85 Jahre Michael Ende - Thienemann-Esslinger · 2018-02-15 · Michael Ende trat sein Leben lang...

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…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Pressestelle Thienemann-Esslinger Verlag GmbH |Svea Unbehaun und Heinke Schöffmann T. 0711-21055-29/-14 - [email protected] | [email protected] 85 Jahre Michael Ende (1929 – 1995 ) „Denn danach suchen wir letzten Endes nur, die Poesie ins Leben zu verweben, im Leben selbst die Poesie zu finden.“ Michael Ende Foto: Caio Garrubba Der große Erzähler wäre am 12. November 2014 85 Jahre alt geworden. Michael Ende trat sein Leben lang gegen die Bedeutungslosigkeit an, für eine bewohnbare Welt. Im Sinne der Romantiker wollte er die Welt wieder mit Poesie aufladen, die Phantasie der Menschen mobilisieren und auf eine geistige Wirklichkeit verweisen, die hinter den Dingen liegt. Für viele Kinder und Erwachsene gehören die Figuren aus Michael Endes Büchern zu den engen Vertrauten ihre eigenen Traumreisen und Wunschbilder.

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85 Jahre Michael Ende(1929 – 1995 )

„Denn danach suchen wir letzten Endes nur, die Poesie ins Leben zuverweben, im Leben selbst die Poesie zu finden.“

Michael Ende

Foto: Caio Garrubba

Der große Erzähler wäre am 12. November 2014 85 Jahre alt geworden.

Michael Ende trat sein Leben lang gegen die Bedeutungslosigkeit an, für eine bewohnbare Welt. Im Sinneder Romantiker wollte er die Welt wieder mit Poesie aufladen, die Phantasie der Menschen mobilisieren undauf eine geistige Wirklichkeit verweisen, die hinter den Dingen liegt.Für viele Kinder und Erwachsene gehören die Figuren aus Michael Endes Büchern zu den engen Vertrautenihre eigenen Traumreisen und Wunschbilder.

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Vita Michael Ende

Michael Ende (1929-1995) hat in einer nüchternen, seelenlosen Zeit die fast verloren gegangenen Reiche desPhantastischen und der Träume zurückgewonnen. Er zählt heute zu den bekanntesten deutschenSchriftstellern und war gleichzeitig einer der vielseitigsten Autoren. Neben Kinder- und Jugendbüchernschrieb er poetische Bilderbuchtexte und Bücher für Erwachsene, Theaterstücke und Gedichte. Viele seinerBücher wurden verfilmt oder für Funk und Fernsehen bearbeitet. Für sein literarisches Werk erhielt erzahlreiche deutsche und internationale Preise. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt undhaben eine Gesamtauflage von über 35 Millionen Exemplaren erreicht.

Geboren wurde Michael Ende am 12. November 1929 in Garmisch-Partenkirchen als Sohn des KunstmalersEdgar Ende (1901-1965) und seiner Frau Luise Ende geb. Batholomä (1892-1973).

1931 Umzug nach München-Pasing.

1935 erneuter Umzug nach München-Schwabing. Michael Ende wächst in der Schwabinger Bohèmeunter Malern, Bildhauern und Literaten auf.

1936 Eintritt in die Volksschule und unvermeidlicherweise ins Jungvolk.

Im gleichen Jahr wird der Vater Edgar Ende von der Reichskulturkammer unter Berufsverbotgestellt. Edgar Ende war einer der ersten deutschen Surrealisten. Seine Bilder gelten als“entartete Kunst”. Er arbeitet trotzdem heimlich weiter, kann aber keine Ausstellungen mehrbeschicken. Auch seine beginnenden Erfolge im Ausland werden unterbunden. Die Mutter LuiseEnde lernt Heilgymnastik und Massage und ernährt damit die Familie. Immer wieder werdenFreunde und Kollegen des Vaters, Juden und Nichtjuden, “abgeholt”. man hört vonKonzentrationslagern. Michael Ende lernt, über nichts von allem, was er zu Hause hört,außerhalb zu sprechen. Seine schulischen Leistungen werden immer schlechter.

1940 versuchen die Eltern dennoch, ihn auf das humanistische Maximilians- Gymnasium zu schicken.Mit Müh und Not schafft er die Aufnahmeprüfung, muss aber gleich die Sexta wiederholen.

