60 Jahre Erdoel, und Erdgasgewinnung in Barnstorf

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EIN STANDORT MIT TRADITION UND ZUKUNFT 60 Jahre Erdöl- und Erdgasförderung in Barnstorf

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EIN STANDORT MIT TRADITION UND ZUKUNFT60 Jahre Erdöl- und Erdgasförderung in Barnstorf

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Unsere herzlichsten Glückwünsche zum Jubiläum! Mit der Suche nach Erdöl durch Wintershall begann Anfang der 1950er-Jahre der wirtschaftliche Aufschwung unserer Region. Heute ist Barnstorf das Zentrum der heimischen Forschung und Förderung von Wintershall, wovon auch die Samtgemeinde profitiert. Wir hoffen auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft.

JÜRGEN LÜBBERSBürgermeister der Samtgemeinde Barnstorf

Wir freuen uns mit der Firma Wintershall, denn sie hat Barnstorf permanent positiv weiterentwickelt. Seit den Anfängen vor 60 Jahren haben wir die Wintershall in Sachen Verpflegung und Übernachtung immer begleitet. Wir gratulieren herzlich.

LUDOLF UND LUDWIG ROSHOPBetreiber des Hotels Roshop in Barnstorf

Liebe Wintershall Barnstorf, im Namen von Rat und Verwaltung des Flecken Barnstorf möchte ich herzlich zum Geburtstag gra tulieren. 60 Jahre Wintershall in Barnstorf, das ist nicht nur für die Wintershall ein bedeutendes Ereignis, sondern auch für den Flecken Barnstorf und für die gesamte Region. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und hoffen, dass wir noch viele Jahre miteinander in Barnstorf gestalten können.

ELKE OELMANNBürgermeisterin Flecken Barnstorf

Seit 60 Jahren ist Wintershall Deutschland ein verlässlicher Partner an der Seite Niedersachsens. Wenn ein Unternehmen so lange besteht, dann spricht dies eindeutig für erfolgreiches Wirken, aber auch für hohe Innovationskraft, für Zuverlässigkeit und unternehmerischen Weitblick. Wintershall Deutschland ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor an den unterschied lichen Betriebsstandorten und bietet hochwertige Arbeits plätze, sorgt damit für Wohlstand und Wachstum, unterstützt die Kommunen durch zuverlässige Gewerbeeinnahmen und engagiert sich für Naturschutz- und gesellschaftliche Projekte. Für die Zukunft wünsche ich dem Unternehmen Wintershall und insbesondere der Belegschaft in Barnstorf alles Gute und stets den richtigen Bohrpfad auf der Suche nach wirtschaftlichem Erfolg.

OLAF LIESMinister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr in Niedersachsen

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V or 60 Jahren haben wir begonnen, den Grundstein für die regionale Förderung von Öl und Gas in Barnstorf zu legen. Ein echter Heimvorteil – und ein Grund zum Feiern. Bis

heute ist Barnstorf Zentrum der heimischen Förderung von Wintershall. Hier bilden wir als Deutschlands größter in-ternational tätiger Erdöl- und Erdgasproduzent junge Men-schen aus, hier entwickeln wir unter hohen Standards un-ser Wissen für unsere weltweiten Aktivitäten weiter, hier fühlen wir uns zu Hause.

Barnstorf und Wintershall – das ist eine über Jahrzehnte gewachsene Beziehung, eine gute und vertrauensvolle Nachbarschaft. Wir engagieren uns in der Region direkt an der Quelle. Denn wir benötigen Öl und Gas auch in Zukunft – für unser tägliches Le-ben, für eine bezahlbare Energieversorgung, für die Sicherung von Arbeitsplätzen. Und für eine starke regionale Wirtschaft. Wir sind überzeugt: Versorgungssicherheit beginnt vor unserer eigenen Haustür. Wir möchten heute mit Ihnen zurückblicken auf 60 Jahre Wintershall in Barnstorf – und in die Zukunft schauen. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre.

