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2,50 E A. ViVAldi · SAiSonAbSchluSS Venice bAroque orcheStrA AgitAtA dA due Venti · Pietro A. locAtelli · PreSto · Allegro grAVe AdAgio · georg tArtini georg F. händel · lA notte JohAnn S. bAch · Preludio · loure · Menuet ii trio · So klingt nur dortMund.

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A. ViVAldi · SAiSonAbSchluSS Venice bAroque orcheStrA AgitAtA dA due Venti · Pietro A. locAtelli · PreSto · AllegrogrAVe AdAgio · georg tArtini georg F. händel · lA notte JohAnn S. bAch · Preludio · loure · Menuet ii trio · So klingt nur dortMund.

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Abo: Venice Baroque Orchestra – Festival-Pass III

Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind.

konzerthAuS dortMund · Venice bAroque orcheStrA zuM SAiSonAb-SchluSS. So klingt nur dortMund.

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PrOgrAmm6I7

Dauer: ca. 2 Stunden 15 minuten inklusive Pausegiuliano Carmignola Violine · Andrea marcon Leitung und Cembalo

AnTOnIO VIVALDI (1678 –1741)Sinfonia in g-Dur rV 146

AllegroAndantePresto

Sinfonia für Streicher und basso continuo g-moll rV 156AllegroAdagioAllegro

Concerto C-Dur für Streicher und basso continuo rV 114AllegroAdagioCiaccona

Concerto g-moll für Streicher und basso continuo rV 157AllegroLargoAllegro

Concerto d-moll für Streicher und basso continuo rV 127AllegroLargoAllegro

SAiSonAbSchluSS Venice bAroque orcheStrA orcheSterkonzert · FreitAg, 01.06.07· 20.00

Concerto B-Dur für Violine, Violoncello, Streicher und basso continuo rV 547Allegro moderatoAndanteAllegro molto

-Pause-

PIeTrO AnTOnIO LOCATeLLI (1695 –1764)Concerto für Violine, Streicher und basso continuo D-Dur op. 3 nr. 1

AllegroCapriccioLargoAllegroCapriccio

AnTOnIO VIVALDIConcerto für Violine, Streicher und basso continuo e-moll rV 278

Allegro moltoLargoAllegro

guISePPe TArTInI (1692 –1770)Concerto für Violine, Streicher und basso continuo A-Dur D 96

AllegroAdagioPrestoLargo-Andante: ›A rivi, a fonti, a fiumi correte amare lagrime sin tanto che consumi l’acerbo mio dolor‹

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PrOgrAmm8I9

Dauer: ca. 1 Stunde 45 minuten inklusive Pausegiuliano Carmignola Violine · Andrea marcon Cembalo

TOmASO ALBInOnI (1671–1750)Sonate in B-Dur op. 6 nr. 3

grave adagioAllegroAdagioPresto

AnTOnIO VIVALDI (1678 –1741)Sonate in c-moll rV 6

Preludio-AndanteCorrente-AllegrograveAllemanda allegro

JOhAnn SeBASTIAn BACh (1685–1750)Sonate für Violine und Cembalo nr. 2 A-Dur BWV 1015

(ohne Tempobezeichnung)AllegroAndante un pocoPresto

-Pause-

SAiSonAbSchluSS duoAbend giuliAno cArMignolA

AndreA MArcon · SAMStAg, 02.06.07· 20.00

JOhAnn SeBASTIAn BAChPartita für Violine solo nr. 3 e-Dur BWV 1006

PreludioLouregavotte en rondeaumenuet Imenuet II – TrioBourréegigue

Sonate für Violine und Cembalo nr. 4 c-moll BWV 1017LargoAllegroAdagioAllegro

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PrOgrAmm10 I 11

Dauer: ca. 2 Stunden inklusive PauseYeree Suh Sopran · Vito Priante Bariton · Andrea marcon Leitung und Cembalo

AnTOnIO VIVALDI (1678 –1741)Concerto g-moll für zwei Violoncelli, Streicher und basso continuo rV 531

AllegroLargoAllegro

Solisten Francesco galligioni, Daniele Bovo Violoncello

›Se il cor guerriero‹Arie des Tito aus der Oper »Tito manlio« rV 738 (I. Akt, II. Szene)Solist Vito Priante Bariton

Concerto g-moll für Traversflöte, Streicher und basso continuo rV 439»La notte«

LargoFantasmi (Träume): Presto – Largo – PrestoIl sonno (der Schlaf): LargoAllegro

Solist michele Favaro Traversflöte

Concerto C-Dur für Oboe, Streicher und basso continuo rV 452AllegroLargoAllegro

Solistin Stefanie haegele Oboe

SAiSonAbSchluSS Venice bAroque orcheStrA APollo e dAFne · SonntAg, 03.06.07· 20.00

›Agitata da due venti‹Arie aus der Oper »griselda« (II. Akt) rV 718 Solistin Yeree Suh Sopran

-Pause-

geOrg FrIeDrICh hänDeL (1685 –1759)»Apollo e Dafne« (»Apollo und Dafne«)Dramatische Kantate für Sopran, Bass und Instrumente hWV 122

rezitativ

Arie

rezitativ

Arie

Arie

rezitativ

Arie

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Duett

rezitativ

Arie

rezitativ

Arie

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Duett

rezitativ

Arie

Arie

La terra è liberataPende il ben dell’universoCh’il superbetto AmoreSpezza l’arcoFelicissima quest’almaChe voce! Che beltà!Ardi, ardoriChe crudel! Ch’importunouna guerra ho dentro il senoPlacati al fin, o caraCome rosa in su la spinaAh, ch’un Dio non dovrebbeCome in ciel benigna stellaOdi la mia ragionDeh, lascia addolcireSempre t’adoreròmie piante correteCara piñata

Apollo

Apollo

Apollo

Apollo

Dafne

Apollo, Dafne

Dafne

Apollo, Dafne

Apollo, Dafne

Apollo

Apollo

Dafne

Dafne

Apollo, Dafne

Apollo, Dafne

Apollo, Dafne

Apollo

Apollo

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Als Komponist in jungen Jahren

