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Wer bekommt was?
Wer liefert wie viel?327 227 Tonnen Kakao im Wert von 541 Millionen Euro importierte Deutschland im Jahr 2008.
Elfenbeinküste
49,4 %
Nigeria
13,2 %Ghana
6,9 %
Übrige*
9,6 %
Togo
16,4 %
9,32 kgGerecht und öko
Fairtrade
0,1 %
0,5 %Biokakao
Kakaosorten
Ecuador
4,5 %
Logistik
2 CentSteuer
1 CentVerwaltung (Produktion)
2 CentWerbung, Marketing
8 CentLagerung
4 CentPersonalkosten
8 CentFläche, Energie
5 Cent
Zutaten Gewinn (Produzent) Verpackung Mehrwertsteuer Verwaltung (Verkauf)Gewinn (Verkauf)
1 Cent 2 Cent5 Cent4 Cent3 Cent18 Cent
* (Guinea, Sierra Leone, Liberia, Uganda, Kamerun, Papua-Neuguinea u. a.)
6 CentHerstellung
10. Dezember 2009 DIE ZEIT Nr. 51
Fotos: Vera Tammen für DIE ZEIT; foodanddrinkpho-to/doc-stock (Kakao bohnen); mauritius images (Kringel)
Montage: Katrin Guddat
Recherche: Judith-Maria Gillies
Quellen: GfK, Nielsen, Bundesverband der Deutschen Süßwa-renindustrie (BDSI), Europä-ischer Süßwarenver-band CAOBISCO, Weltverband ICA, Info- Zentrum Schokolade, Trans-Fair, Schokoladen-museum, Sweets Global Network
Grafik adaptiert von BAOBAB – Globales Lernen
Sortenanteile im Tafelmarkt: Vollmilch/Alpenmilch 18 %, Bitter 17,8 %, Nuss 16,5 %, Joghurt 7,5 %, Kinderschokolade 5,9 %, Weiße 4,3 %, Trauben-Nuss 3,5 %, Nougat 3,3 %Geschmackssache: Die Klassiker Vollmilch und Nuss bekamen Konkurrenz. Bitterschokolade machte im Jahr 2008 bereits 17,8 Prozent aus (1985 erst 8,3 Prozent). En vogue sind bei verschiedenen Sorten Zusätze wie Lavendel, Rosmarin, Bergamotte, Cranberry, Feige oder Granatapfel.
Unsere LiebLinGssChoKoLade
2008 bezahlten Verbraucher im Schnitt für 100 Gramm Schokolade 69 Cent, davon 18 für Zutaten (Kakao, Zucker, Milchpulver, Aromen, Lecithin, Fette). Mehr als für die Herstellung wird auf Werbung und Marketing verwandt (8 Cent). Der Händler muss hart kalkulieren – sein Gewinn beträgt lediglich 1 Cent.
Fairtrade-Organisationen zahlen ihren Pro duzenten relativ hohe Festpreise. Liegt der Weltmarktpreis darüber, zahlen die Organisati-onen auch den höheren Preis. 2008 war der Anteil an fair gehandeltem Kakao noch gering – wie auch der ökologischer Produkte.
Im Jahr 2007 verzehrte der Deutsche im Durchschnitt 9,32 Kilogramm Schokolade –weltweit Platz sechs. Größte Schleckermäuler sind die Iren (11,9 kg). Sie überflügelten die Schweizer (10,8 kg). Dahinter folgen Briten, Belgier und Norweger. Der Markt wird dominiert von den großen Nahrungsmittel konzernen: Mars (USA), Nestlé (CH), Ferrero (I), Hershey Foods (USA), Cadbury (GB) und Kraft Foods (USA). Marktführer in Deutschland ist Ferrero. Bei Tafel schokoladen liegen ganz vorne Milka (Kraft Foods) und Ritter Sport (Alfred Ritter).
die schokoladenseiteDie meiste Schokolade wird in Europa und Nordamerika gegessen. Dabei steigt der Pro-Kopf-Verbrauch in Europa, je weiter man in den Norden kommt. Wir zeigen, woher die Süßigkeit kommt – und wer an ihr verdient.