1941 wird der Vater eingezogen und bleibt bis Kriegsende Flaksoldat im Raum um Köln.

1943 werden wegen der zunehmenden Luftangriffe die Münchner Schulen evakuiert. Michael Endekommt mit der sogenannten “Kinderlandverschickung” wieder nach Garmisch, seinemGeburtsort.

1943 beginnt er zu schreiben, hauptsächlich Gedichte und kleine Erzählungen.

1944 brennt das Atelier des Vaters in München mit etwa 500 Bildern ab. Der Mutter wird in eineWohnung am Stadtrand zugewiesen. Im letzten Kriegsjahr werden die Vierzehn- undFünfzehnjährigen aus der Kinderlandverschickung zur Wehrmacht und manche auch zur Waffen-SS eingezogen und den amerikanischen Panzern entgegen geschickt. Drei Klassenkameradenfallen gleich am ersten Tag ihres Einsatzes.

Als Michael Ende seinen Stellungsbefehl bekommt, zerreißt er ihn und schlägt sich zu seinerMutter nach München durch. Michael Ende bekommt Kontakt mit der “Freiheitsfraktion Bayern”

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und wird als “Kurier” angenommen. Diese Aktion hat verhindert, dass München “bis auf denletzten Mann” verteidigt wurde, wie die SS befohlen hatte.

1945 kurz nach Kriegsende kommt der Vater aus amerikanischer Gefangenschaft zurück. Die Endesziehen erneut um, wieder nach Schwabing. Der Vater teilt sich dort ein Atelier mit demLandschaftsmaler Richard Ferdinand Schmitz, einem der wenigen Überlebenden aus dem Kreiseum Stephan George, Gundolph und Wolfskehl.

1946 nimmt das Maximilians-Gymnasium seine Lehrtätigkeit wieder auf, aber nach einem Jahrbekommt Michael Ende durch eine finanzielle Patenschaft von Bekannten die Möglichkeit, an diewiedereröffnete Freie Waldorfschule in Stuttgart zu gehen.

Michael Endes Wunsch ist es, für das Theater zu schreiben. Ein Studium an der Universität ist ausfinanziellen Gründen ausgeschlossen, deshalb entscheidet er sich für die praktische Laufbahn.

1948 besteht er die Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule Otto Falckenberg der MünchnerKammerspiele.

1950 schließt er die Ausbildung ab und geht als Anfänger an die Landesbühne Schleswig-Holstein inRendsburg. Doch sein Ziel ist das Schreiben.

So schreibt er neben der Schauspielerei für verschiedene politische Kabaretts Sketche, Soli undChansons. Nach einer Spielzeit kehrt er mit einer inzwischen verfassten Komödie nach Münchenzurück. Aber niemand interessiert sich für das Stück.

1952-1954 arbeitet Ende als Filmkritiker für den Bayerischen Rundfunk.

1951 auf 1952 in der Silvesternacht lernt Michael Ende sein spätere Frau, die Schauspielerin IngeborgHoffmann, kennen. Durch sie findet er Kontakt zu verschiedenen politisch-literarischenKabaretts, die gerade ihre beste Zeit haben (“Die kleinen Fische”, “Lach- undSchießgesellschaft”). Er schreibt Sketche, Chansons, Soli. Mehrmals führt er am VolkstheaterRegie. Doch die Honorare reichen kaum, um für sich und die Mutter die Wohnungsmiete zuzahlen. Die Eltern haben sich inzwischen getrennt. Die finanzielle Lage wird immer schlimmer.

Gleichzeitig gerät Michael Ende in eine künstlerisch-literarische Krise.

Die vierjährige Auseinandersetzung mit den theoretischen Schriften Brechts treibt ihn in eineSackgasse, aus der er nicht mehr hinausfindet. Er beschließt, das Schreiben aufzugeben. Doch ergibt sich noch eine letzte Chance.

Er will versuchen, etwas “ganz Anderes” zu machen, etwas, das mit der gestrengen Doktrin desgroßen Meisters nichts zu tun hat. Ein flüchtiger Bekannter, ein Grafiker, hat ihn um einenBilderbuchtext gebeten. Er erfüllt ihm diesen Wunsch.

Dabei überlässt er sich einfach der Lust am Fabulieren, ohne Plan, ohne Absicht.

