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Abstracts 18. Jahrestagung der Deutschsprachigen Vereinigung für Kinderorthopädie 12.-13.3.2003 Kurhaus Wiesbaden Freitag 12.03.2003 16.30-18.00 Fallvorstellung: How to treat Vorsitz Niethard FU Aachen, Meurer A Mainz How to treat? 16.3o Kniebeugekontraktur bei verspätet therapierter kongenitaler Kniegelenksluxation Ochs, G. Schmelzer, N. Thomsen, M. Carstens, C. Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Schlierbacher Landstr. 200a, 69118 Heidelberg [email protected] Vorgestellt wird ein jetzt 11-jähriges Mädchen, bei dem eine kongenitale Kniegelenksluxation links erstmals im Alter von 3 Jahren aufgrund der bestehenden Kniebeugekontraktur diagnostiziert und therapiert wurde. Es erfolgte in der behandelnden Klinik die dorsale Kapsulotomie und Bicepssehnen- Verlängerung sowie eine anschließende Gipsredression für 6 Wochen. Die Vorstellung in unserer Klinik erfolgte erstmals im Alter von 9 Jahren bei progredienter Kniegelenksfehlstellung und massiver Schmerzsymptomatik. Die klinische Untersuchung zeigte eine Patellaluxation bei Kniebeugekontraktur von 40°, eine Valgusfehlstellung von 20° sowie eine Aussenrotationsfehlstellung des linken Unterschenkels von 45°. Einbeinstand war nicht möglich. Die Überprüfung der Kollateral- und Kreuzbänder ergab eine mediale Aufklappbarkeit sowie eine hintere Schublade. Wir führten zur Rezentrierung der Patella eine Operation nach Ali Krogius durch und brachten einen knieglenkübergreifenden Ilisarov-Fixateur an. Im Verlauf konnte über die konsequente Kapsel- Banddistraktion die schrittweise Korrektur der Fehlstellung erfolgen. Nach 12 Wochen Therpiedauer wurde der Fixateur abgebaut und das Mädchen mit einer Kniegelenksorthese versorgt. Wir möchten das erzielte Ergebnis 15 Monate nach Operation präsentieren und diskutieren ob und wie das Auditorium operiert hätte. How to treat? 16.37 Dr. M. Schmidt, Dr. G. Salameh, Frankfurt Liederbacher Straße 9, 65929 Frankfurt 2 Jahre altes Mädchen mit Arthrogryposis und kompletter Luxation beider Kniegelenke Bei einem 2 Jahre alten Mädchen mit Arthrogryposis liegt eine beidseitige Luxation der Kniegelenke vor. Die Kniegelenke sind in einer maximalen Beugekontraktur, das Kind ist geh- und sitzunfähig. How to treat ?? - Korrektur mit einem Fixateur externe System - Offene Weichteilkorrektur - Verlängerung der Sehnen - Osteotomien gelenknah How to treat? 16.44 How-to-Treat: Dreizehn jähriger Junge mit Nackensteife und Neurofibromatose I Andreas Roposch MD, Douglas Hedden Division of Orthopaedic Surgery, The Hospital for Sick Children, Toronto, Kanada

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Page 1: Abstracts 18. Jahrestagung der Deutschsprachigen ... · Abstract: Bei einem 3-jährigen Jungen wurde in hochseptischem Zustand eine Kürettage des osteomyelitischen Herdes durchgeführt.

Abstracts 18. Jahrestagung der Deutschsprachigen Vereinigung für Kinderorthopädie12.-13.3.2003 Kurhaus Wiesbaden

Freitag 12.03.200316.30-18.00

Fallvorstellung: How to treatVorsitz Niethard FU Aachen, Meurer A Mainz

How to treat?16.3oKniebeugekontraktur bei verspätet therapierter kongenitaler Kniegelenksluxation

Ochs, G. Schmelzer, N. Thomsen, M. Carstens, C.

Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Schlierbacher Landstr. 200a, 69118 [email protected]

Vorgestellt wird ein jetzt 11-jähriges Mädchen, bei dem eine kongenitale Kniegelenksluxation linkserstmals im Alter von 3 Jahren aufgrund der bestehenden Kniebeugekontraktur diagnostiziert undtherapiert wurde. Es erfolgte in der behandelnden Klinik die dorsale Kapsulotomie und Bicepssehnen-Verlängerung sowie eine anschließende Gipsredression für 6 Wochen. Die Vorstellung in unserer Klinik erfolgte erstmals im Alter von 9 Jahren bei progredienterKniegelenksfehlstellung und massiver Schmerzsymptomatik. Die klinische Untersuchung zeigte einePatellaluxation bei Kniebeugekontraktur von 40°, eine Valgusfehlstellung von 20° sowie eineAussenrotationsfehlstellung des linken Unterschenkels von 45°. Einbeinstand war nicht möglich. DieÜberprüfung der Kollateral- und Kreuzbänder ergab eine mediale Aufklappbarkeit sowie eine hintereSchublade. Wir führten zur Rezentrierung der Patella eine Operation nach Ali Krogius durch undbrachten einen knieglenkübergreifenden Ilisarov-Fixateur an. Im Verlauf konnte über die konsequenteKapsel- Banddistraktion die schrittweise Korrektur der Fehlstellung erfolgen. Nach 12 WochenTherpiedauer wurde der Fixateur abgebaut und das Mädchen mit einer Kniegelenksorthese versorgt.Wir möchten das erzielte Ergebnis 15 Monate nach Operation präsentieren und diskutieren ob und wiedas Auditorium operiert hätte.

How to treat?16.37

Dr. M. Schmidt, Dr. G. Salameh, FrankfurtLiederbacher Straße 9, 65929 Frankfurt

2 Jahre altes Mädchen mit Arthrogryposis und kompletter Luxation beider Kniegelenke

Bei einem 2 Jahre alten Mädchen mit Arthrogryposis liegt eine beidseitige Luxation der Kniegelenkevor. Die Kniegelenke sind in einer maximalen Beugekontraktur, das Kind ist geh- und sitzunfähig.

How to treat ??

- Korrektur mit einem Fixateur externe System- Offene Weichteilkorrektur- Verlängerung der Sehnen- Osteotomien gelenknah

How to treat?16.44

How-to-Treat: Dreizehn jähriger Junge mit Nackensteife und Neurofibromatose I

Andreas Roposch MD, Douglas HeddenDivision of Orthopaedic Surgery, The Hospital for Sick Children, Toronto, Kanada