Kakao wird aus Bohnen gewonnen, den Samen des Kakaobaums. Als edelste Sorte gilt die aromatische Criollo-Bohne. Forastero allerdings, auch kräftig, aber weniger elegant, beherrscht seiner Robustheit wegen den Weltmarkt. Trinitario ist eine Kreuzung aus den beiden Sorten Criollo und Forastero.
kDurchführung
Lesen der GrafikDie SchülerInnen erhalten die Grafik, lesen diese und besprechen zum Einstieg folgende Fragen:
› Wovon handelt die Grafik? › Aus wie vielen Teilgrafiken besteht sie? Welche Überschriften bzw. Themen haben diese Teilgrafiken?
› Gefällt sie dir gut oder weniger gut? Begründe! › Findest du sie leicht zu lesen oder schwierig? Begründe!
Zusammenfassen zu KategorienAnschließend wird mit der Teilgrafik »Wer bekommt was?« weitergearbeitet. Vorab kann hier besprochen werden, dass aufgrund von Rundungen die Darstellung etwas ungenau ist und nicht jedes Stück für exakt drei Cent steht. Die vielen Einzelnennungen (Logistik, Steuer, Zutaten etc.) werden gemeinsam zu Kategorien zusammengefasst. Hier ist es wichtig zu erwähnen, dass der Anbau von Kakao unter die Rubrik Zutaten fällt und sich die Aufteilung auf der Grafik auf die Herstellung der Schokolade in Europa sowie Verkauf und Vermarktung bezieht. Dabei soll auch auf die Frage eingegangen werden, welche Vor und Nachteile eine solche Zusammenfassung bringt. Eine mögliche Einteilung findet sich auf der nächsten Seite.
Berechnen der Preise für jede KategorieNun werden die einzelnen Preise aus der Grafik ergänzt und für jede Kategorie die Summe berechnet. Aus der Liste soll klar ersichtlich sein, dass es sich um Teilsummen handelt. Gemeinsam wird besprochen, wie man das besonders klar darstellen kann.
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FächerMathematikZielgruppeab 6. Schulstufe
MaterialienGrafik (1x pro SchülerIn)Für VertiefungZirkel • Geodreieck • ev. Computer
Kompetenzen MathematikInhaltsbereichProzentrechnungStatistische DarstellungHandlungsbereichLesen und Interpretieren von DiagrammenRechnen mit GrundwertAnteil und Prozentsatz
Wer bekommt was?
Fächer Mathematik • BiologieGeographie/WirtschaftskundeZielgruppe ab 5. Schulstufe
Vier Methoden › Mathematikbeispiel zu Kosten
und Gewinn bei der Produktion › Auswertung und Darstellung einer
Konsumumfrage für Mathematik › Wirtschaftliche Zusammen-
hänge anhand der Produktions- und Vermarktungskette
› Produktionsbedingungen in Kakaoanbaugebieten
Die Schoko ladenseite
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20 ' händisch
10 ' am Computer
1 Südwind-Institut
»Vom Kakaobaum bis zum
Konsumenten. Die Wertschöpfungs
kette von Schokolade«
2012, S. 28
Mögliche DarstellungZutaten 18cProduktion 20c
Herstellung 6cFläche, Energie 5cVerpackung 4cVerwaltung (Produktion) 2cGewinn (Produzent) 3c
Transport 6cLogistik 2cLagerung 4c
Einzelhandel 3cVerwaltung (Verkauf) 2cGewinn (Verkauf) 1c
Personal 8cWerbung, Marketing 8cSteuern 6c
Steuer 1cMehrwertsteuer 5c
Berechnen des ProzentsatzesDie Kosten, die in den jeweiligen Kategorien entstehen, sollen jetzt in Prozent umgerechnet werden. Wie viel Prozent des Preises einer Tafel Schokolade machen beispielsweise die Zutaten aus? Wie viel Prozent des Preises erhält der Einzelhandel?
