6.¤rz_2019_klein.pdf · Liviu Rebreanu (1885-1944) für die Wiederentdeckung eines Antikriegsbuchs...

2
KARTEN UNTER WWW.LCB.DE UND AN DER ABENDKASSE märz 2019 1. freitag 19.30 h Zwei Klassiker der rumänischen Moderne und drei Werke der internationalen Gegenwartsliteratur zieren die Shortlist der Übersetzerkandidaten für den Preis der Leipziger Buch- messe 2019. Georg Aescht sorgte mit einer Neuübertragung des Romans »Der Wald der Gehenkten« (Zsolnay Verlag) von Liviu Rebreanu (1885-1944) für die Wiederentdeckung eines Antikriegsbuchs aus dem Jahr 1922. Gabriela Adameşteanus Roman »Verlorener Morgen«, 1983 im Original und 2018 in Eva Ruth Wemmes Übersetzung in der »Anderen Biblio- thek« erschienen, erzählt von Rumäniens Höhenflügen und Abstürzen im 20. Jahrhundert. Die sprachlichen Register reichen dabei vom eleganten Salonton aus der Vorkriegsmo- narchie bis zu den derben Vulgarismen in der Suada der verarmten Erzählerin in der Ceauşescu-Ära. Für György Dragománs meisterliche Novellensammlung »Löwenchor« (Suhrkamp Verlag) hat die Berliner Übersetzerin Timea Tankó einen schnell-läs- sigen, mit vielen Zwischentönen angereicherten Erzählton gefunden. Jean-Baptiste Del Amos Roman »Tierreich« (Matthes & Seitz Berlin) erzählt in der Geschichte einer Schweinezüchterdynastie von der erbarmungslosen Ausbeutung des Tiers durch den Menschen. In Karin Uttendörfers Übersetzung behalten die sich windenden Sätze und Wortkaskaden die sinnliche Eleganz des Originals. »Gringo Champ« (Hanser Verlag) schließlich ist das Romandebüt der Mexika- nerin Aura Xilonen, in dem sie jugendlichen US-Immigranten eine trotzige, atemlos-rauhe Stimme verleiht. Ein sprachlicher Grenzgang, den Susanne Lange in ihrer Übersetzung souverän meistert. Lesun- gen und Gespräche, eine gemeinsame Veranstaltung mit der Leipziger Buchmesse. Eintritt frei 7. donnerstag 19.30 h 12. dienstag 19.30 h mittwoch 15. freitag 19.30 h In wenigen Tagen wird Tschechien als Gastland der Leipziger Buchmesse auftreten – heute schon ist im tschechischen Casino zu erleben, was das Land zu bieten hat. Es geht ausschweifend zur Sache, und zwar an mehreren Spieltischen gleichzeitig: Autor Jaroslav Rudiš liest aus seinem gerade erschienenen Roman »Winterbergs letzte Reise« (Luchterhand, 2019), mit dem er für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019 nominiert ist. Tereza Semotamová stellt ihr Buch »Im Schrank« (Voland & Quist, 2019) vor, während Petr Hruška und Martina Lisa mit »Irgendwohin nach Haus« (edition AZUR, 2019) ein Buch präsentieren, das erstmals umfassend Hruškas lyrisches Werk in deutscher Sprache abbildet. Außerdem sprechen Vratislav Maňák und seine Übersetzerin Lena Dorn über Maňáks neues Buch »Heute scheint es, als wäre nichts geschehen« (Karl Rauch Verlag, 2019). Parallel zu den Tschechisches Casino Mit Jaroslav Rudiš & Martin Becker, Tereza Semotamová, Petr Hruska & Martina Lisa, Vratislav Manák & Lena Dorn sowie der Band Debbi Love Lesungen wird ein Programm mit tschechischen Kurzfilmen gezeigt, zusammen- gestellt von Christina Frankenberg vom Tschechischen Zentrum Berlin. Am späteren Abend wird dann natürlich gesungen, getrunken und gefeiert – schließ- lich spielt die Prager Band »Debbi Love« (Bio Masha und Luděk Kazda) mit Trashpunk vom Feinsten ein wüstes und wildes Konzert. Kuratiert wird die Veranstaltung von Martin Becker, der seine literarische Seelenkunde Tschechiens mit dem Titel »Warten auf Kafka« (Luchterhand, 2019) mitbringt. Eintritt 8 € / 5 € Grenzgänge und Höhenflüge Preis der Leipziger Buchmesse 2019: Die Nominierten der Kategorie Übersetzung Mit Georg Aescht, Susanne Lange, Timea Tankó, Karin Uttendörfer und Eva Ruth Wemme Moderation: Jürgen Jakob Becker und Julian Müller Die Zukunft sieht rosig aus. Zumindest für die jetzt Lebenden, denn ihnen ist ein hohes Alter beschieden. Für die Nachgeborenen aber ist „Gesundheit“ ein Fremdwort – und alle Fremdworte sind ihnen überdies verboten. In »Sendbo-o-te« (konkursbuch, 2018) erzählt die Kleist-Preis- trägerin Yoko Tawada von einer Welt, in der Umweltver- schmutzung und Umweltkatastrophen die Verhältnisse auf den Kopf gestellt haben und in der es Urgroßväter sind, die ihre Enkel aufziehen. Eine Welt, in der nur noch die Sprache rein ist und das Brot sich von selbst bäckt. „Japan“ heißt die Welt, deren Zukunft Tawada hier porträtiert, ein Land, das in seinen Abschottungsfantasien und Zukunfts- ängsten durchaus jenem Deutschland von heute verwandt ist, das wie eine Nachhallerinnerung immer wieder durch »Sendbo- o-te« pulst. Über deutsch-japanische Verbindungen, die Faszination des einen für das andere Land und die Kunst mit der Literatur über die Zukunft auch die Gegenwart auszuloten, spricht Yoko Tawada mit dem Japanologen Florian Coulmas und der Schriftstellerin Marion Poschmann (»Die Kieferninseln«, Suhrkamp, 2017). In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin: 30. März 2019, 20.05 Uhr. Eintritt 8 € / 5 € »Sendbo-o-te« Studio LCB Zu Gast: Yoko Tawada Gesprächspartner: Marion Poschmann und Florian Coulmas Moderation: Tobias Lehmkuhl 26. dienstag 19.30 h Eine Insel im westlichen Pazifik, so groß wie Ba- den-Württemberg, bewohnt von 23 Millionen Menschen. Eine bewegte Geschichte trifft auf eine komplexe gesellschaftliche und politische Gegenwart, die literarische Gegenwart ist so reich wie die Tradition. In Kooperation mit taiwanischen Partnerinstitutionen laden wir seit mittlerweile fünf Jahren Autor·innen aus Taiwan ins LCB ein und stellen sie und Das Leben ist eine Insel Literatur@Taiwan In Lesung und Gespräch: Huang Chong-Kai, Pin Yao Lee und Tong Wei-Ger Moderation: Meike Schlüter Außer Haus: Taiwan Kultursaal, Markgrafenstraße 35, 10117 Berlin 6. ihre Texte dem Berliner Publikum vor. In diesem März sind Huang Chong-Kai, Pin Yao Lee und Tong Wei-Ger zu Gast am Wannsee. In ihren Büchern beschäftigen sich unsere Gäste mit vielfältigen Themen, es geht um Marathonlauf, um die Liebe in Zeiten der sozialen Medien und nicht zuletzt um die konfliktreiche Geschichte Taiwans. Moderiert wird der Abend von der Lektorin Meike Schlüter. In Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium Taiwans und der Taipeh Vertretung in Berlin. Anmeldung bis zum 21. März unter 030-20361400 oder [email protected]. Eintritt frei M ä r z 2 0 1 9 Ausstellung »Kolkata – City of Translators« Fotografie von Anja Kapunkt „Hautfarbe ist keine menschliche oder persönliche Realität; sie ist eine politische Realität. Das allerdings ist eine so extrem schwierige Differenzie- rung, dass der Westen es noch nicht geschafft hat, sie vorzunehmen“, schreibt James Baldwin 1963 in seinem Essay »Nach der Flut das Feuer«. Diese Worte klingen 2019 genauso treffend wie damals. Sie zeugen demnach nicht nur von Baldwins scharfsinniger Zeitdiagnose, sondern auch davon, wie wenig sich unsere Welt seitdem verändert hat. Auf die fortbestehende Notwendigkeit einer grundlegenden