396_auszug_öiss_richtlinien

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ÖISS Prinz-Eugen-Straße 12 1040 Wien Tel.: 01/505 88 99-15 Fax: 01/505 88 99-20 e-mail: [email protected] Auszug aus den ÖISS Schulbaurichtlinien Ausgabe WIEN Stand 11/2009 Mit den folgenden Angaben liegt ein Auszug aus den ÖISS Richtlinien für den Schulbau vor, der speziell für die Verwendung im Rahmen von Architekturwettbewerben der Stadt Wien gedacht ist. Eine vollinhaltliche Fassung der Richtlinien, erhältlich als Sammelordner wie auch in Einzelkapiteln 1 , kann über das ÖISS bezogen werden. Inhalt Vorwort 2 Bebauung, Erschließung, Raumorganisation und Flexibilität 3 entspricht vollinhaltlich Kapitel 2 der ÖISS Richtlinien für den Schulbau Außenraum – Schulfreiräume 4 entspricht vollinhaltlich Kapitel 3 der ÖISS Richtlinien für den Schulbau Bauphysik, Raumklima und Energieeffizienz 7 entspricht vollinhaltlich Kapitel 4 der ÖISS Richtlinien für den Schulbau Natürliche Belichtung 12 Auszug aus Kapitel 5 „Natürliche Belichtung und künstliche Beleuchtung“ der ÖISS Richtlinien für den Schulbau Aufbewahrungssysteme 14 Auszug aus Kapitel 7 „Aufbewahrungs- und Schließsysteme“ der ÖISS Richtlinien für den Schulbau Sicherheit 17 Auszug aus Kapitel 12 „Sicherheit und Gesundheitsförderung“ der ÖISS Richtlinien für den Schulbau 1 Folgende Kapitel sind über die angeführten hinaus erhältlich: 1. Lage, Situation, Bauplatz und Aufschließung 6. Räume für den allgemeinen Unterricht – Maße und Dimensionen 8. HKLS 9. Elektroinstallationen 10. Raumakustik und Schallschutz 11. Materialwahl Betriebshinweise Richtlinien für den Schulbau

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    Auszug aus den ISS Schulbaurichtlinien Ausgabe WIEN Stand 11/2009 Mit den folgenden Angaben liegt ein Auszug aus den ISS Richtlinien fr den Schulbau vor, der speziell fr die Verwendung im Rahmen von Architekturwettbewerben der Stadt Wien gedacht ist. Eine vollinhaltliche Fassung der Richtlinien, erhltlich als Sammelordner wie auch in Einzelkapiteln1, kann ber das ISS bezogen werden. Inhalt Vorwort 2

    Bebauung, Erschlieung, Raumorganisation und Flexibilitt 3 entspricht vollinhaltlich Kapitel 2 der ISS Richtlinien fr den Schulbau

    Auenraum Schulfreirume 4 entspricht vollinhaltlich Kapitel 3 der ISS Richtlinien fr den Schulbau

    Bauphysik, Raumklima und Energieeffizienz 7 entspricht vollinhaltlich Kapitel 4 der ISS Richtlinien fr den Schulbau

    Natrliche Belichtung 12 Auszug aus Kapitel 5 Natrliche Belichtung und knstliche Beleuchtung der ISS Richtlinien fr den Schulbau

    Aufbewahrungssysteme 14 Auszug aus Kapitel 7 Aufbewahrungs- und Schliesysteme der ISS Richtlinien fr den Schulbau

    Sicherheit 17 Auszug aus Kapitel 12 Sicherheit und Gesundheitsfrderung der ISS Richtlinien fr den Schulbau

    1 Folgende Kapitel sind ber die angefhrten hinaus erhltlich: 1. Lage, Situation, Bauplatz und Aufschlieung 6. Rume fr den allgemeinen Unterricht Mae und Dimensionen 8. HKLS 9. Elektroinstallationen 10. Raumakustik und Schallschutz 11. Materialwahl Betriebshinweise

    Richtlinien fr den Schulbau

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    Vorwort Die ISS Schulbaurichtlinien verfolgen das Ziel einer allgemeinen Qualittssicherung im Schulbau und dienen der Untersttzung aller in der Planung von Schulen Ttigen. Sie bieten einen handlungs- und umsetzungsorientierten Leitfaden fr Planungsprozesse, knnen und sollen diese aber nicht ersetzen. Wesentliche (Schul-) Bauqualitten, die einen Beitrag zum Ort liefern und Aufenthaltqualitten sowie soziale und kulturelle Akzeptanz schaffen, knnen in Richtlinien zwar angesprochen, jedoch nicht definiert bzw. garantiert werden. Diese knnen und mssen nur durch eine individuelle und projektspezifische Planung angestrebt und gewhrleistet werden. Schulbau ist eine komplexe Planungsaufgabe, die den Einsatz und die Zusammenarbeit entsprechender FachplanerInnen notwendig macht. Alle Kriterien dieser Richtlinien sollten daher in ihrer Gesamtheit und nicht aufgesplittert nach Fachbereichen von den FachplanerInnen bercksichtigt werden, denn die meisten Manahmen knnen nur mit interdisziplinrem Ansatz ihrem Ziel am nchsten kommen. Die ISS Schulbaurichtlinien basieren auf umfangreichen (Quellen-)Studien und empirischen Forschungen sowie auf der Sammlung und Konzentration interdisziplinrer Erfahrungen. berarbeitungen und Aktualisierungen beruhen auf neuen Erkenntnissen und neuen Fachnormen zu den einzelnen Abschnitten. Die einzelnen Kapitel der Richtlinien fr den Schulbau werden im AK "Schulraum" des ISS erarbeitet und beschlossen. Dem AK "Schulraum" gehren neben ReferentInnen des ISS behrdliche Entscheidungstrger wie BMUKK und BMWA, die BIG als Bauherr, Landesschulrte und LndervertreterInnen ebenso an wie Fachleute der einzelnen Themenbereiche.

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    Bebauung, Erschlieung, Raumorganisation und Flexibilitt kologische Kriterien Energieeffizienz, Bodenversiegelung und thermische Qualitt Unter Beachtung des erforderlichen Raum- und Funktionsprogramms und im Rahmen der gesetzlichen Bebauungsbestimmungen sollte die Bebauung so gewhlt werden, dass mglichst groe zusammenhngende Freirume geschaffen und das Ma an Bodenversiegelung mglichst klein gehalten werden; der Flchenaufwand fr die Erschlieung sollte minimiert werden. Neben der Wahl des Grundstcks ist die Ausrichtung der Baukrper ausschlaggebend fr die Nutzungsmglichkeiten der aktiven und passiven Solarenergie und die Bercksichtigung von Windstrmungen. Kompakten Baukrpern ist in Hinblick auf die Energieeffizienz und unter Beachtung der erforderlichen Erschlieungs- und Pausenbereiche der Vorzug zu geben. Aus thermischen und energetischen Grnden sollte beim Eingang ein entsprechender Pufferraum zwischen Auen- und Innenraum (Windfang) angeordnet werden. Kriterien der Vernderbarkeit und Flexibilitt Das Grundrisssystem soll Gebudeerweiterungen und Vernderungen der Gre und der Funktionsbereiche ermglichen. Sich ndernde SchlerInnenzahlen und pdagogische sowie schulorganisatorische Anforderungen machen flexible Grundrisslsungen und berlegungen fr Um- bzw. Nachnutzungen sinnvoll. Sowohl bezglich Rohbau als auch Ausbau sind Konzepte und Ausfhrungen zu whlen, die sptere Erweiterungen bzw. nderungen der Raumnutzungen und der Raumgren mit mglichst geringem Aufwand ermglichen. Diese Anforderungen der spteren Adaptier- bzw. Vernderbarkeit mssen jedoch auch bei der Haustechnik- und Detailplanung bercksichtigt werden, um wirksam zu werden (siehe Kapitel 8. Heizungs-, Klima-, Lftungs- und Sanitranlagen). Auch in Hinblick auf unterschiedliche pdagogische und didaktische Prinzipien ist mglichst flexiblen Raumkonzepten der Vorzug zu geben, wobei sich die Flexibilitt in erster Linie auf einfache, im Schulalltag leicht umsetzbare Vernderungen bezieht. Kriterien der Arbeits- und Aufenthaltsqualitt Rckzugsmglichkeiten sind ebenso zu schaffen wie Orte der Begegnung. Auf Grund der groen Bedeutung, die Schule im Alltag und in der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen einnimmt, ist der Aufenthaltsqualitt der gesamten Anlage besonderes Augenmerk zu schenken; Arbeitspltze sind gleichermaen fr groe Gruppen, fr kleine Gruppen und fr Einzelpersonen bereitzustellen. Bei der Raumorganisation empfiehlt es sich, auf die im Kapitel 1. Lage, Situation, Bauplatz und Aufschlieung hinsichtlich Immissionen erwhnten Aspekte Bedacht zu nehmen. So sollten beispielsweise Unterrichts- und Aufenthaltsrume von Lrmeinwirkung abgeschirmt angeordnet werden. Um berwrmungsprobleme in EDV-Rumen zu reduzieren, sind projektspezifische Lsungsmodelle, wie beispielsweise Nordorientierung, Situierung in den unteren Geschoen, oder - wenn didaktisch mglich - separate Rume fr Netzteile (nur Bildschirm u. Tastatur im EDV-Raum) etc. zu entwickeln (siehe Kapitel 8. Heizungs-, Klima-, Lftungs- und Sanitranlagen). Einer Beeintrchtigung durch einen erhhten Schallpegel, ausgehend von Rumen, in denen dieser blicherweise zu erwarten ist (z.B. Turnsaal, Musiksaal), ist in der Planung durch exponierte Situierung oder weitgehende schalltechnische Entkoppelung entgegenzuwirken. Kriterien der Sicherheit siehe auch Kapitel 12. Sicherheit und Gesundheitsfrderung Werden Klassentrennwnde als Leichtbaukonstruktionen ausgefhrt, muss fr die sichere Befestigung von schweren Ausbauelementen und Unterrichtsmitteln (z.B. Schultafeln) vorgesorgt werden.

