Abb

110
Handbuch für Hochspannungs motoren ABB

description

sadgt efsdf

Transcript of Abb

Handbuch für Hochspannungsmotoren

ABB

Handbuch für Hochspannungsmotoren

SicherheitsvorschriftenAMA, AMB, AMG, AMH, AMI, AMK, AMZ, HXR, M3BM, M3GM

1. AllgemeinesDie allgemeinen Sicherheitsvorschriften, die für den Betriebsort spezifischen Vorschriften und die in diesem Dokument beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen müssen zu allen Zeiten befolgt werden.

2. VerwendungsbestimmungElektrische Maschinen weisen gefährliche stromführende und rotierende Bestandteile und möglicherweise heiße Oberflächen auf. Alle Arbeiten im Zusammenhang mit Transport, Lagerung, Installation, Anschluss, Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung müssen von autorisierten, geschulten Fachkräften durchgeführt werden (gemäß EN 50 110-1 / DIN VDE 0105 / IEC 60364). Unsachgemäße Handhabung kann ernsthafte Verletzungen und Schäden am Eigentum verursachen. Vorsicht!

Diese Maschinen sind für den Einsatz in Industrieanlagen gemäß der Richtlinie über Maschinensicherheit (MD) 98/37/EWG konzipiert. Die Inbetriebnahme ist untersagt, bis das Endprodukt der Richtlinie entspricht (befolgen Sie insbesondere örtliche Sicherheits- und Installationsvorschriften wie z. B. EN 60204).

Diese Maschinen entsprechen der harmonisierten Normenreihe EN 60034 / DIN VDE 0530. Der Einsatz in explosiven Atmosphären ist untersagt, wenn sie nicht explizit für diesen Zweck ausgelegt sind (weitere Anweisungen beachten).

Verwenden Sie unter keinen Umständen die Schutzart ≤ IP23 im Freien. Luftgekühlte Modelle sind standardmäßig für Umgebungstemperaturen von -20 °C bis +40 °C und Höhen von ≤ 1000 m über dem Meeresspiegel geeignet. Die Umgebungstemperatur für luft-/wassergekühlte Modelle darf nicht weniger als +5 °C betragen (für Maschinen mit Gleitlagern siehe Herstellerdokumentation). Beachten Sie abweichende Angaben auf dem Typenschild. Die Bedingungen am Betriebsort müssen mit allen Angaben auf dem Typenschild übereinstimmen.

3. Transport, LagerungMelden Sie nach der Lieferung festgestellte Schäden unverzüglich dem Transportunternehmen. Setzen Sie die Inbetriebnahme nötigenfalls aus. Die Hebeösen sind für das Gewicht der Maschine ausgelegt. Es darf daher keine zusätzliche Last angehängt werden. Stellen Sie sicher, dass die richtigen Hebeösen verwendet werden. Falls erforderlich, verwenden Sie angemessen dimensionierte Transportmittel (z. B. Seilführungen). Entfernen Sie vor der Inbetriebnahme die Transportsicherung (z. B. Lagersicherungen, Schwingungsdämpfer), und bewahren Sie sie für eventuelle spätere Transporte auf.

Stellen Sie sicher, dass die Maschinen in einem trockenen, staub- und schwingungsfreien Ort gelagert werden (Gefahr eines Lagerschadens während des Stillstands). Messen Sie den Widerstand der Isolierung vor der Inbetriebnahme. Bei Werten von ≤ 1kΩ pro Volt Nennspannung muss die Wicklung getrocknet werden. Befolgen Sie die Betriebsanweisungen des Herstellers.

Sicherheitsvorschriften - 13BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

4. InstallationStellen Sie eine ebene Auflagefläche, eine solide Fuß- oder Flanschmontage und im Fall einer direkten Kopplung eine exakte Ausrichtung sicher. Vermeiden Sie Resonanzen des Fundaments mit der Drehstromfrequenz und der zweifachen Netzstromfrequenz. Drehen Sie den Rotor und horchen Sie auf anormale Schleifgeräusche. Überprüfen Sie die Drehrichtung in entkoppeltem Zustand.

Befolgen Sie bei der Montage oder der Demontage von Kupplungen oder anderen Getriebebauteilen die Anweisungen des Herstellers und sichern Sie sie mit einem Berührungsschutz. Verriegeln oder entfernen Sie für einen Probelauf im entkoppelten Zustand die Passfeder am Wellenende. Vermeiden Sie übermäßige radiale und axiale Belastung der Lager (beachten Sie die Dokumentation des Herstellers). Die Wuchtung der Maschine ist angegeben (H = Halbe Passfeder, F = Ganze Passfeder). Bei Verwandung von halben Passfedern muss auch die Kopplung entsprechend den halben Passfedern erfolgen. Sollte der sichtbare Teil der Passfeder hervortreten, muss eine mechanische Wuchtung vorgenommen werden.

Stellen Sie alle nötigen Belüftungs- und Kühlsystemrohranschlüsse her. Die Ventilation darf nicht behindert werden und die Abluft, auch die von Nachbarmaschinen, darf nicht direkt angesaugt werden.

5. Elektrischer AnschlussAlle Arbeiten an Hochspannungsmaschinen dürfen nur von geschulten Fachkräften bei Stillstand der Maschine durchgeführt werden. Vor dem Beginn der Arbeiten müssen unbedingt die folgenden Sicherheitsbestimmungen befolgt werden:

• Freischalten und erden!

• Gegen Wiedereinschalten sichern!

• Sichere Unterbrechung von der Stromversorgung gewährleisten!

• Mit Masse verbinden und kurzschließen!

• Gegen angrenzende stromführende Teile abdecken oder Barrieren bereitstellen!

• Schalten Sie die Hilfsstromkreise ab (z. B. Stillstandheizung)!

Ein Überschreiten der in Zone A in EN 60034-1 / DIN VDE 0530-1 angegeben Tolerzanzen, d. h. Spannung ± 5%, Frequenz ± 2%, Wellenform und Symmetrie, führt zu erhöhter Erwärmung und beeinträchtigt die elektromagnetische Störfreiheit. Beachten Sie die Angaben auf dem Typenschild und dem Anschlussschema im Klemmenkasten.

Der Anschluss muss so hergestellt werden, dass eine sichere, dauerhafte elektrische Verbindung besteht. Verwenden Sie geeignete Kabelklemmen. Stellen Sie einen sicheren Äquipotentialanschluss her und erhalten Sie diesen aufrecht.

Die Mindestabstände zwischen nichtisolierten stromführenden Teilen sowie zwischen diesen Teilen und der Masse dürfen nicht unter in den geltenden Normen spezifizierten Werten und den möglicherweise in der Dokumentation des Herstellers angegebenen Werten liegen.

Das Innere des Klemmenkastens muss frei von Fremdobjekten, Schmutz oder Feuchtigkeit gehalten werden. Verschließen Sie unbenutzte Kabeleingangsöffnungen und den Kasten selbst staub- und wasserdicht. Fixieren Sie die Passfeder, wenn die Maschine ohne Kupplung betrieben wird. Überprüfen Sie bei Maschinen mit Zusatzeinrichtungen vor der Inbetriebnahme, dass die Zusatzeinrichtungen ordnungsgemäß funktionieren.

2 - Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Für die ordnungsgemäße Installation (z. B. Trennung der Signal- und Stromleitungen, abgeschirmte Kabel usw.) ist der Monteur verantwortlich.

6. BetriebSchwingungen im Normalbereich (Vrms ≤ 4,5 mm/s) gemäß ISO 3945 sind im gekuppelten Betrieb unbedenklich. Schalten Sie die Maschine im Falle von Abweichungen vom Normalbetrieb -z. B. erhöhte Temperatur, Geräusche, Schwingungen- im Zweifelsfall ab. Stellen Sie die Ursache fest und kontaktieren Sie nötigenfalls den Hersteller.

Entfernen Sie keine Schutzvorrichtungen, auch nicht bei Probeläufen. Falls erhebliche Schmutzansammlungen auftreten, reinigen Sie das Kühlsystem in regelmäßigen Abständen. Reinigen Sie gelegentlich eventuell verstopfte Kondensationsabflussöffnungen.

Bei der Inbetriebnahme ist unbedingt sicherzustellen, dass die Lager vor dem Einschalten geschmiert werden. Wälzlager werden bei laufender Maschine geschmiert. Befolgen Sie dabei die Anweisungen auf dem Nachschmierschild, und verwenden Sie das richtige Schmiermittel. Beachten Sie bei Maschinen mit Gleitlager die maximalen Ölwechselintervalle, und stellen Sie sicher, dass das Ölversorgungssystem der Maschine (sofern vorhanden) korrekt funktioniert.

7. Wartung und InstandhaltungBefolgen Sie die Betriebsanweisungen des Herstellers. Beachten Sie für nähere Informationen unser umfangreiches Bedienungshandbuch. Bewahren Sie diese Sicherheitsanweisungen gut auf!

8. FrequenzumrichterBeim Betrieb an einem Frequenzumrichter muss über die außen am Motorgehäuse vorgesehenen Erdungsvorrichtungen eine Potentialausgleichsverbindung zwischen dem Motorgehäuse und der getriebenen Maschine hergestellt werden, sofern die beiden Maschinen nicht auf einem gemeinsamen metallischen Unterbau montiert sind. Hierzu bei Motorbaugrößen über IEC 280 einen Flachleiter mit 0,75 x 70 mm oder mindestens 2 Rundleiter mit 50 mm² verwenden. Der Abstand zwischen den Rundleitern muss dabei mindestens 150 mm betragen.

Diese Verbindung dient nur dem Potentialausgleich. Sie hat keine elektrische Sicherheitsfunktion. Wenn Motor und Getriebe auf einem gemeinsamen Stahlfundament montiert sind, wird kein Potentialausgleich benötigt.

Die EMV-Vorschriften werden bei Verwendung von für diesen Zweck zugelassenen Kabeln und Anschlussteilen erfüllt. (Siehe Anleitung für Frequenzumrichter.)

Potentialausgleich

Flachleiter Rundleiter

Lastmachine

V1 U1 W1PE 3~ M

0.75 mm

70 mm

> 150 mm

min 50 mm

Sicherheitsvorschriften - 33BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Zusätzliche Sicherheitsvorschriften für Dauermagnet-Synchronmaschinen

Elektrischer Anschluss und BetriebWenn die Maschinenwelle rotiert, stehen die Klemmen der Dauermagnetmaschine unter Spannung. Diese induzierte Spannung ist proportional zur Drehgeschwindigkeit und kann bereits bei geringer Drehzahl gefährlich sein. Verhindern Sie daher das Drehen der Welle, bevor Sie den Klemmenkasten öffnen und/oder an den ungeschützten Klemmen arbeiten.

WARNUNG: Die Klemmen einer Maschine mit Frequenzumrichterspeisung können auch bei Stillstand der Maschine unter Strom stehen.

WARNUNG: Bei Arbeiten am Speisungssystem ist Vorsicht vor der Rückleistung geboten!

WARNUNG: Überschreiten Sie niemals die zulässige Höchstdrehzahl der Maschine. Beachten Sie die produktspezifischen Handbücher.

Wartung und InstandhaltungDauermagnet-Synchronmaschinen dürfen nur durch von ABB ausgebildete und autorisierte Fachwerkstätten gewartet werden. Für weitere Informationen bezüglich der Wartung Ihrer Dauermagnet-Synchronmaschine wenden Sie sich bitte an ABB.

WARNUNG: Dauermagnet-Synchronmaschinen dürfen nur durch qualifiziertes, hinsichtlich der speziellen Sicherheitsanforderungen geschultes Fachpersonal geöffnet und gewartet werden.

WARNUNG: Der Läufer einer Dauermagnet-Synchronmaschine darf ausschließlich mit den hierfür vorgesehenen Spezialwerkzeugen ausgebaut werden!

WARNUNG: Magnetische Streufelder, die durch eine geöffnete oder zerlegte Dauermagnet-Synchronmaschine oder deren separaten Läufer hervorgerufen werden, können andere elektrische oder elektromagnetische Vorrichtungen und Komponenten stören, darunter auch Herzschrittmacher, Kreditkarten u.ä.

WARNUNG: Lose Metallteile und Abfälle dürfen nicht in das Innere der Dauermagnet-Synchronmaschine gelangen oder mit dem Läufer in Berührung kommen.

WARNUNG: Vor dem Schließen einer geöffneten Dauermagnet-Synchronmaschine ist sicherzustellen, dass keinerlei Fremdkörper oder Abfälle in der Maschine zurückbleiben.

BEMERKUNG:Vorsicht vor den magnetischen Streufeldern und eventuellen induzierten Spannungen, welche beim Drehen des separaten Läufers einer Dauermagnet-Synchronmaschine entstehen können, da diese in der Nähe befindliche Anlagen wie z. B. Drehbänke oder Auswuchtungsmaschinen beschädigen können.

4 - Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Zusätzliche Sicherheitshinweise für den Einsatz von Elektromotorenin explosionsgefährdeter Umgebung

BEMERKUNG:Die nachstehenden Anweisungen sind genau zu befolgen, um die Sicherheit bei der Installation, beim Betrieb und bei der Wartung des Motors zu gewährleisten. Alle Personen, die mit diesen Aufgaben befasst sind, sind auf vorliegende Anleitung hinzuweisen. Die Nichtbefolgung der hierin enthaltenen Anweisungen kann den Verfall der Herstellerhaftung für Sachmängel zur Folge haben.

WARNUNG: Die Motoren für eine explosionsgefährdete Umgebung sind so konzipiert, dass sie den gesetzlichen Vorschriften bezüglich der Explosionsgefährdung entsprechen. Bei unsachgemäßer Bedienung, fehlerhaftem Anschluss oder jedweder Veränderung kann ihre Zuverlässigkeit beeinträchtigt werden.

Die Normen zu Anschluss und Verwendung elektrischer Geräte in explosionsgefährdeten Umgebungen müssen beachtet werden, insbesondere die nationalen Normen zur Installation. (siehe Normen: EN 60079-14, EN 60079-17, EN 61241-14, EN 61241-17, IEC 60079-14, IEC 60079-17, IEC 61241-14 und IEC 61241-17). Alle Reparaturen und Wartungen müssen gemäß der Norm IEC 60079-19 durchgeführt werden. Nur geschultes Personal, das mit diesen Normen vertraut ist, darf diesen Maschinentyp reparieren bzw. warten.

KonformitätserklärungAlle von ABB hergestellten explosionsgeschützen Maschinen für explosionsgefährdete Umgebungen genügen der ATEX-Vorschrift 94/9/EC und besitzen ein CE-Zeichen auf ihrem Typenschild.

GültigkeitDiese Betriebsanleitung gilt für die nachstehend aufgeführten Motortypen von ABB Oy beim Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen.

Sicherheitsvorschriften - 53BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Nicht funkenerzeugende Motoren Ex nA, Klasse I Div 2, Klasse I Zone 2

- AMA Induktionsmotoren, Größe 315 bis 500

- AMB Induktionsmotoren, Größe 560 bis 630

- AMI Induktionsmotoren, Größe 560 bis 630

- HXR Induktionsmotoren, Größe 315 bis 560

- AMZ Synchronmotoren, Größe 710 bis 2500

- M3GM Induktionsmotoren, Größe 315 bis 450

Motoren in erhöhter Sicherheit Ex e

- AMA Induktionsmotoren, Größe 315 bis 500

- AMB Induktionsmotoren, Größe 560 bis 630

- AMI Induktionsmotoren, Größe 560 bis 630

- HXR Induktionsmotoren, Größe 315 bis 560

Druckbeaufschlagung Ex pxe, Ex pze, Ex px, Ex pz

- AMA Induktionsmotoren, Größe 315 bis 500

- AMB Induktionsmotoren, Größe 560 bis 630

- AMI Induktionsmotoren, Größe 560 bis 630

- HXR Induktionsmotoren, Größe 315 bis 560

- AMZ Synchronmotoren, Größe 710 bis 2500

Motoren mit Staubexplosionsschutz, Ex tD, Klasse II Div 2, Klasse II Zone 22, Klasse III

- AMA Induktionsmotoren, Größe 315 bis 500

- AMB Induktionsmotoren, Größe 560 bis 630

- AMI Induktionsmotoren, Größe 560 bis 630

- HXR Induktionsmotoren, Größe 315 bis 560

- M3GM Induktionsmotoren, Größe 315 bis 450

(Für Sonderausführungen oder spezielle Anwendungen werden gegebenenfalls zusätzliche Hinweise benötigt.)

6 - Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Konformität gemäß der NormenNeben den geltenden Normen bezüglich der mechanischen und elektrischen Merkmale der Motoren müssen für explosionsgefährdete Umgebungen vorgesehene Motoren die folgenden IEC- oder EN-Normen erfüllen:

EN 60079-0; Norm für Allgemeine Anforderungen bei explosiven Atmosphären

EN 60079-2; Norm zur Zündschutzart Ex p

EN 60079-7; Norm zur Zündschutzart Ex e

EN 60079-15; Norm zur Zündschutzart Ex nA

EN 61241-1; Std. betreffend brennbaren Staub, Ex tD Schutz

IEC 60079-0; Standard betreffend Allgemeine Anforderungen für explosive Atmosphären

IEC 60079-2; Norm zur Zündschutzart Ex p

IEC 60079-7; Norm zur Zündschutzart Ex e

IEC 60079-15; Norm zur Zündschutzart Ex nA

IEC 61241-0; Norm für Allgemeine Anforderungen bei explosiven Atmosphären

IEC 61241-1; Norm zur Zündschutzart Ex tD Staubexplosionsschutz

NFPA 70; Nationaler Code für elektrische Anlagen (NEC)

C 22-1-98; Kanadischer Code für elektrische Anlegen, Teil I (CE-Code)

ABB-Motoren (nur Gruppe II) können entsprechend ihrer jeweiligen Kennzeichnung in den folgenden Bereichen eingesetzt werden:

Atmosphäre (EN);

G - Explosionsfähige Gasatmosphäre

D - Explosionsfähige Staubatmosphäre

Überprüfung nach Erhalt• Unmittelbar nach dem Empfang ist der Motor auf äußerliche Beschädigungen zu

untersuchen, im Schadenfall ist der Spediteur unverzüglich zu verständigen.

• Überprüfen Sie die auf dem Leistungsschild angegebenen Daten, insbesondere Spannung, Schaltung (Stern oder Dreieck), Kategorie, Zündschutzart und Temperatur.

Folgende Regeln in allen Betriebszuständen beachten!

WARNUNG: Vor Beginn von Arbeiten am Motor oder an den angetriebenen Komponenten ist der Motor abzuschalten und zu blockieren. Bei Prüfung des

Zone (IEC) Kategorie (EN) Kennzeichnung

1 2 Ex px, Ex pxe, Ex e

2 3 Ex nA, Ex N, Ex pz, Ex pze

Sicherheitsvorschriften - 73BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Isolationswiderstandes ist sicherzustellen, dass keine explosionsfähige Atmosphäre vorhanden ist.

Starten und wiederholtes Starten

• Die maximale Anzahl aufeinanderfolgender Starts ist in der technischen Dokumentation der Maschine festgelegt.

• Die neue Startsequenz ist zulässig, nachdem die Maschine auf Umgebungstemperatur (-> Kaltstarts) bzw. auf Betriebstemperatur (-> Warmstarts) abgekühlt ist.

Erdung und Potentialausgleich

• Stellen Sie vor dem Start sicher, dass alle Erdungs- und Potentialausgleichkabel richtig verbunden sind.

• Entfernen Sie keine Erdungs- oder Potentialausgleichkabel, die vom Hersteller eingebaut wurden.

Freiräume, Kriechstrecken und Abstände

• Entfernen Sie nichts aus Klemmenkästen und nehmen Sie keine Veränderungen vor, durch die Freiräume oder Kriechstrecken zwischen Teilen verringert werden können.

• Bauen Sie keine neuen Komponenten in Klemmenkästen ein, ohne zuvor den Rat von ABB Oy einzuholen.

• Achten Sie darauf, dass der Luftspalt zwischen Rotor und Stator nach jeder Wartung am Rotor oder an den Lagern gemessen wird. Der Luftspalt zwischen Stator und Rotor muss an jedem Punkt gleich sein.

• Richten Sie den Lüfter nach jeder Wartung auf die Mitte der Lüfterhaube oder der Luftführung aus. Der Freiraum muss mindestens 1% des maximalen Durchmessers des Lüfters betragen und normgerecht sein.

Anschlüsse in Klemmenkästen

• Alle Anschlüsse in den Hauptklemmenkästen müssen mit Ex-geprüften Klemmen vorgenommen werden, die vom Hersteller mit der Maschine geliefert werden. Wenden Sie sich ansonsten an ABB Oy.

• Alle Anschlüsse in Hilfsklemmenkästen, die als eigensichere Schaltkreise (Ex i oder EEx i) gekennzeichnet sind, müssen mit passenden Sicherheitsbarrieren verbunden sein.

Raumheizkörper

• Wenn eine Kondenswasserheizung ohne Selbstregulation sofort nach Ausschalten des Motors eingeschaltet wird, müssen Sie geeignete Maßnahmen treffen, um die Temperatur im Inneren des Motorgehäuses zu kontrollieren. Die Kondenswasserheizungen dürfen nur in einer temperaturgeregelten Umgebung betrieben werden.

8 - Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Vor-Start-Belüftung

• Ex nA und Ex e- Maschinen können und müssen in bestimmten Fällen mit einer Vor-Start-Belüftung ausgestattet werden.

• Vor dem Starten überprüfen, ob das Maschinengehäuse ausgeblasen werden muss, um entflammbare Gase zu entfernen. Nach Abwägung des bestehenden Risikos treffen der Kunde und/oder die regionalen Behörden die Entscheidung, ob eine Vor-Start-Belüftung erforderlich ist.

BEMERKUNG:Wenn diese Sicherheitshinweise nicht mit dem Benutzerhandbuch übereinstimmen, gelten diese Sicherheitshinweise.

Sicherheitsvorschriften - 93BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 1 - Einleitung1.1 Allgemeine Informationen.................................................................................... 1

1.2 Wichtige Anmerkung............................................................................................ 1

1.3 Haftungsbeschränkung.......................................................................................... 2

1.4 Dokumentation...................................................................................................... 21.4.1 Dokumentation der Maschine...................................................................... 21.4.2 Informationen, die nicht in der Dokumentation enthalten sind ................... 31.4.3 Einheiten, die in diesem Benutzerhandbuch verwendet werden ................. 3

1.5 Identifikation der Maschine .................................................................................. 31.5.1 Seriennummer der Maschine ....................................................................... 31.5.2 Typenschild.................................................................................................. 3

Kapitel 2 - Transport und Verpackung2.1 Schutzmaßnahmen vor dem Transport ................................................................. 6

2.1.1 Allgemeines ................................................................................................. 62.1.2 Schmierungskennschild ............................................................................... 7

2.2 Anheben der Maschine ......................................................................................... 72.2.1 Heben einer Maschine in einer seetauglichen Verpackung ......................... 82.2.2 Anheben einer Maschine auf einer Palette .................................................. 82.2.3 Heben einer ausgepackten Maschine........................................................... 9

2.3 Drehen einer vertikal montierten Maschine.......................................................... 9

2.4 Überprüfungen bei Empfang und beim Auspacken............................................ 102.4.1 Prüfung bei der Ankunft ............................................................................ 102.4.2 Prüfung beim Auspacken........................................................................... 10

2.5 Lagerung ............................................................................................................. 112.5.1 Kurzzeitige Lagerung (weniger als 2 Monate) .......................................... 112.5.2 Langzeitlagerung (mehr als 2 Monate) ...................................................... 112.5.3 Rollenlager................................................................................................. 122.5.4 Öffnungen .................................................................................................. 13

2.6 Inspektionen, Aufzeichnungen ........................................................................... 13

Kapitel 3 - Installation und Ausrichtung3.1 Allgemeines ........................................................................................................ 14

3.2 Konstruktion des Fundaments ............................................................................ 143.2.1 Allgemeines ............................................................................................... 143.2.2 Fundamentkräfte ........................................................................................ 153.2.3 Flansche für vertikal montierte Maschinen ............................................... 15

3.3 Vorbereitungen der Maschine vor der Installation ............................................. 153.3.1 Isolationswiderstandsmessungen ............................................................... 153.3.2 Zerlegen der Transportsperre..................................................................... 163.3.3 Kühlungstyp............................................................................................... 163.3.4 Zusammenbau der Kupplungshälfte .......................................................... 16

3.3.4.1 Wuchtung der Kupplung......................................................... 163.3.4.2 Zusammenbau......................................................................... 16

3.3.5 Riemenantrieb............................................................................................ 173.3.6 Ablassstopfen............................................................................................. 17

3.4 Installation auf Betonfundament......................................................................... 173.4.1 Lieferumfang ............................................................................................. 173.4.2 Allgemeine Vorbereitungen....................................................................... 18

- 13BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

3.4.3 Vorbereitungen des Fundaments................................................................ 183.4.3.1 Vorbereitungen des Fundaments und der Zementierungslöcher.....................................................................183.4.3.2 Vorbereitungen der Fundamentbolzen oder der Schwellenplatte .............................................................................18

3.4.4 Aufstellen der Maschine ............................................................................ 203.4.5 Ausrichtung ................................................................................................ 203.4.6 Zementierung ............................................................................................. 203.4.7 Endgültige Installation und Prüfung .......................................................... 20

3.4.7.1 Anbringung der Passstifte der Maschinenfüße .......................213.4.7.2 Abdeckungen und Gehäuse.....................................................21

3.5 Installation auf Stahlfundament .......................................................................... 213.5.1 Lieferumfang.............................................................................................. 213.5.2 Prüfung des Fundaments ............................................................................ 213.5.3 Aufstellen der Maschine ............................................................................ 213.5.4 Ausrichtung ................................................................................................ 223.5.5 Endgültige Installation und Prüfung .......................................................... 22

3.5.5.1 Einsetzen der Kegelstifte in die Maschinenfüße.....................223.5.5.2 Abdeckungen und Gehäuse.....................................................22

3.5.6 Installation von flanschmontierten Maschinen auf einem Stahlfundament ................................................................................................... 22

3.6 Ausrichtung ......................................................................................................... 233.6.1 Allgemeines................................................................................................ 233.6.2 Grobe Ausrichtung ..................................................................................... 233.6.3 Grobe Einstellung....................................................................................... 243.6.4 Korrektur der Wärmedehnung ................................................................... 25

3.6.4.1 Allgemeines.............................................................................253.6.4.2 Wärmedehnung nach oben......................................................253.6.4.3 Axiale Wärmedehnung............................................................26

3.6.5 Endgültige Ausrichtung ............................................................................. 263.6.5.1 Allgemeines.............................................................................263.6.5.2 Schlag der Kupplungshälften ..................................................263.6.5.3 Parallele, axiale und Winkelausrichtung.................................273.6.5.4 Ausrichtung .............................................................................283.6.5.5 Zulässiger Versatz...................................................................29

3.7 Maßnahmen nach der Installation ....................................................................... 30

Kapitel 4 - Mechanische und elektrische Anschlüsse4.1 Allgemeines......................................................................................................... 31

4.2 Elektrische Installation........................................................................................ 314.2.1 Allgemeine Informationen ......................................................................... 314.2.2 Sicherheit.................................................................................................... 314.2.3 Isolationswiderstandsmessungen ............................................................... 324.2.4 Hauptklemmenkastenoptionen................................................................... 32

4.2.4.1 Lieferung ohne Hauptklemmenkasten ....................................324.2.5 Isolierabstände der Hauptnetzanschlüsse ................................................... 324.2.6 Hauptnetzkabel........................................................................................... 334.2.7 Zusatzklemmenkasten ................................................................................ 33

4.2.7.1 Anschluss von Zusatzeinrichtungen und Instrumenten...........344.2.7.2 Anschluss eines externen Gebläsemotors ...............................34

2 - 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

4.2.8 Erdanschlüsse............................................................................................. 344.2.9 Anforderungen für Maschinen, die von Frequenzumrichtern versorgt werden ........................................................................................................... 35

4.2.9.1 Hauptkabel .............................................................................. 354.2.9.2 Erdung des Hauptkabels ......................................................... 354.2.9.3 Nebenaggregatkabel................................................................ 35

Kapitel 5 - Inbetriebnahme und Start5.1 Allgemeines ........................................................................................................ 36

5.2 Überprüfung der mechanischen Installation ....................................................... 36

5.3 Isolationswiderstandsmessungen ........................................................................ 36

5.4 Überprüfung der elektrischen Installation .......................................................... 37

5.5 Steuerungs- und Schutzausrüstung ..................................................................... 375.5.1 Allgemeines ............................................................................................... 375.5.2 Statorwicklungstemperatur ........................................................................ 38

