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Hamburg und drumrum: 50 thematische Ausflüge Redaktion: Felix Wolf

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Hamburg und drumrum: 50 thematische Ausflüge

Redaktion: Felix Wolf

26 Koggen-Ausflug . . . . . . . . . . . 156 27 Kohlkopf-Ausflug . . . . . . . . . 162 28 Kräuter-Ausflug . . . . . . . . . . . 168 29 Marzipan-Ausflug . . . . . . . . . 174 30 Moor-Ausflug . . . . . . . . . . . . . 180 31 Mühlen-Ausflug . . . . . . . . . . . 186 32 Nutztier-Ausflug . . . . . . . . . . 192 33 Obst-Ausflug . . . . . . . . . . . . . 198 34 Orgel-Ausflug . . . . . . . . . . . . . 204 35 Pilz-Ausflug . . . . . . . . . . . . . . 210 36 Pult-und-Federkiel- Ausflug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216 37 Rosen-Ausflug . . . . . . . . . . . . 222 38 Rungholt-Ausflug . . . . . . . . . 228 39 Salz-Ausflug . . . . . . . . . . . . . . 234 40 Schiffshebewerk-Ausflug . . 240 41 Seehund-Ausflug . . . . . . . . . . 246 42 Spielzeug-Ausflug . . . . . . . . . 252 43 Stadtmusikanten-Ausflug . . 258 44 Steinzeit-Ausflug . . . . . . . . . . 264 45 Theodor-Storm-Ausflug . . . 270 46 U-Boot-Ausflug . . . . . . . . . . . 276 47 Wanderdünen-Ausflug . . . . . 282 48 Wasserkunst-Ausflug . . . . . . 288 49 Weltkunst-Ausflug . . . . . . . . 294 50 Wikinger-Ausflug . . . . . . . . . 300

Bildnachweis/-quellen . . . . . . 306

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

1 Angel-Ausflug . . . . . . . . . . . . . . 6 2 Archäologie-Ausflug . . . . . . . 12 3 Astronomie-Ausflug . . . . . . . . 18 4 Bananen-Ausflug . . . . . . . . . . . 24 5 Barfuß-Ausflug . . . . . . . . . . . . . 30 6 Bauernhof-Ausflug . . . . . . . . . 36 7 Birdwatching-Ausflug . . . . . . 42 8 Boßel-Ausflug . . . . . . . . . . . . . . 48 9 Botanischer Ausflug . . . . . . . . 54 10 Bunker-Ausflug . . . . . . . . . . . . 60 11 DDR-Grenze-Ausflug . . . . . . . 66 12 Eiszeit-Ausflug . . . . . . . . . . . . . 72 13 Elbinsel-Ausflug . . . . . . . . . . . 78 14 Elbufer-Ausflug . . . . . . . . . . . . 84 15 Erdöl-Ausflug . . . . . . . . . . . . . . 90 16 Erneuerbare-Energien- Ausflug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 17 Eulenspiegel-Ausflug . . . . . . 102 18 Feuerwehr-Ausflug . . . . . . . . 108 19 Fledermaus-Ausflug . . . . . . . 114 20 Flughafen-Ausflug . . . . . . . . 120 21 Irrgarten-Ausflug . . . . . . . . . 126 22 Jakobsweg-Ausflug . . . . . . . . 132 23 Jugendstil-Ausflug . . . . . . . . 138 24 Kaufhaus-Ausflug . . . . . . . . . 144 25 Kletter-Ausflug . . . . . . . . . . . 150

Inhalt

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Was machen wir am Wochenende? – Einen Aus-flug . Und was für einen Ausflug genau? Dieses Buch macht fünfzig Vorschläge und bietet eine Mischung aus Touren in der Stadt, ins nähere und weitere Hamburger Umland, aus Kultur und Na-tur, Aktivitäten für Kinder und Erwachsene, Erho-lung und Action . Im Mittelpunkt der Touren steht jeweils ein Ort mit einem besonderen Thema . Die Ausflugsziele sind mal bekannter, werden aber häufig auch die unternehmungslustigsten Ham-burger überraschen . Dabei handelt es sich um na-turkundliche Erlebnisorte, Museen und Plätze in der freien Natur, deren so unterhaltsame wie lehr-reiche Beschreibungen über die für einen „Aus-flugsführer“ typischen Hinweistexte hinausgehen und den Leser mit den Hintergründen des Themas vertraut machen .

