst, sondern auch anderen etwas Gutes zu tun: Durch die Spen- den vor Ort, aber auch von Mitgliedern des Volksmusik- vereins und Privatspendern kamen stattliche 6000 Euro zusammen. Diese gehen zu gleichen Teilen an eine in Not geratene Tiroler Familie (So- forthilfefonds von Licht ins Dunkel), die Tiroler Vinzenz- gemeinschaften und Hilfspro- jekte von Bischof Stecher. Viele Gerloser zeigten sich am Sonntag solidarisch mit ihrem Seelsorger. Foto: Kammerlander Hintergrund Thema: Umstrittener Geistlicher in Gerlos Gerlos – Für große Aufregung sorgte der am Samstag er- schienene TT-Artikel über die Kritik am Gerloser Koopera- tor Ferdinand Schnaiter. Wie berichtet, bezeichnen ihn ei- nige als „erzkonservativ, stur und weltfremd“. Andere ver- teidigen ihn. Er mache eine gute Arbeit, vor allem in der Seelsorge für Sterbende und Kranke. Die Diözese Salzburg ortet „eindeutig Gesprächs- bedarf“. In der exponiert gelege- nen Gemeinde Gerlos geht nun vor allem eine Angst um: dass der Kooperator vertrie- ben wird und die Gemeinde angesichts des Priesterman- gels ohne Seelsorger dasteht. Über soziale Medien wurde daher am Samstag von Pfarr- gemeinderat und Gemeinde- rat zum Kirchgang aufgeru- fen – um zu zeigen, dass man hinter Schnaiter stehe.„Wenn er geht, bekommen wir wahr- scheinlich nie wieder einen Seelsorger und das wäre dann richtig schlimm“, sagt ein Ger- loser. Für die Kritiker schwelt der Konflikt schon länger, doch das Fass zum Überlau- fen brachte der Kooperator, als er bei einem Begräbnis den Ehemann der Verstor- benen mangels kirchlicher Trauung als „Lebenspartner“ bezeichnete. (ad) Gemeinsamer Kirchgang für Gerloser Kooperator Innsbruck – Ab Freitag, 21. Dezember, heißt es wieder freie Fahrt in der Riedgasse. Nach fast drei Jahren – mit Unterbrechungen aufgrund von Winterpausen und der Rad-WM – sind die Bauar- beiten des Amtes für Tiefbau und der Innsbrucker Kommu- nalbetriebe AG (IKB) kurz vor Weihnachten beendet. „Die Arbeiten in der Riedgasse ha- ben in der Vergangenheit bei vielen Bürgerinnen und Bür- gern gute Nerven, Verständnis und Geduld gefordert“, weiß BM Georg Willi. „Die Generalsanierung des Straßenzuges war unumgäng- lich, doch die damit verbun- denen Unannehmlichkeiten lohnen sich. Die Riedgasse ist nun für die Herausforderun- gen der nächsten Jahre ge- rüstet und hält den Anforde- rungen der Stadtentwicklung stand“, erläutert Stadträtin Uschi Schwarzl. Die Dauer der Arbeiten hatte mehrfach zu heftiger Kritik geführt. Zuletzt in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag von FPÖ und GR Gerald Depaoli (GI). Start der Generalsanierung war im Frühjahr 2016. Seither wurden die Arbeiten nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im unterirdischen Lei- tungsnetz realisiert. Während die IKB unterirdisch den Ab- wasserkanal erneuerten und das Stromnetz sanierten, ge- staltete die Stadt anschließend an der Oberfläche die Straße mitsamt Straßenaufbau und das Leitungsnetz neu. Aufgrund der Enge der Gas- se konnten nicht alle Firmen in allen Bereichen gleichzeitig arbeiten. Dies erforderte eine enge Abstimmung zwischen den Projektbeteiligten. Zu- sätzliche private Baustellen- vorhaben kamen als weitere Herausforderung hinzu. Ein Schwerpunkt in der Riedgasse war die Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger. Dies wurde durch die Verbrei- terung des bestehenden Geh- steiges, die Verbesserung der Sichtverhältnisse in den Kreu- zungsbereichen sowie die Ver- größerung der Aufstellfläche bei der Haltestelle „Bäckerbü- helgasse“ umgesetzt. (TT) Freie