Veränderung sowie auf die Aktualität von Baldwins Werk weist der Dokumentarfilm »I Am Not Your Negro« (Raoul Peck, 2016) hin, den wir in Kooperation mit ARTE an diesem Abend zeigen. Als Collage aus Filmaufnahmen des Schriftstellers und Fragmenten eines unvollendeten Essays über die wichtigsten Akteure der Bürgerrechtsbewe- gung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Amerika konzipiert, verortet der Film Baldwins Ideen in zeitgenössischem Kontext. Wie relevant diese Impulse in Deutschland sind, erkannten der dtv-Verlag und die Übersetzerin Miriam Mandelkow – 2018 erschien die erste Neuübersetzung (»Von dieser Welt«) von Baldwins Texten, gefolgt von »Beale Street Blues« (2018) und »Nach der Flut das Feuer« (2019). Wir haben die Übersetzerin eingeladen, mit den Autoren Max Czollek, Michael Götting und Temye Tesfu Lieblingstextstellen aus Baldwins Texten vorzustellen und zu diskutie- ren: über die Neuübersetzungen ins Deutsche, über Rassismus, (Des)Integration, Sexualität und Liebe. Zum Abschluss des Abends zeigen wir Aykan Safoğlus Kurzfilm »Off-White Tulips«. Eintritt 8 € / 5 € Schlaglichter N°2 The history and politics of white identity Vortrag: Kenan Malik Im Gespräch: Jacinta Nandi Veranstaltung in englischer Sprache dienstag 19.30 h 5. The far right bemoans the decline of white identity in the face of immigrati- on. Sociologists analyse the anxieties of the white working class. Politicians debate whether white identity should be protected, and how. Critics de- nounce it as camouflage for racism. In the age of populism, white identity has become central to political debate. But what is white identity? Why has it become so important? What are its historical and political roots? How does it relate to other forms of identity politics? And does the concept make any sense? These are the questions Kenan Malik addres- ses in this talk. He traces the history of white identity from the counter-Enlightenment to the alt-right. He explores the changing relationship of left and right to the politics of identity. He explains the social reasons for the contempo- rary significance of white identity, and its political consequences. And he looks at how we should respond to the demand for white identity to be recognized. Eintritt 3 € Auf einer Reise durch Südafrika hoffen Vinz und Alexander, die Krise in ihrer Beziehung überwinden zu können. Doch die Fahrt durch das fremde Land, in dem soziale Ungleichheit herrscht und Homosexualität von einem großen Teil der Bevölkerung noch immer tabuisiert wird, steigert ihre Unsicherheit. Als sie bei einem Unfall Unami, einen jungen Mann aus Simbabwe anfahren, geraten ihre Pläne durchei- nander und sie beschließen, gemeinsam weiterzureisen. Aufmerksam beobachtet der Erzähler die Figuren auf ihrem Weg, registriert die Ambivalenz ihrer Körpersprache, auch die kleinsten ihrer Gesten, jede Zuckung ihrer Körper, so dass sie fast lebendig vor uns erscheinen. Kapitel für Kapitel schreibt Geltinger das ABC einer labilen aber inten- siven Beziehung. Dabei transportiert er die Nachwirkungen der Apartheid in Südafrika sowie die Vorurteile der Europäer, ihre Exotisie- rung des Fremden und ihre Unbeholfenheit in der Konfrontation mit unvertrauten Kulturen. Die Schauplätze der Handlung – Simbabwe und Südafrika – hat der Autor selbst auf einer durch das Grenzgänger-Programm der Robert Bosch Stiftung und des LCB geförderten Rechercherei- se studiert. Die Erfahrungen dieser Reise flossen in dieses Buch ein, das wie Gunther Geltingers letzter Roman »Moor« (2013) im Suhr- kamp Verlag erscheint. Im LCB liest er zum ersten Mal aus »Benzin« und spricht mit Thorsten Dönges über sein Schreiben und die Recherchen. Im Anschluss lädt der Suhrkamp Verlag zu einem Empfang. Die Veranstaltung wird gefördert im Rahmen des Grenzgänger- Programms. Eintritt 8 € / 5 € BENZIN Gunther Geltinger Buchpremiere Moderation: Thorsten Dönges 20. mittwoch 19.30 h Warum tun sich Menschen den täglichen Auto-Stau in den Innenstädten an? Weshalb nimmt gleichzeitig mit dem Umweltbewusstsein der Absatz von SUVs zu? Wie hängen Automobilität, kapitalistische Konkurrenz und patriarchale Dominanz zusammen? Fragen dieser Art werden angesichts der sozial-ökologi- schen Verwerfungen, die die Automobilität verursacht, immer drängender. Wer sie beantworten will, kommt an der kritischen Analyse einer automobilen Subjektivität, wie sie durch Klassen- und Geschlechterverhältnisse geformt wird, nicht vorbei. Im Vortrag werden die Herausbildung und die Veränderung der automobilen Subjektivität untersucht. Gefragt wird zudem, inwieweit der automobile Konsens in jüngerer Zeit brüchig wird und sich Räume für alternati- ve Mobilitätskonzepte und solidarische Subjektivierungen öffnen. Eintritt 3 € Schlaglichter N°3 Automobile Subjektivität Vortrag: Markus Wissen Im Gespräch: Jens Beckmann Außer Haus: Vierte Welt, Adalbertstr. 4, Kreuzberg dienstag 19.30 h Aus dem Haus Kenah Cusanit , Yannic Han Biao Federer und Angela Lehner in Lesung und Gespräch Moderation: Thorsten Dönges 19. Im März laden wir erneut drei Autor·innen, deren Arbeiten durch das LCB gefördert worden sind, zurück an den Wannsee ein. Sie alle haben neue Bücher geschrieben: Sieben Jahre nach ihrer Teilnahme an der LCB-Autorenwerkstatt kommt Kenah Cusanit mit ihrem Debütroman »Babel« (Hanser Verlag, 2018) wieder, mit dem sie für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019 nominiert ist. Er erzählt vom Archäologen Robert Kaldewey, der am Vorabend des 1. Welt- kriegs die antike Stadt Babylon freilegen möchte. Dabei bietet das Buch den Leser·innen Raum für eigene archäologische Ausgrabungen, denn »Babel« ist ein Roman voller Ambivalenzen, der die „Weltgeschichte als Farce und Stimmengewirr“ zeigt (Die Zeit). Auch Angela Lehners Debüt »Vater Unser« (Hanser Berlin, 2019) steckt voller Ambivalenzen. Die Protagonistin Eva Gruber wird in die psychiatrische Abteilung eines Wiener Krankenhauses gebracht und muss nun mit dem Psychiater Korb die Gründe ihrer Einlieferung erarbeiten. So Humorvoll wie manipulativ berichtet sie von ihrem Leben, ohne eine klare Grenze zwisch- en Wahrheit und Lüge ziehen zu wollen. Yannic Han Biao Federer, der 2016 am Atelier NRW teilnahm, schreibt in »Und alles wie aus Pappmaché« (Suhrkamp Verlag, 2019) über eine Gruppe von Freunden, die in der Badischen Provinz aufgewachsen sind, sich aber aus den Augen verloren haben. Die Erzählung pendelt zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zeigt, wie schwer es sein kann, in einer immer brüchiger werdenden Welt Zugehörigkeit und Orientierung zu finden. Eintritt 8 € / 5 € Auf Wiedervorlage: James Baldwin 18 h Filmvorführung: »I Am Not Your Negro«, Raoul Peck, 93min 19.30 h Lesung und Gespräch: Miriam Mandelkow, Max Czollek, Michael Götting und Temye Tesfu 20.45 h Filmvorführung: »Off-White Tulips«, Aykan Safoglu, 24min Moderation: Ismar Hacam ˘ ˇ ˘ ˘