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    Auenraum Schulfreirume Allgemeines Die Gestaltung der Schulfreirume betrifft die gesamte Liegenschaft, abzglich der bebauten Flchen; d.h. jene Areale im Auenraum, die im Rahmen des Unterrichts und in der unterrichtsfreien Zeit von den SchlerInnen und dem Schulpersonal schulisch und auerschulisch genutzt werden. Die Erschlieungen der Schule ber das ffentliche Gut und sonstige der Schule zur Verfgung stehende Bereiche sind in die Gestaltungsberlegungen einzubeziehen.

    Das Freiraumangebot bzw. dessen Verbesserung ist zu prfen und projektspezifisch zu gewhrleisten. Aktionsrume von Kindern und Jugendlichen nehmen im unmittelbaren Wohnumfeld ab. Sie verbringen immer mehr Zeit in der Schule, sei dies im Unterricht oder bei der Nachmittagsbetreuung. Vor dem Hintergrund gesundheitlicher Probleme, mangelnder Sozialkompetenz, steigender Aggressionsbereitschaft sowie motorischer und koordinativer Schwchen der Kinder kommt der Qualitt schulischer Freirume immer grere Bedeutung zu.

    Die Freiraumgestaltung von Schulanlagen ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtplanung und hat daher in einem mglichst frhen Stadium durch FachplanerInnen zu erfolgen. Prinzipien der Schulfreiraumgestaltung Zur Wahrung des Qualittsanspruches bei der Gestaltung von Schulfreirumen sind folgende Prinzipien zu bercksichtigen2: Barrierefreiheit, Bewegung, Erholung, Gender Mainstreaming, Kommunikation, Lernort, Mehrfachnutzung, Multifunktionalitt, Natur & Umwelt, Nutzerbeteiligung, Prsentation, Sicherheit, Vernderbarkeit.

    Smtliche Aspekte sind zu prfen. Prinzipien sind nicht substituierbar und unter Bercksichtigung der nachhaltigen Entwicklung anzuwenden. Deren detaillierte Darstellung sowie eine rasche berprfung geplanter Manahmen (Checkliste) sind der Studie schul:FREI3 zu entnehmen. Organisation und Sicherung des Freiraumbedarfs

    Die Partizipation der NutzerInnen am Gestaltungsprozess ist sicher zu stellen. Die Mglichkeiten der Mehrfachnutzung des Schulfreiraumes sind bereits in der Planungsphase

    zu prfen und ggf. zu bercksichtigen. Mehrfachnutzung darf die Nutzung durch die Schule nicht beeintrchtigen.

    Pro SchlerIn gelten 5 m2 (besser 10 m2) als Richtwerte fr den Freiraum (ohne Sport-, Entsorgungs-, und Stellflchen).4

    Durch eine multifunktionale Ausfhrung der Sportanlagen fr einen breiten Anwendungsbereich ist einem Flchenmangel an Standorten zu begegnen.

    Ausreichend zusammenhngende und nutzbare Flchen sind zu sichern. Potenziale innerhalb des Gebudekomplexes (Terrassen, Dachgrten) sind auf ihre Nutzbarkeit

    zu prfen. Die Mglichkeit, benachbarte ffentliche (Parks etc.) und / oder private (Sportvereinsflchen,

    Brachen etc.) Freirume einzubeziehen ist zu prfen. Die Sicherheitsnormen NORM EN 1176 Teile 1 bis 75 sowie NORM EN 11776 sind zu

    beachten. Die Planung muss ein auf die jeweiligen Gegebenheiten abgestimmtes Pflege- und

    Wartungskonzept (unter Beachtung der erforderlichen Zufahrts- und Giewasseranschlussmglichkeiten) beinhalten; auf die daraus resultierenden Folgekosten ist Bedacht zu nehmen.

    2 In alphabetischer Reihenfolge, die keine Gewichtung bedeutet 3 schul:Frei Empfehlungen fr die Gestaltung von Schulfreirumen; Studie im Auftrag des ISS, der BIG und des bm: ukk, erstellt vom Institut fr Landschaftsarchitektur, Department fr Raum, Landschaft und Infrastruktur der Universitt fr Bodenkultur Wien, Sommer 2004, Redaktion Michl Mellauner und Liette Clees zu beziehen ber www.oeiss.org 4 10 m2 sind vor allem fr Kinder bis 12 Jahren wegen des erhhten Bewegungsbedrfnisses und bei Schulen mit kleinerer Standortorganisation von Bedeutung 5 NORM EN 1176 Teile 1 bis 7 Spielplatzgerte 6 NORM EN 1177 Stodmpfende Spielplatzbden Sicherheitstechnische Anforderungen und Prfverfahren

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    Gestaltungsprinzipien

    Die Zugnge und Haupterschlieungswege schulischer Freirume sind barrierefrei auszubilden. Geplante Grundausstattungen (z.B.: Schaukel, Rutsche und Sandkiste) mssen barrierefrei erreichbar sein.

    Auf ausreichend Sitzmglichkeiten fr SchlerInnen oder Wartende ist zu achten. Eingangsbereiche sind als Treffpunkte und Warterume auszugestalten. Der Freiraum ist in Bewegungs- und Ruhebereiche zu gliedern; die einzelnen Bereiche sind auf

    die jeweiligen Bedrfnisse der unterschiedlichen NutzerInnengruppen (Alter, Geschlecht etc.) abzustimmen.

    Im Freiraum sind individuelle und kollektive Lernorte anzubieten, differenziert nach den Ttigkeiten: beobachten, experimentieren, werken, gestalten, studieren, etc.

    Im Freiraum sind offene Zonen und Rckzugsbereiche fr unterschiedliche Kommunikationsformen zu schaffen.

    Nutzungsoffenheit ist fr die gesamte Freiflche anzustreben, z.B. durch Mehrzweckspielfelder und multifunktionales Mobiliar fr den Auenraum.

    Der Schulfreiraum soll auch Darstellungs- und Ausstellungsraum sein. Er ist so zu gestalten, dass die Durchfhrung von Festen, Ausstellungen, Auffhrungen und hnlichen Veranstaltungen mglich ist.

    Schulfreirume mssen knftigen Generationen von SchlerInnen und LehrerInnen ein fr Vernderung und Neuinterpretation geeignetes Areal anbieten. Die geplanten Elemente sollen grundstzlich eine Weiterentwicklung zulassen.