Fahrt in der Riedgasse Die kleine Stella ist zwei Jahre alt. Mit einer Stammzellenspende hat sie die Chance, ihre Blutkrankheit zu überwinden. Foto: Rindler Stella feiert Weihnachten mit neuer Chance Von Catharina Oblasser Lienz – Lange Zeit musste die Familie der kleinen Stella bangen: Die heute Zweijäh- rige leidet an einer seltenen Blutkrankheit, die nur mithil- fe einer Stammzellenspende behandelt werden kann. Das heurige Weihnachtsfest fei- ert die Familie nun mit neuer Hoffnung, denn für Stella hat sich ein passender Spender gefunden. Die Freude ist nicht nur bei Verwandten und Freunden des Mädchens groß. Auch die Aktion „Geben für Leben“ und die Leukämie- und Kin- derkrebshilfe Osttirol mit Ob- frau Anni Kratzer haben sich für die Zweijährige eingesetzt. „Anfang Jänner wird Stella in der Klinik in Graz aufgenom- men und behandelt“, berich- tet Anni Kratzer, die Stellas Familie gut kennt. „Dort soll dann die Transplantation der Stammzellen stattfinden.“ Um dem Kind helfen zu können, ist Kratzer über sich selbst hinausgewachsen. Sie hat in Osttirol selbst eine Ty- pisierungsaktion ins Leben gerufen und an die 200 Spei- chelproben von potenziellen Spendern genommen. Mittels der Proben kann festgestellt werden, ob sich der Betref- fende als Stammzellenspen- der eignet. Die Obfrau der Leukämie- und Kinderkrebshilfe hat im Lauf ihrer Tätigkeit schon vie- le Typisierungsaktionen auf die Beine gestellt und wurde dabei vom Bundesheer unter- stützt. So fand etwa die Akti- on für den kleinen Max aus der Steiermark in der Haspin- gerkaserne in Lienz statt. Doch diesmal war das nicht möglich, erzählt die Obfrau. „Die Aktion war genau für jene Zeit festgesetzt, als über Osttirol die großen Unwetter hereingebrochen sind“, erin- nert sich Kratzer. „Die Kaser- ne stand nicht zur Verfügung, dabei hatte ich an die 200 An- meldungen.“ Kurzerhand verlegte die en- gagierte Helferin die Typisie- rung in ihr eigenes Haus in Amlach. „Ich konnte die Spei- chelproben selbst nehmen, da ich die Ausbildung dafür gemacht habe“, erzählt Krat- zer. „Das Ganze hat sich über zwei Wochen gezogen. Es ka- men Arbeiter nach ihrer Spät- schicht zu mir, junge Mütter und viele andere Menschen, die helfen wollten.“ An man- chen Tagen arbeitete Anni Kratzer bis spät in die Nacht hinein. Ob Stellas Spender über diese Aktion gefunden wurde oder durch andereTypisierun- gen, die „Geben für Leben“ in Österreich durchführt, lässt sich noch nicht sagen. Denn vorerst bleibt der Spender an- onym. Woher auch immer er kommt, ist aber egal, meint die rührige Obfrau. Hauptsa- che, die kleine Stella hat eine Chance bekommen. Wer selbst helfen will, kann sich typisieren lassen oder spenden. Denn die Auswer- tung der Speichelproben kos- tet viel Geld. Mehr Infos: www. gebenfuerleben.at. Stella kam in Lienz zur Welt und ist zwei Jahre alt. Wegen einer seltenen Krankheit braucht sie einen Stammzellenspender. Der wurde gefunden. Die Osttirolerin Anni Kratzer setzt sich seit vielen Jahren für krebs- kranke Kinder ein. Foto: Blassnig Besinnliches Konzert Innsbruck – Auch dieses Jahr findet in der Innsbrucker Servitenkirche in der Maria- Theresien-Straße wieder ein Benefiz-Weihnachtskonzert statt. Die besinnliche Weih- nachtsstunde am Donners- tag, 20. Dezember, um 19.30 Uhr mit Julia Moretti, Caspar Singer, Michael Schöch, En- semble Frisch, Harald Ober- lechner, dem Kammerchor des Musikgymnasiums Inns- bruck und Florian Eisner ist eine schöne Einstimmung für das Fest der Weihnacht. Der Erlös geht an das Kinderdorf Tani in Kambodscha. (TT)