5.5.2.1 Allgemeines ............................................................................ 385.5.2.2 Widerstand der Temperaturdetektoren ................................... 385.5.2.3 Thermistoren........................................................................... 38

5.5.3 Überwachung der Lagertemperatur ........................................................... 385.5.3.1 Allgemeines ............................................................................ 385.5.3.2 Widerstand der Temperaturdetektoren ................................... 385.5.3.3 Thermistoren........................................................................... 39

5.5.4 Schutzvorrichtungen .................................................................................. 39

5.6 Erster Prüfstart .................................................................................................... 395.6.1 Allgemeines ............................................................................................... 395.6.2 Vorsichtsmaßnahmen vor dem ersten Prüfstart ......................................... 395.6.3 Starten ........................................................................................................ 40

5.6.3.1 Drehrichtung ........................................................................... 40

5.7 Erstmaliger Betrieb der Maschine ...................................................................... 405.7.1 Überwachung während des ersten Betriebs ............................................... 405.7.2 Überprüfungen bei laufender Maschine .................................................... 415.7.3 Lager .......................................................................................................... 41

5.7.3.1 Maschinen mit Rollenlagern................................................... 415.7.4 Vibrationen ................................................................................................ 425.7.5 Temperaturpegel ........................................................................................ 42

5.8 Abschalten .......................................................................................................... 43

Kapitel 6 - Betrieb6.1 Allgemeines ........................................................................................................ 44

6.2 Normale Betriebsbedingungen ........................................................................... 44

6.3 Anzahl der Starts................................................................................................. 44

6.4 Überwachung ...................................................................................................... 456.4.1 Lager .......................................................................................................... 456.4.2 Vibrationen ................................................................................................ 456.4.3 Temperaturen ............................................................................................. 45

6.5 Nachbearbeitung ................................................................................................. 46

6.6 Abschalten .......................................................................................................... 46

- 33BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 7 - Wartung7.1 Vorbeugende Wartung ........................................................................................ 47

7.2 Sicherheitsvorkehrungen..................................................................................... 47

7.3 Wartungsprogramm............................................................................................. 487.3.1 Empfohlenes Wartungsprogramm ............................................................. 50

7.3.1.1 Allgemeine Konstruktion ........................................................517.3.1.2 Hauptstromversorgungsanschlüsse .........................................517.3.1.3 Stator und Läufer.....................................................................527.3.1.4 Zubehör ...................................................................................527.3.1.5 Schmiersystem und Lager .......................................................53

7.4 Wartung, allgemeine Konstruktion ..................................................................... 537.4.1 Festigkeit der Schraubverbindungen.......................................................... 537.4.2 Vibrationen und Lärm ................................................................................ 547.4.3 Vibrationen................................................................................................. 55

7.4.3.1 Messverfahren und Betriebsbedingungen ...............................557.4.3.2 Klassifikation gemäß Flexibilität der Unterbaugruppe ...........567.4.3.3 Bewertung ...............................................................................56

7.5 Wartung der Lager und des Schmiersystems ...................................................... 577.5.1 Rollenlager ................................................................................................. 58

7.5.1.1 Lagerkonstruktion ...................................................................587.5.1.2 Schmierungskennschild...........................................................587.5.1.3 Nachschmierintervalle.............................................................587.5.1.4 Nachschmierung......................................................................597.5.1.5 Lagerfett ..................................................................................607.5.1.6 Wartung der Lager ..................................................................61

7.6 Wartung der Stator- und Läuferwicklungen ....................................................... 617.6.1 Besondere Sicherheitsanweisungen für die Wartung von Wicklungen ..... 627.6.2 Zeitplanung der Wartung ........................................................................... 637.6.3 Die korrekte Betriebstemperatur ................................................................ 637.6.4 Isolationswiderstandstest............................................................................ 63

7.6.4.1 Umrechnung der gemessenen Isolationswiderstandswerte .....647.6.4.2 Allgemeine Hinweise ..............................................................657.6.4.3 Mindestwerte für den Isolationswiderstand ............................657.6.4.4 Isolationswiderstandsmessung der Statorwicklung.................66

7.6.5 Isolationswiderstandsmessung für Nebenaggregate .................................. 677.6.6 Der Polarisationsindex ............................................................................... 677.6.7 Sonstige Wartungsarbeiten......................................................................... 68

Kapitel 8 - Fehlersuche8.1 Fehlersuche ......................................................................................................... 69

8.1.1 Mechanische Leistung................................................................................ 708.1.2 Schmiersystem und Lager .......................................................................... 71

8.1.2.1 Schmiersystem und Rollenlager..............................................718.1.3 Wärmeentwicklung .................................................................................... 72

8.1.3.1 Wärmeentwicklung, Rippenkühlung.......................................72

8.2 Elektrische Leistung, Erregung, Steuerung und Schutz...................................... 728.2.1 Auslösungen der Schutzvorrichtung .......................................................... 738.2.2 Pt-100 Widerstandstemperaturdetektoren.................................................. 73

4 - 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 9 - Kundendienst und Ersatzteile9.1 Kundendienst ...................................................................................................... 76

9.1.1 Service vor Ort........................................................................................... 769.1.2 Ersatzteile................................................................................................... 769.1.3 Unterstützung und Garantien ..................................................................... 769.1.4 Support für Service-Zentren ...................................................................... 769.1.5 Kundendienst-Kontaktinformationen ........................................................ 77

9.2 Ersatzteile für Drehstrommaschinen................................................................... 779.2.1 Allgemeine Hinweise zu den Ersatzteilen ................................................. 779.2.2 Regelmäßiger Teileaustausch .................................................................... 779.2.3 Ersatzteilbedarf .......................................................................................... 789.2.4 Auswahl des passenden Ersatzteilpakets ................................................... 789.2.5 Typische empfohlene Ersatzteile in verschiedenen Sätzen ....................... 78

9.2.5.1 Paket mit Ersatzteilen für den Maschinenbetrieb ................... 799.2.5.2 Paket mit empfohlenen Ersatzteilen ....................................... 799.2.5.3 Hauptersatzteile ...................................................................... 79

9.2.6 Bestellinformationen.................................................................................. 79

Kapitel 10 - Recycling10.1 Einleitung............................................................................................................ 80

10.2 Durchschnittlicher Materialgehalt ...................................................................... 80

10.3 Recycling von Verpackungsmaterial .................................................................. 80

10.4 Zerlegen der Maschine........................................................................................ 81

10.5 Trennung der unterschiedlichen Materialien ...................................................... 8110.5.1 Rahmen, Lagergehäuse, Abdeckungen und Ventilator ........................... 8110.5.2 Komponenten mit elektrischer Isolierung................................................ 8110.5.3 Dauermagneten ........................................................................................ 8210.5.4 Sondermüll............................................................................................... 8210.5.5 Deponieabfälle ......................................................................................... 82

INBETRIEBNAHMEBERICHT ................................................................................... 83

Typische Position der Kennschilder ............................................................................... 93

Typische Hauptnetzkabelanschlüsse .............................................................................. 94

- 53BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 1 Einleitung

1.1 Allgemeine InformationenDieses Benutzerhandbuch informiert über Transport, Lagerung, Installation, Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung der von ABB hergestellten Drehstrommaschinen.

Das Handbuch bietet Informationen zu allen Gesichtspunkten des Betriebs, der Wartung und der Überwachung der Maschine. Dieses Handbuch und die anderen Unterlagen der Maschinendokumentation sind vor dem Umgang mit der Maschine zu lesen, um eine reibungslose Funktion und eine lange Nutzungsdauer der Maschine zu gewährleisten.

BEMERKUNG:Einige kundenspezifische Elemente sind möglicherweise nicht in diesem Benutzerhandbuch enthalten. Sie finden zusätzliche Dokumentation in der Projekt-Dokumentation.

Die Arbeiten, die in diesem Handbuch beschrieben sind, dürfen nur von geschulten Fachkräften ausgeführt werden, die vom Betreiber autorisiert sind.

Dieses Dokument und Teile desselben dürfen nicht ohne ausdrückliche und schriftliche Genehmigung von ABB vervielfältigt oder kopiert werden, und der Inhalt desselben darf nicht an Dritte weitergegeben noch für unzulässige Zwecke verwendet werden.

ABB ist stets bestrebt, die Qualität der Informationen, die in diesem Benutzerhandbuch geboten wird, zu verbessern und nimmt Verbesserungsvorschläge gern entgegen. Kontaktinformationen siehe Kapitel 9.1.5 Kundendienst-Kontaktinformationen.

BEMERKUNG:Die nachstehenden Anweisungen sind genau zu befolgen, um die Sicherheit bei der Installation, beim Betrieb und bei der Wartung der Maschine zu gewährleisten. Alle Personen, die mit diesen Aufgaben befasst sind, sind auf vorliegende Anleitung hinzuweisen. Die Nichtbefolgung der hierin enthaltenen Anweisungen hat den Verlust der Haftung für Sachmängel zur Folge.

1.2 Wichtige AnmerkungEinige der Informationen in diesem Dokument sind von allgemeiner Art und auf verschiedene Maschinen von ABB anwendbar.

In Fällen, in denen ein Widerspruch zwischen dem Inhalt dieses Handbuchs und der gelieferten Maschine besteht, muss der Benutzer entweder eine fachkundige Entscheidung hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise vornehmen oder im Zweifelsfall ABB kontaktieren.

Die Sicherheitsmaßnahmen, die in Sicherheitsvorschriften am Anfang des Handbuchs aufgeführt sind, müssen jederzeit beachtet werden.

Die Sicherheit am Arbeitsplatz hängt von der Aufmerksamkeit, Vorsorge und Vernunft aller Personen ab, welche die Maschine bedienen und warten. Neben der Beachtung der hier empfohlenen Sicherheitsvorkehrungen ist grundsätzlich Vorsicht in der Nähe von Maschinen geboten: keine Liste kann vollständig sein, achten Sie stets auf Ihre Sicherheit!

BEMERKUNG:Zur Vermeidung von Unfällen müssen die Sicherheitsmaßnahmen und -vorrichtungen, die am Installationsort erforderlich sind, den Anweisungen und Vorschriften zur Arbeitssicherheit entsprechen. Dies gilt für allgemeine

Sicherheitsvorschriften Einleitung - 13BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Sicherheitsvorschriften des jeweiligen Landes, spezifische Vereinbarungen, die für das jeweilige Werk gemacht wurden, Sicherheitsanweisungen, die in diesem Handbuch enthalten sind, und separate Sicherheitsanweisungen, die mit der Maschine geliefert wurden.

1.3 HaftungsbeschränkungABB ist unter keinen Umständen für direkte, indirekte, besondere, zufällige oder als in Folge entstandene Schäden gleich welcher Art haftbar, die sich aus der Anwendung dieses Dokuments ergeben, noch ist ABB für zufällige oder in Folge entstandene Schäden haftbar, die sich aus der Verwendung von Software oder Hardware ergeben, die in diesem Dokument beschrieben sind.

Die Haftung erstreckt sich auf Herstellungs- und Materialfehler. Von der Haftung ausgenommen sind durch unsachgemäße Lagerung, inkorrekte Installation oder inkorrekten Betrieb der Maschine verursachte Schäden an der Maschine, Verletzungen des Personals oder Schäden für Dritte. Die Gewährleistungsbedingungen sind gemäß den Geschäftbedingungen von Orgalime S2000 ausführlicher definiert.

BEMERKUNG:Die Geltendmachung des Gewährleistungsanspruchs ist ausgeschlossen, falls die Betriebsbedingungen der Maschine geändert wurden, Änderungen an der Konstruktion der Maschine vorgenommen wurden oder Reparaturarbeiten ohne vorheriges schriftliches Einverständnis des ABB-Werks, das die Maschine geliefert hat, an der Maschine vorgenommen wurden.

BEMERKUNG:Die in den Geschäfts- oder Haftungsbedingungen der örtlichen ABB-Vertretungen spezifizierten Haftungsbestimmungen können unter Umständen voneinander abweichen.

Kontaktinformationen siehe Rückseite dieses Benutzerhandbuchs. Bitte geben Sie bei der Erörterung maschinenspezifischer Einzelheiten die Seriennummer der Maschine an.

1.4 Dokumentation

1.4.1 Dokumentation der MaschineEs wird empfohlen, die Dokumentation der Maschinen gründlich durchzulesen, bevor Maßnahmen ergriffen werden. Dieses Handbuch und die Sicherheitsanweisungen werden mit jeder Maschine geliefert und sind in einer Kunststoffhülle am Maschinenrahmen befestigt.

BEMERKUNG:Diese Dokumentation wird an den Kunden geliefert, der die Bestellung aufgegeben hat. Für zusätzliche Kopien der Dokumente wenden Sie sich bitte an Ihre örtliche ABB-Vertretung oder die Kundendienstabteilung; siehe Kapitel 9.1.5 Kundendienst-Kontaktinformationen.

Zusätzlich zu diesem Handbuch wird jede Maschine mit einer Zeichnung und einem elektrischen Anschlussplan sowie einem Datenblatt geliefert, die folgende Dinge angeben:

• Montage- und äußere Abmessungen der Maschine

• Maschinengewicht und Belastung des Fundaments

• Position der Hebeösen der Maschine

• Instrumentierung und Position der Zusatzeinrichtungen

2 - Einleitung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

• Anforderungen an Lageröl und Schmiermittel

• Haupt- und Nebenaggregatanschlüsse.

BEMERKUNG:Einige kundenspezifische Elemente sind möglicherweise nicht in diesem Benutzerhandbuch enthalten. Sie finden zusätzliche Dokumentation in der Projekt-Dokumentation. Wenn die Angaben in diesem Handbuch nicht mit denen in der ergänzenden Dokumentation übereinstimmen, gelten die Angaben der ergänzenden Dokumentation.

1.4.2 Informationen, die nicht in der Dokumentation enthalten sindDieses Benutzerhandbuch enthält keine Informationen über Start-, Schutz- oder Drehzahlregelungseinrichtungen. Diese Informationen finden Sie in den Benutzerhandbüchern der jeweiligen Vorrichtungen.

1.4.3 Einheiten, die in diesem Benutzerhandbuch verwendet werdenDie in diesem Benutzerhandbuch verwendeten Maßeinheiten basieren auf dem SI-System (metrisches System) und dem US-System.

1.5 Identifikation der Maschine

1.5.1 Seriennummer der MaschineJede Maschine ist mit einer siebenstelligen Seriennummer gekennzeichnet. Sie ist auf dem Typenschild der Maschine und am Maschinenrahmen eingeprägt.

Die Seriennummer ist in jeder zukünftigen Korrespondenz, die die Maschine betrifft, anzugeben, da sie die einzige eindeutige Information ist, die für die Identifikation der betreffenden Maschine verwendet wird.

1.5.2 TypenschildEin Typenschild aus rostfreiem Stahl ist permanent am Maschinenrahmen angebracht und darf nicht entfernt werden. Für den Anbringungsort des Typenschilds siehe Anhang Typische Position der Kennschilder.

Das Typenschild gibt Herstellungs-, Identifikations-, elektrische und mechanische Informationen an, siehe Abbildung 1-1 Typenschild für direkt ans Netz angeschlossene Maschinen, die gemäß IEC hergestellt sind

Sicherheitsvorschriften Einleitung - 33BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

.

Abbildung 1-1 Typenschild für direkt ans Netz angeschlossene Maschinen, die gemäß IEC hergestellt sind

Abbildung 1-2 Typenschild für direkt ans Netz angeschlossene Maschinen, die gemäß NEMA hergestellt sind

1. Typenbezeichnung2. Baujahr3. Betriebsart4. Isolierungsklasse5. Maschinengewicht [kg] oder [lbs]6. Schutzgrad [IP-Klasse]

4 - Einleitung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

7. Zusätzliche Informationen8. Hersteller9. Seriennummer10. Leistung [kW] oder [PS]11. Statorspannung [V]12. Frequenz [Hz]13. Drehzahl [U/min]14. Statorstrom [A]15. Leistungsfaktor [cos phi]16. Standard17. Rahmen18. Produktcode19. Maximale mechanische Drehgeschwindigkeit [U/min]20. Lagertypen21. Bezeichnung für gesperrten Läufer kVA/ PS (NEMA)22. Umgebungstemperatur [°C] (NEMA)23. Servicefaktor (NEMA)

Sicherheitsvorschriften Einleitung - 53BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 2 Transport und Verpackung

2.1 Schutzmaßnahmen vor dem Transport

2.1.1 AllgemeinesFolgende Schutzmaßnahmen werden vor der Lieferung der Maschine vom Werk durchgeführt. Falls die Maschine später bewegt wird, sind dieselben Schutzmaßnahmen durchzuführen:

• Bei Maschinen mit Gleitlagern werden Transportsperren installiert.

• Kugel- und Rollenlager sind mit einem Schmiermittel geschmiert, das auf dem am Maschinenrahmen befestigten Schmierungskennschild angegeben ist; siehe Kapitel 2.1.2 Schmierungskennschild

• Maschinell bearbeitete Oberflächen, wie z. B. die Wellenverlängerung, sind mit einer Anti-Korrosionsbeschichtung gegen Korrosion geschützt.

• Um die Maschine bei Seetransport während des Verladens, des Transports und des Entladens ausreichend gegen salzhaltige Wasserspritzer, Feuchtigkeit, Rost und Vibrationsschäden zu schützen, muss sie seetauglich verpackt werden.

Abbildung 2-1 Schmierungskennschild für fettgeschmierte Rollenlager

1. Lagertyp des D-Endes

2. Lagertyp des ND-Endes

3. Schmierintervall

4. Fettmenge für das Lager des D-Endes

5. Fettmenge für das Lager des ND-Endes

6. Zusätzliche Informationen

7. Werksseitig gelieferte Fettsorte

6 - Transport und Verpackung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

2.1.2 SchmierungskennschildAm Maschinenrahmen ist ein Schmierungskennschild aus rostfreiem Stahl angebracht. Für den Anbringungsort des Schmierungskennschilds siehe Anhang Typische Position der Kennschilder.

Das Schmierungskennschild zeigt den Typ der Lager und des zu verwendenden Schmieröls; siehe Abbildung 2-2 Schmierungskennschild für fettgeschmierte Rollenlager.

Abbildung 2-2 Schmierungskennschild für fettgeschmierte Rollenlager

1. Lagertyp des D-Endes

2. Lagertyp des ND-Endes

3. Schmierintervall

4. Fettmenge für das Lager des D-Endes

5. Fettmenge für das Lager des ND-Endes

6. Werksseitig gelieferter Fetttyp

2.2 Anheben der MaschineBevor die Maschine angehoben wird, stellen Sie sicher, dass eine geeignete Hebeausrüstung zur Verfügung steht und dass das Personal mit Hebearbeiten vertraut ist. Das Gewicht der Maschine ist auf dem Typenschild, der Zeichnung und der Packliste angegeben.

BEMERKUNG:Verwenden Sie ausschließlich die Hebelaschen oder -ösen, die zum Heben der kompletten Maschine vorgesehen sind. Verwenden Sie keine der kleinen zusätzlichen Hebelaschen oder -ösen, da diese nur zu Wartungszwecken dienen.

Sicherheitsvorschriften Transport und Verpackung - 73BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

BEMERKUNG:Der Schwerpunkt der Maschinen mit demselben Rahmen kann aufgrund von unterschiedlichen Ausgängen, Montageanordnungen und Nebenaggregaten variieren.

BEMERKUNG:Stellen Sie vor dem Anheben sicher, dass die Ringschrauben oder die im Maschinenrahmen integrierten Hebelaschen unbeschädigt sind. Beschädigte Hebelaschen dürfen nicht verwendet werden.

BEMERKUNG:Heberingschrauben sind vor dem Anheben anzuziehen. Falls erforderlich, ist die Position der Ringschraube mit entsprechenden Beilagscheiben einzustellen.

2.2.1 Heben einer Maschine in einer seetauglichen VerpackungDie seetaugliche Verpackung ist normalerweise eine mit Metallpapier ausgekleidete Holzkiste. Sie sollte mit einem Gabelstapler oder Kran mit Hebeschlingen vom Boden angehoben werden. Die Positionen der Schlingen sind auf der Verpackung markiert.

Abbildung 2-3 Anheben von horizontalen und vertikalen Maschinen in seetauglichen Verpackungen

2.2.2 Anheben einer Maschine auf einer PaletteEine auf einer Palette montierte Maschine sollte mit einem Kran oder Gabelstapler an ihren Hebelaschen vom Palettenboden gehoben werden; siehe Abbildung 2-4 Anheben von horizontalen und vertikalen Maschinen auf Paletten. Die Maschine ist mit Hilfe von Schrauben an der Palette befestigt.

8 - Transport und Verpackung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Abbildung 2-4 Anheben von horizontalen und vertikalen Maschinen auf Paletten

2.2.3 Heben einer ausgepackten MaschineEs ist eine geeignete Hebeausrüstung zu verwenden! Die Maschine sollte stets mit einem Kran an den Hebelaschen des Maschinenrahmens angehoben werden; siehe Abbildung 2-5 Heben einer ausgepackten Maschine. Die Maschine darf niemals mit einem Gabelstapler vom Boden oder den Füßen der Maschine angehoben werden.

Abbildung 2-5 Heben einer ausgepackten Maschine

2.3 Drehen einer vertikal montierten MaschineVertikal montierte Maschinen müssen unter Umständen von einer vertikalen in eine horizontale Position und umgekehrt gedreht werden, z. B. wenn Lager ausgewechselt werden. Dies ist in Abbildung 2-6 Maschine mit drehbaren Hebelaschen: heben und drehen gezeigt. Vermeiden Sie während des Verfahrens Schäden am Lack oder an anderen Teilen. Entfernen oder installieren Sie die Lagertransportsperre nur dann, wenn sich die Maschine in vertikaler Position befindet.

Sicherheitsvorschriften Transport und Verpackung - 93BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Abbildung 2-6 Maschine mit drehbaren Hebelaschen: heben und drehen

2.4 Überprüfungen bei Empfang und beim Auspacken

2.4.1 Prüfung bei der AnkunftDie Maschine und das Paket müssen unmittelbar bei der Ankunft überprüft werden. Jeder Transportschaden muss fotografiert und umgehend, d. h. innerhalb von weniger als einer (1) Woche nach der Ankunft, gemeldet werden, wenn eine Transportversicherung in Anspruch genommen werden soll. Daher ist es wichtig, dass Nachweise über unsachgemäße Handhabung überprüft und dem Transportunternehmen sowie dem Zulieferer unmittelbar berichtet werden. Dazu die Checklisten unter Anhang INBETRIEBNAHMEBERICHT verwenden.

Eine Maschine, die nicht sofort nach der Ankunft installiert werden soll, darf nicht ohne Aufsicht oder ohne Schutzvorkehrungen stehen gelassen werden. Für weitere Einzelheiten, siehe Kapitel 2.5 Lagerung.

2.4.2 Prüfung beim AuspackenStellen Sie die Maschine so auf einer ebenen und vibrationsfreien Fläche auf, dass die Handhabung von anderen Gegenständen nicht behindert wird.

Nach dem Entfernen der Verpackung ist sicherzustellen, dass die Maschine nicht beschädigt ist und dass alle Zusatzeinrichtungen vorhanden sind. Haken Sie die Zusatzeinrichtungen auf der beigefügten Packliste ab. Wenn eine Beschädigung vermutet wird oder Zusatzeinrichtungen fehlen, fertigen Sie aussagekräftige Fotos an, und wenden Sie sich sofort an den Zulieferer. Dazu die Checklisten unter Anhang INBETRIEBNAHMEBERICHTverwenden.

Für die korrekte Entsorgung und das Recycling der Verpackungsmaterialien siehe Kapitel 10.3 Recycling von Verpackungsmaterial.

10 - Transport und Verpackung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

2.5 Lagerung

2.5.1 Kurzzeitige Lagerung (weniger als 2 Monate)Die Maschine ist einem geeigneten Lagerraum mit kontrollierbaren Umgebungsbedingungen aufzubewahren. Voraussetzungen für die Eignung des Lagerraums sind:

• Stabile Temperaturverhältnisse im Bereich von 10 ºC (50 ºF) bis 50 ºC (120 ºF). Falls die Antikondensationsheizungen eingeschaltet sind und die Temperatur der Umgebungsluft über 50 ºC liegt, ist darauf zu achten, dass die Maschine sich nicht zu stark aufheizt

• Geringe Luftfeuchtigkeit (vorzugsweise unter 75%). Die Maschinentemperatur sollte oberhalb des Taupunkts gehalten werden, um Feuchtigkeitskondensation in der Maschine zu verhindern. Falls die Maschine über Antikondensationsheizungen verfügt, sollten diese eingeschaltet und ihre Funktion regelmäßig kontrolliert werden. Sind keine Antikondensationsheizungen vorhanden, ist eine Alternativmethode anzuwenden, um die Maschine vor Kondensation zu schützen.

• Ein stabiler, möglichst schwingungsfreier und vor Stößen geschützter Untergrund. Falls mit starken Vibrationen zu rechnen ist, muss die Maschine isoliert werden, indem geeignete Gummiblöcke und die Maschinenfüße gelegt werden.

• Die Umgebungsluft muss sauber und frei von Staub und korrodierenden Gasen sein

• Schutz vor Insekten und anderen Kleintieren.

Bei Lagerung im Freien darf die Maschine nicht ungeschützt in der Transportverpackung belassen werden. Folgende Maßnahmen sind zu ergreifen:

• Maschine von der Plastikverpackung befreien

• Maschine abdecken, so dass sie vollkommen vor Regen geschützt ist. Die Abdeckung muss eine Luftzirkulation im Bereich der Maschine erlauben.

• Maschine auf stabile Ständer mit einer Mindesthöhe von 100 mm (4”) aufbocken, so dass keine Feuchtigkeit von unten an die Maschine dringen kann.

• Für gute Belüftung der Maschine sorgen. Wenn die Maschine in der Transportverpackung belassen wird, müssen Belüftungsöffnungen in die Verpackung gebohrt werden.

• Schützen Sie die Maschine vor Insekten und anderen Kleintieren.

Dazu die Checklisten unter Kapitel 2 Lagerung in Anhang INBETRIEBNAHMEBERICHT verwenden.

2.5.2 Langzeitlagerung (mehr als 2 Monate)Zusätzlich zu den oben beschriebenen Maßnahmen für die kurzzeitige Lagerung ist Folgendes zu beachten:

Messen Sie den Isolationswiderstand und die Temperatur der Wicklungen alle drei Monate; siehe Kapitel 7.6 Wartung der Stator- und Läuferwicklungen.

Überprüfen Sie den Zustand der lackierten Flächen alle drei Monate. Wenn Korrosion festgestellt wird, entfernen Sie sie und tragen Sie eine Schicht Lack auf.

Überprüfen Sie den Zustand der Anti-Korrosionsbeschichtung auf blanken Metallflächen (z. B. Wellenverlängerungen) alle drei Monate. Wenn Korrosion festgestellt wird, entfernen Sie sie mit feinem Schmirgelpapier und führen Sie eine erneute Anti-Korrosionsbehandlung durch.

Sicherheitsvorschriften Transport und Verpackung - 113BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Sorgen Sie für kleine Belüftungsöffnungen, wenn die Maschine in einer Holzkiste gelagert wird. Verhindern Sie, dass Wasser, Insekten und andere Kleintiere in die Kiste eindringen können; siehe Abbildung 2-7 Belüftungsöffnungen.

Dazu die Checklisten unter Kapitel 2 Lagerung in Anhang INBETRIEBNAHMEBERICHT verwenden.

Abbildung 2-7 Belüftungsöffnungen

2.5.3 RollenlagerTreffen Sie folgende Maßnahmen:

• Rollenlager müssen während der Lagerung gut geschmiert sein. Zulässige Fettsorten finden Sie unter Kapitel 2.1.2 Schmierungskennschild

• Drehen Sie den Läufer alle 3 Monate etwa 10 Umdrehungen, um die Lager in gutem Zustand zu halten. Zum Drehen des Läufers muss die Transportsperre entfernt werden (sofern vorhanden).

• Die Maschinen können mit einer Transportsperre versehen sein, um die Lager während des Transports und der Lagerung vor Schäden zu schützen. Überprüfen Sie die Lagertransportsperre regelmäßig. Ziehen Sie die Transportsperre gemäß dem Axialpositionierungslagertyp an; siehe Tabelle 2-1 Anzugsmoment für horizontale Maschinen (geschmierte Schraube).

BEMERKUNG:Wenn die Transportsperre mit einem zu großen Moment festgezogen wird, wird das Lager beschädigt.

BEMERKUNG:Der verwendete Lagertyp ist auf dem Schmierungskennschild angegeben, siehe Kapitel 2.1.2 Schmierungskennschild, Informationen zum Axialpositionierungslager finden Sie in der Zeichnung.