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BArOCKe PerLen

eine Perle, die unebenmäßigkeiten aufweist, gilt als weniger wertvoll. Im spanisch-portugiesischen Sprachgebrauch des 15. bis 17. Jahrhunderts wurde sie mit dem Wort »berrueco« oder »barrueco« bezeichnet, was soviel wie »ungleichmäßig«, »warzig« – von »berruga«, die Warze – heißt. und in Italien stand das Wort »baroco« seit dem 16. Jahrhundert für »verrückt« oder »falsch«. Kaum vorstellbar, dass früheren hörern eine musik als ungleichmäßig, »verrückt« oder sogar schwülstig erscheinen sollte, die wir heute gerade wegen ihrer ausgewogenen Formen, ihrer beherrschten Affektsprache und ihrer strahlenden eleganz wegen so sehr schätzen! Tatsächlich aber war das Attribut »barock« bis ins 19. Jahrhundert hinein abwertend gemeint; gegenüber der strengen po-lyphonen Schlichtheit eines Josquin des Prez, Orlando di Lasso oder Palestrina galt die nachfol-gende musik des »stile moderno« nicht als Ausdruck einer neuen, eigenständigen epoche, sondern allenfalls als Spätform und Auswuchs des renaissancezeitalters. »eine barocke musik heißt jene«, schrieb Jean-Jacques rousseau 1768 in seinem »Dictionnaire de musique«, »deren harmonie verworren und mit modulationen und Dissonanzen beladen ist, deren gesang hart und wenig na-türlich erscheint, mit schwierigen Intonationen und erzwungener Bewegung.« erst 1919 war es der musikforscher Curt Sachs, der von seinem Kollegen, dem berühmten Kunstwissenschaftler Wölfflin, den epochenbegriff »Barock« nun auch für die musik, und zwar wertfrei, übernahm. Sachs beobachtete als besondere merkmale der Barockmusik das konzertierende Prinzip, die häufige Auflösung von melodielinien durch kunstvolle Verzierungen, ihre akkordische, in die Tiefe wirkende harmonik mit dem durchlaufenden »generalbass« als Fundament, ihren vitalen Impuls, der sich mit hilfe der Affektenlehre und eines reichen Formelkanons an musikalischen redefiguren Ausdruck verschafft, sowie neue Formen wie die Barockoper oder die Da-capo-Arie.

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VIVALDIS BArOCKeS VeneDIg

Die epoche der Barockmusik – heute allgemein auf den Zeitraum zwischen 1600 und 1750, Bachs Todesjahr, bestimmt – ging von Italien aus und verbreitete sich rasch über ganz europa. Vor allem in einer Stadt blühte ein glanzvolles barockes musikleben, das auf besondere Weise mit dem namen eines berühmten musikers verbunden war: Antonio Vivaldi in Venedig. Als er zu Beginn des 18. Jahrhunderts seine Laufbahn als Komponist und geigenvirtuose begann, hatte die Lagunenstadt, wie überhaupt ganz Italien, zwar ihre politische und wirtschaftliche Bedeutung weitgehend eingebüßt, aber wie ehedem verstand man sich selbstbewusst als Vorreiter für einen modernen musikstil in europa.

Die Kulisse, die sich damals den zahlreich nach Venedig pilgernden musikern bot, dürfte sich einigermaßen unverändert erhalten haben: Der markusplatz mit dem Dogenpalast, der vom einstigen reichtum kündet, die Basilika San marco, die ein ganzes musikgeschichtliches Kapitel für sich beansprucht, das gewirr von labyrinthischen kleinen gassen und verzweigten Kanälen, und natürlich – die gondeln. Zum Klischee von der schönen »Stadt der tausend Brücken« ge-hört aber auch das unheimliche und morbide, die masken des Karnevals, der modrige geruch der Lagune... etwas vom rätselvollen der Stadt scheint sich auch auf Vivaldi übertragen zu haben; jedenfalls ranken sich zahlreiche Berichte und Legenden um seine Person, angefangen bei seiner geburt 1678 angeblich während eines der schlimmsten erdbeben der venezianischen geschichte, über seinen namen »il prete rosso« – »der rothaarige Priester«, wegen seines vom Vater geerbten roten haarschopfes, seinen ruf als exzentrischer Kleriker und virtuoser geiger, der das Publikum in rausch versetzen kann, bis zu seiner Verbindung mit einer wesentlich jüngeren Frau.

Vivaldi war 1712 zum Priester geweiht worden und wirkte anschließend für nur eineinhalb Jahre – die musik war ihm offensichtlich wichtiger – als Kaplan an der Kirche S. maria della Pietà sowie als Violinlehrer an dem der Kirche angeschlossenen Waisenhaus für mädchen. Das Orchester des Ospedale della Pietà genoss einen hervorragenden ruf und Vivaldi komponierte für dieses ensemble den größten Teil seiner zahlreichen Violinkonzerte und Sonaten. Sie wurden in den gottesdiensten gespielt. etwa die hälfte seiner rund 500 Konzerte sah Vivaldi für die Violine als Soloinstrument vor, andere sind für holzbläser komponiert, einige wenige für das Violoncello. Das dreisätzige Solokonzert als eine der wichtigsten gattungen des Barock ist auf Vivaldi zurückzuführen. Die schnellen ecksätze weisen meist die typische ritornellform auf, in der sich das Tutti mit dem freier agierenden Soloinstrument abwechselt, während die langsamen mittelsätze dem Solisten gelegenheit zu gefühlvollen Kantilenen geben.

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häufig liegen den Konzerten programmatische Inhalte zugrunde, die tonmalerisch ausgedeutet werden. Beispielhaft herausgegriffen sei hier das 1728 veröffentlichte – ausnahmsweise sechs-sätzige – »Concerto g-moll für Traversflöte, Streicher und basso continuo«, das den Titel »La notte« trägt. ein solcher Titel weckte bestimmte Assoziationen beim hörer des 18. Jahrhunderts. »Die nacht überfället den menschen mit Furcht und Schrecken«, heißt es in »Zedlers universal-Lexikon« von 1740.

genau dies stellt das Programm des Concertos dar: Die ersten vier Sätze schildern die Angst vor unheimlichem Spuk und gespenstern. erst der fünfte Satz bringt erlösung von der quälenden nachtmahr, und der sanfte Schlaf setzt ein. Waren die ersten vier Sätze wie in einem verwor-renen Traum von verschlungenen modulationsgängen bestimmt, so erreicht das ende von Satz V wieder die grundtonart g. Der Schlusssatz malt das anbrechende morgenlicht nach; die bösen geister sind verschwunden.

OPernKOmPOnIST VIVALDI

Bereits während seiner Tätigkeit beim Ospedale della Pietà hatte Vivaldi mit der Komposition von Opern begonnen. Den Anfang machte 1713 »Ottone in villa«, der bis 1739 noch mehr als 50 weitere Opern folgen sollten. Das Opernleben in Venedig stand in voller Blüte und war nahezu konkurrenzlos. Zahlreiche Opernhäuser wurden in jeder Saison geöffnet und wieder geschlossen, abhängig davon, ob ein haus eine mehr oder weniger erfolgreiche Saison absolviert hatte, ob es abgebrannt war – was regelmäßig vorkam – oder eben nicht. mit San Cassiano war 1637 die erste Opernbühne der Welt eröffnet worden; wenige Jahre später folgten, um nur einige zu nennen, Santi giovanni e Paolo, San moisè, Sant’ Angelo – wo Vivaldi später als Impresario wirkte – und San giovanni grisostomo.