    Fr die NutzerInnen sind Mglichkeiten zum Erleben von Prozessen in Natur und Umwelt zu schaffen.

    Mobile Gerte sind wesentliche Ausstattungselemente von bewegungsorientierten Schulfreirumen; entsprechende Lagermglichkeiten sind sinnvoll und sollten bei der Planung bercksichtigt werden.

    Bei der Gestaltung der Freirume ist darauf zu achten, dass der Einsatz der Feuerwehrfahrzeuge und -gerte sowie sonstiger Einsatzfahrzeuge jederzeit gesichert ist. Zufahrtsmglichkeiten fr Einsatzfahrzeuge sollen mglichst an mindestens zwei Seiten des Gebudes bestehen. Sammelstellen fr die SchlerInnen sind im Einvernehmen mit den Zustndigen so festzulegen, dass die Sicherheit der SchlerInnen gewhrleistet ist und die Anfahrt der Einsatzfahrzeuge sowie die Ttigkeit der Einsatzkrfte nicht behindert wird.

    Kunstobjekte, Sitzgelegenheiten, Abfallbehlter und dgl. drfen nicht verkehrsbehindernd aufgestellt werden siehe auch Kapitel 12. Sicherheit und Gesundheitsfrderung.

    kologische Ziele

    Der naturrumliche Bestand ist vor Planungsbeginn auf seine Erhaltungswrdigkeit zu prfen und

    in weiterer Folge zu bercksichtigen. Massenausgleich ist anzustreben, Oberboden ist mglichst wieder zu verwenden (Reduktion von

    Transportenergie). Die Mglichkeit der Wiederverwertung vorhandener Baustoffe und Substrate ist zu prfen.

    (Reduktion von Transportenergie, Material- und Deponiekosten). Der Versiegelungsgrad ist in Abhngigkeit von Nutzung und Nutzungsintensitt so gering wie

    mglich zu halten. Regenwasser sollte auf Eigengrund verbleiben. Die Nutzung von Regenwasser ist zu prfen. Bei der Versickerung von Niederschlgen soll die Reinigungswirkung der belebten, bewachsenen Bodenzone genutzt werden.

    Die Mglichkeiten der Begrnung von Dchern sind zu prfen und gegebenenfalls durchzufhren (Bindung von Staub und Feuchtigkeit, Lrmschutz, Thermoregulation, Sekundrlebensrume).

    Die Pflege kann in groen Bereichen zurckhaltend und dadurch naturnah erfolgen. Die Bepflanzung ist standortgerecht zu whlen. Heimischen Arten ist der Vorzug zu geben.

    Die Auenraumeinzunung in Abgrenzung zu benachbarten naturnahen Bereichen soll durchgngig fr Kleintiere (Igel etc.) sein.

    Die berdeckungshhe unterirdischer Anlagen und Flachdcher ist auf die geplante Bepflanzung abzustimmen.

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    Stellpltze Der Auenraum soll vor allem Aktionsraum fr die NutzerInnen gem den o.a. Angaben sein. Bei allflligen Parkpltzen ist auf einen mglichst geringen Versiegelungsgrad zu achten. Die Nutzung des Fahrrads fr den Schulweg soll durch die Zurverfgungstellung geeigneter Fahrradabstellpltze gefrdert werden. Fr den jeweiligen Standort, den Schultyp sowie die Verkehrssituation sind individuell zugeschnittene Mobilittsmanagementplne mit dem Ziel umweltfreundlicher Verkehrslsungen zu entwickeln. In diesen ist die jeweils erforderliche Anzahl an Fahrradabstellpltzen festzulegen, die vom jeweiligen Schultyp, der verkehrtechnischen Anbindung der Schule sowie der Lage im Ballungsraum, am Stadtrand oder im lndlichen Gebiet abhngen. Als Richtwerte gelten die Orientierungswerte gem RVS 3.5317 (z.B. 0,3 je Ausbildungsplatz fr VS bzw. 0,7 fr AHS). Als Mindestwerte sind in Volksschulen Fahrradabstellpltze fr 7- 10% und in weiterfhrenden Schulen fr 10- 15% der SchlerInnen (Klassenschlerhchstzahl) vorzusehen. Die Fahrradabstellanlagen sind entweder in Form von Fahrradrumen oder als berdachte Radabstellanlagen im Auenbereich zu schaffen und anzubieten. Aus Grnden der Sicherheit sollten die Fahrradabstellpltze an einem von der Schule aus gut einsehbaren Ort angelegt werden. Empfehlenswert sind berdies versperrbare Aufbewahrungsmglichkeiten fr Scooter, Skateboards etc. Gestaltungshinweise fr Fahrradabstellpltze:

    Jedenfalls ist auf die von der ffentlichen Verkehrsflche aus leichte und tunlichst ohne Hhenunterschied erreichbare Zugnglichkeit Rcksicht zu nehmen. Unvermeidbare Hhenunterschiede sind durch Rampen zu berwinden. Verbindungswege zwischen der ffentlichen Verkehrsflche und Anlagen zum Abstellen von Fahrrdern, mssen mindestens 1,4 m breit sein. Verbindungswege sollen max. 30 m lang sein. Die lichte Breite von Tren zu Fahrradabstellrumen oder im Verlauf von Verbindungswegen muss mindestens 1 m betragen.

    Fahrradstellpltze mssen eine Lnge von mindestens 2 m und eine Breite von mindestens 0,8 m haben.

    Fahrradabstellanlagen sind mit Vorrichtungen wie etwa Anlehnbgel auszustatten, die ein Umfallen der Fahrrder verhindern und ein Anschlieen des Fahrradrahmes ermglichen.

    Die Rangierflchen mssen eine Mindestbreite von 1,8 m haben.

    7 RVS. Richtlinien und Vorschriften fr den Straenverkehr

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    Bauphysik, Raumklima und Energieeffizienz Energieeffizienz Die Begriffsbestimmungen fr den Wrmeschutz sind in der NORM B 81108 festgelegt. Die Umsetzung der EU Gebuderichtlinie sieht Mindestanforderungen an die Energieeffizienz von Gebuden vor. Dazu sind in der OIB Richtlinie 6 des sterreichischen Instituts fr Bautechnik (OIB)9 Grenzwerte fr den Heizwrmebedarf HWB sowie den Endenergiebedarf EEB festgelegt. Im Energieausweis sind fr Schulgebude zur Ermittlung des EEB auch die Beleuchtung, die Belftung und die Hilfsenergie der haustechnischen Anlagen sowie allenfalls Khlenergie zu bercksichtigen. Abweichend von der OIB-Richtlinie ist Khlenergiebedarf bei Schulbauten unbedingt zu vermeiden, bzw. muss ein allenfalls vorhandener Khlenergiebedarf mit passiven Khlsystemen abgedeckt werden siehe auch sommerliche berwrmung. Die zulssigen Werte fr den HWB werden fr ffentliche Gebude durch eine Vereinbarung zwischen Bund und Lndern gem Artikel 15a der Bundesverfassung verschrft. Neubau

    Vereinbarung zwischen Bund und Lndern gem Art. 15a B-VG ber Manahmen im Gebudesektor zum Zweck der Reduktion des Ausstoes an Treibhausgasen

    Artikel 12

    Mindestanforderungen fr den Neubau ffentlicher Gebude der Vertragsparteien

    (1) Bei der Errichtung ffentlicher Gebude sind folgende Energiekennzahlen zur Anwendung zu bringen: HWB in kWh/(ma) Bei einem A/V-Verhltnis 0,8 Bei einem A/V-Verhltnis 0,2 Ab 1.1.2010 15 8 Ab 1.1.2012 12 7 Die Werte in der Tabelle beziehen sich auf den Zeitpunkt der baurechtlichen Genehmigung Darber hinaus gelten in einigen Bundeslndern spezielle Anforderungen. Im Sinne einer nachhaltigen und ambitionierten Planung sind Zielwerte fr den Endenergiebedarf anzustreben, die unter jenen der Grenzwerte liegen und sich am Passivhausstandard mit einem Heizwrmebedarf bis max. 10kWh/m2a, entsprechend 15 kWh/ma nach der Berechnung mit dem Passivhaus Projektierungspaket PHPP, orientieren. Durch entsprechende Pilotprojekte sollten Erfahrungen mit Schulen in Passivhausbauweise gesammelt werden (siehe auch Lftung). Sanierung Auch bei Sanierungen haben Schulgebude eine bestmgliche thermisch-energetische Qualitt entsprechend den rtlichen und gesetzlichen Gegebenheiten (z.B. Denkmalschutz) zu erreichen. Fr umfassende Sanierungen gilt der Neubaustandard als Ziel. Fr Teilsanierungen oder bei Auflagen des Denkmalschutzes ist eine schrittweise Reduktion des Energiebedarfs anzustreben. Auch fr die Sanierung gibt es entsprechende Grenzwerte fr den HWB in der Art. 15 a Vereinbarung zwischen Bund und Lndern.

