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Einfach hören?! Vorträge, Werkstätten und Konzerte rund um das Musikhören 13. und 14. November 2015 Nikolaisaal Potsdam

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Einfach hören?!Vorträge, Werkstätten und Konzerte rund um das Musikhören

13. und 14. November 2015 Nikolaisaal Potsdam

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Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums,

ich heiße Sie herzlich in Potsdam will-kommen und begrüße Sie zum Symposium »Einfach hören?!«, das von der Universität Potsdam in Zusammenarbeit mit dem Niko-laisaal Potsdam sowie der Kammerakademie Potsdam und in Kooperation mit dem netz-werk junge ohren e.V. veranstaltet wird. Über zwei Tage befassen Sie sich intensiv mit der Hörvermittlung und damit einem wichtigen Teilbereich der musikalisch-kul-turellen Bildung, die zu den Schwerpunkten der Kulturpolitik des Landes gehört.

Bei dem Thema Hörvermittlung leisten auf wissenschaftlicher Seite die Universität Potsdam und auf Seite der musikalischen Praxis der Nikolaisaal Potsdam sowie die Kammerakade-mie Potsdam wertvolle Arbeit. Seit 2013 bietet z.B. das OHRPHON – ein spezieller Audio-guide – in Potsdam die Möglichkeit, live kommentierte Orchesterproben und Konzerte zu besuchen. Auf die jeweilige Zielgruppe ausgerichtet werden dabei von einem Moderator musikalische Details und Probenprozesse erklärt. Diese Art der Hörvermittlung im dop-pelten Sinne ist ein neuartiger Zugang, der von der Musikwissenschaft an der Universität Potsdam untersucht wurde. Das OHRPHON ist eine Möglichkeit, Neugierde auf Musik bei Menschen verschiedenen Alters und unabhängig von der Vorbildung zu wecken. Es freut mich daher, dass dem OHRPHON auf dem Symposium mit der Ergebnispräsentation der Pilotstudie, einem Workshop zur Moderation und einer Hörwerkstatt ein besonderer Stel-lenwert zukommt. Der Blick auf das weitere Programm zeigt zudem ebenfalls spannende und interessante Beiträge aus dem Bereich Musikwissenschaft und Musikvermittlung. Das Symposium bietet also in jeder Hinsicht viel Interessantes zum Hören und zum selbst aktiv werden. Ich wünsche Ihnen allen ein wohlklingendes und eindrucksvolles Wochen-ende mit bereichernden Vorträgen und Diskussionen.

Ihre Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine KunstMinisterin für Wissenschaft, Forschung und Kulturdes Landes Brandenburg

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Konferenzteilnehmerinnen und Konferenzteilnehmer,

im Namen der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam heiße ich Sie herzlich zu dem Wochenende »Einfach hören?! Vorträge, Werkstätten und Kon-zerte rund um das Musikhören« willkom-men, das die Professur für Musikwissen-schaft in Kooperation mit dem Nikolaisaal Potsdam und der Kammerakademie Potsdam veranstaltet.

Musikwissenschaftliche Forschung und musikalische Kulturpraxis gehen in dieser Kooperation eine enge Verbindung ein, die

in diesem Fall auch auf einem glücklichen Zusammentreffen von Interessen beruht. Wäh-rend am Nikolaisaal neue Wege und Medien der Musikvermittlung ausprobiert werden, ist die Untersuchung von Formen und Wandel des Musikhörens ein musikwissenschaft-licher Schwerpunkt an der Universität Potsdam. Die Veranstaltung zeigt exemplarisch, wie gut und fruchtbar Wissenschaft und Kultur auch regional mitten in der Landeshaupt-stadt zusammen gehen können. Dass sich die Universität hier auch in der Weiterentwick-lung und Erforschung des boomenden Feldes der kulturellen Bildung profiliert, ist aus der Perspektive der Bildungswissenschaften an unserer Fakultät besonders erfreulich. Erfreulich ist auch, dass die Kooperation die Lehramtsstudierenden der Universität von Anfang an konzeptionell und praktisch miteinbezogen hat und damit neue Methoden und Erkenntnisse an die nächste Generation von Musiklehrerinnen und -lehrern weitergibt.

Ich wünsche der Veranstaltung gutes Gelingen, viele interessante, praktische, ästhe-tische und theoretische Einsichten und spannende Diskussionen!