Für die Karnevalssaison 1719 in mantua vertonte Vivaldi in nur fünf Tagen (»musica del Vivaldi fatta in 5 giorni«) ein Libretto von matteo noris mit dem Titel »Tito manlio« zu einem äußerst farbenreichen und effektvollen »Dramma per musica in 3 atti«. Die handlung kreist um den von Livius überlieferten tragischen Konflikt zwischen dem römischen Konsul Tito und seinem Sohn manlio. ein leidenschaftliches Intrigenspiel entsteht, in das moralische und politische Themen hineinspielen, das letztlich aber durch einwirkung der römischen Tugenden wie »auctoritas«, »clementia« oder »honestas« zu einem guten ende führt. unvergleichlich zeigt sich hier Vivaldis Kunst einer bildhaften Vertonung. Den kriegerischen Ausdruck Arie des Tito, ›Se il cor guerriero‹, erzielt er durch ein dumpf schlagendes rhythmisches Ostinato. Dissonanzen, die sich allmählich

aufschichten und nur zögerlich wieder auflösen, illustrieren das Waffengeklirr. Schließlich ver-deutlichen abwärtslaufende Sechzehntel in den Violinen Titos ermahnung an manlio: »Flieh’ aus dem Kampfgetümmel!«

ähnliche Qualitäten weist die Arie ›Agitata da due venti‹ aus »griselda« auf, eher ein Spätwerk Vivaldis, das 1735 am Teatro S. Samuele in Venedig seine Premiere erlebte. Dem Komponisten soll diese Aufführung einen ertragreichen erfolg eingebracht und ihn aus einer wirtschaftlichen Krise befreit haben. Das auf Boccaccios »Decamerone« beruhende Sujet von der Königin, welche die Zuneigung ihres Volkes wegen des »makels der niederen geburt« erst mühsam erringen muss, stammt ursprünglich von Apostolo Zeno. Doch Carlo goldoni unterzog dieses reform-Drama einer gründlichen Bearbeitung, um es für Vivaldi zu einer bühnengerechten Form aufzubereiten.

Bereits als sich um 1730 der Stilwandel vom Barock zum »galanten Stil« abgezeichnet hatte, ließ Vivaldis erfolg beim venezianischen Publikum nach. Vermutlich aus diesem grund ging er 1740 nach Wien, wo er jedoch bereits zehn monate nach seiner Ankunft starb.

Der einstmals so gefeierte musiker, der vor Adligen, Königen und dem Papst musiziert hatte, starb dort unbeachtet von der musikwelt und wurde in einem einfachen grab beigesetzt. Seine musik geriet schnell in Vergessenheit. erst als 1926 ein verarmtes Kloster im Piemont seine verstaubte notenbibliothek veräußern musste, fielen musikforschern 14 Bände mit bislang unbe-kannten Kompositionen in die hände...

VIrTuOSeS Für VIOLIne VOn LOCATeLLI, TArTInI unD ALBInOnI

Zwar enstammten die jeweils knapp 20 Jahre jüngeren Pietro Antonio Locatelli und giuseppe Tartini nicht der venezianischen Schule, doch beide galten, wie Vivaldi, als herausragende Violinvirtuosen, und beide schrieben Solokonzerte für ihr favorisiertes Instrument. Tartini wirkte seit 1721 hauptsächlich in Padua als erster Violinist an der Basilica di Sant’ Antonio und wurde darüber hinaus in ganz europa gefeiert. Auch er war nach dem Willen der eltern ursprünglich für die theologische Laufbahn vorgesehen, beschäftigte sich aber bereits frühzeitig mit musik.

Vom Spiel des geigers Francesco maria Veracini fasziniert, den er 1716 in Venedig hörte, zog sich Tartini über vier Jahre in eine selbst gewählte Klausur zurück, um seine eigene Spieltechnik zu vervollkommnen. Auch Tartinis Violinkonzert im schmerzlichen e-moll weist die dreisätzige formale Anlage nach dem Satzschema schnell-langsam-schnell auf. Fast frühklassisch gibt sich das einleitende Allegro, das Adagio betört durch eine versonnene, weit ausschweifende Kantilene, und das Presto formt ausgewogen das brillante Finale. Dennoch war Tartini mit dem Werk nicht

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zufrieden: Als alternativ einsetzbaren langsamen Satz komponierte er im Anschluss noch ein Largo-Andante, dessen als motto vorangestellte Verse aus der Feder metastasios Tartinis Bestreben nach tiefstem Ausdruck deutlich machen: »fließt, bittere Tränen, in Bäche, Quellen und Flüsse, bis mein brennender Schmerz vergangen ist.«

Pietro Locatelli stand an Virtuosität Tartini in nichts nach. geboren in Bergamo, studierte er in rom und lebte, nach einem zeitweiligen Wanderleben, das ihn auch in Venedig halt machen ließ, seit 1729 in Amsterdam. hier fand er die besten Verleger der Zeit, welche die Verbreitung seiner Werke sicherstellten, und in den Patriziern der Stadt standen ihm wohl gesonnene mäzene zur Seite. Locatelli als Komponist ist sowohl der Tradition verbunden wie neugierig auf das neue. Die zwölf Solokonzerte seines Opus 3, zusammengefasst unter dem Titel »L’arte del violino«, heben sich aufgrund ihrer bis ins extreme ausgereizten Spieltechnik von den Werken der Zeitgenossen ab. ein veritabler Venetianer war hingegen Tommaso Albinoni, 1671 in Venedig geboren und dort 1751 gestorben. unklar ist, bei wem Albinoni seine Ausbildung erhielt. Zuerst erwähnt findet er sich mit seinem 1694 in Venedig aufgeführten Opernerstling »Zenobia«. Albinoni setzte in seinem Schaffen, das neben Opern auch zahlreiche Instrumentalwerke umfasst, weniger auf effektvolle Virtuosität. gleichwohl wurde er von Bach, der drei Fugen über Themen Albinonis schrieb, sehr geschätzt.

BACh AuF VIVALDIS SPuren

einen noch viel größeren niederschlag als Albinoni hinterließ wiederum Antonio Vivaldi in Johann Sebastian Bachs Werk. In seiner Bach-Biografie vermerkt Johann nikolaus Forkel: »Als eine Anleitung dienten ihm die damahls neu herausgekommenen Violinconcerte von Vivaldi. er hörte sie so häufig als vortreffliche musikstücke rühmen, dass er dadurch auf den glücklichen einfall kam, sie sämmtlich für sein Clavier einzurichten. er studirte die Führung der gedanken, das Ver-hältnis derselben unter einander, die Abwechselungen der modulation und mancherley andere Dinge mehr.« Bachs Stil machte unter dem einfluss Vivaldis eine Weiterentwicklung durch; unter anderem übertrag Bach zwar keineswegs ›sämmtliche‹, so aber doch mehrere Konzerte Vivaldis für Cembalo und die Orgel.

Italienische einflüsse – in Form einer Auseinandersetzung mit der Sonate da chiesa von Arcangelo Corelli – machen sich auch in Bachs »Sechs Sonaten fürs Clavier mit einer obligaten Violine« bemerkbar. Forkel schreibt über die Werke: »Sie sind zu Cöthen verfertigt und können in dieser Art unter Bachs erste meisterstücke gerechnet werden. Sie sind durchgehends fugirt,

auch einige Canones zwischen dem Clavier und der Violine kommen darin vor, die äußerst sangbar und Charaktervoll sind.«

Das Cembalo tritt also mit eigenständigen Aufgaben und gleichberechtigt neben der Violine auf; von seiner angestammten Funktion als bloße Bassstütze hat es sich etabliert. Offensichtlich war es Bachs Absicht, die Barockmusik von der Vorherrrschaft des »Basso continuo« zu befreien, ein Anliegen, das er schließlich in konsequentester Form auch in seinen »Partiten für Violine solo« verfolgte.

mYThOLOgISCheS DrAmA geOrg FrIeDrICh hänDeL »APOLLO e DAFne« (»APOLLO unD DAFne«) hWV 122

georg Friedrich händel war im Sommer 1706 von hamburg aus zu einer Italienreise aufgebro-chen, die ihn zunächst über Florenz, rom und neapel auch nach Venedig führte. Zuvor hatte er den toskanischen granprincipe Ferdinando de’ medici kennengelernt, der ihn zu der reise er-mutigte, um in Italien die neuen Strömungen des musiktheaters zu studieren. In Venedig jedoch fühlte sich der 21-jährige händel zu stark der Konkurrenz der renommierten einheimischen Opernkomponisten ausgesetzt.