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ZusammenfassungCerviale Deformitäten bei Neurofibromatose werden mit 30% angegeben, dabei sind cervialeKyphosen selten, in der engl. Literatur werden ca. 29 Fälle beschrieben. Wir stellen einensolchen Fall vor. Anhand der Literatur wollen wir diskutieren, ob Behandlung unmittelbarangezeigt ist oder nicht und welche Möglichkeiten der Intervention bestehen. Letztlich wollen wirdie von uns gewählte Strategie, mit einem sodann über einjährigem Follow-Up, darstellen.Anamnese und BefundeEin 15-jähriger Knabe wird von der Pädiatrie erstmals an der Orthopädie vorgestellt. Der Patientleidet an Neurofibromatose I und Trichterbrust. Vater und der ältere Bruder werden wegen einerDepression medikamentös behandelt, die weitere Familienanamnese ist unauffällig. Der Patientbeklagt seit einigen Monaten bestehende leichtgradige Steifheit im Nacken, welche vorwiegendauftritt, wenn er den Kopf abwärts (Schreiben, Essen) oder nach hinten neigt. Die Symptomegibt er als zunehmend an. Neurologische Auffälligkeiten werden nicht angegeben, insbesonderekeine Neigung zu Cephalea oder depressiven Gedanken.Mit 173.5 cm und 50.8 kg liegt der Patient über der 95. bzw. in der 90. Perzentile. Die klinischeUntersuchung zeigt eine cervico-thoracale Kyphose, diese sei, nach genauerem Nachfragen,progressiv. Kein lokaler Klopf- oder Druckschmerz, endlagig eingeschränkte Beweglichkeit dergesamten HWS in allen Ebenen, keine äußerlichen Auffälligkeiten an der Haut im cerivalenBereich. Neurologischer Status und Fundus sind unauffällig.Röntgenaufnahmen und CT zeigen dysplastische WK C3-6 mit einer Kyphose von 58 Grad indiesem Bereich, Retrolisthese C5/6 und rot. Subluxation von C5/C6. Der Spinalkanal misst 9mm an seiner engsten Stelle. Das MRT zeigt ein geringggradiges Kinking des Rückenmarkesauf Höhe C5/6 jedoch kein Impingement oder Kompression. Paraspinale Neurinome finden sichan den Foramina C3-5, es bestehen keine intraspinale Tumore.DiskussionEin 15 Jahre alter Junge mit NF I und schwerer cervialer Kyphose von 58° mit rotatorischerInstablität und Subluxation im Segement C5/C6 wird wegen Nackensteife vorstellig. Er istneurologisch völlig unauffällig. Das MRT zeigt keine Zeichen einer bestehendenMyelonkompression. Zur Diskussion steht: braucht der Patient orthopädische Behandlung undbraucht er sie zum gegebenen Zeitpunkt? Was ist das Behandlungsziel? Welche Möglichkeitender Intervention bestehen, um dieses zu erreichen und wie akut ist Intervention angezeigt? Wasist der Familie in Bezug auf Risiken einer Behandlung/nicht-Behandlung zu sagen?

How to treat?16.51

Martini, F.

Orthopädische Universitätsklinik Tübingen, Hoppe-Seyler-Strasse 3, 72076 TübingenOrthopädische Klinik Wiesbaden

Knochentumor unklarer Dignität distale ventrale Femur

Berichtet wird über eine 16-jhr. Patientin, bei der nach einem Anpralltrauma des rechten Kniegelenkesim konventionellen Röntgenbild ein ca. 15 x 30 mm Knochentumor am ventralen Femur, knappoberhalb der Trochlea femoris, festgestellt wurde. Dieser kortikalisdestruierende Tumor zeigt in derKernspintomographie Knorpelanteile mit periostaler Reaktion. Kein sicherer intraartikulärer Befall.Radiologisch Verdacht auf ein periostales Chondrom.How to treat? Probebiopsie oder komplette weite Resektion?

How to treat?16.58Ausgeprägte Coxa vara nach subtrochantärer Femurfraktur bei Osteopetrose

Heimkes, B.*, Pilhofer, Ch.** Karl, J.**

* Schwerpunkt Kinderorthopädie Orthopädische Klinik und Poliklinik der Ludwig- Maximilians-Universität München Marchioninistr. 15 81377 München**Schwerpunkt Kinderorthopädie in der Kinderchirurgischen Abteilung des Krankenhauses München Schwabing

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e-mail: [email protected]

Es wird die Krankheitsgeschichte eines jetzt 16-jähringen Patienten geschildert,der im Rahmen einer Osteopetrose mehrfache Frakturen erlitt, wobei ihm die Folgen einersubtrochantären Femurfraktur am meisten zu schaffen machen.

Im Alter von 3 Jahren hatte sich das koxale Femurende vom Femurschaft gelöst, nach Osteosyntheseentwickelte sich schleichend eine ausgeprägte Coxa vara, die bis zum jetzigen Zeitpunkt unbehandeltblieb.

Aktuell ist das Skelett des Patienten osteopetrose-typisch verdichtet, am linken Hüftgelenk bestehteine ausgeprägte Coxa vara mit einem CCD-Winkel von 15 Grad und einer sekundärenPfannendysplasie. Die entstandene reelle Beinverkürzung vermisst sich 5,5 cm, durch eine zusätzlicheAdduktionskontraktur addiert sich die reelle und funktionelle Beinverkürzung auf 8,0 cm. Der Patientkann sich mit deutlichem Duchenne-Verkürzungs-Adduktionskontraktur-Hinken einige Schrittefortbewegen, ist ansonsten aber auf den Rollstuhl angewiesen. Aufgrund einer derzeitasymptomatischen Enge des Foramen magnum muss eine reduzierte Lebenserwartung befürchtetwerden.

