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1 Kurt Wolfer 50 Jahre Musik Erinnerungen eines untypischen Rock´n Rollers

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Kurt Wolfer 50 Jahre Musik

Erinnerungen eines untypischen

Rock´n Rollers

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Im Alter von 5 Jahren schenkte mir meine Mutter zu Weihnachten eine kleine Ziehharmonika. Es machte mir soviel Freude, darauf zu spielen, dass es mir nach wenigen Wochen gelang, ihr ein paar Lieder zu entlocken. Dann freundete ich mich mit einer Mundharmonika an, die ich nach ein paar Jahren perfekt beherrschte. Da ich schon immer gern und viel gesungen habe, lag es nahe, mich in verschiedenen Schulchören zu versuchen. Mit elf Jahren trat ich dem Frankfurter Knabenchor bei. Dieser Chor, unter der Schirmherrschaft des damaligen Oberbürgermeisters Walter Kolb, veranstaltete viele Konzerte und trat bei etlichen Events auf u.a. zusammen mit Josefine Klee Helmbach (unsere Tante Jo). Ein Konzert, das ich nie vergessen werde, fand um die Weihnachtszeit im Frauengefängnis in Preungesheim statt.

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In einem Aufenthaltsraum saßen ca. 200 Gefangene in blau karierten Kleidern. Wir sangen Weihnachtslieder. Links und rechts von uns ein geschmückter Weihnachts-Baum. Die Atmosphäre war ziemlich beklemmend. Nach ein paar Klängen sah man in den Gesichtern der Gefangenen die ersten Tränen kullern. In mir kam ein Gefühl des Mitleids hoch. Eine Tournee durch die Schweiz war ein absoluter Höhepunkt. Wir machten in Basel Zwischen-Station um mit den Baseler Jugend-Orchester ein Konzert zu geben. Danach fuhren wir mit einem Uralt-Bus zu unserem Quartier am Thuner See. Von dort machten wir Ausflüge zu den Schweizer Sehenswürdigkeiten und hingen noch ein paar Gesangsauftritte dran.

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Als Anfang der 50-iger Jahre im AFN, (der amerikanische Soldaten-Sender in Hessen), Countrymusic erklang, gefiel mir diese Musik so sehr, dass ich begann die Songs mitzusingen. Dann kam Harry Belafonte mit dem Bananaboat-Song. Ich brannte mir dieses Lied im Kopf ein, und trällerte es Tag für Tag. Dann wurde der Rock´n Roll geboren, ich war fasziniert. Ich hatte einen selbst gebauten Radioempfänger, den mir mein Bruder Richard überließ, und hörte am Abend im AFN die Sendung: King of the Rock´n Roll. Ich war über-wältigt. 1957 wurde dann mit meinen Freunden aus dem Sandkasten Peter Stubenrecht und Winfried Hofmann, die Idee geboren, für einen Herbstball des Stenografen-Vereins im Saal der Vier Jahreszeiten in Griesheim ein paar Songs zum Besten zu geben. Auf einer Bank vor dem Griesheimer

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Kino Regina wurde geprobt. Ich sang den Text von Charly Brown, Peter, Winfried, Werner und Helga Dannewald machten den Chor. Allerdings schlugen sich die Chormit-glieder in die Büsche, je näher der Termin kam, und ich musste den schweren Gang alleine durchstehen. Ich orientierte mich neu, und studierte mit meinem Freund Hans-Jörg Stürmer, der ein Virtuose des Klaviers war, 3 Songs ein. Rock around the Clock, Just walking in the Rain und Heartbreak Hotel wurden dafür ausgewählt. Hans-Jörg wollte aber nicht auftreten und reichte mich weiter an die Kapelle Safran, die auf dem Herbstball spielen sollte. Dann kam der Tag, ich starb bald vor Lampenfieber. Fast im Unterbewusstsein spulte ich mein Programm ab, und war überrascht, einen so frenetischen Applaus zu bekommen.

Der Musiker Kurt Wolfer war geboren.

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Der zweite Versuch war bei einem Ausflug des Steno-Vereins nach Lorsbach. Ich engagiert zwei Gitarristen, die mich begleiteten und konnte den Anfangs-Erfolg noch toppen.

Artikel aus der Presse

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1958 kaufte ich mir von meinem ersparten, ersten selbst verdienten Geld (Ferien-Job beim Bau des Markus-Kranken-hauses in Ginnheim) bei Musikhaus Hummel eine Gitarre. Ein Bekannter namens Teddy Kleinfelder brachte mir die ersten Barregriffe bei. Zu dieser Zeit waren viele Partys angesagt (Diefenhardt, Diem, Flieger, Hofmann, Stubenrecht, Rosemarie , Wind-häuser , Dannewald usw.)