Ergänzt werden die Touren durch Tipps zu allem, was einen Ausflugstag erst richtig rund macht: Eine „Tour vor Ort“, deren Route anhand einer Karte leicht nachzuvollziehen ist, erspart die Suche nach der schönsten Spaziergangs-, Wander- oder Fahrradstrecke vor Ort, ebenso wie die Hin-weise auf gute Picknickstellen am Ausflugsziel, auf die nächstgelegene Badestelle oder den nächsten Bootssteg und die örtliche Gastronomie die Wege der Ausflügler abkürzen . Beabsichtigt sind dagegen die kleinen Umwege in der Rubrik „Am Weg“, die zu Entdeckungen auf der Hin- und Rückfahrt zum und vom Ausflugsziel einladen .

Vorwort

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Ganz abnehmen kann auch die übersichtliche Präsentation der Themen und Orte in diesem Aus-flugsbuch der Leserin die Planung nicht . Vor dem Start empfiehlt sich deshalb ein Blick auf die Zu-satztipps, die nützliche Hinweise für das Ausflugs-gepäck und Fortbewegungsmöglichkeiten vor Ort geben, sowie ein kurzes Update zu Öffnungszeiten und Preisen im Netz . Denn diese Dinge können sich ändern, und dagegen hilft auch eine sorgfältige Re-cherche, um die wir uns selbstverständlich bemüht haben, nicht .

Wir wünschen viel Spaß mit diesem Buch und freuen uns über alle konstruktiven Rückmeldun-gen, die helfen, die nächste Auflage noch besser zu machen!

Redaktion und Verlag

Zeichenerklärung

Anfahrt mit dem Auto

Anfahrt mit der Bahn / ÖPNV

Wanderstrecke

Fahrradstrecke

Picknickstelle

Am Wasser

Hunger & Durst

Am Weg

Hinweise & Zusatztipps

Ausflugsziel*

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Fledermaus-Ausflug

Noctalis – Welt der Fleder-mäuse und Kalkberghöhle Oberbergstraße 27 23795 Bad Segeberg Tel. (04551) 808 20 www.noctalis.de [email protected]

Öffnungszeiten und Preise Mo–Fr 9–18 Uhr (Okto- ber bis März 9–17 Uhr), Sa, So, feiertags 10–18 Uhr; Erwachsene: Noctalis 8 Euro, Höhle 6 Euro, Kombi-ticket 11 Euro; Kinder (4–14 Jahre): Noctalis 5 Euro, Höhle 4 Euro, Kombiticket 7 Euro

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Fledermaus-Ausflug

Sie lieben die Dunkelheit und verbringen den Tag kopfüber schlafend an den Decken finsterer Höh-len. Erst nach Sonnenuntergang werden sie aktiv und huschen als flinke Schatten durch die Nacht. Fledermäuse umgibt eine Aura des Geheimnisvol-len und des Unheimlichen. Die Geschichte des fle-dermausähnlichen Graf Dracula etwa brachte sie mit dem Vampirismus in Verbindung und machte aus ihnen blutleckende Wesen. Weniger bekannt als solche Mythen sind dagegen die faszinierenden Tatsachen aus dem Leben dieser Tiere. Neben ih-ren Verwandten, den Flughunden, sind sie z.B. die einzigen Säugetiere, die sich in die Luft erheben können. Im Dunkeln orientieren sie sich mit Ultra-schall, ohne dass sie ihre Augen benutzen müssen. Und nicht zuletzt sind sie, ähnlich uns Menschen, sehr soziale Wesen.

