Absatzwege für Bio-Produkte - oekolandbau.de · zum Teil Shop-im-Shop-Konzept in Supermärkten ......

Informationsmaterialien über den ökologischen Landbau und zur Verarbeitung ökologischer Erzeugnisse für die Aus- und Weiterbildung im Ernährungshand-werk und in der Ernährungswirtschaft

(Initiiert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau)

© BLE 2010

Fachverkäufer Einzelhandel

Absatzwege für Bio-Produkte D3 Absatzwege

Autor: J. Münch

Gliederung

Absatzwege für Bio-Produkte: Einzelhandel ..................................................................................................................................................................................... 2

Absatzwege im Einzelhandel ............................................................................................................................................................................................................ 3

Weitere Absatzwege für Bio-Produkte ............................................................................................................................................................................................ 25

Direktvermarktung ........................................................................................................................................................................................................................... 26

Wanderhandel ................................................................................................................................................................................................................................. 30

Reformhäuser .................................................................................................................................................................................................................................. 34

2 © BLE 2010 J. Münch

Absatzwege für Bio-Produkte: Einzelhandel

Einzelhandel Direkt-vermarktung

Wanderhandel Reformhäuser

Naturkostfach-handel

Bio-Handelsketten

Bäuerlicher Verkauf

Bio-Wochen-märkte, -Bauernmärkte

Reformhäuser traditioneller Aus-richtung

Bio-Bäckerei, Bio-Konditorei

Bio-Lieferservice

Gewerblicher Bio-Hofladen

Mobile Direkt-vermarktung

Reformhäuser mit Naturkost-fachhandel

Bio-Fleischerei Bio-Waren im konventionellen Einzelhandel

Bio-Käse-/Milchladen

Bio-Internet-handel

Bio-Supermarkt Bio-Hersteller-verkauf

Bio-Feinkostladen


Absatzwege im Einzelhandel

Naturkostfachhandel:

Foto: www.oekolandbau.de / © Copyright BLE / Dominic Menzler



Naturkostfachhandel:

Sortiment aus ökologischem Landbau

schmales Sortiment, Sortimentstiefe in Abhängigkeit von Verkaufsfläche

Naturkost (Grundnahrungsmittel, Trockenwaren, Molkereiprodukte, Backwaren, Obst und Gemüse, Konserven, Getränke, Genussmittel)

Randsortiment Naturwaren (Kosmetik, Bekleidung etc.)

Erscheinungsformen

kleinere bis mittelständische Ladengeschäfte

bis ca. 200 m2 Ladenfläche in guter Lage

Verkaufsform

Verkauf mit Bedienung (Fachberatung)

Warenvorlage durch Fachpersonal im Naturkost-Fachhandel

Besonderheiten

fallweise telefonischer Bestell- und Lieferservice

teils Fachhandelskonzepte von Großhändlern bzw. Franchise-Organisation



Bio-Bäckerei, Bio-Konditorei:

Foto: www.oekolandbau.de / © Copyright BLE / Thomas Stephan



Bio-Bäckerei, Bio-Konditorei:


schmales, tiefes Sortiment an Backwaren und Konditoreierzeugnissen (Brot, Kleinbackwaren, Gebäck, Kuchen, Torten)

Randsortiment Getränke, Genussmittel (Kaffee, Tee)

Erscheinungsformen

kleine Ladengeschäfte in regionalem Filialsystem

bis ca. 50 m2 Ladenfläche

zum Teil Shop-im-Shop-Konzept in Supermärkten

Verkaufsform

Verkauf mit Bedienung (Verkaufshygiene)

Warenvorlage durch Bäckerei-, Konditoreifachpersonal

Besonderheiten

häufig mit Kaffeeausschank oder angeschlossenem Café



Bio-Fleischerei:




Bio-Fleischerei:


schmales, tiefes Sortiment an Fleisch und Wurstwaren

Randsortiment Käse, Getränke, Obst- und Gemüse, Gewürze, Backwa-ren, Trockenwaren (Nudeln, Reis etc.) und Tierfutter

Erscheinungsformen

kleinere und mittelständische Ladengeschäfte



Verkaufsform

Verkauf mit Bedienung (Verkaufshygiene)

Warenvorlage durch Fleischereifachpersonal

Besonderheiten

häufig Kleinverkostung (Stehimbiss), Feinkost (Salate, Partyservice etc.)



