9. Weg: Spuren hinterlassen

Strecke: Entlang des Hutberggrabens (ca. 3 km) Dauer: 1 Stunde Wegverlauf:

Antoniuskapelle rechts am Stadl vorbei

bis zur Brücke Richtung Süden

entlang des Hutberggrabens bis zur Pulkaubrücke

zum Friedhof zurück zur Kirche

Gedanken:

Spuren hinterlassen

Wo immer wir auch gehen, ein Teil von uns bleibt dort, die Spuren unsrer Schritte, sie gehen nicht mehr fort. Ein Lächeln bleibt zurück, ein Herz, das freudig schlägt, die Wärme unsrer Stimme, die durch die Kälte trägt. Berührung unsrer Hand, die noch zu fühlen ist, und dass durch uns ein Mensch das Weinen kurz vergisst.

Ein liebes Wort klingt nach, durch Schmerz und Dunkelheit, und unsre Spur vertreibt die schlimme Einsamkeit. Wo immer wir auch gehen, bleibt eine Spur zurück, und hinterlässt ein Strahlen von unsrem eignen Glück.

Unbekannt

Wissenswertes:

Friedhof Der allgemeine Friedhof („Freythof“) befand sich zunächst rund um die Kirche. Begrenzt wurde er im Norden vom Wirtschaftshof (= „Schloss“), im Osten und Westen durch eine hohe Mauer mit Toren und im Süden durch die Pfarrschule unter Patronanz des Stiftes Melk. Im Jahr 1787 wurde der Friedhof an das östliche Ortsende verlegt und seitdem mehrmals vergrößert. Friedhofskapelle

In früheren Zeiten wurden die Verstorbenen zu Hause aufgebahrt, dort eingesegnet und dann auf den Friedhof gebracht und begraben. Erst am nächsten Tag fand in der Kirche das Requiem (= die Totenmesse) statt. Dort wurde eine Bahre mit der Tumba (Sargattrappe) - überdeckt mit einem schwarzen Bahrtuch - aufgestellt. Bahre und Tumba lagerte man im „Bahrhäusl“,

das sich links neben dem Kirchturm befand, aber bei der Außenrenovierung 1971 abgerissen wurde. Die Aufbahrung der Toten erfolgte nun in der kleinen Spitalskapelle. Nach der Einsegnung wurde der Sarg am Tag des Begräbnisses in die Kirche gebracht und nach dem Requiem zum Friedhof begleitet. Seit März 1980 wird in der Friedhofkirche die Einsegnung und die Totenmesse abgehalten. Das Kreuz an der Westseite der Kapelle wurde vom Weinviertler Künstler Hermann Bauch gestaltet und zeigt die Stationen des Kreuzweges. Die Glasbilder wurden leider bei einem Brand – Stroh entzündete sich vor der Kapelle – sehr in Mitleidenschaft gezogen.

Großes Friedhofskreuz In der Mitte des Friedhofes steht das 1872 errichtete Kreuz.

Nur wer seinen eigenen Weg geht,

kann Spuren hinterlassen. Grabsteine Auf der Nordseite der Friedhofsmauer, am Weg nach Alberndorf, befinden sich alte, eingemauerte Grabsteine, die vermutlich aus dem Friedhof bei der Kirche stammen. Der Stein links neben dem Tor trägt die Jahreszahl 1792, der rechts vom Tor ist durch die vielen Kalkschichten nicht lesbar.

Kriegerdenkmal Im Jahr 1922 bestand kein Interesse mehr am Kaiserdenkmal im Park und so sollte es einem Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Kriegsopfer von 1914-18 weichen. Das führte zu heftigen Debatten und als auch noch das dafür gesammelte Geld durch die Inflation völlig seinen Wert verlor, begnügte man sich mit einem Gedenkstein am Friedhof.

Erst als der Zahnarzt Johann Göbel den kleinen Park vor seinem Haus zu einem Park umgestaltete, wurde dort dieses Kriegerdenkmal errichtet und am 1. November 1936 eingeweiht. Im Jahre 1957 wurde zu beiden Seiten des schwarzen Marmorsteines je eine Tafel mit den Namen der Gefallen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges angebracht.