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Eine Analyse des deutschen Anlagemarktes wertgesicherter Produkte

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Eine Analyse des deutschen Anlagemarktes wertgesicherter Produkte

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Eine Analyse des deutschen Anlagemarktes wertgesicherter Produkte Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Mark Wahrenburg

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Wertsicherung 2014

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European Confederation of Junior Enterprises

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Verfasser: Sabrina Bräutigam Rafael Geisler Ulf Krug Jens M. Sorg Anna Tsitsirikos Mit Unterstützung von: Petar Mihaylov

GREEN finance consulting e. V. Grüneburgplatz 1 (RuW) 60323 Frankfurt am Main Tel.: +49 69 798 34 672 [email protected] www.green-fc.de © GREEN finance consulting e. V. 2014

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Vorwort Die Finanzmarkt- und Eurokrise hat das Vertrauen vieler Anleger in Finanzanlageprodukte erschüttert. Sowohl private als auch institutionelle Anleger stehen vor der Frage, wie sie ihre finanziellen Mittel in geeigneter Weise anlegen und investieren sollen und welchem Berater man Vertrauen schenken kann. Als Professor für Finanzen werde ich mit diesem Thema häufig konfrontiert. Diversifikation ist natürlich weiterhin der entscheidende Fak-tor für eine erfolgreiche Vermögensbildung und -erhaltung. Investmentfonds sollten daher trotz geschwunde-nen Vertrauens weiterhin Teil jedes Portfolios sein. Je nach persönlichen Präferenzen kann man zwischen un-terschiedlichsten Fondsarten und Anlagestrategien wählen. Besonders für sicherheitsorientierte Anleger waren wertgesicherte Fonds stets eine beliebte Anlageklasse. Seit der Finanzkrise stagniert jedoch das Wachstum in diesem Bereich. Trotzdem spielen wertgesicherte Fonds mit einem Marktvolumen von rund 28,5 Mrd. EUR allein im Bereich der Publikumsfonds weiterhin eine wichtige Rolle in Deutschland. Grund genug, eine Marktübersicht für wertgesicherte Fonds vorzulegen, die in dieser Art bisher nicht zugäng-lich war. Die Jahre nach 2007 sind dabei von besonderem Interesse. GREEN finance consulting e. V. geht in dieser Studie auf den europäischen Markt und besonders auf die Entwicklungen in Deutschland ein. Ziel der Studie ist es, Ihnen die Entwicklung und Ist-Situation hinsichtlich wertgesicherter Fonds darzulegen. Zu diesem Zweck hat GREEN finance consulting e. V. 107 verschiedene Fonds, die zum Teil mit unterschiedlichen Wertsicherungsansätzen arbeiten, individuell untersucht. Diese umfassende Darstellung vermittelt ein für Eu-ropa und insbesondere für Deutschland repräsentatives Bild der wertgesicherten Fondslandschaft. Die quanti-tative Datenanalyse wird durch mehrere Expertenmeinungen zur zukünftigen Entwicklung komplettiert. Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre. Prof. Dr. Mark Wahrenburg Inhaber des Lehrstuhls für Banking und Finance an der Goethe-Universität Frankfurt am Main

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Inhalt Einleitung ........................................................................................................................................................... - 1 - 1) Der europäische Fondsmarkt ................................................................................................................... - 2 - 1.1) Expertenmeinungen zur aktuellen Lage ........................................................................................ - 2 - 1.2) Marktlage und Trends ..................................................................................................................... - 3 - 1.3) Zusammenfassung ........................................................................................................................... - 8 - 2) Der deutsche Fondsmarkt ........................................................................................................................ - 9 - 2.1) Marktlage und Trends ..................................................................................................................... - 9 - 2.2) Zusammenfassung ......................................................................................................................... - 13 - 3) Einführung in die Wertsicherung .......................................................................................................... - 14 - 3.1) Strategien der Wertsicherung ....................................................................................................... - 16 - Statische Strategien ................................................................................................................................ - 16 - Dynamische Strategien ........................................................................................................................... - 18 - 3.2) Fondsarten...................................................................................................................................... - 20 - 4) Allgemeiner Überblick über Wertsicherung auf dem deutschen Fondsmarkt ................................... - 21 - 4.1) Marktlage und Trends ................................................................................................................... - 21 - 4.2) Zusammenfassung ......................................................................................................................... - 23 - 5) Analyse des Wertsicherungsmarktes in Deutschland .......................................................................... - 25 - 5.1) Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.) ......................................................................... - 34 - 5.2) Entwicklung der jährlichen Rendite von 2008 bis 2013 ............................................................. - 43 - 5.3) Rendite nach Wertuntergrenze von 2008 bis 2013 .................................................................... - 45 - 5.4) Weitere Charakteristika der Stichprobe von 2008 bis 2013 ...................................................... - 53 - 5.6) Zusammenfassung ......................................................................................................................... - 58 - 6) Kostenanalyse ......................................................................................................................................... - 61 -

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6.1) Management-Fee ............................................................................................................................ - 61 - 6.2) Performance-Fee ............................................................................................................................ - 63 - 6.3) Total-Expense-Ratio ...................................................................................................................... - 63 - 7) Kritische Würdigung ............................................................................................................................... - 65 - 8) Ausblick ................................................................................................................................................... - 68 - Bibliografie ....................................................................................................................................................... - 70 - Interviews ........................................................................................................................................................ - 72 -

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Abkürzungen BVI Bundesverband Investment und Asset-Management e. V.CPPI Constant Proportion Portfolio Insuranceefama European Fund and Asset Management AssociationETF Exchange-Traded Fund KIID Key Investor Information Document (wesentliche Anlegerinformationen)OBPI Option Based Portfolio Insuranceo. G. ohne Garantie SRRI Synthetic Risk and Reward IndicatorTER Total-Expense-Ratio UCITS Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities

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Einleitung Zur Einordnung der vorliegenden Studie wird in einem ersten Schritt die Entwicklung des europäischen Fonds-marktes in den Jahren 2009 bis 2013 kurz dargelegt. Neben der aktuellen Marktlage und zukünftigen Trends werden auch Expertenmeinungen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft einen tieferen Einblick geben. Im zweiten Schritt konzentriert sich die Studie ausschließlich auf den deutschen Fondsmarkt. Nach einer kurzen Einführung in das Thema der Wertsicherung und einer Übersicht zu den zentralen Wertsicherungsstrategien folgt die eigentliche Analyse. Der dritte Schritt, die Ist-Analyse, gibt einen umfassenden Überblick zur Ist-Situation auf dem Wertsicherungs-markt in Deutschland. Der Analyse liegen insgesamt 107 Fonds zugrunde, die univariat und bivariat analysiert wurden.1 Nach einer übersichtlichen Darstellung der untersuchten Daten werden im Folgenden insbesondere Garantiefonds und wertgesicherte Fonds ohne Garantie (o. G.) untersucht und verglichen. An diese quantitative Untersuchung schließt sich im vierten Schritt der Studie eine Kostenanalyse wertgesicher-ter Fonds an. Diese gibt nähere Einblicke in die Management- und Performance-Fees sowie die Total-Expense-Ratio der betrachteten Fondsarten. In den beiden letzten Abschnitten der Studie wird sowohl das Thema der Wertsicherung in Deutschland als auch das allgemeine Konzept der Wertsicherung durch die befragten Experten kritisch gewürdigt und disku-tiert. Zum Abschluss der Studie wird ein Blick in die Zukunft der Wertsicherung gewagt. Hier gehen die Exper-ten auf zukünftige Chancen, Herausforderungen und Risiken im Bereich der Wertsicherung ein. Ziel der Studie ist es, sowohl Laien, aber auch Experten Einblicke in den deutschen Wertsicherungsmarkt zu geben. Vorab ist festzuhalten, dass diese Studie rein deskriptiv und ausschließlich auf den Wertsicherungs-markt ausgerichtet ist. Jegliche Interpretation der Daten soll den Lesern dieser Studie überlassen werden.

1 In den einzelnen Abschnitten ist es möglich, dass das n kleiner der Gesamtzahl aller untersuchten Fonds ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in diesen Fällen nicht für alle Fonds die entsprechenden Daten vorlagen. Das n wird aus diesem Grund immer mit angegeben.

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1) Der europäische Fondsmarkt Die Kulturen der Geldanlage innerhalb des europäischen Marktes sind sehr vielfältig. Geschuldet ist dies zum einen einer Vielzahl nationaler Charakteristika hinsichtlich entsprechender Gesetzgebungen und zum anderen den unterschiedlichen nationalen Mentalitäten bezüglich Geldanlagen. Der deutsche Spezialfonds ist in seiner rechtlichen Form einzigartig in Europa und stellt damit ein sehr gutes Beispiel dar. Aus der Vielschichtigkeit ergeben sich Herausforderungen bei der Klassifizierung und Einordnung von Fonds (BCG 2013; 2012; efama 2013a). Trotz dieser Herausforderungen wird im Folgenden ein kurzer Überblick über den europäischen Fondsmarkt sowie über aktuelle Trends gegeben. Grundlage hierfür sind zum einen die Ergebnisse der geführten Experten-interviews sowie zum anderen die quartalsweise veröffentlichten Berichte der European Fund and Asset Ma-nagement Association (efama). Analysiert wurde die Entwicklung in den Jahren 2009 bis 2013. Der Stichtag ist dabei jeweils der 31. Dezember des entsprechenden Jahres. 1.1) Expertenmeinungen zur aktuellen Lage Die zentrale Herausforderung am derzeitigen Kapitalanlagemarkt sehen alle Gesprächspartner in den sehr niedrigen kurzfristigen Zinssätzen und der damit einhergehenden hohen Liquidität im Markt. Resultat sind steigende Renten-, aber insbesondere stark steigende Aktienkurse. Eine weitere Herausforderung sind die gestiegenen Marktvolatilitäten. In den vergangenen Jahren versuchte man diese zwar zum Beispiel durch neue Notenbankpolitiken, wie die mehrfache Senkung des Leitzinses, zu regulieren, was allerdings geringen oder keinen entscheidenden Erfolg mit sich brachte (IP 4). In diesem Zu-sammenhang ist ein stark ausgeprägtes Risikobewusstsein zu sehen, wobei sich die Risiken selbst nicht verän-dert haben (IP 5). Diese Risikowahrnehmung gilt es zu überwinden, da man kaum noch sichere Kapitalanlagen erwerben kann (IP 4; IP 5). Laut Interviewpartner (IP 5) befinde man sich derzeit zudem in einer Phase der Ori-entierungslosigkeit, die sich durch die jüngsten Verluste vieler Investoren begründet. Darüber hinaus bietet der

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Rentenmarkt derzeit kaum Renditechancen, weshalb es für Anleger unprofitabel ist, ausschließlich in diese Asset-Klasse zu investieren (IP 8). Als Reaktion auf die vergangene Finanzkrise wurden weitreichende Regulierungen durch Gesetze eingeführt. Diese stellen eine weitere Hürde für Anleger und Anbieter, aber auch für die Gesamtmarktsituation dar (IP 5). All diese Faktoren beeinflussen Investoren unterschiedlich stark. Betrachtet man Stiftungen und weniger regu-lierte Institutionen, sind diese aufgrund der langfristigen Orientierung weniger stark betroffen (IP 5). Stark regulierte Institutionen wie Pensionskassen oder Versicherungen hingegen sind durch die Einführung von Sol-vency II eingeschränkter in der Wahl der Asset-Klassen. Damit stehen diese vor der Herausforderung, ausrei-chend Rendite zu erwirtschaften (IP 5, IP 2). In Bezug auf die Wahrnehmung von Risiko und dessen grundlegender Bedeutung fällt auf, dass der Begriff des Risikos am Markt nie trennscharf definiert wurde (IP 5). Was zunächst noch trivial erscheint, hat jedoch reale Auswirkungen. Mangels der Definition wird, laut den Experten, ein allgemeines Risiko mit dem Verlustrisiko gleichgesetzt. Hierdurch wird die Zeitkomponente jedoch völlig außer Acht gelassen. Man konzentriert sich zu sehr auf die Marktrisiken, ausgedrückt durch Kennzahlen wie Volatilität, was die Wahrnehmung von Risiken verzerrt (IP 9). Dies liegt zum einen an der modernen Portfoliotheorie und zum anderen an der derzeitigen Gesetzgebung (IP 5). Im Gegensatz zur Vergangenheit, in der Renditeziele weitestgehend risikoarm erreicht werden konnten, müssen in der jetzigen Marktlage mehr Risiken eingegangen werden, um eine ausreichend hohe Rendite generieren zu können (IP 7; IP 2). Weiter noch wird eine Alternativlosigkeit in der Wahl der Asset-Klassen gesehen. Sicherheit suchende Anleger fragen tendenziell zu viele Staatsanleihen nach. Dies führt zu einer Zinsentwicklung, beispielsweise von deut-schen Staatsanleihen, die nicht mehr die Bonität beziehungsweise Leistungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland widerspiegelt, sondern aufgrund der hohen Nachfrage deutlich niedriger ausfällt (IP 8). 1.2) Marktlage und Trends Seit Beginn 2009 ist der europäische Fondsmarkt, gemessen am Nettomittelvermögen, jährlich um durch-schnittlich 10 % gewachsen (Grafik 1). Insgesamt lag das Nettomittelvermögen des europäischen Fondsmarktes

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zum 31. Dezember 2013 bei ca. 9.800 Mrd. EUR und somit 61 % höher als zum 31. Dezember 2008. Jedoch war das Wachstum über die Jahre hinweg keinesfalls gleich verteilt. Während der Markt in den Jahren 2009, 2010, 2012 und 2013 mit niedrigen zweistelligen oder hohen einstelligen Raten wuchs, schrumpfte der Markt im Jahr 2011 sogar um 1 %.

Grafik 1: Nettovermögen des europäischen Fondsmarktes (in Mio. EUR)

Quelle: efama Quarterly Statistics 2008–2013

Getrieben wurde dieses Wachstum durch hohe Nettomittelzuflüsse, aber auch durch die großen Wertzuwächse auf den Wertpapiermärkten. Seit Anfang 2009 sind insgesamt rund 1.200 Mrd. EUR in den europäischen Fondsmarkt geflossen. In jedem Jahr waren jeweils positive Nettomittelzuflüsse zu beobachten, wobei auch hier das Jahr 2011 weit hinter den anderen vier Jahren zurückblieb. Während in den Jahren 2009, 2010, 2012 und 2013 jeweils mittlere dreistellige Milliardenbeträge in den europäischen Fondsmarkt flossen, konnte das Jahr 2011 nur Nettomittelzuflüsse von rund 6 Mrd. EUR verzeichnen (Grafik 2 auf der nächsten Seite).

