8. Praktische Umsetzung und Geschichten · Ich wünsche euch auch einen schönen Tag und genießt...

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57 8. Praktische Umsetzung und Geschichten 8.1 Thema: Frühling Adressaten: Menschen im höheren Lebensalter, ältere Kinder und Jugendliche Zielstellungen: sich an den Frühling erinnern, Frühlingsblumen benennen und diese wieder erkennen Emotionen über Bild, Geruch, Tastempfindung und Klang wek- ken eine Melodie wieder erkennen und mitsingen oder summen Blumen im Raum wieder finden den Raum und seine Ausstattung wahrnehmen Fantasie anregen sich entspannen und wohl fühlen Musik: Frühling – Track 1 der Buch-CD Buntrock, M.: Traumreise CD-Lieder: – Nun will der Lenz uns grüßen – Alle Vögel sind schon da Raumgestaltung: Basisraum – Grundeinstellung: Deckenlicht bzw. zwei Lichtspots Wassersäulen Faseroptik Flüssigkeitsprojektor mit Schmetterlingsscheibe Zusätzliche Medien: Frühlingsblumenbild (Plakat, Dia oder Bild über Laptop) an der Wand – evtl. noch ein Igelbild pro T. ein Topf mit Primeln und / oder Schneeglöckchen auf einem Tisch(chen) Blütenduftaroma Chiffontücher zur Dekoration Organisatorische Hinweise: Die Stühle werden im Halbkreis um das Podest der Wassersäule (evtl. kleinen Tisch vor die Stühle stellen) und mit Blick auf das Wandbild aufgestellt.

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8. Praktische Umsetzung und Geschichten

8.1 Thema: FrühlingAdressaten: Menschen im höheren Lebensalter, ältere Kinder undJugendliche

Zielstellungen:– sich an den Frühling erinnern,

Frühlingsblumen benennen unddiese wieder erkennen

– Emotionen über Bild, Geruch,Tastempfindung und Klang wek-ken

– eine Melodie wieder erkennen undmitsingen oder summen

– Blumen im Raum wieder finden– den Raum und seine Ausstattung

wahrnehmen– Fantasie anregen– sich entspannen und wohl fühlen

Musik: Frühling – Track 1 der Buch-CDBuntrock, M.: TraumreiseCD-Lieder: – Nun will der Lenz uns grüßen

– Alle Vögel sind schon da

Raumgestaltung:Basisraum – Grundeinstellung:– Deckenlicht bzw. zwei Lichtspots– Wassersäulen– Faseroptik– Flüssigkeitsprojektor mit Schmetterlingsscheibe

Zusätzliche Medien:

• Frühlingsblumenbild (Plakat, Dia oder Bild über Laptop) an der Wand– evtl. noch ein Igelbild

• pro T. ein Topf mit Primeln und / oder Schneeglöckchen auf einemTisch(chen)

• Blütenduftaroma

• Chiffontücher zur Dekoration

Organisatorische Hinweise:Die Stühle werden im Halbkreis um das Podest der Wassersäule (evtl. kleinenTisch vor die Stühle stellen) und mit Blick auf das Wandbild aufgestellt.

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8.1.1 Frühlingsspaziergang

Adressaten: Senioren

Suchen Sie sich einen schönen Platz und machen Sie es sich bequem.

Jede Jahreszeit ist unterschiedlich und bietet immer wieder eine beson-dere Überraschung.Der Winter zieht nun endlich von dannen. Lange war es kalt und ungemütlichdraußen. Schneeflocken wirbelten um unsere Nasenspitze. Der Wind pfiff unsum die Ohren. Nebel hüllte die Wiesen ein. Aber nun hält der Frühling wiederseinen Einzug.Was hält der Frühling wohl alles Schönes für uns bereit?

Heute ist ein schöner Frühlingstag. Die Luft ist frisch und klar. Hmm,Sie atmen die frische Luft tief ein. Das tut gut. Die Sonne steht am Himmelund die ersten Strahlen wärmen Sie. Sie fühlen sich wohl, Ihnen ist angenehmwarm. …Bei diesem schönen Wetter wollen wir mit Ihnen einen ausgiebigen Frühlings-spaziergang machen. Der Wald lädt dazu ein, hier lebt die Natur wieder auf.Die ersten Knospen sprießen aus den Ästen. Bald werden daraus kleine, grüneBlätter. …