Bis zu seinem triumphalen erfolg in Venedig mit »Agrippina« sollte es schließlich noch drei Jahre dauern. So ging händel nach rom, wo die Aussichten, Kompositionsaufträge zu erhalten, ungleich größer waren.

noch in diese italienische Zeit, um 1708/09, fällt die Komposition seiner Kantate »Apollo e Dafne« mit einem der bekanntesten Stoffe der mythologie aus den »metamorphosen« Ovids: Die nymphe Dafne widersteht dem stürmischen Drängen des gottes Apoll. Doch immer heftiger umwirbt Apoll die schöne nymphe, bis sie sich schließlich in höchster not in einen Lorbeer-baum verwandelt.

händels kleine dramatische Szene, eigentlich eine ausgedehnte Serenata mit idyllisch-buko-lischen Zügen, zeichnet das geschehen musikalisch bis ins Detail nach. Für das gegensätzliche Paar – den stürmischen und siegesgewissen Apoll und die zarte zurückweichende nymphe – werden je verschiedene Instrumentengruppen eingesetzt. Zum höhepunkt kommt es, als Apoll die nymphe ergreifen will und sie sich nur durch Verwandlung retten kann. Die Da-capo-Arie steigert sich zur dramatischen Szene; die ruhelosen instrumentalen Begleitfiguren sind sowohl bildhafter Ausdruck für die Verwandlung Dafnes in den sich rankenden Lorbeerbaum wie für den überraschten und enttäuschten Apoll.

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Se il cor guerriero t’invita all’armi Pensa alla legge e al tuo dover.Sfuggi il cimento della battaglia,non ti lusinghi vano piacer.

Arie aus der Oper »griselda« rV 718

Agitata da due ventiFreme l’onda in mar turbatoe l’ nocchiero spaventatogià s’aspetta a naufragar.Dal dovere dall’amoreCombattuto questo corenon resiste e par che cedae incominci a desperar.

reZITATIVLa terra è liberata!La grecia e vendicata! Apollo ha vinto!Dopo tanti terrori e tante stragi Che desolaro e spopolaro i regnigiace Piton, per la mia mano estinto.Apollo ha trionfato. Apollo ha vinto!

AnTOnIO VIVALDI: Se IL COr guerrIerOArie des Tito aus der Oper »Tito manlio« rV 738 (I. Akt, II. Szene)

Wenn dein kriegerisches herz dich zum Kämpfen einlädt, erinnere dich meines Kommandos und deiner Pflicht. Vermeide das risiko der Schlachtund lass nicht eitles Vergnügen dir schmeicheln.

Angetrieben von zwei Winden,Peitschenden Wellen in der aufgewühlten SeeSchon fürchtet der ängstliche SteuermannDas Kentern des Bootes.mit Pflicht und LiebeWird dieses herz bestürmt.es kann nicht widerstehen und scheint aufzu-geben und beginnt zu verzweifeln.

Apollo

Die erde ist befreit!griechenland ist gerächt! Apollo hat gesiegt!nach soviel Schrecken und Zerstörung,Die die reiche verwüsteten und entvölkerten,Fiel Python, ausgelöscht von meiner hand.Apollo hat triumphiert. Apollo hat gesiegt!

AnTOnIO VIVALDI: AgITATA DA Due VenTI

geOrg FrIeDrICh hänDeL: APOLLO e DAFneDramatische Kantate für Sopran, Bass und Instrumente hWV 122

ArIePende il ben dell’universoDa quest’arco salutar.Di mie lodi il suol rimbombeed appresti l’ecatombeAl mio braccio tutelar.

reZITATIVCh’il superbetto AmoreDelle saette mie ceda a la forza;Ch’omai più non si vantiDella punta fata! D’aurato strale.un sol Piton più valeChe mille accesi e saettati amanti.

ArIeSpezza l’arco e getta l’armi,Dio dell’ozio e del piacer.Come mai puoi tu piagarmi,nume ignudo e cieco arcier?

ArIeFelicissima quest’almaCh’ama sol la libertà.non v’e’ pace, non v’e’ calmaPer chi sciolto il cor non ha.

reZITATIVChe voce! Che beltà!Questo suon, questa vista Il cor trapassa.ninfa!.

Apollo

es hängt das Wohl des WeltallsAn diesem heil bringenden Bogen.Von meinem Lobe widerhalle die erdeund bereite ein Opfer meinem schützenden Arm.

Apollo

möge der kleine stolze AmorVor der Kraft meiner Pfeile weichen;er rühme fortan nicht mehrDie tödliche Spitze seines goldenen Pfeiles.ein einziger Python gilt mehrAls tausend entflammte und verwundete Liebhaber.

Apollo

Zerbrich deinen Bogen und wirf die Waffen fort,gott des müßiggangs und des Vergnügens.Wie könntest du mich je verwunden,nackter gott, blinder Bogenschütze?

Dafne

überglücklich ist diese Seele,Die nur die Freiheit liebt. es gibt keinen Frieden und keine ruheFür den, dessen herz nicht frei ist.

Apollo

Welche Stimme! Welche Schönheit!Dieser Klang, dieser Anblick Durchbohren das herz.nymphe!

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Io d’ira avvampo.

DueTTuna guerra ho dentro il seno Che soffrir più non si può.

Ardo, gelo.

Temo, peno;

All’ardor non metti freno Pace aver mai non potrò.

reZITATIVPlacati ai fin, o cara.La beltà che m’infiammaSempre non fiorirà; Ciò che naturaDi più vago formò passa, e non dura.

ArIeCome rosa in su la spinaPresto viene e presto va:Tal con fuga repentina,Passa il fior della beltà.

reZITATIVAh, ch’un Dio non dovrebbe altro Amore Seguir Ch’oggetti eterni: Perirà, finirà caduca polveChe grala a te mi rende,ma non già la virtù che mi difende.

Dafne Ich brenne vor Wut.

Apollo, Dafne gemeinsam

einen Krieg habe ich im herzen,Den man nicht mehr ertragen kann.Apollo

Ich glühe, ich friere.Dafne

Ich fürchte mich, ich leide;Apollo, Dafne gemeinsam

Wenn du meine glut nicht zügelst,Werde ich niemals mehr Frieden finden.

Apollo

Beruhige dich, o Teure.Die Schönheit, die mich entflammte,Wird nicht ewig blühen; Was die naturBesonders lieblich schuf, vergeht und bleibt nicht.

Apollo

Wie die rose auf ihren DornenSchnell kommt und schnell vergeht:So schwindet in rascher Flucht,Die Blume der Schönheit.

