AB 29. SEPTEMBER IM KINO - SPIEGEL

2
Weitere Premieren & Festivals BERLIN Diskurs über die Serie … Wir ersparen Ihnen hier den ganzen Titel. Nur so viel: René Pollesch hat Martin Wuttke einen Monolog geschrieben, in dem es ausdrück- lich nicht um den designierten Intendanten geht. Uraufführung am 18. 10. in der Volksbühne. HAMBURG Theaterfestival. Highlights aus dieser und der vergangenen Saison, von der „Penthesilea“ aus Frankfurt bis zu „Väter und Söhne“ aus Berlin. 2. 10.–30. 11., diverse Orte. Eines langen Tages Reise in die Nacht. Karin Henkel inszeniert Eugene O’Neills Familienhölle. Premiere 14. 10., Schauspielhaus. MÜNCHEN Point of no return. Yael Ronen macht sich mit ihrem Ensemble auf die Suche nach Momenten, die etwas endgültig machen. Premiere 27 . 10., Kammerspiele. ZÜRICH Frau Schmitz. Eine Geschäfts- reise nach Pakistan könnte die Firma retten – aber das geht nur in Männerkleidern. Lukas Bärfuss’ neues Stück über neue Realitäten inszeniert Barbara Frey. Uraufführung 22. 10., Pfauen. 25 Klassik Die Pianistin Dina Ugorskaja erweckt Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ beherzt und beschwingt zum Leben. CAvi-music. Wie temperiert man ein Kla- vier? Das war eine aktuelle Fra- ge zu Zeiten von Johann Sebas- tian Bach. Denn musikalische „Temperatur“ – der Ausgleich zwischen den Stimmungen al- ler Tonarten, sodass Akkorde annehmbar rein klingen – ist eine kniige Sache, heikler noch, als wollte man ein Sudo- ku von Hand basteln. Bachs „Wohltemperirtes Clavier“ mit 48 Präludien und Fugen in al- len Dur- und Molltonarten lie- fert eine Art Härtetest für In- strumente. Künstlerisch sind die zwischen 1720 und 1742 ent- standenen Stücke erst recht ein harter Brocken: Charakterstark klingt ihr kontrapunktisch dicht gewirkter Stimmteppich nur, wenn der Interpret das Werk quasi verinnerlicht hat. Unzählige Pianisten und Cem- balisten haben sich dieser Auf- gabe gestellt; von Verfechtern der Klarheit wie Rosalyn Tu- reck oder Evgeni Koroliov über den Radikalen Glenn Gould, Humanisten wie András Schioder die virtuose Cembalistin Christine Schornsheim bis hin zum Jazzer Keith Jarrett und bekennenden Romantikern, etwa Daniel Barenboim. Wer diesem Klub der Könner beitre- ten will, braucht enormen Mut zur Eigenständigkeit. Dina Ugorskaja hat ihn. Ein Jahr lang ist sie in den Klangkosmos abgetaucht, den der Virtuose Hans von Bülow das „Alte Tes- tament“ der Klavierliteratur ge- nannt hat. Dann war oenbar alle Scheu überwunden und alle Kopfarbeit abgetan, so herrlich frisch klingt ihre Deu- tung. Historisch informiert, aber voller Anschlagsvielfalt und ohne stil-pädagogischen Zeigenger, sicher in der Balan- ce von Haupt- und Nebenstim- men, von tänzerischen, choral- haften und bravourös improvi- satorischen Passagen, steht der Zyklus wie aus einem Guss da. Man hört sich fest, immer wie- der – Besseres hätte dem Klassi- ker Bach kaum passieren kön- nen. Johannes Saltzwedel Bach-Interpretin Dina Ugorskaja MANDARIN PRODUCTION, X FILME CREATIVE POOL und FOZ präsentieren Pierre Niney Paula Beer WWW.FRANTZ.X-VERLEIH.DE /X VERLEIH ein film von François Ozon Ernst Stötzner Marie Gruber Johann Von Bülow Anton Von Lucke Cyrielle Clair Alice De Lencquesaing liebe muss man können EIN FILM VON DANI LEVY (ALLES AUF ZUCKER) WUNDERLICHS die welt der MIKE MÜLLER PETER SIMONISCHEK CHRISTIANE PAUL STEFFEN GROTH MARTIN FEIFEL EWI RODRIGUEZ HANNELORE ELSNER KATHARINA SCHÜTTLER WWW.DIEWELTDERWUNDERLICHS.X-VERLEIH.DE WWW.FACEBOOK.COM/XVERLEIH AB 13. OKTOBER IM KINO AB 29. SEPTEMBER IM KINO

Transcript of AB 29. SEPTEMBER IM KINO - SPIEGEL

Page 1: AB 29. SEPTEMBER IM KINO - SPIEGEL

Weitere Premieren& Festivals

BERLIN

Diskurs über die Serie … Wir ersparen Ihnen hier den ganzenTitel. Nur so viel: René Polleschhat Martin Wuttke einen Monologgeschrieben, in dem es ausdrück-lich nicht um den designierten Intendanten geht. Uraufführung

am 18. 10. in der Volksbühne.