12 - Transport und Verpackung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Tabelle 2-1. Anzugsmoment für horizontale Maschinen (geschmierte Schraube)

2.5.4 ÖffnungenÖffnungen, durch die keine Kabel mit Klemmenkästen oder keine Flansche mit Rohren verbunden sind, sind zu verschließen. Kühler und Rohre in der Maschine sind vor dem Verschließen zu reinigen und zu trocknen. Zur Trocknung wird warme, trockene Luft durch die Rohre geblasen.

2.6 Inspektionen, AufzeichnungenDie Dauer der Lagerung und die diesbezüglichen Vorbereitungsmaßnahmen sind mit Datum aufzuzeichnen. Die hierfür vorgesehenen Checklisten finden Sie im Anhang INBETRIEBNAHMEBERICHT.

Axialpositionierungslagertyp

Anzugsmoment [Nm] Anzugsmoment [Pfund pro Fuß]

6316 45 33

6317 50 37

6319 60 44

6322 120 90

6324 140 100

6326 160 120

6330 240 180

6334 300 220

6034 140 100

6038 160 120

6044 230 170

Sicherheitsvorschriften Transport und Verpackung - 133BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 3 Installation und Ausrichtung

3.1 AllgemeinesGute Planung und Vorbereitung resultieren in einfacher und korrekter Installation und sind der beste Garant für sichere Betriebsbedingungen und maximale Zugänglichkeit der Maschine.

Die Normen hinsichtlich Anschluss und Einsatz elektrischer Betriebsmittel in explosionsgefährdeten Bereichen, insbesondere nationale Normen, die sich mit deren Montage befassen, sind zu berücksichtigen (siehe Norm IEC 60079-14).

BEMERKUNG:Während der Installation müssen sowohl allgemeine als auch lokale Arbeitssicherheitsanweisungen befolgt werden.

BEMERKUNG:Bei Arbeiten in der Umgebung muss die Maschine gesichert werden.

BEMERKUNG:Die Maschine darf beim Schweißen nicht als Erde verwendet werden.

3.2 Konstruktion des Fundaments

3.2.1 AllgemeinesDie Konstruktion des Fundaments muss sichere Betriebsbedingungen bei höchster Zugänglichkeit gewährleisten. Um die Maschine herum muss genügend Freiraum vorhanden sein, um einen leichten Zugang für die Wartung und Überwachung sicherzustellen. Die Kühlluft muss ungehindert zur Maschine hin und von ihr weg strömen können. Es ist sicherzustellen, dass andere in der Nähe befindliche Maschinen oder Ausrüstungen die Kühlluft der Maschine oder Anbauteile, wie beispielsweise Lager, nicht erwärmen.

Das Fundament muss stabil, steif, flach und frei von externen Vibrationen sein. Die Möglichkeit einer Maschinenresonanz mit dem Fundament ist zu untersuchen. Um Resonanzvibrationen mit der Maschine zu vermeiden, darf die natürliche Frequenz des Fundaments zusammen mit der Maschine nicht innerhalb eines ±20%-Bereichs der Betriebsdrehzahlfrequenz liegen.

Es wird ein Betonfundament bevorzugt, jedoch ist eine korrekt konstruierte Stahlkonstruktion ebenfalls akzeptabel. Vor der Konstruktion sind die Verankerung des Fundaments, die Bereitstellung von Luft-, Wasser-, Öl- und Kabelkanälen sowie die Position der Zementierungslöcher zu bedenken. Die Position der Zementierungslöcher und das Gewicht des Fundaments müssen mit den entsprechenden Abmessungen der beigefügten Zeichnung übereinstimmen.

Das Fundament muss so ausgelegt sein, dass Unterlegbleche von 2 mm (0,08 Zoll) unter dem Maschinenfuß angebracht werden können, um eine Einstellungstoleranz sicherzustellen und eine mögliche Installation einer Ersatzmaschine in der Zukunft zu erleichtern. Die Maschinenwellenhöhe und die Position der Fundamentfüße weisen eine bestimmte Herstellungstoleranz auf, die mit dem Unterlegblech von 2 mm (0,08 Zoll) ausgeglichen wird.

14 - Installation und Ausrichtung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

BEMERKUNG:Die Berechnung und Konstruktion des Fundaments gehört nicht zum Lieferumfang von ABB, daher ist der Kunde oder eine Drittpartei hierfür verantwortlich. Auch die Zementierung liegt normalerweise außerhalb des Verantwortlichkeitsbereichs von ABB.

3.2.2 FundamentkräfteDas Fundament und die Befestigungsschrauben müssen so dimensioniert sein, dass sie plötzlichen mechanischen Momenten standhalten, die bei jedem Maschinenstart sowie bei Kurzschlüssen auftreten. Die Kurzschlusskraft ist eine stufenweise gedämpfte Sinuswelle, die ihre Richtung ändert. Die Stärke dieser Kräfte ist auf der Zeichnung der Maschine angegeben.

3.2.3 Flansche für vertikal montierte MaschinenVertikal montierte Maschinen sind mit einem Montageflansch gemäß IEC-Standardwerk 60072 ausgerüstet. Der Flansch der Maschine sollte stets an einem gegenüberliegenden Flansch des Fundaments montiert werden.

Es wird ein Montageadapter empfohlen, um eine einfache Kopplungsverbindung und Inspektion während des Betriebs zu ermöglichen.

3.3 Vorbereitungen der Maschine vor der InstallationBereiten Sie die Maschine wie folgt auf die Installation vor:

• Bevor andere Vorbereitungen getroffen werden, messen Sie den Isolationswiderstand der Wicklung gemäß der Beschreibung in Kapitel 3.3.1 Isolationswiderstandsmessungen

• Entfernen Sie ggf. die Transportsperre. Bewahren Sie sie für eine zukünftige Verwendung auf. Siehe Kapitel 3.3.2 Zerlegen der Transportsperre für weitere Anweisungen

• Stellen Sie sicher, dass das verfügbare Fett der Spezifikation auf dem Schmierungskennschild entspricht; siehe Kapitel 2.1.2 Schmierungskennschild. Weitere empfohlene Fette finden Sie in Kapitel 7.5.1.5 Lagerfett

• Entfernen Sie die Anti-Korrosionsbeschichtung von der Wellenverlängerung und den Maschinenfüßen mit Lösungsbenzin

• Installieren Sie die Kupplungshälfte gemäß der Beschreibung in Kapitel 3.3.4 Zusammenbau der Kupplungshälfte

• Stellen Sie sicher, dass die Ablassstopfen am untersten Teil beider Enden der Maschine offen sind; siehe Kapitel 3.3.6 Ablassstopfen.

3.3.1 IsolationswiderstandsmessungenBevor eine Maschine zum ersten Mal, nach einem langen Stillstand oder innerhalb allgemeiner Wartungsarbeiten gestartet wird, ist ihr Isolationswiderstand zu messen. Dies umfasst die Messung der Statorwicklungen und aller Nebenaggregate. Für Maschinen, die mit Schleifring ausgestattet sind, umfasst die Messung auch die Läuferwicklungen; siehe Kapitel 7.6.4 Isolationswiderstandstest.

Sicherheitsvorschriften Installation und Ausrichtung - 153BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

3.3.2 Zerlegen der TransportsperreBei Maschinen mit Gleitlagern oder Rollenlagern sind Transportsperren installiert. Bei Maschinen mit Gleitlagern oder zylindrischen Rollenlagern besteht die Transportsperre aus einer Stahlstange, die sowohl am Lagerschild am D-Ende als auch am Ende der Wellenverlängerung angebracht ist.

Vor der Installation ist die Transportsperre zu entfernen. Die Wellenverlängerung muss von ihrer Anti-Korrosionsbeschichtung gereinigt werden. Die Transportsperre sollte für eine zukünftige Verwendung aufbewahrt werden.

BEMERKUNG:Um Lagerschäden zu vermeiden, muss die Transportsperre immer dann an der Maschine angebracht werden, wenn die Maschine bewegt, an einen anderen Ort transportiert oder gelagert wird. Siehe Kapitel 2.1 Schutzmaßnahmen vor dem Transport.

3.3.3 KühlungstypMaschinen mit Rollenlagern müssen an die Abtriebsmaschine mit elastischen Kupplungen, z. B. Stiftkupplungen oder Getriebekupplungen, angeschlossen werden.

Wenn sich das axial gesperrte Lager am N-Ende befindet (siehe Zeichnung), ist sicherzustellen, dass zwischen den Kupplungshälften eine kontinuierliche freie axiale Bewegung möglich ist, um eine Wärmedehnung der Maschinenwelle ohne Lagerbeschädigung zu ermöglichen. Die zu erwartende axiale Wärmedehnung des Läufers kann gemäß der Beschreibung in Kapitel 3.6.4 Korrektur der Wärmedehnung berechnet werden.

Vertikale Maschinen können dafür ausgelegt sein, einen Teil der Last der Abtriebsmaschinenwelle zu tragen. Wenn dies der Fall ist, sind die Kupplungshälften mit Hilfe einer Sperrplatte am Wellenende gegen Gleiten in axialer Richtung zu sichern.

BEMERKUNG:Die Maschine ist nicht für eine Riemen-, Ketten- oder Getriebeverbindung geeignet, es sei denn, sie ist speziell dafür ausgelegt. Dasselbe gilt für Anwendungen mit hohem axialem Druck.

3.3.4 Zusammenbau der Kupplungshälfte

3.3.4.1 Wuchtung der KupplungDer Läufer ist standardmäßig bei halber Passfeder dynamisch ausgewuchtet. Die Art der Wuchtung ist im Wellenende eingeprägt:

• H = Halbe Passfeder und

• F = Ganze Passfeder

Die Kupplungshälfte ist entsprechend auszuwuchten.

16 - Installation und Ausrichtung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

3.3.4.2 ZusammenbauFolgende Anweisungen sind beim Zusammenbau der Kupplungshälfte zu beachten.

• Beachten Sie die allgemeinen Anweisungen des Kupplungsherstellers

• Die Kupplungshälfte kann ein beachtliches Gewicht aufweisen. Unter Umständen ist eine geeignete Hebevorrichtung erforderlich

• Reinigen Sie die Wellenverlängerung von ihrer Anti-Korrosionsbeschichtung und vergleichen Sie die Abmessungen der Wellenverlängerung und der Kupplung mit den beigefügten Zeichnungen. Stellen Sie ebenfalls sicher, dass die Passfedernuten in der Kupplung und der Wellenverlängerung sauber und gratfrei sind

• Bestreichen Sie die Wellenverlängerung und die Nabenbohrung mit einer dünnen Ölschicht, um die Montage der Kupplungshälfte zu erleichtern. Bestreichen Sie passende Flächen niemals mit Molybdändisulfid (Molykote) oder ähnlichen Produkten

• Die Kupplung ist mit einer Berührschutzvorrichtung abzudecken.

BEMERKUNG:Um die Lager nicht zu beschädigen , dürfen beim Zusammenbau der Kupplungshälfte keine zusätzlichen Kräfte auf die Lager ausgeübt werden.

3.3.5 RiemenantriebMaschinen, die für Riemenantrieb ausgelegt sind, sind stets mit zylindrischen Rollenlagern im D-Ende ausgestattet. Wenn ein Riemenantrieb verwendet wird, stellen Sie sicher, dass die Antriebs- und Abtriebsriemenscheibe korrekt ausgerichtet sind.

BEMERKUNG:Vor Gebrauch ist die Eignung des Wellenendes und der Lager für den Riemenantrieb stets zu überprüfen. Überschreiten Sie nicht die in den Auftragsdefinitionen angegebene Radialkraft.

3.3.6 AblassstopfenDie Maschinen sind im untersten Teil der Maschine mit Ablassstopfen versehen. Der Ablassstopfen ist so konstruiert, dass er den Staub von der Maschine fernhält und das Kondenswasser ablaufen lässt. Die Ablassstopfen müssen stets offen sein, d. h. eine Hälfte des Stopfens befindet sich im Innern des Gehäuses, die andere Hälfte auf der Außenseite. Der Ablassstopfen wird geöffnet, indem er aus dem Rahmen gezogen wird. Bei AMI-Maschinen wird der Ablassstopfen (M12-Schraube) 6-12 mm (0,2“-0,5“) geöffnet.

Bei horizontalen Maschinen sind zwei Ablassstopfen an beiden Enden der Maschine vorgesehen.

Bei vertikalen Maschinen sind zwei Ablassstopfen am unteren Endschild vorgesehen.

Der Hauptklemmenkasten weist einen Ablassstopfen am untersten Teil des Kastens auf, der während des Betriebs zu schließen ist.

Sicherheitsvorschriften Installation und Ausrichtung - 173BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

3.4 Installation auf Betonfundament

3.4.1 LieferumfangNicht im normalen Lieferumfang der Maschine inbegriffen sind Installation, Unterlegbleche, Befestigungsschrauben und Fundament- bzw. Schwellenplattensatz. Diese werden auf besondere Bestellung geliefert.

Wenn neue Befestigungslöcher gebohrt werden müssen, wenden Sie sich bezüglich der Eignung an ABB.

3.4.2 Allgemeine VorbereitungenBerücksichtigen Sie vor Beginn des Installationsverfahrens folgende Gesichtspunkte:

• Legen Sie Bleche bereit, um die Maschine zu unterfüttern. Für evtl. Ausrichtungsanpassungen sind Bleche mit einer Stärke von 1, 0,5, 0,2, 0,1 und 0,05 mm (40, 20, 8, 4, 2 Mil) erforderlich

• Legen Sie einen Vorschlaghammer, Ausrichtungsschrauben oder einen Hydraulikheber für die axiale und horizontale Ausrichtung bereit.

• Legen Sie Messuhren oder vorzugsweise ein laseroptisches Analysegerät bereit, um eine genaue und präzise Ausrichtung der Maschine zu erreichen

• Halten Sie einen einfachen Hebelarm bereit, um den Läufer während der Ausrichtung zu drehen

• Stellen Sie bei Installationen im Freien einen Sonnen- und Regenschutz bereit, um Messfehler während der Installation zu vermeiden.

BEMERKUNG:Die Maschinen werden an jedem Fuß mit Hebeschrauben für die vertikale Ausrichtung geliefert.

3.4.3 Vorbereitungen des Fundaments

3.4.3.1 Vorbereitungen des Fundaments und der ZementierungslöcherZur Verankerung der Maschine in einem Betonfundament werden Fundamentbolzen oder Schwellenplatten verwendet.

Berücksichtigen Sie folgende Gesichtspunkte bei der Vorbereitung des Fundaments:

• Der obere Teil des Fundaments ist mit Besen oder Staubsauger zu reinigen

• Die Wände der Zementierungslöcher müssen rauhe Oberflächen aufweisen, um einen guten Halt zu bieten. Aus demselben Grund sind sie zu waschen und durchzuspülen, damit sie frei von Verunreinigungen und Staub sind. Öl oder Fett muss entfernt werden, indem Schichten der Betonoberflächen abgemeißelt werden

• Vergleichen Sie die Position der Zementierungslöcher und die Höhe des Fundaments mit den entsprechenden Maßen auf der beigefügten Zeichnung

• Befestigen Sie einen Stahldraht am Fundament, um die Mittellinie der Maschine anzuzeigen. Markieren Sie auch die axiale Position der Maschine.

18 - Installation und Ausrichtung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

3.4.3.2 Vorbereitungen der Fundamentbolzen oder der SchwellenplatteFalls Unterlegbleche und Fundamentbolzen im Lieferumfang enthalten sind, werden sie als separate Teile geliefert und vor Ort montiert.

BEMERKUNG:Um den festen Sitz der Fundamentbolzen im Beton zu gewährleisten, müssen diese unlackiert und schmutz- und staubfrei sein.

Abbildung 3-1 Typisches Beispiel eines Fundamentbolzensatzes

Für den Zusammenbau des Fundamentbolzen- oder des Schwellenplattensatzes ist die Maschine mit Hilfe eines Krans über den Boden anzuheben. Fahren Sie folgendermaßen fort, siehe Abbildung 3-1 Typisches Beispiel eines Fundamentbolzensatzes :

• Reinigen Sie Teile, die mit einer Anti-Korrosionsbeschichtung geschützt sind, mit Lösungsbenzin

• Schrauben Sie die gefetteten Ausrichtungsschrauben (Teil 5) in die Fundament- oder Schwellenplatte

А

Teil Bezeichnung Größe Anzahl/Satz [Stk.] 1 Platte 70x200x440 42 Bolzen M36x500/45+100 8 3 Flansch 10x60x210 44 Mutter M36 165 Ausrichtschraube M24x60 86 Befestigungsschraube M36x90/90 47 Unterlegblech 2x170x250 48 Ausrichtungsplatte 25x100x180 49 Kegelstift 10x100 210 Ausrichtschraube M16x55 4

x)Der Kegelstift (Teil 9) wird nur am D-Ende des Motors benDas Klebeband ist nicht im Lieferumfang enthalten.

Fundamentbolzen für die Befestigung im Fundament.Fundamentbolzen werden als lose Teile geliefert.Ein Satz enthält das Zubehör für eine Maschine (4 Stk.).

Sicherheitsvorschriften Installation und Ausrichtung - 193BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

• Wickeln Sie eine Lage Klebeband um den oberen Teil der Fundamentbolzen (Teil 2) gemäß Abbildung 3-1 Typisches Beispiel eines Fundamentbolzensatzes . Das Klebeband verhindert, dass der obere Teil der Bolzenschraube im Beton stecken bleibt und ermöglicht ein erneutes Festziehen nach dem Abbinden des Betons

• Drehen Sie die Fundamentbolzen (Teil 2) so in die Fundamentplatte (Teil 1) bzw. die Schwellenplatten, dass ihre Köpfe 1-2 mm (40-80 Mil) über die Oberfläche der Muttern (Teil 4) hinausragen.

• Bringen Sie den Verankerungsflansch (Teil 3) und die untere Mutter (Teil 4) an den Fundamentschrauben (Teil 2) an. Verbinden Sie den Verankerungsflansch (Teil 3) mit den Schrauben durch Festschweißen und ziehen Sie die Muttern fest. Wenn die Verbindung nicht hergestellt werden kann, befestigen Sie den Verankerungsflansch zwischen zwei Kontermuttern

• Nach dem Zusammenbau der Fundamentplatten wird die Maschine angehoben und über dem Boden gehalten. Die Maschinenfüße, die Seiten- und Bodenflächen der Fundamentplatten sowie die Fundamentbolzen sind mit Lösungsbenzin zu reinigen

• Bringen Sie die zusammengebauten Fundamentbolzen oder Schwellenplatten mit der Befestigungsschraube (Teil 6) und der Beilagscheibe (Teil 11) unter den Maschinenfüßen an. Zentrieren Sie die Befestigungsschraube (Teil 6) in dem Loch der Maschine, indem Sie z. B. Papier, Pappe oder Klebeband um den oberen Teil der Schraube wickeln

• Schieben Sie ein Unterlegblech mit einer Stärke von 2 mm (0,08 Zoll) (Teil 7) zwischen den Fuß und die Platte (Teil 1). Befestigen Sie die Platte mittels der Befestigungsschraube (Teil 6) fest am Fuß

• Legen Sie die Ausrichtungsplatte (Teil 8) unter die Ausrichtschraube (Teil 5)

• Stellen Sie sicher, dass kein Zwischenraum zwischen der Platte (Teil 1) und dem Kopf des Fundamentbolzens (Teil 2) bleibt. Falls Beton durch diesen Zwischenraum an die Mutter gelangt, ist das Anziehen der Bolzenschraube nicht möglich.

BEMERKUNG:Klebeband und Stahlplatte sind nicht im Lieferumfang der Fundamentbolzen enthalten.

3.4.4 Aufstellen der MaschineDie Maschine wird vorsichtig angehoben und auf das Fundament gestellt. Eine grobe horizontale Ausrichtung erfolgt mit Hilfe des zuvor installierten Stahldrahts und den Markierungen der axialen Position. Eine vertikale Ausrichtung erfolgt mit Hilfe der Ausgleichsschrauben. Die erforderliche Positionierungsgenauigkeit beträgt 2 mm (80 Mil).

3.4.5 AusrichtungDie Ausrichtung erfolgt gemäß Kapitel 3.6 Ausrichtung.

3.4.6 ZementierungDie Zementierung der Maschine in das Fundament ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Installation. Die Anweisungen des Betonherstellers sind zu beachten.

Bitte verwenden Sie nichtschrumpfenden Qualitätsbeton, um Probleme bei der Zementierung zu vermeiden. Risse im Beton oder eine schlechte Befestigung am Betonfundament können nicht akzeptiert werden.

20 - Installation und Ausrichtung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

3.4.7 Endgültige Installation und PrüfungNach dem Abbinden des Betons heben Sie die Maschine vom Fundament ab und ziehen Sie die Fundamentbolzen nach. Sichern Sie die Muttern, indem Sie eine Verbindung herstellen oder ausreichend stark mit einem Zentrierkörner darauf einschlagen. Senken Sie die Maschine wieder auf das Fundament ab und ziehen Sie die Befestigungsschrauben fest.

Überprüfen Sie die Ausrichtung, um sicherzustellen, dass die Maschine mit den zulässigen Vibrationen läuft. Falls nötig, nehmen Sie mit Hilfe der Unterlegbleche Korrekturen vor und vervollständigen Sie die Anbringung der Passstifte wie durch die Löcher im Maschinenfuß am D-Ende vorgegeben.

3.4.7.1 Anbringung der Passstifte der MaschinenfüßeDie Maschine weist am D-Ende ein Passstiftloch pro Fuß auf. Verlängern Sie die Löcher, indem Sie durch das Stahlfundament bohren. Danach wird den Löchern mit einem Reibwerkzeug eine Kegelform verliehen. Geeignete Kegelstifte werden in die Löcher eingesetzt, um eine exakte Ausrichtung zu gewährleisten und eine einfachere Neu-Installation nach einer evtl. Entfernung der Maschine zu ermöglichen.

3.4.7.2 Abdeckungen und GehäuseZum Abschluss der Kupplungsmontage werden die beiden Kupplungshälften gemäß den Anweisungen des Kupplungsherstellers zusammengefügt.

BEMERKUNG:Die Kupplung ist mit einer Berührschutzvorrichtung abzudecken.

Vergewissern Sie sich nach dem Aufstellen und Ausrichten der Maschine und der Montage der Zusatzeinrichtungen, dass sich keine Werkzeuge oder Fremdkörper mehr im Innern der Gehäuse befinden. Entfernen Sie auch Staub und Schmutz.

Stellen Sie bei der Montage der Abdeckungen sicher, dass alle Dichtungen intakt sind.

Bewahren Sie die Ausrichtungs- und Montageausrüstung zusammen mit den Transportsperren für zukünftigen Gebrauch auf.

3.5 Installation auf Stahlfundament

3.5.1 LieferumfangNicht im normalen Lieferumfang der Maschine inbegriffen sind Installation, Unterlegbleche oder Befestigungsschrauben. Diese werden auf besondere Bestellung geliefert.

Wenn neue Befestigungslöcher gebohrt werden müssen, wenden Sie sich bezüglich der Eignung an ABB.

Sicherheitsvorschriften Installation und Ausrichtung - 213BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

3.5.2 Prüfung des FundamentsVor dem Absenken der Maschine auf das Fundament sind folgende Maßnahmen und Kontrollen durchzuführen.

• Reinigen Sie das Fundament gründlich

• Das Fundament muss flach und eben sein (parallele Abweichung höchstens 0,1 mm/4,0 Mil)

• Das Fundament muss frei von externen Vibrationen sein.

3.5.3 Aufstellen der MaschineDie Maschine wird vorsichtig angehoben und auf das Fundament gestellt.

3.5.4 AusrichtungDie Ausrichtung erfolgt gemäß Kapitel 3.6 Ausrichtung.

3.5.5 Endgültige Installation und Prüfung

3.5.5.1 Einsetzen der Kegelstifte in die MaschinenfüßeDie Maschine weist am D-Ende ein Passstiftloch pro Fuß auf. Verlängern Sie die Löcher, indem Sie durch das Stahlfundament bohren. Danach wird den Löchern mit einem Reibwerkzeug eine Kegelform verliehen. Geeignete Kegelstifte werden in die Löcher eingesetzt, um eine exakte Ausrichtung zu gewährleisten und eine einfachere Neu-Installation nach einer evtl. Entfernung der Maschine zu ermöglichen.

3.5.5.2 Abdeckungen und GehäuseZum Abschluss der Kupplungsmontage werden die beiden Kupplungshälften gemäß den Anweisungen des Kupplungsherstellers zusammengefügt.

BEMERKUNG:Die Kupplung ist mit einer Berührschutzvorrichtung abzudecken.

Vergewissern Sie sich nach dem Aufstellen und Ausrichten der Maschine und der Montage der Zusatzeinrichtungen, dass sich keine Werkzeuge oder Fremdkörper mehr im Innern der Gehäuse befinden. Entfernen Sie auch Staub und Schmutz.

Stellen Sie bei der Montage der Abdeckungen sicher, dass alle Dichtungen intakt sind.

Bewahren Sie die Ausrichtungs- und Montageausrüstung zusammen mit den Transportsperren für zukünftigen Gebrauch auf.

22 - Installation und Ausrichtung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

3.5.6 Installation von flanschmontierten Maschinen auf einem Stahlfundament

Der Zweck eines Montageflansches für vertikal montierte Maschinen besteht darin, eine einfache Installation und Kupplungsverbindung sowie eine einfache Inspektion der Kupplung während des Betriebs zu ermöglichen. Für die Installation der ABB-Maschinen müssen die Montageflansche gemäß IEC-Norm gefertigt sein.

Der Montageflansch ist im Lieferumfang von ABB nicht enthalten.

Abbildung 3-2 Montageflansch

Die Maschine wird angehoben und auf den Montageflansch gestellt. Die Befestigungsschrauben werden leicht angezogen.

3.6 Ausrichtung

3.6.1 AllgemeinesUm eine lange und zufriedenstellende Lebensdauer sowohl der Antriebs- als auch der Lastmaschine zu gewährleisten, müssen die Maschinen korrekt zueinander ausgerichtet sein. Das heißt, dass der radiale und der Winkelversatz zwischen den beiden Wellen der Maschinen minimiert werden müssen. Die Ausrichtung ist mit großer Vorsicht durchzuführen, da Ausrichtungsfehler Lager- und Wellenschäden zur Folge haben.

Vor Beginn der Ausrichtung müssen die Kupplungshälften installiert werden; siehe Kapitel 3.3.4 Zusammenbau der Kupplungshälfte. Die Kupplungshälften der Antriebs- und Lastmaschine werden locker zusammengeschraubt, damit sie während der Ausrichtung frei zueinander beweglich sind.

Der folgende Text gilt sowohl für die Installation auf Beton- als auch auf Stahlfundamenten. Unterlegbleche sind im Fall eines Betonfundaments nicht erforderlich, sofern Ausrichtung und Zementierung korrekt vorgenommen wurden.

Sicherheitsvorschriften Installation und Ausrichtung - 233BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

3.6.2 Grobe AusrichtungUm die Ausrichtung zu erleichtern und die Montage von Unterlegblechen zu ermöglichen, sind Hebeschrauben am Maschinenfuß angebracht; siehe Abbildung 3-3 Vertikale Positionierung des Maschinenfußes . Die Maschine wird auf den Hebeschrauben stehen gelassen. Beachten Sie, dass die Maschine auf allen vier Füßen (Schrauben) auf einer Ebene mit höchstens 0,1 mm (4,0 Mil) Parallelabweichung stehen muss. Wenn dies nicht der Fall ist, verdreht oder verbiegt sich der Rahmen der Maschine, was zu Lager- und anderen Schäden führen kann.

Stellen Sie sicher, dass die Maschine vertikal, horizontal und axial nivelliert ist. Nehmen Sie entsprechende Einstellungen vor, indem Sie Unterlegbleche unter die vier Füße legen. Die horizontale Nivellierung der Maschine wird mit einer Wasserwaage gemessen.

Abbildung 3-3 Vertikale Positionierung des Maschinenfußes

3.6.3 Grobe EinstellungUm die Ausrichtung in axialer Richtung und in Querrichtung zu ermöglichen, bringen Sie Trägerplatten mit Ausrichtungsschrauben an den Kanten an; siehe Abbildung 3-4 Positionierung der Trägerplatten .

Maschinenfuß

Hebe-schraube

Befestigungs-schraube

Unterlegblech

Fundament

24 - Installation und Ausrichtung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Abbildung 3-4 Positionierung der Trägerplatten

Die Trägerplatten werden an der Fundamentkante angebracht und mit Spreizschrauben heruntergedrückt; siehe Abbildung 3-5 Montage der Trägerplatte . Bewegen Sie die Maschine mit Hilfe der Ausrichtschrauben, bis die Mittellinie der Welle und die Mittellinie der Lastmaschine grob ausgerichtet sind und der gewünschte Abstand zwischen den Kupplungshälften erreicht wurde. Alle Ausrichtungsschrauben bleiben nur leicht angezogen.