Unsere Unkenntnis über die Fledermaus be-ruht wohl vor allem darauf, dass wir ihr nur selten begegnen. Das Fledermauszentrum Noctalis im schleswig-holsteinischen Bad Segeberg schafft Ab-hilfe und lockt Besucher ins Reich der Flattertiere – in die Dunkelheit. Ausgestattet mit einer Taschen-lampe begeben wir uns in die Erlebnisausstellung und erforschen mit Augen, Ohren und Tastsinn eine künstliche Höhle, einen Nachtwald oder einen nachgebauten Dachboden. Mithilfe von Audiogui-des, interaktiven Spiel- und Lernstationen oder ei-nem Film wird zum Beispiel erklärt, wie die Tiere es schaffen, unter der Decke zu landen, oder wie sie im Dunkeln ihre Beute finden. Und natürlich gibt es hier auch viel Geflatter: Über hundert tropische Brillenblattnasen leben im Noctalis. Sie lassen sich bei ihren akrobatischen Flugmanövern zusehen – oder beim Vertilgen ihrer Leibspeise: Bananen.

A 1 Richtung Lübeck, ab Kreuz Bargteheide A 21 Richtung Bad Segeberg bis Abfahrt Segeberg-Nord, im Ort ist das Noctalis aus-geschildert (ca. 1 Std.).

Vom Hauptbahnhof nach Bad Segeberg mit Umstieg in Bad Oldesloe (ca. 1 Std.). Der Fußweg vom Bahnhof zum Noctalis dauert zehn Minuten.

Am Weg:Vor allem für Familien mit Kindern lohnt sich ein Ab-stecher in den Erlebniswald Trappenkamp, der mit dem Auto nur 15 Minuten von Bad Segeberg entfernt ist. In offenen Tiergehegen oder einem Schmetterlings-garten wird der Lebens- raum Wald vorgestellt, und auf dem großen Spielplatz können sich kleine Besucher austoben.

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Gleich nebenan liegt Schleswig-Holsteins ein-zige Schauhöhle, die nicht nur bei den Besuchern beliebt ist: Rund 22 000 Fledermäuse acht verschie-dener Arten verbringen eng aneinandergekuschelt ihren Winterschlaf in dem unterirdischen Gang-system. Die Höhle ist das größte natürliche Win-terquartier für die Tiere in Nordeuropa. Besichtigt werden kann der Fledermausschlafsaal jedoch nur, wenn die Bewohner nicht gerade ihre Ruhe haben wollen. Von April bis September, wenn sie in ihren Sommerquartieren im Wald oder auf Dachböden leben, führen begleitete Exkursionen durch die Höhle. Die Wahrscheinlichkeit, die Fledermäuse tatsächlich anzutreffen, ist ab Mitte August beson-ders hoch. Dann beginnt die Schwärmzeit, in der die Tiere gemeinsam ihr Winterquartier erkunden.

Der Rundgang durch die Ausstellung Noctalis dauert etwa eine bis anderthalb Stunden, für die Führung durch die Höhle sind etwa 45 Minuten ein-zuplanen. Der Beginn der Führungen wird jeweils vor Ort nach Bedarf festgelegt, in der Regel beträgt

Brillenblattnase im Anflug / Braunes Langohr

Als Platz für ein Picknick ist die Badestelle am Klüthsee beliebt, der sich nördlich an den Großen Segeberger See anschließt. Dort gibt es eine kleine Liegewiese. Zu erreichen ist der See über den Wanderweg am Großen Segeberger See (siehe Tour vor Ort) oder mit dem Auto über die B 432 – in der Nähe gibt es einen Parkplatz.

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Fledermaus-Ausflug

Hunger und DurstKulinarische Auswahl bietet die Fußgängerzo-ne, nur fünf Minuten vom Noctalis entfernt. Das Café Ludwigs in der Kirchstraße 24 bietet leckeren Kaffee und gute Weine (Abb. rechts, Tel. 04551 / 920 30, www.cafe-ludwigs.de). In der Lübecker Straße 12 A serviert das Restaurant Bürgerstuben herzhafte regionale Küche (Tel. 04551 / 74 75, www.buergerstuben-segeberg.de).

die Wartedauer aber weniger als dreißig Minuten. Wer nach den Erlebnissen in der Dunkelheit in die Weite schauen möchte, kann hinterher den Kalk-berg erklimmen, der 91 Meter in die Höhe ragt. Von hier aus bietet sich ein schöner Ausblick über die Karstlandschaft um Segeberg. Die Ausstellung Noc-talis ist auch für Menschen mit Gehbehinderung ge-eignet, sie besitzt Aufzug und Behinderten-WC. Die Kalkberghöhle hingegen ist nicht barrierefrei.