Dafne

Ach, ein gott dürfte keiner anderen Liebe nachgehen, nur den ewigen Dingen: Vergehen, enden, zu Staub zerfallen wird, Was mich dir reizvoll macht, Aber nicht die Tugend, die mich verteidigt.

Che veggo, ahi lassa!e che sarà costui, chi mi sorprese?

Io son un Dio, Ch’il tuo bel volto accese.

non conosco altro Dei tra queste selveChe la sola Diana:non t’accostar divinità profana.

Di Cinta io son fratel; S’ami la suora, Abbia, o bella, pietà Di chi t’adora.

ArIeArdi, adori, e preghi in vano:Solo a Cintia io son fedel.Alle fiamme del germanoCintia vuoi ch’io sia crudel.

reZITATIVChe crudel! Ch’importuno!

Cerco il fin de’ miei mali.

ed io lo scampo.

Io mi struggo d’amor.

Dafne

Was seh’ ich, wehe mir!und wer ist derjenige, der mich überrascht?Apollo

Ich bin ein gott, entflammt von deinem schönen Antlitz.Dafne

Ich kenne keine anderen götter in diesen WäldernAls Diana allein:nähere dich nicht, unheilige gottheit.Apollo

Cynthias Bruder bin ich;Wenn du die Schwester liebst,So habe mitleid, o Schöne, mit dem, der dich anbetet.

Dafne

Du brennst, du betest und bittest umsonst:nur Cynthia bin ich treu.gegen die Flammen ihres BrudersWill Cynthia mich grausam.

Apollo

Wie grausam!Dafne

Wie lästig!Apollo

Ich suche ein ende für meine Leiden.Dafne

und ich rette mich davor.Apollo

Ich vergehe vor Liebe.

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28 I 29 TexTe

Tu non mi fuggirai!

Si, che ti fuggirò’.

Ti seguirò, Correrò,Volerò sui passi tuoi:Più veloce del sole esser non puoi.

ArIemie piante correte;mie braccia stringeteL’ingrata beltà.Tocco, la cingo,La prendo, la stringoma, qua novità?Che vidi? Che mirai?Cieli! Destino! che sarai mai?Dafne, dove sei tu? Che non ti trovo.Qual miracolo nuovo ti rapisce, Ti cangia e ti nasconde?Che non t’offenda mai del ’verno il gelone il folgore dal cieloTocchi la sacra e gloriosa fronde.

ArIeCara pianta, co’ miei piantilì tuo verde irrigherò;De’ tuoi rami trionfantiSommi eroi coronerò.Se non posso averti in seno,Dafne, almenoSovra il crin ti porterò.

Apollo

Du wirst mir nicht entfliehen!Dafne

und wie ich dir entfliehen werde!Apollo

Ich werde dich verfolgen, Werde hinter dir herlaufen,Werde deine Schritte im Flug begleiten.Schneller als die Sonne kannst du nicht sein.

Apollo

meine Sohlen laufen;meine Arme umschließen Die undankbare Schönheit.Ich berühre sie, ich umfasse sie,Ich nehme sie, ich erdrücke sie…Aber, was geschieht jetzt?Was sehe ich? Was erschaue ich?himmel! Welch’ geschick! Was wird aus dir?Daphne, wo bist du, dass ich dich nicht finden kann? Welch’ neues Wunder hat dich geraubt, Dich verwandelt und verborgen?möge das eis des Winters dich niemals verletzen,Der himmlische Blitz niemalsDeine heiligen und ruhmreichen äste berühren.

Apollo

Liebe Pflanze, mit meinen TränenWerde ich dein grün begießen;mit deinen herrlichen Zweigen Werde ich die größten helden bekrönen.Wenn ich dich nicht an meiner Brust habenkann, Daphne, wenigstens werde ich dichDann auf meinem Scheitel tragen.

ArIeCome in Ciel benigna stella Di nettun placa il furor, Tal in alma onesta e bellaLa ragion frena t’amor.

reZITATIVOdi la mia ragion!

Sorda son io! Orsa e tigre tu sei!

Tu non sei Dio!

Cedi all’amor, O proverai la forza.

nel sangue mio questa tua fiamma amorza.

DueTTDeh, lascia addolcire quell’aspro rigor,

Più tosto morire che perder l’onor.

Deh, cessino l’ire, O dolce mio cor.

Più tosto morire che perder l’onor.

reZITATIVSempre t’adorerò!

Sempre t’aborrirò!

Dafne

Wie ein gütiger Stern im himmelneptuns Zorn besänftigt, so wird in einer rechtschaffenen und schönen SeeleDie Vernunft der Liebe zügeln.

Apollo

hör’ meine gründe!Dafne

Ich bin taub!Apollo

eine Bärin, eine Tigerin bist du!Dafne

Du bist kein gott!Apollo

gib der Liebe nach Oder du wirst gewalt erfahren.Dafne

In meinem Blut wird deine glut erlöschen.

Apollo

Ach, mildere diese harte Strenge.Dafne

Lieber sterben, als die ehre verlieren.Apollo

Ach, die Zwistigkeiten mögen enden, mein süßes herz.Dafne

Lieber sterben, als die ehre verlieren.

Apollo

Ich werde dich immer anbeten!Dafne

Ich werde dich immer verabscheuen!

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30 I 31 BIOgrAFIen

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32 I 33 BIOgrAFIen

eine umfangreiche europatournee mit magdalena Kožená führt das Venice Baroque Orchestra nach Frankfurt, münchen, Amsterdam, rotterdam, Brüssel, Paris und London.

ein wichtiger und überaus erfolgreicher Teil der Arbeit des Orchesters ist in Vergessenheit geratene Werke des Barock neu vorzustellen. So trug es 1998 im Theater La Fenice zum ersten mal in moderner Zeit Francesco Cavallis Oper »L’Orione« vor, die marcon selbst transkribiert und neu bearbeitet hat. Im Jahr 2000 schloss das Orchester mit dem Theater eine dreijährige Partnerschaft, innerhalb der es bereits zu vier ausverkauften Aufführungen von händels »Siroe« im Winter 2000 kam. umjubelte Aufführungen von »La Cimarosa« schlossen sich im Dezember 2001 an.

Im märz 2000 hat marcon gemeinsam mit dem Venice Baroque Orchestra zur Begeisterung der Kritik Benedetto marcellos Oratorium »The Triumph of Poetry and music« in mailand aufgeführt. Im herbst 2006 hat das VBO wieder am Theater La Fenice die Oper »L’Olimpiade« von galuppi aufgeführt.

Bei seinen Konzertreisen durch ganz europa bemerkte ein Kritiker »den wahren Ausdruck neuen italienischen Barockstils«, und er bezeichnete den Auftritt des ensembles als eine »wirkliche Offenbarung«. Die »new York Times« schrieb im Oktober 2004: »The hottest groups no longer come from england and the netherlands, but from Italy. One of the newest is the Venice Baroque Orchestra . . . a youthful group that plays zestily and with a tightly drilled ensemble.«

Das Venice Baroque Orchestra wird gefördert von der Fondazione Cassamarca in Treviso.

BeSeTZung

Traversflöte

Oboe

Fagott

1. Violine

2. Violine

Viola

Violoncello

Violone

Laute

Leitung und Cembalo

VenICe BArOQue OrCheSTrA

nach einer Begegnung 1997 mit dem Kammerensemble Accademia di San rocco – dessen mitglieder heute den Kern des Venice Baroque Orchestra bilden – gründete Andrea marcon das Venice Baroque Orchestra.