Ein schmaler Weg führt Sie durch den Wald. Bald hören Sie auch schonein leises Plätschern. … Sie laufen den Weg weiter, rechts und links säumenhohe, schöne Bäume den Pfad. Das Plätschern kommt immer näher. Schonstehen Sie vor einem kleinen Bach, der sich über schöne glatt geschliffeneSteine durch den Wald schlängelt. Das Eis auf dem Wasser ist geschmolzen.Jetzt wächst grünes, frisches Gras am Uferrand. Das Plätschern hört sichschön an. Sie bleiben am Bach stehen und beobachten, wie das Wasser überdie Steine gleitet, seinen kurvigen Weg und die vielen kleinen Wellen undSpiralen. …Er schlängelt sich durch die grüne Landschaft. Ein heller, rot gesprenkeltergroßer Stein will den Bach an seinem Lauf hindern, aber die kleinen Wellenlassen sich nicht aufhalten und plätschern einfach um den Stein herum. …Langsam gehen Sie weiter. Das Plätschern begleitet Sie noch eine ganze Wei-le. Sie genießen die frische Luft. Riecht es nicht auch schon ein bisschen nachMoos? Ganz tief atmen Sie diesen Geruch ein. …In den Ästen sitzen ein paar Vögel und zwitschern. Für Sie klingt das wie einschönes Lied. Was sie sich wohl zu erzählen haben? …

Sie müssen ganz genau zuhören: „Ach, das ist prima, endlich ist wieder Früh-ling. Jetzt sind wir wieder heimgekehrt in unseren Wald“, zwitschert einekleine Drossel. „Hier sind die Bäume so schön hoch. Man kann bis zur Stadtsehen. Die Menschen verlassen ihre Häuser und kommen wieder auf die Stra-ße“, piepst der kleine Spatz. …„Die Kinder spielen Ball und springen Seil. Sie treffen sich wieder auf demFußballplatz, ihr Lachen kann man fast schon bis hierhin hören“, erläutert dieDrossel. …

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„Erwachsene sitzen in den Cafés und freuen sich, dass sie wieder die Holz-stühle draußen belegen können“, piepst wieder der Spatz. …Hören Sie noch weitere Vögel, die sich etwas zurufen?

Hier im Wald fängt endlich alles an zu blühen. Bald werden die Äste wiederrichtig grün sein, wenn die vielen Blätter gewachsen sind. „Ja, hier ist eswirklich schön“, zwitschert uns eine kleine Amsel zu: „Endlich wieder Zuhausesein. Die Sonne hat schon richtig viel Kraft und wärmt angenehm“, sagt sieund breitet die Flügel aus, damit sie viel von den warmen Strahlen genießenkann. …Das Vogelgespräch geht weiter:„Ist das nicht herrlich, hier zu sitzen? Schau mal nach unten! Alles ist ganzbunt, weil schon so viele kleine Blumen blühen. Ich glaube, der ganze Waldduftet nach Schneeglöckchen und Primeln. Dort drüben hör ich es auch schonbrummen. Da sind bestimmt schon wieder die ersten Bienen unterwegs.“ „Ja,du hast Recht. Ich höre es auch. Ein ganz leises Surren. Hier oben auf unsererBirke hat man wirklich den besten Ausblick. Ich bin froh, dass wir wieder inunserem Wald sind.“ …Es hat Spaß gemacht, den Vögeln zuzuhören. Nun aber gehen Sie langsamzurück. …

Sie laufen den Pfad zurück. Dabei kommen Sie noch einmal an demBach vorbei und lauschen kurz dem Plätschern. Sie genießen das Gezwitscherder Vögel und das Brummen der Bienen. Die Schneeglöckchen und Primelnam Wegesrand leuchten weiß und bunt und Sie saugen ihren Duft in sich auf.Sie atmen die frische, klare Luft ganz tief ein. …

Jetzt verlassen wir den Wald und öffnen langsam unsere Augen. Wirstrecken und orientieren uns wieder im Raum. Denn auch hier hat der Früh-ling schon Einzug gehalten. Wir schauen auf die Blumen und versuchen, unsderen Duft noch einmal in Erinnerung zu rufen.

Frühling 2 (kurze Fassung)

Suchen Sie sich jetzt einen schönen Platz im Raum und legen Sie sich bequem hin.Wir wollen nun zu einem kleinen Frühlingsspaziergang aufbrechen.