Es werden Vorschläge erbeten, wie man dem Patienten konservativ oder operativ weiterhelfen könnte.

How to treat?17.05

Dr. M. Schmidt, Dr. G. Salameh, FrankfurtLiederbacher Straße 9, 65929 Frankfurt

Extreme beidseitige Valgusdeformität bei einem 13 jährigen Jungen

Bei einem 13 Jahre alten Jungen liegt eine Valgusfehlstellung im rechten Knie von 90 GradAchsabweichung und linksseitig von 75 Grad vor, keine Luxation der Patella. Eine neurogene Ursacheist nicht bekannt.Die Fehlstellung liegt in der radiologischen Kontrolle überwiegend femoral und nur geringgradig tibial,zusätzlich besteht eine Antekurvation von 20 Grad.Das Laufen ist nur mit überkreuzten Beinen bedingt und sehr mühsam möglich.

- Korrektur mit einem Fixateur externe System- Offene Weichteilkorrektur- Verlängerung der Sehnen- Osteotomien gelenknah

How to treat?17.12

Titel des Vortrags: Juveniler M. Blount mit ausgeprägter Bandinstabilität

How to treat ?

Autoren: v.d.Busche, K., Sinclair, M., Stücker, R.Klinik: Altonaer Kinderkrankenhaus, Hamburg

Abteilung Kinderorthopädie

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Die operative Therapie des M. Blount beinhaltet im Wesentlichen die Valgisation zur Wiederherstellungder Achsenverhältnisse. Ein weiteres, häufig vernachlässigtes ProblemDer Erkrankung stellt jedoch die Bandinstabilität, insbesondere des lateralen Kollateralbandes dar.Wir sahen zwei Patienten, fünf und sechs Jahre alt mit juvenilem M.Blount. Bei dem fünf-jährigenmännlichen Patienten bestand bei Vorstellung ein beidseitiger M. Blount, Grad 2-3 nach Langenskjöld,mit einem Meta-Diaphysen-Winkel von rechts 11 und links 12°. Die sechs-jährige weibliche Patientinhatte bereits ein jahr zuvor eine valgisierende proximale Tibiaosteotomie erhalten. Nun war es zueinem Rezidiv gekommen. Zum Zeitpunkt der Vorstellung zeigte sich ein linksseitiger M. Blount , Grad4 nach Langenskjöld, mit einem MD-Winkel von 16°. Klinisch und radiologisch bestand bei beidenPatienten eine ausgeprägte Bandinstabilität mit Subluxationstendenz des Kniegelenkes.

Welche Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Bandstabilität können empfohlen werden?

How to treat?17.2o

Kallusdistraktion bei Osteogenesis imperfekta – eine Alternative zur Korrektur derBeinverkürzung?

B. Stocker, M. Nelitz, W. Puhl

Orthopädische Universitätsklinik UlmRehabilitationskrankenhaus UlmOberer Eselsberg 4589081 Ulmemail: [email protected]