Prof. Dr. Barbara Höhle Dekanin der Humanwissenschaftlichen FakultätUniversität Potsdam

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Freitag, 13. November 2015Workshop OHRPHON-Moderation

10.30 – 11.00 Uhr Ankommen und Akkreditierung im Foyer Kleines Frühstück im Café Foyer, Café Ricciotti

11.00 – 11.15 Uhr Begrüßung durch Prof. Dr. Christian Thorau (Universität Potsdam), Dr. Andrea Palent (Nikolaisaal Potsdam) und Alexander Hollensteiner (Kammerakademie Potsdam) Café Ricciotti

11.15 – 11.30 Uhr Pause

11.30 – 12.15 Uhr Besuch einer Probe der Kammerakademie Potsdam mit OHRPHON Moderation Kanal 1: Prof. Dr. Christian Thorau Moderation Kanal 2: Prof. Jürgen Christ Großer Saal

12.15 – 12.30 Uhr Pause

12.30 – 13.00 Uhr Schreiben für das Hören (Prof. Jürgen Christ) Studiosaal

13.00 – 14.00 Uhr Pause, gemeinsames Mittagessen Foyer

14.00 – 15.00 Uhr Das OHRPHON in Praxis und Reflexion Studiosaal

Musikwissenschaftlich gestützte Moderation (Leonard Walf)

Ergebnisse einer wissenschaftlichen Analyse von OHRPHON-Moderationen (Juliane Niemeyer)

Spontanmoderation (Isabel Stegner)

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15.00 – 16.15 Uhr Praxis-Übungen mit dem OHRPHON: Besuch einer Probe der Kammerakademie Potsdam Großer Saal

16.15 – 16.30 Uhr Pause

16.30 – 17.30 Uhr Feedbackrunde und Abschlussdiskussion Studiosaal

17.30 – 19.30 Uhr Pause

19.30 – 20.30 Uhr Get together Café Ricciotti

Konzertangebot:

20.30 Uhr The Voice in Concert | Maria Raducanu Foyer

Sofern noch verfügbar, können Teilnehmer des Symposiums ermäßigte Karten für das Konzert (10 €) in der Ticket-Galerie des Nikolaisaal erwerben.

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Samstag, 14. November 2015Formen des Musikhörens in Wissenschaft und Praxis

09.45 – 10.00 Uhr Ankommen und Akkreditierung Foyer

10.00 – 10.30 Uhr Zur Geschichte des geführten Hörens (Prof. Dr. Christian Thorau) Studiosaal

10.30 – 11.00 Uhr Blick ins Museum: Audioguides in Kunstausstellungen (Kathrin Popp) Studiosaal

11.00 – 11.15 Uhr Pause

11.15 – 12.00 Uhr Hörwerkstatt | Musik live kommentiert – Experimente mit Moderationsarten (Moderation: Prof. Dr. Christian Thorau) Musik: Jan Böttcher (Oboe), Markus Krusche (Klarinette), Christoph Knitt (Fagott) Studiosaal

12.00 – 13.00 Uhr Hörwerkstatt | Barrierefreies Musikhören für Taube und Hörbehinderte Teil 1: Musikhören für Hörgeräte- und CI-Träger (Julia Hartmann) Teil 2: Musik und Gebärdensprache (Laura M. Schwengber) Musik: Bernhard Hansky (Bariton) und Pianist Studiosaal

13.00 – 14.00 Uhr Pause, gemeinsames Mittagessen Foyer

14.00 – 16.45 Uhr Fokus Musikhören: Forschungs- und Praxisbörse Studiosaal

14.00 – 14.15 Uhr OHRPHON und Musikhören – Ergebnisse einer Pilotstudie (Hendrickje van der Meer)

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14.15 – 14.30 Uhr Orchestra Sample Library oder Live-Aufnahme? – Der auditorische Turing-Test (Prof. Dr. Reinhard Kopiez)

14.30 – 14.45 Uhr Kannst du das Gras wachsen hören?! – Konstruktion eines modellbasierten Assessments für Gehörbildung (Dr. Anna Wolf)

14.45 – 15.00 Uhr Die auditive Diskrimination musikalischer Cluster: Grundlagen einer Gehörbildung für zeitgenössische Musik (Arvid Ong)

15.00 – 15.15 Uhr Was bedeutet barrierefreies Musikhören? Musik und Gebärdensprache bei Helmut Oehring (Chae-Lin Kim)

15.15 – 15.30 Uhr Pause

15.30 – 15.45 Uhr Musik in Transformationen. Leitfragen zu ästhetischen Transformationsprozessen in Musikvermittlung (Irena Müller-Brozovic)

15.45 – 16.00 Uhr Musik erfinden mit experimentellen Instrumenten (Stefan Roszak)

16.00 – 16.15 Uhr Klangradar – Mit den Ohren sehen (Burkhard Friedrich)

16.15 – 16.30 Uhr EinführungPlus – Mehr begreifen. Mehr fühlen. Mehr hören. (Anne Kussmaul)

16.30 – 16.45 Uhr Lauschparcours »Ohrentausch« (Jens Schmidt)

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16.45 – 17.00 Uhr Pause

17.00 – 18.00 Uhr Wozu und Wohin? – Diskussionsrunde zur Zukunft des Musikhörens Podiumsgäste: Prof. Jürgen Christ, Dr. Clemens Goldberg, Lydia Grün, Kai-Michael Hartig, PD Dr. Christiane Tewinkel Moderation: Theo Geißler, Prof. Dr. Birgit Jank

Konzertangebote:

16.00 Uhr Kinderkonzert der Kammerakademie Potsdam | Familienkonzert Großer Saal

18.30 Uhr Konzerteinführung zum Sinfoniekonzert Studiosaal

19.30 Uhr Sinfoniekonzert der Kammerakademie Potsdam »Mit dem Kritiker ins Konzert« (OHRPHON-Moderation: Dr. Clemens Goldberg) Großer Saal

Sofern noch verfügbar, können Teilnehmer des Symposiums ermäßigte Karten für die Kon-zerte (10 € pro Konzert) in der Ticket-Galerie des Nikolaisaal erwerben.

