Abb. 1 - Debo Agrarservice...oder 4 Zylinder (113 PS / 83 kW) • 6 verschiedene Lenkmodi •...

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AGRARTAGE 2020 24 DAS DEUTSCHE WEINMAGAZIN • 15.2.2020 4 D ie Gründe, weshalb im Jahr 1895 die Hessische Obst- und Weinbau- schule in Oppenheim gegründet wurde, sind auch heute noch aktuell, sagte Dienststellenleiter Michael Lipps bei der Eröffnung der Agrartage: „Stärkung der Agrarstruktur, Innovation und Wissens- transfer, Sicherstellung der Produktion ausreichend gesunder Lebensmittel.“ Aus Messerundgang Agrartage Rheinhessen 2020 125 Jahre Weinbauschule in Oppenheim – zum Auftakt des Jubi- läumsjahres fanden in Nieder-Olm die Agrartage Rheinhessen statt. Dr. Philipp Rüger, DLR RNH, Dienststelle Oppenheim, hat sich auf der Ausstellung umgesehen und stellt Neuheiten vor. Stetig im Wandel der Weinbauschule wurde das DLR Rhein- hessen-Nahe-Hunsrück, das einer der Mitveranstalter der 71. Agrartage Rhein- hessen ist. Die Zahl der Aussteller, die ihre Produk- te und Dienstleistungen in fünf Zelten und dem Freigelände zeigten, blieb konstant bei 425. Sehr gut besucht waren auch die Vortragsveranstaltungen aller Sparten in der Ludwig-Eckes-Halle (Abb. 1). Begin- nend mit dem Tag der Landfrauen am Montag mit After-Work-Party, über Land- wirtschaft, Obstbau, Oenologie, Markt- wirtschaft bis hin zum Weinbau am Frei- tag, wurden vielfältige Themen vorgestellt. Im Fokus stand die gesellschaftspoliti- sche Diskussion rund um die Landwirt- schaft. Bemerkenswert waren die Vorträge am Dienstagnachmittag, in denen Prof. Dr. Matthias Michael und Prof. Dr. Enno Bahrs die Stellung der Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Umwelt- und Naturschutz sowie Ökonomie reflektier- ten. Grundtenor der Referate war eine Versachlichung der Argumentation. Weg vom Fordern, hin zum transparenten In- formationsaustausch zwischen Verbrau- chern und Erzeugern. Viele der Besucher blieben in der Halle zur kurzfristig angesetzten Radiosendung SWR4-Klartext. DAS DEUTSCHE WEIN- MAGAZIN, Ausgabe 3, Seite 10, berichtet von der zweistündigen Liveübertragung. Die sachlich geführte Diskussion ermög- lichte eine breite Beteiligung der Zuschau- er in der vollbesetzten Ludwig-Eckes-Hal- le und trug die Positionen der Beteiligten über das Radio nach draußen. Anhänger der Bewegung „Land schafft Verbindung“ hatten Banner und Plakate mitgebracht. Digitalisierung bleibt Thema Nachdem an den vergangenen Agrartagen an dieser Stelle von Neuerungen bei der Digitalisierung und den Aktivitäten rund um die GeoBox-Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz berichtet wurde, stand dieses Jahr die Vorstellung eines weiteren Bausteins auf dem Programm der Messe. Zur Ausstellungseröffnung sollte der GeoBox-Messenger von Minister Dr. Vol- ker Wissing offiziell gestartet werden. Doch in den frühen Morgenstunden vor der Eröffnung berichteten Medien von Datenschutzproblemen bei der Messen- ger-App, sodass die Inbetriebnahme bis zur Klärung aller offenen Fragen verscho- ben wurde. Nach aktuellem Kenntnisstand ist die Nutzung eines externen Dienstes zum Anzeigen des Eingangs einer neuen Nach- richt nicht vollständig in der Datenschutz- erklärung der Anwendung vermerkt. Bei der Nutzung dieses Dienstes geht es laut Technischer Zentralstelle des DLR RNH nicht um das Sammeln und Auswerten von Nutzerinformationen, sondern ledig- lich um die technische Umsetzung soge- nannter Push-Notifications, die in dieser Form in den meisten Apps bei Android als auch iOS enthalten ist. Nach Klärung aller Fragen und gründlicher technischer Prü- fung wird die Fachanwendung in den be- Gut besuchte Ludwig-Eckes-Halle in Nieder-Olm zu den diesjährigen Fachvorträgen. Fotos: Philipp Rüger Abb. 1 Der Start des GeoBox-Messengers wurde verschoben. Foto: DLR RNH Abb. 2