Fragestellung:Die Kallusdistraktion ist ein aufwendiges und langwieriges Verfahren zur Korrektur verkürzterExtremitäten sowie zur Rekonstruktion knöcherner Defekte. Trotz vielfacherKomplikationsmöglichkeiten hat sich die Kallusdistraktion jedoch auf diesen Gebieten bewährt.Voraussetzung hierfür ist eine vitale, den physiologischen Stoffwechselvorgängen unterzogene,regelrecht mineralisierte Knochensubstanz.Oftmals haben jedoch genetische und Stoffwechselerkrankungen einen gestörten Metabolismus desKnochens und damit eine verminderte Mineralisierung desselben zur Folge. Bei der Osteogenesisimperfekta kommt es dabei zu Achsdeformierungen und Längenunterschieden der Extremitäten. Istdie Kallusdistraktion zur Korrektur dieser Deformitäten hier anwendbar oder überwiegen Gefahren undKomplikationsmöglichkeiten den Nutzen dieser Maßnahme am osteoporotischen Knochen?Material/Methode:Diskutiert werden soll dies am Beispiel eines gehfähigen 13jährigen Mädchens mit einer Osteogenesisimperfekta Typ IV. Im Laufe des Wachstums kam es nach multiplen Frakturen, insbesondere imBereich der rechten unteren Extremität, zu einer erheblichen Antekurvationsfehlstellung des rechtenOber- und Unterschenkels. Teleskopnagelungen von Femur und Tibia führten zu einem vorzeitigenSchluss der Epiphysenfugen des Oberschenkels im Alter von 10 Jahren. Es resultierte einezunehmende Beinlängendifferenz, die zum jetzigen Zeitpunkt 7cm beträgt. Das Mädchen ist trotzstabilisierender Innenschuhe und Ausgleich der Beinlänge durch eine entsprechende Schuhzurichtungbesonders funktionell aber auch kosmetisch beeinträchtigt.Diskussion:Stellt die Kallusdistraktion in diesem Fall eine sinnvolle Alternative dar? How to treat?

How to treat?17.28

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VortragTitel: Talusdefekt nach Osteomyelitis:Zuwarten oder handeln?

Autoren: Strohm R., Nelitz M., Puhl W.

Anschrift: RKU, Orthopädische Universitätsklinik UlmOberer Eselsberg 4589081 Ulme-mail:[email protected]

Abstract: Bei einem 3-jährigen Jungen wurde in hochseptischem Zustand eine Kürettage desosteomyelitischen Herdes durchgeführt. In der Folge zeigte sich eine Ausheilung der Osteomyelitis. Eingroßer Defekt am Talus dorsal ist verblieben. Der jetzt 4-jährige Junge ist beschwerdefrei. Es zeigtsich lediglich ein milder Knickfuß bei Insuffizienz der Tibialis anterior Sehne.Fragestellung: Weitere Beobachtung des Spontanverlaufes oder Defektauffüllung?

How to treat?17.36

Autoren:Wagner,O. / Sachse,A.

Anschrift: Dr.Olaf Wagner

Klinik f.Orthopädie d.FSU JenaAm Waldkrankenhaus „Rudolf Elle“ EisenbergKlosterlausnitzer Str. 8107607 Eisenberge-mail:[email protected]

Abstract:

Fragestellung:Welche Therapieoptionen stehen bei progredienter Abduktionshemmung mit Kopfdeformierung und –extrusion im Rahmen eines primär operativ gut eingestellten M.Perthes zur Verfügung ?

Material/Methode:Nach Diagnose eines M.Perthes Caterall 3 bei einem 5 jährigen adipösen Mädchen erfolgte dieoperative Einstellung nach dem Containmentkonzept mittels intertrochantärer Varisationosteotomie.Nach primär komplikationslosem Verlauf kam es trotz intensiver krankengymnastischerAnstrengungen zu einer progredienten Abduktionshemmung mit röntgenologisch nachweisbarer Coxamagna und Kopfextrusion. Im Rahmen der Plattenentfernung erfolgte die operative Arthrolyse undAdduktorentenotomie mit Wiederherstellung der Beweglichkeit und des Containments. Trotzdem kames nachfolgend wiederum zur Verschlechterung der Abduktionsfähigkeit und Progredienz derHüftkopfdeformierung trotz intensivster Beübung.

Ergebnisse:Nach 2 jährigem Verlauf eines M.Perthes bei einem jetzt 7 jährigen Mädchen zeigt sich das Bild einesM.Perthes Caterall 4 im Reparationsstadium mit ausgeprägter Coxa magna, Kopfextrusion undsekundärer Pfannenbeteiligung. Es besteht eine funktionelle Coxa vara mit positivem Trendelenburgund einer Adduktionskontraktur von maximal 10° Abduktionsfähigkeit. Röntgenologisch und im MRTscheinbare Verschmelzung der Epiphysenfugen von Hüftkopf und Trochanter major sowieüberschießende Regeneration des Hüftkopfes mit zunehmender Inkongruenz und Kopfextrusion.