Abbildung 3-5 Montage der Trägerplatte

BEMERKUNG:Abbildung 3-5 Montage der Trägerplatte zeigt eine Trägerplatte, die auf einem Betonfundament montiert ist. Verwenden Sie eine derartige Trägerplatte auch mit einem Stahlfundament.

3.6.4 Korrektur der Wärmedehnung

3.6.4.1 AllgemeinesBetriebstemperaturen haben einen beachtlichen Einfluss auf die Ausrichtung und sind daher beim Ausrichten der Maschinen zu berücksichtigen. Die Temperatur der Maschine ist während des Aufbaus niedriger als unter Betriebsbedingungen. Aus diesem Grund wird der Mittelpunkt der Welle während des Betriebs höher liegen, d. h. weiter vom Fuß entfernt sein als im Ruhezustand.

TRÄGER MIT AUSRICHTSCHRAUBE

TRÄGER MIT AUSRICHTSCHRAUBE

SPREIZSCHRAUBE

Sicherheitsvorschriften Installation und Ausrichtung - 253BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Daher kann abhängig von der Betriebstemperatur der Lastmaschine, des Kupplungstyps, des Abstands zwischen Maschinen usw. eine wärmekompensierte Ausrichtung nötig sein.

3.6.4.2 Wärmedehnung nach obenDie Wärmedehnung des Abstands zwischen dem Fuß und dem Mittelpunkt der Welle der Antriebsmaschine kann in etwa mit Hilfe folgender Formel berechnet werden:

∆H = α × ∆T × Hwobei

∆H=Wärmedehnung[mm]

α=10 × 10-6 K-1

∆T=40 K

H=Wellenhöhe [mm]

BEMERKUNG:Berücksichtigen Sie die Wärmedehnung der Lastmaschine in Bezug auf die Antriebsmaschine, um die Gesamtwärmedehnung zu bestimmen.

3.6.4.3 Axiale WärmedehnungDie axiale Wärmedehnung ist zu berücksichtigen, falls die axiale Bewegung des Lagers im ND-Ende blockiert ist. Welches Ende der Maschine blockiert ist, geht aus der Maßzeichnung hervor.

Die axiale Wärmedehnung des Läufers ist proportional zur Länge des Statorrahmens und kann gemäß folgender Formel annähernd errechnet werden:

∆L = α × ∆T × Lwobei

∆L=Wärmedehnung[mm]

α=10 × 10-6 K-1

∆T=50 K (für AMA, AMB, AMK, AMI), 80 K (für AMH, HXR, M3BM, M3GM)

L=Rahmenlänge [mm]

BEMERKUNG:Stellen Sie sicher, dass eine kontinuierliche freie axiale Bewegung zwischen den Kupplungshälften (ausgenommen feste Kupplungen) möglich ist, um eine axiale Wärmedehnung der Maschinenwelle zu ermöglichen und die Lager nicht zu beschädigen.

3.6.5 Endgültige Ausrichtung

3.6.5.1 AllgemeinesIm Folgenden wird die endgültige Ausrichtung mit Hilfe von Messuhren vorgenommen, obwohl andere und genauere Messausrüstungen erhältlich sind. Die Messuhren werden verwendet, um eine Ausrichtungstheorie anzuwenden.

BEMERKUNG:Messungen sind nur nach erfolgter korrekter Ausrichtung und bei korrekt festgezogenen Befestigungsschrauben durchzuführen.

26 - Installation und Ausrichtung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

BEMERKUNG:Die endgültigen Ausrichtungsmessungen müssen für eine zukünftige Verwendung stets aufgezeichnet werden.

3.6.5.2 Schlag der KupplungshälftenDas Ausrichtungsverfahren beginnt mit der Messung des Schlags der Kupplungshälften. Diese Messung zeigt jede Ungenauigkeit der Welle und/oder der Kupplungshälften an.

Der Schlag der Kupplungshälften im Verhältnis zum Lagergehäuse der Maschine wird gemessen. Bringen Sie die Messuhren gemäß Abbildung 3-6 Messung des Schlags an der Kupplungshälfte an. Überprüfen Sie entsprechend den Schlag der Kupplungshälfte der Lastmaschine im Verhältnis zum Lagergehäuse.

Es wird ein einfacher Hebelarm benötigt, um den Läufer einer Gleitlagermaschine zu drehen.

Der zulässige Schlagfehler beträgt weniger als 0,02 mm (0,8 Mil).

Abbildung 3-6 Messung des Schlags an der Kupplungshälfte

3.6.5.3 Parallele, axiale und WinkelausrichtungNachdem die Maschine, wie in Kapitel 3.6.2 Grobe Ausrichtung und Kapitel 3.6.3 Grobe Einstellung beschrieben, grob positioniert wurde, beginnt die endgültige Ausrichtung. Dieser Schritt ist mit größter Vorsicht auszuführen. Andernfalls können starke Vibrationen und ernsthafte Schäden sowohl an der Antriebs- als auch an der Lastmaschine die Folge sein.

Die Ausrichtung erfolgt nach den Anweisungen des Kupplungsherstellers. Es ist eine parallele, winklige und axiale Ausrichtung der Maschine erforderlich. Einige Standardwerke enthalten Informationen über Kupplungsausrichtungen, wie z. B. BS 3170:1972 "Flexible couplings for power transmission".

Normalerweise dürfen Parallel- und Winkelversatz nicht mehr als 0,05-0,10 mm und der Axialversatz nicht mehr als 0,10 mm betragen, siehe Abbildung 3-7 Definition der Versätze . Der entsprechende Schlag beträgt 0,10-0,20 mm für Parallel- und Winkelversatz.

Sicherheitsvorschriften Installation und Ausrichtung - 273BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Abbildung 3-7 Definition der Versätze

3.6.5.4 AusrichtungDie Ausrichtung der Maschine erfolgt gemäß den folgenden Anweisungen.

1. Die Maschine muss auf ihren Hebeschrauben stehen.

2. Drehen Sie den Läufer und prüfen Sie das axiale Spiel, siehe Kapitel 3.6.3 Grobe Einstellung.

3. Montieren Sie die Ausrichtungsausrüstung. Wenn Messuhren verwendet werden, sollte deren Skala so eingestellt werden, dass in beiden Richtungen etwa die Hälfte der Skala zur Verfügung steht. Prüfen Sie die Festigkeit der Messuhrhalter, um die Möglichkeit einer Durchbiegung zu vermeiden, siehe Abbildung 3-8 Ausrichtungsprüfung mit Messuhren .

Abbildung 3-8 Ausrichtungsprüfung mit Messuhren

4. Messen und notieren Sie die Werte für die Parallel-, Winklel- und Axialversatz in vier verschiedenen Positionen: oben, unten, rechts und links, d. h. alle 90°, während beide Wellen gleichzeitig gedreht werden. Die Werte werden aufgezeichnet.

5. Richten Sie die Maschine vertikal durch Drehen der Hebeschrauben oder durch Anheben mit Hydraulikhebern aus. Zur Erleichterung der vertikalen Ausrichtung sind

Par

alle

lver

satz

Winkelversatz Axialversatz

Vertikale Ausrichtung Winkelausrichtung

28 - Installation und Ausrichtung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Hebeschrauben an den Füßen der horizontalen Maschine angebracht (siehe Abbildung 3-3 Vertikale Positionierung des Maschinenfußes ) Die Ausdehnung des Rahmens bei Wärmeeinwirkung kann sich auf die Genauigkeit der Ausrichtung auswirken (siehe Kapitel 3.6.4 Korrektur der Wärmedehnung).

6. Messen Sie den Abstand zwischen der Unterseite der Maschinenfüße und der Bodenplatte und fertigen Sie entsprechende Vollblöcke oder Keile an, oder halten Sie die nötige Menge an Unterlegblechen bereit.

7. Legen Sie die Vollblöcke oder Unterlegbleche unter die Maschinenfüße. Die Hebeschrauben werden gelockert und die Befestigungsschrauben werden angezogen.

8. Ausrichtung erneut überprüfen. Falls erforderlich, korrigieren.

9. Machen Sie Aufzeichnungen für zukünftige Überprüfungen

10. Ziehen Sie die Muttern nach und sichern Sie sie durch Heftschweißungen oder einen ausreichend festen Schlag mit einem Zentrierkörner

11. Befestigen Sie die Füße der Maschine mit Kegelstiften, um die eventuelle spätere Neuinstallation der Maschine zu vereinfachen; siehe Kapitel 3.4.7.1 Anbringung der Passstifte der Maschinenfüße.

3.6.5.5 Zulässiger VersatzDefinitive Ausrichtungstoleranzen können nicht angegeben werden, da zuviele Faktoren eine Rolle spielen. Zu große Toleranzen verursachen Vibrationen und können möglicherweise zu Lager- oder anderen Schäden führen. Daher wird empfohlen, die Toleranzen so klein wie möglich zu halten. Die höchstzulässigen Toleranzen finden Sie in Tabelle 3-1 Empfohlene zulässige Versätze Für Definitionen der Versätze siehe Abbildung 3-7 Definition der Versätze .

BEMERKUNG:Die vom Kupplungshersteller angegebenen Toleranzen gelten nur für die Kupplung, nicht für die Ausrichtung der Antriebs- und Lastmaschine. Sie können nur dann als Richtwerte für die Ausrichtung verwendet werden, wenn sie geringer als die in Tabelle 3-1 Empfohlene zulässige Versätzegenannten Höchstwerte sind.

Tabelle 3-1. Empfohlene zulässige Versätze

Kupplungsinformationen Maximal zulässiger Versatz

Kupplung

Durchmesser

Kühlungstyp Parallel

∆ r

Winklig

∆ b

Axial

∆ a

Sicherheitsvorschriften Installation und Ausrichtung - 293BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

3.7 Maßnahmen nach der InstallationWenn die Maschine über einen längeren Zeitraum nach der Installation nicht in Betrieb genommen wird, sind die in Kapitel 2.5.1 Kurzzeitige Lagerung (weniger als 2 Monate) beschriebenen Maßnahmen durchzuführen. Beachten Sie, dass die Welle mindestens alle 3 Monate um 10 Umdrehungen zu drehen ist und die selbstschmierenden Lager mit Öl gefüllt werden müssen. Ist die Maschine externen Schwingungen ausgesetzt, muss die Wellenkupplung geöffnet werden und die Maschine auf Gummidämpfer gestellt werden.

BEMERKUNG:Externe Schwingungen beschädigen die Oberflächen der Rollenlager und verkürzen dadurch die Lebensdauer der Lager.

100– 250 mm

(4 – 10”)

Steifer Flansch 0.02 mm

(0,8 mil)

0.01 mm

(0.4 mil)

0.02 mm

(0,8 mil)

Getriebe 0.05 mm

(2 mil)

0.03 mm

(1 mil)

0.05 mm

(2 mil)

Flexibel 0,10 mm

(4 mil)

0.05 mm

(2 mil)

0,10 mm

(4 mil)

250– 500 mm

(10 – 20”)

Steifer Flansch 0.02 mm

(0,8 mil)

0.02 mm

(0,8 mil)

0.02 mm

(0,8 mil)

Getriebe 0.05 mm

(2 mil)

0.05 mm

(2 mil)

0.05 mm

(2 mil)

Flexibel 0,10 mm

(4 mil)

0,10 mm

(4 mil)

0,10 mm

(4 mil)

30 - Installation und Ausrichtung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 4 Mechanische und elektrische Anschlüsse

4.1 AllgemeinesDie mechanischen und elektrischen Anschlüsse werden nach der Durchführung von Installation und Ausrichtung vorgenommen. Die mechanischen Anschlüsse umfassen eventuell den Anschluss von Luftkanälen, Wasserrohren und/oder eines Ölversorgungssystems.

Die elektrischen Anschlüsse umfassen den Anschluss von Netz- und Zusatzkabeln, Erdungskabeln und möglicherweise externen Gebläsemotoren.

Um festzustellen, welche Maßnahmen für Ihre Maschine erforderlich sind, lesen Sie die Zeichnung, den Anschlussplan und das Datenblatt, die mit der Maschine geliefert werden.

BEMERKUNG:Zusätzliche Installationslöcher oder -gewinde dürfen nie durch den Rahmen gebohrt werden, da hierdurch die Maschine beschädigt werden kann.

4.2 Elektrische Installation

4.2.1 Allgemeine InformationenDie Sicherheitsinformationen in den Sicherheitsvorschriften am Anfang des Handbuchs müssen jederzeit beachtet werden.

Die elektrische Installation sollte vor der Durchführung gründlich geplant werden. Anschlusspläne, die mit der Maschine geliefert wurden, müssen vor Beginn der Installationsarbeiten gründlich durchgelesen werden. Es ist wichtig, dass die Versorgungsspannung und die Frequenz den Werten entspricht, die auf dem Typenschild der Maschine angegeben sind.

Die Netzspannung und die Frequenz müssen innerhalb der durch die zutreffende Norm vorgegebenen Grenzwerte liegen. Beachten Sie die Angaben auf dem Typenschild und dem Anschlussschema im Klemmenkasten. Zusätzliche Informationen sind auf dem Leistungsdatenblatt der Maschine angegeben.

BEMERKUNG:Vor der Installation muss sichergestellt werden, dass die Versorgungskabel vom Stromnetz getrennt sind. Die Kabel müssen geerdet sein.

BEMERKUNG:Überprüfen Sie alle Daten des Typenschilds, insbesondere Spannung und Wicklungsanschluss.

4.2.2 SicherheitElektrische Arbeiten dürfen nur von qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden. Folgende Sicherheitsvorschriften sind zu beachten:

• Schalten Sie alle Aggregate einschließlich der Zusatzgeräte aus

• Sorgen Sie für Schutzvorrichtungen gegen versehentliches Wiedereinschalten

• Stellen Sie sicher, dass alle Teile von ihrer jeweiligen Stromversorgung getrennt sind

Sicherheitsvorschriften Mechanische und elektrische Anschlüsse - 313BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

• Schließen Sie alle Teile an Schutzerdung an und schließen Sie die Schaltkreise kurz

• Bedecken Sie stromführende Teile und sperren Sie den umgebenden Bereich ab

• Wenn der Sekundärstromkreis des Stromwandlers erweitert wird, muss sichergestellt sein, dass er bei der Benutzung nicht zu einem offenen Stromkreis wird.

4.2.3 IsolationswiderstandsmessungenBevor eine Maschine zum ersten Mal, nach einem langen Stillstand oder innerhalb allgemeiner Wartungsarbeiten gestartet wird, ist ihr Isolationswiderstand zu messen, siehe Kapitel 7.6.4 Isolationswiderstandstest.

4.2.4 HauptklemmenkastenoptionenDie Innenseite des Hauptklemmenkastens muss frei von Schmutz, Feuchtigkeit und Fremdkörpern sein. Der Kasten selbst, die Kabelverschraubungen und unbenutzte Kabeleingangslöcher müssen staub- und wasserdicht verschlossen werden.

Am untersten Teil des Hauptklemmenkasten befindet sich ein Ablassstopfen. Der Stopfen muss während des Transports und während der Lagerung in geöffneter Position sein, so dass sich die eine Hälfte des Stopfens im Inneren des Gehäuses und die andere auf der Außenseite befindet. Während des Betriebs der Maschine sollte der Stopfen verschlossen sein, jedoch von Zeit zu Zeit geöffnet werden. Wenn der Kasten nach der Lieferung umgedreht wird, muss die Funktion des Ablassstopfens überprüft und seine Position ggf. korrigiert werden.

Einige Hauptklemmenkästen können in 90-Grad-Schritten gedreht werden. Stellen Sie sicher, dass die Länge der Kabel zwischen der Statorwicklung und dem Klemmenkasten ausreicht, bevor Sie den Kasten drehen.

4.2.4.1 Lieferung ohne HauptklemmenkastenWenn die Maschine ohne einen Hauptklemmenkasten geliefert wird, müssen die Statorverbindungsklemmen vor der Inbetriebnahme mit einer geerdeten Schutzstruktur abgedeckt werden. Die Struktur muss die gleiche oder eine höhere Gehäuseklassifizierung und Zertifikationen für explosionsgefährdete Bereiche haben wie die Maschine.

Um Kabelausfälle zu vermeiden, müssen die Statorverbindungskabel gekürzt werden, um so ihre freie Beweglichkeit zu minimieren. Der Lieferant der Anschlusseinrichtung ist dafür verantwortlich, dass die korrekten Stützen für die Statorverbindungskabel verwendet werden. Die Einrichtung der Statorkabelverbindung muss geräumig sein, um ein Überhitzen der Kabel zu verhindern. Die Statorverbindungskabel dürfen nicht mit scharfen Kanten in Berührung kommen. Der Mindestbiegeradius der Statorverbindungskabel beträgt das Sechsfache des äußeren Kabeldurchmessers.

4.2.5 Isolierabstände der HauptnetzanschlüsseDie Anschlüsse der Hauptnetzkabel müssen für anspruchsvolle Betriebsbedingungen ausgelegt sein, bei denen die Isolatoren Schmutz, Feuchtigkeit und Stoßspannungen ausgesetzt sein können. Um einen dauerhaften und störungsfreien Betrieb sicherzustellen, ist es wichtig, dass die Länge der Isolierungsabstände und die Kriechwegabstände ausreichend bemessen sind. Die Mindestisolierungsabstände und -kriechwegabstände sollten Anforderungen entsprechen oder übertreffen, die festgelegt werden von:

32 - Mechanische und elektrische Anschlüsse Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

• lokalen Vorschriften

• Normen

• Klassifikationsvorschriften

• Gefahrenbereichsklassifikation.

Die Isolierungs- und Kriechwegabstände gelten sowohl für Isolierabstände zwischen zwei verschiedenen Phasen als auch für Isolierabstände zwischen einer Phase und Masse. Der Luftisolierabstand ist der kürzeste Luftweg zwischen zwei Punkten mit unterschiedlichem elektrischem Potential (Spannung). Der Oberflächenkriechwegabstand ist der kürzeste Weg über angrenzende Oberflächen zwischen zwei Punkten mit unterschiedlichem elektrischem Potential (Spannung).

4.2.6 HauptnetzkabelDie Stärken der Versorgungskabel müssen für den Höchstlaststrom ausgelegt sein und den örtlichen Normen entsprechen. Die Kabelendverschlüsse müssen vom geeigneten Typ sein und die korrekte Größe aufweisen. Die Anschlüsse aller Geräte sind zu überprüfen.

Die Hauptnetzkabelanschlüsse sind korrekt zu befestigen, um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. Für Einzelheiten, siehe Anhang Typische Hauptnetzkabelanschlüsse.

BEMERKUNG:Bei Ex-Maschinen müssen Kabelverschraubungen oder Kabelbuchsen für Versorgungskabel Ex-zertifiziert sein. Kabelverschraubungen und Buchsen sind nicht im Lieferumfang des Herstellers enthalten.

BEMERKUNG:Vor der Installation muss sichergestellt werden, dass die Versorgungskabel vom Versorgungsnetz getrennt sind und dass die Kabel an Schutzerdung angeschlossen sind.

Die Statorklemmen sind gemäß IEC 60034-8 mit den Buchstaben U, V und W gekennzeichnet oder gemäß NEMA MG-1 mit T1, T2 und T3. Die neutrale Klemme ist mit N (IEC) oder mit T0 (NEMA) gekennzeichnet. Das Abisolieren, Spleißen und Isolieren der Hochspannungskabel muss nach den Anweisungen der Kabelhersteller durchgeführt werden.

Die Kabel müssen so befestigt werden, dass die Sammelschienen im Klemmenkasten nicht belastet werden.

BEMERKUNG:Vergleichen Sie die Phasenfolge mit dem Anschlussplan.

4.2.7 ZusatzklemmenkastenZusatzklemmenkästen sind am Maschinenrahmen entsprechend den Zusatzeinrichtungen und Kundenbedürfnissen angebracht und ihre Positionen sind auf der Zeichnung der Maschine angegeben.

Die Zusatzklemmenkästen sind mit Klemmenblöcken und Kabelverschraubungen ausgerüstet, siehe Abbildung 4-1 Typischer Zusatzklemmenkasten. Der maximale Querschnitt der Leiter ist normalerweise auf 2,5 mm² (0,004 sq. in.) beschränkt und die Spannung auf 750 V. Die Kabelverschraubungen sind für Kabel mit einem Durchmesser von 10-16 mm (0,4”-0,6”) geeignet.

Sicherheitsvorschriften Mechanische und elektrische Anschlüsse - 333BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

BEMERKUNG:Bei Ex-Maschinen müssen Kabelverschraubungen oder Kabelbuchsen für Versorgungskabel Ex-zertifiziert sein. Kabelverschraubungen und Buchsen sind nicht im Lieferumfang des Herstellers enthalten.

Abbildung 4-1 Typischer Zusatzklemmenkasten

4.2.7.1 Anschluss von Zusatzeinrichtungen und InstrumentenSchließen Sie die Instrumente und die Zusatzausrüstung gemäß dem Anschlussplan an.

BEMERKUNG:Beachten Sie den mit der Maschine gelieferten Anschlussplan, bevor Sie die Kabel anschließen. Anschluss und Funktion der Zusatzeinrichtungen sind vor Inbetriebnahme zu überprüfen.

BEMERKUNG:Kennzeichnen Sie Klemmen von Zusatzeinrichtungen entsprechend, falls sie unter Spannung stehen, während die Maschine selbst ausgeschaltet ist.

4.2.7.2 Anschluss eines externen GebläsemotorsDer externe Gebläsemotor ist normalerweise ein asynchroner Drehstrommotor. Der Anschlusskasten befindet sich normalerweise am Gehäuse des Gebläsemotors. Das Typenschild des externen Gebläsemotors zeigt die zu verwendende Spannung und Frequenz. Die Drehrichtung des Lüfters ist mit einem Pfeil auf dem Flansch des Maschinenrahmens angegeben.

BEMERKUNG:Überprüfen Sie die Drehrichtung des externen Gebläsemotors (Lüfters) visuell, bevor Sie die Hauptmaschine starten. Wenn der Gebläsemotor in der falschen Richtung läuft, muss seine Phasenfolge geändert werden.

4.2.8 ErdanschlüsseDer Maschinenrahmen, der Hauptklemmenkasten, die Zusatzklemmenkästen und zugehörige Aggregate müssen an Schutzerde angeschlossen werden. Die Anschlüsse an Schutzerde und Stromversorgung müssen in der Lage sein, den Maschinenrahmen gegen schädliche oder gefährliche elektrische Potenziale (Spannung) zu schützen.

BEMERKUNG:Die Erdung ist gemäß den lokalen Vorschriften durchzuführen, bevor die Maschine an die Versorgungsspannung angeschlossen wird.

34 - Mechanische und elektrische Anschlüsse Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

BEMERKUNG:Die Haftung des Herstellers erstreckt sich nicht auf infolge inkorrekter Erdung oder Verkabelung zerstörte Lager.

Kennzeichnen Sie die Maschine und die Klemmenkästen gemäß den relevanten nationalen Normen mit Erdungssymbolen.

4.2.9 Anforderungen für Maschinen, die von Frequenzumrichtern versorgt werden

Laut EMC-Vorschrift (89/336/ EEC, geändert durch 93/68/EEC) müssen von einem Frequenzumrichter versorgte Wechselstrommaschinen den nachstehenden Spezifikationen entsprechend mit abgeschirmten Kabeln installiert werden. Für Informationen zu anderen äquivalenten Kabeln wenden Sie sich bitte an Ihre örtliche ABB-Vertretung.

4.2.9.1 HauptkabelDas Hauptversorgungskabel zwischen der Maschine und dem Frequenzumrichter muss ein symmetrisches dreiadriges, abgeschirmtes Kabel sein, um die in der allgemeinen Emissionsnorm für Industrieumgebungen, EN 50081-2, angegebenen Strahlungsemissionsanforderungen zu erfüllen. Für weitere Informationen siehe das ABB-Handbuch Erdung und Verkabelung des Antriebssystems (3AFY 61201998 R0125 REV A).

4.2.9.2 Erdung des HauptkabelsZur Erfüllung der EMC-Vorschrift ist eine Hochfrequenzerdung des Hauptkabels erforderlich. Dies wird durch eine 360°-Erdung der Kabelabschirmungen an den Kabeleingängen sowohl in der Maschine als auch im Frequenzumrichter erreicht. Die Erdung an der Maschine wird beispielsweise mit Hilfe von EMC ROX SYSTEM-Kabelwegen für abgeschirmte Installationen implementiert.

BEMERKUNG:Die 360°-Hochfrequenzerdung der Kabeleingänge dient zur Unterdrückung elektromagnetischer Störungen. Zusätzlich müssen die Kabelabschirmungen an Schutzerde (PE) angeschlossen werden, um die Sicherheitsbestimmungen zu erfüllen.

4.2.9.3 NebenaggregatkabelDie Nebenaggregatkabel müssen abgeschirmt sein, um die EMC-Vorschriften zu erfüllen. An den Kabeleingängen müssen Spezialkabelverschraubungen für die 360°-Erdung der Kabelabschirmungen verwendet werden.

Sicherheitsvorschriften Mechanische und elektrische Anschlüsse - 353BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 5 Inbetriebnahme und Start

5.1 AllgemeinesDer Inbetriebnahmebericht ist ein wichtiges Instrument im Hinblick auf die zukünftige Wartung und Instandhaltung der Maschine sowie auf die eventuelle Störungsbehebung.

Die Inbetriebnahme kann erst als abgeschlossen gelten, wenn ein ausreichender Inbetriebnahmebericht erstellt und archiviert wurde.

Der Inbetriebnahmebericht muss bei Anmeldung von Garantieansprüchen unbedingt vorgelegt werden. Kontaktinformationen siehe Kapitel 9.1.5 Kundendienst-Kontaktinformationen.

Das empfohlene Formular für den Inbetriebnahmebericht finden Sie unter Anhang INBETRIEBNAHMEBERICHT.

5.2 Überprüfung der mechanischen InstallationÜberprüfen Sie vor der Inbetriebnahme die Ausrichtung der Maschine:

• Gehen Sie den Ausrichtungsbericht durch und stellen Sie sicher, dass die Maschine gemäß den Ausrichtungsspezifikationen von ABB ausgerichtet ist (siehe Kapitel 3.6 Ausrichtung

• Das Ausrichtungsprotokoll sollte dem Inbetriebnahmebericht stets beigefügt werden.

Stellen Sie sicher, dass die Maschine korrekt am Fundament verankert ist:

• Überprüfen Sie das Fundament auf Risse und den allgemeinen Zustand

• Stellen Sie sicher, dass die Befestigungsbolzen festgezogen sind.

Zusätzliche Überprüfungen, soweit erforderlich:

• Stellen Sie sicher, dass das Schmiersystem betriebsbereit ist und läuft, bevor der Läufer gedreht wird.

• Wenn möglich, drehen Sie den Läufer von Hand und stellen Sie sicher, dass er frei rotiert und keine anormalen Geräusche zu hören sind.

• Kontrollieren Sie die Montage des Hauptklemmenkastens und des Kühlsystems.

• Überprüfen Sie die Anschlüsse der Öl- und Kühlwasserleitungen und prüfen Sie diese während des Betriebs auf Leckagen.

• Prüfen Sie den Druck und die Strömung von Öl und Kühlwasser.

5.3 IsolationswiderstandsmessungenBevor eine Maschine zum ersten Mal, nach einem langen Stillstand oder innerhalb allgemeiner Wartungsarbeiten gestartet wird, ist ihr Isolationswiderstand zu messen, siehe Kapitel 7.6.4 Isolationswiderstandstest.

36 - Inbetriebnahme und Start Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

5.4 Überprüfung der elektrischen InstallationDie Stromkabel können permanent an den Klemmen im Hauptklemmenkasten angeschlossen sein, wenn der Isolationswiderstand des Stators gemessen wurde, siehe Kapitel 7.6.4 Isolationswiderstandstest.

Prüfen Sie den Anschluss der Stromkabel:

• Stellen Sie sicher, dass die Kabelösenbolzen mit dem richtigen Drehmoment angezogen sind

• Stellen Sie sicher, dass die Stromkabel korrekt verlegt sind

• Prüfen Sie, ob die Stromkabel korrekt mechanisch entlastet sind

• Prüfen Sie die Anschlüsse der Zusatzausrüstung.

BEMERKUNG:Wenn die Maschine ohne einen Hauptklemmenkasten geliefert wird, siehe Kapitel 4.2.4.1 Lieferung ohne Hauptklemmenkasten.