Nicht vergessen:Taschenlampen werden vor Ort gestellt. In der Höhle beträgt die Temperatur nur 9 Grad Celsius, und auf dem steinigen Höhlenboden gibt es kleine Pfützen. Es emp-fiehlt sich deshalb, warme Kleidung und feste Schuhe mitzunehmen.

Historisches Bild der Höhle (1931) / Foxi, der Superstar im Fledermaus-Zentrum

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Tour vor OrtIn und um Bad Segeberg bieten acht Fledermaus-Routen Gelegenheit, sich weiter mit den Tieren und der Natur zu beschäftigen. Eine davon ist die acht Kilometer lange Wanderung um den Großen Sege-berger See, die wunderbare Ausblicke auf die Um-gebung der Stadt bietet. Sie beginnt am Parkplatz Backofenwiese, wo eine Skulptur des Künstlers Klaus Kammerichs zu besichtigen ist. Am west-lichen Ufer geht es entlang der Promenade zum Musikpavillon. Der weitere Weg zum nördlichen Ende des Sees ist von einem reichen Baumbestand gesäumt. Unterwegs passieren wir ein Kneipp-Tret-becken und die natürliche Frieda-Quelle, bevor wir auf etwa der Hälfte der Strecke eine Badestelle und das Restaurant Zum Klüthsee erreichen. Wer möch-te, kann einen Abstecher zum namengebenden Klüthsee anschließen. An der Ostseite des Großen Segeberger Sees, wo die Wälder durch Wiesen und Felder abgelöst werden, führt die Route etwas ent-fernt vom Ufer weiter, vorbei am Aussichtspunkt Moosberg und zurück in die Stadt.

Weitere Auskünfte zu Stadt und Umgebung gibt die Touristinformation in der Fußgängerzone, nur etwa 5 Minuten vom Bahnhof bzw. Noctalis entfernt: Tourist-Info Bad Sege-berg, Oldesloer Straße 20, 23795 Bad Segeberg, Tel. 04551 / 964 90, [email protected]

Am WasserIn einem Naturschutzgebiet und dennoch gleich neben der Stadt liegt der Ihlsee mit sei-nem Strandbad (Mai bis August täglich 9–19 Uhr bzw. wetterabhängig kürzer, aktuelle Öff-nungszeiten unter Tel. 04551 / 89 97 25, Eintritt Erwachsene 2,10 Euro, Kinder 1 Euro). Für Ba-despaß sorgen ein Nichtschwimmerbereich, Sprungbretter und eine Wasserrutsche.

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Fledermaus-Ausflug

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(A 21)

Kiel

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Dorfstraße (K61) H

auptstraße

(K61)

Schacken-dorf

GroßRönnau

BadSegeberg

KleinGladebrügge

Högers-dorf

(A21

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Segeberger Straße (B206) Bramst. C

haussee

(K47)

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(K68)

Bahnhofstraße (B206)

(K46)

Lübecker Landstraße (K4)

(A20)

(K7) (K7)

(L83)

Stipsdorf

Großer Segeberger

See

KlüthseeIhlsee

MözenerSee

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Blick über Bad Segeberg und den großen Segeberger See

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Rungholt-Ausflug

Treffpunkt Badestelle Fuhlehörn Westen 93 25845 Nordstrand Tel. (04842) 488 www.rungholt- wattwanderung.de info@rungholt- wattwanderung.de

Termine Mai bis September, alle zwei Wochen samstags, Uhrzeit nach Tidestand, Termine und nähere Infor-mationen auf der Website. Treffen 15 Minuten vor Beginn auf der Deichkro-ne Fuhlehörn. Wegen der Tide geht es pünktlich los. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Teilnahmegebühr 7 Euro

*

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Rungholt-Ausflug

In den Jahren 1362 und 1634 brachen zwei giganti-sche Sturmfluten, die „Mandränken“, über Nord-friesland herein. Als Symbol für diese Urkatastro-phe der Region steht noch heute die versunkene Stadt Rungholt. Sie fiel der ersten Groten Man-dränke vom 15. bis 17. Januar 1362 zum Opfer. Nach den mittelalterlichen Verlustlisten gingen damals im nordfriesischen Küstengebiet insgesamt 44 namentlich bekannte Kirchspiele unter, und etwa 10 000 Küstenbewohner verloren ihr Leben.