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D ie Gründe, weshalb im Jahr 1895 die Hessische Obst- und Weinbau-schule in Oppenheim gegründet

wurde, sind auch heute noch aktuell, sagte Dienststellenleiter Michael Lipps bei der Eröffnung der Agrartage: „Stärkung der Agrarstruktur, Innovation und Wissens-transfer, Sicherstellung der Produktion ausreichend gesunder Lebensmittel.“ Aus

Messerundgang Agrartage Rheinhessen 2020125 Jahre Weinbauschule in Oppenheim – zum Auftakt des Jubi-läumsjahres fanden in Nieder-Olm die Agrartage Rheinhessen statt. Dr. Philipp Rüger, DLR RNH, Dienststelle Oppenheim, hat sich auf der Ausstellung umgesehen und stellt Neuheiten vor.

Stetig im Wandel

der Weinbauschule wurde das DLR Rhein-hessen-Nahe-Hunsrück, das einer der Mitveranstalter der 71. Agrartage Rhein-hessen ist.

Die Zahl der Aussteller, die ihre Produk-te und Dienstleistungen in fünf Zelten und dem Freigelände zeigten, blieb konstant bei 425. Sehr gut besucht waren auch die Vortragsveranstaltungen aller Sparten in der Ludwig-Eckes-Halle (Abb. 1). Begin-nend mit dem Tag der Landfrauen am Montag mit After-Work-Party, über Land-wirtschaft, Obstbau, Oenologie, Markt-wirtschaft bis hin zum Weinbau am Frei-tag, wurden vielfältige Themen vorgestellt.

Im Fokus stand die gesellschaftspoliti-sche Diskussion rund um die Landwirt-schaft. Bemerkenswert waren die Vorträge am Dienstagnachmittag, in denen Prof. Dr. Matthias Michael und Prof. Dr. Enno Bahrs die Stellung der Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Umwelt- und Naturschutz sowie Ökonomie reflektier-ten. Grundtenor der Referate war eine Versachlichung der Argumentation. Weg vom Fordern, hin zum transparenten In-formationsaustausch zwischen Verbrau-chern und Erzeugern.

Viele der Besucher blieben in der Halle zur kurzfristig angesetzten Radiosendung

SWR4-Klartext. DAS DEUTSCHE WEIN-MAGAZIN, Ausgabe 3, Seite 10, berichtet von der zweistündigen Liveübertragung. Die sachlich geführte Diskussion ermög-lichte eine breite Beteiligung der Zuschau-er in der vollbesetzten Ludwig-Eckes-Hal-le und trug die Positionen der Beteiligten über das Radio nach draußen. Anhänger der Bewegung „Land schafft Verbindung“ hatten Banner und Plakate mitgebracht.

Digitalisierung bleibt Thema

Nachdem an den vergangenen Agrartagen an dieser Stelle von Neuerungen bei der Digitalisierung und den Aktivitäten rund um die GeoBox-Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz berichtet wurde, stand dieses Jahr die Vorstellung eines weiteren Bausteins auf dem Programm der Messe. Zur Ausstellungseröffnung sollte der GeoBox-Messenger von Minister Dr. Vol-ker Wissing offiziell gestartet werden. Doch in den frühen Morgenstunden vor der Eröffnung berichteten Medien von Datenschutzproblemen bei der Messen-ger-App, sodass die Inbetriebnahme bis zur Klärung aller offenen Fragen verscho-ben wurde.