    8 NORM B 8110-1 Wrmeschutz im Hochbau 9 OIB-Richtlinie 6 Energieeinsparung und Wrmeschutz; sterr. Institut fr Bautechnik

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    Artikel 13

    Mindestanforderungen fr die Sanierung ffentlicher Gebude der Vertragsparteien

    (1) Die Vertragsparteien verfolgen das Ziel im Bereich der ffentlichen Gebude umfassende Sanierungen umzusetzen. Dabei werden folgende Energiekennzahlen zur Anwendung gebracht: HWBBGF in kWh/(ma) A/V-Verhltnis 0,8 A/V-Verhltnis 0,2 Bis Ende 2009 27 14 Ab 1.1.2010 25 12 CO2 Emissionen Den bundesweiten Klimaschutzbestrebungen ist im Schulneubau und bei Heizsystemerneuerungen dadurch Rechnung zu tragen, dass bei Neuerrichtung von Objekten diese grundstzlich mit Wrmeversorgungen auf Basis erneuerbarer Energietrger auszustatten sind. Auch Fern- und Nahwrme stellen in Abhngigkeit der eingesetzten Primrenergie vergleichsweise CO2-rmere Wrmetrger gegenber der direkten Verbrennung ausschlielich fossiler Brennstoffe dar. Die jhrliche CO2-Emission infolge des Betriebes des Gebudes wird aus dem Endenergiebedarf und dem Energietrger-Mix ermittelt. Dabei sind folgende Emissionsfaktoren zur Ermittlung der CO2 Emissionen heranzuziehen, sofern fr den speziellen Fall keine genaueren Werte vorliegen.10

    Energieform Treibhauswirkung

    [kg CO2/kWh]

    Erdgas 0,23

    Strom 0,33

    Solarthermie 0,032

    Photovoltaik 0,049

    Pellets 0,037

    Die im Schulgebude eingesetzten Energietrger sowie die dadurch verursachten CO2-Emissionen sind gemeinsam mit dem Energieausweis an gut sichtbarer Stelle in der Schule bekannt zu machen. Energiebuchhaltung siehe auch Kapitel Betriebshinweise

    Die Umsetzung der Anforderungen ist mit Hilfe der Energiebuchhaltung monatlich zu berwachen. Die fr die Energiebuchhaltung notwendige Infrastruktur ist bei Planung und Bau zu bercksichtigen. Energiekosten-Wirtschaftlichkeitsrechnungen / Lebenszykluskosten Bei Neubau und Sanierung sind die Lebenszykluskosten in Betracht zu ziehen. Die Energiekosten-Wirtschaftlichkeitsrechnungen sind gem NORM B 8110 Teil 411 und NORM M 714012 darzustellen und bilden eine wesentliche Planungsgrundlage13.

    10 Quelle: Werner Plz; Umweltbundesamt GmbH 11 NORM B 8110-4 Wrmeschutz im Hochbau Teil 4: Betriebswirtschaftliche Optimierung des Wrmeschutzes 12 NORM M 7140 Betriebswirtschaftliche Vergleichsrechnung fr Energiesysteme nach der erweiterten Annuittenmethode 13 Die genauen Abgrenzungen der Berechnung und die Randbedingungen wie Laufzeit, Preissteigerungsrate, Energiepreise etc. sind vom Bauherrn vorab festzulegen.

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    Sommerliche berwrmung14 Die Raumtemperatur von Aufenthaltsrumen sollte an Hitzetagen, insbesondere an Schwletagen zwischen 3C und 6C unter der maximalen Auenlufttemperatur bleiben. Khlenergiebedarf muss vermieden oder durch passive Khlsysteme wie Wrmespeicherung, Beschattung und Nachtlftung gedeckt werden. Der Nachweis ist gem NORM B 8110 Teil 315 zu berechnen. Wo dieses einfache Verfahren keine entsprechenden / eindeutigen Ergebnisse liefert, mssen durch dynamische Gebudesimulation alle Einflussgren des thermischen Komforts mittels anerkannter Programme berechnet werden (z.B. TRNSYS). Einflussfaktoren fr die sommerliche berwrmung14:

    die Gre und Orientierung der strahlungsdurchlssigen Flchen (Glasflchen) die Wirkung des Sonnenschutzes das Ausma der natrlichen Belftung des Innenraumes die speicherwirksame Masse die Wrmeabgaben durch NutzerInnen und Gerte (EDV)

    Hinweise fr ein gnstiges Sommerverhalten14:

    Khltechnisch gnstige Querlftung der Klassen und der Erschlieungsbereiche, Pausenhallen etc. (z. B. automatisch ffenbare Fensteranteile)

    Gute Querdurchlftungsmglichkeiten whrend der Nacht (z.B. Tr, Oberlichten), eventuell automatisiert (Beachtung eines entsprechenden Wetter- und Einbruchsschutzes bei den Fenstern)

    Speicherwirksame Massen insbesondere in den Decken, wenn mglich auch in Zwischenwnden und Bodenaufbauten. Mglichst geringer Anteil an Leichtbaukonstruktionen (Abgehngte Decken, aufgestnderte Bden etc.)

    Hocheffizienter Sonnenschutz (siehe auch: Kapitel 5. Natrliche Belichtung und knstliche Beleuchtung, Abschnitt Fensterflchen)

    Bei mechanischer Lftung: Einbeziehung der Lftung ins sommerliche13 Klimakonzept

    Manche der o. a. Manahmen knnen Nachteile hinsichtlich der Raumakustik bzw. Probleme bezglich der Brandschutzauflagen mit sich bringen. Daher sind raumklimatische und akustische Konzepte sowie Brandschutzkonzepte gemeinsam zu entwickeln und auf einander abzustimmen. Dichtheit der Gebudehlle Die Anforderungen an die Energieeffizienz bedingen eine hohe Dichtigkeit der Bauten. Die NORM EN 1382916 sieht Maximalwerte fr den gemessenen Luftvolumenstrom bei der Druckdifferenz zwischen innen und auen von 50 Pa (Blower-Door-Test n50) vor. Fr Schulbauten gelten folgende Anforderungen an die Luftdichtheit, die Werte sind im Luftdichtheitstest nachzuweisen:

    mit mechanischer Lftungsanlage ohne Wrmerckgewinnung: n50 = 1,5 h-1 mit mechanischer Lftungsanlage mit WRG: n50 = 1,0 h-1 Passivhaus-Standard n50 = 0,6 h-1

    Diese Anforderungen entsprechen auch den klima:aktiv Kriterien.

    Bei Gebuden mit natrlicher Lftung n50 = max. 3,0 h-1, Zielwert n50 = 1.5 h-1

    14 Der Begriff sommerlich bezieht sich nicht auf die kalendarische Jahreszeit sondern auf hohe Auentemperaturen 15 NORM B 8110-3 Wrmeschutz im Hochbau Teil 3: Wrmespeicherung und Sonneneinflsse 16 NORM EN 13829 Wrmetechnische Verhalten von Gebuden Bestimmung von Luftdurchlssigkeit von Gebuden Differenzdruckverfahren (ISO 9972)

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    CO2 Belastung in Innenrumen Als Richtwert fr die CO2 Belastung in Innenrumen von Schulen gelten 1500 ppm (lt. Leitfaden fr die Innenraumlufthygiene in Schulgebuden17). Aktuelle Beispiele zeigen, dass der laut Pettenkofer anzustrebende Wert von 1000 ppm selbst bei Schulgebuden mit mechanischen Be- und Entlftungsanlagen kaum erreicht werden kann. Die Folgen wren andernfalls Einbuen des Nutzerkomforts (z.B. Zuglufterscheinungen) und erhhte Energieverbruche. Luftwechsel Siehe auch Kapitel 8. Heizungs-, Klima-, Lftungs- und Sanitranlagen.