Diskussion/Zusammenfassung:Da trotz intensiver konservativer Anstrengungen keine befriedigendeHüftgelenksbeweglichkeitsverbesserung und damit kein dauerhaftes Containment zu erzielen ist, stelltsich aus unserer Sicht die Indikation zur erneuten operativen Arthrolyse mit gleichzeitiger operativerVerschmälerung des überschießenden Hüftkopfregenerats zur Beweglichkeitsverbesserung undWachstums- bzw. Regenerierungslenkung. Alternativ wären neben der Arthrolyse eine operativeRevalgisierung mit gleichzeitigem hüftpfannenverbessernden Eingriff zu diskutieren.

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Ein weiterhin zuwartendes Verhalten mit krankengymnastischer Begleitung und Abwarten derSpontanreparation erscheint aus unserer Sicht nicht erfolgsversprechend.Welche therapeutischen Erfahrungen liegen bei ähnlichen Verläufen in anderen Einrichtungen vor ?

How to treat?17.44 Ausgedehnte Osteo-Chondro-Nekrose des Hüftkopfs beim Erwachsenen bei Zst. nach M. Perthes imKindesalter.How to treat ???Ist die autologe Knorpel-Knochen-Transplantation am Hüftkopf eine Therapie-Option ???

Autoren: M. Weisz, R. Wagner

Klinik: Orthopädie der Städtische Kliniken Frankfurt am Main-Höchst

How to treat?17.52

Materiallockerung und zunehmende Rückenschmerzen bei einer 17 jährigen Patientin mit Z.n. dorsaler Spondylodese Th3-S1 und Revisionsoperation bei progredienter thorakolumbaler s-förmiger Fehlbildungsskoliose bei Chondrodysplasia punctata Typ Conradi Hünerman Syndrom

Autoren: Wilke S.; Hayn T.; Mellerowicz, H. Anschrift: Orthopädische Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin in der Zentralklinik E. v. Behring, Trägerschaft Stiftung Oskar-Helene-Heim Gimpelsteig 2-9, 14 165 Berlin e-mail: [email protected] Material/Methode: Fallvorstellung einer 17 jährigen Patientin mit Materiallockerung und zunehmende Rückenschmerzen bei einer 17 jährigen Patientin mit Z.n. dorsaler Spondylodese Th3-S1 und Revisionsoperation bei progredienter thorakolumbaler s-förmiger Fehlbildungsskoliose bei Chondrodysplasia punctata Typ Conradi Hünerman Syndrom

Diskussion: Therapeutische Ansätze: Dorsale Revisionsoperation VDS Korsettversorgung? Erneute OP der linken Hüfte

Zusammenfassung: 17 jährigen Patientin mit Z.n. dorsaler Spondylodese Th3-S1 1999 und Revisionsoperation 2003wegen Pseudarthrose mit Schraubenlockerung und Stabbruch bei progredienter thorakolumbaler s-förmiger Fehlbildungsskoliose bei Chondrodysplasia punctata Typ Conradi Hünerman Syndrom.Anamnestisch weiter bekannt ist ein Laminotomie L4 mit Durchtrennung des Filum terminale 1999,sowie eine 1989 durchgeführete IVO des linken Hüftgelenkes bei Coxa vara subluxatia undSchenkelhalspseudarthrose sowie Revisionsoperation 2000 mit Rippenspaninterposition undMaterialentfernung (Winkelplatte) 2003. In den letzten Monaten kommt es zu zunehmenden Rückenschmerzen und Schmerzen in der linkenHüfte. Das im Juli 2003 eingebrachte dorsale Instrumentarium erscheint distal erneut gelockert. DiePatientin läuft in einer vornübergeneigten Haltung mit konsekutiver LWS-Hyperlordose.