Nach aktuellem Kenntnisstand ist die Nutzung eines externen Dienstes zum Anzeigen des Eingangs einer neuen Nach-richt nicht vollständig in der Datenschutz-erklärung der Anwendung vermerkt. Bei der Nutzung dieses Dienstes geht es laut Technischer Zentralstelle des DLR RNH nicht um das Sammeln und Auswerten von Nutzerinformationen, sondern ledig-lich um die technische Umsetzung soge-nannter Push-Notifications, die in dieser Form in den meisten Apps bei Android als auch iOS enthalten ist. Nach Klärung aller Fragen und gründlicher technischer Prü-fung wird die Fachanwendung in den be-

Gut besuchte Ludwig-Eckes-Halle in Nieder-Olm zu den diesjährigen Fachvorträgen. Fotos: Philipp Rüger

Abb. 1

Der Start des GeoBox-Messengers wurde verschoben. Foto: DLR RNH

Abb. 2

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kannten App-Stores zum kos-tenfreien Download angeboten werden. Der GeoBox-Messen-ger (Abb. 2) bietet Landwirt-schaft und Beratung eine mo-derne, DSGVO-konforme Kommunikationsplattform.

Mehrwerte in Form von Fach-informationen (Rebschutzhin-weise, KIS, Warndienste) und Entscheidungshilfesysteme sowie Zugriffsmöglichkeit aller weiteren GeoBox-Dienste sind Alleinstellungsmerkmale. Der Begriff GeoBox ist in der Bran-che bekannt, wie Gespräche rund um die Messe zeigten. Die Anwendungen der GeoBox-In-frastruktur sollen durch ihre Praxistauglichkeit weitere Ak-zeptanz erfahren.

Was gibt es Neues für den Weinbau?

Für die Traubenerzeugung wa-ren in Nieder-Olm für den An-bau neben Bewährtem auch etliche Neuerungen zu sehen. Im Folgenden eine Auswahl.

Braun Maschinenbau – Actisol Stell’Air

Der Landauer Anbaugeräte-spezialist Braun kooperiert seit einiger Zeit mit der Firma Acti-sol, einem französischen An-bieter von Bodenbearbeitungs-

geräten. In Nieder-Olm wurde mit dem Actisol Stell’Air ein Gerät für die Gasse gezeigt, das mit einfachen Rollhackenster-nen arbeitet (Abb. 3). Damit wird eine flachgründige Locke-rung der offenen Gasse und die Einarbeitung von Begrünun-gen möglich. Vorgelagert sind Tiefenmeißel zum Aufreißen der Krume. Tendenziell ist der Bodenwurf geringer als bei ei-ner Scheibenegge.

Slowine TECH – Beiser 1

Bereits im vergangenen Jahr berichtete DAS DEUTSCHE WEINMAGAZIN vom „Beiser 1“. Der Winzer Simon Beiser aus Vendersheim hat den Träger-rahmen für die beidseitige Un-terstockbodenbearbeitung auf Basis eines Vollernterfahrge-stells entwickelt. Vertrieben wird das Gerät über Slowine Tech. Das Ausstellungsstück auf den Agrartagen war bereits verkauft (Abb. 4). Die gängigen Geräte wie Rollhacke, Schei-benpflug oder Fingerhacke sind anbaubar, in Kombination mit einem Abziehblech zur Mi-nimierung der Erosionsrinnen.

Rinieri – Turbo Evo

Ebenfalls für Unterstockboden-bearbeitungsgeräte ist das Turbo

Evo des italienischen Herstel-lers Rinieri gedacht. Eine Viel-zahl aktiv oder passiv arbeiten-der Werkzeuge sind an diesem

Actisol Stell‘Air ist ein Gerät der Maschinenbaufirma Braun – Bodenbearbeitung in der Gasse mit Rollhackensternen. Foto: Torsten Silz

Beiser 1 - Schlagkräftige Unterstockboden-bearbeitung contra Erosionsrinnen.