    Fr Unterrichtsrume sind Frischluftraten von 15 m/h fr bis 10-jhrige und von 20 m/h fr ber 10-jhrige SchlerInnen erforderlich18.

    Fensterlftung ist mit Wrme- und Energieverlusten, Klteeintrag in den klteren bzw. Wrmeeintrag in den warmen Jahreszeiten sowie eventueller Lrm- und Schadstoffbelastung von auen verbunden. Da die Dauer der Stolftung zeitlich begrenzt werden muss, sind diese erforderlichen Frischluftraten nur mit Hilfe von Querlftung (siehe auch sommerliche berwrmung) oder von mechanischen Lftungssystemen erreichbar. Um im Betrieb die erforderliche Fensterlftung seitens der Nutzer sicher zu stellen, knnen so genannte Lftungsampeln19 eingesetzt werden. Bei der Wahl von Fensterlftungssystemen ist in Hinblick auf eine Optimierung des Luftwechsels auf zugriffsgnstig positionierte Lftungsflgel in ausreichender Anzahl und Gre sowie auf Mglichkeiten zur Querdurchlftung (unter Beachtung akustischer und brandschutztechnischer Anforderungen) zu achten. (siehe auch Kapitel 5. Natrliche Belichtung und knstliche Beleuchtung, Abschnitt Fensterflchen) Bei Fensterkonstruktionen muss eine Dauerlftung mglich sein; dabei ist das Hineinragen der Flgel in Sitz- und Gehbereich nach Mglichkeit zu vermeiden (siehe auch Kapitel 12. Sicherheit und Gesundheitsfrderung). Die Breite der Lftungsflgel ist auf Stabilitt und langjhrige Funktionstchtigkeit auszurichten (Richtma von max. ca. 90 cm). Mechanische Be- und Entlftungssysteme stellen bei sorgfltiger Planung und Ausfhrung sowie kompetenter personeller Betreuung gute Lsungen dar. Kommen mechanische Be- und Entlftungsanlagen zum Einsatz, ist unbedingt darauf zu achten, dass eine manuelle Fensterlftung trotzdem mglich ist. Luftfeuchte Fr ein hinreichendes Wohlbefinden und zur Vermeidung von Schadensentwicklungen soll in einem umschlossenen Raum whrend der Heizperiode die relative Luftfeuchte bei 20 C Raumlufttemperatur lngerfristig bestimmte Grenzwerte nicht ber- bzw. unterschreiten. Gem NORM EN 1525120 sollte die relative Luftfeuchte zwischen 25% bis 60% liegen. Wasserdampfdiffusion Ausreichender Schutz gegen schdliche Kondensation im Bauteilinneren bzw. Oberflchenkondensation an den Bauteiloberflchen ist gem NORM B 8110-221 nachzuweisen.

    17 Leitfaden fr die Innenraumlufthygiene in Schulgebuden, Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamt, Berlin 2000 18 in der deutschen Sanierungsstudie fr Schulen der 1950er Jahre BINE wird mit 17 m3/h/Pers. operiert. BINE Informationsdienst, Fachinformationszentrum Karlsruhe, Bro Bonn; www.bine.info 19 Die Lftungsampel signalisiert die Luftqualitt ber 7 Leuchtdioden Frderkennzeichen 0329795 A-E 20 NORM EN 15251 Eingangsparameter fr das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der Energieeffizienz von Gebuden - Raumluftqualitt, Temperatur, Licht und Akustik 21 NORM B 8110-2 Wrmeschutz im Hochbau - Teil 2: Wasserdampfdiffusion und Kondensationsschutz

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    Wrmebrcken Wrmebrcken bewirken rtlich hhere Wrmeverluste sowie im Vergleich zu den Nachbarflchen wesentlich khlere Flchenbereiche an der warmseitigen Raumhlle. Vor allem bei den in diesem Kapitel geforderten energieeffizienten Bauweisen stellen Wrmebrcken wesentliche Defizite dar und sind durch sorgsame Planung und Ausfhrung zu vermeiden. Eine pauschale Bercksichtigung der Wrmebrckenwirkung ist nicht mehr zulssig. Der quantitative Nachweis der Wrmebrckenwirkung kann mit zwei Anstzen gem klima:aktiv Kriterienkatalog nachgewiesen werden22: Definitionen Endenergiebedarf Grundstzlich ist zwischen Energie-Bedarfs-Kennzahlen (berechnete Energiekennzahlen wie z.B. Heizwrmebedarf) und Energie-Verbrauchs-Kennzahlen (gemessene Energiekennzahlen wie z.B. Stromverbrauch) zu unterscheiden. Der Endenergiebedarf ist jene Energiemenge, die dem Heizsystem und allen anderen energietechnischen Systemen zugefhrt werden muss, um den Heizwrmebedarf, den Warmwasserwrmebedarf, den Khlbedarf sowie die erforderlichen Komfortanforderungen an Belftung und Beleuchtung decken zu knnen; ermittelt an der Systemgrenze des betrachteten Gebudes. Anmerkung: Bei Anwendung der Berechnungsmethode fr Schulgebude gem OIB-Leitfaden

    werden auch die Elemente Beleuchtung, Belftung und Hilfsenergie der haustechnischen Anlagen sowie allenfalls Khlenergie bercksichtigt.

    Der Nachweis erfolgt dem Leitfaden Energietechnisches Verhalten von Gebuden des sterreichischen Instituts fr Bautechnik (OIB) entsprechend. Ziel- und Grenzwerte:

    Zielwerte sind anzustrebende Richtwerte Grenzwerte werden in bergeordneten Planungsinstrumenten wie Bauordnungen oder OIB

    Richtlinien definiert. CO2 Emissionen Die jhrliche CO2-Emission infolge des Betriebes des Gebudes wird aus dem Endenergiebedarf und dem Energietrger-Mix ermittelt. Die Berechnung der CO2-Emission erfolgt anhand des OIB Leitfadens Energietechnisches Verhalten von Gebuden. CO2 Belastung in Innenrumen - Pettenkoferscher Wert von 1000 ppm Max von Pettenkofer zeigte um 1860 mit seinen Untersuchungen zur Innenluftqualitt, dass das Befinden des Menschen u.a. von der CO2-Konzentration der Raumluft abhngt. Diese Erkenntnisse und der daraus resultierende Pettenkofersche Wert von 1000 Parts per Million [ppm] (CO2-Konzentration unter 0,1%) haben noch heute in Regelwerken wie der NORM EN 1377923 Gltigkeit. Lebenszykluskosten Auf ein Projekt bertragen, bedeutet der Begriff Lebenszyklus die gesamte Dauer der Phasen Planung, Errichtung, Betrieb und Erhaltung, Erneuerung, Abriss und Entsorgung. Die whrend des Lebenszyklus entstehenden Kosten, die unmittelbar dem Projekt zugeordnet werden knnen, bilden dann die Lebenszykluskosten. Durch den Vergleich von Lebenszykluskosten fr verschiedene Varianten kann die auf die gesamte Lebensdauer bezogene wirtschaftlich optimierte Variante ermittelt werden. Planungsziel ist die Optimierung der Lebenszykluskosten als Summe aus Errichtungskosten und diskontierten Folgekosten (Barwert der Lebenszykluskosten). Nur wenn die Folgekosten bereits bei der Gebudeplanung mitbercksichtigt werden, ist eine Kostenoptimierung ber den gesamten Lebenszyklus mglich.