Links: Party im Hause Dannewald Rechts: Bei Fam Windhäuser

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Als Lehrling beim Autohaus Georg von Opel machte ich meine ersten musikalischen Gehversuche. In der Kantine wurde u.a mit den Lehrlingen der Adler-Werke gerockt und gerollt.

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Ich tingelte durch viele Veranstaltungen, auf Fasching-Sitzungen (Kanonen-Elf, Bornheimer Stutzer, Weiße Mützen, Frankfurter Theater u. Karneval-Club, Höchster Karneval-Club, Nasebärn) u.s.w. Teeager-Party´s, Ge-burtstage oder sonstige Events, und hatte schon nach kurzer Zeit eine stattliche Anzahl von Fans. Winfried Hofmann war mein Manager.

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Im Haus der offenen Tür veranstalteten wir zusammen mit Reinhold Bardenheier Musik- und Tanzveranstaltungen u.a. mit dem Teenagerschwarm Tommy Löw und der Kapelle "Loris" . In einer Zeitung war eine Annonce: Sänger für Platten-Auf-nahmen gesucht. Winfried und ich fuhren nach Wiesbaden ins Plattenstudio bezahlten den Unkostenbeitrag von 30.-- DM, und ich musste einen Song auf das Tape singen. Dann wurden wir wieder nach Hause geschickt. Nach Wochen erwartungsvollen Wartens, lasen wir in der Zeitung, dass wir auf einen Schwindel herein gefallen waren. Zusammen mit Norbert Volz, der zu dieser Zeit auch Gitarre lernte, musizierte ich in einer Musikschule

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Zwischen 1958-1959 gab es verschiedene Möglich-keiten auf Nachwuchswettbewerben sein Talent unter Beweis zu stellen. Zum Beispiel im Edelweiß in der Münchener Straße oder ein Lokal am Goetheplatz dessen Namen ich vergessen habe, Dabei traf ich u.a. die Geschwister Jacob und Peter Schönher, ein Elvis Imitator. Wir wunderten uns, dass Peter fast jeden Wettbewerb gewann. Später erzählte er mir, dass er viele Fans anschleppte, die für ihn stimmen sollten. Dann wurde ich Mitglied im Ariola-Nachwuchsclub, wo auch ein gewisser Costa Cordalis sein Debüt feierte. Die Veranstaltungen, bei denen man auftreten konnte, wurden im Mainpalais in Höchst abgehalten. Man musste sich mächtig in Zeug legen, um zum Einsatz zu kommen.

Die Jacob- Sisters

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Bei Opel lernte ich Walter Hein kennen, der damals eine Band mit dem Namen Rhythm Brothers leitete. Ich wurde als Sänger und Gitarrist engagiert. Als Sängerin wurde dann Uschi Sachse geholt, die schon Schallplatten besungen hatte und mit bekannten Größen wie Gerhard Wendland auf Tournee war. Leider ist Uschi in jungen Jahren schon verstorben. Die Band unterlag einer permanenten Flugtation. Entweder war der Schlagzeuger nicht gut genug, oder der Pianist wurde von einer Konkurrenz-Band abgeworben. So spielten wir in ständig wechselnden Formationen in Tanzlokalen, Rock- und Beat-Schuppen im Frankfurter Bahnhofsviertel (Hobby, Cafe Modern, Dolly Bar, St. Pauli, bei Walter Fischer in der Berger Straße, Odeon). Die Lokale im Bahnhofsviertel waren allesamt in jüdischer Hand. In der Dolly-Bar halfen wir dem Besitzer aus der

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Patsche. Eine Band hatte ihm kurzfristig abgesagt. Wir halfen aus, und hatten bei sämtlichen Lokal-Besitzern im Bahnhofsviertel, einen Stein im Brett. Man muss dazu sagen, dass diese allesamt vebandelt waren. Eine paar Monate später mussten wir einen Termin im St. Pauli absagen, und wurden ab sofort von Niemanden mehr engagiert.

Hier verdiente ich mein erstes Geld. Ich weiß noch, wie ich Blut und Wasser schwitzte, dass mich niemand im Bahnhofsviertel entdeckte und es meiner Mutter steckte. Wie konnte ein Messdiener in einer so verrufenen Gegend Musik machen (und auch noch Rock´n Roll)!

Rhythm Brothers in Würzburg

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Danach spielten wir hauptsächlich in Ami-Clubs im ganzen Land. Diese Engagements, die meistens über einen Monat liefen, wurden von Agenturen vermittelt, die im Auftrag vom Special Service arbeiteten (hatte die Aufgabe, GI´s vor deutsch-nationalem Gedankengut zu schützen). Bevor wir spielen durften, wurden wir auf unser Repertoire und Qualität ge-testet.