Das Orchester ist in der städtischen Scuola grande, einer der angesehensten kulturellen Insti-tutionen Venedigs, Zuhause und ist das einzige venezianische Orchester, das sich auf Alte musik und das musizieren auf authentischen Instrumenten spezialisiert hat. unter der Leitung des mu-sikers und experten für Barockmusik, Andrea marcon, hat das Orchester mit dem geiger giuliano Carmignola inzwischen fünf CDs für Sony Classical aufgenommen. Die einspielungen von Vivaldis »Vier Jahreszeiten« und 15 weiteren Konzerten des Komponisten als Weltersteinspielung gewannen u.a. den »echo-Preis Klassik« 2001 und 2002. Zwei weitere Aufnahmen umfassen Violinkonzerte von Locatelli sowie Bach-Arien zusammen mit Angelika Kirchschlager.

Seit 2003 hat das Venice Baroque Orchestra einen exklusivvertrag mit der Deutschen gram-mophon gesellschaft. »Andromeda Liberata«, eine Oper die großteils Vivaldi zugesprochen wird, beinhaltet die erste CD-Veröffentlichung. Im April 2005 ist eine CD mit dem Titel »Concerto Vene-ziano« mit giuliano Carmignola erschienen. Im Frühjahr 2006 wurde eine CD bei der Dgg mit dem Titel »Concerti e Sinfonie per archi« veröffentlicht. Die jüngste Aufnahme mit motetten von Vivaldi unter dem Titel »amor sacro« mit Simone Kermes und dem Venice Baroque Orchestra wurde im Februar 2007 veröffentlicht.

Die Saison 2004/05 wurde mit mehreren Konzerten im rahmen des »Feste musicali per San rocco« in Venedig eröffnet. Darunter war auch die Premiere von Andromeda Liberata. Anschlie-ßend führten Konzerte das Venice Baroque Orchestra in die Carnegie hall new York sowie nach rotterdam, utrecht, Amsterdam und London. mit Katia und marielle Labèque unternahm das Venice Baroque Orchestra eine erfolgreiche Tournee durch nordamerika. Im Sommer 2006 war das Venice Baroque Orchestra erneut auf Tournee mit den Stationen münchen, »moselfestwochen«, »Ludwigsburger Schlossfestspiele«, in Weimar im rahmen des »mDr musiksommers«, und erstmals in der Dresdner Frauenkirche. Im herbst 2006 folgten Auftritte im Festspielhaus Baden-Baden, der Alten Oper Frankfurt, der Liederhalle Stuttgart und der Laeiszhalle hamburg.

eine weitere Deutschlandtournee wird im mai bis Juli sowie im herbst 2007 stattfinden. Stationen dabei sind u.a. die »Schwetzinger Festspiele«, die »händel Festspiele« in halle, die »Orgelfestspiele« in nürnberg sowie die Frauenkirche zu Dresden. Im KOnZerThAuS DOrTmunD und bei den »Ludwigsburger Schlossfestspielen« wird das Orchester zu Projekten mit mehreren Konzerten als Orchestra in residence zu gast sein.

michele FavaroStefanie haegele, michele FavaroStefano meloniLuca mares, massimiliano Tieppo, giuseppe Cabrio, Jonathan guyonnetgiorgio Baldan, gianpiero Zanocco, massimiliano SimonettoAlessandra Di Vincenzo, mauro righiniFrancesco galligioni, Daniele BovoAlessandro SbrogiòIvano ZanenghiAndrea marcon

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AnDreA mArCOn

Der italienische Organist, Cembalist, Dirigent und musikwissenschaftler Andrea marcon ist inzwischen zu einem der anerkanntesten musiker und Spezialisten für frühe italienische musik geworden. nach einer Begegnung 1997 mit dem Kammerensemble Accademia di San rocco – dessen mitglieder heute den Kern des Venice Baroque Orchestra bilden – gründete er das Venice Baroque Orchestra.

es ist heute das einzige Orchester, das sich auf die Aufführung des umfangreichen musikerbes der Stadt auf historischen Instrumenten zur Aufgabe gemacht hat. Andrea marcon und das Venice Baroque Orchestra haben zusammen mit giuliano Carmignola für SOnY Vivaldis »Vier Jahres-zeiten« sowie drei weitere Konzerte des Komponisten als Weltersteinspielung aufgenommen. Die CD gewann den »echo« 2001. Weitere Aufnahmen des ensembles bei SOnY umfassen unbekannte Vivaldi-Violinkonzerte sowie Violinkonzerte von Locatelli, und eine einspielung Andrea marcons der Bach-Sonaten für Cembalo und Violine zusammen mit giuliano Carmignola.

Bei der Deutschen grammophon ist 2004 die teilweise Vivaldi zugesprochene Oper »Andro-meda Liberata« erschienen. Zwei weitere Veröffentlichungen sind die CD »Concerto Veneziano« und unbekannte Vivaldi-Violinkonzerte mit dem geiger giuliano Carmignola, sowie ganz aktuell »Concerti e Sinfonie per archi« im Sommer 2006.

Durch ihre intensive Auseinandersetzung mit der musikalischen Tradition ist es Andrea marcon und seinem Orchester gelungen, einige barocke meisterwerke vor dem Vergessen zu retten: ein denkwürdiges Beispiel dafür ist die Aufführung von Francesco Cavallis Oper »L’Orione« 1998 im Theater La Fenice, die marcon zu diesem Anlass selbst transkribiert und in einer neufassung herausgebracht hat. In dieser Tradition kam dort unter seiner Leitung auch händels »Siroe« und »La Cimarosa« zur Aufführung. 2001 trat Andrea marcon mit seinem Venice Baroque Orchestra und giuliano Carmignola beim »europäischen musikfest« in Stuttgart, beim »Schleswig-holstein musikfestival«, im herkulessaal münchen und in Tokio auf. Zudem gab er mit dem Orchester und Carmignola ein umjubeltes Debüt im new Yorker Lincoln Center, dem eine uSA-Tournee im Oktober 2002 folgte.

Des weiteren spielten sie in der letzten Saison bereits in mailand, Florenz, Paris, genua, Bologna, Lyon, Düsseldorf, Berlin, Frankfurt, Dortmund und hamburg. In mai 2003 fand eine umfangreiche europatournee mit der Sängerin Angelika Kirchschlager statt.

2006 und 2007 gibt es mit dem Venice Baroque Orchestra und Andrea marcon 20 Konzerte in Deutschland mit unterschiedlichen Programmen. Darunter ist eine Tournee mit magdalena Kožená im november 2007.