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Nummer 347-IA | Dienstag, 18. Dezember 2018Lokales30

Todesfälle

In Innsbruck: SiegfriedHabernig, 90 Jahre. In Silz:Johann Grüner, 75 Jahre. InGries a. Br.: Aloisia Schön-herr, geb. Inderst, 85 Jahre.In Kitzbühel: Eckehard Hölzl,84 Jahre; Josef Wurzenrainer,90 Jahre. In Brixen i. Thale:Frieda Ehammer, 87 Jahre. InLangkampfen: Brigitte Dunkl,66 Jahre. In Lienz: AngelikaPeintner, 50 Jahre.

Die Veranstaltung „Mit’nand in Advent einisingen“ des Tiroler Volksmusik-vereins war ein großer Erfolg – sehr zur Freude von Obmann Peter Margrei-ter (r.) und Peter Jungmann (Bischof-Stecher-Gedächtnisverein). Foto: Domanig

Man singtnur mit demHerzen gut

Von Michael Domanig

Innsbruck – Eine ganz be-sondere Veranstaltung erlebteheuer am ersten Adventsonn-tag ihre zweite Auflage: Unterdem Motto „Mit’nand in Ad-vent einisingen“ lud der Tiro-ler Volksmusikverein (TVM)die Bevölkerung erneut zumgemeinsamen Adventsingen– und zwar zeitgleich an achtStandorten in den Tiroler Be-zirken, vom Außerfern überdas bis auf den letzten Platzgefüllte ORF-Studio 3 in Inns-bruck bis nach Osttirol.

Der TVM unterstützte da-mit, wie schon im Vorjahr, dieInitiative „Offene Herzen“ desBischof-Stecher-Gedächtnis-vereins. Dessen Obmann Pe-ter Jungmann zeigt sich vonder Aktion begeistert: „DieIdee hinter der Initiative Offe-ne Herzen ist es ja eben, Leu-te zusammenzubringen – unddas gemeinsame Singen eignetsich hier besonders gut: Musikverbindet.“ Das kann TVM-Obmann Peter Margreiter nur

bestätigen: „In den Familienist die Tradition des gemein-samen Singens etwas verlorengegangen. Es gibt aber einestarke Sehnsucht danach, vorallem in der Weihnachtszeit.“Wobei beim Singen in größe-rer Runde die Hemmschwelleauch für weniger geübte Sän-ger geringer sei, wie Margrei-ter lachend anmerkt:„Ob mannun schön die zweite Stimmebeisteuert oder einfach nurden Schusterbass mitbrummt,jeder ist willkommen.“

Beim Adventsingen hat-ten die Teilnehmer die Gele-genheit, nicht nur sich selbst,sondern auch anderen etwasGutes zu tun: Durch die Spen-den vor Ort, aber auch vonMitgliedern des Volksmusik-vereins und Privatspendernkamen stattliche 6000 Eurozusammen. Diese gehen zugleichen Teilen an eine in Notgeratene Tiroler Familie (So-forthilfefonds von Licht insDunkel), die Tiroler Vinzenz-gemeinschaften und Hilfspro-jekte von Bischof Stecher.