Da wir immer mit Sängerin auftreten mussten, hatten wir einen ziemlichen Verschleiß an Sanges-Damen. Silvester 1962 sollten wir in Metz (Frankreich spielen). In Saarbrücken streikte der VW-Bus von Walter Hein. Es gab mächtig Ärger mit der Agentur.

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Eines Nachts auf der Rückfahrt von Idar-Oberstein, lachte uns aus den Vorgärten am Weg blühender Flieder entgegen. Nächster Tag war Muttertag. Was lag also näher, als Mutter einen schönen Strauß mitzubringen. Beim Über-klettern des Zauns kam uns laut bellend ein großer Hund entgegen. In Todesangst rannten wir zum Bus und nix wie in Richtung Heimat. In Friedberg, Ray Barracks spielten wir über Monate, ohne zu wissen, dass im gleichen Club Elvis stationiert war. Auf der Fahrt zum EM Club in Gelnhausen mussten wir über viele kleine Ortschaften fahren. Walter Hein fuhr damals einen protzigen Opel Kapitän, Wir hatten alle Beatles Perücken auf und fuhren mit offenen Fenstern durch die kleinen Orte und schockten die Einwohner. Seit dieser Zeit wurde aus Walter Hein ein "Alt-Beatle".

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Im Woodland-Club in Giessen hatten wir einen Monats-Vertrag. Aus einem uns nicht bekannten Grund sollten wir gecancelt werden, Walter Hein, seine Schwester, die gut englisch konnte, und ich verhandelten mit dem Club- Manager mit dem Ergebnis, wir spielten bis Monatsende.

An den Toren der Kasernen wurden wir oft stundenlang geprüft, ob wir berechtigt waren, zu passieren. Mit dem Eintreffen des jeweiligen Club-Chefs durften wir dann zu unserer Arbeitsstätte. In unserem Repertoire hatten wir den "Südstaaten sowie den Nordstaaten-Song. Wenn wir diese beiden Lieder hintereinander in einem Club spielten, gab es zwischen Süd- bzw. Nordstaatlern eine Keilerei. Daraufhin wurde der Saal geräumt, und wir durften Feierabend machen. Einige Male haben wir manipuliert. In der Drake Kaserne spielte ein Frankfurter Jazz-Ensemble u,a, mit Rolf Lüttgens Da ihre Musik zu einseitig war, wurden wir mit Ihnen zu einer Band vermischt. In dieser Formation kam ich mir ziemlich deplatziert vor, der Unterschied war einfach zu krass. Wir gastierten u.a. in folgenden amerikanischen Clubs:

Mainz

Würzburg

Wiesbaden

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Frankfurt: Gutleut-Kaserne, Pioneer-Club, Drake Kaserne,

Gibbs Barracks, Rendezvous-Club

Langendiebach

Babenhausen

Höchst: McNair Club

Heidelberg

Oberursel

Kirchgöns

Gelnhausen

Eschborn

Giessen: Wooland-Club

Hahn Flughafen: NCO-Club

Baumholder

Dexheim/Grünstadt

Wildflecken in der Rhön,

Büdingen

Friedberg

Hanau-Wolfgang

Hanau Rainbow - Club

Sylvester auf der Wasserkuppe im tiefen Schnee.

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Nach 2 1/2 Jahren gab einen großen Knall, und die erste Bandauflösung meiner noch so jungen Laufbahn wurde vollzogen. Walter Hein spielte als Rhythm Brothers mit anderer Besetzung weiter. Drei Musiker der alten Formation gründeten eine neue Band mit dem Namen: "Sharknives" . Ich spielte Bass, und ein neuer Gitarrist namens Dan (trat schon mit den Beatles im Top Ten in Hamburg auf) spielte die Solo-Gitarre.

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Wir testeten etliche Sängerinnen, bis wir endlich die Richtige hatten, Silke Krüger, die leider so früh verstarb.

Wir standen damals mit bekannten Größen wie: Everly Brothers, Four Aces (Love is a many splendered) Billy Eckstine (Entdecker von Sammy Davis Jr.), Tommy Collins (eine C & W Legende), dem Golden Gate Quartett u.v.m. auf der Bühne.

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Im Rainbow-Club in Hanau waren die berühmten Everly Brothers zu Gast. Wir hatten auch ein paar Songs von Ihnen im Repertoire, und spielten diese zum Erstaunen der Everly´s demonstrativ. In deren Begleit-Band spielte der bekannte Gitarrist Albert Lee mit. Mit Sharknives hatten wir viel Erfolg und auch viel Spaß auf der Bühne, was wir hauptsächlich unserem damaligen Tasten-Gott Erich Dahlheimer und Drummer Ossi Krause zu verdanken haben. Silvester 1966 in Kirchgöns im EM Club war unser letztes Engagement.