    22 klima:aktiv Kriterienkatalog, erstellt i.A. des Lebensministeriums und des bmvit, www.klimaaktivhaus.at 23 NORM EN 13779 Lftung von Nichtwohngebuden Allgemeine Grundlagen und Anforderungen an Lftungs- und Klimaanlagen

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    Natrliche Belichtung Allgemeines Die Beleuchtungsplanung ist ein wichtiger Bestandteil der Gesamtplanung von Schulgebuden, der die Einbindung von Fachplanern erfordert. Bei der Planung von Schulgebuden ist auf Grund der unterschiedlichen Anforderungen sowohl zwischen Tages- und Kunstlicht als auch zwischen den einzelnen Funktionseinheiten (Klassen- bzw. Sonderunterrichtsrume, Pausen- und Verkehrsflchen, Broflchen) zu unterscheiden. Bei Unterrichts- und Arbeitsrumen stehen sowohl bei der Tageslicht- als auch bei der Kunstlichtplanung die arbeitsplatzspezifischen Anforderungen an die Lichtqualitt eines Raumes im Vordergrund. Das menschliche Leistungsverhalten ist abhngig von der Beleuchtung und der damit verbundenen Sehleistung. In Pausen- und Verkehrsflchen hingegen ist es empfehlenswert, differenzierte Lichtmilieus zu schaffen. Differenzierte Kunstlichtmilieus sind kein Tageslichtersatz, sondern haben dem jeweiligen Raum eine spezifische Ausdrucksform zu verleihen. Natrliche Belichtung Bei der Planung ist aus betriebswirtschaftlichen und psychologischen Grnden eine grtmgliche Ausnutzung von natrlichem Licht anzustreben; vor allem in Unterrichts- und Arbeitsrumen ist dabei eine Blendung durch groe Leuchtdichteunterschiede zu vermeiden. Alle Aufenthaltsrume von Personen (Unterrichts- und Arbeitsrume) sind mit mglichst horizontalen Sichtbeziehungen nach auen auszufhren. Ein Verzicht auf die horizontale Sichtverbindung nach auen ist im Einzelfall speziell festzulegen. Dies ist nur bei Rumen, in denen sich nicht stndig Personen aufhalten bzw. wenn funktionelle Vorteile damit verbunden sind (z.B. Turnhallen, Instrumentalbungszellen), zweckmig. Gnge, die Aufenthaltsrume erschlieen, sollen natrlich belichtet und belftet sein. Unterrichtsrume weisen i.d.R. relativ groe Raumtiefen auf. Um auf volle Raumtiefe eine ausreichende natrliche Belichtung zu gewhrleisten, soll die Raumhhe 3,20 m nicht unterschreiten (siehe auch Kapitel 6. Rume fr den allgemeinen Unterricht Mae und Dimensionen). Darber hinaus ist eine Belichtung von zwei Seiten (an den beiden Lngswnden, parallel zur Blickrichtung) wnschenswert (z.B. Oberlichten zu den Gngen). Bei Raumkonfigurationen mit Raumtiefen von mehr als 8 m ist eine beidseitige natrliche Belichtung erforderlich. Groe Leuchtdichteunterschiede zwischen Fensterhelligkeit und geringerer Helligkeit des Innenraumes machen laufende Adaptationen des menschlichen Auges notwendig, was zu Ermdung und Konzentrationsschwche fhrt.

    Hinweis: In Unterrichts- und Arbeitsrumen ist ein mglichst gleichmiger Tageslichtverlauf notwendig. Geeignete Tageslicht-Umlenksysteme, welche die direkte Sonneneinstrahlung ausblenden und die diffuse Himmelsstrahlung zur natrlichen Beleuchtung nutzen, lenken Tageslicht bis tief in das Rauminnere.

    Bezogen auf die Blickrichtung zur Tafel bzw. Projektionsflche soll der seitliche Lichteinfall im Allgemeinen von links erfolgen. Bei Rumen, deren Verbindung untereinander notwendig ist, kann eine Abkehr von dieser Regel jedoch funktionelle Vorteile bedeuten.

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    Fensterflchen Die Fensterflchen in Unterrichts- und Arbeitsrumen sind in Hinblick auf eine mglichst tief ins Rauminnere reichende natrliche Belichtung der Rume und einen Tageslichtquotienten von mind. 1% sowie auf Vermeidung einer sommerlichen berhitzung zu planen und sind somit standort- und konstruktionsabhngig. (Orientierung, Verschattung, Speichermassen). Entsprechende rechnerische Nachweise (Tageslicht-Quotient, sommerliche berhitzung) sind zu fhren. Als Orientierungswerte fr Fensterflchen von Unterrichtsrumen gelten bei freiem Lichteinfall ca. 1/6 bis 1/5 und bei eingeschrnktem Lichteinfall ca. 1/5 bis 1/4 der Fubodenflche. Im Interesse einer Gleichwertigkeit der Arbeitspltze muss die Fensterflche in diesen Rumen mglichst gleichmig ber die gesamte Lnge der Fensterwand angeordnet werden. Die Arbeitsflchen mssen mglichst schattenlos gleichmig belichtet sein; Mauerpfeiler sollen daher nicht breiter als 1 m sein. Fenster in Tafelwnden sowie in Wnden, auf die projiziert wird, sind zu vermeiden. Bei Rumen mit groen Raumtiefen (z.B. Unterrichtsrume, Gruppenrume etc.) sind mglichst hohe Fensterffnungen anzustreben, da diese eine tief in den Raum reichende natrliche Belichtung sicherstellen. In Hinblick auf die Positionierung der Heizkrper und weitere Abstellmglichkeiten sowie auf die Erhaltung und den Energieverbrauch sollten in Unterrichtsrumen jedoch Parapete (siehe auch Kapitel 12. Sicherheit und Gesundheitsfrderung) vorgesehen werden. Die Gre der Fensterflgel und Glasfelder ist auf eine mglichst effiziente Reinigung und Erhaltung abzustimmen. Um die Reinigung und Wartung durchzufhren, sollen keine zustzlichen Vorrichtungen (z. B. Gerst) erforderlich sein (siehe auch Kapitel 4. Bauphysik, Raumklima und Energieeffizienz). Im Hinblick auf die Aufenthaltsqualitt ist eine natrliche Besonnung der Fenster von Unterrichtsrumen empfehlenswert. Bei Rumen, in die Sonnenlicht einfallen kann, ist ein einstellbarer Sonnen- und Blendschutz vorzusehen. Dieser sollte zwecks Wartung leicht zugnglich sein. Eine tageslichtabhngige Steuerung kann projektspezifisch von Vorteil sein. Auenliegenden, gut hinterlfteten Sonnenschutzsystemen ist bezglich der sommerlichen berwrmung der Vorzug zu geben. Bei groflchigen auenliegenden Sonnenschutzsystemen ist auf die Windsicherheit zu achten (sturmsichere Ausfhrung mit Windsensor sowie Frost- und Feuchtigkeitswchter). Bei groen Glasflchen und solchen mit Durchsicht auf Grnbereiche sind in der Planungsphase Manahmen gegen den Anprall von Vgeln festzulegen.

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    Aufbewahrungssysteme Allgemeines Die Wahl der Aufbewahrungs- und Schliesysteme steht in Zusammenhang mit der Organisationsform der Schule und muss daher projektspezifisch erfolgen. Die Wahl der Aufbewahrungssysteme fr Garderobe und Arbeitsbehelfe ist raumrelevant, d.h. sie beeinflusst die rumliche Organisation des Gebudes und muss daher bereits im Entwurfsstadium erfolgen. Die Schliesysteme sind bauseits umzusetzen und daher in den Ausschreibungen zu bercksichtigen. Aufbewahrungssysteme

    Grundstzlich ist zwischen Aufbewahrungssystemen fr Bekleidung und Schuhe (Garderoben) sowie fr Arbeitsbehelfe und Utensilien zu unterscheiden. Hinsichtlich der Oberflchen wird auf das Kapitel 12. Sicherheit und Gesundheitsfrderung verwiesen. Aufbewahrungssysteme fr Bekleidung und Schuhe Garderoben Bei der Aufstellung von Garderoben in Verkehrsflchen muss die erforderliche Fluchtwegbreite gewhrleistet werden. Der Inhalt von Ganggarderoben stellt eine zustzliche Brandlast dar. Der verhltnismig groe Flchenbedarf von Garderoben bei greren Schulstandorten fhrt oftmals zu Lsungen im Untergescho; diesbezglich ist besonders auf die Raum- und Aufenthaltsqualitt und die Vermeidung von schlecht einsehbaren Bereichen zu achten. Als Garderoben knnen Spind- oder Hakensysteme zur Anwendung kommen.