BEMERKUNG:Wenn eine Antikondensationsheizung ohne Selbstregulation sofort nach Ausschalten des Motors eingeschaltet wird, müssen Sie geeignete Maßnahmen treffen, um die Temperatur im Inneren des Motorgehäuses zu regeln. Die Kondenswasserheizungen dürfen nur in einer temperaturgeregelten Umgebung betrieben werden.

5.5 Steuerungs- und Schutzausrüstung

5.5.1 AllgemeinesDie Maschine ist mit Temperaturdetektoren ausgerüstet, die an ein Temperaturüberwachungs- und Schutzsystem angeschlossen werden. Position, Typ und Einstellungen für diese Detektoren finden Sie in der Zeichnung und im Anschlussplan der Maschine.

Der Temperaturalarmpegel für Widerstandstemperaturdetektoren (RTD, Pt-100) sollte so niedrig wie möglich eingestellt werden. Der Pegel kann basierend auf Testergebnissen oder der festgestellten Betriebstemperatur bestimmt werden. Der Temperaturalarm kann 10 K (20 °F) höher als die Betriebstemperatur der Maschine während Höchstlast bei der höchstmöglichen Umgebungstemperatur eingestellt werden.

Wenn ein Temperaturüberwachungssystem mit zwei Funktionen verwendet wird, wird der untere Pegel normalerweise als Alarmpegel und der höhere Pegel als Abschaltepegel verwendet.

BEMERKUNG:Falls sich die Maschine abschaltet, muss der Grund dafür gefunden und beseitigt werden, bevor die Maschine neu gestartet wird. Im Fall eines Alarms ist der Grund zu finden und die Situation zu korrigieren. Gehen Sie dabei nach dem Leitfaden zur Fehlersuche vor; siehe Kapitel 8.1 Fehlersuche.

Sicherheitsvorschriften Inbetriebnahme und Start - 373BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

5.5.2 Statorwicklungstemperatur

5.5.2.1 AllgemeinesDie Statorwicklungen werden gemäß Temperaturanstiegsklasse F hergestellt, die einen Temperaturgrenzwert von 155 °C (300 °F) aufweist. Eine hohe Temperatur hat zur Folge, dass die Isolierung altert und die Lebensdauer der Wicklungen verkürzt wird. Dieser Umstand ist beim Festlegen der Grenzwerte für Alarmauslösung und Temperaturabschaltung in Erwägung zu ziehen.

5.5.2.2 Widerstand der Temperaturdetektoren

Empfohlene Höchsttemperatureinstellungen:

Die zur Bestimmung der korrekten Temperatureinstellungen erforderlichen Daten gehen aus dem Anschlussplan hervor, der mit der Maschine geliefert wurde. Es wird empfohlen, bei der Einstellung des Temperaturalarms das in Kapitel 5.5.1 Allgemeines beschriebene Verfahren anzuwenden.

5.5.2.3 ThermistorenWenn die Maschine mit Thermistoren (PTC) ausgerüstet ist, finden Sie die Betriebstemperatur der Thermistoren im Anschlussplan. Sie können wählen, ob die Betriebsfunktion ein Alarmsignal oder ein Abschaltungssignal sein soll. Wenn die Maschine mit sechs Thermistoren ausgerüstet ist, kann jeweils sowohl ein Alarm- als auch ein Abschaltungssignal verwendet werden.

5.5.3 Überwachung der Lagertemperatur

5.5.3.1 AllgemeinesZur Überwachung der Lagertemperaturen können die Lager mit Temperaturdetektoren ausgerüstet sein. Die Viskosität des verwendeten Fetts oder Öls wird mit höherer Temperatur geringer. Wenn die Viskosität unter einen bestimmten Grenzwert fällt, kann im Lager kein Schmierfilm mehr gebildet werden und es folgt ein Lagerversagen, was schließlich in einer Beschädigung der Welle resultiert.

Wenn die Maschine mit Widerstandstemperaturdetektoren ausgerüstet ist, sollte die Temperatur der Lager vorzugsweise kontinuierlich überwacht werden. Wenn die Temperatur eines Lagers unerwartet anzusteigen beginnt, sollte die Maschine sofort abgeschaltet werden, da der Temperaturanstieg auf einen Lagerausfall hinweisen kann.

38 - Inbetriebnahme und Start Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

5.5.3.2 Widerstand der Temperaturdetektoren

Empfohlene Höchsttemperatureinstellungen:

Die zur Bestimmung der korrekten Temperatureinstellungen erforderlichen Daten gehen aus dem Anschlussplan hervor, der mit der Maschine geliefert wurde. Es wird empfohlen, bei der Einstellung des Temperaturalarms das in Kapitel 5.5.1 Allgemeines beschriebene Verfahren anzuwenden.

5.5.3.3 ThermistorenWenn die Rollenlager mit Thermistoren (PTC) ausgerüstet sind, finden Sie die Betriebstemperatur der Thermistoren im Anschlussplan. Sie können wählen, ob die Betriebsfunktion ein Alarmsignal oder ein Abschaltungssignal sein soll. Wenn die Rollenlager mit zwei Thermistoren ausgerüstet sind, kann jeweils sowohl ein Alarm- als auch ein Abschaltsignal verwendet werden.

5.5.4 SchutzvorrichtungenDie Maschine muss gegen Störungen, Ausfälle und Überlast geschützt sein, welche die Maschine beschädigen können. Der Schutz muss den Anweisungen und Vorschriften für jedes Land entsprechen, in dem die Maschine benutzt wird.

Die Maschinenparameterwerte für Relaiseinstellungen finden Sie im Dokument "Leistungsdaten der Maschine", das in der Dokumentation, die mit der Maschine geliefert wurde, enthalten ist.

BEMERKUNG:Der Hersteller der Maschine ist nicht für die Einstellung der Schutzvorrichtungen vor Ort verantwortlich.

5.6 Erster Prüfstart

5.6.1 AllgemeinesDer erste Prüfstart ist ein Standardverfahren nach Abschluss des Installations- und Ausrichtungsverfahren, der Herstellung der mechanischen und elektrischen Anschlüsse, des Inbetriebnahmeverfahrens und Aktivierung der Schutzvorrichtungen.

BEMERKUNG:Sofern möglich, wird der erste Start bei ausgekuppelter Kupplung zwischen der Antriebs- und der Lastmaschine vorgenommen. Die Last der Maschine muss in jedem Fall so gering wie möglich sein.

5.6.2 Vorsichtsmaßnahmen vor dem ersten PrüfstartVor dem ersten Prüfstart wird eine Sichtprüfung der Maschine und ihrer Ausrüstung vorgenommen. Es ist sicherzustellen, dass alle notwendigen Arbeiten, Kontrollen und Einstellungen durchgeführt wurden.

Vor dem ersten Prüfstart sind folgende Überprüfungen und Maßnahmen vorzunehmen:

• Falls die Kupplungshälfte nicht zusammengebaut ist, wird die Passfeder der Wellenverlängerung entweder gesperrt oder ausgebaut.

Sicherheitsvorschriften Inbetriebnahme und Start - 393BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

• Drehen Sie den Läufer von Hand und vergewissern Sie sich, dass keine anomalen Geräusche von den Lagern zu hören sind. Zum Drehen eines Läufers mit Gleitlagern wird ein einfacher Hebel benötigt.

• Die Verkabelung und die Sammelschienenverbindungen werden mit dem Anschlussplan verglichen

• Erdungsanschlüsse und -vorrichtungen verifizieren

• Start-, Steuerungs-, Schutz- und Alarmrelais jeder Vorrichtung überprüfen

• Den Isolationswiderstand der Wicklungen und anderer Ausrüstungen überprüfen

• Die Abdeckungen der Maschine montieren und die Wellendichtungen dicht abschließend einsetzen

• Maschine und Umgebung reinigen

5.6.3 StartenDer erste Start sollte nur etwa eine (1) Sekunde lang dauern, wobei die Drehrichtung der Maschine überprüft wird. Die Drehrichtung der externen Gebläsemotoren, sofern vorhanden, muss ebenfalls überprüft werden. Außerdem ist sicherzustellen, dass die rotierenden Teile keine festmontierten Komponenten berühren.

BEMERKUNG:Wenn die Maschine nicht über ein Axialpositionierungslager verfügt und die Maschine ungekuppelt gestartet wird, ist es normal, dass sich die Welle axial bewegt, bevor sie sich stabilisiert.

5.6.3.1 DrehrichtungDer Zweck des ersten Starts besteht darin, die Drehrichtung der Maschine zu überprüfen. Die Maschine muss sich in die Richtung drehen, in welche der auf dem Rahmen (oder auf der Lüfterabdeckung) abgebildete Pfeil zeigt. Die Drehrichtung des externen Gebläsemotors ist durch einen Pfeil in der Nähe des Gebläsemotors angegeben. Die Maschine darf nur in der auf dem Kennzeichnungsschild angegebenen Drehrichtung betrieben werden, siehe Anhang Typische Position der Kennschilder.

Maschinen, die für einen Betrieb in zweifacher Richtung geeignet sind, sind mit einem Doppelpfeil auf dem Typenschild sowie auf dem Rahmen gekennzeichnet.

Wenn die gewünschte Drehrichtung aus irgendeinem Grund von der spezifizierten Drehrichtung der Maschine abweicht, müssen die Kühllüfter und der innere und/oder äußere Kühlkreislauf sowie die Kennzeichnung auf dem Typenschild geändert werden.

Die Drehrichtung ändert sich, wenn die Phasen der Stromversorgung vertauscht werden.

5.7 Erstmaliger Betrieb der MaschineNach einem erfolgreichen ersten Prüfstart wird die Kupplung zwischen der Antriebs- und der Abtriebsmaschine eingekuppelt und die Maschine kann erneut gestartet werden.

5.7.1 Überwachung während des ersten BetriebsWährend des erstmaligen Betriebs der Maschine wird geprüft, ob die Maschine ordnungsgemäß funktioniert. Der Vibrationspegel, die Temperatur der Wicklungen und Lager und andere

40 - Inbetriebnahme und Start Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Aggregate müssen dabei ständig überwacht werden. Wenn die ordnungsgemäße Funktion der Maschine sichergestellt ist, kann sie über einen längeren Zeitraum betrieben werden.

Überprüfen Sie die Betriebslast der Maschine, indem Sie den Laststrom mit dem Wert vergleichen, der auf dem Typenschild der Maschine angegeben ist.

Zeichnen Sie die Temperaturwerte auf, die von den Temperaturdetektoren der Wicklungen und ggf. der Lager geliefert werden. Überprüfen Sie die Temperatur häufig, um sicherzustellen, dass sie unterhalb der Grenzwerte bleibt. Eine kontinuierliche Temperaturüberwachung wird empfohlen.

BEMERKUNG:Falls kein Widerstandstemperaturdetektor (RTD, Pt-100) oder sonstiger entsprechender Sensor vorhanden ist, ist nach Möglichkeit die Oberflächentemperatur des Lagerbereichs zu messen. Die Lagertemperatur liegt etwa 10 K (20° F) über der Oberflächentemperatur.

Bei Abweichungen vom normalen Betriebszustand wie z. B. erhöhten Temperaturen, Geräuschen oder Vibrationen schalten Sie die Maschine ab und suchen Sie nach der Ursache. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an den Hersteller.

BEMERKUNG:Entfernen Sie während des Betriebs der Maschine oder während der Fehlersuche keine Schutzvorrichtungen!

5.7.2 Überprüfungen bei laufender MaschineWährend der ersten Betriebstage ist es wichtig, die Maschine genau zu überwachen, für den Fall, dass Veränderungen der Vibration oder der Temperaturpegel oder anormale Geräusche auftreten.

5.7.3 LagerDie von ABB hergestellten Drehstrommaschinen sind entweder mit Rollen- oder mit Gleitlagern ausgerüstet.

5.7.3.1 Maschinen mit RollenlagernPressen Sie beim ersten Betrieb nach der Erstinstallation oder nach länger als 2 Monate andauerndem Stillstand der Maschine unmittelbar nach dem Start neues Fett in die Lager. Neues Fett muss eingebracht werden, während die Maschine läuft, und wird so lange eingebracht, bis das alte Fett oder überschüssiges neues Fett durch den Schmierkanal auf den Boden des Lagergehäuses austritt, siehe Abbildung 5-1 Beispiel eines Schmierkanals durch die Lagereinrichtung der waagerechten Maschine.

Sicherheitsvorschriften Inbetriebnahme und Start - 413BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Abbildung 5-1 Beispiel eines Schmierkanals durch die Lagereinrichtung der waagerechten Maschine

BEMERKUNG:Das Schmierintervall darf keinesfalls länger als 12 Monate betragen.

Die verwendete Originalfettsorte ist auf dem Schmierungskennschild der Maschine angegeben. Zulässige Fettsorten finden Sie in Kapitel 7.5.1 Rollenlager.

Die Temperatur der Lager erhöht sich anfänglich aufgrund des überschüssigen Fetts. Nach einigen Stunden ist das überschüssige Fett durch das Schmierventil ausgetreten und die Temperatur des Lagers sinkt auf normales Betriebsniveau ab.

Nachdem die Maschine mehrere Stunden betrieben wurde, messen Sie die Vibrations- und SPM-Werte an den SPM-Nippeln, sofern vorhanden, und zeichnen Sie die Werte für spätere Referenzzwecke auf.

5.7.4 VibrationenEine ausführliche Erörterung der Vibrationen finden Sie in Kapitel 7.4.2 Vibrationen und Lärm.

5.7.5 TemperaturpegelDie Temperaturen der Lager, Statorwicklungen und Kühlluft werden bei laufender Maschine überprüft.

Die Wicklungs- und Lagertemperatur erreicht möglicherweise erst nach mehreren (4-8) Stunden bei Höchstlast eine stabile Temperatur.

Die Temperatur der Statorwicklung hängt von der Last der Maschine ab. Wenn während oder kurz nach der Inbetriebnahme keine volle Last erreicht werden kann, sollten die aktuellen Last- und Temperaturwerte aufgezeichnet und im Inbetriebnahmebericht vermerkt werden.

Empfohlene Einstellungen für Alarm- und Auslösungspegel finden Sie im Anschlussplan und in Kapitel 7.4.3.3 Bewertung.

42 - Inbetriebnahme und Start Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

5.8 AbschaltenDer Abschaltvorgang der Maschine hängt von der Anwendung ab, die Hauptrichtlinien sind jedoch:

• Verringern Sie ggf. die Last der Lastanlage

• Schalten Sie den Hauptschalter aus

• Schalten Sie evtl. vorhandene Antikondensationsheizungen ein, sofern diese nicht automatisch von der Schaltanlage eingeschaltet werden

Sicherheitsvorschriften Inbetriebnahme und Start - 433BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 6 Betrieb

6.1 AllgemeinesUm einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, muss die Maschine sorgfältig gepflegt und überwacht werden.

Vor jedem Start der Maschine ist Folgendes sicherzustellen:

• Die Lager sind gemäß den technischen Daten und den Daten der Maßzeichnungen auf den korrekten Ölstand befüllt

• Das Kühlsystem funktioniert

• Das Maschinengehäuse wurde ausgeblasen und steht ggf. unter Druck

• Es werden keine Wartungsarbeiten durchgeführt

• Das Maschinenpersonal und die Anlage sind für den Maschinenstart bereit.

Zum Inbetriebnahmeverfahren siehe Kapitel 5.6.3 Starten.

Bei Abweichungen vom normalen Betriebszustand wie z. B. bei erhöhten Temperaturen, Geräuschen oder Vibrationen, schalten Sie die Maschine ab und suchen Sie nach der Ursache. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an den Hersteller.

BEMERKUNG:Die Außenflächen der Maschine können heiß sein, wenn sie unter Last betrieben wird.

6.2 Normale BetriebsbedingungenDie von ABB hergestellten Maschinen sind individuell für den Betrieb unter normalen Betriebsbedingungen gemäß IEC-Norm oder NEMA-Norm, Kundenspezifikationen und internen ABB-Normen ausgelegt.

Die Betriebsbedingungen, wie beispielsweise die maximale Umgebungstemperatur und die maximale Aufstellungshöhe, sind im Leistungsdatenblatt angegeben, welches als Bestandteil der Projektdokumentation geliefert wurde. Das Fundament darf keinen externen Vibrationen sein und die umgebende Luft muss frei von Staub, Salz und korrodierenden Gasen oder Substanzen sein.

BEMERKUNG:Die in den Sicherheitsvorschriften am Anfang des Handbuchs genannten Sicherheitsvorkehrungen müssen bei jedem Betrieb getroffen werden.

6.3 Anzahl der StartsDie Anzahl der zulässigen aufeinanderfolgenden Starts von direkt ans Netz angeschlossenen Maschinen hängt im Wesentlichen von den Lastkennlinien (Drehmomentkurve im Verhältnis zur Drehzahl, Trägheit), dem Maschinentyp und der Maschinenkonstruktion ab. Zu viele und/oder zu schwere Starts verursachen überhöhte Temperaturen und Belastungen der Maschine, was die Alterung der Maschine beschleunigt und die Verkürzung der Lebensdauer oder gar Maschinenausfälle zur Folge haben kann.

44 - Betrieb Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Informationen bezüglich der zulässigen aufeinanderfolgenden oder jährlichen Starts erfahren Sie aus dem Leistungsdatenblatt oder vom Hersteller der Maschine. Zur Bestimmung der Starthäufigkeit werden die Lastkennlinien der Anwendung benötigt. Als Richtlinie gilt eine Höchstanzahl von 1000 Starts pro Jahr bei einer typischen Anwendung.

Es sollte ein Zählersystem zur Kontrolle der Anzahl der Starts verwendet werden und die Wartungsintervalle sollten auf den entsprechenden Betriebsstunden basieren, siehe Kapitel 7.3 Wartungsprogramm.

BEMERKUNG:Die in den Sicherheitsvorschriften am Anfang des Handbuchs genannten Sicherheitsvorkehrungen müssen bei jedem Betrieb getroffen werden.

6.4 ÜberwachungDas Betriebspersonal sollte die Maschine in regelmäßigen Abständen inspizieren und ein bewusstes Gespür für die im normalen Betriebszustand wahrnehmbaren Geräusche, Temperaturen, Gerüche usw. der Maschine und der zugehörigen Anlage entwickeln.

Das Ziel der Überwachungsinspektion besteht darin, das Personal eingehend mit der Anlage vertraut zu machen. Dies ist für die rechtzeitige Wahrnehmung und Behebung von Abweichungen und Störungen von wesentlicher Bedeutung.

Der Unterschied zwischen Überwachung und Wartung ist nicht genau abgegrenzt. Die normale Betriebsüberwachung umfasst die Protokollierung der Betriebsdaten wie beispielsweise Last, Temperaturen und Vibrationen. Diese Daten stellen eine nützliche Basis für die Wartung und Instandhaltung dar.

• Während der ersten Betriebszeit (bis 200 Stunden) sollte die Maschine besonders intensiv überwacht werden. Die Temperatur der Lager und Wicklungen, die Last, der Strom, die Kühlung, die Schmierung und Vibration sind mehrmals täglich zu überprüfen.

• In den folgenden Wochen und Monaten (200-1000 Stunden) ist eine tägliche Kontrolle ausreichend. Die Kontrollergebnisse sollten in Inspektionsberichten festgehalten und beim Betreiber archiviert werden. Später kann der Zeitraum zwischen den Inspektionen weiter verlängert werden, sofern der Betrieb kontinuierlich und stabil ist.

Checklisten für die Inspektion finden Sie im Anhang INBETRIEBNAHMEBERICHT.

6.4.1 LagerDie Lagertemperaturen und die Schmierung sollten sorgfältig überwacht werden; siehe Kapitel 5.7.3 Lager.

6.4.2 VibrationenDie Vibrationspegel der Antriebs- und Lastmaschine sind ebenfalls zu überwachen; siehe Kapitel 7.4.3 Vibrationen.

6.4.3 TemperaturenDie Temperaturen von Lagern, Statorwicklungen und Kühlluft werden bei laufender Maschine kontrolliert, siehe Kapitel 5.7.5 Temperaturpegel.

Sicherheitsvorschriften Betrieb - 453BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

6.5 NachbearbeitungDie Nachbearbeitung des Betriebs umfasst die Protokollierung der Betriebsdaten, darunter Last, Temperaturen und Vibrationen. Diese Daten stellen eine nützliche Basis für die Wartung und Instandhaltung dar.

6.6 AbschaltenWenn die Maschine nicht in Betrieb ist, sind ggf. Antikondensationsheizungen einzuschalten. Sie dienen dazu, Kondensation im Inneren der Maschine zu vermeiden.

BEMERKUNG:Für das Heizelement kann im Klemmenkasten Spannung anliegen.

46 - Betrieb Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 7 Wartung

7.1 Vorbeugende WartungEine Drehstrommaschine ist häufig wichtiger Bestandteil einer größeren Installation. Wenn sie korrekt überwacht und gewartet wird, funktioniert sie lange und zuverlässig.

Der Zweck der Wartung besteht daher darin, dass:

• sichergestellt wird, dass die Maschine zuverlässig und ohne Unregelmäßigkeiten oder Unterbrechungen arbeitet

• nötige Instandhaltungsmaßnahmen im Voraus abgesehen und geplant werden können, um Ausfallzeiten zu minieren.

Der Unterschied zwischen Überwachung und Wartung ist nicht genau abgegrenzt. Die normale Betriebsüberwachung umfasst das Aufzeichnen von Betriebsdaten, wie z. B. Last, Temperatur und Vibrationen sowie eine Überprüfung der korrekten Schmierung und eine Messung der Isolierwiderstände.

In den ersten Tagen und Wochen nach der Inbetriebnahme oder der Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen muss die Maschine intensiv überwacht werden. Die Temperatur der Lager und Wicklungen, die Last, der Strom, die Kühlung, die Schmierung und Vibration sind häufig zu kontrollieren.

Dieses Kapitel bietet Empfehlungen hinsichtlich eines Wartungsprogramms sowie Anweisungen für übliche Wartungsarbeiten. Diese Anweisungen und Empfehlungen sind aufmerksam zu lesen und bei der Planung des Wartungsprogramms als Grundlage zu verwenden. Bitte beachten Sie, dass die in diesem Kapitel genannten Wartungsempfehlungen das Mindestmaß darstellen. Intensivere Wartung und Überwachung erhöhen Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Maschine.

Die während der Überwachung und Wartung aufgezeichneten Daten erleichtern das Voraussehen und Planen weiterer Maßnahmen. Falls Sie in diesen Daten Unregelmäßigkeiten feststellen, helfen Ihnen die Anweisungen in Kapitel 8 Fehlersuche beim Lokalisieren der Ursachen.

ABB empfiehlt, die Erstellung von Wartungsprogrammen, die Durchführung der eigentlichen Wartung sowie mögliche Fehlersucharbeiten von Experten ausführen zu lassen. Der ABB-Kundendienst hilft Ihnen hierbei gerne weiter. Die entsprechenden Kontaktinformationen finden Sie unter Kapitel 9.1.5 Kundendienst-Kontaktinformationen

Ein wesentlicher Teil der vorbeugenden Wartung besteht in der Verfügbarkeit einer Auswahl geeigneter Ersatzteile. Um im Bedarfsfall schnellen Zugriff auf entscheidende Ersatzteile zu haben, sollten Sie eine Grundausstattung davon auf Lager halten. Fertig zusammengestellte Ersatzteilpakete sind beim ABB-Kundendienst erhältlich; siehe Kapitel 9.1.2 Ersatzteile.

7.2 SicherheitsvorkehrungenVor Beginn jeglicher Arbeiten an elektrischen Anlagen sind allgemeine elektrische Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und lokale Vorschriften zu berücksichtigen, um Personenschäden zu vermeiden. Dies sollte nach den Anweisungen des Sicherheitspersonals des Betreibers erfolgen.

Sicherheitsvorschriften Wartung - 473BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Mit der Wartung der elektrischen Anlage und der Installationen ist qualifiziertes, in den erforderlichen Wartungsverfahren und Tests geschultes Fachpersonal zu beauftragen.

Maschinen in explosionsgefährdeten Bereichen werden gemäß den geltenden Vorschriften für das jeweilige Explosionsrisiko ausgelegt. Bei unsachgemäßer Bedienung, fehlerhaftem Anschluss oder jedweder Veränderung kann ihre Zuverlässigkeit beeinträchtigt werden.

Die Normen hinsichtlich Anschluss und Einsatz elektrischer Betriebsmittel in explosionsgefährdeten Bereichen, insbesondere nationale Normen, die sich mit deren Montage befassen, sind zu berücksichtigen (siehe folgende Normen: IEC 60079-14, IEC 6000-17 und IEC 6007-19). Der Umgang mit solchen Betriebsmitteln ist nur entsprechend ausgebildetem Fachpersonal zu gestatten, das mit den einschlägigen Normen vertraut ist.

Vor Beginn von Arbeiten am Motor oder an den angetriebenen Komponenten ist der Motor abzuschalten und zu blockieren. Während der Arbeiten ist sicherzustellen, dass keine explosionsfähige Atmosphäre vorhanden ist.

Für allgemeine Sicherheitsanweisungen siehe Sicherheitsvorschriften am Anfang des Handbuchs.

BEMERKUNG:Die Klemmen einer Maschine mit Frequenzumrichterversorgung können unter Strom stehen, auch wenn die Maschine still steht.

7.3 WartungsprogrammDieses Kapitel stellt ein empfohlenes Wartungsprogramm für ABB-Maschinen vor. Dieses Wartungsprogramm ist von allgemeiner Art und ist als Mindestwartungsniveau anzusehen. Die Wartung sollte intensiviert werden, wenn lokale Bedingungen mit hohen Anforderungen bestehen oder extreme Zuverlässigkeit gefordert ist. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass auch bei Befolgung dieses Wartungsprogramms die normale Überwachung und Beobachtung des Zustands der Maschine erforderlich ist.

Bitte beachten Sie, dass in den nachstehenden Wartungsprogrammen Zubehörteile erwähnt sein können, die nicht bei allen Maschinen vorgesehen sind, obwohl die Programme an diese Maschine angepasst wurden.

Das Wartungsprogramm basiert auf vier Wartungsniveaus, deren jeweilige Intervalle von der Betriebstundenzahl abhängig sind. Der Arbeitsaufwand und die Ausfallzeiten variieren: Niveau 1 umfasst hauptsächlich schnelle Sichtprüfungen, während Niveau 4 anspruchsvollere Maßnahmen und das Auswechseln von Verschleißteilen vorsieht. Weitere Informationen über die für diese Wartungsarbeiten empfohlenen Ersatzteilpakete finden Sie unter Kapitel 9.2 Ersatzteile für Drehstrommaschinen. Die empfohlenen Wartungsintervalle finden Sie in Tabelle 7-1 Wartungsintervalle. Die Betriebsstundenempfehlungen in diesem Kapitel sind in äquivalenten Betriebsstunden (Äq. h) angegeben, die mit Hilfe folgender Formel berechnet werden können:

Äquivalente Betriebsstunden (Äq. h) = Tatsächliche Betriebsstunden

Äquivalente Betriebsstunden (Äq. h) = Tatsächliche Betriebsstunden + Anzahl der Starts x 20

Wartungsniveau 1 (L1)

Wartungsniveau 1 (W1) umfasst Sichtprüfungen und leichte Wartungsarbeiten. Der Zweck dieser Wartung besteht in einer schnellen Überprüfung, ob sich Probleme entwickeln, bevor diese zu Ausfällen und außerplanmäßigen Wartungsunterbrechungen führen. Sie macht auch auf Maßnahmen aufmerksam, die bei der nächsten größeren Überholung fällig sind.

48 - Wartung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Die Wartung dauert etwa 4-8 Stunden, abhängig von Typ und der Installation der Maschine sowie der Ausführlichkeit der Inspektion. Die Werkzeuge für diese Wartungsarbeiten sind normale Wartungswerkzeuge, d. h. Schraubenschlüssel und Schraubendreher. Die Vorbereitungen bestehen im Öffnen der Inspektionsabdeckungen. Es wird empfohlen, dass bei Wartungsbeginn zumindest das Paket für Ersatzteile für den Maschinenbetrieb vorhanden ist. Die Pakete werden im Kapitel 9.2.5 Typische empfohlene Ersatzteile in verschiedenen Sätzen gezeigt.

Die W1-Wartung ist nach 4.000 äquivalenten Betriebsstunden oder sechs Monate nach Inbetriebnahme durchzuführen. Danach ist die Wartung von Niveau 1 jährlich zwischen den Wartungen von Niveau 2 durchzuführen; siehe Tabelle 7-1 Wartungsintervalle.