Bio-Käseladen, Bio-Milchladen:




Bio- Käseladen, Bio-Milchladen:


schmales, tiefes Sortiment an Molkereiprodukten, speziell Käse (Milch, Käse, Quark, Jogurt etc.)

Randsortiment Getränke, speziell Weine, Gewürze, Backwaren, Käsebe-stecke und -zubehör

Erscheinungsformen

kleinere Ladengeschäfte



Verkaufsform

Verkauf mit Bedienung (Verkaufshygiene), Warenvorlage durch Ver-kaufspersonal

Besonderheiten

teils als Spezialitätengeschäft mit Orientierung am Feinkostbereich



Bio-Supermarkt:




Bio-Supermarkt:


breites, zum Teil auch reines Vollsortiment im Food-Bereich an Grund-nahrungsmitteln, Trockenwaren, Tiefkühlwaren, Molkereiprodukten, Obst, Gemüse, Getränken, Fleisch- und Wurstwaren, Wein, Genussmitteln

breites Sortiment im Nonfood-Bereich hauptsächlich an Naturwaren, Kosmetik, Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln etc.

5.000 bis über 10.000 Artikel

Erscheinungsformen

große Ladengeschäfte

ab ca. 250 bis 1.000 m2 Ladenfläche mit Parkmöglichkeit

Verkaufsform

Selbstbedienung bei abgepackter Ware

Verkauf von Back-, Wurstwaren, Käse und Fleisch mit Bedienung

Besonderheiten

starke Dienstleistungs- und Serviceorientierung



Bio-Feinkostladen:




Bio-Feinkostladen:


schmales, tiefes, spezialisiertes und hochpreisiges Sortiment im Feinkost-Bereich mit hochwertigem Fleisch, Wurstwaren, Fisch, Wein, Käse und Genussmitteln

teils Spezialisierung auf ausländische Produkte (Pasta, franz. Käse etc.)

Erscheinungsformen

kleinere und mittelständische Ladengeschäfte mit gehobener Ausstattung

bis ca. 200 m2 Ladenfläche in bester Lage

Verkaufsform


Warenvorlage durch Fachpersonal im Naturkost-Fachhandel

Besonderheiten

fallweise telefonischer Bestell- und Lieferservice

sehr starke Dienstleistungs- und Serviceorientierung (z. B. Partyservice)



Bio-Handelsketten:

Fotos: www.basic-ag.de, www.alnatura.de

http://www.alnatura.de/



Bio-Handelsketten:


breites, zum Teil auch tiefes reines Vollsortiment im Food- und Nonfood-Bereich analog zu Bio-Supermärkten

5.000 bis über 10.000 Artikel

Erscheinungsformen

große Ladengeschäfte in überregionalem Filialsystem


Verkaufsform

Selbstbedienung bei abgepackter Ware

Verkauf von Back-, Wurstwaren, Käse und Fleisch mit Bedienung

Besonderheiten




Bio-Lieferservice:




Bio- Lieferservice:


schmales, tiefes Sortiment an bestimmten Warengruppen, meist im Frischebereich (Obst, Gemüse, Getränke, Weine, Milch etc.)

Erscheinungsformen

Lager oder kleinere Ladengeschäfte mit Zustelldienst, z. B. Gemüsekiste, Demeter-Bauern

Verkaufsform

Kommissionierung der bestellten Ware im Lager

Auslieferung der Bestellung vor Ort beim Kunden

Bezahlung der Ware bei Auslieferung

Besonderheiten

Bestellung telefonisch, per Fax oder über das Internet




Bio-Marken im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel:



Bio-Produkte im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel:


Mischsortiment mit abgegrenztem Bio-Teilsortiment vorrangig im Food-Bereich mit Grundnahrungsmitteln, Trockenwaren, Tiefkühlwaren, Obst,

Gemüse, Molkereiprodukten, Getränken, Fleisch- und Wurstwaren, Wein, Ge-nussmitteln (Feneberg, Famila, Tegut, Edeka, Rewe, Tengelmann, Plus)

Erscheinungsformen

große Ladengeschäfte in überregionalem Filialsystem


Besonderheiten Großkonzerne

Verkauf von eingeführten Bio-Marken mit geringem Sortimentsanteil (Demeter, Alnatura etc.)