Ein schöner Frühlingstag lädt Sie heute zu einem Spaziergang ein. DieLuft ist ganz klar.Der Himmel ist wunderschön blau. … Die ersten Sonnenstrahlen wärmen Sie. …An den Ästen sitzen schon die ersten Knospen. Primeln und Schneeglöckchenstehen am Wegesrand. …Da vorne leuchtet es ganz weiß: kleine Schneeglöckchen bahnen sich ihren Wegnach oben. … Sie laufen durch den schönen Wald. Es duftet nach Moos. Siespüren die wärmende Kraft der Sonne. Das tut gut. Sie fühlen sich wohl. …Sie entdecken den Wald neu. Nach dem langen, kalten Winter beginnt dieNatur wieder zu leben. Das Gras wird bald saftig grün. Ein kleiner Bachplätschert durch den Wald. Sie lauschen dem Plätschern und gehen an dasUfer. …

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Das Eis auf dem Wasser ist verschwunden. Am Ufer wächst Gras. Ein paargroße Steine liegen in dem Bach. Aber er lässt sich nicht aufhalten und plät-schert immer weiter. …In den Bäumen sitzen nun endlich die Vögel und zwitschern munter. Auch siefreuen sich, dass es wieder Frühling ist und singen ein schönes Lied. Sie hörenden Vögeln zu. …Sie freuen sich, dass sie wieder in ihrem Wald angekommen sind.In der Ferne hören wir ein leises Brummen, da sind schon die ersten Bienenunterwegs.

Langsam gehen Sie nun wieder zurück. Sie atmen noch einmal die frische,klare Luft ein und saugen den Duft des Waldes richtig tief in sich ein. Nocheinmal schauen Sie sich die Primeln und Schneeglöckchen an, die am Weges-rand stehen. …

Nun verlassen wir den Wald und öffnen langsam unsere Augen. Wirstrecken uns und orientieren uns wieder im Raum. Denn auch hier hat derFrühling schon Einzug gehalten. Wir schauen auf die Blumen und versuchen,uns deren Duft noch mal in Erinnerung zu rufen.

8.1.2 Der kleine Igel macht ein Wettrennen

Adressaten: Kinder

Ich will euch nun die Geschichte vom kleinen Igel erzählen, der aus demWinterschlaf erwacht. Legt euch dafür bequem hin und schließt die Augen.

Endlich ist wieder Frühling. Die Sonne scheint und die ersten Strahlenwärmen dich. Dir wird ganz warm und du fühlst dich wohl hier. Du läufst inden Wald hinein, die ersten zarten Blätter sprießen schon an den Bäumen undkleine Blumen wachsen am Wegesrand. Es duftet ganz frisch und du atmestganz tief ein. …Langsam läufst du den weichen Weg entlang, ganz leise musst du sein, damitdu den kleinen Igel nicht erschreckst. Siehst du da vorne die kleine Baumhöh-le? Dort hat der Igel überwintert. Du bis ganz ruhig und lauschst dem Igel. …

„Gähn, ich bin noch so müde“, sagt der kleine Igel und schaut vorsichtigaus seinem Bau. „Der Winter war so lang und kalt. Brrr. Der Wind hat gepfif-fen und meine Nasenspitze war ganz kalt.“ Der kleine Igel reckt und strecktsich. Er scharrt mit seinen kleinen Füßen im Boden und reckt die Nasenspitzein die Luft. …„Hmm, es duftet schon nach Frühling, nach vielen Blümchen und frischem Moos.Man hört die Vögel auch wieder zwitschern. Nach ihrer langen Winterpause imwarmen Süden sind sie nun zurückgekehrt und sitzen hier in den höchstenSpitzen der Bäume. Von dort haben sie wahrscheinlich den besten Ausblick.Hallo, ihr Vögel da oben, willkommen! Zurück im Frühlingswald?“, ruft derkleine Igel nach oben. „Guten Tag, kleiner Igel, wie geht es dir nach dem langenWinter? Wir sind nun endlich zurück und haben es uns auf der höchsten Baum-spitze gemütlich gemacht. Riechst du auch die frische Frühlingsluft?“ …