9.788.320

8.984.979

7.960.0078.024.520

7.060.664

6.087.723

+14 % +13 % +9 %+61 %-1 %

2008 201120102009 20132012

+16 %+10 %

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Grafik 2: Nettomittelzuflüsse des europäischen Marktes (in Mio. EUR)

Quelle: efama Quarterly Statistics 2009–2013, nur UCITS-Fonds

Bezogen auf die Fondsarten, konnte man in den vergangenen fünf Jahren große Verschiebungen feststellen. Grafik 3 auf der nächsten Seite zeigt deutlich, dass Aktien- und Rentenfonds auf europäischer Ebene stark zu-legten. Geldmarktfonds hingegen verloren 10 %-Punkte, also fast die Hälfte des Marktanteils.

382.575

307.821

5.847

315.432

170.972

20132012201120102009

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Grafik 3: Marktanteil nach Nettovermögen der verschiedenen Fondsarten auf dem europäischen Fondsmarkt (in %)

Quelle: efama Quarterly Statistics 2008–2013, nur UCITS-Fonds

Zurückzuführen ist dies auf hohe Nettomittelabflüsse. Grafik 4 auf der nächsten Seite zeigt, dass während alle anderen Fondsarten Zuflüsse verzeichneten, aus Geldmarktfonds sehr viel Kapital abgezogen wurde.

MischfondsGeldmarktfondsRentenfonds SonstigeAktienfonds

Dezember 2008 Dezember 2013

8,6

16,0

23,5

22,9

29,1 36,9

28,3

13,3

16,2

5,4

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Grafik 4: Nettomittelzuflüsse der Fondsarten auf dem europäischen Fondsmarkt (in Mio. EUR)

Quelle: efama Quarterly Statistics 2009–2013, nur UCITS-Fonds

Da für „Non-UCITS“- und Spezialfonds keine Veröffentlichungen vorliegen, wurden in den Grafiken 3 und 4 lediglich UCITS-Fonds betrachtet.2 Von Anfang 2009 bis Ende 2013 verzeichneten UCITS-Fonds einen Mittelzu-fluss von rund 630 Mrd. EUR. Hierin sind bereits die Mittelabflüsse aus Geldmarktfonds in Höhe von 325 Mrd. EUR eingerechnet. In Grafik 4 ist des Weiteren zu erkennen, dass die Geldmarktfonds in keinem der letzten Jahre Nettomittelzuflüsse verzeichneten. Geldmarktfonds stellen damit die einzige der betrachteten Fondsar-

2 UCITS sind Investmentfonds, die der europäischen UCITS- (deutsch OGAW-)Richtlinie (2009/65/EC) oder früherer Versio-nen unterliegen. Sie sind zulassungspflichtig und haben die Pflicht zu regelmäßigen Veröffentlichungen [zum Beispiel: Ver-kaufsprospekt, Key Investor Information Document (KIID)]. Aufgrund der Zulassungs- und Veröffentlichungspflichten sind diese einzelnen Fondsarten zuzuordnen. Die Einordnung wurde bereits im Vorfeld durch die efama vorgenommen (efama 2013b).

228.915

-88.385

166.117

122.509150.000

100.000

-100.000

0

200.000

50.000

-50.000

2009

200.685

201220112010 2013

SonstigeGeldmarktfonds GesamtMischfondsRentenfondsAktienfonds

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ten dar, aus denen in den letzten Jahren durchgängig Mittel abflossen. Mischfonds hingegen konnten über alle Jahre hinweg stets Mittelzuflüsse verzeichnen. Lediglich im Jahr 2011 musste der gesamte Fondsmarkt (nur UCITS) Abflüsse verkraften. Gewinner aus der Entwicklung der letzten fünf Jahre sind daher Renten-, Aktien- und Mischfonds; Verlierer sind die Geldmarktfonds. 1.3) Zusammenfassung In Europa sind drei große Trends zu erkennen: erstens das Wachstum des gesamten europäischen Marktes, zweitens die andauernden Mittelabflüsse aus Geldmarktfonds und drittens der steigende Marktanteil von Ren-ten- und Aktienfonds. Außer im Jahr 2011 verzeichneten UCITS-Fonds stets Mittelzuflüsse. Dieses positive Nettomittelaufkommen entfiel größtenteils auf Aktien-, Misch- und Rentenfonds. Ergänzt um steigende Kurse auf den Wertpapiermärk-ten, führte dies zum Wachstum des Gesamtmarktes. Diesen Nettomittelzuflüssen standen große Nettomittel-abflüsse bei Geldmarktfonds gegenüber. Dies bedingte den schrumpfenden Marktanteil dieser Fondsart. Auf-grund überproportional hoher Nettomittelzuflüsse bei Renten und stark steigenden Aktienkursen konnten Renten- und Aktienfonds diese Lücke füllen. Stetige Nettomittelzuflüsse im mittleren Bereich, wie sie Misch-fonds verzeichneten, reichten dagegen nicht aus, um den Marktanteil zu steigern.

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2) Der deutsche Fondsmarkt Im Folgenden wird ein Blick auf den deutschen Fondsmarkt der Jahre 2009 bis 2013 geworfen, Trends identifi-ziert und diese mit den europäischen Entwicklungen verglichen. Wie auf europäischer Ebene ist auch in dieser Betrachtung jeweils der 31. Dezember der Stichtag. Eine Besonderheit des deutschen Fondsmarktes ist die Differenzierung zwischen Publikums- und Spezialfonds. Während Publikumsfonds öffentlich gehandelt werden und somit grundsätzlich jeder, soweit er über das nötige Mindestkapital verfügt, in diese Fonds investieren kann, werden Spezialfonds individuell für den Kunden aufge-legt, beispielsweise für eine Stiftung als institutionellen Anleger. Spezialfonds werden nicht öffentlich gehandelt und haben sehr oft nur einen einzigen Investor (Gabler 2014a; 2014b). 2.1) Marktlage und Trends Wie in Grafik 5 auf der nächsten Seite zu erkennen, wuchs der deutsche Fondsmarkt in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich 8 %. Lediglich im Jahr 2011 wurde ein leichter Rückgang verzeichnet. Die Entwicklungen des deutschen und europäischen Marktes sind sich somit sehr ähnlich. Im Vergleich zum gesamteuropäischen Wachstum von 10 % blieb das deutsche Wachstum um 2 %-Punkte zurück.

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Grafik 5: Nettovermögen des deutschen Fondsmarktes (in Mio. EUR)

Quelle: BVI-Investmentstatistiken, 2009–2013

Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass sich die Wachstumsraten von Publikums- und Spezialfonds stark unter-scheiden. Das Nettovermögen der Publikumsfonds verzeichnete seit 2009 eine durchschnittliche Wachstumsra-te von 4,4 %. Erheblich stärker legten Spezialfonds zu: Sie wiesen im selben Zeitraum eine Wachstumsrate von durchschnittlich 10,8 % pro Jahr auf. Insgesamt wuchs das Nettovermögen deutscher Fonds seit Anfang 2009 um 46,7 %. Das Nettovermögen der Publikumsfonds stieg um 24,3 %, das der Spezialfonds um 66,8 %. Hervorzuheben ist zudem die Entwicklung der absoluten Anzahl der Fonds. Wie auch das Nettovermögen, stieg die Anzahl an Fonds. Die durchschnittliche Wachstumsrate der Anzahl betrug dabei 2,9 %. Diese ist weniger als halb so groß wie die Wachstumsrate des Nettovermögens. Darüber hinaus lassen sich starke Unterschiede

2013

981.662

2011 2012

1.711.195

710.321

2010

1.525.244 1.496.831

651.277

845.555814.923729.033

1.380.770

651.737

66,8 %

2009

575.758

641.652

1.786.408

2008

729.533

1.217.410

715.896

1.070.512

24,3 %

8,0 %

Spezialfonds Publikumsfonds

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zwischen Publikums- und Spezialfonds in Bezug auf deren Anzahl erkennen. Ausgehend von der Entwicklung des Nettovermögens, würde man bei der Anzahl der Fonds eine ähnliche Aufspaltung in stark gewachsene Spezialfonds und schwach gewachsene Publikumsfonds erwarten. Doch genau der umgekehrte Fall trifft zu. Die Zahl an Publikumsfonds wuchs wesentlich stärker als die Zahl an Spezialfonds. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Publikumsfonds, bezogen auf die Anzahl, betrug 4,4 %. Die Anzahl der Spezialfonds nahm im selben Zeitraum dagegen jährlich lediglich um durchschnittlich 0,3 % zu. Insgesamt wuchs die Anzahl aller Fonds in dem betrachteten Zeitraum um 15,1 %. Während die Anzahl an Pub-likumsfonds um 23,9 % stieg, wuchs die Anzahl an Spezialfonds moderater um 1,4 %. Bei den Spezialfonds standen einem durchschnittlichen jährlichen Nettovermögenswachstum von 10,8 % lediglich 0,3 % Wachstum der absoluten Anzahl gegenüber. Bei den Publikumsfonds sind die Wachstumsraten dagegen gleich. Durchschnittlich 4,4 % jährliches Wachstum des Nettovermögens stehen 4,4 % durchschnittlichem jährlichen Wachstum der Anzahl an Fonds gegenüber. Das aufgezeigte Gesamtwachstum ist ebenso wie auf europäischer Ebene auf zwei Effekte zurückzuführen: erstens steigende Kurse auf den Wertpapiermärkten und zweitens große Nettomittelzuflüsse. Insgesamt wur-den der deutschen Fondsbranche von 2009 bis 2013 rund 352 Mrd. EUR zugeführt. Während Publikumsfonds lediglich einen Zufluss von 49 Mrd. EUR verzeichneten, entfiel der weitaus größere Anteil von 302,7 Mrd. EUR auf Spezialfonds. Im Jahr 2011 mussten die Publikumsfonds sogar einen Nettomittelabfluss von rund 15 Mrd. EUR verkraften. Die Spezialfonds konnten dagegen stets positive Nettomittelaufkommen verbuchen. Betrachtet man nun die Fondsarten einzeln, so erkennt man, dass das Nettomittelaufkommen sehr unter-schiedlich verteilt ist. Während Renten- und Mischfonds in den letzten fünf Jahren insgesamt 43,9 Mrd. EUR beziehungsweise 43 Mrd. EUR Nettomittelzuflüsse verbuchten, mussten die Geldmarktfonds innerhalb dieser fünf Jahre knapp 51 Mrd. EUR an Nettomittelabflüssen verkraften. Diese Entwicklung ist ebenfalls vergleichbar mit dem europäischen Trend. Grafik 6 auf der nächsten Seite zeigt auf einen Blick die Nettomittelzuflüsse der einzelnen Fondsarten für die Jahre 2009 bis 2013 im Detail.

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Grafik 6: Nettomittelaufkommen der einzelnen Fondsarten in Mio. EUR

Quelle: BVI Investmentstatistiken, 2009-2013, nur Publikumsfonds

Die unterschiedlich großen Nettomittelaufkommen schlagen sich, ausgehend vom Nettovermögen, auch in den Marktanteilen der einzelnen Fondsarten nieder. Geldmarktfonds hatten im Januar 2009 noch einen Marktanteil von 13,7 % gemessen am Nettovermögen. Im Dezember 2013 war dieser auf 1,4 % geschrumpft. Die Marktan-teile vergrößern konnten hingegen Aktien- und Mischfonds, die 13,5 beziehungsweise 5,6 %-Punkte hinzuge-wannen.

-6.600

4.643

-2.274

10.25014.398

Ø 4.083

20132012201120102009

Aktienfonds

8.780

31.917

-5.807

9.875

-880

2013

Ø 8.777

2012201120102009

Rentenfonds

-1.755-3.138

960

-16.825

-30.1832009

Ø -10.188

2013201220112010

Geldmarktfonds

-1.622-4.609-2.560

2.968

2009

Ø -1.145

2013201220112010

97

Wertgesicherte Fonds

18.150

2.3442.293

13.9946.267

2013

Ø 8.610

20122009 20112010

Mischfonds

1.782

-6.670-8.001

2.0759.149

2009 2011

Ø -333

2010 2012 2013

Sonstige

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2.2) Zusammenfassung Der deutsche Fondsmarkt wuchs in den Jahren 2009 bis 2013 kontinuierlich. Während Publikumsfonds ihre Anzahl überdurchschnittlich steigerten, konnten Spezialfonds ein überdurchschnittliches Wachstum des Netto-vermögens verzeichnen. Das jährliche Nettomittelaufkommen war im Mittel positiv, wobei ein größerer Teil der Zuflüsse auf die Spezialfonds entfiel. Bezogen auf die Marktanteile der einzelnen Fondsarten, ist die Ent-wicklung des deutschen Fondsmarktes der Entwicklung des europäischen Marktes sehr ähnlich. Das Wachstum der Aktienfonds speiste sich vor allem aus hohen Aktienkurssteigerungen. Mischfonds profitierten ebenfalls von dieser Entwicklung. Rentenfonds hingegen konnten daran nicht partizipieren.

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3) Einführung in die Wertsicherung Wertsicherung bedeutet, ein Wertpapierportfolio vor gewissen (hohen) Wertverlusten zu schützen. Das Kon-zept grenzt sich von benchmarkorientierten Konzepten ab und ist den Absolute-Return-Ansätzen zuzuordnen (Zimmerer 2008: 2). Die Performance eines Vergleichsindex zu schlagen ist dabei nicht vorrangiges Ziel der Wertsicherung. Während jedoch andere Absolute-Return-Fonds ein Renditeziel für eine Zeitspanne angeben, geben Wertsicherungsfonds den Mindestvermögenswert (Wertuntergrenze) am Ende einer Zeitspanne an. Damit soll sichergestellt werden, dass selbst bei hohen Kurseinbrüchen und einer schlechten Entwicklung des Gesamtmarktes ein Mindestvermögen erhalten (gesichert) bleibt (Zimmerer 2008: 2). Das bewährte Instrument der Portfoliodiversifikation findet auch im Zusammenhang mit Wertsicherung An-wendung. Damit sollen unsystematische Risiken eliminiert werden. Unsystematische Risiken sind jene Risiken, die wertpapierspezifisch sind – zum Beispiel, dass der Aktienkurs eines Unternehmens aufgrund von schlechten Gewinnerwartungen sinkt. Dem gegenüber stehen systematische Risiken, die alle Akteure des Finanzmarktes gleichermaßen betreffen, zum Beispiel politische Ereignisse wie Parlamentswahlen, Konjunkturzyklen oder Inflation. Die Aufgabe aller Wertsicherungsstrategien ist es, das verbliebene Kursänderungsrisiko nach unten hin zu begrenzen. Natürlich gilt auch für Wertsicherungsprodukte: je geringer das Risiko, desto geringer die Chancen für Wertsteigerungen. In Grafik 7 auf der nächsten Seite ist dieser Zusammenhang gut zu erkennen.