Nach über einem Jahr ist ein dickes Manuskript entstanden: “Jim Knopf und Lukas derLokomotivführer”. Das war 1958.

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Die nächsten anderthalb Jahre geht das Manuskript auf eine Reise durch über zehn Verlage,kommt aber jedesmal wieder zurück. Schließlich landet es bei Lotte Weitbrecht, der damaligenLeiterin des K. Thienemanns Verlag.

Das Manuskript wird aufgeteilt und so erscheinen

1960 “Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer” und

1962 „Jim Knopf und die Wilde 13”.

Sofort wird der erste Band mit dem Deutschen Jugenbuchpreis ausgezeichnet. Funk undFernsehen bringen Serien nach dem Buch. Die Verkaufszahlen steigen so sprunghaft, dass derVerlag kaum mit Neuauflagen nachkommt. Beide Bände werden in viele Sprachen übersetzt.

Durch den Erfolg finanziell unabhängig, widmet sich Michael Ende nun ganz seiner Leidenschaftfür das Schreiben von Theaterstücken.

1964 heiraten Michael Ende und Ingeborg Hoffmann in Rom auf dem Kapitol.

1965 stirbt Edgar Ende.

1966 kauft Michael Ende eine alte Vogtei südlich von München am Mangfalltal.

Das Ehepaar arbeitet nun vier Jahre lang in Tag- und Nachtschichten am Ausbau des Hauses. DerAusbau verschlingt fast das gesamte Vermögen.

1967 wird Endes Theaterstück “die Spielverderber” – eine Tragikkomödie – an den FrankfurterStädtischen Bühnen uraufgeführt. Die Premiere gerät zum Fiasko. Kein anderes Theater hat dasStück je wieder gespielt.

1969 erscheint, wieder bei Thienemann, das “Schnurpsenbuch”, eine Sammlung von Rätseln,Nonsensgedichten und Zaubersprüchen.

1970/-71 verkauft Ende die alte Vogtei und erwirbt dafür eine Villa in Genzano, südlich von Rom.

Die in Deutschland herrschende Eskapismus-Debatte empfindet Ende als „richtiggehenderstickend“. Die phantastische Literatur wird als „Fluchtliteratur“ abqualifiziert.

Michael Ende und Ingeborg Hoffmann ziehen nach Italien.

1972 entsteht dort der Roman “Momo”, der 1973 bei Thienemann erscheint.

1974 erhält das umstrittene Buch mit einer Stimme Mehrheit im Gremium den DeutschenJugendbuchpreis. Langsam setzt sich das Buch durch. Inzwischen ist es in über 20 Sprachenübersetzt.

1973 stirbt Luise Ende.

1975 entsteht in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Mark Lothar das Libretto zur Oper “Momound die Zeitdiebe”. 1978 wird sie in Coburg uraufgeführt.

1976 entsteht “Das Gaukler-Märchen”, ein Zauberspiel für Puppen- und Maskentheater.

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1977 reist Michael Ende nach Japan und gewinnt entscheidende Eindrücke vom Kabuki- und No-Theater.

Im selben Jahr beginnt er die Arbeit an „Die unendliche Geschichte”.

1979 erscheint das Buch nach beinahe dreijähriger Arbeit.

Michael Endes Weltruhm wird begründet.

1985 stirbt Ingeborg Ende-Hoffmann in Genzano an einer Lungenembolie.

Michael Ende kehrt nach München zurück.

1989 heiratet er die Japanerin Mariko Sato.

In diesem Jahr erscheint auch “Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch”.

1994 veröffentlicht Ende den “Zettelkasten”, der Skizzen und Notizen aus Endes Archiv enthält. Zumersten Mal spricht er in einem Buch von sich und seinem Leben.

Am 28. August 1995 stirbt Michael Ende nach schwerer Krankheit in Stuttgart.

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Michael Ende im Gespräch *

Wie schreiben Sie? Haben Sie einen roten Faden im Kopf?"Das ist sehr unterschiedlich. Ich habe den Jim Knopf wirklich so geschrieben, dass ich mit demersten Satz angefangen habe, ohne jedes Konzept und ohne zu wissen, wie der zweite Satzheißen und worauf das Ganze hinauslaufen wird. In diesem Fall ist die Geschichte wirklich erstmit dem Buch entstanden, und ich war während des Schreibens zum Teil selber ganz gespannt,wie es weitergehen würde.Bei anderen Geschichten, zum Beispiel bei der Momo, hatte ich ein ungefähres Konzept im Kopf,das sich dann allerdings während der Arbeit noch sehr stark geändert hat. Und wieder anderswar es bei der Unendlichen Geschichte, da habe ich eigentlich mittendrin angefangen. Die erstenSätze, die ich von der Unendlichen Geschichte geschrieben habe, sind heute das zwölfte Kapitel."