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12.30 – 13.00 Uhr: Schreiben für das Hören(Prof. Jürgen Christ)Musikvermittlung vor Publikum: eine Herausforderung der besonderen Art. Der Zuhörer muss das Gesagte nämlich beim ersten Hören verstehen können, sonst schaltet er ab. Eine zweite Chance gibt es nicht. Doch wie gelingt eine erfolgreiche Moderation? Worauf ist beim Formulieren zu achten? Worauf beim Sprechen? Prof. Jürgen Christ, Leiter des Insti-tuts für Musikjournalismus an der Hochschule für Musik Karlsruhe, gibt grundlegende Tipps für verständliches Verfassen von Texten und Manuskripten.

14.00 – 15.00 Uhr: Das OHRPHON in Praxis und Reflexion

14.00 – 14.20 Uhr: Musikwissenschaftlich gestützte Moderation (Leonard Walf)Leonard Walf zeigt Möglichkeiten auf, wie das OHRPHON unseren Genuss und unser Ver-ständnis von Musik erweitern kann. Beispielhaft wird am 1. Satz der »Italienischen« von Mendelssohn musikwissenschaftlich erörtert, welche erweiterten Eindrücke die Besucher eines Konzerts oder einer Orchesterprobe durch das OHRPHON mit nach Hause nehmen können.

14.20 – 14.30 Uhr: Ergebnisse einer wissenschaftlichen Analyse von OHRPHON-Moderationen(Juliane Niemeyer)

14.30 – 15.00 Uhr: Spontanmoderation (Isabel Stegner)»Was Sie schon immer über eine Orchesterprobe wissen wollten«, so könnte man den Mo-derationsansatz von Isabel Stegner zusammenfassen. Der größte Teil der Zuhörer erlebt ein Orchester ausschließlich im Konzert. Wie eine Probe abläuft, worüber die Musiker dort sprechen, was ein Dirigent in der Probe tut, das alles ist ein »großes Geheimnis«. Aus ihrer Innensicht als Orchestermusikerin versucht Isabel Stegner dieses Geheimnis zu lüften und dabei sowohl ganz banale Dinge zu erläutern (Was schreiben die Musiker alles in ihre No-ten, was machen die Filmdöschen auf dem Pult des Oboisten?) als auch das Publikum daran teilnehmen zu lassen, wie eine Interpretation entsteht. Anhand von Ausschnitten aus einer Probe der Kammerakademie Potsdam wird der Ansatz praktisch erläutert und diskutiert.

Kurzbeschreibungen der Beiträge13.11.2015, 12.00 – 15.00 Uhr

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10.00 – 10.30 Uhr: Zur Geschichte des geführten Hörens (Prof. Dr. Christian Thorau)Einer kommentierten Wahrnehmung begegnen wir in unserer Kultur häufig, sei es bei einem geführten Stadtspaziergang, bei der Tour eines Audioguides im Museum oder bei der Live-Reportage eines Fußballspiels. Auch in der Musik gibt es Medien und Formate, die das Hö-ren begleiten, rahmen und durch weitere Informationen anreichern, vom Programmzettel und Programmheft über Einführungsvorträge und Lecture-Konzerte bis hin zu OHRPHON und Listening-App. Wie sind diese Hörbegleiter entstanden, warum und in welchen historischen Kontexten? Welche Kontinuitäten gibt es in dem Bestreben, Musikhören durch Kommentie-rungen zu verändern? Warum ist die geschichtliche Perspektive auf das Phänomen musik-wissenschaftlich und musikpädagogisch relevant?

10.30 – 11.00 Uhr: Blick ins Museum: Audioguides in Kunstausstellungen (Kathrin Popp)Der Vortrag blickt hinüber zu klassischen Audioguides in Kunstausstellungen: Inspiriert von sozialkonstruktivistischen Kunst-Konzepten und der These einer »Kommentarbedürftigkeit« moderner Kunst (A. Gehlen) wird der Frage nachgegangen, wie Audioguides dazu beitragen, Bilder als Kunstwerke zu etablieren und Wissen darüber zu erzeugen. Welche Schwierig-keiten gehen damit einher, Bilder im Medium der Sprache zu verhandeln? Inwiefern sugge-rieren Audioguides möglicherweise einen objektiven Geltungsanspruch in der ästhetischen Beurteilung und Kommentierung von Kunstwerken? Auf welche Wissensbestände wird da-bei inhaltlich zurückgegriffen? Und schließlich: Welche Freiheiten lassen sie ihren Zuhö-rinnen und Zuhörern zur eigenen Auseinandersetzung mit dem »Werk«?