Transcript of 6.¤rz_2019_klein.pdf · Liviu Rebreanu (1885-1944) für die Wiederentdeckung eines Antikriegsbuchs...

Page 1: 6.¤rz_2019_klein.pdf · Liviu Rebreanu (1885-1944) für die Wiederentdeckung eines Antikriegsbuchs aus dem Jahr 1922. Gabriela Adameşteanus Roman »Verlorener Morgen«, 1983 im

KARTEN UNTER WWW.LCB.DE UND AN DER ABENDKASSE

m ä r z 2 0 1 9

1. f r e i t a g 1 9 . 3 0 h

Zwei Klassiker der rumänischen Moderne und drei Werke der internationalen Gegenwartsliteratur zieren die Shortlist der Übersetzerkandidaten für den Preis der Leipziger Buch-messe 2019. Georg Aescht sorgte mit einer Neuübertragung des Romans »Der Wald der Gehenkten« (Zsolnay Verlag) von Liviu Rebreanu (1885-1944) für die Wiederentdeckung eines Antikriegsbuchs aus dem Jahr 1922. Gabriela Adameşteanus Roman »Verlorener Morgen«, 1983 im Original und 2018 in Eva Ruth Wemmes Übersetzung in der »Anderen Biblio-thek« erschienen, erzählt von Rumäniens Höhenflügen und Abstürzen im 20. Jahrhundert. Die sprachlichen Register reichen dabei vom eleganten Salonton aus der Vorkriegsmo-narchie bis zu den derben Vulgarismen in der Suada der verarmten Erzählerin in der Ceauşescu-Ära. Für György

Dragománs meisterliche Novellensammlung »Löwenchor« (Suhrkamp Verlag) hat die Berliner Übersetzerin Timea Tankó einen schnell-läs-sigen, mit vielen Zwischentönen angereicherten Erzählton gefunden. Jean-Baptiste Del Amos Roman »Tierreich« (Matthes & Seitz Berlin) erzählt in der Geschichte einer Schweinezüchterdynastie von der erbarmungslosen Ausbeutung des Tiers durch den Menschen. In Karin Uttendörfers Übersetzung behalten die sich windenden Sätze und Wortkaskaden die sinnliche Eleganz des Originals. »Gringo Champ« (Hanser Verlag) schließlich ist das Romandebüt der Mexika-nerin Aura Xilonen, in dem sie jugendlichen US-Immigranten eine trotzige, atemlos-rauhe Stimme verleiht. Ein sprachlicher Grenzgang, den Susanne Lange in ihrer Übersetzung souverän meistert. Lesun-gen und Gespräche, eine gemeinsame Veranstaltung mit der Leipziger Buchmesse. Eintritt frei

7.d o n n e r s t a g 1 9 . 3 0 h

12. d i e n s t a g 1 9 . 3 0 h

m i t t w o c h

15. f r e i t a g 1 9 . 3 0 hIn wenigen Tagen wird Tschechien als Gastland der Leipziger Buchmesse auftreten – heute schon ist im tschechischen Casino zu erleben, was das Land zu bieten hat. Es geht ausschweifend zur Sache, und zwar an mehreren Spieltischen gleichzeitig: Autor Jaroslav Rudiš liest aus seinem gerade erschienenen Roman »Winterbergs letzte Reise« (Luchterhand, 2019), mit dem er für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019 nominiert ist. Tereza Semotamová stellt ihr Buch »Im Schrank« (Voland & Quist, 2019) vor, während Petr Hruška und Martina Lisa mit »Irgendwohin nach Haus« (edition AZUR, 2019) ein Buch präsentieren, das erstmals umfassend Hruškas lyrisches Werk in deutscher Sprache abbildet. Außerdem sprechen Vratislav Maňák und seine Übersetzerin Lena Dorn über Maňáks neues Buch »Heute scheint es, als wäre nichts geschehen« (Karl Rauch Verlag, 2019). Parallel zu den