Wie kamen Sie auf die Idee für die Unendliche Geschichte?"Das Buch ist dadurch entstanden, dass mein Verleger in meinem Haus in Italien abends beieinigen Rotweinflaschen am Kamin meinte, ich sollte doch mal wieder ein Buch schreiben. Ichhabe also meinen Zettelkasten hervorgeholt und darin lag u. a. ein Zettel, auf dem stand: 'EinJunge gerät während des Lesens buchstäblich in die Geschichte hinein und findet nur schwerwieder heraus.‘ Da sagte mein Verleger: 'Das hört sich gut an, das solltest Du machen.' Und ichsagte zu ihm: 'Na ja, weißt Du, da ist nicht viel drin, höchstens so 'ne Hundertseitengeschichte.''Na, das ist ja wunderbar, da schreibste eben mal wieder ein kürzeres Buch, Deine Bücher sind jaeh immer alle zu dick. Also kann ich im nächsten Jahr damit rechnen?' 'Na', sag' ich, 'hundertSeiten werd' ich ja wohl schaffen.'

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Ich habe mich dann an die Arbeit gemacht - und nun passiert es manchmal tatsächlich, dasseinem so ein Stoff unter den Händen explodiert.Die erste Frage hieß eben: Was für ein Junge ist denn das, dem so etwas geschieht? Es gerät janicht jeder buchstäblich in eine Geschichte hinein. Er muss also eine bestimmte Dispositionmitbringen, damit so etwas geschehen kann. Und so entstand langsam die Figur des Bastian. Aufder anderen Seite habe ich mich gefragt: Was für eine Geschichte muss das denn sein, die dieAnwesenheit des Lesers tatsächlich erzwingt, in die der Leser hinein muss ... So entstand langsamFantásien, aber dann dehnte sich das nach allen Seiten auf mich zu, und ich hatte wirklich alleHände voll zu tun, damit das Ganze überhaupt noch eine Gestalt kriegt..."

Schreiben Sie per Hand oder mit Maschine? Korrigieren Sie viel?"Ich schreibe immer zunächst per Hand. Meine Manuskripte wimmeln von Pfeilen,Rausgestrichenem, Drüber- und Duntergeschriebenem usw. Erst wenn's einigermaßen so weitist, schreib ich's als kleine Objektivierungshilfe auf die Maschine, damit ich sehe, wie es sich liest.Und dann wird meistens noch mal dran rumkorrigiert, es entwickeln sich auch neueNotwendigkeiten ... Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine einzige Seite nicht nachträglichsehr heftig korrigiert zu haben.Das liegt wohl ein wenig daran, dass meine Arbeitsmethode eigentlich weniger die einesSchriftstellers ist, als ... - vielleicht liegt es auch an meiner Herkunft als Sohn eines Malers -ich arbeite eigentlich eher wie ein Maler. Maler gehen oft so vor, dass sie erst einmal mitirgendeiner Ecke des Bildes anfangen, wo dann etwas entsteht, sei es eine besondere Farbigkeit,oder sei es irgend etwas, das danach verlangt weitergeführt zu werden ... So malt man dannlangsam das ganze Bild. Man hat zwar am Anfang ein bestimmtes Konzept, aber das Konzeptändert sich unterwegs, die Zielrichtung ändert sich dann auch."

Ich denke, auch der Klang der Sprache ..."Ja, auch der Klang der Sprache. Ich schreibe sehr langsam, ich brauche keineBeschleunigungsmittel wie Computer oder Diktiergeräte, weil ich oft minuten-,viertelstundenlang, oft sogar noch länger über einem einzigen Satz sitze und versuche, ihnabzuschmecken: Wie muss man ihn jetzt drehen, damit er auch klingt ... Das ist ja nicht nur Bild,das ist auch Melodie."