Viele Gerloser zeigten sich am Sonntag solidarisch mit ihrem Seelsorger. Foto: Kammerlander

HintergrundThema: Umstrittener Geistlicher inGerlos

Gerlos – Für große Aufregungsorgte der am Samstag er-schienene TT-Artikel über dieKritik am Gerloser Koopera-tor Ferdinand Schnaiter. Wieberichtet, bezeichnen ihn ei-nige als „erzkonservativ, sturund weltfremd“. Andere ver-teidigen ihn. Er mache einegute Arbeit, vor allem in derSeelsorge für Sterbende undKranke. Die Diözese Salzburgortet „eindeutig Gesprächs-bedarf“.

In der exponiert gelege-nen Gemeinde Gerlos geht

nun vor allem eine Angst um:dass der Kooperator vertrie-ben wird und die Gemeinde

angesichts des Priesterman-gels ohne Seelsorger dasteht.Über soziale Medien wurdedaher am Samstag von Pfarr-gemeinderat und Gemeinde-

rat zum Kirchgang aufgeru-fen – um zu zeigen, dass manhinter Schnaiter stehe. „Wenner geht, bekommen wir wahr-scheinlich nie wieder einenSeelsorger und das wäre dannrichtig schlimm“, sagt ein Ger-loser. Für die Kritiker schweltder Konflikt schon länger,doch das Fass zum Überlau-fen brachte der Kooperator,als er bei einem Begräbnisden Ehemann der Verstor-benen mangels kirchlicherTrauung als „Lebenspartner“bezeichnete. (ad)

Gemeinsamer Kirchgangfür Gerloser Kooperator

Innsbruck – Ab Freitag, 21.Dezember, heißt es wiederfreie Fahrt in der Riedgasse.Nach fast drei Jahren – mitUnterbrechungen aufgrundvon Winterpausen und derRad-WM – sind die Bauar-beiten des Amtes für Tiefbauund der Innsbrucker Kommu-nalbetriebe AG (IKB) kurz vorWeihnachten beendet. „DieArbeiten in der Riedgasse ha-ben in der Vergangenheit beivielen Bürgerinnen und Bür-gern gute Nerven, Verständnisund Geduld gefordert“, weißBM Georg Willi.

„Die Generalsanierung desStraßenzuges war unumgäng-lich, doch die damit verbun-denen Unannehmlichkeitenlohnen sich. Die Riedgasse istnun für die Herausforderun-gen der nächsten Jahre ge-rüstet und hält den Anforde-rungen der Stadtentwicklungstand“, erläutert StadträtinUschi Schwarzl. Die Dauer derArbeiten hatte mehrfach zuheftiger Kritik geführt. Zuletztin der Gemeinderatssitzungam Donnerstag von FPÖ undGR Gerald Depaoli (GI).

Start der Generalsanierungwar im Frühjahr 2016. Seitherwurden die Arbeiten nicht nuran der Oberfläche, sondernauch im unterirdischen Lei-tungsnetz realisiert. Währenddie IKB unterirdisch den Ab-wasserkanal erneuerten unddas Stromnetz sanierten, ge-staltete die Stadt anschließendan der Oberfläche die Straßemitsamt Straßenaufbau unddas Leitungsnetz neu.

Aufgrund der Enge der Gas-se konnten nicht alle Firmenin allen Bereichen gleichzeitigarbeiten. Dies erforderte eineenge Abstimmung zwischenden Projektbeteiligten. Zu-sätzliche private Baustellen-vorhaben kamen als weitereHerausforderung hinzu.

Ein Schwerpunkt in derRiedgasse war die Erhöhungder Sicherheit für Fußgänger.Dies wurde durch die Verbrei-terung des bestehenden Geh-steiges, die Verbesserung derSichtverhältnisse in den Kreu-zungsbereichen sowie die Ver-größerung der Aufstellflächebei der Haltestelle „Bäckerbü-helgasse“ umgesetzt. (TT)

Freie Fahrtin der Riedgasse

Die kleine Stella ist zwei Jahre alt. Mit einer Stammzellenspende hat siedie Chance, ihre Blutkrankheit zu überwinden. Foto: Rindler

Stella feiert Weihnachtenmit neuer Chance

Von Catharina Oblasser

Lienz – Lange Zeit musstedie Familie der kleinen Stellabangen: Die heute Zweijäh-rige leidet an einer seltenenBlutkrankheit, die nur mithil-fe einer Stammzellenspendebehandelt werden kann. Dasheurige Weihnachtsfest fei-ert die Familie nun mit neuerHoffnung, denn für Stella hatsich ein passender Spendergefunden.