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„Es ist wunderbar, wieder zuhause zu sein! Einen schönen Tag noch!“, zwit-schert eine kleine Amsel. „Ja, mir geht es gut, ich bin genauso froh, dass derWinter ein Ende hat. Ich wünsche euch auch einen schönen Tag und genießtdie warme Sonne!“, erwidert der Igel. …Der kleine Igel streckt sich und schnuppert mit seiner Nase an dem frischenMoos, das den Waldboden unter ihm ganz weich macht. Schnell dreht er sichauf den Rücken, streckt seine Beinchen von sich und verschränkt die Armehinter dem Kopf: „Ach, jetzt lass ich mir erst einmal die Sonne ein wenig aufden Bauch scheinen. Vielleicht werde ich auch schon ein bisschen braun, dannwürden alle denken, ich war ganz lange am Meer im Urlaub.“ Bei dem Gedan-ken muss er kichern. …Plötzlich hört er ein Pfeifen, das immer näher kommt. „Wer ist das denn? Dasklingt ja fast ein bisschen wie Tim!“, denkt sich der Igel. In dem Moment stehtTim, sein bester Freund, auch schon neben ihm und stupst ihn mit der Nasean: „Hey, du lässt es dir ja gut gehen hier in der warmen Sonne.“ „Ja, ich lassemich bräunen“, erwidert der kleine Igel, „nach der langen Winterzeit tut dasrichtig gut. Wie geht es dir denn? Wir haben uns ja so lange nicht mehrgesehen“, redet er weiter und stellt sich wieder auf seine Pfoten. „Ja, mir gehtes ganz gut, ich bin froh, dass es nun warm wird und die Sonne so schönscheint. Wollen wir denn zusammen spielen? Ich muss wieder fit werden,nachdem ich so lange gelegen habe. Am liebsten würde ich mal wieder sorichtig schön herumtoben und ganz schnell rennen!“, ruft Tim und läuft zwei-mal um den kleinen Igel herum. „Ja, komm, wir machen ein kleines Wettren-nen. Mal sehen, wer schneller ist!“, ruft der kleine Igel und erklärt: „Hier ander großen Baumwurzel, das ist unser Startpunkt und da hinten, wo derkleine Stock liegt, da ist das Ziel.“ „Das sind ja mindestens zwei Meter“, ruftTim, „ob wir das schaffen? Wir müssen uns erst ein bisschen warm machen!“Schon fangen die beiden an: erst macht jeder fünf Liegestütze, dann noch dreiKniebeugen, anschließend ein paar Schritte locker laufen. „Jetzt noch Armeund Beine gut ausschütteln“, sagt der kleine Igel, „und – bist du bereit?“, fragter Tim. „Ja, aber wir brauchen doch noch einen Schiedsrichter, der das Startsig-nal gibt und beobachtet, wer der Erste ist.“ „Da hast du Recht. Hm … ich weißwas, wir können die Amsel fragen, die hat von da oben den besten Ausblickund kann schauen, wer als Erster ins Ziel kommt. Amsel! Liebe Amsel! Kannstdu uns helfen?“, ruft der kleine Igel nach oben. Verwundert schaut die Amseldie beiden an: „Ich? Ja, was soll ich denn tun?“„Wir wollen ein Wettrennen machen. Hier an der großen Wurzel, da ist derStartpunkt, und da hinten an dem Stock, dort ist das Ziel. Aber wir brauchennoch einen Schiedsrichter, einen, der ganz laut ‚Auf die Plätze – fertig! – los!‘ruft und der schaut, wer gewinnt. Kannst du das machen?“ „Ja, das macheich!“, sagt die Amsel und flattert ein Stück nach unten, damit sie das Gesche-hen besser beobachten kann. Die beiden Igel begeben sich zur Startposition.„Seid ihr bereit?“, fragt die Amsel. „Ja!“ rufen die beiden ganz laut. „Also,dann: ‚Auf die Plätze! – fertig! – LOOOS!‘“. Schon laufen die beiden ganzschnell los. Die Amsel flattert aufgeregt nebenher. Die anderen Vögel habenauch mitbekommen, dass es ein Wettrennen gibt und feuern die beiden nunan: „Schneller, schneller“, rufen sie aus den Bäumen. Da ist auch schon dasZiel in Sicht. Die Igel strengen sich noch einmal richtig an und laufen soschnell sie können. Sie sind beide schon ein bisschen außer Atem, aber sie

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wollen es ins Ziel schaffen und … schon haben sie die Ziellinie überquert.Aber, wer war nun der Erste?

Erwartungsvoll schauen sie die Amsel an. „Nun, ich muss euch sagen,ihr wart gleich schnell, ihr seid beide die Gewinner!“ „Juchhu, juchhu“, freuensie sich. „Das hat Spaß gemacht! Zum Glück sind wir noch nicht durch denlangen Winterschlaf eingerostet!“, „Was wollen wir jetzt Schönes machen?“,fragt Tim. Zusammen denken sie sich etwas Schönes aus.Was meinst du, was sie machen könnten?

Du wirst nun langsam wieder wach und öffnest die Augen. Du reckstund streckst dich und wirst wieder ganz munter.