Autoren von Büchern, die so oft in phantastischen Welten spielen, wie die Ihren, wird gern derVorwurf des Eskapismus gemacht. Flüchten Sie vor der Realität?"Wenn ich Geschichten schreibe, die einen kindlichen Tonfall anschlagen, dann gerade, weil ichdas Unerträgliche kennen gelernt habe. Ich will keine Abbildung der Realität im Maßstab eins zueins. Das halte ich für unmöglich. Jeder Roman ist eine Wirklichkeit an Worten, die ich erschaffe.Wenn der Leser trotzdem sagt, das erinnere ihn an seine spezifische Situation - um so besser.Dann ist die Erfindung sozusagen ein Modell für die Wirklichkeit. Mehr, glaube ich, kann mannicht machen."

Was brauchen Sie unbedingt im Leben?"Eine Katze. Ohne Katze kann ich nicht leben."

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Wen oder was bewundern Sie am meisten?"Von allen historischen Figuren: Shakespeare."

Wen oder was verabscheuen Sie am meisten?"Jede Art von Steckenbleiben in Konventionen, was immer eine Art Dummheit oder eine ArtFeigheit mit einschließt."

Ihr Lieblingsmaler?"Goya und Grünewald."

Ihre Lieblingsmusik?"Von der klassischen Musik natürlich Mozart, unter der neuen Musik Strawinsky: aber ich habeauch einen sehr starken Hang zu guten Schlagern."

Kämen Sie noch einmal auf die Welt, wer oder was möchten Sie sein?"Seiltänzer, weil es das Können und die Grazie schlechthin ist, ohne jeden Zweck."

Aus welchen Wurzeln ziehen Ihre Bücher die Kraft?"Ein Schlüsselerlebnis hatte ich mit 24 in Palermo. Dort gibt es noch die Märchenerzähler aufdem Marktplatz. Ich habe einen gefragt, woher er seine Geschichten habe. Er sagte, aus einemRoman von Alexandre Dumas, vom Großvater geerbt. Das einzige Buch, das er je gelesen hat ...Und in den verschiedenen Ausschmückungen erzählt er die Story weiter und weiter.Da dachte ich mir: So muss man schreiben. So, dass später ein Geschichtenerzähler auf derStraße deine Geschichte mit eigenen Ideen schmückt und weitergibt."

* Die Fragen und Antworten wurden Interviews entnommen, die mit Michael Ende in den 1980erund 90er Jahren geführt wurden.

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Michael Endes Bücher im Thienemann Verlag

Bilderbücher

Das Traumfresserchen

Norbert Nackendick

Lirum Larum Willi Warum

Die Rüpelschule

Filemon Faltenreich

Der Lindwurm und der Schmetterling

Das kleine Lumpenkasperle

Der Teddy und die Tiere

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Ophelias Schattentheater

Tranquilla Trampeltreu, die beharrliche Schildkröte

Sammelband: Von Schmetterlingen und weisen Elefanten – Die schönsten Bilderbücher vonMichael Ende

Jim-Knopf-Bilderbücher nach den Motiven von Michael Ende

Kinderbücher

Lenchens Geheimnis

Der lange Weg nach Santa Cruz

Das Schnurpsenbuch

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Die Zauberschule und andere Geschichten

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf findet's raus - Geschichten über Lokomotiven, Vulkane und Scheinriesen, erzählt von BeateDölling nach Motiven von Michael Ende

Jugendbücher

Die unendliche Geschichte

(ergänzend dazu: Das Phantásien-Lexikon von Roman und Patrick Hocke)

Momo

Die Schattennähmaschine

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Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer /Jim Knopf und die Wilde 13von Michael Ende

erschienen1960: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer1961: Jim Knopf und die Wilde 13

Auflagehöheüber 4,5 Mio. verkaufte Exemplare weltweit

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Übersetzungenin 34 Sprachen

Preise u.a.:Deutscher Jugendliteraturpreis (1961)

Umsetzungen:durch die Augsburger PuppenkisteVerfilmung als Zeichentrick-Serie

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Momovon Michael Ende

erschienenam 1. September 1973

Auflagehöheüber 10 Mio. verkaufte Exemplare weltweit

Übersetzungenin 40 Sprachen

Illustrationenvon Michael Ende selbst

Preise u.a.:Deutscher Jugendliteraturpreis (1974)Ehrenliste des Europäischen Jugendbuchpreises (1974)

berühmt durchzahlreiche Verfilmungen

Ausgabenauch als Schmuckausgabe mit den Bildern des Künstlers Friedrich Hechelmannundals Jubiläumsausgabe zum 40. Geburtstag mit dem Siegerentwurfdes Buchgestalter-Wettbewerbs von Johannes Erler