11.15 – 12.00 Uhr: Hörwerkstatt | Musik live kommentiert – Experimente mit Moderationsarten (Moderation: Prof. Dr. Christian Thorau)Die Hörwerkstatt experimentiert mit unterschiedlichen Formen des Live-Kommentars aus einem wissenschaftlichen Blickwinkel. Dabei sollen mithilfe des OHRPHONS Spielarten des geführten Hörens ausprobiert werden, die über den Einsatz in einem regulären Kon-zert hinausgehen. Zusammen mit dem Bläsertrio Christoph Knitt, Markus Krusche und Jan Boettcher von der Kammerakademie Potsdam werden zwei Stücke mehrmals gespielt und mit Moderationen versehen, die zwischen analytisch-strukturellen und narrativen Hörwei-sen wechseln.

Kurzbeschreibungen der Beiträge14.11.2015, 10.00 – 14.00 Uhr

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12.00 – 13.00 Uhr Hörwerkstatt Barrierefreies Musikhören für Taube und Hörbehinderte

Teil 1: 12.00 – 12.20 Uhr: Musikhören für Hörgeräte- und CI-Träger (Julia Hartmann)Vor welchen Herausforderungen stehen Hörgeräte- und CI-Träger beim Musikhören? Wie funktioniert das Musikhör-Training für Hörgeschädigte im Nikolaisaal Potsdam? Welche Er-fahrungen haben die Teilnehmer bei anschließenden Konzertbesuchen gemacht? In einem Interview berichtet die Logopädin und Hör-Sprachtherapeutin Julia Hartmann über das Mu-sikhören mit Hörhilfen und das Format »Fitness für die Ohren« im Nikolaisaal Potsdam.

Teil 2: 12.20 – 13.00 Uhr: Musik und Gebärdensprache (Laura M. Schwengber)Kombiniert man Musik und Gebärdensprache entsteht Magie: weil Musik so viel mehr als »nur Töne und Text« ist und Gebärdensprache nicht »nur Pantomime«, kann beides kom-biniert eine Brücke zwischen tauben und hörenden Menschen bilden. Wie das geht, was taube Menschen dazu sagen und warum nur sie selbst den entscheidenden Unterschied zur Inklusion leisten können, wird am Beispiel von Schuberts »Winterreise« gezeigt.

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14.00 – 14.15 Uhr: OHRPHON und Musikhören – Ergebnisse einer Pilotstudie (Hendrickje van der Meer)Unter der Fragestellung »Inwiefern verändert sich das Musikhören durch die Nutzung des OHRPHONS?« untersucht die Pilotstudie zum Einsatz des OHRPHONS im Nikolaisaal die beiden OHRPHON-Formate »Mit dem Kritiker ins Konzert« sowie »OHRPHON@Orchester« während einer Konzertsaison. Der Vortrag gibt Erläuterungen zur Vorgehensweise der Un-tersuchung und präsentiert erste Ergebnisse.

14.15 – 14.30 Uhr: Orchester Sample Library oder Live-Aufnahme? – Der auditorische Turing-Test (Prof. Dr. Reinhard Kopiez)Es wird gezeigt, dass Hörer Realisationen von Strawinskys Orchesterstück »Le Sacre du Printemps« überzufällig entweder einem Orchester oder einer computergesteuerten Sample Library zuordnen können, dies aber nur knapp über dem von Alan Turing für künstliche Intel-ligenz formulierten Schwellenwert von 70% richtiger Antworten.

14.30 – 14.45 Uhr: Kannst du das Gras wachsen hören? – Konstruktion eines modellbasierten Assessments für Gehörbildung (Dr. Anna Wolf)Das Assessment META misst die Fertigkeit im analytischen Hören, womit erstmals eine stan-dardisierte Quantifizierung der Lernstandsentwicklung im Fach Gehörbildung möglich ist.

14.45 – 15.00 Uhr: Die auditive Diskrimination musikalischer Cluster: Grundlagen ei-ner Gehörbildung für zeitgenössische Musik (Arvid Ong)Die vorgestellte Studie stellt den musikalischen Cluster als prototypischen Klang der Mo-derne in den Mittelpunkt. Sie untersucht die Möglichkeiten der auditiven Diskriminierbar-keit verschiedener Cluster als Grundlage einer Gehörbildung für zeitgenössische Musik.

15.00 – 15.15 Uhr: Was bedeutet barrierefreies Musikhören? Musik und Gebärdensprache bei Helmut Oehring (Chae-Lin Kim)Der Komponist Helmut Oehring meint schon immer »als eine Art innerer Fünffingermonolog zweier oder mehrerer Hände« Musik gebärdet zu haben und schließlich »aus diesem Mono-log« seine Noten zu formen. Wie wird seine Musik, deren Ausgangspunkt die – ausschließ-

Kurzbeschreibungen der Beiträge14.11.2015, 14.00 – 16.45 Uhr:Fokus Musikhören: Forschungs- und Praxisbörse

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lich visuell funktionierende – Gebärdensprache ist, gehört? Kims Interesse gilt einem Mu-sikhören, das die Wahrnehmung des Hörens selbst auf den Prüfstand stellt.