T s c h e c h i s c h e s C a s i n o Mit Jaroslav Rudiš & Martin Becker, Tereza Semotamová, Petr Hruska & Martina Lisa, Vratislav Manák & Lena Dorn sowie der Band Debbi Love

Lesungen wird ein Programm mit tschechischen Kurzfilmen gezeigt, zusammen-gestellt von Christina Frankenberg vom Tschechischen Zentrum Berlin. Am späteren Abend wird dann natürlich gesungen, getrunken und gefeiert – schließ-lich spielt die Prager Band »Debbi Love« (Bio Masha und Luděk Kazda) mit Trashpunk vom Feinsten ein wüstes und wildes Konzert. Kuratiert wird die Veranstaltung von Martin Becker, der seine literarische Seelenkunde Tschechiens mit dem Titel »Warten auf Kafka« (Luchterhand, 2019) mitbringt. Eintritt 8 € / 5 €

G r e n z g ä n g e u n d H ö h e n f l ü g e Preis der Leipziger Buchmesse 2019: Die Nominierten der Kategorie Übersetzung Mit Georg Aescht, Susanne Lange, Timea Tankó, Karin Uttendörfer und Eva Ruth Wemme Moderation: Jürgen Jakob Becker und Julian Müller

Die Zukunft sieht rosig aus. Zumindest für die jetzt Lebenden, denn ihnen ist ein hohes Alter beschieden. Für die Nachgeborenen aber ist „Gesundheit“ ein Fremdwort – und alle Fremdworte sind ihnen überdies verboten. In »Sendbo-o-te« (konkursbuch, 2018) erzählt die Kleist-Preis-trägerin Yoko Tawada von einer Welt, in der Umweltver-schmutzung und Umweltkatastrophen die Verhältnisse auf den Kopf gestellt haben und in der es Urgroßväter sind, die ihre Enkel aufziehen. Eine Welt, in der nur noch die Sprache rein ist und das Brot sich von selbst bäckt. „Japan“ heißt die Welt, deren Zukunft Tawada hier porträtiert, ein Land, das in seinen Abschottungsfantasien und Zukunfts-ängsten durchaus jenem Deutschland von heute verwandt

ist, das wie eine Nachhallerinnerung immer wieder durch »Sendbo-o-te« pulst. Über deutsch-japanische Verbindungen, die Faszination des einen für das andere Land und die Kunst mit der Literatur über die Zukunft auch die Gegenwart auszuloten, spricht Yoko Tawada mit dem Japanologen Florian Coulmas und der Schriftstellerin Marion Poschmann (»Die Kieferninseln«, Suhrkamp, 2017). In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin: 30. März 2019, 20.05 Uhr. Eintritt 8 € / 5 €

» S e n d b o - o - t e «Studio LCB Zu Gast: Yoko TawadaGesprächspartner: Marion Poschmann und Florian CoulmasModeration: Tobias Lehmkuhl

26.d i e n s t a g 1 9 . 3 0 h

Eine Insel im westlichen Pazifik, so groß wie Ba-den-Württemberg, bewohnt von 23 Millionen Menschen. Eine bewegte Geschichte trifft auf eine komplexe gesellschaftliche und politische Gegenwart, die literarische Gegenwart ist so reich wie die Tradition. In Kooperation mit taiwanischen Partnerinstitutionen laden wir seit mittlerweile fünf Jahren Autor·innen aus Taiwan ins LCB ein und stellen sie und

D a s L e b e n i s t e i n e I n s e lLiteratur@TaiwanIn Lesung und Gespräch: Huang Chong-Kai, Pin Yao Lee und Tong Wei-GerModeration: Meike SchlüterAußer Haus: Taiwan Kultursaal, Markgrafenstraße 35, 10117 Berlin

6.

ihre Texte dem Berliner Publikum vor. In diesem März sind Huang Chong-Kai, Pin Yao Lee und Tong Wei-Ger zu Gast am Wannsee. In ihren Büchern beschäftigen sich unsere Gäste mit vielfältigen Themen, es geht um Marathonlauf, um die Liebe in Zeiten der sozialen Medien und nicht zuletzt um die konfliktreiche Geschichte Taiwans. Moderiert wird der Abend von der Lektorin Meike Schlüter. In Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium Taiwans und der Taipeh Vertretung in Berlin. Anmeldung bis zum 21. März unter 030-20361400 oder [email protected]. Eintritt frei

M ä r z2 0 1 9

Ausstellung »Kolkata – City of Translators«Fotografie von Anja Kapunkt

„Hautfarbe ist keine menschliche oder persönliche Realität; sie ist eine politische Realität. Das allerdings ist eine so extrem schwierige Differenzie-rung, dass der Westen es noch nicht geschafft hat, sie vorzunehmen“, schreibt James Baldwin 1963 in seinem Essay »Nach der Flut das Feuer«. Diese Worte klingen 2019 genauso treffend wie damals. Sie zeugen demnach nicht nur von Baldwins scharfsinniger Zeitdiagnose, sondern auch davon, wie wenig sich unsere Welt seitdem verändert hat. Auf die fortbestehende Notwendigkeit einer grundlegenden Veränderung sowie auf die Aktualität von Baldwins Werk weist der Dokumentarfilm »I Am Not Your Negro« (Raoul Peck, 2016) hin, den wir in Kooperation mit ARTE an diesem Abend zeigen. Als Collage

aus Filmaufnahmen des Schriftstellers und Fragmenten eines unvollendeten Essays über die wichtigsten Akteure der Bürgerrechtsbewe-gung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Amerika konzipiert, verortet der Film Baldwins Ideen in zeitgenössischem Kontext. Wie relevant diese Impulse in Deutschland sind, erkannten der dtv-Verlag und die Übersetzerin Miriam Mandelkow – 2018 erschien die erste Neuübersetzung (»Von dieser Welt«) von Baldwins Texten, gefolgt von »Beale Street Blues« (2018) und »Nach der Flut das Feuer« (2019). Wir haben die Übersetzerin eingeladen, mit den Autoren Max Czollek, Michael Götting und Temye Tesfu Lieblingstextstellen aus Baldwins Texten vorzustellen und zu diskutie-ren: über die Neuübersetzungen ins Deutsche, über Rassismus, (Des)Integration, Sexualität und Liebe. Zum Abschluss des Abends zeigen wir Aykan Safoğlus Kurzfilm »Off-White Tulips«. Eintritt 8 € / 5 €