HAMBURG

Theaterfestival. Highlights ausdieser und der vergangenenSaison, von der „Penthesilea“aus Frankfurt bis zu „Väter undSöhne“ aus Berlin. 2. 10.–30. 11.,

diverse Orte.

Eines langen Tages Reise in die

Nacht. Karin Henkel inszeniertEugene O’Neills Familienhölle.Premiere 14. 10., Schauspielhaus.

MÜNCHEN

Point of no return. Yael Ronenmacht sich mit ihrem Ensembleauf die Suche nach Momenten,die etwas endgültig machen.Premiere 27. 10., Kammerspiele.

ZÜRICH

Frau Schmitz. Eine Geschäfts-reise nach Pakistan könnte dieFirma retten – aber das geht nurin Männerkleidern. Lukas Bärfuss’ neues Stück über neueRealitäten inszeniert BarbaraFrey. Uraufführung 22.10., Pfauen.

25

KlassikDie Pianistin Dina Ugorskaja erweckt Bachs „WohltemperiertesKlavier“ beherzt und beschwingt zum Leben. CAvi-music.

Wie temperiert man ein Kla-vier? Das war eine aktuelle Fra-ge zu Zeiten von Johann Sebas-tian Bach. Denn musikalische„Temperatur“ – der Ausgleichzwischen den Stimmungen al-ler Tonarten, sodass Akkordeannehmbar rein klingen – isteine knifflige Sache, heiklernoch, als wollte man ein Sudo-ku von Hand basteln. Bachs„Wohltemperirtes Clavier“ mit48 Präludien und Fugen in al-len Dur- und Molltonarten lie-fert eine Art Härtetest für In-strumente. Künstlerisch sinddie zwischen 1720 und 1742 ent-standenen Stücke erst recht einharter Brocken: Charakterstarkklingt ihr kontrapunktischdicht gewirkter Stimmteppichnur, wenn der Interpret dasWerk quasi verinnerlicht hat.Unzählige Pianisten und Cem-balisten haben sich dieser Auf-gabe gestellt; von Verfechternder Klarheit wie Rosalyn Tu-reck oder Evgeni Koroliov überden Radikalen Glenn Gould,Humanisten wie András Schiff

oder die virtuose CembalistinChristine Schornsheim bis hinzum Jazzer Keith Jarrett undbekennenden Romantikern,etwa Daniel Barenboim. Werdiesem Klub der Könner beitre-ten will, braucht enormen Mutzur Eigenständigkeit. DinaUgorskaja hat ihn. Ein Jahrlang ist sie in den Klangkosmosabgetaucht, den der VirtuoseHans von Bülow das „Alte Tes-tament“ der Klavierliteratur ge-nannt hat. Dann war offenbaralle Scheu überwunden undalle Kopfarbeit abgetan, soherrlich frisch klingt ihre Deu-tung. Historisch informiert,aber voller Anschlagsvielfaltund ohne stil-pädagogischenZeigefinger, sicher in der Balan-ce von Haupt- und Nebenstim-men, von tänzerischen, choral-haften und bravourös improvi-satorischen Passagen, steht derZyklus wie aus einem Guss da.Man hört sich fest, immer wie-der – Besseres hätte dem Klassi-ker Bach kaum passieren kön-nen. Johannes Saltzwedel

Bach-Interpretin Dina Ugorskaja

MANDARIN PRODUCTION, X FILME CREATIVE POOL und FOZ präsentieren

P i e r r e N i n e y Pa u l a B e e r

WWW.FRANTZ.X-VERLEIH.DE /X VERLEIH

ein film vonFrançois Ozon

Ernst Stötzner Marie Gruber Johann Von BülowAnton Von Lucke Cyrielle Clair Alice De Lencquesaing

liebe muss man können

EIN F ILM VON DANI LEVY (ALLES AUF ZUCKER)

WUNDERLICHSdie welt der

MIKE MÜLLER

PETER S IMONISCHEK

CHRISTIANE PAUL

STEFFEN GROTH

MARTIN FE IFEL

EWI RODRIGUEZ

HANNELORE ELSNER

KATHARINA

SCHÜTTLER

WWW.DIEWELTDERWUNDERLICHS.X-VERLEIH.DE

WWW.FACEBOOK.COM/XVERLEIH

AB 13. O K T O B E R

IM KINO

AB 29. SEPTEMBER

IM KINO

Page 2: AB 29. SEPTEMBER IM KINO - SPIEGEL

26

Sängerin Regina Spektor

Die New Yorker Sängerin Regina Spektor erzählt auf „Remember

Us to Life“ große Geschichten. Warner, erscheint am 30.9.