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Als Dozent für Violine war Carmignola über zehn Jahre am Konservatorium in Venedig tätig und von 1978 bis 1985 Konzertmeister im Orchester des Theaters La Fenice. Seine Zusammenarbeit zunächst mit den Sonatori de la gioiosa marca und nun mit dem Venice Baroque Orchestra hat Carmignola zur Leitfigur des barocken Violinstils, vor allem der italienischen musik des 18. Jahrhunderts, gemacht. Als meister sowohl auf der Barock-, als auch auf der modernen geige, begann Carmignolas künstlerische Laufbahn zunächst mit Preisen bei dem nationalen geigen-wettbewerb »Premio Città di Vittorio Veneto« 1971 und 1973 bei dem internationalen Wettbewerb »niccolò Paganini« in genua. Als Solist ist er in ganz europa mit den größten Orchestern unter der Leitung von Dirigentengrößen wie Claudio Abbado, eliahu Inbal, Peter maag und giuseppe Sinopoli aufgetreten. In Begleitung der I Virtuosi di roma ging er in den 1970er Jahren als Solist auf Welttournee und arbeitete gleichzeitig mehrfach mit einem Klavierquartett bestehend aus den musikern Danilo rossi, geige, mario Brunello, Cello und Andrea Lucchesini, Klavier, zusammen.

In Treviso geboren, begann giuliano Carmignola sein Studium zunächst bei seinem Vater und ging später an das Konservatorium Benedetto marcello in Venedig. er besuchte meisterkurse bei nathan milstein und Franco gulli an der Accademia musicale Chigiana in Siena sowie bei henryk Szeryng am genfer Konservatorium. giuliano Carmignola nimmt regelmäßig an Barockmusik-Festivals in ganz europa teil, zu denen auch renommierte Spielorte wie Brügge, Luzern, Wien, Brüssel, Salzburg und Barcelona gehören. 1999 wurde Carmignola als Professor für Violine an die musikhochschule Luzern berufen. Außerdem ist er regelmäßig als Dozent an der Accademia musicale Chigiana tätig. In dieser und der kommenden Saison wird Carmignola als Solist in granada, rom, monte Carlo, rotterdam, Bonn, Zürich, essen, Baden Baden, münchen, Berlin und Dortmund zu hören sein. Zusammen mit dem Venice Baroque Orchestra konzertiert er mit großem erfolg bei den großen internationalen Festivals und in den renommiertesten Konzertreihen.

Im Februar 2007 war er zusammen mit dem Venice Baroque Orchestra auf einer überaus erfolg-reichen uSA-Tournee. Die einspielung der »Vier Jahreszeiten« sowie dreier bislang unveröffentlichter Vivaldi-Violinkonzerte zusammen mit dem Venice Baroque Orchestra unter Andrea marcon bei SOnY gewann den »echo-Preis« 2001. eine zweite gemeinsame SOnY-CD mit weiteren unbekannten Vivaldi-Violinkonzerten folgte. Die letzten Aufnahmen bei SOnY sind eine gemeinsame CD mit Violinkonzerten von Locatelli sowie eine einspielung der Bach Sonaten für Cembalo und Violine zusammen mit Andrea marcon. Seit 2004 ist giuliano Carmignola exklusivkünstler bei der Deutschen grammophon, eine erste Veröffentlichung mit dem Titel »Concerto Veneziano« ist im mai 2005 erschienen. eine weitere Aufnahme mit unbekannten Vivaldi-Konzerten wurde im Frühjahr 2006 veröffentlicht. giuliano Carmignola spielt auf einem originalen italienischen Instrument aus dem 18. Jahrhundert (erbauer unbekannt) und auf einer Pietro guarneri von 1733.

Als Dirigent stand Andrea marcon zudem in der vergangenen Saison dem WDr Sinfonieorchester Köln und dem genfer Kammerorchester vor. Im Frühjahr 2004 dirigierte er an der Frankfurter Oper händels »Ariodante«, die Wiederaufnahme war im April 2005. Weitere Opernproduktionen in Frankfurt bis 2010 sind in Planung. 2005 war Andrea marcon erneut in Schwetzingen und beim »europäischen musikfest« in Stuttgart zu gast, sowie zum zweiten mal am Pult des WDr Sinfonieorchesters. eine feste Zusammenarbeit verbindet ihn seit Beginn der Saison 2006/07 mit der Kammerakademie Potsdam.

Zwischen 1983 und 1997 war Andrea marcon als Cembalist und Organist in dem aus Treviso stammenden ensemble für Alte musik Sonatori della gioiosa marca tätig, das für seine Aufnahmen italienischer Barockmusik mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. gleich-zeitig war Andrea marcon gründer und Künstlerischer Leiter des internationalen Orgelfestivals »Città di Treviso« und machte sich bei der neubewertung und restaurierung der historischen Orgeln dieser Stadt verdient. einige seiner Orgelaufnahmen haben angesehene Preise erhalten, zu denen auch der Preis der Deutschen Schallplattenkritik sowie die höchste Auszeichnung mit dem Antonio Vivaldi record Award gehören.

Seit 1997 unterrichtet Andrea marcon Cembalo und hält Interpretationskurse an der Schola Cantorum Basiliensis und war in dieser Zeit gleichzeitig als gastdozent am Sweelinck Conserva-torium in Amsterdam und am Salem College of the north Carolina School of Arts tätig. Während seiner Auftritte bei Festivals und Konzertreihen in ganz europa gab Andrea marcon Seminare und meisterklassen in den Konservatorien in Toulouse, hamburg, göteborg, malmö, Karlsruhe und Kopenhagen. er hat weiterhin bei den Vorbereitungen zu neubearbeitungen von Partituren vieler Barockopern mitgewirkt und zum »revival« von Werken wie glucks Paride e elena, monteverdis Orfeo und II ritorno di ulisse in Patria und Cavallis Calisto beigetragen. Seit Beendigung seines Studiums an der Schweizer Schola Cantorum Basiliensis in Basel, wo er von Barockspezialisten wie hans-martin Linde und Ton Koopman unterricht erhielt, ist der in Treviso geborene marcon auf allen bekannten Festivals für Alte musik in europa anzutreffen, um sich mit renommierten Kollegen auszutauschen und den nachwuchs zu unterrichten.

gIuLIAnO CArmIgnOLA

Als einer der besten italienischen geiger seiner generation und äußerst geschätzter Kammer-musiker, der sowohl auf dem barocken, als auch auf dem modernen Instrument zuhause ist, werden die Auftritte von giuliano Carmignola überall gefeiert.

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Yeree Suh

Yeree Suh debütierte 2003 am Tiroler Landestheater und an der Berliner Staatsoper in monte-verdis »L’Orfeo« (ninfa) unter Leitung von rené Jacobs. Sie singt auf der CD-Aufnahme von »Le nozze di Figaro« unter rené Jacobs (harmonia mundi). Ihr breit gefächertes repertoire erstreckt sich von monteverdi über Bach, mozart, Schubert, vom italienischen Belcanto bis hin zur zeitge-nössischen musik.

Sie wirkte unter anderem bei den DSO in »Die sieben Worte« SWV 478 von heinrich Schütz unter Ton Koopman mit, bei der europäischen erstaufführung von matthias Pintschers »Fantasie with lilies white« unter Kent nagano in der Berliner Philharmonie, bei monteverdis madrigale unter rené Jacobs an der Staatsoper Berlin und bei mendelssohns »ein Sommernachtstraum« unter Philippe herreweghe.

