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1 6. Bipolare Transistoren n-Halbleiter p n-Halbleiter E C B Basis (B) Emitter (E) Kollektor (C) p-Halbleiter n p-Halbleiter E C B Basis (B) Emitter (E) Kollektor (C) NPN-Transistor PNP-Transistor 6. Bipolare Transistoren 6.1. Funktionsweise

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16. Bipolare Transistoren

n-Halbleiter p n-HalbleiterE C

B

Basis(B)

Emitter (E)

Kollektor (C)

p-Halbleiter n p-HalbleiterE C

B

Basis(B)

Emitter (E)

Kollektor (C)

NPN-Transistor

PNP-Transistor

6. Bipolare Transistoren6.1. Funktionsweise

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Funktionsweise des NPN-Transistors (a)

6. Bipolare Transistoren

n

p

n

++++++++- - - - - - - -

++++++++--------

E1

E2

Auf dieser und den folgenden Folien ist die Funk-tionsweise eines NPN-Transistors in der sog. Emit-terschaltung dargestellt. Die in Wirklichkeit sehr dünne Basis ist dabei übertrieben breit gezeichnet.

Die erste Abbildung zeigt, wie sich an den beiden Grenzschichten Raumladungszonen bilden –vergleichbar der Raumladungszone in einer Diode.In diesen beiden Zonen herrschen die elektrischen Feldstärken E1 und E2.

C

E

B

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Funktionsweise des NPN-Transistors (b)

6. Bipolare Transistoren

n

p

n

++++++++++++++++- - - - - - - -- - - - - - - -

++++++++--------

UCE

E1

E2

Legt man zwischen Kollektor und Emitter eine Spannung UCE an und verbindet zugleich die Basis mit dem Emitter, so befindet sich die „Kollektor-Basis-Diode“ in Sperrrichtung. Die Feldstärke E1 steigt, die Raumladungszone verbreitert sich.

Die Raumladungszone zwischen Basis und Emitter bleibt unverändert. Insgesamt fließt nur ein kleiner Sperrstrom.

C

E

B

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Funktionsweise des NPN-Transistors (c)

6. Bipolare Transistoren

++++++++++++++++- - - - - - - -- - - - - - - -

UCEUBE

E1+

+

––

– –

– –IB

IC

Eine zusätzliche Spannung zwischen Basis und Emitter, so dass die „Basis-Emitter-Diode“ in Durchlassrichtungbetrieben wird, verkleinert die Raumla-dungszone zwischen Basis und Emitter.

Nun können die vielen freien Elektronen (Majoritätsträger!) aus dem Emitter in die Basis fließen. Nur sehr wenige Elektronen rekombinieren dort mit Löchern in der Basis. Der überwiegende Anteil der Elektronen diffundiert durch die sehr dünne Basis hindurch, gerät in das elektrische Feld E1 und wird zum Kollektor hin geradezu „abgesaugt“.

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Basisstrom steuert Kollektorstrom

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Zur einfacheren Schaltungsberechnung kann man den Transistor„von außen betrachtet“ als Bauelement ansehen, bei dem ein großer Kollektorstrom IC (Laststrom) proportional von einem kleinen Basis-strom IB (Steuerstrom) abhängt.

Quelle: Philips, Experimentierkasten EE2040 (1976), siehe auch: http://ee.old.no

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Innerer Aufbau eines Transistors

6. Bipolare Transistoren

Schematischer Aufbau eines npn-Bipolartransistors in Epitaxie-Planartechnik:

Epitaxie (griech.): Kristallaufbau durch Anlagerung von Atomen oder Molekülen. Dabei wird die Struktur des Ausgangskristalls durch die angelagerten Atome oder Moleküle fortgesetzt.

pn n

EmitterE

BasisB

KollektorC

(oben)

(unten)

< 1 µm

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Bauformen von Transistoren

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86. Bipolare Transistoren

B

E

C

IBUCE

IC10

IC / mA

2

4

6

20 40 60 IB / µA

UCE = 20V

UCE = 2V

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U1

RB

6.2. Ersatzschaltbild

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Ersatzschaltbild des NPN-Transistors

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Basis Kollektor

EmitterEmitter

IBIC =B·IB

IB IC =B·IB

US

rBE

UBE

Basis Kollektor

EmitterEmitter

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Zusammenhang zwischen IB, IC und UCE

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Großsignalverstärkung,auch: Gleichstromverstärkung

Kleinsignalverstärkung, auch:differentielle Stromverstärkung

Steilheit

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116. Bipolare Transistoren

Die Kennlinien sind temperaturabhängig. Insbesondere verschieben sich die Ausgangskennlinien mit zunehmender Temperatur nach oben.

6.3. Kennlinien des NPN-Transistors

0

2

4

6

0,2 0,4 0,6

0,1

0,2

0,3

00 4 8 12

12

3

45

6

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6.4. VerstärkerschaltungenDie Berechnung einer Verstärkerschaltung basiert auf den Eingangs-und Ausgangskennlinien des Transistors und den damit zusammen-hängenden Größen wie B, ß und S.