Die Ergebnisse werden auf eine Nachkommastelle gerundet. Aber Achtung: Am Ende müssen 100 Prozent herauskommen!
Prozentrechnen und ReflexionDa in der Grafik der Anbau von Kakao und somit der Verdienst der Kakaobauern und bäuerinnen nur unter der Rubrik Zutaten aufscheint, soll nun herausgearbeitet werden, wie viel Geld ein Kakaobauer bzw. eine bäuerin pro Tafel Schokolade bekommt. In Ghana sind dies durchschnittlich 5,6 Prozent des Ladenpreises einer Tafel Schokolade, in der Elfenbeinküste 4 Prozent1.Zunächst berechnen die SchülerInnen den Wert in Cent. Wichtig ist es gemeinsam zu erarbeiten, dass der berechnete CentBetrag der anteilsmäßige Preis für den Rohstoff Kakao ist. Das bedeutet, dass der Kakaobauer bzw. die bäuerin nicht einen Gewinn von knapp vier Cent (Ghana) bzw. knapp drei Cent (Elfenbeinküste) bekommt, sondern dass damit auch die gesamte Ware, mit all der geleisteten Arbeit (Pflege der Pflanzen, Ernte etc.) bezahlt wird.
Die SchülerInnen bestimmen, zu welcher der Kategorien (Zutaten, Produktion etc.) dieser Preis zählt. Zum Abschluss wird diese Zahl mit den anderen in der Liste genannten Preise (siehe Schritt 3) in Beziehung gesetzt und folgende Fragen werden diskutiert:
› Wer erhält mehr, wer weniger? › Können Gründe dafür genannt werden? › Ist diese Verteilung gerecht?
Vertiefung Darstellen in einer anderen FormZum Abschluss soll ein Kreisdiagramm, Säulendiagramm o. Ä. erstellt werden, das zeigt, wer welchen Anteil vom Preis bei der Schokoladenherstellung bekommt. Gearbeitet wird mit Zahlen für die zusammengefassten Kategorien (Schritt 3). Für die Erstellung ist ein Computer mit einem Tabellenkalkulationsprogramm besonders gut geeignet, doch wenn ein solcher nicht verfügbar ist, kann das Diagramm auch mit der Hand gezeichnet werden. Wichtig ist in beiden Fällen, dass alle formalen Kriterien eines Diagramms (Titel, Achsenbeschriftung, Legende etc.) vorhanden sind. Am Ende schreibt jede Schülerin/jeder Schüler ca. fünf Sätze zur Interpretation des Diagramms.
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kDurchführung UmfrageZu Beginn wird mit Hilfe des Arbeitsblattes »Umfrage zum Schokoladenkonsum« eine anonyme Erhebung zum Schokoladenkonsum in der Klasse durchgeführt. Die Auswertung erfolgt mittels Strichlisten an der Tafel.
Darstellung der LieblingssortenZunächst wird gemeinsam im Unterricht das Ergebnis der Lieblingssorten dargestellt. Es soll ein Säulendiagramm erstellt werden, jede Säule steht für eine Schokoladensorte. Kriterien für ein gutes Diagramm sind:
› Richtigkeit der Darstellung › Formale Kriterien: Titel, Achsenbeschriftungen, geeignete Skalierung auf den Achsen, Beschriftung der einzelnen Sorten oder Legende
› Grafische Kriterien: Genauigkeit, Gestaltung
InterpretationDie SchülerInnen sollen in Paararbeit fünf Informationen, die sie dem Diagramm entnehmen können, formulieren.
BeispielDie Sorte Alpenmilch ist die beliebteste. Sie wurde dreimal öfter genannt als die Sorte auf dem zweiten Platz.
Anschließend werden die Ergebnisse in der Großgruppe verglichen. Die Ergebnisse der Klasse werden mit den in der Zeitungsgrafik genannten Zahlen verglichen.