Schlaglichter N°2T h e h i s t o r y a n d p o l i t i c s o f w h i t e i d e n t i t yVortrag: Kenan MalikIm Gespräch: Jacinta NandiVeranstaltung in englischer Sprache

d i e n s t a g 1 9 . 3 0 h5.The far right bemoans the decline of white identity in the face of immigrati-on. Sociologists analyse the anxieties of the white working class. Politicians debate whether white identity should be protected, and how. Critics de-nounce it as camouflage for racism. In the age of populism, white identity has become central to political debate. But what is white identity? Why has it become so important? What are its historical and political roots? How does it relate to other forms of identity politics? And does the concept make

any sense? These are the questions Kenan Malik addres-ses in this talk. He traces the history of white identity from the counter-Enlightenment to the alt-right. He explores the changing relationship of left and right to the politics of identity. He explains the social reasons for the contempo-rary significance of white identity, and its political consequences. And he looks at how we should respond to the demand for white identity to be recognized. Eintritt 3 €

Auf einer Reise durch Südafrika hoffen Vinz und Alexander, die Krise in ihrer Beziehung überwinden zu können. Doch die Fahrt durch das fremde Land, in dem soziale Ungleichheit herrscht und Homosexualität von einem großen Teil der Bevölkerung noch immer tabuisiert wird, steigert ihre Unsicherheit. Als sie bei einem Unfall Unami, einen jungen Mann aus Simbabwe anfahren, geraten ihre Pläne durchei-nander und sie beschließen, gemeinsam weiterzureisen. Aufmerksam beobachtet der Erzähler die Figuren auf ihrem Weg, registriert die Ambivalenz ihrer Körpersprache, auch die kleinsten ihrer Gesten, jede Zuckung ihrer Körper, so dass sie fast lebendig vor uns erscheinen. Kapitel für Kapitel schreibt Geltinger das ABC einer labilen aber inten-siven Beziehung. Dabei transportiert er die

Nachwirkungen der Apartheid in Südafrika sowie die Vorurteile der Europäer, ihre Exotisie-rung des Fremden und ihre Unbeholfenheit in der Konfrontation mit unvertrauten Kulturen. Die Schauplätze der Handlung – Simbabwe und Südafrika – hat der Autor selbst auf einer durch das Grenzgänger-Programm der Robert Bosch Stiftung und des LCB geförderten Rechercherei-se studiert. Die Erfahrungen dieser Reise flossen in dieses Buch ein, das wie Gunther Geltingers letzter Roman »Moor« (2013) im Suhr-kamp Verlag erscheint. Im LCB liest er zum ersten Mal aus »Benzin« und spricht mit Thorsten Dönges über sein Schreiben und die Recherchen. Im Anschluss lädt der Suhrkamp Verlag zu einem Empfang. Die Veranstaltung wird gefördert im Rahmen des Grenzgänger-Programms. Eintritt 8 € / 5 €

B E N Z I NGunther GeltingerBuchpremiereModeration: Thorsten Dönges

20. m i t t w o c h 1 9 . 3 0 h

Warum tun sich Menschen den täglichen Auto-Stau in den Innenstädten an? Weshalb nimmt gleichzeitig mit dem Umweltbewusstsein der Absatz von SUVs zu? Wie hängen Automobilität, kapitalistische Konkurrenz und patriarchale Dominanz zusammen? Fragen dieser Art werden angesichts der sozial-ökologi-schen Verwerfungen, die die Automobilität verursacht, immer drängender. Wer sie beantworten will, kommt an der kritischen Analyse einer automobilen Subjektivität, wie sie durch Klassen- und Geschlechterverhältnisse geformt wird, nicht vorbei. Im Vortrag werden die Herausbildung und die Veränderung der automobilen Subjektivität untersucht. Gefragt wird zudem, inwieweit der automobile Konsens in jüngerer Zeit brüchig wird und sich Räume für alternati-ve Mobilitätskonzepte und solidarische Subjektivierungen öffnen. Eintritt 3 €

Schlaglichter N°3A u t o m o b i l e S u b j e k t i v i t ä tVortrag: Markus WissenIm Gespräch: Jens BeckmannAußer Haus: Vierte Welt, Adalbertstr. 4, Kreuzberg

d i e n s t a g 1 9 . 3 0 h

A u s d e m H a u sKenah Cusanit, Yannic Han Biao Federer und Angela Lehner in Lesung und GesprächModeration: Thorsten Dönges

19.

Im März laden wir erneut drei Autor·innen, deren Arbeiten durch das LCB gefördert worden sind, zurück an den Wannsee ein. Sie alle haben neue Bücher geschrieben: Sieben Jahre nach ihrer Teilnahme an der LCB-Autorenwerkstatt kommt Kenah Cusanit mit ihrem Debütroman »Babel« (Hanser Verlag, 2018) wieder, mit dem sie für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019 nominiert ist. Er erzählt vom Archäologen Robert Kaldewey, der am Vorabend des 1. Welt-kriegs die antike Stadt Babylon freilegen möchte. Dabei bietet das Buch den Leser·innen Raum für eigene archäologische Ausgrabungen, denn »Babel« ist ein Roman voller Ambivalenzen, der die „Weltgeschichte als Farce und Stimmengewirr“ zeigt (Die Zeit). Auch Angela Lehners Debüt »Vater Unser« (Hanser Berlin, 2019) steckt voller Ambivalenzen. Die Protagonistin Eva

Gruber wird in die psychiatrische Abteilung eines Wiener Krankenhauses gebracht und muss nun mit dem Psychiater Korb die Gründe ihrer Einlieferung erarbeiten. So Humorvoll wie manipulativ berichtet sie von ihrem Leben, ohne eine klare Grenze zwisch-en Wahrheit und Lüge ziehen zu wollen. Yannic Han Biao Federer, der 2016 am Atelier NRW teilnahm, schreibt in »Und alles wie aus Pappmaché« (Suhrkamp Verlag, 2019) über eine Gruppe von Freunden, die in der Badischen Provinz aufgewachsen sind, sich aber aus den Augen verloren haben. Die Erzählung pendelt zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zeigt, wie schwer es sein kann, in einer immer brüchiger werdenden Welt Zugehörigkeit und Orientierung zu finden. Eintritt 8 € / 5 €

Auf Wiedervorlage: J a m e s B a l d w i n18 h Filmvorführung: »I Am Not Your Negro«, Raoul Peck, 93min19.30 h Lesung und Gespräch:Miriam Mandelkow, Max Czollek, Michael Götting und Temye Tesfu20.45 h Filmvorführung:»O f f - W h i t e Tu l i p s «, Aykan Safoglu, 24minModeration: Ismar Hacam

˘ˇ

˘˘

Page 2: 6.¤rz_2019_klein.pdf · Liviu Rebreanu (1885-1944) für die Wiederentdeckung eines Antikriegsbuchs aus dem Jahr 1922. Gabriela Adameşteanus Roman »Verlorener Morgen«, 1983 im

a u s s c h r e i b u n g e n

21. März, 15 h Unterwegs in Südafrika Gunther Geltinger: »Benzin« (Suhrkamp Verlag) Moderation: Dorothee Wenner

24. März, 13 h Unterwegs in Tschechien Jaroslav Rudiš: »Winterbergs letzte Reise« (Luchterhand) Moderation: Martin Becker

Im Rahmen der Veranstaltung Prosa Prognosen präsentiert das LCB gemeinsam mit der Leipziger Buchmesse die Stipendiat·innen der Autoren-werkstatt Prosa 2018: Sebastian Behr (Leipzig), Esther De Soomer (Brüs-sel), Valeria Gordeev (Berlin), André Hansen

Der Juryvorsitzende Jens Bisky im Gespräch mit den vortags gekürten Preisträger·innen. In Zusammenarbeit mit der Leipziger Buchmesse und ARTE.