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Grafik 7: Auszahlungsfunktion eines Aktienportfolios im Vergleich zu einem wertgesicherten Aktienportfolio

Das Ziel einer effizienten und effektiven Wertsicherung ist eine möglichst hohe Beteiligung an Kurssteigerun-gen, bei gleichzeitigem Schutz vor Kursverlusten. Dem Asset-Manager stehen hierfür verschiedene Methoden zur Verfügung, die im Folgenden näher betrachtet werden (Kluß et al. 2005: 6).

Gewinn

Verlust

0Aktienkurs

Erwerbskurs

Portfolio ohne Wertsicherung Portfolio mit Wertsicherung

Gewinn

Verlust

0Aktienkurs

Erwerbskurs

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3.1) Strategien der Wertsicherung Die verschiedenen Konzepte zur Wertsicherung lassen sich in statische und dynamische Strategien einteilen3 (Grafik 8). Im folgenden Abschnitt werden vier grundlegende Wertsicherungsstrategien betrachtet.

Grafik 8: Strategieübersicht

Statische Strategien Allen statischen Strategien ist gemein, dass die Zusammensetzung des Portfolios, das besichert werden soll, während des Anlagehorizontes nicht geändert wird. Es erfolgt keine andauernde Umschichtung zwischen risi-kobehafteten und risikolosen Anlagen (Balder 2009: 1).

3 Diese Einteilung ist jedoch lediglich eine Möglichkeit der Strukturierung. Andere Möglichkeiten sind die Einteilung nach Pfadabhängigkeit, Managementaufwand oder Optioneneinsatz.

Statische Strategien Dynamische Strategien

Stop-Loss Option Based Portfolio Insurance (OBPI)

Constant Proportion Portfolio Insurance (CPPI)

Optionsreplikation

Pfadabhängigkeit

Einfache Handhabung

Möglichkeit, Wertuntergrenze für jedes Asset einzeln zu bestimmen (Flexibilität)

Probleme bei auftretenden Kurslücken

Pfadunabhängigkeit

Einfache Handhabung

Verfügbarkeit von Optionen für das abzusichernde Asset und die favorisierte Laufzeit

Höhere Kosten bei amerikanischen Optionen

Pfadabhängigkeit

IndividuelleAnpassungen besonders gut möglich

Regelmäßige Portfolio-umschichtungen not-wendig (hohe Kosten)

Pfadabhängigkeit

KomplizierteHandhabung

Perfekte Anpassung synthetischer Optionen an jeweilige Kundenwünsche

Regelmäßige Portfolio-umschichtungen not-wendig (hohe Kosten)

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Die Stop-Loss-Order-Strategie ist die einfachste Wertsicherungsstrategie. Sobald die risikobehaftete Anlage den vorher angegebenen Mindestwert erreicht, wird die Stop-Loss-Order ausgelöst, und das Vermögen wird kom-plett in eine risikolose Anlage umgeschichtet. Stop-Loss wird den statischen Strategien zugeordnet, da nur eine einzige Umschichtung der Vermögensanlage vorgesehen ist. Jedoch sind auch in dieser Wertsicherungsstrate-gie weitere Ausgestaltungsspielräume vorhanden. Angenommen, die risikobehaftete Anlage ist ein Aktienportfolio bestehend aus Anteilen an einem Exchange-Traded Fund (ETF) auf den DAX 30, so reicht für die Wertsicherung eine einzige Stop-Loss-Order für alle ETF-Anteile. Wird jedoch angenommen, dass das Aktienportfolio aus 25 Aktientiteln ausgewählter DAX-30-Unternehmen besteht, so müssen für eine gleichwertige Wertsicherung 25 verschiedene Stop-Loss-Orders eingerichtet werden. Die Downside-Protection wäre gleichwertig, die Möglichkeit der Upside-Participation würde sich jedoch aufgrund der geänderten Pfadabhängigkeit unterscheiden. Diese Pfadabhängigkeit ist eben-so größter Schwachpunkt der Stop-Loss Strategie. Allgemein bedeutet Pfadabhängigkeit, dass die Performance abhängig ist vom Verlauf. Im Fall der Stop-Loss-Strategie ist dieser Pfad damit entweder durch eine volle Performance oder durch den Cash-Lock gekennzeich-net. Sobald Kapital in die risikolose Anlage umgeschichtet wurde, kann dieses nicht mehr an zukünftigen Wert-steigerungen, beziehungsweise Kurssteigerungen von Aktientiteln partizipieren (Kluß et al. 2005: 8–11; Balder 2009: 3). Die Option Based Portfolio Insurances (OBPIs) mit realen Optionen sind ebenfalls den statischen Wertsiche-rungsstrategien zuzuordnen. Die Strategie, mit Put-Optionen (auch Verkaufsoptionen) Kurseinbrüche abzusi-chern, nennt man „Protective Put“, die ebenfalls als ein Ansatz mit wenig Aufwand angesehen werden kann. Als risikobehaftete Anlage könnten wieder Anteile am DAX-30-ETF gekauft werden. Zur Absicherung werden auf diese Anteile zusätzlich Put-Optionen erworben, die den Wertverlust begrenzen. Diese stehen somit einer Wertsteigerung nicht im Wege, sind jedoch mit Kosten verbunden. Bei dieser Strategie besteht ebenso die Möglichkeit, einzelne Aktientitel mit jeweils eigenen Put-Optionen abzusichern und somit die Wertsicherungs-strategie zu variieren. Aufgrund der Put-Call-Parität kann diese Strategie auch durch Call-Optionen abgebildet werden. Grundlage ist eine risikolose Anlage, die zum Ende der gewünschten Zeitspanne den Mindestvermö-genswert aufweist. Zusätzlich zu dieser risikolosen Anlage werden Call-Optionen auf risikobehaftete Anlagen erworben. Durch diese Call-Optionen kann an steigenden Wertpapierkursen partizipiert werden.

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Größter Schwachpunkt dieser OBPIs sind die realen Optionen selbst. Für eine optimale Wertsicherung müssten die Optionen stets für die gewünschte Anlage und für die gewünschte Zeitspanne zur Verfügung stehen. Da diese jedoch in der Regel nicht vorhanden sind, müssen die Anbieter auf Indexoptionen, Optionen mit ähnli-cher Laufzeit oder amerikanische Optionen ausweichen. Dadurch ist eine optimale Wertsicherung jedoch nicht mehr gewährleistet beziehungsweise nur zu höheren Kosten realisierbar. Vor allem beim Ausweichen auf ame-rikanische Optionen entstehen zusätzliche Kosten, da sich die Möglichkeit zur ständigen Ausübung in höheren Optionspreisen niederschlägt. Die Möglichkeit zur ständigen Ausübung der Option ist für die Wertsicherungs-strategie jedoch irrelevant. OBPIs mit realen Optionen haben, anders als die Stop-Loss-Strategie, den Vorteil, dass sie pfadunabhängig sind (Zimmerer 2008: 3–14). Dynamische Strategien Den statischen Wertsicherungsstrategien stehen dynamische Ansätze gegenüber. Allen dynamischen Strategien ist gemein, dass die Zusammensetzung des Portfolios, das abgesichert werden soll, während des Anlagehori-zontes ständig geändert werden kann (Balder 2009: 1). Die inzwischen meistverbreitete Wertsicherungsstrategie ist die Constant Proportion Portfolio Insurance (CPPI). Bei dieser wird täglich zwischen risikofreier und risikobehafteter Anlage umgeschichtet. Die risikofreie Anlage hat die Aufgabe, zum Ende der gewünschten Zeitspanne einen Mindestwert des Vermögens (Wertuntergrenze) zu sichern (Downside-Protection). Die risikobehaftete Anlage hingegen soll die Möglichkeit für Kurssteigerun-gen eröffnen (Upside-Participation). Das Verhältnis beider Arten im Gesamtportfolio wird nach vordefinierten Regeln täglich angepasst. Die Größe des sogenannten Sicherheitspuffers (auch Cushion) ist hierbei entschei-dend. Der Cushion ist definiert als die Differenz zwischen aktuellem Portfoliogesamtwert und dem Barwert der Wertuntergrenze. Dieser Sicherheitspuffer kann vollständig in die risikobehaftete Anlage investiert werden, sodass trotz eines Totalausfalls der risikobehafteten Anlage das Mindestniveau garantiert ist. Ein Totalausfall ist an dieser Stelle jedoch sehr unwahrscheinlich. Da allein aus dem Wert des Sicherheitspuffers keine genügend großen Potenziale zur Wertsteigerung möglich sind, ist es üblich, einen Multiplikator für die Partizipationsquote der risikobehafteten Anlage zu verwenden. Dadurch müssen bei einer angestrebten Wertuntergrenze von 95 % nicht 95 % in die risikolose und 5 % in die risikobehaftete Anlage investiert sein. Der Asset-Manager trifft dabei eine Annahme über das maximale Kursri-siko für die risikobehaftete Anlage, zum Beispiel: 25 %, das heißt der Wert der risikobehafteten Anlage wird innerhalb eines Tages um maximal 25 % fallen. Damit wäre die Wertuntergrenze von 95 % weiterhin gesichert.

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Der Kehrwert des maximalen Kursrisikos ist der eingesetzte Multiplikator und besagt, dass in diesem Fall das Vierfache von 5 % in die risikobehaftete Anlage investiert werden kann (Kluß et al. 2005: 30–35, Balder 2009: 2). Ein weiterer dynamischer Ansatz ist die Optionsreplikation, eine synthetische Form der OBPIs. Hierzu wird die Ertragsstruktur eines Portfolios, welches mit Optionen gesichert ist, repliziert. Grundlage hierfür ist die Opti-onspreistheorie, wonach europäische Optionen mithilfe von risikobehafteten und risikolosen festverzinsten Anlagen repliziert werden können. Um eine stetige Wertsicherung für eine Zeitspanne zu garantieren, sind jedoch häufig Portfolioumschichtungen notwendig. Die auflaufenden Transaktionskosten können daher sehr hoch werden. Durch die Replikation wird jedoch das Problem der begrenzten Verfügbarkeit von geeigneten Optionen gelöst. Dadurch besitzen Asset-Manager und Kunden größere Freiheiten in der Wahl der risikobehaf-teten Anlage. Sie müssen sich nicht an den Laufzeiten der am Markt verfügbaren Optionen orientieren (Kluß et al. 2005: 19–30). Sowohl Optionsreplikation als auch CPPI sind pfadabhängige Strategien. Hierbei besteht das Risiko eines Cash-Locks, der eine weitere Partizipation an steigenden Kursen verhindert. Jedoch reduziert die Optionsreplikation die Pfadabhängigkeit gegenüber CPPI-Strategien deutlich. Des Weiteren müssen bei allen Strategien folgende Rahmenbedingungen festgelegt werden:

Wertsicherungsgrenze (Mindestwert des Vermögens zum Ende einer Zeitspanne), zum Beispiel: 85 %, 93 %, 97 % des eingezahlten Vermögens

Anpassungsintervall der Wertsicherungsgrenze, zum Beispiel: Vermögen zum Ende des Monats, Ver-mögen zum Ende des Jahres, Vermögen bei neuen Höchstständen

Erlaubte Asset-Klassen für den risikobehafteten Teil der Anlage, zum Beispiel: Aktien, Renten, Fonds, Zertifikate sowie Immobilien (sehr selten) und Infrastruktur (sehr selten), beziehungsweise Mischun-gen dieser Klassen.

Die vier in dieser Studie als grundlegend identifizierten Strategien der Wertsicherung Stop-Loss, OBPI, CPPI und Optionsreplikation hat der Markt bereits weiterentwickelt und für die eigenen Bedürfnisse angepasst. Doch trotz der vielen unterschiedlichen Bezeichnungen, die für diese Produkte im Vertrieb verwendet werden, basie-ren sie weiterhin auf den hier genannten vier grundlegenden Konzepten.

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3.2) Fondsarten Nach der Betrachtung der Wertsicherungsstrategien wird an dieser Stelle auf die verschiedenen Fondsarten eingegangen. Der Bundesverband Investment und Asset-Management e. V. (BVI), die führende Interessenver-tretung der deutschen Fondsbranche, führt für Fonds mit Absolute-Return-Ansatz drei verschiedene Arten auf:

Zielvorgabefonds

Garantiefonds

Wertsicherungsfonds.

Zielvorgabefonds besitzen ein vorgegebenes Rendite- beziehungsweise Risikoziel. Es werden jedoch keine spe-ziellen Wertsicherungselemente eingesetzt, um dieses Ziel zu erreichen. Dem gegenüber stehen Garantiefonds und Wertsicherungsfonds, welche in der Gruppe der wertgesicherten Fonds zusammengefasst sind. Diese Fonds verfügen über Wertsicherungselemente (BVI 2009, efama 2012). Die Anbieter von Garantiefonds geben für die vereinbarte Wertuntergrenze eine vertragliche Garantie. Das bedeutet, dass der Kunde Anspruch hat auf den vertraglich vereinbarten Mindestportfoliowert, selbst wenn die Wertsicherungselemente versagen und der Portfoliowert zum Ende der vereinbarten Laufzeit die Wertunter-grenze unterschreitet. Diese Garantie wird oft von einer beteiligten Kapitalverwaltungsgesellschaft übernom-men, wodurch die Gefahr einer Insolvenz der Fondsgesellschaft für den Kunden zu vernachlässigen ist bezie-hungsweise die Garantie als Sondervermögen ohnehin von der Bilanz der Kapitalverwaltungsgesellschaft gänz-lich getrennt ist. Andere Wertsicherungsfonds besitzen diese Garantie nicht. Durch die hier eingesetzten Wertsicherungsstrate-gien soll der Mindestportfoliowert gewährleistet, jedoch nicht garantiert werden. Sollte es aufgrund konzepti-oneller Schwächen oder unvorhersehbarer Kurseinbrüche zu höheren Verlusten kommen, besteht für den Anleger kein Anspruch auf Ausgleichszahlung (BVI 2014b; 2014c). Des Weiteren können sowohl Spezial- als auch Publikumsfonds wertgesicherte Fonds sein. Der Fokus der vor-liegenden Studie liegt auf der Analyse von Publikumsfonds, die Wertsicherungsstrategien ohne formale Garan-tien verfolgen (wertgesicherte Publikumsfonds ohne Garantie).