Yeree Suh trat in zahlreichen Konzerten als Solistin unter Dirigenten wie marek Janowski, Charles Dutoit, georg Christoph Biller, Attilio Cremonesi und masaaki Suzuki auf. u.a. bei den »Innsbrucker Festwochen für alte musik«, den Barocktagen an der Staatsoper Berlin, »herreweghe Festival«, »Vlaandern-Festival«, »zeitfenster Biennale Alter musik Berlin«, »musikfestspiele Pots-dam Sanssouci«, »ultraschall – Das Festival für neue musik«, in Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Belgien, Spanien, Portugal, Costa rica, Brasilien, Argentinien, Japan und Korea.

VITO PrIAnTe

Vito Priante wurde 1979 in neapel geboren, wo er im Jahre 2003 sein Studium in geschichte der deutschen und französischen Sprache abschloss. 2002 gewann er den Preis »mismesis Opera Studio« in Kooperation mit der Accademia Chigiana in Siena und der maggio musicale Fiorentino. er trat im Teatro la Pergola in Florenz in Puccinis »gianni Schicchi« mit maestro nir Kabaretti auf. In der Saison 2002/03 gab er sein Debüt in »Serva padrona« von Pergolesi im Teatro Communale und im Teatro goldoni in Florenz unter der Leitung von maestro A. Bosman. Im Jahre 2003 gewann er ein Stipendium der Accademia Lirica rotariana von mailand, geleitet von maestro m. montanari für das Teatro alla Scala. Zugleich gewann er auch den »Caruso Prize«.

Vito Priante tritt mit bedeutenden ensembles im Bereich der Alten musik auf, u.a. mit Il Comp-lesso Barocco, europa galante, La Pietà Dei Turchini, Baseler Kammerorchester, Stradella Consort und Venice Baroque Orchestra. Während seiner glänzenden Karriere debütierte er in Bernsteins »Chichester Psalms« (maggio musicale Fiorentino mit D. Oren), in Brittens »Death in Venice« (66°

maggio musicale Fiorentino mit B. Bartoletti), in m. Pannis »The Banquet« (maggio musicale Fiorentino mit m. Panni) und als graf in D. Cimarosas »Il matrimonio segreto« (Teatro di Treviso).

2004 gab er sein Debüt in händels »Siroe« in der Brooklyn Academy of music new York unter der Leitung von Andrea marcon und Jorge Lavelli. Bei seinen jüngsten engagements trat er in namhaften Opernhäusern und bei Festivals auf, darunter Teatro nacional Sao Carlos di Lisbona (»Il dissoluto assolto« von Azio Corghi, »motezuma« von Vivaldi), Bayerische Staatsoper (»La Calisto« von Cavalli), Auditorio nacional de madrid (»messiah« von händel), Ambronay Festival, Teatro alla Scala di milano (u.a. »rinaldo«, »Le nozze di Figaro«), Teatro Comunale di Firenze, La Fenice di Venezia (»Il matrimonio segreto«, »Die Zauberflöte«), Festival monteverdi di Cremona,Teatro Carlo Felice di genova (»Don giovanni«, »Orlando Furioso«, »Die Zauberflöte«).

2006 trat er in mozarts »Vesperae solennes de confessore« und »missa Solemnis« im Wiener musikverein unter der Leitung von riccardo muti auf. 2007 singt er u.a. in Vivaldis »Tito manlio« im Palais des Beaux Arts in Brüssel mit Accademia Bizantina unter der Leitung von Ottavio Dantone; in Scarlattis »narciso« in Bilbao, madrid und Saragoza mit europa galante unter Fabio Biondi; in händels »giove in Argo« in göttingen, halle und hannover mit dem ensemle Il Complesso Barocco unter Alan Curtis.

Seine Diskographie umfasst unter anderem händels »rodelinda« (Deutsche grammophon) und »Lotario« (Bmg/Deutsche harmonia mundi), »Floridante« (Deutsche grammophon), Donizettis »Pietro il grande« und Vivaldis »motezuma« (Dg). Zukünftige engagements werden Priante u.a. zu den händel-Festspielen nach halle, zu den »Salzburger Festspielen« (haydn »Armida«), zum Wiener musikverein unter riccardo muti (Cherubini »regina Coeli«) und an die Bayerische Staatsoper (händel »Ariodante« und »Tamerlano«) führen.

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grOSSe FeSTIVALS WerFen Ihren SChATTen VOrAuS

FInnISChe KLAngWWeLTenDie Festivals des KOnZerThAuS DOrTmunD werden weiter geführt. gleich zu eröffnung der Spielzeit 2007/08 wird dem 50. Todestag des großen finnischen nationalkomponisten, Jean Sibelius, gedacht. Seine großartige musik wird von erstklassischen, meist finnischen musikern authentisch dargeboten.

Di – Sa 18. – 22.09.2007

nIChT nur FILmmuSIKgyörgy Ligeti zählt zu den erneuerern der Zeitgenössischen musik. Seine musik diente u.a. der untermalung von Filmklassikern wie Stanley Kubricks »2001 – Odyssee im Weltraum«. Ligetis musik zeigt, dass Zeitgenössische musik nicht nur akademisch und schwer zu hören sein muss:

ein musikalisches Augenzwinkern ist stets mitkomponiert!

Do – So 03.– 06.04.2007

BArOCKe PrAChTmarc minkowski, der 2008 auch wieder das neujahrskonzert im KOnZerThAuS DOrTmunD dirigieren wird, gehört zu den aufregendsten und umtriebigsten heutigen Dirigentenpersönlichkeiten. Der Fachmann für Barockmusik beschränkt sich aber nicht nur auf diese epoche. In dem ihm gewidmeten Festival stellt er musik von händel und rameau, aber auch Beethovens »eroica« vor.

Do – So 29.05.– 01.06.2007

WeITerhÖren

GiulianoCarmignola

Hören Sie rein auf www.klassikakzente.de!Wöchentlich top-aktuell: Klassik-News, CD-Neuerscheinungen, Konzert- und TV-Daten und vieles mehr

VIVALDIAntonio Vivaldi: Konzerte für Violine, Streicher und Basso continuoGiuliano Carmignola, ViolineVenice Baroque OrchestraDirigent: Andrea MarconArchiv Produktion 477 6005

AndreaMarcon

„Es ist schwer vorstellbar, dass Vivaldi jemals überzeugendere Botschafter haben könnte.“Baltimore Sun

GiulianoCarmignola und Andrea Marcon signieren nach dem Konzert!

Marcon_Carmig_120_190_Dm_P.indd 1 24.04.2007 12:18:25 Uhr

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TexTe Dr. Jan Boecker

FOTOnAChWeISe S. 30 © Fardin Omar, Deutsche grammophonS. 34 © nana Watanabe, Sony Classical

herAuSgeBer KOnZerThAuS DOrTmunD

geSChäFTSFührer unD InTenDAnT Benedikt Stampa

reDAKTIOn Claudia Beißwanger · Franziska graalmann

KOnZePTIOn Kristina erdmann

AnZeIgen milena Ivkovic · T 0231-22696-161

DruCK gustav Kleff gmbh & Co. Kg · Dortmund

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche unterstützung.

Druckfehler und änderungen von Programm und mitwirkenden vorbehalten!

ImPreSSum

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Konzerthaus dortmundphilharmonie für westfalen

brücKstrasse 21 I 44135 dortmundt 0231-22 696 200 I f 0231-22 696 [email protected]