( I I ) G r e n z g ä n g e r ARTE-Stand, Glashalle, Empore, Stand 11

Gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung und ARTE präsentiert das LCB neue Bücher, Filme oder Hörfunkbeiträge, die im Rahmen des »Grenzgänger«-Programms gefördert wurden. Folgende Auto-ren stellen wir dieses Jahr vor:

d a s l c b a u f d e r l e i p z i g e r b u c h m e s s e 2 0 1 9

( V ) P r e i s d e r L e i p z i g e r B u c h m e s s e22. März 2019, 11 h ARTE-Stand, Glashalle, Empore, Stand 11

( I ) Ü b e r s e t z e r z e n t r u m : » N a c h t l e u c h t e n «22. März 2019, 11h, Halle 4, Stand C505Moderation: Jürgen Jakob Becker

Lesungen

22. März, 11 h »Eine Liebe in New York« Tadeusz Dabrowski Moderation: Jörg Magenau

22. März, 16 h »Löwenchor« György Dragomán Moderation: Thomas Geiger

Ein Erfahrungsaustausch über das Übersetzen deutscher Literatur. Podiumsdiskussion mit fünf Teilnehmer·innen des Internationalen Übersetzertreffens über die Resonanz der deutschsprachigen Literatur in ihren Kulturräumen und die Bedingungen, unter denen Überset-zungen heute entstehen. Gefördert von TOLEDO, ein Programm der Robert Bosch Stiftung und des Deutschen Übersetzerfonds.

( I I I ) I m B r e n n p u n k t Café Europa Halle 4, Stand E401 In Zusammenarbeit mit der Leipziger Messe

Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, das Polnische Buchinstitut und das Literarische Colloquium Berlin loben das Albrecht-Lempp-Stipendium 2019 aus. Die Förderung, die an das Engagement des Übersetzers Albrecht Lempp (1953-2012) für den deutsch-polnischen Literaturaustausch erinnert, richtet sich an deutsche und polnische Autorinnen und Autoren sowie an deutsche Übersetzerinnen und Übersetzer (PL –> D oder D –> PL). Zwei Stipendien (Dotation: 1200 Euro) für einen jeweils einmonatigen Aufenthalt im anderen Land (im LCB und in

Autorinnen und Autoren diskutieren aktuelle Themen aus der europäischen Lebenswirklichkeit, die häufig die Nachrichten dominieren, aus direkter persönlicher Kenntnis und Betrof-fenheit. Veranstaltet von der Leipziger Buchmesse in Zusammenarbeit mit dem LCB. Mit freundlicher Unterstüt-zung des Auswärtigen Amts.

(Berlin), Carolin Krahl (Leipzig), Marc Lunghuß (Berlin), Anna Ospelt (Basel), Janna Steenfatt (Leipzig) und Lea Wintterlin (Berlin) werden von Antje Rávik Strubel und Thorsten Dönges vorgestellt. Zur Veranstaltung liegt das neue Heft der Zeitschrift Sprache im technischen Zeitalter vor, in dem Auszüge aus den Manuskripten aller Teilnehmer·innen nachzulesen sind.

Krakau) werden angeboten. Für die Bewerbung sind – in deutscher oder polnischer Sprache – eine Auflistung bisheriger Publikationen und ein Arbeitsplan (Vorstellung des Schreib- oder Übersetzungs-projekts) an einen der Ansprechpartner per Mail einzureichen: Joanna Czudec ([email protected]), Elżbieta Wierzchowska, ([email protected]) oder Jürgen Jakob Becker ([email protected]). Einsendeschluss ist der 31. März 2019. Die Kandidat-innen und Kandidaten werden bis Mitte Mai über die Auswahl informiert. Der genaue Zeitpunkt des Stipendienaufenthalts wird anschließend mit den gastgebenden Institutionen verabredet.

Das Förderprogramm Grenzgänger, das die Robert Bosch Stiftung gemeinsam mit dem Literarischen Colloquium Berlin durchführt, wird vom 1. März bis zum 30. April 2019 erneut ausgeschrieben. Das Pro-gramm fördert internationale Rechercheaufenthalte von Autor·innen, Filmemacher·innen und Fotograf·innen, die relevante gesellschaftliche Themen und Entwicklungen aufgreifen und sich differenziert mit an-deren Ländern und Kulturen auseinandersetzen. Ziel des Programms ist es, die Entstehung künstlerischer Werke zu unterstützen, die be-stehende Stereotype durchbrechen und einem breiten Publikum neue Perspektiven auf die Vielfalt und Vielschichtigkeit anderer Gesellschaf-

A l b r e c h t - L e m p p - S t i p e n d i u m 2 0 1 9

ten öffnen. Die Grenzgänger-Rechercheförderung (von bis zu 15.000 Euro) kann für Werke literarischer und essayis-tischer Prosa, Lyrik, Fototextbände, Kinder- und Jugend-buchliteratur, Drehbücher für Dokumentar- und Spielfilme, Hörfunkbeiträge und Multimediaproduktionen beantragt werden. Ausführliche Informationen, eine Auflistung der relevanten Rechercheländer in Afrika, Asien und Europa sowie den Link zum Online-Bewerbungsportal finden Sie ab dem 1. März 2019 auf der neuen Grenzgänger-Website: www.grenzgaengerprogramm.de.