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4) Allgemeiner Überblick über Wertsicherung auf dem deutschen Fondsmarkt Im folgenden Abschnitt wird die Entwicklung wertgesicherter Fonds in den Jahren 2009 bis 2013 betrachtet und diese mit der Entwicklung des gesamten deutschen Fondsmarktes in Relation gesetzt. Des Weiteren wer-den die unterschiedlichen Entwicklungen innerhalb der wertgesicherten Fonds betrachtet, das heißt zwischen Garantie- und Wertsicherungsfonds (o. G.). Für diese Betrachtungen wurden aufgrund der Datenlage aus-schließlich Publikumsfonds herangezogen. 4.1) Marktlage und Trends Während deutsche Publikumsfonds im Zeitraum 31. Januar 20094 bis 31. Dezember 2013 ein Gesamtwachs-tum, bezogen auf das Nettovermögen, von 23,1 % aufwiesen, verloren wertgesicherte Fonds im betrachteten Zeitraum 4,4 % an Nettovermögen. Sie bewegten sich damit, ähnlich wie Geldmarktfonds, gegen den allgemei-nen Trend. In Grafik 9 auf der nächsten Seite lässt sich diese Entwicklung monatsgenau nachvollziehen. Das Nettovermögen betrug zum 31. Januar 2009 für Wertsicherungsfonds (o. G.) 4,4 Mrd. EUR und für Garantie-fonds 25,6 Mrd. EUR.

4 Da der BVI seit Januar 2009 die Fondsarten innerhalb der Publikumsfonds anders definiert, diente als Vergleichswert für das Nettovermögen der jeweiligen Fondsart der 31. Januar 2009.

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Grafik 9: Nettovermögen wertgesicherter Fonds und der gesamten Publikumsfonds im Vergleich zum Nettovermögen vom 31.12.2009 (Veränderung in %)

Quelle: BVI-Investmentstatistiken, 2009–2013, nur Publikumsfonds, der BVI hat die Klassifizierung für die Arten der Publikumsfonds ab 31.1.2009 stark verändert, daher zeigt die Grafik die Entwicklung erst ab diesem Zeitpunkt

Zu erkennen ist, dass sowohl Wertsicherungs- als auch Garantiefonds in den Jahren 2009 und 2010 an Netto-vermögen hinzugewinnen konnten. Doch bereits im Oktober 2010 fiel bei Garantiefonds der Wert des Netto-vermögens wieder. Dieser Trend setzte sich bis zum Dezember 2013 fort. Bei Wertsicherungsfonds (o. G.) setzte dieser Trend zwei Monate später, im Dezember 2010, ein. Im Gegensatz zur Entwicklung der Garantiefonds ist jedoch seit Februar 2013 eine Aufwärtsbewegung zu beobachten. Seit-dem stieg der Wert des Nettovermögens der Wertsicherungsfonds (o. G.) wieder und erreichte zum Ende des Jahres 2013 ein Volumen von 4,4 Mrd. EUR. Dadurch sank das Nettovermögen seit dem 31. Januar 2009 ledig-lich um insgesamt 0,5 %.

-15 %

-10 %

-5 %

0 %

5 %

10 %

15 %

20 %

25 %

Dezember 2013Dezember 2009

-5,0

-0,5

Wertsicherungsfonds (o. G)

Dezember 2012Dezember 2011Dezember 2010

16,6

21,0

-13,0

Garantiefonds

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Des Weiteren verzeichneten sowohl Garantie- als auch Wertsicherungsfonds im Durchschnitt Mittelabflüsse (Grafik 10). Diese trugen maßgeblich zur negativen Entwicklung des Nettovermögens bei.

Grafik 10: Nettomittelaufkommen Garantie- und Wertsicherungsfonds (o. G.) (in Mio. EUR)

Quelle: BVI Investmentstatistiken, 2009-2013, nur Publikumsfonds

Beim Marktanteil, bezogen auf das Nettovermögen, veränderte sich sehr wenig. Der Marktanteil wertgesicher-ter Fonds sank um 1,1 %-Punkte auf noch 4 % aller Publikumsfonds. Innerhalb der Gruppe der wertgesicherten Fonds konnten Wertsicherungsfonds (o. G.) 0,6 %-Punkte hinzugewinnen und machen damit 15,3 % aller wert-gesicherten Fonds aus. An der grundsätzlichen Dominanz der Garantiefonds gab es jedoch keine Veränderung. 4.2) Zusammenfassung Die wertgesicherten Fonds folgen nicht dem europäischen und deutschen Trend steigender Nettovermögen und zunehmender Anzahl. Stattdessen lag der Wert des Nettovermögens der Garantie- und Wertsicherungs-fonds zum 31. Dezember 2013 unter dem Niveau vom 31. Dezember 2009. Das Nettomittelaufkommen war

-1.803

-4.008

-2.104

-348

3.382

-5.000-4.000-3.000-2.000-1.000

01.0002.0003.0004.000

Ø -976

20132012201120102009

Garantiefonds

181

-601-457

445

-414

-4.000-3.000-2.000-1.000

01.0002.0003.0004.000

Ø -169

Wertsicherungsfonds

20132012201120102009

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sowohl bei Garantie- als auch bei Wertsicherungsfonds im Mittel negativ. Dennoch ist zu vermerken, dass sich Wertsicherungsfonds (o. G.) besser entwickelten als Garantiefonds. Daher stieg auch der Marktanteil, bezogen auf das Nettovermögen, der Wertsicherungsfonds um 2 %-Punkte auf 15,3 %

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5) Analyse des Wertsicherungsmarktes in Deutschland Im Folgenden wird eine Stichprobe, die insgesamt 1075 wertgesicherte Fonds umfasst, im Detail analysiert. Die zugrundeliegenden Daten wurden für den Zeitraum vom 1. Januar 2008 bis zum 31. Dezember 2013 erhoben mithilfe des Informationsdienstes Bloomberg L.P., den jeweiligen Verkaufsprospekten und aktuellen Key Inves-tor Information Documents (KIIDs) sowie Factsheets der Fonds. Damit gibt die hier vorliegende Ist-Analyse zu den Jahren 2008 bis 2013 einen sehr umfangreichen und bisher nicht zugänglichen Überblick über den deut-schen Wertsicherungsmarkt. Die untersuchte Stichprobe von 107 wertgesicherten Fonds teilt sich zu 26,2 % in Garantiefonds und zu 73,8 % in Wertsicherungsfonds ohne Garantie (o. G.) auf. Zu Beginn wird in Grafik 11 auf der nächsten Seite der Status der untersuchten wertgesicherten Fonds betrach-tet. Es wird unterschieden zwischen live, akquiriert und liquidiert. Fonds, die live sind, waren zum Zeitpunkt der Betrachtung für Anleger erwerbbar und wurden aktiv vom Fondsmanager verwaltet. Akquiriert bedeutet, die Fonds wurden im Betrachtungszeitraum inklusive des Fondsvermögens von einem anderen Fonds übernom-men, und liquidiert bedeutet, dass diese Fonds im Betrachtungszeitraum aufgelöst wurden.

5 Insgesamt wurden 107 (n = 107) Fonds analysiert. Für jede Analyse wird jedoch das n separat angegeben, da nicht für jeden Fonds alle Daten verfügbar sind.

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Grafik 11: Status der wertgesicherten Fonds 2009–2013

Quellen: Factsheets der Anbieter, Bloomberg

Insgesamt sind 28 der 107 betrachteten Fonds Garantiefonds. Davon waren 85,7 % zum Stichtag 31. Dezember 2013 live. Während des Zeitraums 2008 bis 2013 wurden 7,1 % der Garantiefonds akquiriert, und ebenfalls 7,1 % wurden im selben Zeitraum liquidiert. Die restlichen 79 der 107 analysierten wertgesicherten Fonds sind Wertsicherungsfonds ohne Garantie (o. G.). Zum Stichtag 31. Dezember 2013 waren 78,5 % davon live. Akquiriert wurden 7,6 %, und 13,9 % wurden liqui-diert. Für die einzelnen Fonds lassen sich zur besseren Beschreibung die einzelnen Wertuntergrenzen in vier Katego-rien zusammenfassen. Als offensiv werden Fonds mit einer Wertuntergrenze von < 90 % definiert. Eher offensi-ve Fonds haben eine Wertuntergrenze von 94–90 % während die Wertuntergrenze der eher defensiven Fonds

AkquiriertLive Liquidiert

7,1

78,585,7

7,6 7,113,9

Garantiefonds, n = 28 Wertsicherungsfonds (o. G.), n = 79

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bei 99–95 % liegt. Defensive Fonds sichern das gesamte Investment mit einer Wertuntergrenze von 100 % ab. Die folgende Grafik 12 zeigt zum einen die Übersicht der Kategorien, schlüsselt jedoch auch die jeweils einzel-nen Wertuntergrenzen auf.

Grafik 12: Wertuntergrenzen der wertgesicherten Fonds und jeweiliger Anteil der Wertuntergrenzen-Gruppen (in %)

Quellen: Verkaufsprospekte und KIIDs der Anbieter

Die betrachteten wertgesicherten Fonds (n = 104) haben jeweils eine Wertuntergrenze zwischen 70 und 100 %. Die wertgesicherten Fonds mit einer Wertuntergrenze von 99–90 % haben einen Anteil von 76 %. Davon haben Fonds mit einer Wertuntergrenze von 99–95 % einen Anteil von 32,7 % und Fonds mit einer Wertuntergrenze von 94–90 % einen Anteil von 43,3 %. Defensive Fonds mit einer Wertuntergrenze von 100 % haben einen An-teil von 11,5 %. Die risikoreichsten Fonds mit einer Wertuntergrenze von < 90 % haben einen Anteil von 12,5 %. Als Nächstes werden in Grafik 13 auf der nächsten Seite die Wertsicherungsperioden analysiert, die im Betrach-tungszeitraum am Markt genutzt wurden. Die Wertsicherungsperiode eines wertgesicherten Fonds wird über den Zeitraum definiert, in dem der jeweilige Fonds mindestens die Einhaltung der Wertuntergrenze anstrebt.

11,5

1,9 3,8 1,04,8

39,5

1,0

3,89,5

22,1

1,0

Wertgrenze 100 Wertgrenze 99–95 Wertgrenze 94–90 Wertgrenze <90

43,3

95,0

96,097,097,5

11,5

32,7

12,5

90,0

93,0

80,0

70,0

85,087,0

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Dieser Zeitraum gibt ebenfalls an, in welchem zeitlichen Abstand der durch die Wertuntergrenze gesicherte Wert wieder neu angepasst wird.

Grafik 13: Wertsicherungsperioden der wertgesicherten Fonds (Anteil in %)

Quellen: Verkaufsprospekte und KIIDs der Anbieter

Die betrachteten wertgesicherten Fonds nutzen unterschiedliche Wertsicherungsperioden zur Festlegung der Wertuntergrenzen. Annähernd die Hälfte, 45,9 % der 98 untersuchten Fonds, nutzen eine Wertsicherungsperi-ode von einem Jahr. Die zweite Gruppe (7,1 %) der auf einen Zeitraum bezogenen wertgesicherten Fonds legt die Wertuntergrenze monatlich fest. Mit der Variante der Höchststandssicherung arbeiten 33,7 % der wertgesicherten Fonds. Höchststandssiche-rung bedeutet dabei, dass die Wertuntergrenze durch den höchsten Wert, den der Fonds je erreicht hat, abge-bildet wird. Die weiteren wertgesicherten Fonds legen die Wertsicherungsperioden mit unterschiedlichen Be-grenzungen fest. Betrachtet man nun die zuvor festgelegten Wertuntergrenzen-Gruppen in Kombination mit den jeweils ver-wendeten Wertsicherungsperioden, ergibt sich folgendes Bild: Auffällig ist, dass kein wertgesicherter Fonds mit einer Wertuntergrenze von 99–95 % und 94–90 % eine monatliche Wertsicherungsperiode aufweist. Des Wei-teren fällt auf, dass der Anteil der jährlichen Anpassung der Wertuntergrenze in den ersten drei Kategorien von

7,1

45,9

13,3

33,7

Monatlich

Jährlich

Sonstige

Höchststandssicherung

n = 98

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15,4 % bei einer Wertuntergrenze von < 90 % über 35,6 % (94–90 %) auf 55,9 % bei einer Wertuntergrenze von 99–95 % ansteigt. Darüber hinaus sieht man, dass der Anteil der Wertsicherungsperiode mit der Methodik der Höchststandssicherung in den ersten drei Kategorien mit 38,5 % (< 90 %), 35,6 % (94–90 %) und 32,4 % (99–95 %) annähernd gleich ist. Für die letzte Kategorie, die Fonds mit einer Wertuntergrenze von 100 % umfasst, fällt auf, dass „andere“ mit 50 % den höchsten Anteil aufweisen. Alle weiteren weisen hier den niedrigsten Anteil innerhalb ihrer Kategorie auf. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Ist-Analyse des Wertsicherungsmarktes in Deutschland ist die Untersu-chung der Assets, in die die wertgesicherten Fonds investieren. Zuerst werden in Grafik 14 auf der nächsten Seite die Asset-Klassen betrachtet, in die die wertgesicherten Fonds laut Verkaufsprospekt und KIID investieren dürfen. Dabei wird hier vor allem die Anzahl an Asset-Klassen, in die investiert werden darf, unterschieden.6

6 Anmerkung: Bei der Auswertung dieser Daten wurde die allgemeine Möglichkeit der gesamten Anlage/Umschichtung nur in Liquidität/Cash nicht als eine gesonderte Asset-Klasse betrachtet, da alle Fonds diese Möglichkeit der Investition in Be-tracht ziehen.

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Grafik 14: Asset-Klassen-Konstellationen der wertgesicherten Fonds (Anteil in %)

Quellen: Verkaufsprospekte und KIIDs der Anbieter

Die für 107 wertgesicherte Fonds erhobenen Daten zeigen, dass diese vor allem in die zwei Asset-Klassen Ak-tien und Renten investieren. Mehr als die Hälfte (57 %) investieren ausschließlich in diese beiden Asset-Klassen. Ausschließlich in Renten investieren 3,7 % und ausschließlich in Aktien 5,6 %. Weitere 33,6 % investieren in drei oder mehr Asset-Klassen. Hierzu zählen neben Aktien und/oder Renten: Rohstoffe, Fremdwährungen, Immobi-lien, Zertifikate, Optionen, Investmentfonds, ETFs, Hedgefonds sowie alternative Investments. Neben den genutzten Asset-Klassen werden in Grafik 15 auf der nächsten Seite auch die Anlageregionen der wertgesicherten Fonds untersucht. Dabei konnten sechs unterschiedliche Konstellationen an Anlageregionen ausgemacht werden.