Warum erlangte aber ausgerechnet Rungholt so große Bekanntheit und wurde zum Mythos? Das mag damit zusammenhängen, dass der Ort nach-weislich ein sehr hohes Steueraufkommen hatte und zu Recht mit Wohlstand in Verbindung gebracht wurde. In den Erzählungen wurde daraus über die Jahrhunderte immer sagenhafterer Reichtum, ein Reichtum, der den Bewohnern zu Kopf gestiegen sei. Die Marcellusflut wurde zur göttlichen Strafe für ihr gotteslästerliches Treiben umgedeutet. Für nachhaltiges Interesse sorgten vor allem die Ende des 16. Jahrhunderts niedergeschriebene Rungholt-sage und die 1882 von Detlef von Liliencron verfasste Ballade „Trutz, Blanke Hans“. Verhältnisse wie im dekadenten alten Rom sollen in Rungholt geherrscht haben, so will es von Liliencron. Die Einwohner hät-ten sich auf Sänften durch die Stadt tragen lassen, und berauscht von Reichtum und Alkohol seien sie auf den Deich gezogen, um die Nordsee, den „Blan-ken Hans“, frech zu verhöhnen.

Es ist kaum vorstellbar, dass Rungholt ein Ort ist, den man heute noch besuchen kann. Doch wer vor einem Hausfundament steht oder die Gräben von Rungholt sieht, die sich bis zum Horizont er-strecken, der hat das Gefühl, dass hier die Zeit in-

Über die A 7 auf die A 23 Richtung Husum, ab Heide weiter auf der B5 über Husum bis Hattstedt. Dort links abbiegen Richtung Nordstrand und bis zum Fährhafen Strucklahnungs-hörn. Von dort am Deich östlich bis zur Badestelle Fuhlehörn (ca. 2 Std.).

Von Altona mit dem Regio-nalzug oder vom Haupt-bahnhof mit dem IC nach Husum. Von dort mit dem Bus 1047 bis Nordstrand, Fähranleger (ca. 3 Std.). Dann zehn Minuten zu Fuß östlich am Deich entlang bis zur Badestelle Fuhlehörn.

Am Weg:Weiteres über die Natur-gewalten der tosenden Nordsee erfährt man in der Sturmflutenwelt „Blanker Hans“ in Büsum. Der Ort ist auf dem Weg nach Nord-strand von der A 23 aus zu erreichen.

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Hunger und DurstEinen endlosen Blick über das Wattenmeer bie-ten die Restaurants Op de Diek (Hörnstraße 1, Tel. 04842 / 10 55) direkt am Hafen Strucklah-nungshörn oder Zur Nordsee (Norderhafen 22, Tel. 04842 / 86 07, www.zur-nordsee.de) zwei Kilometer nördlich. Neben landestypischen Gerichten gibt es hier Nordstrands Spezialität, den Pharisäer (Kaffee, Rum und Sahne).

nehält und einen Blick auf das Drama gestattet. Die Überreste Rungholts liegen heute im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Ebbe und Flut prägen diese Landschaft, zweimal am Tag wird sie überspült und zweimal fällt sie wieder trocken. Mit geschultem Blick führen uns Nationalpark-Wattführer zu Stellen, an denen sich Kulturspuren offenbaren. Seitdem der Nordstrander Andreas Busch Rungholt 1920 entdeckte, wurden einige Tau-

Überreste Rungholts: Brunnenkranz im Watt (vorherige Sei-te: zeitgenössische Darstellung der „Groten Mandränke“)

Nicht vergessen:Im Watt kann man barfuß laufen, angenehmer sind aber Surfschuhe oder alte Socken. Die Kleidung sollte wettergemäß sein, also warm sowie wind- und wasserdicht. Vor einem Son-nenstich schützt eine helle Kopfbedeckung. Außerdem sollte man auch bei bewölk-tem Wetter Sonnencreme auftragen.