    Spinde sind Garderobensysteme, die fr SchlerInnengarderoben Verwendung finden.

    Organisationsformen: Spinde knnen als zentrale (z.B. Kellerspinde) und dezentrale (z. B. Gangspinde)

    Aufbewahrungssysteme Einsatz finden. Spinde sind individuelle Aufbewahrungssysteme (zumeist ein Spind fr 1-2 SchlerInnen).

    Vorteile: + versperrbar + neben Bekleidung und Schuhen knnen zustzlich Arbeitsbehelfe und andere Utensilien

    untergebracht werden.

    Nachteile: - die Schlsselverwaltung kann vor allem bei jngeren Kindern problematisch sein. - Hygiene (nasse berbekleidung etc.)

    Richtwerte fr die Gre: Breite: 400 mm (500 mm in Ausnahmefllen) Tiefe: 500 mm bis 520 mm Hhe: 1.800 mm bis 2.080 mm

    Die Spinde sind jeweils mit zwei von einander unabhngigen Abteilen (fr jeweils 2 SchlerInnen) ausgestattet, senkrechte und Z-frmige Teilungen sind mglich.

    Ausfhrung Spinde auf Fluchtwegen mssen den jeweiligen standortspezifischen Brandschutzbestimmungen entsprechen. Die Beanspruchungen im Schulalltag setzen keine doppelwandige Ausfhrung der Spinde voraus.

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    Spinde sind aus hygienischen Grnden zu belften; bei Schulen, die ber mechanische Be- und Entlftungssysteme verfgen, knnen die Spinde an diese Systeme angeschlossen werden. Spinde fr behinderte Menschen sind gem NORM B 160024 mit einem ffnungswinkel von 180 auszufhren, die unteren Ablagen mssen mind. 40 cm ber dem Boden und die Haken in einer Hhe von 100 bis 120 cm angeordnet werden. Schliesystem Spinde sind einzeln versperrbar. Das Schliesystem der Spinde ist nach schulorganisatorischen Gesichtpunkten zu whlen, in Hinblick auf Schlsselverlust und -ersatz haben sich persnliche Vorhngeschlsser bewhrt. Hakensysteme sind Garderobensysteme, die fr SchlerInnengarderoben Verwendung finden knnen; fr LehrerInnengarderoben sowie fr Garderoben der Verwaltung stehen Hakengarderoben in eigenen, versperrbaren Garderobenrumen zur Verfgung.

    Organisationsformen Hakengarderoben sind gemeinschaftliche Aufbewahrungssysteme Hakengarderoben knnen zentral als Zentral- / Schleusengarderoben oder dezentral als

    Ganggarderoben oder als Garderobenrume angeordnet werden. Vorteil: + abhngig von der Raumgre ist die Mehrfachnutzung eines zentralen Garderobenraumes

    mglich.

    Nachteile: - fr das Versperren der Garderobenrume sind eigene Organisationsformen erforderlich.

    Gre, Platzbedarf Erfahrungsgem ist fr bis 10jhrige SchlerInnen mit einem durchschnittlichen Platzbedarf von 0,4 m2/SchlerIn und fr ber 10jhrige mit 0,5 m2/SchlerIn zu rechnen. Fr jede(n) Schler(in) ist ein Doppelhaken, eine Hutablage sowie ein Schuhfach zur Verfgung zu stellen. Die nur fr das Aufhngen der berkleider notwendige Grundrissflche betrgt 0,05 m2 je SchlerIn, die einschlielich der Hutablage erforderliche freie Hhe fr SchlerInnen bis zu 10 Jahren betrgt 1,20 m, fr SchlerInnen ber 10 Jahre 1,50 m. Fr das Abstellen der Schuhe ist zustzlich ein entsprechender Platz vorzusehen. Bei der Anordnung von Bnken fr den Schuhwechsel kann dieser Platzbedarf in der Bankgrundrissflche gedeckt werden. Die fr den Schuhwechsel und/oder fr das Ab- und Anlegen der berkleider notwendige Grundrissflche ohne Verkehrsflche betrgt fr SchlerInnen bis zu 10 Jahren 0,40 x 0,70 m25, fr SchlerInnen ber 10 Jahre 0,40 x 0,85 m26 je SchlerIn. Werden parallel stehende Garderobengestelle mit fixen Sitzbnken angenommen, so betrgt der Abstand von Bankhinterkante zu Bankhinterkante einschlielich des fr das Durchgehen erforderlichen Platzes fr SchlerInnen bis zu 10 Jahren 2,00 m und fr SchlerInnen ber 10 Jahre 2,30 m. Der Platzbedarf fr Hakengarderoben des Lehr- und Verwaltungspersonals betrgt auf Grund des geringeren Gleichzeitigkeitsfaktors 0,3 m/Person. Ausfhrung Bei innenliegenden Garderobenrumen ohne Entlftungsmglichkeit direkt ins Freie sind entsprechende Ablufteinrichtungen vorzusehen. Der Fuboden muss leicht zu reinigen und rutschhemmend sein siehe auch Kapitel 11. Material und Oberflchen. Mglichkeiten fr das Trocknen nasser berkleider sowie Schirme sind in der Planung zu bercksichtigen.

    Vorstehende Haken in Augenhhe stellen eine Verletzungsgefahr dar, deshalb sollten Garderobehaken nicht nach vorne, sondern zur Seite oder nach hinten gerichtet ausgefhrt werden.

    24 NORM B 1600 Barrierefreies Bauen - Planungsgrundlagen 25 bei einem Gleichzeitigkeitsfaktor von 1 26 ein geringerer Gleichzeitigkeitsfaktor von 0,67 hebt den greren Platzbedarf zum Teil auf. Kleinere Mae sind nur bei geringeren Gleichzeitigkeitsfaktoren gerechtfertigt oder verursachen Wartezeiten.

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    Schliesystem Hakengarderoben sind als gemeinschaftliche Aufbewahrungsformen zu versperren; entweder die Rume (Zentral- / Schleusengarderoben, Klassenabteilgarderoben) oder als Kojensystem am Gang (z.B. versperrbare, brandhemmend ausgefhrte Rolladenschrnke fr jeweils eine Klasse).

    Aufbewahrungssysteme fr Arbeitsbehelfe und Utensilien

    Aufbewahrungssysteme fr Arbeitsbehelfe und Utensilien von SchlerInnen Neben Spinden, die fr SchlerInnen die Doppelfunktion der Aufbewahrung von Garderobe und Arbeitsbehelfen bernehmen knnen, kommen zur Aufbewahrung von Arbeitsbehelfen unterschiedliche Systeme, z.B. Ablagen unter dem Tisch, Klassenregale und Klassenksten, zur Anwendung. Alle diese Systeme dienen der unversperrten Lagerung.

    Ablagen unter dem Tisch sind Bestandteile der Schulmbel; diese werden in der NORM A 165027 geregelt bzw. im ISS Beratungskatalog Arbeitsverhalten und Arbeitspltze im Unterricht erlutert.

    Im Volksschulbereich dienen Klassenschrnke und Klassenregale der Lagerung von Lern- und Arbeitsmaterialien der Klasse und der LehrerInnen, im weiterfhrenden Schulwesen der Aufbewahrung von Arbeitsbehelfen der Schlerinnen und Schler im Klassenraum. Bereits bei der baulichen Planung ist auf eine gute rumliche Integration dieser Aufbewahrungsmbel zu achten.

    Vor allem zur Aufbewahrung von Notebooks (Notebook-Klassen) bzw. in den Turnsaalgarderoben bei Nutzung durch Schulfremde (Mehrfachnutzung) finden auch Schliefcher Verwendung. Schliefcher fr Notebooks sollten in den jeweiligen Klassenrumen vorgesehen werden, Schliefcher fr die Mehrfachnutzung der Turnsle an zentraler, fr beide Geschlechter gleichermaen zugnglicher Stelle im Garderobenbereich. Schliefcher auf Fluchtwegen mssen den jeweiligen standortspezifischen Brandschutzbestimmungen entsprechen. Das Schliesystem der Schliefcher ist nach schulorganisatorischen Gesichtpunkten und entsprechend dem Verwendungszweck zu whlen. Bei der Verwahrung von Notebooks knnen versicherungsspezifische Vorgaben das Schliesystem bedingen. Eine Facheinteilung der Schliefcher erscheint zweckmig.