15.30 – 15.45 Uhr: Musik in Transformationen. Leitfragen zu ästhetischen Transformationsprozessen in Musikvermittlung (Irena Müller-Brocovic)Wo steckt die Musik in der Vermittlung? Wie gestalte ich in Konzerten Prozesse der Musik-vermittlung, die unterschiedliche »Dimensionen des Musikerlebens« (Silke Schmid, 2014) berücksichtigen und dramaturgisch Bezug auf die Musik nehmen? Ein Forschungsvorhaben zu Methoden der Musikvermittlung.

15.45 – 16.00 Uhr: Musik erfinden mit experimentellen Instrumenten(Stefan Roszak)Anhand von Praxisbeispielen werden die Grundlagen und Schwerpunkte Roszaks musikpä-dagogischen Konzepts vorgestellt: auditive Wahrnehmungsförderung, musikalische Impro-visation, Kompositionspädagogik und experimenteller Instrumentenbau.www.experimentelle-musikpaedagogik.de

16.00 – 16.15 Uhr: Klangradar – Mit den Ohren sehen lernen(Burkhard Friedrich)Klangradar gibt Jugendlichen allgemeinbildender Schulen die Möglichkeit, im Rahmen des Schulalltags über das kreative Hören ihre (ästhetische) Wahrnehmung zu schulen und mit Klängen zu experimentieren.

16.15 – 16.30 Uhr: EinführungPlus – Mehr begreifen. Mehr fühlen. Mehr hören.(Anne Kussmaul)Beim Reden über Musik und Musiker gerät das Wesentliche mitunter aus den Augen bzw. den Ohren. Mit Live-Beispielen und interaktiven Fragestellungen möchte Anne Kussmaul das Publikum zum aktiven Hören einladen.

16.30 – 16.45 Uhr: Lauschparcours »Ohrentausch«(Jens Schmidt)Der Lauschparcours »Ohrentausch« ist die Jahreskampagne 2015 der Musikland Nieder-sachsen gGmbH. Interaktive Klangmöbel laden ein, genau hinzuhören, auf Geräusch-Suche zu gehen und im spielerischen Arrangieren der Klänge selbst kreativ zu werden.

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Kurzvitae der Referentinnen und Referenten

und künstlerischer Leiter von »Klangradar 3000« und »Klangradar Berlin« und ist Lehrbeauftragter für »Fachdidaktik Kompo-sition« an der Musikhochschule Lübeck.

Theo Geißler, Verleger und Herausgeber u.a. der Zeitschriften JazzZeitung, Neue Musikzeitung, Politik und Kultur. Ge-schäftsführender Gesellschafter ConBrio Verlagsgesellschaft. Moderator der Kultur-magazine »taktlos« und ++contrapunkt++ für den Bayerischen Rundfunk.

Dr. Clemens Goldberg studierte Cello, Musikwissenschaft, Indologie und Philo-sophie. Es folgten eine Gastprofessur an der State University of New York am Sto-ny Brook und ein Forschungsstipendium in Paris. Seit 1989 lebt Goldberg in Berlin, wo er sich als Autor, Musikkritiker, Cellist und seit 22 Jahren mit einer eigenen Sendung (heute RBB) einen Namen gemacht hat. Goldbergs Leidenschaft gilt dem Erklären von Musik, seit vielen Jahren mit eigenen Reihen an der HfM Hanns Eisler (Slow Li-stening Mittagskonzerte) und im Nikolai-saal Potsdam (Klassik am Sonntag). 2003 gründete er die Goldberg Stiftung, die in-terdisziplinäre Forschung und besondere Konzertprojekte unterstützt.

Lydia Grün studierte Musikwissenschaft und Journalistik an der Universität Leipzig, an der Humboldt-Universität Berlin und an der Freien Universität Berlin. Zu ihrer publi-zistischen Tätigkeit zählen Kulturberichter-

Prof. Jürgen Christ arbeitete nach sei-nem Studium der Musik und Germanistik 1983 als Musikredakteur beim damaligen SWF in Baden-Baden. 1986 wechselte er zu Radio Hamburg, wo er als Musikredak-teur und als Leiter der Kulturredaktion tätig war. 1990 übernahm er als Programmdirek-tor Musik die Leitung der Musikredaktion und des Gesamtprogramms von Klassikra-dio. Von 1993 – 1994 leitete er als Director TV – Marketing den internationalen Mu-sikbereich bei der Ufa Film- und Fernseh-gesellschaft in Hamburg. 1994 gründete Jürgen Christ die Agentur MUSIK MEDIEN MANAGEMENT mit Sitz in Hamburg, über die er seine vielfältigen Erfahrungen im Musik- und Medienbereich in speziellen Projekten weitergab. Parallel hierzu leitete er seit 1996 das Institut für Musikjourna-lismus an der Musikhochschule Karlsruhe, 2001 erhielt er dort eine Professur für Me-dienmanagement. 2010 wurde er auf den Lehrstuhl »KulturMediaTechnologie« beru-fen, ein Medien-Kooperationsstudiengang der Hochschule für Musik Karlsruhe und der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft. Neben seiner Lehrtätigkeit komponiert Jürgen Christ auch Filmmusik, Orchesterstücke und Klaviermusik.