Wartungsniveau 2 (W2)

Das Wartungsniveau 2 (W2)oder L2 besteht hauptsächlich aus Inspektionen, Tests und kleinen Wartungsarbeiten. Der Zweck dieser Wartung besteht darin, herauszufinden, ob es Probleme beim Betrieb der Maschine gibt, und kleine Reparaturen vorzunehmen, um einen ununterbrochenen Betrieb sicherzustellen.

Die Wartung dauert etwa 8-16 Stunden, abhängig von Typ und Installation der Maschine sowie vom Aufwand der Wartung. Die Werkzeuge für diese Wartung sind normale Wartungswerkzeuge, Multimeter, Momentschlüssel und Isolationswiderstandsmessgerät. Die Vorbereitungen bestehen im Öffnen der Inspektionsabdeckungen und ggf. der Lager. Geeignete Ersatzteile für dieses Wartungsniveau sind im Paket für Ersatzteile für den Maschinenbetrieb enthalten. Diese Pakete werden im Kapitel 9.2.5 Typische empfohlene Ersatzteile in verschiedenen Sätzen gezeigt.

Die W2-Wartung ist nach 8000 äquivalenten Betriebsstunden oder ein Jahr nach der Inbetriebnahme durchzuführen. Danach ist sie jährlich oder jeweils nach 8.000 äquivalenten Betriebsstunden fällig; siehe Tabelle 7-1 Wartungsintervalle.

Wartungsniveau 3 (W3)

Wartungsniveau 3 (W3) umfasst ausführlichere Inspektionen, Tests sowie größere Wartungsarbeiten, die sich bei den Wartungen gemäß W1 und W2 als notwendig herausgestellt haben. Der Zweck dieser Wartung besteht in der Reparatur eventuell aufgetretener Probleme und dem Austausch von Verschleißteilen.

Die Wartung dauert etwa 16-40 Stunden, abhängig von Typ und Installation der Maschine vom Aufwand der durchzuführenden Reparaturen und Austauscharbeiten. Die Werkzeuge für diese Wartung sind dieselben wie für W2 und umfassen zusätzlich ein Endoskop und ein Oszilloskop. Die Vorbereitungen bestehen im Öffnen der Inspektionsabdeckungen, der Lager und ggf. des Wasserkühlers. Passende Ersatzteile für dieses Wartungsniveau befinden sich im Paket der empfohlenen Ersatzteile. Diese Pakete werden im Kapitel 9.2.5 Typische empfohlene Ersatzteile in verschiedenen Sätzen gezeigt.

Die W3-Wartung ist nach jeweils 24.000 äquivalenten Betriebsstunden oder in einem drei- bis fünfjährigen Intervall durchzuführen. Sie ersetzt die zu diesem Zeitpunkt fälligen Wartungsarbeiten des Niveaus 1 und 2, beeinflusst deren Rotationsplan jedoch ansonsten nicht; siehe Tabelle 7-1 Wartungsintervalle.

Wartungsniveau 4 (W4)

Wartungsniveau 4 (W4) besteht aus ausführlichen Inspektionen und Wartungsarbeiten. Der Zweck dieser Wartung besteht darin, die Maschine wieder in einen zuverlässigen Betriebszustand zu versetzen.

Sicherheitsvorschriften Wartung - 493BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Die Wartung dauert etwa 40-80 Stunden, abhängig hauptsächlich vom Zustand der Maschine und den erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen. Die Werkzeuge für diese Wartung sind dieselben Werkzeuge wie für W3 sowie die zum Ausbau des Läufers erforderliche Ausrüstung. Die Vorbereitungen bestehen aus dem Öffnen der Inspektionsabdeckungen, der Lager und falls erforderlich des Wasserkühlers, sowie dem Entfernen des Rotors.

Vor diesem Wartungslevel muss die Menge der erforderlichen Ersatzteile bestimmt werden. Es werden mindestens die empfohlenen Ersatzteile benötigt. Die Ersatzteile im Hauptersatzteilpaket würden eine schnelle und erfolgreiche Durchführung dieser Wartung gewährleisten.

Die W4-Wartung ist jeweils nach 80.000 äquivalenten Betriebsstunden durchzuführen. Sie ersetzt die zu diesem Zeitpunkt fälligen Wartungsarbeiten der Niveaus 1, 2 und 3, beeinflusst deren Rotationsplan jedoch ansonsten nicht; siehe Tabelle 7-1 Wartungsintervalle.

7.3.1 Empfohlenes WartungsprogrammIn diesem Wartungsprogramm verwendete Abkürzungen:

• SP = Sichtprüfung

• R = Reinigung

• Z = Zerlegung und Zusammenbau

• I = Instandsetzung oder Ersatz

• T = Testen und Messen.

Nicht alle Optionen gelten für alle Maschinen.

50 - Wartung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Tabelle 7-1. Wartungsintervalle

7.3.1.1 Allgemeine Konstruktion

7.3.1.2 Hauptstromversorgungsanschlüsse

WARTUNGSINTERVALL

In äquivalenten Betriebsstunden oder in Zeitdauer, je nachdem, was zuerst eintritt

W1 W2 W3 W4

Wartungs-

objekt

4 000 Äq. h12 000 Äq. h20 000 Äq. h28 000 Äq. h

8 000 Äq. h16.000 Äq. h

24 000 Äq. h 80.000 Äq. h

½-jährlich Jährlich 3-5 Jahre Überholung Prüfung / Test

Wartungsobjekt W1 W2 W3 W4 Prüfung / Test

Maschinenbetrieb SP / T SP / T SP / T SP / T Starten, Abschalten, Vibrationsmessung, Punkt ohne Last

Befestigung und Fundament

SP SP / T SP / T SP / T / Z Risse, Rost, Ausrichtung

Oberfläche SP SP SP SP Rost, Dichtigkeit, Zustand

Schraubverbindungen SP SP / T SP / T SP / T Festigkeit aller Schraubverbindungen

Fundamentschrauben SP SP SP / T SP / T Befestigung, Zustand

Wartungsobjekt W1 W2 W3 W4 Prüfung / Test

Hochspannungsverkabelung

SP SP / T SP / T SP / T / Z Verschleiß, Befestigung

Hochspannungsanschlüsse

SP SP / T SP / T SP / T / Z Oxidation, Befestigung

Zusatzklemmenkasten, d.h.Überspannungskondensatoren, Ableiter und Stromwandler

SP SP SP SP Allgemeiner Zustand

Kabelwege SP SP SP SP Zustand der Kabel, die in die Maschine führen und die sich im Inneren der Maschine befinden

Sicherheitsvorschriften Wartung - 513BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

7.3.1.3 Stator und Läufer

BEMERKUNG:Es wird nicht empfohlen, vollständig in Gehäusen eingefasste Maschinen öfter als alle 3 - 5 Jahre (W3) zu zerlegen und intern und überprüfen.

7.3.1.4 Zubehör

Wartungsobjekt W1 W2 W3 W4 Prüfung / Test

Statorkern SP SP SP SP / R Befestigung, Risse, Schweißnähte

Isolierung der Statorwicklung

SP SP / T SP / T / R SP / T / R Verschleiß, Sauberkeit, Isolationswiderstand, Windungsisolierungstest, (Hochspannungstest)

Statorwindungskopf SP SP SP SP Isolierungsbeschädigungen

Statorwindungsbefestigungen

SP SP SP SP Isolierungsbeschädigungen

Statornutkeile SP SP SP SP Bewegung, fester Sitz

Statorklemmenschienen SP SP SP SP Befestigung, Isolierung

Instrumentierung SP SP SP SP Zustand der Kabel und Kabelbinder

Läuferwicklungsisolierung SP SP / T SP / T / R SP / T / R Verschleiß, Sauberkeit, Isolationswiderstand

Läuferausgleichsgewichte SP SP SP SP Beweglichkeit

Wellenmittigkeit SP SP SP SP Risse, Korrosion

Verbindungen im Läufer SP SP SP / T SP / T Befestigung, allgemeiner Zustand

Erdungsbürsten SP SP SP SP Betrieb und allgemeiner Zustand

Wartungsobjekt W1 W2 W3 W4 Prüfung / Test

Pt-100 Elemente (Stator, Luftkühlung, Lager)

SP SP / T SP / T SP / T Widerstand

Antikondensationsheizung SP SP / T SP / T SP / T Betrieb, Isolationswiderstand

Drehimpulsgeber SP SP SP / T SP / T Betrieb, allgemeiner Zustand, Ausrichtung

Zusatzklemmenkästen SP SP / T SP / T SP / T Allgemeiner Zustand, Klemmen, Verdrahtungszustand

52 - Wartung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

7.3.1.5 Schmiersystem und Lager

7.4 Wartung, allgemeine KonstruktionUm eine lange Lebensdauer der allgemeinen Konstruktion der Maschine zu gewährleisten, ist das Äußere der Maschine sauber zu halten und regelmäßig auf Rost, Leckagen und andere Defekte zu untersuchen. Schmutz an den äußeren Teilen der Maschine setzt den Rahmen der Korrosion aus und kann die Kühlung der Maschine beeinflussen.

7.4.1 Festigkeit der SchraubverbindungenDie Festigkeit der Schraubverbindungen ist regelmäßig zu prüfen. Insbesondere ist auf die Zementierung, die Fundamentbolzen und die Läuferteile zu achten, die jederzeit korrekt angezogen sein müssen. Lockere Befestigungen bei diesen Teilen können zu plötzlichen und schweren Schäden an der gesamten Maschine führen.

Allgemeine Anzugsmomentwerte finden Sie in Tabelle 7-2 Allgemeine Anzugsmomente.

Wartungsobjekt W1 W2 W3 W4 Prüfung / Test

Lager während des Betriebs

T T T / I T / I Allgemeiner Zustand, Lärm, Vibration

Überschüssiges Fett SP SP / R SP / R SP / R Zustand, Ausblasen

Nachschmierung SP SP / I SP / I SP / I Gemäß Schmierungskennschild

Dichtungen SP SP / Z SP / Z SP / Z Dichtigkeit

Lagerisolierung SP / R SP / R SP / R/ T SP / R / T Sauberkeit des Lagerschildes, Isolationswiderstand

Sicherheitsvorschriften Wartung - 533BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Tabelle 7-2. Allgemeine Anzugsmomente

BEMERKUNG:Die Werte in Tabelle 7-2 Allgemeine Anzugsmomente sind allgemeiner Art und gelten nicht für verschiedene Bauteile wie beispielsweise Dioden, Hilfsisolatoren, Lager, Kabelklemmen oder Polbefestigungen, Sammelschienenklemmen, Überspannungsableiter, Kondensatoren, Stromwandler, Gleichrichter und Thyristorbrücken, oder wenn ein anderer Wert in diesem Handbuch angegeben ist.

7.4.2 Vibrationen und LärmHohe oder zunehmende Vibrationspegel weisen auf Veränderungen des Maschinenzustands hin. Normale Pegel variieren stark in Abhängigkeit von der Anwendung, dem Typ und dem Fundament der Maschine. Die Vibrationsmessungen und -pegel werden ausführlich in Kapitel 7.4.3 Vibrationen erörtert. Typische Ursachen für hohe Lärm- oder Vibrationspegel sind:

• Ausrichtung, siehe Kapitel 3 Installation und Ausrichtung

• Lagerverschleiß oder -schaden

• Vibrationen von angeschlossenen Maschinen, siehe Kapitel 7.4.3 Vibrationen

Anzugsdrehmomentwert in Nm (Pfund pro Fuß)Festigkeitsklasse 8.8 für Schrauben

Größe Geölt [Nm] Geölt [Pfundpro Fuß]

Trocken [Nm] Trocken [Pfundpro Fuß]

M 4 2.7 2.0 3.0 2.2

M 5 5.0 3.7 5.5 4.1

M 6 9 6.6 9.5 7.0

M 8 22 12 24 18

M 10 44 32 46 34

M 12 75 55 80 59

M 14 120 88 130 96

M 16 180 130 200 150

M 20 360 270 390 290

M 24 610 450 660 490

M 27 900 660 980 720

M 30 1200 890 1300 960

M 36 2100 1500 2300 1700

M 39 2800 2100 3000 2200

M 42 3400 2500 3600 2700

M 48 5200 3800 5600 4100

54 - Wartung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

• Lockere Befestigungs- oder Fundamentschrauben, siehe Kapitel 3 Installation und Ausrichtung

• Läuferunwucht

• Kupplung.

7.4.3 VibrationenDie folgenden Anweisungen sind Teil der folgenden zwei ISO-Standards: ISO 10816-3:1998 Mechanische Vibrationen - Bewertung der Maschinenvibration durch Messungen der nicht rotierenden Teile: Teil 3: Industriemaschinen mit einer Nennleistung über 15 kW und Nenndrehzahlen zwischen 120 U/min und 15.000 U/min bei Messung vor Ort und ISO 8528-9:1995 verbrennungsmotorgetriebene Wechselstromerzeugungsaggregate: Teil 9: Messung und Bewertung der mechanischen Vibrationen.

7.4.3.1 Messverfahren und Betriebsbedingungen

Messausrüstung

Die Messausrüstung muss in der Lage sein, Breitbandeffektivvibrationen mit linearem Frequenzgang über einen Frequenzbereich von mindestens 10 Hz bis 1000 Hz gemäß den Anforderungen von ISO 2954 zu messen. Abhängig von den Vibrationskriterien kann dies Messungen der Verschiebung oder der Geschwindigkeit oder einer Kombination aus diesen erfordern (siehe ISO 10816-1). Der untere Grenzwert des Frequenzbereichs mit linearem Frequenzgang darf jedoch bei Maschinen mit Drehzahlen von 600 U/min und darunter nicht größer sein als 2 Hz.

Messpunkte

Messungen werden normalerweise an zugänglichen Teilen der Maschine vorgenommen. Es ist darauf zu achten, dass die Messungen die Vibrationen der Lagergehäuse in angemessener Weise wiedergeben und keine lokalen Resonanzen oder Verstärkungen enthalten. Die Orte und Richtungen der Vibrationsmessungen sind so zu wählen, dass sie eine angemessene Empfindlichkeit für die dynamischen Kräfte der Maschine bieten. Typischerweise erfordert dies zwei orthogonale radiale Messpunkte an jedem Lagerdeckel oder Lagerbock, wie in Abbildung 7-1 Messpunkte gezeigt. Die Messwandler können in einer beliebigen Winkelposition an den Lagergehäusen oder -böcken angebracht werden. Für horizontal montierte Maschinen werden normalerweise vertikale und horizontale Richtungen bevorzugt. Bei vertikalen oder geneigten Maschinen sollte einer der Messpunkte an der Stelle, die den höchsten Vibrationswert bietet, normalerweise in Richtung der elastischen Achse. In einigen Fällen kann sich zusätzlich das Messen in axialer Richtung empfehlen. Die Messpunkte und -richtungen sind zusammen mit den Messwerten zu vermerken.

Sicherheitsvorschriften Wartung - 553BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

.

Abbildung 7-1 Messpunkte

7.4.3.2 Klassifikation gemäß Flexibilität der UnterbaugruppeZur Klassifizierung der Flexibilität der Unterbaugruppe in spezifizierten Richtungen werden zwei Zustände verwendet:

• starre Unterbauten

• flexible Unterbauten

Diese Unterbauzustände werden durch das Verhältnis zwischen der Flexibilität der Maschine und des Unterbaus bestimmt. Wenn die niedrigste natürliche Frequenz des kombinierten Maschine-Unterbau-Systems in Messrichtung mindestens 25% höher als dessen Haupterregungsfrequenz ist (dies ist in den meisten Fällen die Rotationsfrequenz), wird das Unterbausystem in dieser Richtung als starr bewertet. Alle anderen Unterbausysteme gelten als flexibel.

7.4.3.3 BewertungISO 10816 -1 bietet eine allgemeine Beschreibung der beiden Bewertungskriterien zur Bestimmung der Vibrationsstärke bei verschiedenen Maschinenklassen. Ein Kriterium berücksichtigt die Größe der beobachteten Breitbandvibration, das zweite berücksichtigt Größenveränderungen (sowohl Zu- als auch Abnahmen).

Bewertungszonen

Folgende Bewertungszonen sind zur Ermöglichung einer quantitativen Bewertung der Maschinenvibration definiert und bieten Richtlinien für mögliche Maßnahmen:

Zone A: Die Vibrationen von neu in Betrieb genommenen Maschinen fällt normalerweise in diese Zone.

Zone B: Maschinen mit Vibrationen innerhalb dieser Zone werden normalerweise als für uneingeschränkten -Langzeitbetrieb zugelassen bewertet.

56 - Wartung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Zone C: Maschinen mit Vibrationen innerhalb dieser Zone werden normalerweise als nicht für kontinuierlichen -Langzeitbetrieb zugelassen bewertet. Im Allgemeinen darf die Maschine für begrenzte Zeit in diesem Zustand betrieben werden, bis eine geeignete Gelegenheit für Abhilfemaßnahmen eintritt.

Zone D: Vibrationswerte innerhalb dieser Bewertungszone sind so stark, dass sie die Maschine beschädigen.

Betriebsgrenzwerte

Für den -Langzeitbetrieb werden üblicherweise Betriebsvibrationsgrenzwerte festgelegt. Diese Grenzwerte sind für ALARME und ABSCHALTUNGEN einstellbar.

Einstellung der ALARME:

Die ALARM-Werte können für verschiedene Maschinen beträchtlich nach oben oder unten variieren. Die gewählten Werte werden normalerweise im Verhältnis zu einem Grundwert eingestellt, der auf Erfahrungswerten für die Messposition oder -richtung für die jeweilige Maschine basiert.

Es wird empfohlen, den ALARM-Wert höher als den Grundwert einzustellen, und zwar um einen Betrag, der 25% des oberen Grenzwerts für Zone B entspricht. Wenn der Grundwert niedrig ist, liegt der Alarm unterhalb Zone C.

Einstellung der ABSCHALTUNGEN

Die Abschaltwerte stehen normalerweise mit der mechanischen Integrität der Maschine in Beziehung und hängen von spezifischen Konstruktionsmerkmalen ab, die integriert wurden, damit die Maschine anormalen dynamischen Kräften standhalten kann. Die verwendeten Werte sind daher gewöhnlich für alle Maschinen mit gleicher Konstruktion identisch und beziehen sich normalerweise nicht auf den -stabilen Grundwert, der für die Einstellung der ALARME verwendet wird.

Tabelle 7-3. Klassifizierung der Vibrationsstärkezonen für große Maschinen mit Nennleistungen zwischen 300 kW und 50 MW; elektrische Maschinen mit Wellenhöhe H /315 mm oder größer

7.5 Wartung der Lager und des SchmiersystemsDieses Kapitel behandelt die wichtigsten Wartungsarbeiten an den Lagern und am Schmiersystem.

Unterbauklasse ZonengrenzeEffektivgeschwind

igkeit [mm/s]

Starr A/BB/CC/D

2.34.57.1

Flexibel A/BB/CC/D

3.57.111.0

Sicherheitsvorschriften Wartung - 573BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

7.5.1 Rollenlager

7.5.1.1 LagerkonstruktionBei normalen Betriebsbedingungen benötigen Rollenlager nur wenig Wartung. Um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten, sind die Lager regelmäßig mit einem Qualitätsrollenlagerfett neu zu schmieren.

7.5.1.2 SchmierungskennschildAlle Maschinen werden mit Schmierungskennschildern geliefert, die am Maschinenrahmen angebracht sind. Die Schmierungskennschilder bieten Informationen zu den Lagern wie beispielsweise:

• Lagertyp

• verwendetes Schmiermittel

• Schmierintervall und

• Schmiermittelmenge.

Für weitere Informationen zum Schmierungskennschild siehe Kapitel 2.1.2 Schmierungskennschild.

BEMERKUNG: Die auf dem Schmierungskennschild angegebenen Informationen sind bei Betrieb und Wartung der Maschine unbedingt zu berücksichtigen.

7.5.1.3 NachschmierintervalleRollenlager von elektrischen Maschinen müssen in regelmäßigen Abständen geschmiert werden. Das Schmierintervall finden Sie auf dem Schmierungskennschild.

BEMERKUNG:Ungeachtet des Schmierintervalls sind die Lager mindestens einmal jährlich neu zu schmieren.

Die Nachschmierintervalle werden für eine Betriebstemperatur von 70 °C (160 °F) berechnet. Liegt die tatsächliche Temperatur niedriger oder höher, ist das Intervall entsprechend zu ändern. Bei höherer Betriebstemperatur muss das Lager häufiger nachgeschmiert werden.

BEMERKUNG:Ein Zunahme der Umgebungstemperatur erhöht die Lagertemperatur entsprechend. Die Werte für das Nachschmierintervall sind bei einer Erhöhung der Lagertemperatur von je 15 °C (30 °F) zu halbieren und bei einer Verringerung der Lagertemperatur von je 15 °C (30 °F) zu verdoppeln.

Nachschmierintervalle für Frequenzumrichterantriebe

Ein Betrieb bei höheren Drehzahlen, z. B. bei Frequenzumrichteranwendungen oder bei niedrigeren Drehzahlen mit schwerer Last erfordert kürzere Schmierintervalle oder ein spezielles Schmieröl. Bitte wenden Sie sich in solchen Fällen an den ABB-Kundendienst.

BEMERKUNG:Die konstruktionsbedingte Höchstdrehzahl der Maschine darf nicht überschritten werden. Es ist zu überprüfen, ob die Lager für einen Betrieb mit hoher Drehzahl geeignet sind.

58 - Wartung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

7.5.1.4 NachschmierungAlle Rollenlager von rotierenden elektrischen Maschinen müssen regelmäßig nachgeschmiert werden, siehe Kapitel 7.5.1.3 Nachschmierintervalle. Die Schmierung kann entweder manuell oder mit Hilfe eines automatischen Systems erfolgen. In beiden Fällen ist sicherzustellen, dass jeweils in den vorgesehenen Abständen eine angemessene Menge des richtigen Fetts in das Lager gelangt.

BEMERKUNG:Schmierfett kann Hautreizungen und Augenentzündungen hervorrufen. Beachten Sie alle Sicherheitsmaßnahmen, die der Fetthersteller angibt.

Manuelle Nachschmierung der Lager

Maschinen, die für eine manuelle Schmierung geeignet sind, sind mit Schmiernippeln versehen. Damit kein Schmutz in die Lager eintritt, sind die Schmiernippel und ihre Umgebung vor der Schmierung gründlich zu reinigen.

Manuelle Nachschmierung bei laufender Maschine

Nachschmierung bei laufender Maschine:

• Stellen Sie sicher, dass Sie ein geeignetes Fett verwenden

• Reinigen Sie die Schmiernippel und ihre Umgebung

• Stellen Sie sicher, dass der Schmierkanal offen ist. Öffnen, falls Griff vorhanden.

• Pressen Sie die angegebene Menge der angegebenen Fettsorte in das Lager

• Lassen Sie die Maschine 1-2 Stunden lang laufen, um sicherzustellen, dass das überschüssige Fett aus dem Lager gedrückt wird. Die Lagertemperatur kann während dieser Zeit vorübergehend ansteigen.

• Schließen, falls Griff vorhanden.

BEMERKUNG:Achten Sie während der Schmierung auf alle rotierenden Teile.

Die Positionen der Griffe finden Sie unter Anhang Typische Position der Kennschilder.

Manuelle Nachschmierung bei stehender Maschine

Schmieren Sie die Maschine vorzugsweise während des Betriebs. Falls dies unmöglich oder gefährlich ist, ist die Schmierung bei stehender Maschine durchzuführen. In diesem Fall:

• Stellen Sie sicher, dass Sie ein geeignetes Fett verwenden

• Stoppen Sie die Maschine

• Reinigen Sie die Schmiernippel und ihre Umgebung

• Stellen Sie sicher, dass der Schmierkanal offen ist. Öffnen, falls Griff vorhanden.

• Pressen Sie nur die halbe Menge der angegebenen Fettsorte in das Lager

• Lassen Sie die Maschine einige Minuten bei Höchstdrehzahl laufen

• Stoppen Sie die Maschine

• Wenn die Maschine stillsteht, pressen Sie die gesamte angegebene Fettmenge in das Lager

Sicherheitsvorschriften Wartung - 593BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

• Lassen Sie die Maschine 1-2 Stunden lang laufen, um sicherzustellen, dass das überschüssige Fett aus dem Lager gedrückt wird. Die Lagertemperatur kann während dieser Zeit vorübergehend ansteigen.

• Schließen, falls Griff vorhanden.

Automatische Schmierung

Auf dem Markt sind eine Vielzahl von automatischen Schmierungssystemen erhältlich. ABB empfiehlt jedoch ausschließlich die Verwendung elektromechanischer Schmierungssysteme. Die Qualität des in die Lager eintretenden Fetts ist mindestens einmal jährlich zu überprüfen: das Fett muss wie neu aussehen und sich auch so anfühlen. Eine Trennung des Basisöls von der Seife ist nicht akzeptabel.

BEMERKUNG:Wenn ein automatisches Schmierungssystem verwendet wird, verdoppeln Sie die auf dem Schmierungskennschild angegebene Fettmenge.

Die Positionen der Griffe finden Sie unter Anhang Typische Position der Kennschilder.

7.5.1.5 LagerfettEs ist von wesentlicher Bedeutung, Qualitätsfett mit der korrekten Basisseife zu verwenden. Dadurch wird eine lange und problemlose Lebensdauer der Lager gewährleistet.

Das für die Schmierung verwendete Fett sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

• Spezielles Rollenlagerfett

• Gute Qualität mit Lithiumkomplexseife und Mineral- oder PAO-Öl

• Basisölviskosität von 100 bis 160 cSt bei 40 °C (105 °F)

• Konsistenz-NLGI-Klasse zwischen 1,5 und 3. Für vertikal oder in heißen Umgebungen installierte Maschinen wird NLGI-Klasse 2 oder 3 empfohlen

• Kontinuierlicher Temperaturbereich zwischen -30 °C (-20 °F) und +120 °C (250 °F).

Fett mit den geforderten Eigenschaften ist bei allen größeren Schmiermittelherstellern erhältlich. Wenn sich die Fettmarke ändert und Unsicherheit über die Kompatibilität besteht, wenden Sie sich bitte an ABB, siehe Kapitel 9.1.5 Kundendienst-Kontaktinformationen .

BEMERKUNG:Unterschiedliche Fettmarken dürfen nicht gemischt werden, es sei denn, ihre Kompatibilität wurde zuvor verifiziert.

BEMERKUNG:Die Verwendung von Fettadditiven wird empfohlen. Hinsichtlich der empfohlenen Fettzusätze sollte grundsätzlich vom Schmiermittelhersteller eine schriftliche Gewährleistungszusage angefordert werden, welche besagt, dass die Zusätze weder die Lager schädigen noch die Eigenschaften des Fetts im Betriebstemperaturbereich beeinträchtigen. Dies gilt insbesondere für EP-Additive.

BEMERKUNG:Schmiermittel, die EP-Beimischungen enthalten, werden nicht empfohlen.

60 - Wartung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Empfohlenes Rollenlagerfett

ABB empfiehlt die Verwendung folgender Hochleistungsfette:

• Esso Unirex N2, N3 (Lithiumkomplexbasis)

• Mobilith SHC 100 (Lithiumkomplexbasis)

• Shell Albida EMS 2 (Lithiumkomplexbasis)

• Klüber Klüberplex BEM 41-132

• Lubcon Turmogrease Li 802 EP

• Total Multiplex S 2 A

• Fag Arcanol Temp 110

Bei der Verwendung von Fetten, welche die erforderlichen Eigenschaften erfüllen, jedoch oben nicht aufgeführt sind, sind die Schmierungsintervalle zu halbieren.

Rollenlagerfett für extreme Temperaturen

Wenn die Lagerbetriebstemperatur oberhalb 100 °C (210 °F) liegt, fragen Sie bitte das ABB-Werk nach geeigneten Fetten.

7.5.1.6 Wartung der LagerDie Lager haben in der Regel eine kürzere Lebensdauer als die Maschine selbst. Sie müssen daher von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden.

Die Wartung von Rollenlagern erfordert besondere Sorgfalt, Spezialwerkzeuge und sachgemäße Vorbereitung, um eine lange Lebensdauer der neu eingebauten Lager zu gewährleisten.

Stellen Sie während der Wartung der Lager sicher, dass:

• während der Wartung zu keinem Zeitpunkt Schmutz oder Fremdpartikel in die Lager eindringen können

• die Lager vor dem Zusammenbau gewaschen, getrocknet und mit geeignetem Qualitätsrollenlagerfett vorgefettet werden

• die Lager bei der Zerlegung und dem Zusammenbau der Lager nicht beschädigt werden. Der Ausbau muss mit Abziehern erfolgen, der Wiedereinbau mit Hilfe von Erwärmung oder Spezialwerkzeugen.