    Aufbewahrungssysteme fr Arbeitsbehelfe und Utensilien von LehrerInnen In der Regel steht jedem Lehrer/jeder Lehrerin im Konferenzzimmer ein versperrbares Kstchen zur Aufbewahrung persnlicher Gegenstnde zu Verfgung. Sofern nach den infrastrukturellen und organisatorischen Gegebenheiten Sammlungsrume auch die Funktion von Arbeitsrumen fr die Unterrichtsvorbereitung erfllen, bestehen dort zustzliche Aufbewahrungsmglichkeiten fr LehrerInnen.

    Zur allflligen Unterbringung spezieller Arbeitsbekleidung (z.B. Labor- und Werkstttenbetrieb, Leibeserziehung) sollen in den betreffenden Sammlungs- und Nebenrumen Ablage- bzw. Aufbewahrungsmglichkeiten vorgesehen werden.

    27 NORM A1650 Sessel und Tische fr den allgemeinen Unterricht

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    Sicherheit ber die allgemeinen die Sicherheit betreffenden Regelwerke (Bauordnungen, TRVBs, Normen etc.) hinaus werden folgende Sicherheitsanforderungen speziell fr den Schulbau definiert: Brandschutz Fr jedes Schulobjekt ist ein auf die rtlichen Gegebenheiten abgestimmtes Brandschutzkonzept (inklusive Brandschutzplan) erforderlich. Fluchtwege Rumung von Gebuden Fr die Bemessung der Breite und Lnge von Fluchtwegen fr den Gefahrenfall ist die Rumungszeit magebend, die in Zusammenhang mit der Personenbelegung steht. Die maximal zulssige Rumungszeit fr einen durch eine Stiege erschlossenen Gebudeteil und fr das gesamte Gebude betrgt 300 Sekunden. Zur Feststellung der Rumungszeit von Gebuden ist im ISS ein EDV-Programm zur Fluchtwege-Rumungssimulation installiert, welches folgende Informationen liefert:

    Rumungszeit von Rumen, Geschoen, Gebudeteilen; Gesamtrumungszeit des Gebudes; Ort, Dauer und Dichte von Stauungen; Standort und Bewegungsgeschwindigkeit jeder Person im Gebude in bestimmten

    Zeitintervallen; mgliche Personenkapazitt in Rumen und Gebuden.

    Die Anwendung eines derartigen Verfahrens wird empfohlen, um bei Neuplanungen im Bewilligungsverfahren zu objektivieren und fr vorhandene Gebude ein optimales Rumungsprogramm zu erhalten. Die lichte Durchgangsbreite von Hauptgngen muss mindestens 1,20 m betragen und proportional zur Personenbelegung erhht werden. Das Fluchtwegesimulationsprogramm hat gezeigt, dass Fluchtwegebreiten nur in Gehspurbreite (ca. 60 cm) und somit nur in Dimensionssprngen von 60, 120, 180 cm usw. relevant sind; Verbreiterungen im Zentimeterbereich bringen nur Verbesserungen im Komfort und in der Aufenthaltsqualitt, jedoch keine Vernderung der Flussgeschwindigkeit bzw. der Durchlasskapazitten. In Sonderunterrichtsrumen fr den naturwissenschaftlichen Unterricht soll der Fluchtweg fr SchlerInnen nicht an einem LehrerInnenexperimentiertisch im Vortragendenbereich vorbeifhren. Insbesondere in Sonderunterrichtsrumen, in welchen Experimente mit gefhrlichen Substanzen durchgefhrt werden, sollte daher mindestens ein Ausgang mglichst weit vom Experimentiertisch entfernt liegen. Tren Rumung von Gebuden Tren von Unterrichtsrumen und in Fluchtwegen mssen in Fluchtrichtung aufschlagen (Schlossseite des Trblattes nher zum Fluchtausgang bzw. Drehrichtung gegen Fluchtrichtung) und leicht zu ffnen sein. Trbltter drfen einander nicht behindern. Sie drfen weder beim ffnen noch in geffnetem Zustand die erforderlichen Fluchtwegbreiten oder die Lauf- und Podestbreiten von Stiegen einengen und mssen whrend der Bentzungszeit der Schule von innen schnell zu ffnen sein. Erschlieung Ausgnge von Schulgrundstcken sind so zu gestalten, dass Schlerinnen und Schler nicht direkt in den Straenverkehr geraten knnen. Zwischen dem ffentlichen Verkehrsbereich und dem Schuleingang sind ausreichende Staurume vorzusehen. Fugngerzugnge und Staurume sind vom fahrenden und ruhenden Verkehr mglichst freizuhalten.

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    im Gebudeinneren Im Verlauf von Verkehrswegen im Inneren sind insbesondere in Hinblick auf das Behindertengleichstellungsgesetz einzelne Stufen unzulssig und Schwellen oder andere geringe Niveauunterschiede zu vermeiden, wenn sie nicht aus funktionellen Grnden (Auentren, Akustiktren usw.) notwendig sind. Podeste, Treppenlufe und Rampen Allgemein zugngliche Flchen vor und unter Podesten, Treppenlufen, Rampen mit weniger als 2,10 m Durchgangshhe sind zu vermeiden, um Verletzungsgefahren durch unbeabsichtigtes Unterlaufen zu verhindern. Parapete und Brstungen Das ISS empfiehlt Parapethhen in Anlehnung an die OIB-Richtlinie 428: Die Parapethhe hat mind. 100 cm, ab einer Absturzhhe von mehr als 12 m mind. 110 cm zu betragen. Bei Fensterparapeten29 mit einer oberen Breite von mind. 20 cm darf die erforderliche Hhe um die halbe Brstungsbreite abgemindert werden, jedoch ein Mindestma von 85 cm nicht unterschritten werden. In Unterrichtsrumen sollte die Parapethhe auf Mblierbarkeit und Elektroinstallationen abgestimmt werden (Arbeitshhe und ggf. Kabelkanal). Fr Brstungen wird aus Sicherheitsgrnden eine ber die Angaben der OIB-Richtlinie 4 hinausgehende Regelung getroffen: Die Brstungshhe hat in Schulen mindestens 100 cm, ab einer Absturzhhe von mehr als 3 m mindestens 110 cm zu betragen. Der obere Abschluss von Brstungen und Gelndern ist so auszubilden, dass er nicht zum Be- oder berklettern einldt; Gefahren bergende Kletterhindernisse (z.B. Zackenleisten etc.) sind jedoch zu vermeiden. In Anlehnung an die OIB-Richtlinie 4 wird folgende Ausfhrung der Absturzsicherung empfohlen: ffnungen in der Absturzsicherung drfen zumindest in einer Richtung nicht grer als 12 cm sein. Im Bereich von 15 cm bis 60 cm ber fertiger Stufenvorderkante oder Standflche drfen keine horizontalen oder schrgen Umwehrungsteile angeordnet sein, es sei denn, die ffnungen sind in der Vertikalen nicht grer als 2 cm oder ein Hochklettern wird auf andere Weise erschwert. Bei Gelndern ber einem Treppenlauf ist der untere Abschluss so auszubilden, dass zwischen Gelnderunterkante und den Stufen ein Wrfel mit einer Kantenlnge von hchstens 12 cm durchgeschoben werden kann. Bei Gelndern neben einem Treppenlauf ist der untere Abschluss so auszubilden, dass zwischen der Gelnderunterkante und den Stufen ein Wrfel mit einer Kantenlnge von hchstens 7,5 cm durchgeschoben werden kann. Dabei darf der lichte Horizontalabstand zwischen Umwehrung und Treppenlauf nicht mehr als 3 cm betragen. Bei Setzstufen darf der offene lichte Abstand hchstens 12 cm betragen. Fensterkonstruktionen Bei Fensterkonstruktionen muss eine Dauerlftung mglich sein, dabei ist das Hineinragen der Flgel in Sitz- und Gehbereiche nach Mglichkeit zu vermeiden.

    28 OIB Richtlinie 4 Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit; sterr. Institut fr Bautechnik 29 Entgegen der OIB Richtlinie gilt im Schulbau die Mglichkeit der Hhenabminderung aus Sicherheitsgrnden nur fr Fensterparapete.