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

JOACHIM PÜNNEL Leiter Wintershall Deutschland

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FOSSILE ROHSTOFFE BEWEGEN DIE WELT

D er Geologe Marion King Hubbert entwickelte in den 1950er-Jahren die Theorie

des Ölfördermaximums. Er prog-nostizierte, 1995 werde weltweit die maximale Fördermenge erreicht. Die Realität widerlegte Hubberts Thesen. Die Entdeckung neuer Lagerstät-ten und die Weiterentwicklung der Fördertechniken zwingen Experten immer wieder dazu, ihre Prognosen zu korrigieren. Gerade hat der Einsatz der Hydraulic-Fracturing-Technologie den USA ermöglicht, von Gasimporten unabhängig zu werden. Noch vor zehn Jahren importierte die energiehung-rige Supermacht mehr als ein Drittel des nationalen Gasbedarfs. Doch es gilt, die vorhandenen Ressour-cen sinnvoll einzusetzen. Derzeit wird weltweit mehr als die Hälfte des Erdöls zur Mobilität in Straßenverkehr, Luft-verkehr und Schifffahrt verfeuert. Die

weltweite Transportindustrie setzt zu mehr als 97 Prozent auf Diesel, Kerosin und Benzin als Treibstoff. Chemie- und Pharmaindustrie wären froh, wenn Au-tos und Lastwagen bald nur noch mit Erdgas und Strom statt Benzin fahren würden. Denn die meisten chemischen Erzeugnisse lassen sich aus etwa 300 Grundchemikalien aufbauen. Diese Molekülverbindungen werden heute zu 90 Prozent aus Erdgas, aber vor allem aus Erdöl gewonnen. Für die künftige Energiepolitik spielt Erdgas eine Schlüsselrolle. Neue För-dermethoden ermöglichen den Zugang zu großen Vorkommen aus sogenann-ten unkonventionellen Lagerstätten. Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass der weltweite Energiebedarf bis 2035 um ein Drittel steigt. Während der Anteil von Öl langsam sinkt, wächst die Bedeutung der erneuerbaren Energien und von Erdgas. Auch die Energiewende in Deutschland ist ohne Gaskraftwerke langfristig nicht zu machen. Die flexiblen, effi-zienten Turbinenkraftwerke gleichen

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Hier geht es zu weiteren Fakten über Öl und Gas.

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Verbrauchsspitzen aus und dienen als wetterunabhängige Alternative zu Solar- und Windkraftanlagen. Noch dazu entsteht bei der Verbrennung von Erdgas 20 Prozent weniger Kohlen-dioxid als bei Erdöl – und gar nur die Hälfte im Vergleich zu Braunkohle. Die Öl- und Gasbranche wird also auch künftig wichtig bleiben. Die Rohstoffe sind langfristig vorhanden und werden benötigt, lediglich ihre Anwendungs-gebiete werden sich verschieben. Öl wird als Autokraftstoff kurz- und mittelfristig nur teilweise durch neue Antriebe ersetzt. Als Heizmittel für zu Hause wird es nach und nach von an-deren Energien verdrängt. Dafür bleibt Öl als Grundstoff für die chemische Industrie nahezu unersetzlich. Gas kann Öl als Heiz- und Kraftstoff substituieren. Die Industrieländer brauchen künftig clevere Strategien, wie sie mit diesen wertvollen Rohstof-fen umgehen wollen. Gas und Öl ein-fach zu verfeuern wie bisher, können sie sich nicht mehr leisten. Weder aus ökologischer noch unternehmerischer Perspektive.

Weitere Informationen finden Sie unter www.heimische-foerderung.de

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Ölsorten gibt es ungefähr auf der Welt, die von Raffinerien verarbeitet werden. Wichtige Sorten neben Brent und WTI sind zum Beispiel Saharan Blend aus Algerien, Arab Light aus Saudi-Arabien oder Urals aus Russland.

Prozent der Chemie-produkte werden aus Erdöl

gewonnen, besonders Kunst-stoffe. Polyethylen ist Grund-lage für iPad, Frischhaltefolien und Butterdosen. Aus dem transparenten Kunststoff Polycarbonat entstehen CDs und DVDs.