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Samstag 13.3.200410.00 – 13.00Wissenschaftliche SitzungFuß – Vorsitz Günther K.P., Specht J.

Fuß10.00

Titel: Der kindliche Knick-Senk-Fuß: ein wirkliches Problem?

Autoren: Pfeiffer M, Sluga M, Kotz R

Anschrift: Univ-Klinik für Orthopädie, AKH Wien, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wiene-mail: [email protected]

Abstract

Fragestellung: Ziel der Untersuchung war es die Häufigkeit an Knick-Senk-Füßen bei Kindern in derAltersgruppe von 3-6 Jahren und die Zahl an therapiebedürftigen Kindern zu bestimmen.Material/Methode: untersucht wurden 858 Kinder zwischen 3-6 Jahren (mittleres Alter 4,5 Jahre) in vierösterreichischen Bundesländern. Ein Drittel der Kinder stammte vom Land, zwei Drittel von der Stadt.Die Beurteilung der Fußform erfolgte statisch und dynamisch, zusätzlich wurde ein 3D-Scanangefertigt und die Auftrittsfläche beurteilt.Ergebnisse: 55% der Kinder zeigten ein normal ausgebildetes Längsgewölbe, 45% einen Knick-Senk-Fuß, nur bei 2% war eine Korrektur im Zehenstand nicht möglich, beziehungsweise der Rückfußvalgusüber 20 Grad. 10% aller Kinder waren einlagenversorgt. In der Gruppe der 3-Jährigen fand sich bei60% ein Knick-Senk-Fuß, bei den 6-Jährigen nur mehr bei 20%. 65% der Mädchen hatten ein normalausgebildetes Längsgewölbe, bei den Buben waren es 46%. Übergewichtige Kinder zeigten in 55%einen Knick-Senk-Fuß, Normalgewichtige in 40%. Zwischen der ruralen und urbanen Bevölkerung warkein Unterschied festzustellen.Diskussion: ein abgeflachtes Längsgewölbe zu Gehbeginn ist physiologisch, es erfolgt eine spontaneAufrichtung innerhalb der ersten Lebensjahre. Risikofaktoren für das Nichtaufrichten des Gewölbessind Übergewicht, mangelnde Bewegung und das Tragen von Schuhen. Der kindliche, aktivaufrichtbare Knick-Senk-Fuß benötigt keine Therapie. In unserer Nachuntersuchung waren nur 2%aller Knick-Senk-Füße therapiebedürftig, insgesamt waren jedoch 10% aller Kinder mit Einlagenversorgt. Dies ist einerseits für die Kinder unangenehm und verursacht andererseits unnötige Kosten.Zusammenfassung: die Zahl an Knick-Senk-Füßen nimmt mit zunehmendem Alter bei Kindernzwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr ab, eine Einlagenversorgung ist nur selten indiziert.

Fuß10.08

Titel: Spastischer Knickplattfuss: Grice-Green oder KALIX®-Arthrorise ?

Autoren:Leidinger B., Sandmann C., Rosenbaum D., Rödl R.

Anschrift:Klinik und Poliklinik für Allgemeine OrthopädieUniversitätsklinikum MünsterAlbert-Schweitzer Str. 3348149 MünsterTel.: 0251-8347981e-mail: [email protected]

Abstract:

Fragestellung: Die subtalare Arthrorise kann zur Korrektur einer operationsbedürftigenKnicksenkfussdeformität unter Umständen weniger invasiv durchgeführt werden als alternative

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Verfahren und bietet ausserdem gute Rückzugsmöglichkeiten. Kann die Arthrorise beim neurogenbedingten kindlichen Knickplattfuss die extraartikuläre subtalare Arthrodese nach Grice-Green alsStandardverfahren ablösen ?