Ab 3 Asset-Klassen

33,6

Aktien & Renten

57,0

Nur Aktien

5,6

Nur Renten

3,7

n = 107

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Grafik 15: Anlageregionen der wertgesicherten Fonds (Anteil in %)

Quellen: Verkaufsprospekte und KIIDs der Anbieter

50,5 % der 103 analysierten wertgesicherten Fonds investieren weltweit. Eine spezifische Schwerpunktregion wird hier nicht berücksichtigt. Weitere 12,6 % investieren weltweit mit einem Schwerpunkt der Investitionen in Europa. Lediglich 1 % der Fonds investieren weltweit mit einem Schwerpunktland, das außerhalb Europas liegt. Ausschließlich in Europa ohne erkennbaren Schwerpunkt investieren 25,2 % der analysierten Fonds. Ein kleine-rer Anteil von 6,8 % der Fonds investiert in Europa mit weiteren Schwerpunktländern. Zu diesen Schwerpunktländern zählen europäische Länder wie Schweden, aber auch Länder außerhalb Europas wie USA oder Schwellenländer. Ausschließlich in Schwellenländer investieren 3,8 % der Fonds. Wie die wertgesicherten Fonds ihre erwirtschafteten Erträge verwenden, wird grundsätzlich zwischen den beiden Möglichkeiten der Thesaurierung und der Ausschüttung unterschieden. Lediglich ein paar wenige wert-

3,9

Weltweit &Schwerpunkt-

länder

1,0

Europa &Schwerpunkt-

länder

6,8

Europa

25,2

Weltweit, Schwerpunkt

Europa

12,6

Weltweit

50,5

Schwellenländer

n = 103

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gesicherte Fonds haben die Verwendung der Erträge nicht eindeutig geregelt und behalten sich unter Umstän-den vor, statt einer Thesaurierung eine Ausschüttung vorzunehmen. Die für 105 wertgesicherte Fonds ausgewerteten Daten zeigen, dass diese zu 79 % ihre Erträge thesaurieren und somit ihr Fondsvolumen erhöhen. Lediglich 19 % schütten ihre Erträge jeweils zum Stichtag an ihre Inves-toren aus, und bei 1,9 % ist neben der Thesaurierung auch eine Ausschüttung möglich. Die folgende Grafik 16 beschäftigt sich mit der Entwicklung der Anzahl der wertgesicherten Fonds am Markt von 2008 bis 2013.

Grafik 16: Anzahl der wertgesicherten Fonds am Markt

Quellen: Factsheets der Anbieter, Bloomberg

59

6873

8891

83

4 32

1095

159

5 4

2010 2011 2013201220092008

Akquiriert Liquidiert Neu hinzugekommenLive

n = 107

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Für die Jahre 2008 bis 2012 ist ersichtlich, dass die Anzahl der wertgesicherten Fonds ansteigt (n = 107). Erst im Jahr 2013 ist diese rückläufig. Im Jahr 2008 waren 59 wertgesicherte Fonds über das komplette Jahr live, und es kamen neun wertgesicherte Fonds hinzu. Im Folgejahr 2009 waren, da es in diesem Jahr keine Liquidation und Akquisition innerhalb der betrachteten Fonds gab, 68 wertgesicherte Fonds live. Hinzu kamen fünf neue wert-gesicherte Fonds. Ein ähnliches Bild zeigen die Jahre 2010 (73 live und 15 neue) und 2011 (88 live und neun neue). Im Jahr 2012 kam es dann zu zwei Liquidationen und vier Akquisitionen. Folglich waren 91 wertgesicher-te Fonds über das vollständige Jahr 2012 live. Zudem wurden fünf wertgesicherte Fonds neu aufgelegt. Im Jahr 2013 wurden zehn Fonds liquidiert und drei akquiriert. Somit waren im Jahr 2013 insgesamt 83 wertgesicherte Fonds über das komplette Jahr live. Außerdem wurden weitere vier wertgesicherte Fonds neu aufgelegt. Im letzten Schritt des allgemeinen Teils der Ist-Analyse wird die Verteilung des Synthetic Risk and Reward Indi-cators (SRRI)7 zum Stichtag 31. Dezember 2013 betrachtet – beziehungsweise zum letzten Stichtag der wertge-sicherten Fonds, die im Beobachtungszeitraum liquidiert oder akquiriert wurden. Die für 104 wertgesicherte Fonds ausgewerteten Daten zeigen, dass diese zu 70,3 % einen SRRI von drei oder vier aufweisen. Damit unterlagen diese in den letzten fünf Jahren einer Volatilität zwischen 2 % und 10 %. Einen SRRI von eins weisen 1 % der wertgesicherten Fonds auf, 12,9 % von zwei und 38,6 % einen SRRI von drei. Einen SRRI von vier weisen 31,7 % auf, von fünf 8,9 %, von sechs 5,9 % und von sieben 1 %. Dadurch wird ersichtlich, dass der Markt durch mittlere Kursschwankungen gekennzeichnet ist.

7 Der SRRI ist eine Kennzahl, die als Risikoklasse im KIID angegeben wird und die zum einfacheren Verständnis und zur Überprüfung der Produkteignung eingesetzt wird. Die Berechnung des SRRI eines Fonds findet auf Grundlage der 5-Jahres-Historie der (annualisierten) Volatilität statt. Damit entspricht ein SRRI-Wert von eins einer Volatilität kleiner 0,5 %, ein SRRI-Wert von zwei entspricht einer Volatilität größer/gleich 0,5 % und kleiner 2 %, ein SRRI-Wert von drei entspricht einer Volatilität größer/gleich 2 % und kleiner 5 %, ein SRRI-Wert von vier entspricht einer Volatilität größer/gleich 5 % und klei-ner 10 %, ein SRRI-Wert von fünf entspricht einer Volatilität größer/gleich 10 % und kleiner 15 %, ein SRRI-Wert von sechs entspricht einer Volatilität größer/gleich 15 % und kleiner 25 %, und ein SRRI-Wert von sieben entspricht einer Volatilität größer/gleich 25 % (Henrich 2010: 4).

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5.1) Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.) Im folgenden Abschnitt erfolgt eine Gegenüberstellung von Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.). Dabei werden die zuvor untersuchten Parameter für den gesamten Wertsicherungsmarkt in Deutschland in den Jahren 2008 bis 2013 nach dieser Unterscheidung analysiert und die Unterschiede in der Entwicklung dieser beiden Varianten der wertgesicherten Fonds herausgearbeitet. Bei der Gegenüberstellung von Garantiefonds und der Wertsicherungsfonds (o. G.) stechen vor allem vier Wertuntergrenzen heraus: 80 %, 90 %, 95 % und 100 %. Dies sind auch die einzigen Wertuntergrenzen, die in den beiden Fondsarten vertreten sind. Im Vergleich fällt auf, dass 33,3 % der Garantiefonds, jedoch lediglich 1,3 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) eine offensive Wertuntergrenze von 80 % haben. Eine Wertuntergrenze von 90 % weisen 26,9 % der Garantie-fonds auf – und 42,9 % der Wertsicherungsfonds (o. G.). Wesentlich defensiver sind 14,8 % der Garantiefonds und 24,7 % der Wertsicherungsfonds (o. G.). Diese weisen eine Wertuntergrenze von 95 % auf. Darüber hinaus sichern 22,2 % der Garantiefonds und 7,8 % der Wertsi-cherungsfonds (o. G.) mit einer Wertuntergrenze von 100 % den Investoren den Erhalt des gesamten angeleg-ten Kapitals zu. Bei der Betrachtung der genutzten Wertuntergrenzen mithilfe der bereits zuvor eingeführten Kategorisierung8

zeichnet sich in Grafik 17 auf der nächsten Seite für die 104 analysierten Fonds folgendes Bild ab.

8 100 % defensiv, 99–95 % eher defensiv, 94–90 % eher offensiv, < 90 % offensiv.

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Grafik 17: Wertuntergrenzen-Gruppen nach Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.) Anteil in %)

Quellen: Verkaufsprospekte und KIIDs der Anbieter

Bei der Betrachtung der Verteilung fällt auf, dass die Garantiefonds sich auf den offensiveren Bereich konzent-rieren: 62,9 % (33,3 % offensiv und 29,6 % eher offensiv) der Garantiefonds haben eine Wertuntergrenze von 94 % oder geringer. Mit 87,1 % konzentrieren sich die Wertsicherungsfonds (o. G.) hingegen in den eher offen-siven (48,1 %) und eher defensiven (39 %) Bereichen. Beim Vergleich der Garantiefonds mit den Wertsicherungsfonds (o. G.) im Hinblick auf die jeweils verwendete Wertsicherungsperiode in Grafik 18 auf der nächsten Seite sticht heraus, dass jeweils fast die Hälfte eine jährli-che Wertsicherungsperiode anwendet. In diese Kategorie fallen 44 % der Garantiefonds und 46,6 % der Wertsi-cherungsfonds (o. G.).

22,2

14,8

29,633,3

7,8

39,0

48,1

5,2

94–9099–95100 < 90

Wertsicherungsfonds (o. G.), n = 77Garantiefonds, n = 27

n = 104

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Grafik 18: Wertsicherungsperioden nach Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.) Anteil in %)

Quellen: Verkaufsprospekte und KIIDs der Anbieter

Zum Teil erhebliche Unterschiede zeigen sich bei der Betrachtung der übrigen am Markt verwendeten Wertsi-cherungsperioden. Hier haben 24 % der Garantiefonds eine monatliche Festlegung, wohingegen lediglich 1,4 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) dieser Strategie folgen. Bei der Höchststandssicherung liegt ebenfalls ein er-heblicher Unterschied vor. Diese Vorgehensweise wird von 20 % der Garantiefonds verfolgt, wohingegen 38,4 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) den Höchststand sichern. Ein ausgeglichenes Bild zeigt sich bei den weiteren Strategien. Eine detaillierte Aufstellung der Asset-Klassen zeigt Grafik 19 auf der nächsten Seite. An dieser Stelle wird nicht nur die Anzahl an genutzten Asset-Klassen betrachtet. Auf den ersten Blick zeigt sich bei der Analyse der Asset-

44,0

24,020,0

12,0

46,6

1,4

38,4

13,7

WeitereHöchststandssicherungMonatlichJährlich

Wertsicherungsfonds (o. G.), n = 73Garantiefonds, n = 25

n = 98

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Klassen ein ausgeglichenes Bild.9 Auffällig ist hier, dass ausschließlich Wertsicherungsfonds (o. G.) in Währun-gen und Zertifikate investieren.

Grafik 19: Asset-Klassen nach Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.) (Anteil in %)

Quellen: Verkaufsprospekte und KIIDs der Anbieter

Von den insgesamt 107 ausgewerteten Fonds investiert sowohl eine große Mehrheit der Garantiefonds als auch der Wertsicherungsfonds (o. G.) in Aktien und in Renten. In Aktien investieren 96,4 % der Garantiefonds und 94,9 % der Wertsicherungsfonds (o. G.). In Renten investieren 89,3 % der Garantiefonds und 93,7 % der

9 Anmerkung: Bei der Auswertung dieser Daten wurde die allgemeine Möglichkeit der gesamten Anlage/Umschichtung nur in Liquidität/Cash nicht als eine gesonderte Asset-Klasse betrachtet, da alle Fonds diese Möglichkeit der Investition in Be-tracht ziehen.

96,489,3

14,30,0 10,7 0,0 7,1

94,9 93,7

21,5 17,710,1 8,9

15,2

Währungen WeitereZertifikateImmobilienRohstoffeRentenAktien

Wertsicherungsfonds (o. G.), n = 79Garantiefonds, n = 28

n = 107

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Wertsicherungsfonds (o. G.). Des Weiteren investieren 14,3 % der Garantiefonds und 21,5 % der Wertsiche-rungsfonds (o. G.) in Rohstoffe. Wertsicherungsfonds (o. G.) investieren zu 17,7 % in Währungen. Immobilien machen für Garantiefonds 10,7 % und 10,1 % für Wertsicherungsfonds (o. G.) aus. Von den Wertsicherungs-fonds (o. G.) investieren 8,9 % in Zertifikate. 7,1 % der Garantiefonds und 15,2 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) investieren darüber hinaus in weitere Asset-Klassen. Betrachtet man die 107 analysierten Fonds nach der bereits bekannten Gruppierung ergibt sich in Grafik 20 folgendes Bild.10

Grafik 20: Asset-Klassen-Konstellationen nach Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.) Anteil in %)

Quellen: Verkaufsprospekte und KIIDs der Anbieter

0,0 7,1

71,4

21,4

5,1 5,1

51,9

38,0

Ab 3 Asset-KlassenAktien & RentenNur AktienNur Renten

Garantiefonds, n = 28 Wertsicherungsfonds (o.G.), n = 79

n = 107

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Sowohl Garantiefonds als auch Wertsicherungsfonds (o. G.) investieren zu 71,4 % beziehungsweise 51,9 % jeweils am häufigsten in Aktien und Renten. Kein Garantiefonds investiert ausschließlich in Renten, wohin-gegen 5,1 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) ausschließlich in diese Asset-Klasse investieren. Relativ ausgeglichen ist das Verhältnis für Aktien: 7,1 % der Garantiefonds und 5,1 % der Wertsicherungsfonds investieren ausschließlich in Aktien. Drei und mehr Asset-Klassen beinhalten 21,4 % der Garantiefonds und 38 % der Wertsicherungsfonds (o. G.). Bezogen auf die Anlageregionen, ist in Grafik 21 auf der nächsten Seite zu beobachten, dass Garantiefonds am stärksten in Europa (ohne Schwerpunkt, 44,4 %) und Wertsicherungsfonds (o. G.) am stärksten weltweit (ohne erkennbaren Schwerpunkt, 56,6 %) investieren. Hier besteht jeweils auch ein starker Unterschied zur jeweils anderen Fondsart. Garantiefonds investieren zu 33,3 % weltweit ohne erkennbaren Fokus und 18,4 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) in Europa ohne Schwerpunkt.