Irgendwann kriegt der großePop sie alle, zum Glück. Als dieamerikanische Sängerin ReginaSpektor, 36, Anfang der Nuller-jahre zum ersten Mal von sichhören ließ, war sie eines dieserhochbegabten New Yorker Anti-Folk-Mädchen, die aus ein paarCafés an der Lower East Side ei-gensinnige Musik mit ironiesat-ten Texten in die Welt hinaus-funkten. Schlaue Songs für we-nige Leute. „Remember Us toLife“ heißt das neue Album vonSpektor, es ist das mittlerweilesiebte; schlaue Songs singt sienoch immer – nur mittlerweilefür alle. Geboren wurde Spek-tor in Moskau, wegen des russi-schen Antisemitismus wanderteihre Familie nach Amerika aus,als Regina neun Jahre alt war.Aufgewachsen ist sie in NewYork. Seit sie klein ist, spielt sieKlavier. Dort entstehen bis heu-te ihre Songs. Auf ihren erstenPlatten waren diese LiederWundertüten, in die Spektorfremde Stimmen und surrealeIdeen packte, mittlerweile funk-

tionieren sie eher wie Kurz -geschichten. Etwa „Bleeding Heart“, ein Lied über einenMenschen mit Angststörung,der Zuneigung sucht, sie abernicht bekommt, weil ihm seineeigene Angst im Weg steht. Früher hätte Spektor in ihrer Musik wahrscheinlich das kleineund ängstliche Moment dieserGeschichte betont – nun singtSpektor sie als Piano-Popsong,der von einem Menschen er-zählt, in den sich jeder hinein-fühlen kann. Tobias Rapp

Weiteres Popalbum

Devendra Banhart: Ape in Pink

Marble. Nonesuch. Dass der

zauselige Devendra Banhart eine

wunderbare Stimme hat, war

schon klar, als er noch verzettel-

ten Bartträger-Freakfolk spielte.

Nun hat er den Softpop ent-

deckt – viel eleganter und ge-

fühlvoller kann man den kaum

spielen. Manchmal dauert es, bis

man seine Bestimmung findet.

Fo

tos:

Sh

erv

in L

ain

ez

/W

arn

er

Mu

sic

; P

atr

ick J

oh

an

nse

n/

Da

vid

s (

r.o

.);

Ho

lly H

orn

er/

Un

ive

rsa

l P

ictu

res (

r.u

.)

Weitere Klassikalben

W. A. Mozart: Klavierkonzerte

17 und 27. Oehms Classics.

Sophie-Mayuko Vetter bezaubert

mit Noblesse, auch in zwei

selten gespielten Fragmenten.

Miloslav Kabeláč: Sämtliche

Symphonien. Supraphon. Wie-

derentdeckung des politisch

ausgegrenzten Klangdenkers,

der von 1908 bis 1979 lebte.

Gustav Helsted: Decet und

Streichquartett. Dacapo. Fein-

sinnige dänische Spätromantik,

entstanden 1891 und um 1917.

Mozart/Beethoven: Streich-

quartette. Das Meccore Quartet

präsentiert seine CD. Konzerte:

23.10. Göttingen, 29.10. Meers-

burg, 30.10. Bad Iburg.

Konzerte & Premieren

BERLIN

Ludwig van Beethoven: Fidelio.

Daniel Barenboim dirigiert, Harry

Kupfer inszeniert. Staatsoper im

Schiller Theater, Premiere 3.10.

FRANKFURT AM MAIN

Christiane Karg. Die Meister -

sopranistin singt Debussy, Ravel,

Delage, Wagner und Webern.

Alte Oper, 4.10.

LUDWIGSHAFEN

Oktette mit Bläsern. Raritäten

von Jean Françaix und Franz

Schubert. Philharmonie, 23.10.

WIEN

Antonio Salieri: Falstaff. René

Jacobs dirigiert die Shake-

speare-Oper von 1799. Theater

an der Wien, Premiere 12.10.

Pop/Alben

Von Werken.

Von Wirkung.

Von Relevanz.

Andruck

›Das Magazin für Politische Literatur‹ Montag 19:15

Büchermarkt

›Aus dem literarischen Leben‹ Montag bis Freitag 16:10 ›Bücher für junge Leser‹ Samstag 16:05 ›Das Buch der Woche‹ Sonntag 16:10

Lesezeit

Mittwoch 20:30

Studio LCB

›Aus dem Literarischen Colloqium Berlin‹ Jeden letzten Samstag im Monat 20:05

Literatur im Deutschlandfunk

Alles von Relevanz.

UKW, DAB+ und im Netz