Fokussierung auf Bio-Eigenmarken (Tengelmann: Naturkind, Edeka: Bio-Wertkost)

Besonderheiten Lebensmittelfilialisten mit Bio-Orientierung

Verkauf von eingeführten Bio-Marken mit hohem Sortimentsanteil

regionale Orientierung bei Teilsortimenten (Fleisch, Wurst, Käse etc.)

zusätzliche Sortimentserweiterung durch Bio-Eigenmarken bei Warengruppen mit regionaler Orientierung (Feneberg - Von Hier, Tegut - kff usw.)



Bio-Internethandel:

Quelle: www.logisch-bio.de

http://www.logisch-bio.de/



Bio-Internethandel:


breites, z. T. auch tiefes reines Sortiment im Food-Bereich an Grundnah-rungsmitteln, Trockenwaren, Getränken, Wein, Genussmitteln, teils auch Molkereiprodukten, Obst, Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren

breites Sortiment im Nonfood-Bereich hauptsächlich an Naturwaren, Kosmetik, Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln etc.

Erscheinungsformen

Lager oder Ladengeschäfte mit Zustelldienst

Verkaufsform

Kommissionierung der bestellten Ware im Lager

Auslieferung der Bestellung beim Kunden auch überregional

Bezahlung der Ware bei Auslieferung

Besonderheiten

Bestellung online über das Internet




Bio-Herstellerverkauf:




Bio-Herstellerverkauf:


Sortiment mit Produkten aus eigener Fertigung (Molkereiprodukte, Weine, Bier, Getränke, Obst, Gemüse etc.)

Erscheinungsformen

kleinere Ladengeschäfte in der Produktionsstätte/Fabrik (Molkereiladen, Winzereigenossenschaftsladen, Gärtnerei)


Verkaufsform

Verkauf mit Bedienung

Warenvorlage durch Verkaufspersonal

Besonderheiten

Verkaufspreis in der Regel unter Ladenpreis


Weitere Absatzwege für Bio-Produkte

Einzelhandel Direkt-vermarktung

Wanderhandel Reformhäuser

Naturkostfach-handel

Bio-Handelsketten

Bäuerlicher Verkauf

Bio-Wochen-märkte, -Bauernmärkte

Reformhäuser traditioneller Aus-richtung

Bio-Bäckerei, Bio-Konditorei

Bio-Lieferservice

Gewerblicher Bio-Hofladen

Mobile Direkt-vermarktung

Reformhäuser mit Naturkost-fachhandel

Bio-Fleischerei Bio-Waren im konventionellen Einzelhandel

Bio-Käse-/Milchladen

Bio-Internet-handel

Bio-Supermarkt Bio-Hersteller-verkauf

Bio-Feinkostladen


Direktvermarktung

Bäuerlicher Verkauf:



Direktvermarktung

Bäuerlicher Verkauf:


schmales Sortiment an landwirtschaftlichen Produkten wie Obst, Gemü-se, Fleisch, Wurstwaren, Getreide, Eier und Käse aus eigener Erzeugung

Erscheinungsformen

landwirtschaftlicher Betrieb

kleiner Verkaufsraum im landwirtschaftlichen Anwesen – minimale Aus-stattung des Verkaufsraums

Verkaufsform


Besonderheiten

landwirtschaftliche Verkaufstätigkeit, keine Gewerbeanmeldung erforder-lich


Direktvermarktung

Gewerblicher Bio-Hofladen:



Direktvermarktung

Gewerblicher Bio-Hofladen:


erweitertes Sortiment an landwirtschaftlichen Produkten wie Obst, Gemü-se, Fleisch, Wurstwaren, Getreide, Eier und Käse aus eigener Erzeugung

zugekaufte Warengruppen wie Getränke, Weine, Backwaren etc., abhän-gig von den Kundenanforderungen

Erscheinungsformen

landwirtschaftlicher Betrieb

spezieller als Laden ausgestatteter Verkaufsraum im landwirtschaftlichen Anwesen

spezielle Ladenausstattung (Theken, Regale)

Verkaufsform


Besonderheiten

gewerblicher Einzelhandel, keine landwirtschaftliche Verkaufstätigkeit


Wanderhandel

Bio-Wochenmärkte, Bio-Bauernmärkte:



Wanderhandel

Bio-Wochenmärkte, Bio-Bauernmärkte:


abgegrenztes Sortiment pro Wanderhändler

Spezialisierung der Händler auf eine oder mehrere Warengruppen wie Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren, Käse, Backwaren etc.

Erscheinungsformen

wöchentlich wiederkehrende Märkte mit wechselnden Standorten

zu einzelnen Märkten zugelassene Wanderhändlern bzw. Landwirte

eigene Verkaufsfahrzeuge (Verkaufsanhänger)

teilweise in speziellen Markthallen oder großen Verkaufszelten

Verkaufsform


Warenvorlage durch Verkaufspersonal

Besonderheiten

umfangreiches Marktsortiment durch Vielzahl von Wanderhändlern


Wanderhandel

Mobile Bio-Direktvermarktung:



Wanderhandel

Mobile Bio-Direktvermarktung:


schmales Sortiment an landwirtschaftlichen Produkten, in der Regel Obst und Gemüse aus eigener Erzeugung

Erscheinungsformen

landwirtschaftlicher Betrieb oder landwirtschaftlicher Händler – eigenes Verkaufsfahrzeug

Verkaufsform

Verkauf der Ware direkt vom Fahrzeug durch Erzeuger oder Händler

Besonderheiten

Verkauf mit wechselnden Standorten in Wohngebieten unter Einsatz

geeigneter werblicher Maßnahmen (Glocke, Ausrufen der Produkte usw.)

Dienstleistungs- und Serviceorientierung


Reformhäuser

Reformhäuser mit traditioneller Ausrichtung:



Reformhäuser

Reformhäuser mit traditioneller Ausrichtung:


breites, z. T. auch tiefes Sortiment mit vollwertigen, vegetarischen und Diätlebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und freien Naturheilmitteln

breites, z. T. auch tiefes Sortiment im Nonfood-Bereich mit pflanzlicher Kosmetik und Körperpflegeartikeln

Erscheinungsformen

kleine und mittelständische Ladengeschäfte, bis ca. 250 m2 in guter Lage

Verkaufsform


Warenvorlage durch Reformhaus-Fachpersonal

Besonderheiten

starke Beratungs-, Dienstleistungs- und Serviceorientierung mit ernäh-rungswissenschaftlichem und medizinischem Schwerpunkt

teils Reformhaus-Konzepte von Reformhaus-Genossenschaften


Reformhäuser

Reformhäuser mit Naturkostfachhandel:



Reformhäuser

Reformhäuser mit Naturkostfachhandel:


breites, z. T. auch tiefes Mischsortiment im Food- und Nonfood-Bereich aus Reformhaus-Sortiment und Sortiment des Naturkostfachhandels

Erscheinungsformen

mittelständische Ladengeschäfte – ab ca. 200 m2 in guter Lage

Angebot von Frischwaren (Fleisch, Wurst, Molkereiprodukte, Obst, Ge-müse, Backwaren), teils nach dem Shop-im-Shop-Konzept

Verkaufsform


Warenvorlage durch Reformhaus-Fachpersonal – SB-Waren, teils in Selbstbedienung

Besonderheiten

starke Beratungs-, Dienstleistungs- und Serviceorientierung mit ernäh-rungswissenschaftlichem und medizinischem Hintergrund

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