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Abb. 3

im Front- oder Heckanbau ge-fahrenen Träger mit eigenem Hydraulikaggregat anbaubar (Abb. 5). Tiefen-, Breiten- und

Abb. 4

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Vorgewende wird so eine verbesserte Wendigkeit erzielt. Sechs Lenkmodi ste-hen zur Verfügung, unter anderem der „Hundegang“ wodurch Vorder- und Hin-terachse versetzt laufen und der Boden-druck somit verringert wird. Im verzöger-ten Modus wird ein spurtreues Nachlau-fen eines Anhängegerätes ermöglicht.

Kubota – M5N Power Crawler

Nachdem auf der Agritechnica 2019 der Kubota M5001 Narrow Power Crawler zu sehen war, wurde der teilweise kettenbe-triebene Weinbergschlepper auch in Nie-der-Olm gezeigt (Abb. 7). An der Hinter-achse sorgt das Gummikettenlaufwerk für verbesserte Traktion vor allem im Steil-hang. Gleichzeitig bietet die normalbereif-te Vorderachse gute Wendigkeit und ver-minderten Rollwiderstand.

GRV Portaltraktoren – Hochschlepper

Im deutschen Weinbau sind Hochschlep-per eher selten anzutreffen, auch der Ein-

satz von Vollerntern im Pflanzenschutz ist wieder rückläufig. Dennoch zeigte der französische Hersteller seine neue Port-altraktorenbaureihe D4 mit hydraulisch verstellbarer Spurbreite (Abb. 8). Im Heck ist ein herkömmlicher Dreipunkt anbau möglich. An den Seiten und überzeilig sind jeweils Vierkantanbauböcke zu fin-den. Technisch sind die Traktoren inter-essant, wenngleich der Einsatz in den hiesigen Spalierdrahtrahmensystemen eher fraglich sein dürfte.

Felco - Felco Power Blade Series

Der Schweizer Rebscherenlieferant zeigte auf den Agrartagen die neue Klingenge-neration XPro bei der Power Blade Serie. Die Klingen aus Schnellarbeitsstahl (HSS) sollen sich durch höhere Lebensdauer und längere Standzeit auszeichnen. Bei der neuen Scherengeneration wurden ei-nige Verbesserungen hinsichtlich Trage-komfort und Ergonomie erzielt. Außer-dem gibt es bei den Akkupacks eine Blue-tooth-Schnittstelle, um Informationen mittels einer App auszulesen.

Neues im Pflanzenschutz

Nach dem Zulassungsende von Enervin bringt die BASF mit Enervin F ein neues Peronosporafungizid auf den Markt, in dem der tiefenwirksame Wirkstoff Initium mit dem Kontaktwirkstoff Folpet kombi-niert wurde.

Im Bereich der Netzschwefelpräparate bietet Biofa mit SulfoLiq 800 SC eine wei-tere flüssige Formulierung an, die auch im

Neigungsverstellung zum Seitenhangaus-gleich sind hydraulisch möglich.

Clemens – Spätfrostbekämpfung und Vorgewendemanagement

Die Firma Clemens GmbH war ebenso mit ihrem Portfolio vertreten, darunter das gasbetriebene System Agrofrost zur Spät-frostbekämpfung. Außerdem zeigte sie den Steuergeräteblock C-Drive (Abb. 6). Die über einen Joystick bedienbare Kom-fortsteuerung wurde mit einem erweiter-ten Vorgewendemanagement präsentiert.