Falls Sie Lager austauschen müssen, wenden Sie sich an den ABB-Kundendienst. Die Kontaktinformationen finden Sie in Kapitel 9.1.5 Kundendienst-Kontaktinformationen.

7.6 Wartung der Stator- und LäuferwicklungenDie Wicklungen von Drehstrommaschinen unterliegen elektrischen, mechanischen und thermischen Belastungen. Diese führen mit der Zeit zur Alterung von Wicklungen und Isolation und zur Beeinträchtigung ihrer Funktion. Daher hängt die Lebensdauer der Maschinen u. a. von der Haltbarkeit der Isolierung ab.

Vielfach kann das Entstehen von Schäden durch entsprechende Wartung und regelmäßige Tests vermieden oder zumindest verlangsamt werden. Dieses Kapitel bietet eine allgemeine Beschreibung der Durchführung grundlegender Wartungsarbeiten und Tests.

Sicherheitsvorschriften Wartung - 613BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

In vielen Ländern bietet der ABB-Service komplette Wartungspakete an, die umfangreiche Tests umfassen.

Bevor Wartungsarbeiten an den elektrischen Wicklungen durchgeführt werden, sind allgemeine elektrische Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und lokale Vorschriften zu berücksichtigen, um Personenschäden zu vermeiden. Siehe Kapitel 7.2 Sicherheitsvorkehrungen für weitere Informationen.

Unabhängige Test- und Wartungsanweisungen finden Sie auch in folgenden internationalen Normen:

1. IEEE Std. 43-2000, IEEE Empfohlene Vorgehensweise für das Testen des Isolationswiderstand bei Rotationsmaschinen (auf Englisch)

2. IEEE Std. 432-1992, IEEE Leitfaden für die Wartung der Isolierung von Drehstrommaschinen (5 PS bis unter 10.000 PS) (auf Englisch)

7.6.1 Besondere Sicherheitsanweisungen für die Wartung von WicklungenGefährliche Wartungsarbeiten an Wicklungen umfassen:

• Umgang mit gefährlichen Lösungsmitteln, Lacken und Harzen. Für die Reinigung und Neulackierung von Wicklungen sind gefährliche Substanzen erforderlich. Diese Substanzen dürfen nicht eingeatmet oder geschluckt werden bzw. mit der Haut oder anderen Organen in Kontakt kommen. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, falls sich ein Unfall ereignet

• Umgang mit entflammbaren Lösungsmitteln und Lacken. Der Umgang und die Verwendung dieser Substanzen darf nur durch autorisiertes Fachpersonal und unter Beachtung der entsprechenden Sicherheitsvorschriften erfolgen

• Tests bei Hochspannung (HV). Hochspannungstests dürfen nur durch autorisiertes Fachpersonal und unter Beachtung der entsprechenden Sicherheitsvorschriften erfolgen.

Gefährliche Substanzen, die bei Wartungsarbeiten an Wicklungen verwendet werden, umfassen:

• Lösungsbenzin: Lösungsmittel

• 1,1,1-Trichlorethan: Lösungsmittel

• Überzugslack: Lösungsmittel und Harz

• Klebharz: Epoxidharz.

BEMERKUNG:Für den Umgang mit Gefahrenstoffen während der Wartungsarbeiten gelten spezielle Anweisungen. Diese müssen unbedingt befolgt werden.

Einige allgemeine Sicherheitsmaßnahmen während der Wartung von Wicklungen sind:

• Atmen Sie keine Dämpfe ein: sorgen Sie für eine gute Belüftung am Arbeitsplatz oder verwenden Sie Atemmasken

• Tragen Sie Sicherheitsausrüstungen, wie Schutzbrille, Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Schutzhandschuhe und geeignete Schutzkleidung zum Schutz der Haut. Benutzen Sie stets Schutzcreme

• Während der Sprühlackierung müssen die Lackiervorrichtung, der Maschinenrahmen und die Wicklungen geerdet sein

62 - Wartung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

• Treffen Sie die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen, wenn Sie in Gruben oder schlecht zugänglichen Bereichen arbeiten

• Nur für Hochspannungsarbeiten geschultes Personal darf einen Spannungstest durchführen

• Rauchen, essen oder trinken Sie nicht am Arbeitsplatz.

Eine Testberichtvorlage für die Wartung von Wicklungen finden Sie im Anhang Anhang INBETRIEBNAHMEBERICHT.

7.6.2 Zeitplanung der WartungFür die Zeitplanung der Wicklungswartung gelten drei Hauptprinzipien:

• Die Wartung der Wicklungen sollte mit der sonstigen Wartung der Maschine abgestimmt werden

• Die Wartung sollte nur durchgeführt werden, wenn es nötig ist

• Wichtige Maschinen sollten öfter gewartet werden als weniger wichtige Maschinen. Das Gleiche gilt für Wicklungen und Antriebe, die besonders schnell verschmutzen.

BEMERKUNG:Als Faustregel gilt, dass der Isolationswiderstandstest einmal jährlich durchgeführt werden sollte. Dies genügt für die meisten Maschinen unter den meisten Betriebsbedingungen. Zusätzliche Tests sollten nur dann durchgeführt werden, wenn Probleme auftauchen.

Ein Wartungsprogramm für die komplette Maschine einschließlich der Wicklungen finden Sie unter Kapitel 7.3 Wartungsprogramm. Dieses Wartungsprogramm sollte – im Rahmen der empfohlenen Wartungsintervalle – an die individuellen Umstände des Kunden angepasst werden, d. h. an die Wartung anderer Maschinen und die allgemeinen Betriebsbedingungen.

7.6.3 Die korrekte BetriebstemperaturDie korrekte Temperatur der Wicklungen wird sichergestellt, indem die Außenflächen der Maschine sauber gehalten werden, der korrekte Betrieb des Kühlsystems überprüft wird und die Temperatur des Kühlmittels überwacht wird. Wenn das Kühlmittel zu kalt ist, kondensiert möglicherweise Wasser im Inneren der Maschine. Dadurch können die Wicklung feucht werden, wodurch sich der Isolationswiderstand verschlechtert.

Die Betriebstemperaturen des Stators müssen mit Temperaturdetektoren überwacht werden. Große Unterschiede zwischen den Detektorwerten können ein Hinweis auf einen Schaden in den Wicklungen sein. Stellen Sie jedoch sicher, dass die Änderungen nicht durch eine Verlagerung des Detektors verursacht wurde.

7.6.4 IsolationswiderstandstestWährend der allgemeinen Wartungsarbeiten und bevor die Maschine erstmalig oder nach langem Stillstand gestartet wird, ist der Isolationswiderstand der Stator- und der Läuferwicklungen zu messen.

Die Messung des Isolationswiderstands bietet Informationen über die Feuchtigkeit und Verschmutzung der Isolierung. Basierend auf diesen Informationen können entsprechende Reinigungs- und Trocknungsmaßnahmen festgelegt werden.

Sicherheitsvorschriften Wartung - 633BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Bei neuen Maschinen mit trockenen Wicklungen ist der Isolationswiderstand sehr hoch. Er kann jedoch extrem niedrig sein, wenn die Maschine unsachgemäßen Transport- und Lagerbedingungen sowie Feuchtigkeit ausgesetzt oder inkorrekt betrieben wird.

BEMERKUNG:Die Wicklungen sind unmittelbar nach der Messung kurz zu erden, um Stromschlaggefahr zu vermeiden.

7.6.4.1 Umrechnung der gemessenen IsolationswiderstandswerteUm die gemessenen Isolationswiderstandswerte vergleichen zu können, sind die Werte bei 40° C angegeben. Daher wird der tatsächliche gemessene Wert mit Hilfe des folgenden Diagramms in einen entsprechenden Wert von 40° C umgerechnet. Dieses Diagramm sollte nur für Temperaturen nahe des Standardwertes von 40 °C verwendet werden, da große Abweichungen Fehler zur Folge haben können.

Abbildung 7-2 Beziehung zwischen dem Isolationswiderstand und der Temperatur.

R = Isolationswiderstandswert bei einer spezifischen Temperatur

R40 = Äquivalenter Isolationswiderstand bei 40 °C

Koe

ffizi

ent K

t für

Is

olie

rwid

erst

and

Wicklungstemperatur in °C

64 - Wartung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

R40 = k x R

Beispiel:

R = 30 MΩ gemessen bei 20 °C

k = 0,25

R40 = 0,25 x 30 MΩ = 7,5 MΩ

Tabelle 7-4. Temperaturwerte in Celsius (°C) und Fahrenheit (°F)

7.6.4.2 Allgemeine HinweiseDie folgenden Hinweise sollten beachtet werden, bevor über Maßnahmen entschieden wird, die auf diesen Isolationswiderstandstests basieren:

• Wenn der gemessene Wert zu niedrig ist, müssen die Wicklungen gereinigt und/oder getrocknet werden. Wenn diese Messungen nicht ausreichen, ist der Rat von Sachverständigen heranzuziehen

• Maschinen, bei denen ein Feuchtigkeitsproblem vermutet wird, sollten unabhängig vom gemessenen Isolationswiderstandswert sorgfältig getrocknet werden

• Der Isolationswiderstandswert nimmt bei zunehmender Wicklungstemperatur ab

• Der Widerstand halbiert sich mit jedem Temperaturanstieg von 10-15 K.

BEMERKUNG:Der im Testbericht angegebene Isolationswiderstand ist normalerweise deutlich höher als der am Ort gemessene.

7.6.4.3 Mindestwerte für den IsolationswiderstandWicklungskriterien bei Normalbedingungen:

Im Allgemeinen sollten die Isolationswiderstandswerte für trockene Wicklungen die Mindestwerte erheblich überschreiten. Es ist unmöglich, definitive Werte anzugeben, da der Widerstand abhängig vom Maschinentyp und den örtlichen Bedingungen variiert. Zusätzlich wird der Isolationswiderstand vom Alter und der Verwendung der Maschine beeinflusst. Daher können folgende Werte nur als Richtlinien angesehen werden.

Die unten angegebenen Isolationswiderstandsgrenzwerte, gelten bei 40 °C und wenn die Testspannung 1 Minute lang oder länger angelegt wurde.

• Läufer

Für Induktionsmaschinen mit gewickelten Läufern: R(1-10 min bei 40 °C) > 5 MΩ

BEMERKUNG:Kohlestaub auf den Schleifringen und blanke Kupferflächen senken die Isolationswiderstandswerte des Läufers.

• Stator

Für neue Statoren: R(1-10 min bei 40 °C) > 1000 MΩ Bei extrem warmen und feuchten Messbedingungen können Werte von R (1-10 min bei 40 °C) oberhalb 100 MΩ akzeptiert werden.

°C 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110

°F 32 50 68 86 104 122 140 158 176 194 212 230

Sicherheitsvorschriften Wartung - 653BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Für gebrauchte Statoren: R(1-10 min bei 40 °C) > 100 MΩ

BEMERKUNG:Wenn die obigen Werte nicht erreicht werden, ist die Ursache für den niedrigen Isolationswiderstand zu ermitteln. Ein niedriger Widerstandswert wird oft durch übermäßige Feuchtigkeit oder durch Schmutz verursacht, obwohl die eigentliche Isolierung intakt ist.

7.6.4.4 Isolationswiderstandsmessung der StatorwicklungDer Isolationswiderstand wird mit einem Isolationswiderstandsmessgerät gemessen. Die Testspannung beträgt 1000 VDC. Die Testdauer beträgt 1 Minute, woraufhin der Widerstandswert aufgezeichnet wird. Vor der Durchführung des Tests sind folgende Vorkehrungen zu treffen:

• Stellen Sie sicher, dass die Sekundäranschlüsse der Stromwandler (CT), einschließlich des Ersatzkerns nicht offen sind. Siehe Abbildung 7-3 Anschlüsse der Statorwicklungen für Isolationswiderstandsmessungen

• Stellen Sie sicher, dass alle Stromversorgungskabel abgeklemmt sind

• Stellen Sie sicher, dass der Maschinenrahmen und die Statorwicklungen, die nicht getestet werden, geerdet sind

• Messen Sie die Wicklungstemperatur

• Erden Sie alle Widerstandstemperaturdetektoren (RTD)

• Eine eventuelle Erdung der Spannungstransformatoren (unüblich) ist zu entfernen.

Die Isolationswiderstandsmessung sollte im Klemmenkasten durchgeführt werden. Der Test wird normalerweise an der gesamten Wicklung als Gruppe durchgeführt, wobei das Messgerät zwischen dem Rahmen der Maschine und der Wicklung angeschlossen wird; siehe Abbildung 7-3 Anschlüsse der Statorwicklungen für Isolationswiderstandsmessungen. Der Rahmen wird geerdet und die drei Phasen der Statorwicklung bleiben am neutralen Punkt angeschlossen, siehe Abbildung 7-3 Anschlüsse der Statorwicklungen für Isolationswiderstandsmessungen.

Sofern der gemessene Isolationswiderstand der gesamten Wicklung niedriger ist als angegeben und die Phasenwicklungen leicht voneinander getrennt werden können, kann jede Phase auch separat gemessen werden. Dies ist nicht bei allen Maschinen möglich. Bei dieser Messung wird das Messgerät zwischen dem Rahmen der Maschine und einer der Wicklungen angeschlossen. Der Rahmen und die beiden nicht gemessenen Phasen werden geerdet; siehe Abbildung 7-3 Anschlüsse der Statorwicklungen für Isolationswiderstandsmessungen.

Wenn Phasen separat gemessen werden, sind alle Neutralpunkte des Wicklungssystems zu entfernen. Falls der Neutralpunkt der Komponente nicht entfernt werden kann, wie bei einem typischen Drehstrom-Spannungstransformator, ist die gesamte Komponente zu entfernen.

66 - Wartung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Abbildung 7-3 Anschlüsse der Statorwicklungen für Isolationswiderstandsmessungen

a) Isolationswiderstandsmessung für eine Wicklung in Sternschaltung

b) Isolationswiderstandsmessung für eine Wicklung in Dreieckschaltung

c) Isolationswiderstandsmessung für eine Phase der Wicklung. 'MΩ' bezeichnet das Isolationswiderstandsmessgerät.

Nach der Isolationswiderstandsmessung müssen die Wicklungsphasen kurz geerdet werden, um sie zu entladen.

7.6.5 Isolationswiderstandsmessung für NebenaggregateUm einen korrekten Betrieb der Schutzvorrichtungen der Maschine und anderer Nebenaggregate zu gewährleisten, kann deren Zustand mit Hilfe eines Isolationswiderstandstests bestimmt werden. Das Verfahren ist in Kapitel 7.6 Wartung der Stator- und Läuferwicklungen beschrieben. Die Prüfspannung für die Stillstandheizung sollte 500 VDC und für andere Nebenaggregate 100 VDC betragen. Die Isolationswiderstandsmessung für Pt-100-Detektoren wird nicht empfohlen.

7.6.6 Der PolarisationsindexFür den Polarisationsindextest wird der Isolationswiderstand gemessen, nachdem die Spannung 15 Sekunden und 1 Minute (oder 1 Minute und 10 Minuten) angelegt wurde. Der Polarisationsindex hängt weniger von der Temperatur ab als vom Isolationswiderstand. Wenn die Wicklungstemperatur unter 50 °C (122 °F) liegt, kann er als temperaturunabhängig angesehen werden. Hohe Temperaturen können unvorhersehbare Änderungen des Polarisationsindex verursachen, daher ist eine Verwendung bei über 50 °C (122 °F) nicht zu empfehlen.

Schmutz und Feuchtigkeit in den Wicklungen verringern normalerweise den Isolationswiderstand und den Polarisationsindex sowie deren Temperaturabhängigkeit.. Daher wird die Kurve in Abbildung 7-2 Beziehung zwischen dem Isolationswiderstand und der Temperatur. weniger steil. Wicklungen mit offenen Kriechwegen reagieren sehr empfindlich auf Schmutz und Feuchtigkeit.

Es gibt mehrere Regeln zur Bestimmung des niedrigsten akzeptablen Wertes, bei dem die Maschine sicher gestartet werden kann. Die Werte des Polarisationsindex (PI) liegen normalerweise zwischen 1 und 4. Werte nahe 1 lassen darauf schließen, dass die Wicklungen feucht und verschmutzt sind.

Der Mindest-PI-Wert für Statorwicklungen der Klasse F beträgt mehr als 2.

MΩ MΩ MΩ

a) c)b)

Sicherheitsvorschriften Wartung - 673BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

BEMERKUNG:Wenn der Isolationswiderstand der Wicklungen im Bereich von mehreren tausend MΩ liegt, stellt der Polarisationsindex kein bedeutendes Kriterium für den Zustand der Isolierung dar und kann außer Acht gelassen werden.

7.6.7 Sonstige WartungsarbeitenNormalerweise sind ABB-Wicklungen problemlos und erfordern neben der oben beschriebenen regelmäßigen Überwachung nur gelegentliches Reinigen und Trocknen. Falls außergewöhnliche Bedingungen zusätzliche Wartungsmaßnahmen erforderlich machen, sollten Sie dazu Expertenrat einholen. Der ABB-Kundendienst hilft Ihnen in allen Fragen zur Wartung

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

min1

min10

15

min1

R

Ror

R

RPI

s

68 - Wartung Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 8 Fehlersuche

8.1 FehlersucheDieses Kapitel dient als Hilfestellung bei Betriebsstörungen der ABB-Drehstrommaschine. Die nachstehenden Fehlersuchtabellen können bei der Auffindung und der Reparatur von mechanischen und thermischen Problemen sowie bei Störungen des Schmiersystems helfen. Die erwähnten Kontrollen und Korrekturmaßnahmen sind stets von qualifiziertem Fachpersonal durchzuführen. In Zweifelsfällen sollten Sie sich für weitere Informationen oder technische Hilfe bei Fehlersuche und Wartung an den ABB-Kundendienst werden.

Sicherheitsvorschriften Fehlersuche - 693BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

8.1.1 Mechanische Leistung

Fehlersuche

Mechanische Abläufe

Vib

rati

on

Ger

äusc

h

Störung im Schmiersystem

Lagerteile beschädigt Zustand des Lagers überprüfen, defekte Teile auswechselnLager falsch montiert Lager öffnen und Einstellungen korrigieren

Störung im Kühlgebläse Unwucht/Schaden am Ventilator Kühlgebläse überprüfen, ggf. reparierenStörung im Kühlsystem Kühlsystem überprüfen, ggf. reparierenVersatz der Maschine Ausrichtung der Maschine überprüfenUnwucht von Läufer oder Welle Läufer auswuchten

Vibrationen von angeschlossenen Geräten

Axiale Last von angeschlossenen Geräten Ausrichtung sowie Kupplungsfunktion und -typ überprüfenKupplung falsch montiert Kupplungsfunktion überprüfenFundament zu schwach Fundament gemäß der Anweisungen von ABB verstärkenErdschlusswicklung Wicklungen prüfenÜbermäßige Netzunsymmetrie Für Einhaltung der Netzsymmetrieanforderungen sorgen

Fremdkörper, Feuchtigkeit o. Schmutz in Maschine

Wuchtung der angeschlossenenMaschinen und Kupplungstyp prüfen

Maschineninnenraum kontrollieren und säubern, Wicklungen trocknen

Symptom

Gegenmaßnahme

Störung im Lager

Mögliche Ursache

Schmiermittelqualität u. -menge sowie Systemfunktion überprüfen

70 - Fehlersuche Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

8.1.2 Schmiersystem und Lager

8.1.2.1 Schmiersystem und Rollenlager

Fehlersuche

Schmiersystem und Gleitlagerselbstschmierend

Ho

he

La

ge

rte

mp

era

tur

Öll

ec

ka

ge

n

Öl

in d

er

Ma

sc

hin

e

La

ge

rge

räu

sc

h o

de

r S

ch

win

gu

ng

Sic

htb

are

Be

ein

trä

ch

tig

un

gd

er

Ölq

ua

litä

t

UnzureichendeSchmierung Niedriger Ölstand Lager auf Leckagen überprüfen, Öl nachfüllenUngeeignete Ölqualität ABB-Ölempfehlungen beachtenÖlqualität beeinträchtigt Falsches Ölwechselintervall Lager reinigen und Öl wechselnAxiale Last zu stark Kupplungs- oder Montagefehler Kupplung, Montage und Ausrichtung prüfenMaschinenversatz Maschine neu ausrichtenLager falsch montiert Montage und Einstellung des Lagers überprüfenZu viel Öl Lager reinigen und korrekte Ölmenge nachfüllen

Verunreinigung des Öls

LagerströmeAusfall des Lagers Defekte Lagerteile auswechselnNormaler Verschleiß Lagerschalen auswechseln

Betriebsgeschwindigkeit zu geringInstrumentenfehler Temperaturdetektor defektLagerdichtungen beschädigt oder verschlissen Lagerdichtungen auswechseln

Externes Vakuum Rotierende Geräte in der NäheInterner Überdruck Störung des Druckausgleichs Ursache des Überdrucks beseitigenMaschinendichtung beschädigt Maschinendichtung reparieren oder auswechselnFunktion von Ölschmierring oder Scheibe beeinträchtigt Lager öffnen und Einstellungen korrigieren

Fremdkörper im LagerLager reinigen und Zustandder Dichtung überprüfen

Druckwerte überprüfen, Position der rotierenden Geräte ändern

Lagerschalenbeschädigt

Symptom

GegenmaßnahmenMögliche Ursache

Öl wechseln, Lagerzustand prüfen,Lagerschalen auswechseln

Lagerisolierung reparieren, Lagerschalen auswechseln

Betriebsgeschwindigkeitsbereich des Lagers prüfenLagertemperatur-Überwachungssystem überprüfen

Sicherheitsvorschriften Fehlersuche - 713BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

8.1.3 Wärmeentwicklung

8.1.3.1 Wärmeentwicklung, Rippenkühlung

BEMERKUNG:Bei hohen Lagertemperaturen siehe Kapitel 8.1.2 Schmiersystem und Lager.

8.2 Elektrische Leistung, Erregung, Steuerung und SchutzDie elektrische Leistung einer Drehstrommaschine wird am stärksten durch den Zustand der Läuferwicklungen und der Statorwicklungen und ggf. den Betrieb des Erregungssystems bestimmt. Die Hauptwartung der Maschinenwicklung ist in Kapitel 7.6 Wartung der Stator- und Läuferwicklungen beschrieben. Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Fehlersuche im Erregungs-, Steuerungs- und Schutzsystem.

Fehlersuche

WärmeentwicklungRippenkühlung

Überlastung Steuerungseinstellung Maschinensteuerung überprüfen, Überlast beseitigen

Überdrehzahl Drehzahl an die AB-Empfehlungen anpassen

Netzunsymmetrie Für die Einhaltung der Netzsymmetrieanforderungen sorgen

Instrumenten- oder Messanlagenfehler Messwerte, Detektoren und Verdrahtung überprüfen

Zu häufige Starts Maschine vor dem Neustartabkühlen lassen

Wicklungen überprüfen

Äußerliche Verschmutzung der Maschine Außenflächen der Maschine reinigen

Beeinträchtigung des LuftstromsHindernisse entfernen, ausreichenden Luftstrom sicherstellen. Siehe Maßzeichnung der Maschine

Wicklungsfehler

Symptom

Ho

he

Wic

klu

ng

stem

per

atu

r

Mögliche Ursache Gegenmaßnahmen

72 - Fehlersuche Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

8.2.1 Auslösungen der SchutzvorrichtungDie Maschine muss mit Alarm- und Abschaltefunktionen für den Fall anormaler elektrischer oder mechanischer Betriebsbedingungen geschützt sein. Einige dieser Schutzvorrichtungen können zurückgestellt werden, und die Maschine kann sofort nach Auffinden des Fehlers neu gestartet werden.

Beispiele für Schutzvorrichtungen, deren Auslöseursache im Fall eines Alarms oder einer Auslösung weiter untersucht werden muss:

• Diodenausfallschutz

• Hohe Lagertemperatur, siehe Kapitel 7.5 Wartung der Lager und des Schmiersystems

• Hohe Temperatur in den Wicklungen oder der Kühlluft, siehe Kapitel 7.6 Wartung der Stator- und Läuferwicklungen

• Überstrom, Strom- und Spannungsunausgeglichenheit, Sammelschienenspannung

• Vibrationsschutz, Kapitel 7.4.2 Vibrationen und Lärm.

8.2.2 Pt-100 WiderstandstemperaturdetektorenPt-100 Widerstandstemperaturdetektoren stellen einen wesentlichen Teil des Überwachungs- und Schutzsystems der Maschine dar. Sie werden zum Messen der Temperatur in den Wicklungen, in den Lagern und in der Kühlluft verwendet. Der Detektor Pt-100 weist einen feinen Platinfaden für die Temperaturmessung auf, der z. B. durch unsachgemäße Behandlung oder übermäßige Vibrationen beschädigt werden kann.

Folgende Symptome können auf ein Problem in einem Pt-100-Detektor hinweisen:

• Unendlicher Widerstand oder Nullwiderstand im Detektor

• Verschwinden des Messsignals während oder nach dem Einschalten

• Ein stark abweichender Widerstandswert in einem einzelnen Detektor.

Wenn ein Ausfall eines Pt-100 vermutet wird, sollten die Feststellungen stets am Anschlusskasten überprüft werden, indem der Widerstand am Detektor mit abgeklemmten Kabeln gemessen wird. Die Feststellungen müssen registriert werden. Den korrekten Messstrom finden Sie am entsprechenden Pt-100-Detektor. Für Widerstandswerte bei unterschiedlichen Temperaturen siehe Tabelle 8-1 Temperaturwerte für Pt-100-Elemente.

Sicherheitsvorschriften Fehlersuche - 733BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Tabelle 8-1. Temperaturwerte für Pt-100-Elemente

PT100

RES

TEMP

°C

TEMP

°F

PT100

RES

TEMP

°C

TEMP

°F

PT100

RES

TEMP

°C

TEMP

°F

100.00 0 32.00 127.07 70 158.00 153.58 140 284.00

100.78 2 35.60 127.84 72 161.60 154.32 142 287.60

101.56 4 39.20 128.60 74 165.20 155.07 144 291.20

102.34 6 42.80 129.37 76 168.80 155.82 146 294.80

103.12 8 46.40 130.13 78 172.40 156.57 148 298.40

103.90 10 50.00 130.89 80 176.00 157.31 150 302.00

104.68 12 53.60 131.66 82 179.60 158.06 152 305.60

105.46 14 57.20 132.42 84 183.20 158.81 154 309.20

106.24 16 60.80 133.18 86 186.80 159.55 156 312.80

107.02 18 64.40 133.94 88 190.40 160.30 158 316.40

107.79 20 68.00 134.70 90 194.00 161.04 160 320.00

108.57 22 71.60 135.46 92 197.60 161.79 162 323.60

109.35 24 75.20 136.22 94 201.20 162.53 164 327.20

110.12 26 78.80 136.98 96 204.80 163.27 166 330.80

110.90 28 82.40 137.74 98 208.40 164.02 168 334.40

111.67 30 86.00 138.50 100 212.00 164.76 170 338.00

112.45 32 89.60 139.26 102 215.60 165.50 172 341.60

113.22 34 93.20 140.02 104 219.20 166.24 174 345.20

113.99 36 96.80 140.77 106 222.80 166.98 176 348.80

114.77 38 100.40 141.53 108 226.40 167.72 178 352.40

115.54 40 104.00 142.29 110 230.00 168.46 180 356.00

116.31 42 107.60 143.04 112 233.60 169.20 182 359.60

117.08 44 111.20 143.80 114 237.20 169.94 184 363.20

117.85 46 114.80 144.55 116 240.80 170.58 186 366.80

118.62 48 118.40 145.31 118 244.40 171.42 188 370.40

119.40 50 122.00 146.06 120 248.00 172.16 190 374.00

120.16 52 125.60 146.81 122 251.60 172.90 192 377.60

120.93 54 129.20 147.57 124 255.20 173.63 194 381.20

121.70 56 132.80 148.32 126 258.80 174.37 196 384.80

122.47 58 136.40 149.07 128 262.40 175.10 198 388.40

123.24 60 140.00 149.83 130 266.00 175.84 200 392.00

124.01 62 143.60 150.57 132 269.60 176.57 202 395.60

124.77 64 147.20 151.33 134 273.20 177.31 204 399.20

125.54 66 150.80 152.04 136 276.80 178.04 206 402.80

126.31 68 154.40 152.83 138 280.40 178.78 208 406.40

74 - Fehlersuche Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Es gibt zwei mögliche Abhilfen für einen Pt-100-Detektorschaden am Stator. Sofern im Statorkern betriebsfähige Ersatzdetektoren vorhanden sind, können diese in Betrieb genommen werden. Falls alle werksseitig installierten Detektoren in Gebrauch sind, kann ein neuer Detektor im Wicklungsende nachgerüstet werden (außer bei Ex-Maschinen).