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Grafik 21: Anlageregionen nach Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.) (Anteil in %)

Quellen: Verkaufsprospekte und KIIDs der Anbieter

Weiter fällt auf, dass ausschließlich Wertsicherungsfonds (o. G.) weltweit mit erkennbaren Schwerpunktlän-dern investieren. Ferner ist auffällig, dass im Vergleich Garantiefonds (11,1 %) stärker in Schwellenländer inves-tieren. Hier investieren lediglich 1,3 % der Wertsicherungsfonds (o. G.). Im Hinblick auf die Verwendung der Erträge zeigen die 105 analysierten Fonds folgendes Bild: Die Thesaurie-rung der Erträge ist sowohl bei Garantiefonds (92,9 %) als auch bei Wertsicherungsfonds (74 %) die meistver-wendete Variante. Eine Ausschüttung der Erträge erfolgt lediglich bei 7,1 % der Garantiefonds und 23,4 % der Wertsicherungsfonds (o. G.). Bei 2,6 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) ist grundsätzlich eine Thesaurierung

33,3

7,4

44,4

3,7 0,011,1

56,6

14,518,4

7,9 1,3 1,3

Weltweit SchwellenländerWeltweit & Schwerpunkt-

länder

Europa & Schwerpunktländer

EuropaWeltweit, Schwerpunkt

Europa

Wertsicherungsfonds (o. G.), n = 76Garantiefonds, n = 27

n = 103

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vorgesehen, aber es kann unter bestimmten Umständen auch zu einer Ausschüttung der Erträge kommen. Dies trifft auf keinen der Garantiefonds zu. Im nächsten Schritt der Gegenüberstellung von Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.) wird ein Blick auf die Entwicklung und Verteilung des SRRI geworfen. Dabei fällt auf den ersten Blick auf, dass die Verteilung auf die unterschiedlichen Stufen sowohl für Garantiefonds als auch für Wertsicherungsfonds (o.G.) ähnlich ist. Bei einem Wert von drei weisen beide jeweils ihren Höchststand auf [35,7 % für Garantiefonds und 39,7 % für Wertsicherungsfonds (o. G.)]. Es fällt zudem auf, dass kein Wertsicherungsfonds (o. G.) einen SRRI von eins beziehungsweise sieben aufweist. In beiden Kategorien sind lediglich Garantiefonds vertreten. SRRI Stufe drei und vier bilden für Garantiefonds (60,7 %) und für Wertsicherungsfonds (o. G.) (73,9 %) den jeweils größten Anteil. Die meisten wertgesicherten Fonds unterlagen damit in den vergangenen fünf Jahren einer Volatilität zwischen 2 % und 10 %. Im finalen Schritt der Gegenüberstellung von Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.) wird nun in Grafik 22 auf der nächsten Seite noch ein Blick auf die durchschnittliche Jahresrendite im Zeitraum von 2008 bis 2013 geworfen.11

11 Zur Berechnung der jährlichen Rendite wurde der Tageskurs, bereinigt um die Ausschüttungen und nur an Handelstagen, betrachtet.

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Grafik 22: Durchschnittliche Jahresrendite nach Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.) (Anteil in %)

Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen

Im Hinblick auf die durchschnittliche Jahresrendite im Zeitraum vom 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2013 zeigen die 103 analysierten Fonds folgendes Bild: Mit 53,8 % haben knapp mehr als die Hälfte der Garantie-fonds eine negative durchschnittliche Jahresrendite. Mit 64,9 % weist die Mehrheit der Wertsicherungsfonds (o. G.) eine positive durchschnittliche Jahresrendite auf.

53,846,2

35,1

64,9

Positiv

Wertsicherungsfonds (o. G.)Garantiefonds

n = 103

Negativ

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5.2) Entwicklung der jährlichen Rendite von 2008 bis 2013 Im Folgenden wird die Entwicklung der jährlichen Rendite der Jahre 2008 bis 2013 näher untersucht. Die Er-gebnisse dieser Untersuchung wurden mithilfe von Box-Plots visualisiert. Dargestellt sind in den Box-Plots die jeweilige Medianrendite, die Grenzen des oberen und unteren Quartils und die Minimal- und Maximalwerte des jeweiligen Jahres. In Grafik 23 ist zu allererst die Entwicklung der Rendite von 2008 bis 2013 dargestellt, dabei wird hier noch nicht nach Wertuntergrenzen unterschieden, und es werden jeweils die Renditen der wertgesicherten Fonds eines Jahres berechnet12, die über das komplette Jahr live waren.

Grafik 23: Spannbreite der Renditen wertgesicherter Fonds nach Jahren (in %)

Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen

12 Zur Berechnung der jährlichen Rendite wurde der Tageskurs, bereinigt um die Ausschüttungen und nur an Handelstagen, betrachtet.

2008 2009 2010 2011 2012 2013

-5,1

4,8

-2,53,2 0,7

-31,4

8,6

27,6

-4,1-5,7

12,4

-17,9

4,9

-5,8

17,0 17,3

-6,9

n = 106

1,2

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Nach einem starken Anstieg um 9,9 %-Punkte von -5,1 % im Jahr 2008 auf 4,8 % im Jahr 2009 fiel der Median bis 2011 wieder ins Negative auf -2,5 %. Nach dem Anstieg auf 3,2 % im Jahr 2012 lag der Median im Jahr 2013 mit 0,7 % lediglich knapp im positiven Bereich. In vier der sechs analysierten Jahre war der Median der Rendite positiv. Lediglich 2008 (-5,1 %) und 2011 (-2,5 %) wies dieser einen negativen Wert auf. Im Jahr 2008 war zudem mit -31,4 % der höchste Verlust zu verzeichnen, und mit 27,6 % lag im Jahr 2009 die höchste Rendite vor. Nach dem gesamten Rücklauf 2011 stieg die Maximalrendite in den Jahren 2012 (17 %) und 2013 (17,3 %) auf ein ähnlich hohes Niveau. Darüber hinaus war auch der Minimalwert mit -5,8 % (2012) und -6,9 % (2013) ähnlich ausgeprägt. Dadurch änderte sich die Spannweite, die auch schon 2011 ähnlich groß war, in den letzten drei Betrachtungsjahren kaum.

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5.3) Rendite nach Wertuntergrenze von 2008 bis 2013 Im folgenden Abschnitt werden die Jahre 2008 bis 2013 jeweils einzeln untersucht. Dabei wird zuerst kurz die allgemeine Entwicklung an den Kapitalmärkten in jedem einzelnen Jahr geschildert, anschließend wird eine Analyse der Rendite abhängig von der jeweiligen Wertuntergrenze durchgeführt. Das Jahr 2008 war geprägt durch die Finanzmarktkrise. Dies führte dazu, dass die Kurse an den Aktienmärkten weltweit einbrachen. Im Gegenzug flossen große Beträge in die Staatsanleihenmärkte der Industrienationen, deren Kurse insbesondere in der zweiten Jahreshälfte deutlich zulegen konnten. Wertentwicklung ausgesuchter Indizes:

Aktien: EURO STOXX 50 -42,4 %, MSCI World -40,8 % Renten: JPM EMU 9,4 %.

In diesem Jahr (Grafik 24 auf der nächsten Seite) waren 59 wertgesicherte Fonds live, davon konnten 57 wert-gesicherte Fonds im Hinblick auf die benötigten Parameter Wertuntergrenze und Rendite vollkommen ausge-wertet werden.

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Grafik 24: Spannbreite der Renditen wertgesicherter Fonds nach Wertuntergrenzen-Gruppen für das Jahr 2008 (in %)

Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen

Mit Ausnahme der Wertuntergrenze von 100 % (0,9 %) lag der Median immer im negativen Bereich. Den nied-rigsten Wert wiesen im Jahr 2008 Fonds mit einer Wertuntergrenze von < 90 % auf. Auffällig ist auch, dass die Spannweite (-5,7–6,3 %) für die Wertuntergrenze 100 % am geringsten ausfiel. Den größten Verlust mit -31,4 % wiesen Fonds mit einer Wertuntergrenze von < 90 % auf. Die höchste Rendite mit 8,6 % war jene im Bereich einer Wertuntergrenze von 99–95 %. Das erste Quartal 2009 stand weiterhin unter den Vorzeichen der Finanzmarktkrise. Alle großen Aktienmärkte konnten erst ab dem zweiten Quartal ihre Verluste seit Jahresanfang aufholen und schlossen zum Jahresende deutlich positiv. Rentenpapiere zeigten eine normal positive Entwicklung. Wertentwicklung ausgesuchter Indizes:

Aktien: EURO STOXX 50 25,5 %, MSCI World 24,5 % Renten: JPM EMU 4,3%.

< 90% 90-94% 95-99% 100%

-18,4

-5,5-5,1

0,9

-31,4

-10,8

0,1

-22,5-19,7

8,6

-5,7

6,3

94–90 % 99–95 %< 90 % 100 %

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Im Bereich der Wertsicherung zeigt sich für das Jahr 2009 (Grafik 25), in dem 66 Fonds betrachtet wurden, ebenfalls eine insgesamt positive Entwicklung bis zum Jahresende.

Grafik 25: Spannbreite der Renditen wertgesicherter Fonds nach Wertuntergrenzen-Gruppen für das Jahr 2009 (in %)

Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen

Zwei Charakteristika fallen hier im Besonderen auf: Erstens liegt für jede Kategorie der Median im positiven Bereich. Zweitens ist der Median der Rendite der Fonds mit einer Wertuntergrenze von < 90 % mit 9,1 % der höchste. Sogar der niedrigste Wert ist mit 2,1 % positiv für das Jahr 2009. Die Spannweite ist für diese Katego-rie ebenfalls am größten. Darüber hinaus liegt hier mit 27,6 % auch die absolut höchste Rendite für 2009 vor. Den niedrigsten Median (2 %) weisen die Fonds mit einer Wertuntergrenze von 99–95 % auf. Im Jahr 2010 fand eine uneinheitliche Entwicklung an den Aktien- und Rentenmärkten statt. Nach einem stän-digen Wechsel des Vorzeichens der Wertentwicklung im Jahresverlauf wiesen die großen Aktienmärkte eine leicht negative bis positive Entwicklung aus. Der Beginn der Schuldenkrise machte auch die Entwicklung der

< 90% 90-94% 95-99% 100%

9,1

5,62,0 4,0

-0,5

9,28,8

-1,8

14,5

-4,1

27,6

2,1

94–90 % 99–95 %< 90 % 100 %

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Renten uneinheitlich. Während Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland beispielsweise stark zulegen konnten, verzeichneten Papiere von Ländern an der Peripherie der Eurozone deutliche Verluste. Wertentwicklung ausgesuchter Indizes:

Aktien: EURO STOXX 50 -2,4 %, MSCI World 4,6 % Renten: JPM EMU 1,2 %.

Für dieses Jahr konnten 71 Fonds analysiert werden (Grafik 26).

Grafik 26: Spannbreite der Renditen wertgesicherter Fonds nach Wertuntergrenzen-Gruppen für das Jahr 2010 (in %)

Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen

Den niedrigsten und einzig negativen Median mit -0,4 % weisen Fonds mit einer Wertuntergrenze von < 90 % auf. Hier liegen mit 12,4 % auch die absolut höchste Rendite und mit -5,7 % der höchste Verlust vor. Mit 10,2 % liegt die höchste Rendite für die eher offensiven Fonds mit einer Wertuntergrenze von 94–90 % lediglich

< 90% 90-94% 95-99% 100%

-0,4

2,7

0,3

-5,7

12,4

10,2

-3,5

4,5

-4,1

4,3

1,5-0,1

94–90 % 99–95 %< 90 % 100 %

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2,2 %-Punkte unter dem der Fonds mit einer offensiven Strategie. Die defensiven Fonds mit einer Wertunter-grenze von 100 % weisen wie zuvor die niedrigste Spannweite auf: zwischen -0,1 % und 4,3 %. Nach zwei positiven Jahren lieferten die Aktienmärkte 2011 wieder negative Ergebnisse. Schlechte Konjunk-turerwartungen und eine Zuspitzung der Staatsschuldenkrise, die insbesondere in Europa mit einer deutlichen Verschlechterung der Situation am Bankenmarkt einhergingen, trübten die Stimmung deutlich. Wertentwicklung ausgesuchter Indizes:

Aktien: EURO STOXX 50 -14,5 %, MSCI World -7,8 % Renten: JPM EMU 1,8 %.

Im Bereich der Wertsicherung fällt in diesem Jahr auf, dass lediglich die defensiven Fonds mit einer Wertunter-grenze von 100 % einen positiven Median aufweisen. Für dieses Jahr wurden 86 wertgesicherte Fonds unter-sucht (Grafik 27 auf der nächsten Seite).

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Grafik 27: Spannbreite der Renditen wertgesicherter Fonds nach Wertuntergrenzen-Gruppen für das Jahr 2011 (in %)

Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen

Im Jahr 2011 haben Fonds mit einer Wertuntergrenze von 100 % wieder die geringste Spannweite (zwischen -0,7 % und 4,9 %). Mit 4,9 % weisen diese für 2011 auch die höchste Rendite auf. Während sich die eher defen-siven (99–95 %) und eher offensiven Fonds (94–90 %) kaum unterscheiden, so ist für die offensiven Fonds fest-zuhalten, dass hier selbst die Maximalrendite mit 0,6 % nur knapp positiv ist. Im Folgejahr 2012 führten die besseren globalen Konjunkturaussichten, Ansätze zur Lösung der Staatsschul-denkrise und eine ständig zunehmende Liquiditätszufuhr durch die Zentralbanken sowohl an den Aktienmärk-ten als auch am Rentenmarkt zu stark steigenden Kursen. Wertentwicklung ausgesuchter Indizes:

Aktien: EURO STOXX 50 17,7 %, MSCI World 12,1 % Renten: JPM EMU 11,4 %.

< 90% 90-94% 95-99% 100%

-17,9

0,62,2

-10,7

2,2

-10,9

4,9

-0,7

-7,8

-3,2 -2,4

1,2

94–90 % 99–95 %< 90 % 100 %

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Wie in Grafik 28 zu sehen, ist in diesem Jahr im Bereich der Wertsicherung im Gegensatz zum Vorjahr der Me-dian aller Wertuntergrenzen positiv. Es wurden insgesamt 88 wertgesicherte Fonds analysiert.

Grafik 28: Spannbreite der Renditen wertgesicherter Fonds nach Wertuntergrenzen-Gruppen für das Jahr 2012 (in %)

Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen

Es fällt auf, dass der Median von den offensiven (5,4 %) zu den defensiven Fonds (2,2 %) stetig fällt. Für 2012 fällt zudem auf, dass die maximale Rendite nicht ähnlich wie im Falle des Median zurückgeht. Diese sinkt von 17 % (< 90 %) über 9 % (94–90 %) auf 7,2 % für die eher defensiven Fonds (99–95 %). Mit 12,6 % weisen die defensiven Fonds mit einer Wertuntergrenze von 100 % jedoch im Jahr 2012 die zweithöchste Rendite sowie den geringsten Verlust (-0,3 %) auf. Den zweitniedrigsten Verlust zeigen hingegen die offensiven Fonds (-1,8 %). Die anhaltend hohe Liquiditätszufuhr sorgte auch im Jahr 2013 für steigende Kurse an den Aktienmärkten. Auf der Rentenseite war das Bild uneinheitlich. Anleihen von Staaten an der Peripherie der Eurozone konnten sich weiter erholen, Anleihen von Deutschland und den USA gaben nach dem vorausgegangenen jahrelangen Kursanstieg dagegen deutlich nach.

< 90% 90-94% 95-99% 100%

-1,8

17,0

-5,8

9,0

-3,3

7,2

12,6

-0,3

5,4 4,73,0 2,2

94–90 % 99–95 %< 90 % 100 %

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Wertentwicklung ausgesuchter Indizes: Aktien: EURO STOXX 50 21,6 %, MSCI World 27 % Renten: JPM EMU 5,1 %.