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Rungholt-Ausflug

send mittelalterliche Objekte aus dem Watt gebor-gen. Die ältesten dieser Funde stammen aus dem 12., der Großteil aus der ersten Hälfte des 14. Jahr-hunderts.

Die Wattwanderung nach Rungholt führt sie-ben Kilometer ins Watt hinaus, ist insgesamt also 14 Kilometer lang. Wir stoßen auf die erhaltenen Siedlungsreste, die vor rund hundert Jahren nach dem Kantenabbruch der Hallig Südfall und nach

Route der Rungholt-Wattwanderung

Am WasserDie Badestelle Fuhlehörn besitzt einen Sand-strand. Man kann Strandkörbe mieten, und es gibt einen Imbiss sowie Toiletten. Am Weg zum Hafen liegt das Kurzentrum, das über ein Schwimmbad mit Warmwasser-Sprudelbad verfügt (Am Kurhaus 27, wechselnde Öffnungs-zeiten nach Saison, Erwachsene 4,60 Euro, Kinder von 4–17 Jahren 2 Euro, Tel. 04842 / 466).

Picknicken kann man sehr gut am Strand der Badestel-le Fuhlehörn.

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der Erosion des umliegenden Wattgebiets zum Vorschein kamen. Bei den Überbleibseln unterge-gangener Warften besuchen wir ein Trümmerfeld, in dem sich bisweilen ein schauriger Knochenrest findet. Zahlreiche Gräben sind als Abdrücke im Wattboden zu sehen. Und auch die Rungholtfor-scher des letzten Jahrhunderts haben ihre Spuren hinterlassen, so ist etwa ein Messpunkt in einem al-ten Siedlungsgebiet zu sehen. Eine Gedenkminute an der vermuteten Position der Rungholter Haupt-kirche rundet die Tour ab, und nach gut viereinhalb Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt.

Tour vor OrtVon Nordstrand aus unternehmen wir eine Radtour zum Rungholtmuseum auf die Insel Pellworm. Auf der Fähre zur Insel kann man Fahrräder kosten-günstig mitnehmen. Die Fahrt dauert etwa 35 Mi-nuten, vom Anleger zum Museum (Westerschüt-ting 2) sind es dann noch etwa sieben Kilometer. Seit 1980 betreibt Hellmut Bahnsen sein Museum, zuvor hatte er bereits zehn Jahre lang im Watt nach Kulturspuren geforscht. Seine Sammlung umfasst größtenteils Objekte aus dem Zeitraum von 1100 bis 1800, einige stammen sogar aus römischer Zeit. Viele Keramikfunde, die ohne seine Arbeit unwie-derbringlich verloren wären, hat er erfolgreich re-stauriert. Bahnsen ist in der Region der kenntnis-reichste Experte zur Geschichte Rungholts und der Insel Strand. Durch sein kleines Museum führt er persönlich und unterhaltsam. Öffnungszeiten im Infoblatt „Pellworm heute“ und auf der Website der Touristinformation Pellworm unter „Veranstaltun-gen“, individuelle Termine können bei Herrn Bahn-sen vereinbart werden: Tel. 04844 / 99 09 06.

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Rungholt-Ausflug

Langeneß

Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer

Hooge

Pellworm

(L97)

HalligSüderoog

Hallig Südfall

Nordstrand

(L30)Süden Husum

Schobüll

HorstedtWobben-

büll Hatt-stedt

Bredstedt

Breklum Drelsdorf

Struckum

(B5)

(L 12)

(L28)

(L11)

Reußen-köge

(L278)

Ahrens-höft

(L24

4)

(L31)(L3

10)Norder-

friedrichskoog Witzwort

Süder-marsch

Simons-berg

Uelvesbüll

Hattstedter-marsch Arlewatt

Almdorf Bohm-stedt

Högel

VollstedtSönnebüll

BordelumGröde-Appelland

Nordstran-dischmoor

Nordsee

Elisabeth-Sophien-Koog

(B

5)

(L30)

(L27

3)FähreStrucklahnungshörn–

Pellworm

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Gebiet der Insel Alt-Nordstrand auf einer Karte von Johannes Mejer (1647)