Burkhard Friedrich, Komponist, studierte Komposition, Saxophon- und Musikpäda-gogik in Lübeck, Stuttgart und Berlin, seine kompositorischen Schwerpunkte liegen im experimentellen Musiktheater und in per-formativen Installationen. Er ist Initiator

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Kultursenatorin Karin v. Welck. Seit 2005 verantwortlich für die Kulturaktivitäten der Körber-Stiftung Hamburg, seit 2009 als Leiter des Bereichs Kultur. Mitgründer des Netzwerk Kulturmanagement e.V. so-wie der Jungen Freunde der Hamburger Kunsthalle. Mitglied im Projektbeirat des Bundesjugendorchesters.

Prof. Dr. Birgit Jank hat an der Hum-boldt-Universität in Berlin promoviert, habilitiert und ein Gesangsstudium an der HfM Hanns Eisler Berlin abgeschlossen, hatte Professuren an der Salomon Hoch-schule Berlin, der Universität Hamburg und der Universität der Künste Berlin in-ne und übernahm 2003 den Lehrstuhl für Musikpädagogik und Musikdidaktik an der Universität Potsdam. Sie ist Präsi-dentin der Hoffbauer-Berufsakademie in Potsdam und hat verschiedene Spitzen-positionen in musikpädagogischen und bildungspolitischen Gremien, Verbänden und Akkreditierungen übernommen. In der jüngeren Vergangenheit übernahm sie national und international wissenschaft-liche Betreuung und Evaluation von Mu-sikprojekten. Forschungsschwerpunkte: Liedforschung, Jugendmusikkulturen und Musikpädagogik, Interdisziplinäre ästhe-tische Praxis und DDR-Forschung. Chae-Lin Kim, erhielt ihre künstlerische Ausbildung im Hauptfach Violoncello bei Prof. Michael Sanderling an der HfMDK in Frankfurt am Main. Nach ihrem Erhalt des künstlerischen Diploms absolvierte

stattung, vor allem für öffentlich-rechtliche Hörfunksender sowie die Herausgabe des Bandes »musik netz werke – Konturen ei-ner neuen Musikkultur« (2002). Sie ist als Vertreterin der beruflichen Praxis Mitglied in Akkreditierungsausschüssen und hält Vorträge und Seminare an verschiedenen Universitäten zu den Themen Musikpolitik und Kulturmanagement im Musikbetrieb. Seit 2013 ist sie Geschäftsführerin des netzwerk junge ohren e.V.

Julia Hartmann, Schauspielerin und Lo-gopädin. Nach dem Abitur Schauspielstu-dium in Hamburg, anschließend spielte JuliaHartmann mehrere Jahre an verschiedenen Theatern. 1995-1998 Ausbildung zur Logo-pädin in Kassel. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit an einer HNO-Klinik arbeitet sie seit Oktober 2008 am Hörtherapiezentrum Potsdam. Die Hör- und Sprachtherapeutin begleitet Menschen mit einem Cochlea-Implantat auf ihrem Weg, mit dem Implan-tat wieder neu hören zu lernen.

Kai-Michael Hartig studierte nach dem Klavierexamen an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf Kulturmanage-ment an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Erste berufliche Tä-tigkeiten im Kultursponsoring für die Vereins- und Westbank sowie für den Deutschlandfunk. Von 1997-2001 per-sönlicher Referent der Hamburger Kul-tursenatorin Dr. Christina Weiss und später Leiter des Präsidialreferates bei

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Juliane Niemeyer studierte Musik und Germanistik (Lehramt für Gymnasien) an der Universität Potsdam. Seit 2013 arbei-tet sie als wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt »OHRPHON« an der Professur für Musikwissenschaft von Prof. Dr. Christian Thorau (Universität Potsdam). Seit 2015 ar-beitet sie als Elternzeitvertretung im Niko-laiaal Potsdam im Bereich Hörvermittlung und musikkulturelle Bildung.

Arvid Ong ist Dozent für Musiktheorie und Gehörbildung an der HMTM Hannover. Im Rahmen seiner Promotion in Musikwissen-schaft erforscht Arvid Ong die Wahrneh-mung von Klängen des 20./21. Jahrhun-derts.

Kathrin Popp (Dipl.-Soz.) studierte Soziologie und Literaturwissenschaft in Bayreuth, Bielefeld und Paris mit Schwerpunkten in der Medien- und Kunstsoziologie, der Visuellen Soziologie und qualitativen Sozialforschung. Ihre Untersuchung zu Audioguides in Kunst-museen wurde 2011 an der Universität Bielefeld mit dem Preis für die beste em-pirische Diplomarbeit im Fach Soziologie ausgezeichnet und 2013 in erweiterter Form unter dem Titel »Das Bild zum Spre-chen bringen. Eine Soziologie des Audio-guides in Kunstausstellungen« im tran-script Verlag publiziert. Derzeit arbeitet sie als Lektorin in Bielefeld.

sie ihren Master in Musikwissenschaft an der FU in Berlin. Derzeit ist sie Dokto-randin an der UdK in Berlin.