G r e n z g ä n g e r - R e c h e r c h e f ö r d e r u n g in Ländern Afrikas, Asiens und Europas

( I V ) P r o s a P r o g n o s e n 16. März, 15 – 17 h, Konferenzraum, Messehalle 5

Podiumsdiskussionen

21. März, 14 h Zur Lage der Pressefreiheit in Europa György Dragomán, Sieglinde Geisel, Tadeusz Dabrowski Moderation: Jörg Magenau

22. März, 14 h Blickwechsel – Perspektiven auf und aus dem Süden Europas Amanda Michalopoulou, Angelo Bolaffi, Markus Messling, Lothar Müller

23. März, 14 h Die Sezession: Tschechien und Slowakei Radka Denemarková, Tomàs Kafka, Irena Brežná Moderation: Thomas Geiger

'

22. März, 16.30 h Blaues Sofa, Glashalle Moderation: Florian Höllerer

23. März, 11 h ARTE, Glashalle, Empore, Stand 11 Moderation: Florian Höllerer

'

1 . F r 1 9 . 3 0 h

5 . D i 1 9 . 3 0 h

6 . M i 18 h 19 . 3 0 h

7 . D o 19 . 3 0 h

1 2 . D i 19 . 3 0 h

1 5 . F r 1 9 . 3 0 h

1 9 . D i 1 9 . 3 0 h

2 0 . M i 1 9 . 3 0 hAußer Haus

2 6 . D i 1 9 . 3 0 hAußer Haus

KULTURPARTNER LITERATURHAUS.NET

m ä r z 2 0 1 9

l c b m ä r z 2 0 1 9

Büchertische:

Preis der Leipziger Buchmesse 2019G r e n z g ä n g e u n d H ö h e n f l ü g e Die Nominierten der Kategorie Übersetzung

The history and polit ics of white identityKenan Malik, Jacinta Nandi

J a m e s B a l d w i nFilm »I Am Not Your Negro«Gespräch Miriam Mandelkow, Max Czollek, Michael Götting, Temye Tesfu S t u d i o L C B : Y o k o T a w a d aMarion Poschmann, Florian CoulmasTo b i a s L e h m k u h l

BENZINGunther Geltinger Thorsten Dönges

T s c h e c h i s c h e s C a s i n oJaroslav Rudiš & Martin Becker, Petr Hruska & Martina Lisa, Vratislav Manák & Lena Dorn, Tereza SemotamováKonzert: Debbi Love

A u s d e m H a u sKenah Cusanit, Yannic Han Biao Federer, Angela Lehner Thorsten Dönges

A u t o m o b i l e S u b j e k t i v i t ä tMarkus Wissen, Jens Beckmann

L i t e r a t u r @ T a i w a nHuang Chong-Kai, Pin Yao Lee, Tong Wei-GerMeike Schlüter

Herausgeber: Literarisches Colloquium Berlin e.V. (LCB)

Am Sandwerder 5, 14109 Berlin 030 816 99 60, [email protected] www.lcb.de

direkt am Bahnhof Wannsee (Regionalverkehr, S1, S7)

Fotonachweise: Georg Aescht © Thomas Schulz. James Baldwin © Bob Adelman Magnolia Pictures. Kenah Cusanit © Pe-ter-Andreas Hassiepen. Martina Clavadetscher © Ingo Höhn. Yannic Han Biao Federer © Max Zerrahn. Susanne Lange © Pe-ter-Andreas Hassiepen. Angela Lehner © Paula Winkler. Jaroslaw Rudis © Peter von Felbert. Timea Tankó © Konstantin Déry. Yoko Tawada © Yves Noir. Karin Uttendörfer © zettberlin / Lutz Wallroth. Véronique Janzyk © Philippe Vanoudenhove. Fotogra-fie Ausstellung © Anja Kapunkt. Filmplakat »I Am Not Your Negro © Magnolia Pictures. Alle anderen: privat. Gestaltung: LCB. Wir möchten darauf hinweisen, dass bei Veranstaltungen Fotos aufgenommen und Filmaufnahmen gemacht werden können, die das LCB ggf. im Internet verwendet.

Eine Expedition der besonderen Art führte im November 2018 eine Gruppe hiesiger Übersetzer·innen und Autor·in-nen in die bengalische Millionenstadt Kolkata. Die Idee: die mehrsprachige Megacity (Bengali, Hindi, Englisch, Arabisch, Tamil, Urdu u. v. a.) als Metropole des Übersetzens kennenzu-lernen, Kontakt aufzunehmen zu den Literaturszenen der Stadt, den prägen-den Figuren und Communities einer einmaligen Übersetzungskultur. Eingeführt von Subroto Saha, dem Übersetzer der Werke Brechts und Enzensbergers ins Bengalische. Mit dabei: die Übersetzerin und Fotografin Anja Kapunkt, die in ihrem Onlinepro-jekt »plainly visible – photographs of

K o l k a t a – C i t y o f T r a n s l a t o r sAnja Kapunkt Ausstellung: 18. März – 18. Juni 2019

Martina Clavadetscher BrunnenMartina Clavadetscher, geboren 1979, ist Theaterauto-rin und Schriftstellerin. Für ihr Romanmanuskript »Knochenlieder« (edition bücherlese) erhielt sie 2016 den Literaturpreis der Marianne und Curt Diene-mann-Stiftung. Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Pro Helvetia.

Huang Chong-Kai TaipehHuang Chong-Kai wurde 1981 geboren. Nach seinem Geschichtsstudium an der National Taiwan University arbeitete er als Lektor bei verschiedenen Verlagen und veröffentlichte Romane. Sein Werk wurde mit diversen Literaturpreisen ausgezeichnet. Mit freundlicher Unter-stützung des Kulturministeriums Taiwan.

Bojana Denic BelgradBojana Denić, 1974 geboren, übersetzt deutschsprachi-ge Literatur ins Serbische. Im LCB wird sie an der Übersetzung von Heiner Müllers »Für alle reicht es nicht« arbeiten, die sie in ihrem neu gegründen Verlag »Radni sto« publizieren wird. Mit freundlicher Unter-stützung aus dem Mobilitätsfonds von TOLEDO – Übersetzer im Austausch der Kulturen der Robert Bosch Stiftung und des Deutschen Übersetzerfonds.

Juan S. Guse HannoverJuan S. Guse, geboren 1989, debütierte 2015 mit seinem Roman »Lärm und Wälder« (S. Fischer Verlag). Für seine Arbeit wurde er zuletzt mit dem Fellowship der Villa Aurora und dem Literaturpreis Hannover ausgezeichnet. Derzeit promoviert er im Bereich der Arbeits- und Organisationssoziologie. Er erhielt das Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats.

z u g a s t i m h a u s

Véronique Janzyk CharleroiVéronique Janzyk wurde in Charleroi, Belgien, geboren und ist polnischer Abstammung. Als Schriftstellerin publizierte sie u. a. den Roman »On est encore au-jourd'hui« und die Textsammlung »Les Fées penchées«, beides bei ONLIT Editions erschienen. Zudem ist sie als freischaffende Journalistin tätig. Sie ist Stipendiatin des Ministeriums der Föderation Wallonie-Brüssel.