› Gibt es große Unterschiede? › Welche Gründe gibt es dafür?
Mittelwert berechnen Bei diesem Arbeitsschritt wird der arithmetische Mittelwert der pro Woche verzehrten Schokoladenmenge berechnet. (Erhebung, Frage 2)
Interpretationsfragen: › Wie hoch ist der durchschnittliche Schokoladenverbrauch in dieser Klasse? › Gibt es Ausreißerwerte? › Welche Menge an Schokolade essen die SchülerInnen der Klasse insgesamt pro Woche? › Erkläre, wie man den Mittelwert allgemein berechnet.
Hausübung Die SchülerInnen erstellen ein Säulendiagramm, das zeigt, welche Schokoladenmarken in der Klasse am beliebtesten sind. Sie berechnen den arithmetischen Mittelwert und schreiben die wichtigsten Informationen, die sie aus dem Diagramm ablesen können, in ca. fünf Sätzen zusammen.
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FächerMathematikZielgruppeab 5. Schulstufe
MaterialienGrafik (1x pro SchülerIn)Arbeitsblatt »Umfrage zum Schokoladenkonsum«Geodreieck • Buntstifte
Kompetenzen MathematikInhaltsbereichArbeiten mit StatistikenHandlungsbereichDurchführen und Auswerten einer Umfrage Darstellen der Ergebnisse in einem Kreis-diagramm, Berechnung des arithmetischen Mittelwertes, Interpretation
Für höhere KlassenBerechnung von Median, Modus, arith- metischem Mittel und Streuungsmaßen
Unsere Lieblinge
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Weiterführende Aufgaben Fairtrade und Bio?Viele SchülerInnen werden vermutlich nicht sicher wissen, ob sie Fairtrade oder BioSchokolade essen oder das Konzept von Fairtrade überhaupt nicht kennen. Das kann dazu genutzt werden ein Bewusstsein zu schaffen. Ausgehend vom Fragebogen und den Antworten der SchülerInnen werden der Faire Handel, biologische Landwirtschaft und deren Kennzeichnungen besprochen. Anschließend recherchieren die SchülerInnen zu Hause bzw. im Supermarkt, ob ihre Lieblingsschokolade gekennzeichnet ist als Bio, Fairtrade, als beides oder keines von beiden. In der nächsten Unterrichtsstunde werden die beiden letzten Fragen des Fragebogens erneut beantwortet und die Ergebnisse in der Klasse verglichen. Hat sich etwas im Ergebnis geändert? Ebenso wird die Verteilung mit den in der Grafik genannten Zahlen verglichen. Ist der Anteil der gekauften Bio bzw. FairtradeSchokolade in der Klasse niedriger oder höher?
Statistische Kennzahlen für FortgeschritteneEs können noch andere statistische Kennzahlen wie der Median (Zentralwert), der Modus (Modalwert) oder das arithmetische Mittel berechnet und deren Ergebnisse verglichen werden. Daran anschließend wird besprochen, welcher Wert wo am sinnvollsten verwendet werden kann. Auch die Berechnung von Varianz und Standardabweichung ist in höheren Klassen möglich.
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Arbeitsblatt
Umfrage zum Schokoladen -konsum
Bitte kreuze jeweils nur eine Möglichkeit an.
1 Welche Schokoladensorte isst du am liebsten? P Vollmilch (Alpenmilch) P Bitterschokolade P Nuss P Joghurt P Kinderschokolade P Weiße Schokolade P TraubenNuss P Nougat P Sonstige ___________________________ P Ich esse keine Schokolade
2 Welche Menge an Schokolade isst du durchschnittlich pro Woche? Eine Tafel wiegt üblicherweise 100 Gramm.
Ich esse ca. ___________ Gramm Schokolade pro Woche.