Prof. Dr. Reinhard Kopiez ist Profes-sor für Musikpsychologie an der HMTM Hannover. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die musikalische Performanz, die empirische Popmusikforschung und die empirische Ästhetik.

Anne Kussmaul ist professionelle Or-chestermusikerin und Musikvermittlerin. Tätig als Dozentin am Orchesterzentrum NRW, bei Seminaren im Schnittbereich Musik/Supervision, aktuell Gastdozentin an der HfMT Hamburg; ergänzend Publi-kation und Moderation.

Hendrickje van der Meer ist Lehramts-studentin in den Fächern Musik und Bio-logie an der Universität Potsdam. Seit August 2014 arbeitet sie als studen-tische Hilfskraft bei Prof. Dr. Christian Thorau an der Professur für Musikwis-senschaft und führt die Pilotstudie zum OHRPHON durch.

Irena Müller-Brozovic, Studium der Klavierpädagogik und Schulmusik II in Basel sowie Musikvermittlung in Det-mold, Gewinnerin Junge Ohren Preis 2007, Dozentin für Musikvermittlung an den Hochschulen Bern und Basel.

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zusätzlich als freie Musikvermittlerin tätig, vor allem für das Rundfunk-Sinfonieorche-ster Berlin. Dort konzipierte sie zahlreiche Kinder- und Schüler-Konzerte und Schul-projekte wie »Adoptiert einen Planeten«, »Rhapsody of Berlin« sowie die Kinderkon-zertreihe »Rapauke macht Musik«. Bei der Kammerakademie hat sie zuletzt den Auf-tritt beim »Localize«-Festival mitgestaltet und Proben über das OHRPHON moderiert. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist, innerhalb von Orchestern, die Förderung der Musik-vermittlung durch die Musiker selbst.

PD Dr. Christiane Tewinkel hat in Frei-burg, Würzburg und an der Harvard Uni-versity studiert. Nach Stationen an den Musikhochschulen in Stuttgart, Berlin und Leipzig hat sie 2014 an der Universität der Künste Berlin mit einer Arbeit zur Wissensgeschichte der Musik habilitiert. Sie ist Autorin mehrerer populärwissen-schaftlicher Bücher, darunter »Bin ich normal, wenn ich mich im Konzert lang-weile? Eine musikalische Betriebsanlei-tung« (zuerst Köln 2004), und schreibt seit vielen Jahren für die FAZ und den Tagesspiegel über Musik. Gegenwärtig ist sie Privatdozentin für Musikwissen-schaft an der UdK Berlin und leitet dort ein von der Thyssen-Stiftung gefördertes Forschungsprojekt zum Liszt-Schülerkreis.

Prof. Dr. Christian Thorau ist Professor für Musikwissenschaft an der Universität Potsdam. Forschungsschwerpunkte: Mu-

Stefan Roszak, Musikpädagoge und In-strumentenbauer, wissenschaftlicher Mit-arbeiter für Ästhetische Erziehung an der Universität der Künste Berlin (bis 2013), überregional aktiv als Musikvermittler und Dozent.

Jens Schmidt forscht während des Master-Studiums »Kulturvermittlung« an partizipativen Musikformaten. Seine Klanginstallationen und interdisziplinären Performances arbeiten mit der Interaktion mit dem Publikum und der Verschränkung von Künsten und Medien.

Laura M. Schwengber eröffnet als »Deutschlands populärste Gebärden-sprachdolmetscherin« (Berliner Zeitung) mit Passion für Musik tauben Menschen den Zugang zu Konzerten, Musikvideos und Theateraufführungen. Aus Sicht einer Hö-renden referiert und workshopt sie regel-mäßig zu Inklusion. Sie stand bereits beim Montreux Jazz Festival auf der Bühne, sprach auf TEDxConferences und spielte mit Revolverheld, Keimzeit und dem Deut-schen Filmorchester Babelsberg. Im Rah-men der Hörvermittlung des Nikolaisaal gastiert sie regelmäßig auch in Potsdam.

Isabel Stegner ist als Geigerin Grün-dungsmitglied der Kammerakademie Pots-dam. Inspiriert durch Musikvermittlungs-projekte für ihre eigenen Kinder studierte sie von 2009-2012 Musikvermittlung an der Hochschule in Detmold; seither ist sie

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sikhörforschung, Popularisierung musika-lischen Wissens, Theorie und Praxis der musikalischen Analyse. Publikationen (u.a.): [Hg.] »Musik – Bürger – Stadt. Kon-zertleben und musikalisches Hören im historischen Wandel« (Regensburg 2011). »Vom Klang zur Metapher – Perspektiven der musikalischen Analyse« (Hildesheim 2012).

Leonard Walf studiert Lehramt für Musik an der Universität Potsdam. Neben dem Studium arbeitet er als Musiklehrer und Bandleiter am Evangelischen Gymnasium Kleinmachnow. Zudem ist er als Klavier-lehrer an der Freien Musikschule Potsdam tätig.