Petri Landmaschinen – stufenlose Getriebe und Vierradlenkung

Ein Novum bei den unechten Allrad-schleppern (mit ungleich großen Vorder- und Hinterrädern) war am Stand von Petri Landmaschinen zu sehen (Abb. 9): Die Spezialtraktorenbaureihe 5D TTV von Deutz-Fahr mit stufenlosem Getriebe und Vierradlenkung ActiveSteer. Die Hinter-achse kann mit bis zu 18 ° mitlenken und somit den Wendekreis verkleinern. Im

Abb. 5 Abb. 6

Rinieri Turbo Evo – ein Geräteträger für die Unterstockbodenbear-beitung. Werksfoto

Clemens C-Drive – ein Steuergeräteblock mit einem Vorgewende- management Fotos: Philipp Rüger

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ökologischen Weinbau zugelassen ist. Vorteilhaft ist die Anwenderfreundlichkeit beim Ansetzen der Spritzbrühe, da die Staubbelastung entfällt.

Ein Trend ist die Erweiterung des Pro-duktportfolios der großen Pflanzen-schutzmittelhersteller durch Bio-Mittel, die „Biocontrols“. Ähnlich wie bei den Landmaschinenherstellern werden die Anbieter vermehrt zu „Fulllinern“, die so-wohl für den integrierten als auch für den ökologischen Anbau Produkte anbieten.

Richard Wagner Kellereibedarf –Univog 500 und Stroh Sterilisator

Für die Kellerwirtschaft wurden etablier-te Produkte und Dienstleistungen präsen-tiert. Aus der Fülle an Angeboten werden nachfolgend zwei Produkte exemplarisch vorgestellt. Es handelt sich nicht um einen Schreibfehler und Richard Wagner Kelle-

reibedarf handelt neuerdings nicht mit Unimogs. Der Alzeyer Händler bietet neu-erdings ein Tandem aus dem Ozongene-rator Univog und dem Flaschensterilisator ST28 S von Stroh für den Betrieb mit ozoni-siertem Wasser an. Dies bietet gegenüber anderen Desinfektionsmitteln keine Ge-ruchsbelästigung, Ozonerzeugung nach Bedarf, keine bedenklichen MAK-Werte und keine Rückstände. Durch die konst-ruktiven Eigenschaften des Univog wer-den laut Anbieter Fehl- und Überdosie-

rungen von Ozon verhindert. Damit soll der Anwenderschutz optimal gewährleis-tet werden.

Oenotech – Degorgiertank RSMD

Am Stand von Oenotech war in diesem Jahr der Degorgiertank RSMD zu sehen. Durch einen konischen Boden und eine integrierte Rütteleinheit ist es laut Herstel-ler möglich, das Hefedepot aus dem Tank zu entfernen, ohne den Wein oder Sekt aus

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Abb. 8

Kubota M5N – mit der Kette bergauf. An der Hinterachse sorgt das Gummikettenlaufwerk für bessere Traktion im Steilhang.

Abb. 7

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sierte Aufstickelung wird stark nachge-fragt. Eine nicht repräsentative Umfrage unter einigen Lohnunternehmen ergab, dass bereits 50 bis 90 % der Rebpflanzkun-den direkt im Anschluss auch die Wein-bergpfähle von den Lohnunternehmern setzen lassen. Eine Technik mit Potenzial Arbeitsspitzen im Frühjahr zu brechen.

Was gab es sonst noch?

Breit ist weiterhin das Angebot an „Wun-dermitteln“ im Weinbau, denen quasi allheilende Wirkungen zugeschrieben werden. Diese sind aus wissenschaftlicher Sicht oftmals fragwürdig. Es bleibt zu hof-fen, dass die Winzer diese Produkte mit gesundem Menschenverstand beurteilen und eigene Erfahrungen sammeln. Zu-dem ist besonders bei Humusdünger die rechtliche Situation und weinbauliche Sinnhaftigkeit nicht aus den Augen zu ver-lieren. Gleiches gilt für die propagierte Möglichkeit den CO2-Gehalt der Luft durch Humusaufbau zu senken. Stand-ortspezifisch können hohe Humusgehal-te zu Problemen mit zu hoher Nährstoff-verfügbarkeit durch Mineralisierung und damit zu Stickstoffauswaschung führen. Humusgehalte über 3 % sind auf den meis-ten Weinbergsböden in dieser Hinsicht als kritisch zu beurteilen. „Viel hilft viel“ ist bekanntermaßen nicht zielführend!