Bei der Betrachtung des Bereichs der Wertsicherung in diesem Jahr fällt vor allem auf, dass mit steigender Wertuntergrenze die Rendite sinkt. Es konnten 79 wertgesicherte Fonds für das Jahr 2013 analysiert werden (Grafik 29).

Grafik 29: Spannbreite der Renditen wertgesicherter Fonds nach Wertuntergrenzen-Gruppen für das Jahr 2013 (in %)

Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen

Die eher defensiven (99–95 %) und defensiven (100 %) Fonds weisen sogar einen negativen Median auf. Beide Arten zeigen des Weiteren ähnliche Maximalverluste: -3,3% für 99–95 % und -3,2 % für 100 %. Offensive Fonds mit einer Wertuntergrenze von < 90 % weisen mit 17,3 % die höchste Maximalrendite auf. Zudem haben die offensiven Fonds auch die größte Spannweite (zwischen -6,9 % und 17,3 %).

< 90% 90-94% 95-99% 100%

-3,2

4,6

-3,3

3,7

12,7

-4,7-6,9

17,3

4,32,8

-0,1-0,5

94–90 % 99–95 %< 90 % 100 %

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5.4) Weitere Charakteristika der Stichprobe von 2008 bis 2013 Im letzten Abschnitt der Ist-Analyse werden alle weiteren Parameter, die für die vorliegende Studie von Inte-resse waren, analysiert und dargestellt. Im Folgenden wird die jährliche Entwicklung der Parameter Fondsan-zahl, Wertuntergrenze, Wertsicherungsperiode, Asset-Klassen, Anlageregionen und SRRI betrachtet. Bei der jährlichen Entwicklung der Anzahl von Garantiefonds und Wertsicherungsfonds fällt auf, dass die abso-lute Anzahl an Garantiefonds von 2008 bis 2013 um insgesamt 3 % abnahm. Trotz des Anstiegs der Anzahl der Garantiefonds und des Rückgangs der Anzahl der Wertsicherungsfonds (o. G.) änderte sich deren Verhältnis von ca. 1/3 zu 2/3 nicht. Beim Vergleich der Verteilung der vier Wertuntergrenzen-Gruppen in den Jahren 2008 bis 2013 fällt auf, dass sich die Verteilung zwischen diesen vier Gruppen nicht wesentlich veränderte. Mit stets etwas mehr als 40 % bildet die Gruppe der eher offensiven Fonds mit einer Wertuntergrenze von 94–90 % den größten Teil. Die zweitgrößte Gruppe bilden die eher defensiven Fonds mit einer Wertuntergrenze von 99–95 %. Während ihr Anteil von 28,1 % im Jahr 2008 auf 33 % im Jahr 2012 stetig anstieg, ging ihr Anteil 2013 auf 31,6 % leicht zurück. Es fällt jedoch auf, dass sich das Verhältnis der defensiven (100 %) und offensi-ven (< 90 %) Fonds umkehrt. Die defensiven Fonds bilden damit im Jahr 2008 mit 19,3 % die drittstärkste Grup-pe. Die offensiven stellen mit 8,8 % die kleinste Gruppe dar. Dieses Verhältnis kehrt sich über die Jahre um. Es haben beide Gruppen im Jahr 2012 mit jeweils 13,6 % den absolut gleichen Anteil am Gesamtmarkt. Im Jahr 2013 ist der Anteil der offensiven Fonds um 3,8 %-Punkte höher (15,2 %) als der der defensiv ausgerichteten Fonds (11,4 %). Bei der Verteilung der genutzten Wertsicherungsperiode über den Beobachtungszeitraum 2008 bis 2013 sind die Jahre 2009 und 2010 am auffälligsten: Ist die Verteilung der jährlichen Wertsicherungsperiode sowie der weiteren Strategien über die Jahre ähnlich, so fällt für den Übergang zu 2010 auf, dass die Methode der Höchststandssicherung von 35,2 % (2009) auf 6 % (2010) fällt und die monatliche Methode von 7,2 % (2009) auf 35,8 % (2010) steigt.

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Bei der Entwicklung der Verteilung der Asset-Klassen13 der wertgesicherten Fonds für die Jahre 2008 bis 2013 fällt auf, dass sowohl Aktien als auch Renten in jedem Jahr bei mehr als 90 % der wertgesicherten Fonds im Portfolio enthalten sind. Mit Ausnahme von Rohstoffen, die in den Jahren 2011 bis 2013 bei ca. 20 % liegen, sind alle anderen Asset-Klassen mit knapp mehr beziehungsweise knapp weniger als 10 % in den Fonds vertreten. Die Asset-Klasse der Rohstoffe verzeichnet damit auch den höchsten Anstieg über den betrachteten Zeitraum (von 10,2 % auf 20,7 %). Betrachtet man nun noch einmal die Entwicklung der Anzahl beziehungsweise Konstellationen der genutzten Asset-Klassen in den Jahren 2008 bis 2013 fällt auf, dass die meisten der wertgesicherten Fonds in die Gruppe „nur Aktien und Renten“ investieren (Grafik 30 auf der nächsten Seite).

13 Anmerkung: Bei der Auswertung dieser Daten wurde die allgemeine Möglichkeit der gesamten Anlage/Umschichtung nur in Liquidität/Cash nicht als eine gesonderte Asset-Klasse betrachtet, da alle Fonds diese Möglichkeit der Investition in Betracht ziehen.

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Grafik 30: Asset-Klassen-Konstellationen der wertgesicherten Fonds nach Jahren (Anteil in %)

Quellen: Verkaufsprospekte und KIIDs der Anbieter

Danach folgt die Gruppe „ab drei Asset-Klassen“. Die Relation zwischen den vier Kategorien ändert sich über die Jahre kaum. Der Anteil der Fonds, die lediglich in Aktien investieren, steigt leicht um 2,7 %-Punkte von 3,4 % im Jahr 2008 auf 6,1 % im Jahr 2013. Es steigt ebenfalls der Anteil der Fonds, die in mindestens drei Asset-Klassen investieren, um 7,8 %-Punkte von 28,8 % auf 36,6 %. Rückläufig ist der Anteil jener Fonds, die in Aktien und Renten investieren: Dieser sinkt um 9,5 %-Punkte auf 54,9 % im Jahr 2013. Während sich das Verhältnis zwischen den genutzten beziehungsweise erlaubten Asset-Klassen zwischen 2008 und 2013 nicht wesentlich verändert, verändert sich das Verhältnis der Anlageregionen relativ stark (Grafik 31 auf der nächsten Seite).

3,4 2,9 2,7

4,56,6 6,1

3,45,9 5,5

4,5 4,4 2,4

28,8 29,431,5

34,136,3 36,6

64,461,8 60,3

56,852,7

54,9

0

10

20

30

40

50

60

70

2011, n = 882010, n = 732009, n = 682008, n = 59 2013, n = 822012, n = 91

Ab 3 Asset-Klassen

Nur Renten

Aktien & Renten

Nur Aktien

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Grafik 31: Verteilung der Anlageregionen der wertgesicherten Fonds nach Jahren (Anteil in %)

Quellen: Verkaufsprospekte und KIIDs der Anbieter

Besonders auffällig ist, dass der Anteil der Region „Europa“ ohne erkennbaren Schwerpunkt von 43,1 % im Jahr 2008 auf 23,6 % im Jahr 2013 zurückgeht. Betrachtet man die Kategorie „weltweit ohne Schwerpunktländer“ fällt auf, dass der Anteil von 41,4 % im Jahr 2008 stetig auf 52,5 % im Jahr 2013 steigt. Die Region „weltweit mit Schwerpunkt Europa“ bleibt über die Jahre annähernd gleich in der Verteilung. Während es im Jahr 2008 kei-nen Fonds gibt, der in „Europa und erkennbaren Schwerpunktländern“ investiert, steigt der Anteil auf 7,5 % im Jahr 2013. Abschließend wird die Entwicklung der SRRI-Werte der wertgesicherten Fonds von 2008 bis 2013 betrachtet: Vergleichbar mit der Einzelanalyse zeigt sich auch hier in der Gegenüberstellung, dass die meisten wertgesi-

41

42 43

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12 11

14 13 1310

43

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31

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55

2010, n = 702009, n = 652008, n = 59 2013, n = 802012, n = 882011, n = 84

Weltweit

Weltweit, Schwerpunkt EuropaEuropa & Schwerpunktländer

Weltweit & SchwerpunktländerSchwellenländer

Europa

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cherten Fonds einen SRRI von drei oder vier aufweisen. Mit Ausnahme vom Jahr 2008, in dem kein Fonds mit einem SRRI von eins, sechs und sieben vorliegt, hat sich die Verteilung eher marginal verändert.

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5.6) Zusammenfassung Zusammenfassend lassen sich für den ersten Teil der hier präsentierten Ist-Analyse, der grundlegenden Unter-suchung des deutschen Wertsicherungsmarktes von 2008 bis 2013, folgende zentrale Beobachtungen festhal-ten:

73,8 % der wertgesicherten Fonds (n = 107) sind Wertsicherungsfonds (o. G.).

87,5 % der wertgesicherten Fonds haben eine Wertuntergrenze von 90 % oder höher.

45,9 % der wertgesicherten Fonds nutzen eine Wertsicherungsperiode von einem Jahr.

57 % der wertgesicherten Fonds investieren ausschließlich in Aktien und Renten.

50,5 % der wertgesicherten Fonds investieren weltweit (ohne Schwerpunktregion).

79 % der wertgesicherten Fonds thesaurieren ihre Erträge.

70 % der wertgesicherten Fonds weisen einen SRRI von drei oder vier auf.

Als Ergebnis der Gegenüberstellung von Garantiefonds und Wertsicherungsfonds (o. G.) im zweiten Teil dieser Ist-Analyse lassen sich folgende sechs zentrale Aussagen festhalten:

33,3 % der Garantiefonds haben eine Wertuntergrenze von < 90 %; 48,1 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) haben eine Wertuntergrenze von 94–90 %.

44 % der Garantiefonds und 46,6 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) nutzen eine Wertsicherungsperi-ode von einem Jahr.

71,4 % der Garantiefonds und 51,9 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) investieren ausschließlich in Ak-tien und Renten, die meisten der Wertsicherungsfonds investieren weltweit (56,6 %), bei den Garan-tiefonds investieren die meisten in Europa (44,4 %).

92,9 % der Garantiefonds und 74 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) thesaurieren ihre Erträge.

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60,7 % der Garantiefonds und 73,9 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) weisen einen SRRI von drei oder vier auf.

46,2 % der Garantiefonds und 64,9 % der Wertsicherungsfonds (o. G.) weisen eine positive durch-schnittliche Jahresrendite auf.

Über die Entwicklung der jährlichen Rendite von 2008 bis 2013 sind die folgenden Aussagen von Bedeutung:

Im Jahr 2009 gab es mit 27,6 % die höchste Rendite, im Jahr 2008 mit -31,4 % den größten Verlust.

Mit Ausnahme von 2008 und 2011 war die durchschnittliche Rendite immer positiv.

Im Jahr 2008 war die Medianrendite (0,9 %) der Fonds mit einer 100-%-Wertuntergrenze die einzig positive Medianrendite.

Im Jahr 2009 waren die Medianrenditen in allen vier Wertuntergrenzen-Gruppen positiv.

Im Jahr 2010 war die Medianrendite in allen Wertuntergrenzen-Gruppen gering positiv verteilt um 0 %.

Im Jahr 2011 lieferten die Fonds mit einer 100-%-Wertuntergrenze mit 1,2 % erneut die einzig positive Medianrendite.

Sowohl im Jahr 2012 mit 5,2 % als auch im Jahr 2013 mit 4,3 % generierten die Fonds in der Wertun-tergrenzen-Gruppe > 90 % die höchste Medianrendite.

Als Fazit des vierten Teils dieser Ist-Analyse lassen sich sechs zentrale Aussagen festhalten:

Die prozentuale Verteilung der Wertuntergrenzen war zwischen 2008 und 2013 ähnlich, am häufigsten waren Wertuntergrenzen zwischen 94 % und 90 %

Von 2009 zu 2010 nahm die Anzahl der Fonds mit einer Wertsicherungsperiode „monatlich“ stark zu und für die Variante der „Höchststandssicherung“ stark ab.

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Die Asset-Klassen verteilten sich über die Jahre ähnlich, mit jeweils mehr als 90 % waren Aktien und Renten am meisten vertreten.

Der Schwerpunkt im Hinblick auf die Asset-Klassen-Konstellationen lag mit jeweils über 50 % bei Fonds mit Aktien und Renten; Fonds mit einer Asset-Klasse spielten kaum eine Rolle.

Die meisten Fonds investierten weltweit oder in Europa, ohne erkennbaren Länderfokus.

Über die Jahre 2008 bis 2013 war ein SRRI von drei und vier am häufigsten vertreten.

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6) Kostenanalyse Auch bei wertgesicherten Fonds spielen die Kosten eine große Rolle. Daher wurden diese für die betrachteten Investmentfonds analysiert. 6.1) Management-Fee Die Management-Fee stellt eine Art Entlohnung für den Fondsmanager dar. Für die betrachteten Fonds beweg-te sich diese zwischen 30 und 175 Basispunkten, wobei der Median bei 100 Basispunkten lag. Im Durchschnitt verlangten Garantiefonds höhere Management-Fees als Wertsicherungsfonds. Der Median für die betrachteten Garantiefonds lag daher auch bei 128 Basispunkten, wohingegen der Median für Wertsicherungsfonds bei lediglich 95 Basispunkten lag. Bei der Betrachtung des 75-%- und 25-%-Quantils ergibt sich das gleiche Bild. Betrachtet man nun die Wertuntergrenzen, so zeigt sich, dass die Management-Fees mit sinkenden Wertunter-grenzen steigen. Vor allem jene Fonds mit Wertuntergrenzen von weniger als 90 % hatten deutlich höhere Management-Fees im Vergleich zum Durchschnitt. Bezogen auf die Anlageregion (auch Anlageuniversum), hatten Fonds mit europäischem Schwerpunkt höhere Management-Fees als Fonds mit globalem Schwerpunkt. Der Median für Fonds mit europäischem Anlageuni-versum lag bei 120 Basispunkten, wobei der Median für Fonds mit globalem Anlageuniversum bei lediglich 95 Basispunkten lag. In den Grafiken 32 und 33 auf den nächsten beiden Seiten können diese Verteilungen nochmals genauer nach-vollzogen werden.