Weltweit wird ein Fünftel der Erdölproduktion verheizt.

Erdölprodukte treiben immer noch die Welt an. Kaum ein Auto, Flugzeug oder Schiff kommt ohne den fossilen Energieträger im Tank aus.

Auf jeden Fall haben Öl und Gas eine Zukunft. Der weltweite Ener-giebedarf wird weiter steigen. Da kommen wir die nächsten 30 Jahre an Öl und Gas nicht vorbei.«

THILO WIELANDLeiter Strategie bei Wintershall

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Milliarden Menschen haben – trotz weltweiter technologischer Fortschrit-te – nach wie vor keinen Zugang zu Elektrizität. Drei Viertel von ihnen leben in nur zehn Ländern Asiens und

Subsahara-Afrikas. Die IEA schätzt, dass Investitionen in Höhe von insgesamt fast einer Billion US-Dollar nötig sind, um den Zugang zu Energie für alle bis zum Jahr 2030 zu ermöglichen.

1,3Meist wird Erdgas zur Strom- und Wärme-produktion benötigt. Es findet auch als Kraftstoff und in der chemischen Industrie Verwen-dung, beispielsweise zur Herstellung von Dünger und Farben.

Erdgas ist der fossile Energie-träger mit den geringsten CO2-Emissionen. Es kann in vielen Anwendungen Energieträger wie Kohle und Öl ersetzen, die höhere Klima-belastungen verursachen.

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CO2-Emission fossiler Energieträgerin kg CO2/kWh – Brennstoffeinsatz (Hi)

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Kann es eine Zukunft ohne Öl und Gas geben? Ich denke, wir müssen uns eher fragen, welche Zukunft kann es mit Öl und Gas geben. Und dann lautet die Antwort, dass wir aus den fossilen Brennstoffen aussteigen müs-sen. Öl und Gas sind einfach zu wertvolle Rohstoffe, als dass wir sie einfach verbrennen sollten.«

GERD LEIPOLDChef von Greenpeace International von 2001–2009

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��8 60 JAHRE WINTERSHALL IN BARNSTORF

1951 GASFUND IN REHDENMit den Bohrungen Rehden 4, 5, 6 wird ein großes Erdgasfeld ent-deckt. 1954 verbindet eine 64 Kilometer lange Erdgasleitung das Feld mit den Klöckner-Wer-ken-Georgsmarien - hütte bei Osnabrück.

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1952 ALDORF 1 BRINGT ÖLDrei Kilometer nördlich von Barnstorf wird die Bohrung Düste 7 abgeteuft und stößt auf das Ölfeld Aldorf 1. Ein entscheidender Fund für die späteren „Erdölwerke Nieder-sachsen“.

1953 ERSTES BÜRODie Verwaltung der Wintershall AG in Nien-hagen beschließt, ein Betriebsbüro in Barnstorf einzurichten. Im Gasthof Niehaus findet der Be-trieb Aldorf eine erste Unterkunft.

1954 GRUNDSTEINLEGUNGDer Betrieb wächst weiter und braucht mehr Arbeitsräume. Am 6. April 1954 wird der Grundstein für das neue Verwaltungsgebäude in der Rechterner Straße gelegt. Ein Areal von 175 000 Quadratmetern steht zur Verfügung. Die Verwaltungen der Erdölwerke Emsland und Nienhagen verlegt Wintershall am 22. November 1954 ebenfalls nach Barnstorf. Nun spricht man von den „Erdölwerken Niedersachsen“.

1961 SAUERGAS IN BARNSTORFMit der Bohrung Düste Z1a entdecken die Barnstorfer eine Sauergaslagerstätte. Das macht den Bau einer Gasreinigungs-anlage nötig.

1962 GUTE NACHBARSCHAFTDer Obststand der Familie Baier muss um ziehen. Wintershall hilft mit Kränen, den Verkaufsstand zu versetzen.