Die Freude ist nicht nur beiVerwandten und Freundendes Mädchens groß. Auchdie Aktion „Geben für Leben“und die Leukämie- und Kin-derkrebshilfe Osttirol mit Ob-frau Anni Kratzer haben sichfür die Zweijährige eingesetzt.„Anfang Jänner wird Stella inder Klinik in Graz aufgenom-men und behandelt“, berich-tet Anni Kratzer, die StellasFamilie gut kennt. „Dort solldann die Transplantation derStammzellen stattfinden.“

Um dem Kind helfen zukönnen, ist Kratzer über sichselbst hinausgewachsen. Siehat in Osttirol selbst eine Ty-pisierungsaktion ins Lebengerufen und an die 200 Spei-chelproben von potenziellenSpendern genommen. Mittelsder Proben kann festgestelltwerden, ob sich der Betref-fende als Stammzellenspen-der eignet.

Die Obfrau der Leukämie-und Kinderkrebshilfe hat imLauf ihrer Tätigkeit schon vie-le Typisierungsaktionen aufdie Beine gestellt und wurdedabei vom Bundesheer unter-stützt. So fand etwa die Akti-on für den kleinen Max ausder Steiermark in der Haspin-gerkaserne in Lienz statt.

Doch diesmal war das nichtmöglich, erzählt die Obfrau.„Die Aktion war genau fürjene Zeit festgesetzt, als überOsttirol die großen Unwetterhereingebrochen sind“, erin-nert sich Kratzer. „Die Kaser-ne stand nicht zur Verfügung,dabei hatte ich an die 200 An-meldungen.“

Kurzerhand verlegte die en-gagierte Helferin die Typisie-rung in ihr eigenes Haus inAmlach. „Ich konnte die Spei-chelproben selbst nehmen,da ich die Ausbildung dafürgemacht habe“, erzählt Krat-zer. „Das Ganze hat sich überzwei Wochen gezogen. Es ka-men Arbeiter nach ihrer Spät-schicht zu mir, junge Mütterund viele andere Menschen,die helfen wollten.“ An man-chen Tagen arbeitete AnniKratzer bis spät in die Nachthinein.

Ob Stellas Spender überdiese Aktion gefunden wurde

oder durch andereTypisierun-gen, die „Geben für Leben“ inÖsterreich durchführt, lässtsich noch nicht sagen. Dennvorerst bleibt der Spender an-onym. Woher auch immer erkommt, ist aber egal, meintdie rührige Obfrau. Hauptsa-

che, die kleine Stella hat eineChance bekommen.

Wer selbst helfen will, kannsich typisieren lassen oderspenden. Denn die Auswer-tung der Speichelproben kos-tet viel Geld. Mehr Infos: www.gebenfuerleben.at.

Stella kam in Lienz zur Welt und ist zwei Jahre alt. Wegen einer seltenenKrankheit braucht sie einen Stammzellenspender. Der wurde gefunden.

Die Osttirolerin Anni Kratzer setztsich seit vielen Jahren für krebs-kranke Kinder ein. Foto: Blassnig

BesinnlichesKonzert

Innsbruck – Auch dieses Jahrfindet in der InnsbruckerServitenkirche in der Maria-Theresien-Straße wieder einBenefiz-Weihnachtskonzertstatt. Die besinnliche Weih-nachtsstunde am Donners-tag, 20. Dezember, um 19.30Uhr mit Julia Moretti, CasparSinger, Michael Schöch, En-semble Frisch, Harald Ober-lechner, dem Kammerchordes Musikgymnasiums Inns-bruck und Florian Eisner isteine schöne Einstimmung fürdas Fest der Weihnacht. DerErlös geht an das KinderdorfTani in Kambodscha. (TT)