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Grafik 32: Spannbreite der Management-Fee nach Wertuntergrenzen-Gruppen (in Basispunkten)

Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen

< 90% 94%-90% 99%-95% 100%

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94–90 % 99–95 %< 90 % 100 %

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Grafik 33: Spannbreite der Management-Fee nach Anlageregionen (in Basispunkten)

Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen 6.2) Performance-Fee Performance-Fees werden nur sehr selten erhoben. Unter den 103 betrachteten Fonds waren nur zwölf Fonds, für die diese Fee erhoben wurde. 200 Basispunkte waren hierbei die Regel. Die Performance-Fee ist a eine Art Provision. Die Performance-Fee richtet sich nach der Leistung des Fonds beziehungsweise Fondsmanagers. 6.3) Total-Expense-Ratio Die Total-Expense-Ratio (TER) gibt Aufschluss über die jährlich zusätzlich anfallenden Kosten bei einem Invest-mentfonds. Diese bewegte sich für die betrachteten Fonds zwischen 49 und 278 Basispunkten, der Median lag

Europa Global

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35

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bei 136 Basispunkten. Wie bereits bei der Betrachtung der Management-Fee erwiesen sich die Garantiefonds bezüglich der Total-Expense-Ratio als kostenintensiver als die Wertsicherungsfonds. Die Median-TER der Garantiefonds betrug 141 Basispunkte – derjenige der Wertsicherungsfonds lediglich 134 Basispunkte. Bei der Betrachtung der Wertuntergrenze zeigt sich der bereits zuvor festgestellte Zusammenhang: je niedriger die Wertuntergrenze, desto teurer der Fonds. Der deutliche Unterschied zwischen wertgesicherten Fonds mit europäischem Anlageuniversum und globalem Anlageuniversum bestätigt sich hingegen nicht. Die Median-TER für Fonds mit europäischem Anlageuniversum lag zwar weiterhin 4 Basispunkte höher als die Median-TER der Garantiefonds, jedoch war die Spannweite wesentlich kleiner als bei der alleinigen Betrachtung der Manage-ment-Fee (Grafik 34).

Grafik 34: Spannbreite der Total-Expense-Ratio nach Wertuntergrenzen-Gruppen (Anteil in %)

Quellen: Bloomberg, eigene Berechnungen

< 90% 94%-90% 99%-95% 100%

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514950

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137 128

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94–90 % 99–95 %< 90 % 100 %

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7) Kritische Würdigung Neben einer quantitativen Analyse der Fonds am Markt wurden außerdem insgesamt neun Experteninterviews mit Gesprächspartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft geführt. Um das Thema der Wertsiche-rung umfassend aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, wurden Experten aus den Bereichen Anbieter, Anleger, Fachpresse, Wissenschaft und Forschung interviewt. Vor diesem Hintergrund und basierend auf den jeweiligen Erfahrungen und Einschätzungen der Branche, ist die Bewertung einzelner Aspekte durch die Inter-viewpartner damit teilweise sehr differenziert. Die Situation am derzeitigen Kapitalanlagemarkt ist dadurch charakterisiert, dass ein sehr niedriges Zinsniveau vorherrscht, gleichzeitig die Volatilitäten angestiegen sind, und es kaum noch sichere Kapitalanlagemöglichkei-ten gibt, da auch Staatsanleihen riskanter geworden sind. Vor allem für institutionelle Anleger wie Pensionskas-sen und Versicherungen muss neben diesen allgemein spürbaren Herausforderungen zudem die gestiegene Anzahl an gesetzlichen Regulierungen beachtet werden, welche aufgrund der in der Finanzkrise gemachten Erfahrungen eingeführt wurden (IP 5). Vor diesem Hintergrund wurden die Gesprächspartner um eine Ein-schätzung von Konzepten zur Risikominimierung gebeten und wie sie die Performance und die Notwendigkeit wertgesicherter Fonds aktuell bewerten. Nach Ansicht einiger Experten führt die derzeitige Situation zu einem Performanceproblem der Garantie- und Wertsicherungsprodukte. Diese sind tendenziell in Marktphasen des Abschwungs oder der Krise stärker nach-gefragt, da Anleger aufgrund der schlechten Gesamtsituation durch diese Produkte eher Rendite erzielen kön-nen oder durch die Wertuntergrenzen nicht unbegrenzt hohe Verluste erleiden. Bei positiver Marktentwicklung sinkt jedoch die Attraktivität. Aufgrund des begrenzten Risikobudgets ist es weit weniger möglich, am Auf-wärtstrend des Marktes zu partizipieren. Das gesamte Renditepotenzial kann damit nicht ausgenutzt werden (IP 4, IP 7). Die momentan vorherrschende Niedrigzinspolitik führt zu diesem Effekt und kann vor allem bei Privatanlegern zu Unmut führen (IP 6). Grundsätzlich sind aber verschiedene Konzepte möglich, um Risikominimierung vorzunehmen. Eine sehr triviale Lösung ist der Erwerb von risikolosen Anlagen, wobei hier durch ein fehlendes Risikobudget kaum Rendite erzielt werden kann (IP 7). In der aktuellen Marktsituation kann es auch sinnvoll sein, in Betracht zu ziehen, ausschließlich in Renten zu investieren, um die damit geringere, aber sichere Rendite zu erhalten, und komplett auf Aktien zu verzichten. Allerdings bedeutet dies auch, dass unter den derzeit gegebenen Umständen kaum

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die Kosten gedeckt werden können (IP 6). Zur Renditesteigerung kommen deshalb nur Investments infrage, die auch in riskantere Asset-Klassen investieren. An dieser Stelle greifen Konzepte der Risikominimierung, die durch verschiedene Kontrollmechanismen das Risiko kalkulierbarer machen sollen, aber dennoch die Rendite steigern können. Eine Möglichkeit kann Diversifikation sein (IP 3). Wichtig ist, dass das Risiko-Rendite-Profil des Anlegers beachtet wird, um optimal in unterschiedliche Asset-Klassen zu investieren (IP 7, IP 9). Bei einer Inves-tition in mehr als 20 Asset-Klassen kann Wertsicherung, durch den hohen Grad an Diversifikation, auch über-flüssig werden (IP 3). Allerdings erfordert dies sehr viel Zeit zur intensiven Beobachtung des Marktes, um die Reaktionen der verschiedenen Asset-Klassen auf Marktschwankungen optimal auszugleichen. Einige interview-te Experten vertreten daher die Auffassung, dass man Diversifikation nicht nur als eine Möglichkeit der Risiko-minimierung, sondern als eine Investmentstrategie bezeichnen sollte (IP 4). Einen weiteren Ansatz zur Risikominimierung stellt die Stop-Loss-Strategie dar, bei der Assets, sobald sie einen kritischen Wert unterschritten haben, verkauft werden (IP 2). Die Risk-Parity-Strategie, bei der die Strategie verfolgt wird, Assets über ihre Risiken unter Berücksichtigung ihrer Korrelation gleich zu gewichten, wird eben-falls positiv bewertet. Best-of-Two-Konzepte werden hingegen als weniger sinnvoll erachtet, vor allem bei zu hoher Korrelation von Renten und Aktien (IP 4). Der klassische CPPI-Ansatz kann theoretisch einen totalen Crash vermeiden. Nach Meinung der Experten reagiert dieser aber eher träge auf veränderte Marktbedingun-gen, wodurch sich der Fonds bei starkem Kursabfall von Aktien im Extremfall im Cash-Lock befindet. Dadurch würde im Zweifel das Risikobudget vollständig aufgebraucht (IP 4). Dann ist es nicht mehr möglich, an einem folgenden Aufschwung, bis zum Ende der Wertsicherungsperiode, zu partizipieren. Allen Weiterentwicklungen des Ansatzes zum Trotz ist dieser jedoch als weitestgehend überholt anzusehen, da die bestehenden Nachteile nur von wenigen professionellen Anbietern unter erhöhten Kosten minimiert wer-den können. Viele kommerzielle, marketinggetriebene Anbieter bieten den CPPI-Ansatz zwar an, können aber nur geringe Renditen generieren (IP 1). Eine sinnvolle Alternative zum CPPI-Ansatz und seinen Weiterentwicklungen stellt die Optionsreplikation dar. Diese ist aber in der Anwendung teilweise noch sehr teuer, und damit können die Kosten die erwartete Rendite schnell übersteigen (IP 8, IP 2). Da es sich bei der Optionsreplikation aber um ein dynamisches Wertsicherungs-verfahren handelt, ist es möglich, effizient und individuell auf Marktschwankungen zu reagieren und somit auch in Krisenzeiten eine vergleichsweise hohe Rendite zu erzielen (IP 1).

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Kritische Stimmen sind der Auffassung, dass wertgesicherte Fonds lediglich Instrumente sind, um verunsicherte Anleger nach einer Krise zurückzugewinnen, um am Markt zu partizipieren (IP 8). Diese Aussage kann für breit aufgestellte Anbieter zutreffen, da sie die temporär gestiegene Nachfrage aufgrund der Marktsituation aufgrei-fen und ihre klassischen Produkte durch eine Wertsicherungskomponente erweitern. Die Qualität leidet aller-dings, da diese Anbieter häufig zu wenig Expertise im Bereich Wertsicherung aufweisen. Bei Anbietern, deren Kerngeschäft im Asset-Management liegt, können die Ergebnisse hingegen deutlich besser ausfallen (IP 1). Insgesamt zeigt sich, dass Wertsicherung kontrovers diskutiert wird und es unterschiedliche Meinungen über die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit dieser Art der Risikominimierung gibt. Vor allem institutionelle Anleger sind aber auf eine Form von Risikominimierung angewiesen, da sie durch ihre Investitionen zumindest zur Sub-stanzerhaltung angehalten sind. Welche Strategien sich hierbei als sinnvoll erweisen, hängt zum einen von der Marktsituation und zum anderen von unternehmensinternen Vorgaben und Ansprüchen ab, sodass keine Stra-tegie pauschal einer anderen vorgezogen werden kann. Wertsicherungsprodukte, wie alle anderen Produkte auch, sollten keine Verluste erwirtschaften; und um dieses Ziel zu erreichen, ist die Partizipation an positiven Marktphasen essenziell. Außerdem muss der Wunsch der Anleger nach Liquidität erfüllt werden, und die mit den Wertsicherungskonzepten verbundenen Kosten müssen drastisch minimiert werden. Dies ist vor allem in Marktphasen mit niedrigem Zinsniveau schwierig, sollte aber dennoch angestrebt werden, um die Rendite der Anleger zu maximieren (IP 1).

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8) Ausblick Auf Grundlage der Expertenaussagen soll an dieser Stelle zum Abschluss der Studie ein Ausblick auf Garantie- und Wertsicherungsprodukte gewagt werden. Eine Herausforderung wird sein, dass Anleger mit den erwirtschafteten Renditen der Wertsicherungsprodukte nicht vollständig zufrieden sein werden, weil sie durch andere Produkte in der jetzigen Marktphase mehr Ren-dite erwirtschaften könnten. Hierbei muss jedoch bedacht werden, dass die Erwartungen der Anleger mit der aktuellen Situation am Kapitalanlagemarkt nicht vereinbar sind. Die von den Anlegern erwünschte Rendite bei gleichzeitig möglichst kleinem Risikobudget ist nicht realisierbar. Die Erwartungen an wertgesicherte Produkte, im Speziellen Garantieprodukte, sind möglicherweise zu hoch und schlichtweg nicht zu erfüllen (IP 7). Des Wei-teren sollten Produkte langfristiger ausgerichtet werden, damit natürliche Marktschwankungen ausgeglichen werden können. Derzeit liegt der Fokus eher auf kurzfristig orientierten Anlegern, die an Reporting-Standards gebunden sind (IP 1, IP 9). Die derzeitige Situation kann aber auch dazu führen, dass Anleger zukünftig noch stärker in riskante, illiquide Assets investieren werden, um wegen der andauernden Niedrigzinspolitik Kapitalverluste weitestgehend zu vermeiden (IP 3). Allerdings werden durch einen höheren Anteil illiquider Produkte auch die Anforderungen an Wertsicherungskonzepte höher. Mehrere Experten halten deshalb ETFs für eine interessante Alternative zu wertgesicherten Produkten, da sie in den letzten fünf Jahren besser abschnitten (IP 8, IP 9). Außer Acht gelas-sen wird aber, dass ETFs Risiken durch den statischen Ansatz nur unzureichend begegnen können, wodurch höhere Erträge aus positiven Marktphasen durch fehlende Risikoallokation zunichte gemacht werden können. Wertsicherungsprodukte mit dynamischen Ansätzen begegnen Risiken besser und führen, bei Betrachtung der Erträge und der Risikoallokation über Zeiträume positiver und negativer Marktphasen, zu einer besseren Per-formance als ETF-Produkte (IP 1). Neben dem Risikobudget sollte zukünftig auch die Zielrendite stärker in den Fokus rücken, da diese beiden Faktoren zusammen mit dem Zeithorizont über den Erfolg und die Qualität von Wertsicherungsprodukten ent-scheiden (IP 3). Deshalb werden in Zukunft nach Einschätzung der Interviewpartner einige Strategien wie Buy-and-Hold, aber auch der klassische, reine CPPI-Ansatz in den Hintergrund treten (IP 1, IP 3).

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Übereinstimmend gehen die Experten davon aus, dass der Anteil der institutionellen Anleger wie Stiftungen, Pensionskassen, Versicherungen und Banken auch zukünftig deutlich über dem der Privatanleger im Bereich der wertgesicherten Produkte liegen wird. Hinzukommen werden auch Unternehmen und deren Systeme zur betrieblichen Altersversorgung, um dem aufgrund des demografischen Wandels gestiegenen Alter der Mitar-beiter Rechnung zu tragen (IP 1). Die Zukunft wertgesicherter Fonds hängt neben den genannten Aspekten wesentlich von der zukünftigen Marktentwicklung ab. Die derzeitige Marktsituation erinnert an jene in den Jahren 2006 und 2007. Aufgrund der sehr guten Marktlage war die Nachfrage nach Wertsicherungsprodukten verhältnismäßig niedrig, und es wurde immer mehr in riskante beziehungsweise illiquide Assets investiert. Nach dem Crash 2008 wuchs die Nachfrage nach sicherheitsorientierten Lösungen stark an, wobei es für die Anleger eigentlich schon zu spät war zu investieren. In den Jahren 2010 und 2011 kam Ernüchterung auf, da die Erträge hinter den Erwartungen zurückblieben. Es wurde wieder verstärkt in illiquidere Assets investiert. Mit diesem möglichen Szenario vor Augen sollten Anbieter und Anleger zukünftig die richtigen Schlüsse ziehen, um einen weiteren Crash zu ver-meiden beziehungsweise den Auswirkungen zu entgehen.

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Mit Unterstützungdes Bankhauses Metzler in Frankfurt am Main

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