Dr. Anna Wolf ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Musikpsychologie an der HMTM Hannover. Sie forscht zur Messbarkeit musikalischer Fertigkeiten, melodischer Ähnlichkeit und Feature-Ana-lyse sowie der prognostischen Validität von Eignungsprüfungen.

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Die Veranstalter stellen sich vor

Musikhörforschung an der Professur für Musikwissenschaft der Universität PotsdamFormen und Veränderungen des Musikhörens zu untersuchen und zu reflektieren ist ein Forschungsschwerpunkt der Musikwissenschaft an der Universität Potsdam. Das Interesse an diesem Thema entwickelte sich aus Studien zur Geschichte von Programmheften und Musikführern und zur Frage, wie musikalisches Wissen popularisiert wird. Eine internatio-nale Konferenz mit dem Thema »The Art of Listening« wurde 2012 in Kooperation mit dem Radialystem V in Berlin realisiert. Musikhören lernen und lehren ist zugleich ein zentraler Bestandteil des Musiklehrerstudiums an der Universität Potsdam. Seit 2013 begleitet die Potsdamer Musikwissenschaft den Einsatz des OHRPHONS am Nikolaisaal. Mit den Stu-dierenden wurden in der Probephase mögliche Anwendungen in Labor-Situationen getestet und gemeinsam mit dem Nikolaisaal und der Kammerakademie Potsdam Ideen und Kon-zepte dazu entwickelt. In der Saison 2014/2015 untersuchten wir die reguläre Arbeit mit diesem neuen Medium in der Musikvermittlung, um herauszufinden, inwiefern das OHR-PHON die Rezipienten beim Musikhören beeinflusst.

Hörvermittlung & musikkulturelle Bildung am Nikolaiaal PotsdamDer Schwerpunkt der musikkulturellen Bildung im Nikolaisaal Potsdam ist auf das bewusste Hören ausgerichtet. Konzerte und begleitende Veranstaltungen zur gezielten Förderung des Musikhörens sind fest im Programm verankert. Die drei Säulen der Hörvermittlung umfas-sen zum Einem das OHRPHON, einen speziellen Audioguide, der in den beiden Formatenrei-hen »OHRPHON@Orchester« und »Mit dem Kritiker ins Konzert« zum Einsatz kommt. In den drei verschiedenen Hörclubs (HörclubKLASSIK, HörclubKREATIV und HörclubMINI) treffen sich musikbegeisterte Menschen von jung bis alt bei Hörsessions und Partiturstudien, ge-hen gemeinsam in Konzerte oder Orchesterproben, widmen ihre Aufmerksamkeit voll und ganz musikalischen Details oder werden sogar selbst musikalisch aktiv. Zur Hörvermittlung zählen außerdem Konzerte und begleitende Veranstaltungen für Taube und Hörbehinder-te. Eine Gebärdensprachdolmetscherin begleitet ausgewählte Konzerte von Crossover bis Klassik in Gebärdensprache und macht die Musik mit Körper, Gestik und Mimik erlebbar. Das Musikhör-Training für Hörgeräte- und CI-Träger vermittelt Übungen zur Hörtaktik, zum Richtungshören und zur Klangdifferenzierung.

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Kammerakademie PotsdamMusikvermittlung und Kulturelle Bildung sind der Kammerakademie Potsdam ein wichtiges Anliegen. Das Orchester bietet am Nikolaisaal ein fantasievolles Programm an, das erste Begegnungen mit Instrumentenklängen schafft, Neugier auf musikalische Erlebnisse weckt und die vielschichtige Welt der Orchestermusik für junge Ohren öffnet. Mitmachprogramme und Konzerte für Kinder verschiedener Altersstufen, Familien, Schulen und Kitas laden zum genauen Hinhören ein. Hierzu zählen moderierte Formate wie »Das kleine Sinfoniekonzert«, die »Orchester-Werkstatt« und die »Junge Kammermusik« sowie szenisch-konzipierte Auf-führungen wie das »Hörkarussell«. Bei den Probenbesuchen »OHRPHON@Orchester« wird eine Live-Moderation über das OHRPHON, einem Audioguide mit einseitigem Kopfhörer, übermittelt und hilft so den Zuhörenden, das Bühnengeschehen, die Arbeit des Orchesters und vor allem die Musik besser verfolgen zu können und die Aufmerksamkeit im Voraus auf Hörerlebnisse zu lenken.

IMPRESSUM

VeranstalterUniversität Potsdam Humanwissenschaftliche Fakultät, Professur für MusikwissenschaftNikolaisaal Potsdam, HörvermittlungKammerakademie Potsdam, Musikvermittlung

In Kooperation mit dem netzwerk junge ohren e.V.

Konzeption und Organisation Auli Eberle, Alexander Hollensteiner, Dr. Andrea Palent, Hendrickje van der Meer, Juliane Niemeyer, Nadin Schmolke, Prof. Dr. Christian Thorau

Wir danken dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg für die freundliche Unterstützung