Anna Kierejewska WarschauAnna Kierejewska, geb. 1985, arbeitet nach einem Studium der Germanistik in Warschau und Bonn als Kritikerin und als Übersetzerin deutscher Literatur (u. a. Ferdinand von Schirach, Volker Kutscher, Heinz Strunk). Sie erhielt ein »Schritte«-Stipendium der S. Fischer Stiftung.

Pin Yao Lee Taipeh Pin Yao Lee, Jahrgang 1984, ist Schriftstellerin. Aktuell arbeitet sie an dem Interviewprojekt »Tongzhi Baigong Tu«, mit dem sie schwule und lesbische Taiwaner·innen und deren unterschiedliche Berufslaufbahnen vorstellt. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturministeriums Taiwan.

Tong Wei-Ger TaipehDer Theaterwissenschaftler Tong Wei-Ger wurde 1977 geboren. Heute arbeitet er als Dozent in der Theaterfakultät in Taipeh; er hat Romane, Kurzgeschichten, literarische Es-says sowie Theaterstücke veröffentlicht. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturministeriums Taiwan.

Am internationalen Übersetzertreffen des Literarischen Colloquiums Berlin nehmen in diesem Jahr 30 Übersetze-rinnen und Übersetzer aus 27 Ländern teil, die die deutschsprachige Literatur in 24 verschiedene Sprachen übertra-gen. Nach einem mehrtägigen Seminar-programm im LCB besuchen wir die Leipziger Buchmesse (Veranstaltung im Übersetzerzentrum am 22.3., 11 Uhr, Halle 4, Stand C505). Mit dabei sein werden Anrila Spahija (Tirana), Ekaterina Voinova (Blagoevgrad, Bulgarien), Anda Bukvić Pažin (Zagreb), Elena Koneska Svetieva (Skopje), Tatjana Nabatnikova (Moskau), Paola Petrić (Belgrad), Bojana Denić (Belgrad), Anna

Kierejewska (Warschau), Iva Kratochvilova (Brno), Mahmut Sami Türk (Sakarya, Türkei), Robert Csösz (Szeged), Roksolana Sviato (Kiew), Anne Kilpi (Mutala, Finnland), Enrico Ganni (Turin), Sarina Reina (Triest), Irene Dirkes (Utrecht), Sarah Raquillet (Berlin), Ibon Zubiaur (Berlin), Rosie Goldsmith (Wiltshire), Luise von Flotow (Ottawa), Cyrille Teumagou Ngako (Jaunde/Kamerun), Aldo Medeiros (Rio de Janeiro), Simone Pereira Goncalves (Berlin), Laura Cecília Nicolás (Buenos Aires), Hend Asaad (Al-Malek, Ägypten), Han Ruixiang (Peking), Salman Abbas (Aligarh, Indien), Ariuntsetseg Ganbold (Ulanbaatar), Ashani Shalika Ranasinghe (Kelaniya, Sri Lanka), Anchalee Topeongpong (Bangkok), Gulnoza Nabieva (Taschkent), dazu die Teilnehmer·innen des deutsch-polnischen Programms »Kraniche / ŻURAWIE«: Aleksandra Arndt, Judyta Klimkiewicz, Katarzyna Kończal, Marlena Breuer, Bożena Meske und Barbara Sauser. Förderer: TOLEDO, ein Programm der Robert Bosch Stiftung und des Deutschen Übersetzerfonds; Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Goethe-Institut, S. Fischer Stiftung.

translators« Begegnungen mit literarischen Übersetzer·innen aus aller Welt in Schwarzweißporträts festhält. Ihr Blick auf Kolkata dokumentiert eine Fremdheitserfahrung – und eine Annäherung. „Nur wenig von dem, was wir sahen, wussten wir auf den ersten Blick einzuordnen, unsere visuellen Raster gaben nur bedingt Halt. Wir gingen auf die Suche nach dem Verbindenden, nach Entdeckun-gen – also nach Neuem, das wir mit unseren Gewohnheiten in Verbindung bringen wollten. Dabei halfen die Begegnungen, dabei half die Literatur“. Die Ausstellung wird eröffnet im Rahmen von »Nachtleuchten«, dem Internationalen Treffen der Übersetzerinnen und Übersetzer deutschsprachi-ger Literatur im März 2019. Vor und nach den Abendveranstaltungen bzw. mit Voranmeldung (unter 030-8169960) ist sie bis zum 19. Juni 2019 im LCB zu sehen. »City of Translators« ist ein Projekt von TOLEDO, einem Programm der Robert Bosch Stiftung und des Deutschen Übersetzerfonds.

» N a c h t l e u c h t e n « Internationales Treffen der Übersetzerinnen und Übersetzer deutschsprachiger Literatur17.– 24. März 2019

´

Das Netzwerk der Literaturhäuser verleiht den Preis der Literaturhäuser 2019 der Autorin und Übersetzerin Antje Rávik Strubel. Der Preis wird am 21. März 2019, 19.30 Uhr im Rahmen einer Veranstaltung im Literaturhaus Leipzig verliehen. Folgende Termine finden im Rahmen der Buchmesse statt:

(VI) P r e i s d e r L i t e r a t u r h ä u s e r 2 0 1 9 : Antje Rávik Strubel

Der 1987 in Saudi-Arabien geborene Jemenit Galal Alahmadi ist 2019 Preisträger des Stipendiums »Torschrei-ber am Pariser Platz« der Allianz Kulturstiftung und der Stiftung Brandenburger Tor. Der Schriftsteller wird im Rahmen des Stipendiums zwei Monate im LCB ver-bringen. Nach der syrischen Autorin Rasha Habbal ist er der zweite »Torschreiber am Pariser Platz«. Galal Alahmadi

» T o r s c h r e i b e r a m P a r i s e r P l a t z « 2 0 1 9 : G a l a l A l a h m a d iLesung und Gespräch mit Galal Alahmadi und Rasha Habbal: 4. März 2019, 19 h, Allianz Forum (Staffelgeschoss), Pariser Platz 6, 10117 Berlin

arbeitete als Journalist und Redakteur für verschiedene arabische Zeitungen und Magazine; heute ist er vor allem als Schriftsteller tätig. Das Stipendium »Torschreiber am Pariser Platz«, das die Allianz Kulturstiftung und die Stiftung Brandenburger Tor in Verbindung mit dem Literarischen Colloquium vergeben, fördert Schriftsteller·innen, die im Exil in Deutschland leben, weil sie in ihren Heimatländern bedroht oder verfolgt wurden. Wir weisen auf ein begrenztes Platzkontingent hin und bitten um Anmeldung unter [email protected].

nachrichten aus dem lcb

'

ˇ

˘˘