Sicherheitsvorschriften Fehlersuche - 753BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 9 Kundendienst und Ersatzteile

9.1 KundendienstDer ABB-Kundenservice erstreckt sich auf sämtliche seit 1889 von ABB und Strömberg (Helsinki/Finnland) hergestellten Drehstrommaschinen.

9.1.1 Service vor OrtDie Abteilung Service vor Ort bietet:

• Installation und Inbetriebnahme

• Wartung und Inspektionen

• Fehlersuche und Service

• Aktualisierung und Modifikationen.

9.1.2 ErsatzteileDie Ersatzteilabteilung:

• stellt die mit der Maschine gelieferten Ersatzteilpakete zusammen;

• verkauft Original-Ersatzteile für ausgelieferte Maschinen.

Für Ersatzteilpakete siehe Kapitel 9.2 Ersatzteile für Drehstrommaschinen.

9.1.3 Unterstützung und GarantienDie Support-Abteilung:

• behandelt Garantieangelegenheiten, die den schriftlichen Bedingungen innerhalb der Garantiezeit unterliegen

• entscheidet über Garantiefälle

• entscheidet über Korrekturmaßnahmen

• bietet technische Unterstützung.

9.1.4 Support für Service-ZentrenDer Service-Zenter Support bietet autorisierten Service-Zentern Hilfe bei Fragen über die mechanische Konstruktion sowie bei Fragen zu elektromagnetischen und isolationstechnischen Themen.

76 - Kundendienst und Ersatzteile Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

9.1.5 Kundendienst-KontaktinformationenSie erreichen die Kundendienstabteilung unter:

• Telefon 7.00 Uhr - 17.00 Uhr (WZ+2) +358 (0)10 22 11

• 24-Stunden Unterstützung: +358 (0)10 22 27100

• Fax: +358 (0)10 22 22544

• E-Mail für Ersatzteile: [email protected]

• E-Mail für Service vor Ort: [email protected]

• E-Mail für Gewährleistungsfragen

und technischen Support: [email protected]

BEMERKUNG:Falls verfügbar, geben Sie bitte die Seriennummer der Maschine (sieben Ziffern, beginnend mit 45#####) in Ihrer E-mail zu Referenzzwecken an.

9.2 Ersatzteile für Drehstrommaschinen

9.2.1 Allgemeine Hinweise zu den ErsatzteilenDie von ABB hergestellten Maschinen sind für einen jahrzehntelangen zuverlässigen und problemlosen Betrieb ausgelegt und konstruiert. Voraussetzung für ihre Störungsfreiheit sind jedoch korrekte Wartung und sachgerechter Betrieb. Diese Wartung umfasst den Austausch von Teilen, die einem normalen Verschleiß ausgesetzt sind.

Der Umfang des Verschleißes lässt sich nie mit absoluter Genauigkeit voraussagen. Die Verschleißraten der einzelnen Komponenten variieren stark je nach Anwendung, Umgebung und individuellen Bedingungen. Daher sollten Sie den Zustand dieser Teile regelmäßig kontrollieren und eine ausreichende Anzahl an Ersatzteilen auf Lager halten. Diese Ersatzteile helfen, die Ausfallzeit zu minimieren, wenn sie benötigt werden. Der Umfang der Lagerhaltung sollte basierend auf der Wichtigkeit der Anwendung, der Verfügbarkeit des jeweiligen Ersatzteils und der Erfahrung des örtlichen Wartungspersonals entschieden werden.

9.2.2 Regelmäßiger TeileaustauschWenn zwei sich bewegende Oberflächen miteinander in Kontakt stehen, nutzen sie sich mit der Zeit ab. Bei elektrischen Maschinen tritt der größte Teil des mechanischen Verschleißes zwischen der rotierenden Welle und den festen Teilen auf. Die Lagerteile, z. B. die Rollenlager oder die Lagerschalen und Ölschmierringe in Gleitlagern, verschleißen mit der Zeit und müssen trotz korrekter Schmierung gelegentlich ausgetauscht werden. Weitere Verschleißteile sind Dichtungen, die fortwährend mit der rotierenden Welle in Kontakt sind, sowie Bürsten, Bürstenanlagen und die Schleifringe der Schleifringeinheit.

Die oben genannten Teile stellen eine umfassende, jedoch nicht vollständige Liste der mechanischen Verschleißteile dar. Ihre tatsächliche Lebensdauer kann deutlich von der geschätzten abweichen. Aus diesem Grund sollten mindestens diese Teile auf Lager gehalten werden. Bitte beachten Sie, dass der Austausch von Teilen aufgrund von normalem Verschleiß von der Gewährleistung ausgeschlossen ist.

Sicherheitsvorschriften Kundendienst und Ersatzteile - 773BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

9.2.3 ErsatzteilbedarfAndere Verschleißarten treten bei erhöhten Temperaturen, elektrischen Störungen und chemischen Reaktionen auf. Verschleiß der Dioden in der Gleichrichterbrücke wird gewöhnlich durch anomale Betriebsbedingungen verursacht. Es handelt sich normalerweise um einen langsamen Prozess, der jedoch stark von den Betriebsbedingungen der Maschinen und von Systemstörungen abhängt.

Luftfilter, die das Innere der Maschine vor Verschmutzung schützen, werden selbst mit Luftverunreinigungen gesättigt und müssen ersetzt werden, um den korrekten Betrieb der Kühleinheit und den fortwährenden Schutz empfindlicher Maschinenteile zu gewährleisten.

Die elektrischen Wicklungen der ABB-Maschinen weisen einen guten Verschleißschutz auf, sofern die Wartungs- und Betriebsanweisungen sorgfältig beachtet werden. Die korrekte Betriebstemperatur darf nicht überschritten werden und die Wicklungen sind regelmäßig von Schmutz zu reinigen. Wicklungsverschleiß kann auch eine Folge elektrischer Störungen sein.

In den Statorkernschlitzen befinden sich Temperaturdetektoren vom Typ Pt-100 für die Statorwicklungen, die nicht ersetzt werden können. Daher baut ABB zusätzliche Pt-100-Detektoren in den Statorkern ein. Diese Detektoren sind nicht als normale Ersatzteile anzusehen, da sie dazu gedacht sind, bei Ausfall eines Pt-100-Statorelements während der Inbetriebnahme als Ersatz zu dienen. Sie können jedoch auch während des Betriebs verwendet werden, falls der Primärdetektor ausfällt. Wenn auch das Ersatzelement ausfällt, besteht die mögliche Korrekturmaßnahme im Anbringen eines Pt-100-Elements am Statorwicklungsende.

9.2.4 Auswahl des passenden ErsatzteilpaketsABB bietet fertig zusammengestellte Ersatzteilpakete in drei Ausstattungsumfängen an. Die Wahl des geeigneten Pakets basiert auf der Wichtigkeit der Anwendung und auf dem Umfang des finanziellen Risikos durch mögliche Stillstände und Produktionsausfälle.

Ersatzteilpaket für den Maschinenbetrieb für die Inbetriebnahme und Gewährleistung der Nutzbarkeit:

• Diese sind die wichtigsten Teile, die stets verfügbar sein sollten.

Paket mit empfohlenen Ersatzteilen zur Fehlerbehebung und planmäßigen Wartung:

• Diese Teile sollten für die Wartung des mittleren Intervalls zur Verfügung stehen. Sie ermöglichen auch die schnelle Instandsetzung bei Ausfall von Zusatzeinrichtungen.

Hauptersatzteile zur Reduzierung der Reparaturzeit bei ernsthaften Schäden:

• Diese Ersatzteile werden empfohlen, wenn die Maschine Bestandteil eines Prozesses von wesentlicher Bedeutung ist. Diese Ersatzteile ermöglichen sogar bei einem ernsthaften Schaden eine schnelle Instandsetzung.

9.2.5 Typische empfohlene Ersatzteile in verschiedenen SätzenUnten finden Sie eine allgemeine Empfehlung der typischen Ersatzteile für verschiedene Pakete. Für Preise zu bestimmten Teilen für eine bestimmte Maschine wenden Sie sich bitte an den ABB-Kundendienst.

Bitte beachten Sie, dass sich die untenstehenden Ersatzteilsätze auf Zubehörteile beziehen können, die nicht bei allen Maschinen vorgesehen sind, obwohl die Ersatzteilsätze an die Maschine angepasst wurden.

78 - Kundendienst und Ersatzteile Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

9.2.5.1 Paket mit Ersatzteilen für den Maschinenbetrieb

9.2.5.2 Paket mit empfohlenen Ersatzteilen

9.2.5.3 Hauptersatzteile

9.2.6 BestellinformationenUm eine schnelle und korrekte Bestellung und Lieferung der Ersatzteile zu gewährleisten, teilen Sie unserem Kundendienstpersonal bitte die Seriennummer der betreffenden Maschine mit. Die Seriennummer ist entweder auf dem am Maschinenrahmen angebrachten Typenschild angegeben oder in den Maschinenrahmen eingeprägt. Geben Sie darüber hinaus auch spezifische Detailinformationen zu den bestellten Ersatzteilen.

Die Kontaktinformationen des ABB-Kundendienstes finden Sie in Kapitel 9.1.5 Kundendienst-Kontaktinformationen.

Ersatzteil Menge

Rollenlager 2 Stück

Lager-RTD 1 Stück

Ersatzteil Menge

Paket mit Ersatzteilen für den Maschinenbetrieb

1 Stück

Stillstandsheizung 1 Stück

Stator Pt-100, Umbausatz 1 Stück

Hilfs- oder Buchsenisolatoren

1 Stück

Ersatzteil Menge

Stator 1 Stück

Läufer 1 Stück

Sicherheitsvorschriften Kundendienst und Ersatzteile - 793BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Kapitel 10 Recycling

10.1 EinleitungDie Fa. ABB ist ihrer Umweltpolitik verpflichtet. Ausgehend von Recyclingfähigkeits- und Lebenszyklusanalysen arbeiten wir kontinuierlich an der Optimierung der Umweltreundlichkeit unserer Maschinen. Produkte, Herstellungsverfahren und Logistik werden unter Berücksichtigung umwelttechnischer Gesichtspunkte geplant, unterstützt durch das nach ISO 14001 zertifizierte Umweltmanagementsystem von ABB.

Die folgenden Anweisungen sind lediglich als Empfehlungen für eine umweltfreundliche Entsorgung der Maschinen anzusehen. Es liegt in der Verantwortung des Betreibers, die lokalen Vorschriften zu befolgen. Einige kundenspezifische Elemente sind möglicherweise nicht in diesem Benutzerhandbuch enthalten. Sie finden zusätzliche Dokumentation in der Projekt-Dokumentation.

10.2 Durchschnittlicher MaterialgehaltDer durchschnittliche Materialgehalt, der bei der Herstellung der elektrischen Maschine verwendet wird, weist folgende Werte auf:

10.3 Recycling von VerpackungsmaterialNachdem die Maschine beim Betreiber angekommen ist, muss das Verpackungsmaterial entsorgt werden.

• Holzverpackungen können verbrannt werden

• In einigen Ländern müssen seetüchtige Verpackungen aus imprägniertem Holz gemäß lokalen Vorschriften recycelt werden.

Induktions-maschinen mit Gusseisenrahmen

Induktions-maschinen mit Stahlmodulrahmen

Stahl 46 - 55 % 77 - 83 %

Kupfer 7 - 12 % 10 - 12 %

Gusseisen 35 - 45 % 1 - 5 %

Aluminium 0 - 2 % 0 - 1 %

Kunststoff, Gummi, Isoliermaterial usw.

1 - 2 % 1 - 2 %

Edelstahl unter 1 % unter 1 %

Sonstige unter 1 % unter 1 %

80 - Recycling Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

• Das Kunststoffmaterial, das die Maschine umgibt, ist recyclingfähig.

• Anti-Korrosionsmittel, die die Maschinenoberfläche bedecken, können mit einem auf Benzin basierenden Reinigungsmittel und einem Lappen gereinigt werden. Der Lappen ist gemäß den lokalen Vorschriften zu entsorgen.

10.4 Zerlegen der MaschineDie Demontage erfolgt nach allgemeinen Vorgehensweisen, da die Maschine mit Schrauben zusammengebaut ist. Ihr hohes Gewicht erfordert jedoch die Anwesenheit einer im Umgang mit schweren Komponenten geschulten Fachkraft, um gefährliche Situationen zu vermeiden.

10.5 Trennung der unterschiedlichen Materialien

10.5.1 Rahmen, Lagergehäuse, Abdeckungen und VentilatorDiese Teile bestehen aus Baustahl, der gemäß lokalen Bestimmungen recycelt werden kann. Alle Zusatzausrüstungen, Kabel und Lager sind vor dem Einschmelzen des Materials zu entfernen.

10.5.2 Komponenten mit elektrischer IsolierungDer Stator und der Läufer sind die Hauptkomponenten, die elektrische Isoliermaterialien enthalten. Einige Zusatzkomponenten sind jedoch aus ähnlichen Materialien hergestellt und daher in gleicher Weise zu behandeln. Bei diesen handelt es sich um verschiedene Isolatoren, die im Klemmenkasten verwendet werden, den Erreger, die Spannungs- und Stromwandler, Stromkabel, Instrumentverdrahtungen, Überspannungsableiter sowie Kondensatoren. Manche dieser Komponenten werden nur in Synchronmaschinen verwendet und einige werden nur in einer sehr begrenzten Anzahl von Maschinen verwendet.

Alle diese Komponenten befinden sich nach der Herstellung der Maschine in einem inerten Stadium. Einige Komponenten, inbesondere der Stator und der Läufer, enthalten einen beträchtlichen Kupfergehalt, der in einem geeigneten Wärmebehandlungsverfahren durch Vergasung der organischen Bindematerialien der elektrischen Isolierung abgeschieden werden kann. Um eine korrekte Verbrennung der Dämpfe zu gewährleisten, muss der Ofen eine geeignete Nachbrenneinheit aufweisen. Folgende Bedingungen werden für Wärmebehandlung und Nachverbrennung empfohlen, um die Emissionen aus dem Verfahren zu minimieren:

Wärmebehandlung

Temperatur: 380-420° C (716...788° F)

Dauer: Nach Erhalt von 90% der Zieltemperatur muss das Objekt mindestens fünf Stunden lang bei dieser Temperatur gehalten werden

Nachverbrennung der Bindemitteldämpfe

Temperatur: 850-920° C (1562-1688° F)

Strömungsgeschwindigkeit:Die Bindemitteldämpfe müssen mindestens drei Sekunden lang in der Brennkammer verbleiben

Sicherheitsvorschriften Recycling - 813BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

BEMERKUNG:Die Emissionen bestehen hauptsächlich aus O2-, CO-, CO2-, NOx-, CxHy-Gasen und mikroskopischen Partikeln. Es liegt in der Verantwortung des Benutzers, sicherzustellen, dass das Verfahren der lokalen Gesetzgebung entspricht.

BEMERKUNG:Das Wärmebehandlungsverfahren und die Wartung der Wärmebehandlungsanlage erfordern besondere Aufmerksamkeit, um Brand- und Explosionsgefahr zu vermeiden. Aufgrund der Verschiedenheit der zu diesem Zweck verwendeten Anlagen kann ABB keine spezifischen Anweisungen zum Wärmebehandlungsverfahren oder zur Wartung der Wärmebehandlungsanlage geben; für diese Aspekte hat der Betreiber Sorge zu tragen.

10.5.3 DauermagnetenWenn die Dauermagnet-Synchronmaschine im Ganzen eingeschmolzen wird, müssen die Dauermagneten nicht gesondert behandelt werden.

Wenn die Maschine zwecks verbessertem Recycling demontiert wird und wenn der Läufer danach noch transportiert werden muss, wird empfohlen, die Dauermagneten zu entmagnetisieren. Die Entmagnetisierung erfolgt durch Erhitzung des Läufers im Ofen, bis die Dauermagneten eine Temperatur von +300 °C erreicht haben.

WARNUNG: Magnetische Streufelder, die durch eine geöffnete oder zerlegte Dauermagnet-Synchronmaschine oder deren separaten Läufer hervorgerufen werden, können andere elektrische oder elektromagnetische Vorrichtungen und Komponenten stören, darunter auch Herzschrittmacher, Kreditkarten u.ä.

10.5.4 SondermüllDas Öl des Schmiersystems ist Sondermüll und gemäß lokalen Bestimmungen zu entsorgen.

10.5.5 DeponieabfälleSämtliche Isoliermaterialien können als Deponieabfall entsorgt werden.

82 - Recycling Sicherheitsvorschriften 3BFP 000 064 R0103 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

INBETRIEBNAHMEBERICHTTypenschildinformationen:

Serien-Nr.

Hersteller: ABB Oy

Adresse:

Telefon:Fax:

P.O. Box 186 FIN-00381 HELSINKI FINNLAND+358 (0) 10 22 11+358 (0) 10 22 22544

Kunde:

Kundenadresse:

Kontaktperson:

Telefon:

Mobiltelefon:

Fax:

e-Mail:

- 833BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

1 Transport

Allgemeines:

Ankunftsdatum der Maschine:

Inspektionsdatum und Aufstellort:

Unterschrift des Lieferanten:

Inspektion bei geöffneter Verpackung:

Schäden:

Packliste:

Maschine:

Verpackung:

Zusatzeinrichtungen:

Ersatzteile + Werkzeuge:

Im Schadensfall unternommene Maßnahmen:

Fotografiert:

Dem Transportunternehmen berichtet:

Dem Lieferanten berichtet:

Dem Versicherungsunternehmen berichtet:

Transportart:

Bemerkungen:

Bahn PostLuftfracht Seetransport durch M/S LKW Sonstige:

nein ja, fehlende Teile:

nein ja, Art:

nein ja, Art:

nein ja, Art:

nein ja, Datum:

nein ja, an wen: Datum:

nein ja, an wen: Datum:

nein ja, Art:

nein ja, an wen: Datum:

nein ja, ausgeführt von:

- 843BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

2 Lagerung

Allgemeines:

Lagerung:

Lagerungszeit länger als 6 Monate:

Für die Lagerung verantwortliche Person:

Lagerort:

Lagerungsmaßnahmen:

Transportpaket ist belüftet:

Externe Heizung/Ventilator wird verwendet:

Stillstandsheizungen werden verwendet:

Lager wurden gespült:

Lagerschalen wurden ausgebaut:

Korrosionsschutz für Wellenende wurde überprüft:

Korrosionsschutz für Wellenende wurde erneuert:

Läufer wird alle zwei Monate um 10 Umdrehungen gedreht:

Vibrationen am Lagerort:

Korrodierende Gase in der Luft:

Bürsten sind angehoben:

Maschinendokumente sind aufbewahrt und für zukünftigen Gebrauch geschützt:

Bemerkungen:

nein ja, Beginn:_______________Ende:__________________

nein ja

in Verpackung wasserdicht abgedeckt

Tägliche Temperatur: min/max._____ - _____ºCFeuchtigkeit:_____%

im Innenraum im Freien

nein ja

nein ja, Typ:______________________________________

nein ja, Spannung:____________________________________

nein ja, Ölsorte:____________________________________

nein ja, Typ:______________________________________

nein ja

nein ja

nein ja, Ort:_____________________________________

nein ja, __________mm/s, Effektivwert

nein ja, Art:__________________________________

nein ja, Datum:______________________________________

nein ja, Datum:______________________________________

- 853BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

3 Mechanische Installation

Fundament wurde gemäß Maschinenzeichnung überprüft:

Fundamentschrauben bzw. Schwellenplatten (soweit vorhanden) anweisungsgemäß montiert:

Luftspalt wurde gemessen (falls zutreffend): Für Stehlager markieren Sie die Werte 1-4 und für geflanschte Lager die Werte A-D

1 ____________ A ____________

2 ____________ B ____________

3 ____________ C ____________

4 ____________ D ____________

Zur Ausrichtung der Kupplung verwenden Sie entweder die Werte 1-4 oder die Werte A-D

1 ____________

2 ____________

3 ____________

4 ____________

A ____________

B ____________

C ____________

D ____________

Axiale Position des Läufers: ET Nr.1:________mm, ET Nr.2:________mmAxialer Abstand zwischen Wellenenden: __________mm

Abstand der Läuferlagerung:

Biegung der Kurbelwelle wurde überprüft:

Maschinenposition nach der Ausrichtung mit konischen Führungsstiften fixiert:

Fundamentschrauben mit Momentschlüssel angezogen:

Schmierung der Schrauben:

Kühlwasser:

Kühlelementleitung:

Transportsperre wurde entfernt:

Läufer dreht ruhig und ohne Kratzgeräusche:

nein ja, Schraubengröße:_____________Drehmoment:_______

nein ja, Zeichnungsnr.:_____________________________

nein ja

nein ja

nein ja

Trocken

nein ja

Oben

Radiale Ausrichtung der Kupplung

D-Ende Oben

Oben

Winklige Ausrichtung der Kupplung

ND-Ende Oben Erreger ND-EndeOben

nein ja

______mm ______mm

Flexibel Starr

ja, Ausmaß:nein m3/s

Öl, MoS2

1

2

3

4

A

BC

D1

A

2

B3

C

4

D1

2

3

4

A

BC

D

1

2

3

4

A

BC

D1

2

3

4

A

BC

D

- 863BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

4 Schmierungsprüfung

4.1 Selbstschmierung

4.2 Fremdschmierung

4.3 Lagerschmierung:

Lageröl: Hersteller:__________________ Typ:_________________________

Ölqualität entspricht den Empfehlungen:

Lageröl ist bis zum angezeigten Ölstand aufgefüllt:Bitte markieren Sie den Stand im Schauglaskreis auf der rechten Seite.

Schmierringe drehen sich ungehindert:

Lageröl: Hersteller:__________________ Typ:_________________________

Ölqualität entspricht den Empfehlungen:

Schmierringe drehen sich ungehindert:

Öldruck der Fremdschmierung: ___________kPa

Ölströmung: ___________Liter/min

Rotation der Pumpen geprüft:

Hebepumpen geprüft:

Ölfilter geprüft:

Fett: Hersteller:__________________ Typ:_________________________

Fettqualität entspricht der Angabe auf dem Schmierungskennschild:

Erstschmierung: Datum:_______________ Menge:________g

Bemerkungen:

nein ja

Schauglas

nein ja

nein ja

nein ja,

nein ja

nein ja

Alarmeinstellung:_____kPa, Einstellung

nein ja

nein ja

- 873BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

5 Elektrische Installation

5.1 Isolierwiderstandstest

5.2 Widerstandstest Zusatzeinrichtungen

Netzvariation:

Betrieb der Stillstandsheizung:

Stillstandsheizung für Schleifringeinheit:

Statorwicklung (1 min., 1000 VDC): __________MΩ, geprüft bei________ kV, Wicklungstemperatur:_____ºC

Statorwicklung (15 / 60 s oder 1 / 10 min.): PI =__________, geprüft bei________ kV, Wicklungstemperatur:_____ºC

Läuferwicklung (1 min.): __________MΩ, geprüft bei________ kV, Wicklungstemperatur:_____ºC

Erregerstator (1 min., 500 VDC): __________MΩ, geprüft bei________ kV, Wicklungstemperatur:_____ºC

Stillstandsheizung: __________MΩ (500 VDC)

Temperaturdetektoren: __________MΩ (100 VDC)

Lagerisolierung ND-Ende: __________MΩ (100 VDC)

Stator 1 PT 100:Stator 2 PT 100:Stator 3 PT 100:Stator 4 PT 100:Stator 5 PT 100:Stator 6 PT 100:

__________Ω__________Ω__________Ω__________Ω__________Ω__________Ω

Lager PT 100 D-Ende:Lager PT 100 ND-Ende:

__________Ω__________Ω

Lufttemperatur 1 PT 100:Lufttemperatur 2 PT 100:

__________Ω__________Ω

Stillstandsheizung: __________Ω

nein ja, Spannung:_____-_____V, Frequenz:_____-______Hz

nein Handbuch automatisch, gesteuert durch:___________

nein ja, Spannung:____________V, Leistung:____________W

- 883BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

6 Maschinenschutzeinstellungen

Überstromabschaltung: _______________A _________________ s

Sofortüberstromabschaltung: _______________A _________________ s

Überspannungseinstellung:

Erdschlusseinstellung:

Rückleistungseinstellung:

Differentialschutzeinstellung:

Vibrationsüberwachung:

Temperaturüberwachung:

- in der Statorwicklung

- im Lager

- in ______________________________

Sonstige Schutzvorrichtungen:

nein ja, Einstellung:

nein ja, Einstellung:

nein ja, Einstellung:

nein ja, Einstellung:

nein ja, Alarm:__________mm/s, Auslösung:_________mm/s

nein ja, Typ:

nein ja, Alarm:__________ºC, Abschaltung:____________ºCnein ja, Alarm:__________ºC, Abschaltung:____________ºC

nein ja, Alarm:__________ºC, Abschaltung:____________ºC

- 893BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

7 Probelauf

7.1 Erster Start (nur wenige Sekunden)

Bemerkung: Stellen Sie sicher, dass die ggf. vorhandene Fremdschmierung eingeschaltet ist!

7.2 Zweiter Start (wenn möglich entkuppelt)Bemerkung: Stellen Sie sicher, dass die ggf. vorhandene Druckschmierung eingeschaltet ist!

Prüfplan und Informationen

Drehrichtung (vom D-Ende aus gesehen):

Sind anomale Geräusche zu hören?

Sind anomale Geräusche zu hören?

Vibriert die Maschine anomal?

Gemessener Lagervibrationspegel: D-Ende:______ mm/s, Effektivwert; ND-Ende:______ mm/s, Effektivwert

Lauf:

Zeit Lagertemperatur Lagervibrationspegel Stator Statorwicklungstemperatur

D-Ende ND-Ende D-Endemm/s

ND-Endemm/s

Strom Leis-tungs-faktor

Erreg. Strom

U V W

h:min ºC ºC Effektiv-wert

Effektiv-wert

A cos φ A ºC ºC ºC

0:00

0:05

0:10

0:15

0:20

Bemerkungen:

Beobachtungen:

rechts links

nein ja, von:

Maschinenlauf i.O. Betrieb stoppt, weil:

nein ja, von:

nein ja, wo/wie:

- 903BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

8 Probelauf (mit Last)Prüfplan und Informationen

9 Zulassung der Maschine

Zeit Last Lagertemp. Lagervibrationspegel Stator Statorwicklungstemperatur

D-Ende ND-Ende

D-Endemm/s

ND-Endemm/s

Strom Leistungsfaktor

Erreg. Strom

U V W

h:min % ºC ºC Effektiv-wert

Effektiv-wert

A cos φ A ºC ºC ºC

0:00

Vibrationsspektrum beigefügt:

Beschleunigungszeit: __________ s.

Kühllufttemperatur: Einlass: __________ ºC Auslass:__________ ºC

Kühlwassertemperatur: Einlass: __________ ºC Auslass:__________ ºC

Bemerkungen:

Maschine zur Benutzung zugelassen Datum:

Inbetriebnahme durchgeführt von:

Zugelassen von:

nein ja

- 913BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Fax-Deckblatt

Datum:

An: ABB OyTelefax: +358 (0) 10 22 22544

Von:

Fax-Nr.:

Telefon-Nr.:

e-Mail:

Anzahl der Seiten: 1 + 9 + _________

Mitteilung:

- 923BFP 000 063 R0101 REV D

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Sicherheitsvorschriften - 933BFP 000 064 R0103 REV D

Typische Position der Kennschilder

1

2

3

4

5

TYPENCHILD DER MASCHINE

LAGERSCHILD DER MASCHINE

ZUSATZSCHILD

MARKIERUNGSSCHILD FÜR DIE DREHRICHTUNG

GRIFF DES FETTAUSLASSVENTILS

DREHRICHTUNG VOM ANTRIEBSENDE

(D-ENDE) AUS ZUR MASCHINE HIN GESEHEN

RECHTSHERUM LINKSHERUM IN BEIDE RICHTUNGEN

DIE ENDEN DER MACHINE:

D-ENDE

N-ENDE

= ANTRIEBSENDE

= GEGENÜBERLIEGENDES ENDE

4

6

D-ENDE N-ENDE

5

3 2

5

1

4

D-ENDE

N-ENDE

5

1 2 3

Handbuch für Hochspannungsmotoren

Sicherheitsvorschriften - 943BFP 000 064 R0103 REV D

Typische Hauptnetzkabelanschlüsse

!!"

#

$ !

!%&&" !'&&"(() )*+,

ABB OyMachinesP.O. Box 186FIN-00381 HELSINKIFINLANDTelephone + 358 (0)10 2211Telefax + 358 (0)10 22 22141www.abb.com/motors&drives

3BF

P 0

00 0

64 R

0103

RE

V D

ABB

Dez

embe

r 20

07