1963 NOCH MEHR SAUERGASWegen der Erfolge in den Nachbarkonzessi-onen wird auch in Staff-horst nach Gas ge bohrt – mit Fündigkeit. Noch heute fördert Staffhorst mehr als 300 000 Kubik - meter Süß- und Sauer-gas pro Tag.

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1968 NEUE ANLAGENGasreinigungsanlage und Schwefelproduktion neh-men ihren Betrieb auf. Bis zur Betriebseinstellung 1989 werden zwölf Milliar-den Kubikmeter Rohgas verarbeitet, zehn Milliarden Kubikmeter Reingas pro-duziert und eine Million Tonnen Schwefel erzeugt.

1973 ÖLLAGERAufgrund des Erdölbevorratungsgesetzes werden das aufgegebene Kalibergwerk Wilhelmine-Carlsglück und das Kavernenfeld Blexen in einem Salzstock zu Rohölspeichern umgebaut.

1978 WACHSTUMWintershall in Barnstorf wächst weiter, nicht nur in der Verwaltung. Der Betriebs-platz muss erweitert und modernisiert werden. Genauso wie das Kernlager, Gebäude für den Untertagebetrieb, die Erdölaufbereitungsanlagen, Schulungs-gebäude, Kantine und die Verwaltung.

1988 EIGENE BOHRGERÄTE ABGESCHAFFTDurch die Preissitu-ation am Weltmarkt ab 1986 und wegen fehlender geologi-scher Prospekte wird der Bohrge-rätepark aufgelöst. Neue Bohrungen übernehmen Kon-traktoren.

1993 ERDGASSPEICHERDas Feld Rehden wird zum Erdgasspeicher umgebaut und nimmt 1993 den Betrieb auf.

2012 MEHR PLATZ FÜR BOHRKERNEDas Bohrkernlager wird mit einem Neubau erweitert. Nun haben hier 250 000 Gesteins-proben aus aller Welt Platz. Die Bohrung Düste Z10 wird erfolg-reich abgeteuft. Bisher fehlt die Genehmigung für den Einsatz von Hydraulic Fracturing, um das Feld zu entwickeln.

2013 FORSCHUNGDer Feldtest mit dem Biopolymer Schizophyl-lan startet in Bockstedt. Der Entölungsgrad in der Lagerstätte könnte damit um zehn Prozent erhöht werden.

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MIT BLICK FÜR DIE ZUKUNFT

Wintershall Deutschland fördert Zukunft und bildet aus – in den Bereichen Industriemechanik, Mechatronik und Elektrotechnik. Das Unternehmen hat die Zahl der Ausbildungsplätze in Norddeutschland von 25 auf 40 deutlich aufgestockt. Seit diesem Jahr lernen erstmals auch vier Industriemechaniker am Standort Emlichheim im Emsland. Mehr als 350 junge Menschen hat Wintershall Deutschland bereits ausgebildet.

Junge Talente finden und fördern

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11Reserven vor der eigenen Haustür nutzen Die Energiesicherheit Deutschlands beginnt im eigenen Land. Unternehmen fördern aus heimischen Erdölquellen jährlich rund 2,6 Millionen Tonnen Erdöl. Die Produktion aus inländischen Erdgasquellen liegt bei elf Milliarden Kubikmetern und deckt zwölf Prozent des deutschen Erdgasbedarfs.

In Barnstorf erforscht Wintershall Technologien für die verbesserte Ölgewinnung. Die Infrastruktur ist dafür gegeben, mit zahlreichen Feldern in Betriebsführerschaft und einem Labor. Aktuell läuft ein Feldtest mit dem Biopolymer Schizophyllan in einer Lagerstätte bei Bockstedt. Ein echter Gewinn: Schizophyllan kann nicht nur die Ölausbeute erhöhen, sondern ist auch vollständig biologisch abbaubar.

Traditionsstandort stärkt Forschung

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Impressum

Wintershall Holding GmbHRechterner Straße 249406 Barnstorf

Tel.: +49 5442 20-0Fax: +49 5442 20-216

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