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Dann trennten wir uns im beiderseitigen Einverständnis. 1967 veränderte ich mich beruflich,die Folge keine Musik mehr. Das hielt ich 10 lange Jahre durch. Dann holte mich die Musik wieder ein. Harald Keutz, Norbert Sprengart und ich gründeten die Oldie Band Nighttrain. Geprobt wurde in einem Keller in der Burgstrasse in Bornheim. Am 30.4.1982 hatten wir unseren ersten Gig in den Niddaprk-Terassen.

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Nighttrain beim Quartier Latin

Und auf einem Open- Air

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Auch bei dieser Band gab es wieder eine hohe Flug-tation, was aber der Musikqualität nur gut tat.

Inzwischen waren wir die Hausband der Niddapark- Terassen und hatten eine viel versprechende Fangemeinde

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um uns geschart, was natürlich nur mit entsprechendem Marketing ging. Jetzt war der Weg frei, unser Einzugsgebiet auf Sachsenhausen zu erweitern. Jazz-Life, Klimperkiste, Spritzenhaus, Schlachthof, Werkstatt waren die Musik-Lokale, wo täglich gerockt wurde. Es kostete viel Über-redungskunst, um bei den einzelnen Lokalen Engagements zu bekommen. Aber wir schafften es in allen Kneipen zu spielen. Langsam aber sicher wuchs unser Bekanntheitsgrad, die Folge, zu vielen Veranstaltungen wurden wir engagiert. (Rheingauhalle, Eltville, Stuttgart, Familyland Hanau, Holiday Inn, MTZ, Altstadtfest Friedberg, Bad Nauheim, Auerbacher Weinkeller, Hofheimer Wäldchestag, Worms, Herne, Butzbach, Betzdorf WW, Tennisclub Stadion, Wiesbaden Staats-Theater, Technik-Museum Sinsheim, Berger, Schweizer-Straßenfest und viele andere mehr.

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Nach 3 Jahren kam der große Umbruch. Anette, die Tochter von Harald, sang bei uns insgesamt vier Songs. Harald wollte, dass Anette als volles Bandmitglied inte-griert werden sollte. Wir waren dagegen, weil Anette auch nicht bereit war, sich weiter zu entwickeln. Wir trennten uns. Jetzt gab es Streit, wer den Namen "Nighttrain " weiter verwenden durfte. Plötzlich gab es 2 Bands mit diesem Namen. Harald wollte sich den Namen paten-tieren lassen. Wir, 70 % der alten Truppe, hatten dann die Idee, uns Nightrain Special 87 zu nennen. Der Spielbetrieb ging nahtlos weiter. Allerdings mussten wir viel Überzeugungsarbeit leisten, um Jedem klar zu machen, dass wir die rechtmäßigen Nighttrain waren.

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Nighttrain beim Bad Homburger Laternenfest Ein Highlight war u.a. beim 25 jährigen Jubiläum des Nordwest-Zentrums zusammen mit Peter Kraus und anderen Prominenten.

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Zum Römerbergfest engagierte uns Frank Lehmann.

Kurt im Aufnahme-Studio Heddernheim

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Kurt bei Jörg Bombach HR3

Nighttrain beim Klaa Pariser Fasching

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Inzwischen hatten wir eine Top Band zusammen, aber viele gute Musiker haben aber auch Ihre Allüren. Sie spielten bei mehreren Bands mit, dadurch gab es immer wieder Überschneidungen der Termine. Zum Schluss waren wir gezwungen, für jeden Gig, den wir mühsam an Land gezogen hatten, erst einmal die Musiker zusammenzutrommeln. Das war Stress hoch 3. Dann rief kurz vor einem Auftritt beim Hofheimer Wäld-chestag der Schlagzeuger an (er hatte am Tag zuvor bei Buddy Cane getrommelt), und meldete sich krank Hexen-schuss). Jetzt musste schnellstens ein Schlagzeuger her. Das war zu viel des Guten. 1995 war unser Abschiedskonzert im Clubhaus Heddernheim. Dieses Event war mit viel Wehmut verbunden. Eine Vielzahl unserer zahlreichen und treuen Fans begleiteten uns bei unserem letzten Konzert.

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1998 im Vorruhestand verwirklichte ich mir meinen Traum, und baute mir ein kleines Digital-Tonstudio auf, wo ich Musik produziere. Chor,Gesang und Gitarren-Parts werden von mir selbst eingespielt, der Rest wird mit Cubase 4 (mit Hilfe von Midi-Files) zusammengemischt. Diese Musik wird dann auf CDs gebrannt. Die Musik, ohne Solo-Gesang und Gitarre, werden als Playback für mein neuestes Projekt: Kurti Allein-Unterhalter benutzt. Ich hoffe, dass ich dieses Hobby, dass mir soviel Freude im Leben bereitet hat, noch ein paar Jahre, ausüben kann.