3 Wie heißt deine Lieblingsschokoladenmarke? P Milka P Rittersport P Alpia P Lindt P Merci P Zotter P Bensdorp P Sonstige ___________________________
4 Isst du fair gehandelte Schokolade? P oft P manchmal P nie P weiß nicht
5 Isst du Bio-Schokolade? P oft P manchmal P nie P weiß nicht
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kDurchführung Paararbeit zu Kakao-Topografie Die SchülerInnen erhalten die Grafik, identifizieren die größten Herkunfts und Verbraucherländer und verorten diese auf der stummen Weltkarte mit unterschiedlichen Farben und Pfeilen von den Herkunfts zu den Verbraucherländern. In Paararbeit werden folgende Fragen beantwortet:
› Welche Aussagen sind zur geographischen Verteilung möglich? › Welche Gründe können dafür genannt werden? (Klima, Konsum etc.)
Produktionskette erklärenDie SchülerInnen erhalten die ausgeschnittenen Kärtchen der Kopiervorlage »Produktionsschritte« und legen diese in Paararbeit in der richtigen Reihenfolge der Produktions und Vermarktungskette an ihren Tischen auf. Im nächsten Schritt gehen sie zu mehreren Tischen und überprüfen die dortigen Produktions und Vermarktungsschritte auf deren Richtigkeit und stellen sie gegebenenfalls um. Anschließend kehren sie an den eigenen Sitzplatz zurück und stellen fest, ob ihre Reihenfolge abgeändert wurde oder nicht. Abschließend wird die richtige Reihenfolge für alle unter Anleitung der Lehrperson erstellt. Folgende Fragen werden anschließend diskutiert:
› Was war dabei besonders auffällig? › Womit hat man bei der Herstellung und Vermarktung von Schokolade nicht gerechnet? › Wo/auf welchen Erdteilen passieren die Verarbeitungsschritte? › Welche der hier genannten Produktionsschritte fehlen auf der Grafik? Wo sind diese zuzuordnen?
› Warum fehlen diese auf der Grafik? Warum sind sie aber dennoch wichtig?
Kostenstellen zuordnenDie Paare erhalten je sechs Kärtchen und schreiben auf diese die Kategorien »Zutaten«, »Produktion«, »Transport«, »Einzelhandel«, »Werbung, Marketing«, »Steuern«. Sie ordnen die Kostenstellen der Grafik den Kategorien zu und schreiben die entsprechenden Summen auf die Kärtchen.
Beispiel Einzelhandel 3c Verwaltung (Verkauf) 2c + Gewinn (Verkauf) 1c
Die Ergebnisse werden gemeinsam besprochen. Eine mögliche Lösung findet sich in der Methode »Wer bekommt was?«. Nun versuchen die SchülerInnen, die Kosten der Produktionskette zuzuordnen. Den größten Teil der Zutaten macht der Kakao aus, deshalb werden die 18 Cent für Zutaten dort zugeordnet mit dem Hinweis, dass aber nicht alles davon für Kakao ausgegeben wird. Gemeinsam wird verglichen.
› Wo fallen die Kosten an? › Wer bekommt wie viel Geld? › Was wird als (un)gerecht empfunden?
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FächerGeographie/WirtschaftskundeZielgruppeab 8. Schulstufe
MaterialienGrafik (1x für 2 SchülerInnen) Stumme Karte (z. B. www.hoelzel.at/ iwk-kopien.html)Kopiervorlage »Produktionsschritte« (1x für 2 SchülerInnen) • Leere Kärtchen
Kompetenzen Geographie/WirtschaftskundeOrientierungskompetenzAnbau- und Verbraucherländer auf Karten selbstständig einordnen WirtschaftskompetenzVerständnis für grundlegende weltwirtschaft-liche Zusammenhänge anhand der Produk-tionskette von Schokolade erwerben sowie Strukturen und Probleme zeigen
Wege der Schokolade
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Kopiervorlage
Produktions -schritte Kakaopflanzen anbauen
und bewässern
Kakaofrüchte ernten
Kakaobohnen fermentieren, trocknen und verpacken
Kakaobohnen zum Hafen transportieren
Kakaobohnen exportieren
Kakaobohnen reinigen, rösten und brechen
Gebrochene Kakaobohnen zu Kakaomasse vermahlen
Verarbeitung der Kakaomasse und weiterer Zutaten (Kakao-butter, Zucker etc.) zu Schokolade
Werbung und Marketing für den Verkauf der Schokolade
Schokolade verpacken
Lagerung und Transport in die Geschäfte (Logistik)
Verkauf mit Gewinn und Abgabe von Steuern
Essen
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kDurchführung Interpretation der GrafikDie SchülerInnen erhalten die Grafik und lesen diese. Gemeinsam werden folgende Fragen beantwortet und die Ergebnisse gesammelt:
› Was erfahrt ihr alles über Schokolade? › Was erfahrt ihr nicht? › Was würdet ihr noch gerne wissen?