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Die unendliche Geschichtevon Michael Ende

erschienenim August 1979

2. Auflagebereits im September 1979!

auf der Spiegel-Bestsellerliste113 Wochen

Auflagehöheüber 9 Mio. verkaufte Exemplare weltweit

Übersetzungenin mehr als 40 Sprachen – auch Esperanto!

Preise u.a.:Buxtehuder Bulle (1979)Silberner Griffel, Wilhelm-Hauff-Preis (1980)Europäischer Jugendbuchpreis (1981)

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Auszeichnungen Michael Ende

1960er Jahre

1960: Literaturpreis der Stadt Berlin (für die „Junge Generation“)

1961: Deutscher Jugendliteraturpreis(für „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“)

1962: Ehrenliste Hans Christian Andersen Preis(für „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“)

1963: Auswahlliste Deutscher Jugendliteraturpreis(für: „Jim Knopf und die Wilde 13“)

1967: Hugo-Jacobi-Preis

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1970er Jahre

1974: Deutscher Jugendliteraturpreis (für „Momo“)

1974: Ehrenliste Europäischer Jugendbuchpreis (für „Momo“)

1976: Nakamori-Preis Tokio

Dez. 1979: Buch des Monats, Dt. Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Volkach(für „Die unendliche Geschichte“)

1979: Buxtehuder Bulle (für „Die unendliche Geschichte“)

1980er Jahre

1980: Großer Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur

1980: Wilhelm Hauff-Preis zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur(für „Die unendliche Geschichte“)

1980: Japanischer Kulturpreis für die beste Übersetzung der Gegenwartsliteratur(für „Die unendliche Geschichte“)

1980: Silberner Griffel von Rotterdam (holländischer Jugendbuchpreis)(für: „Die unendliche Geschichte“)

1980: Preis der Leseratten des ZDF (für: „Die unendliche Geschichte“)

1981: Europäischer Jugendbuchpreis der Universität Padua(für: „Die unendliche Geschichte“)

1981: Deutscher Kinder- und Jugendschallplattenpreis

1981: Janusz-Korczak-Preis (für Gesamtwerk)

1982: Bronzi di Riace 82, italienischer Kulturpreis (Kiwanis Literaturpreis)(für Gesamtwerk)

1982: Lorenzo il Magnifico 82 (Preis der Akademie der schönen Künste, Florenz)(für Gesamtwerk)

1982: Autor des Jahres

1982: Die schönsten Bücher des Jahres (für „Der Lindwurm und der Schmetterling“)

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1983: Silberner Griffel

1987: Der Deutsche Fantasy-Preis

1988: Saarländischer Rundfunk, weiterempfohlen durch Radio Bremen,Die Kinder- und Jugendbuchliste (für Ende/Hechelmann: „Ophelias Schattentheater“)

1988: IBBY Honour List(für italienische Übersetzung von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“)

1988: IBBY Honour List (für die iranische Übersetzung von „Momo“)

1988: Preis der Raiffeisenbank (für Gesamtwerk)

1989: Katholischer Kinderbuchpreis, Auswahlliste(für Ende/Hechelmann: „Ophelias Schattentheater“)

1990er Jahre

1990: La Vache qui lit (Zürcher Kinderbuchpreis)(für „Wunschpunsch“)

1990: Rattenfänger-Preis, Auswahlliste (für „Wunschpunsch“)

1993: Auswahlliste für den Deutschen Jugendliteraturpreis(für Ende/Kehn: „Der lange Weg nach Santa Cruz“)

1996: Kurt Laßwitz Preis, Beste Kurzgeschichte 1995(für Ende/Kehn: „Der lange Weg nach Santa Cruz“)

1996: Bad Wildbader Kinder- und Jugenbuchpreis(für Ende/Oberdieck: „Lirum Larum Willi Warum“)

Seit 2000

2008: Auswahlliste des Internationalen Preis der jungen Leser(für „Die Unendliche Geschichte“)