Aber wie berechnet man die Widerstände RB und RC?

Berechnung von Verstärkerschaltungen

6. Bipolare Transistoren

ue

ua

U1

RC = ?

RB = ?

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Verstärkerschaltung für Wechselspannung

6. Bipolare Transistoren

ue

ua

UB

RCR1

R2

C1

C2

iB

uBE

iC

uCE

Die Abbildung zeigt eine Verstärkerschaltung für Wechselspannung(z. B. aus einem MP3-Player) mit einem NPN-Transistor. C1 dient dazu, alle Gleichspannungsanteile aus der vorhergehenden Stufe abzukop-peln, ebenso sorgt C2 für eine reine Wechselspannung am Ausgang.

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Arbeitspunkteinstellung mit Kennlinien

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4 8 120 UCE / V

IC / mA

0

1

2

3

IB = 20µA

IB = 16µA

IB = 8µA

PVMax

IB = 4µA

IB = 12µA

AP

1

2

3

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Stabilisierung des Arbeitspunkts

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Damit der eingestellte Arbeitspunkt auch bei Temperaturänderungen stabil bleibt, fügt man oft einen Emitterwiderstand („Stromgegenkopplung“) ein. Um dadurch die Verstärkung nicht zu verringern, wird dieser Widerstand für Wechselspannungen durch einen zusätzlichen Kondensator überbrückt.

ue

ua

UB

RCR1

R2

C1

C2

iB

uBE

iC

uCE

RE

CE

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Übungsaufgabe 6.1 (a)

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ue

ua

UB

RCRB

C1

C2

iB

uBE

iC

uCE

Die abgebildete Verstärkerschaltung soll an einer BetriebsspannungUB = 16 V mit einem Kollektorwiderstand RC = 40 Ω betrieben werden.

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Übungsaufgabe 6.1 (b)

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i) Zeichnen Sie die Arbeitsgerade in das Ausgangskennlinienfeld ein.

ii) Wählen Sie im Ausgangskennlinienfeld einen sinnvollen Arbeitspunkt.

iii) Zeichnen Sie den Arbeitspunkt in die Eingangskennlinie ein.

UBE / V

IB /mA

0

2

4

6

0,2 0,4 0,6

IC /A

0,1

0,2

0,3

00 4 8 12 UCE / V

IB /mA

12

3

45

6

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Übungsaufgabe 6.1 (c)

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iv) Ermitteln Sie den Basis-Emitter-Ersatzwiderstand rBE grafischund rechnerisch und dimensionieren Sie den Vorwiderstand RBzur Einstellung des Arbeitspunkts.

v) Bestimmen Sie den Stromverstärkungsfaktor B, die Signal-Stromverstärkung β und die Steilheit S des Transistors im Arbeitspunkt.

vi) Berechnen Sie den Verstärkungsfaktor v der Verstärkerstufe.

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Transistor als Schalter

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6.5. Der Transistor als Schalter

𝐼B = 1 mA

𝐼B = 2 mA

𝐼B = 3 mA

𝐼B = 4 mA

𝐼B = 5 mA

𝑈CE / 𝑉

𝐼C / mA

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Übungsaufgabe 6.2 (a)

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UB

Der Schaltplan zeigt eine kontaktgesteuerte Transistorzündung für Ottomotoren. Dimensionieren Sie die Widerstände R1 und R2 so, dass jeder Transistor beim Einschalten 10-fach übersteuert ist!

R1 R2

T1

T2

RZ

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Übungsaufgabe 6.2 (b)

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Es gelten folgende Daten:

• Betriebsspannung UB = 14 V

• Widerstand der Primärwicklung der Zündspule RZ = 3,5 Ω

• Transistor T1: B1 = 50rBE1 = 3 ΩUCESat1 = 0,4 VUS1 = 0,7 V

• Transistor T2: B2 = 30rBE2 = 1 ΩUCESat2 = 0,5 VUS2 = 0,6 V

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Übungsaufgabe 6.2 (c)

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i) Welcher Kollektorstrom IC2 fließt bei eingeschaltetem Transistor T2 durch die Primärwicklung der Zündspule?

ii) Welchen Basisstrom IB2 benötigen Sie, um den Transistor T2beim Einschalten 10-fach zu übersteuern? Wie groß ist in diesem Fall die Spannung UBE2 an der Basis von T2?

iii) Berechnen Sie einen geeigneten Widerstand R2.

iv) Wie groß ist der Strom IB2 bei eingeschaltetem Transistor T1? Welcher Kollektorstrom IC1 fließt in diesem Fall?

v) Welchen Basisstrom IB1 benötigen Sie, um den Transistor T1beim Einschalten 10-fach zu übersteuern? Wie groß ist in diesem

Fall die Spannung UBE1 an der Basis von T1?

vi) Berechnen Sie einen geeigneten Widerstand R1.