TextlektüreIm Folgenden wird zum Thema Anbau von Kakao weitergearbeitet. Die SchülerInnen lesen dazu den Text »Schokolade – ein Luxusgut« und markieren die wichtigsten Gründe dafür, dass Schokolade in Zukunft wieder ein Luxusgut sein könnte.
Mind-Map erstellen in PaararbeitDie SchülerInnen tauschen sich zu zweit darüber aus, was für sie die wichtigen Aussagen des Textes sind. Anschließend versuchen sie die Zusammenhänge in einer MindMap mit dem Titel »Warum 2030 der Kakao knapp sein wird« darzustellen. Die MindMaps werden in der Klasse aufgehängt und die SchülerInnen bekommen Zeit sich die verschiedenen Karten anzusehen.
Lösungsvorschläge erarbeiten und präsentierenJe zwei Paare bilden eine Kleingruppe und überlegen nun ausgehend von den MindMaps gemeinsam, welche Änderungen gemacht werden können, damit auch in Zukunft genügend Kakao vorhanden ist. Zu jedem Vorschlag wird auch festgehalten, wer diesen umsetzen müsste (LandwirtInnen, Unternehmen, Staat, KonsumentInnen etc.). Hier können auch durch aus mehrere Gruppen pro Vorschlag genannt werden. Reihum darf jede Kleingruppe einen Änderungsvorschlag präsentieren, bis alle Lösungsvorschläge genannt wurden.
Vertiefung (Deutsch) Fiktives InterviewDie SchülerInnen schreiben ausgehend von dem Text »Schokolade – ein Luxusgut« ein fiktives Interview mit einem Bauern/einer Bäuerin aus der Elfenbeinküste, in dem diese/r die Lage schildert und auch Verbesserungsvorschläge macht.
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FächerGeographie/Wirtschaftskunde • BiologieZielgruppeab 8. Schulstufe
MaterialienKopiervorlage »Schokolade – ein Luxusgut«Plakatpapier • Stifte
Kompetenzen Geographie/WirtschaftskundeWirtschaftskompetenzVerständnis für grundlegende weltwirt- schaftliche Zusammenhänge anhand von Kakao anbau und -handel erwerben MethodenkompetenzTextverständnis unter Beweis stellenInformationen gewinnen und darstellenSynthesekompetenzAnhand von Anbau von und Handel mit Kakao Einsicht in Wirtschaftsgefüge und die Dynamik von Raum, Gesellschaft und Wirtschaft gewinnen
Schokolade als Luxusgut
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Kopiervorlage
Schokolade – ein LuxusgutQuelle
Zusammenfassung von
Südwind e.V. (Hg)
»Vom Kakaobaum bis zum Konsumenten.
Die Wertschöpfungskette von Schokolade«
Siegburg, 2012
www.suedwind-institut.de/fileadmin/
fuerSuedwind/Publikationen/2012/
201218_Vom_Kakaobaum_zum_
Konsumenten._Die_Wertschoepfungskette_
von_Schokolade_download.pdf
Der Konsum von Schokolade steigt laufend. Doch schon bald könnte es nicht mehr genug Kakao geben, um die nachgefragte Menge an Schokolade herzustellen. Denn die Arbeit auf den westafrikanischen Kakaoplantagen lohnt sich immer weniger. Immer weniger junge Menschen wollen die Plantagen ihrer Eltern übernehmen, sondern versuchen ihr Glück dort, wo sie sich mehr Einkommen erhoffen. So liegt in Ghana das Durchschnittsalter der Kakaobauern bei 53 Jahren.