Nachdem sich der Rheinhessen-Shutt-le mit den drei Routen „Riesling“, „Silva-ner“ und „Spätburgunder“ etabliert ist, hat sich die VEO wieder etwas Neues einfallen lassen. Vor dem Zelt, das sehr gut als Treff-punkt und Verweilzone genutzt wurde, fanden die kleinen Besucher auf einer Schlepper-Hüpfburg eine Möglichkeit zum Austoben.

Projekt der Fachschule Weinbau und Oenologie Oppenheim

Dieses Jahr präsentierten die Oppenhei-mer Fachschüler ihr Projekt „Burgunder Clan“ am Stand im Zelt A2. Die Schüler überlegten sich Markenideen, entwickel-ten Konzepte und Leitbilder. Der Fokus wurde letztendlich auf die Burgunderfa-milie gelegt und damit eine Geschichte erzählt: „Burgunder Clan – Familie mit Charakter“. Jeder Wein ist personifiziert mit einem Charakter dessen Eigenheiten sich in den Weinen (Abb. 11) widerspie-geln. In dieser Form ist das Qualitätspro-jekt der Oppenheimer Fachschule sicher-lich ein Alleinstellungsmerkmal in der rheinland-pfälzischen Fachschulland-schaft und setzt den ganzheitlichen Qua-litäts-Denkansatz im handlungsorientier-ten Unterricht von der Traube bis zum Verkauf um. Es beeindruckt, mit welcher Leidenschaft jeder Fachschuljahrgang jedes Jahr aufs Neue sein Projekt interpre-tiert.

LVWO Weinsberg – Neue Wege in der Bildung

Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) Weins-berg war als Aussteller in Nieder-Olm zu Gast und stellte ihr neues Bildungspro-gramm vor. In allen Ausbildungsgängen sollen vermehrt digitale Elemente integ-riert werden. Darüber hinaus bieten die Weinsberger mit „Wein-Technologie-Ma-nagement“, neben der Hochschule Gei-senheim und dem Weincampus Neustadt, nun den dritten Bachelor-Studiengang in Deutschland mit einem Fokus auf den Wein an.

dem Tank abzustechen. Damit soll eine möglichst hohe Produktschonung erreicht werden.

Debo Agrarservice – Stickelliner

Schon 2017 wurden in Rheinhessen die ersten Weinberge per GPS-System aufge-stickelt. Im letzten Jahr kamen die IPD- Pfahldrücker der Firma Wagner Pflanzen- Technik gut im Markt an. Nach den ersten Erfahrungen hat sich Markus Debo von Debo Agrarservice zum Aufbau des Sys-tems auf den eigens entwickelten Stickel-liner entschieden (Abb. 10). Er verspricht sich eine bessere Standfestigkeit durch die Nutzung eines ERO-Vollernterfahrgestells. Andere Lohnunternehmer planen den Einsatz des IPD auf Ackerschleppern. Im auf den Agrartagen gezeigten Ausbauzu-stand macht der Stickelliner einen sehr professionellen Eindruck. Laut Anbieter sind viele Arbeitsstunden in Konstruktion und Umsetzung geflossen. Die GPS-ba-

Abb. 11

Abb. 9 Abb. 10

Deutz-Fahr ActiveSteer – eine Vierradlenkung verbessert die Wendigkeit

Debo Agrarservice Stickelliner – per GPS gesetzte Weinbergpfähle werden für immer mehr Betriebe interessant Fotos: Philipp Rüger

Projektwein der Fachschüler Oppenheim: Burgunder Clan - Familie mit Charakter