Niedriger Verdienst Die Preise für Kakao auf dem Weltmarkt schwanken stark. Langfristig gesehen bekommen die Bauern und Bäuerinnen immer weniger Geld für ihre Kakaobohnen. Dies hat dazu geführt, dass sie einerseits keine Investitionen mehr tätigen und ande rerseits während der Erntezeit weniger ArbeiterInnen bezahlen können. Deshalb müssen oftmals die eigenen Kinder mithelfen oder werden fremde Kinder beschäftigt, da Kindern weniger Lohn ausbezahlt wird als Erwachsenen. Die Kakaobauern und bäuerinnen bekommen für ihre Bohnen nie den vollen Welt marktpreis, da davon noch Steuern abgezogen werden müssen und der Transport bezahlt werden muss. Leben die Bauern und Bäuerinnen in abgelegenen Gebieten, kommt noch hinzu, dass die Straßen oft schlecht sind und sie nicht direkt an den nächsten Markt verkaufen können, sondern auf so genannte Zwischenhändler ange wiesen sind, die den Preis festlegen. Sie haben aber oftmals keine andere Wahl als an die Zwischenhändler zu verkaufen, egal wie niedrig der Preis ist. Der Rest – oft weniger als die Hälfte des Weltmarktpreises – muss reichen, um die Kosten für den Anbau zu tragen und zusätzlich noch die Familie zu ernähren. Es gibt wenige Daten über den genauen Verdienst der KakaoproduzentInnen, aber der größte Teil von ihnen lebt unter der Armutsgrenze.
Eine anspruchsvolle Pflanze Der Anbau von Kakaopflanzen ist sehr aufwendig. Es dauert drei bis fünf Jahre bis die Pflanze das erste Mal Früchte trägt und die höchsten Erträge hat die Pflanze erst zwischen zehn und 20 Jahren. Man muss also zuerst viel Zeit und Geld investieren, bevor man etwas zurückbekommt und muss früh genug junge Kakaobäume pflanzen, um den Ertrag sicher zu stellen.Die Kakaopflanze ist sehr krankheitsanfällig und da sich Krankheiten in Monokulturen schneller ausbreiten, wird Kakao besonders in Westafrika nicht auf großen Plantagen angebaut, sondern von Kleinbauern und bäuerinnen. Diesen fehlt aber oft das nötige Wissen, wie man die Pflanzen am besten pflegt, Krankheiten vorbeu gen oder Erträge steigern kann. So gehen 30 – 40 Prozent der Ernten alleine durch Krankheiten und Schädlinge verloren. Außerdem sind Düngemittel oft teuer und können von den Bauern und Bäuerinnen nicht bezahlt werden. Auch das Wissen, wie man besonders qualitätsvollen Kakao herstellt, wäre eine Möglichkeit den Ver dienst der LandwirtInnen zu steigern. Denn wie gut die Schokolade im Endeffekt schmeckt, hängt auch zu einem großen Teil von den ersten Verarbeitungsschritten der Kakaobohnen ab, die noch auf den Plantagen passieren.
Investitionen in die Zukunft Die Kakaobauern und bäuerinnen zahlen oftmals hohe Steuern in ihren Ländern. Die Regierungen geben davon aber wenig an sie zurück. So werden zu wenige Fortbildungsmaßnahmen für Landwirte angeboten, die Infrastruktur zu wenig ausgebaut oder zu wenig in die Forschung nach ertragreicheren Kakaobäumen investiert. Dies wären allerdings wichtige Maßnahmen für die Kleinbauern und bäuerinnen, damit sie ihre Erträge und Gewinne steigern können.