Methoden: Wir haben zur vergleichenden Analyse des Operationsergebnisses für spastischeKnicksenkfüsse zwei Gruppen mit jeweils 20 Operationen gebildet: in der ersten Gruppe wurden einesubtalare extraartikuläre Arthrodese nach Grice-Green durchgeführt, in der zweiten eine subtalareArthrorise mit dem Kalix®-Implantat (Fa. Newdeal). Beide Gruppen unterschieden sich nichthinsichtlich der Ausprägung der Deformität, der spastischen Grunderkrankung, des OP-Alters (9,5Jahre) und dem Follow-up (15 Monate). Es wurden klinische, radiologische und pedobarometrischeUntersuchungen durchgeführt.

Ergebnisse: Die Rückfusskorrektur gelang in beiden Gruppen gleich gut. Die Grice-Green-Gruppezeigte ein signifikant besseres Gesamtergebnis, effektivere Hilfsmittelreduktion und wenigerKomplikationen. Der talocalcaneare Winkel wurde in der Kalix®-Gruppe um 9 Grad, in der Grice-Green-Gruppe um 14 Grad korrigiert. In der Pedobarometrie zeigten sich ebenfalls Vorteile für dieGrice-Green-Gruppe hinsichtlich plantarer Druckverteilung und dem lateralen-medialen Kraft-Zeitindex.

Schlussfolgerungen: Die subtalare extraartikuläre Arthrodese nach Grice-Green ist dem Verfahren derArthrorise beim spastischen Knicksenkfuss überlegen. Sie offeriert ein grösseres Korrekturpotentialund bessere Therapiesicherheit durch weniger Komplikationen.

Fuß10.16

Erfahrungen mit der subtalaren extraartikulären Arthrodese nach Grice-Green in der operativenBehandlung des neurogenen Knick-Senk-Fußes im Kindesalter

B. Stocker, M. Nelitz, W. Puhl

Orthopädische Universitätsklinik UlmRehabilitationskrankenhaus UlmOberer Eselsberg 4589081 Ulmemail: [email protected]

Fragestellung:Die operative Behandlung des symptomatischen neurogenen Knick-Senk-Fußes im Kindesalter wirdkontrovers diskutiert. Im Rahmen einer retrospektiven Studie sollen deshalb die Erfahrungen mit dersubtalaren extraartikulären Arthrodese nach Grice-Green zur Korrektur des neurogenen kindlichenPlattfußes dargestellt werden.Material/Methode:Wir berichten über 16 gehfähige Kinder (10 Jungen und 6 Mädchen) im Alter von 6 bis 15 Jahren mitder Diagnose einer infantilen Zerebralparese in 14 Fällen (2x Diplegie, 12x Tetraplegie), einerPoliomyelitis sowie einer Syndromerkrankung in jeweils einem Fall. Bei allen Patienten lag ein- oderbeidseitig ein flexibler symptomatischer Knick-Senk-Fuß vor. Wir führten an 29 Füssen eine subtalareextraartikuläre Arthrodese nach Grice-Green mit Interposition eines Fibulaspanes durch. Zusätzlichwaren weichteilentspannende Prozeduren im Bereich der unteren Extremitäten notwendig. AllePatienten wurden sowohl klinisch als auch röntgenologisch evaluiert. Die durchschnittlicheNachbeobachtungszeit betrug 35 Monate.Ergebnisse:Röntgenologisch konnte eine Korrektur der Deformität erzielt werden. Diese korrelierte mit denErgebnissen der klinischen Untersuchung sowie der Zufriedenheit des Patienten und seiner Eltern. Inallen Fällen kam es zu einem Einheilen des Fibulaspanes.Zusammenfassung:Die subtalare extraartikuläre Arthrodese nach Grice-Green ist eine vorteilhafte, effektive,komplikationsarme und wenig invasive operative Prozedur zur Korrektur des neurogenen Knick-Senk-Fußes gehfähiger Kinder. Langzeitergebnisse stehen jedoch noch aus.

Fuß10.24

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Die Subtalare Arthroereisis

Ein minimalinvasives Verfahren zur Therapie des kindlichen flexiblen Platt-KnickfußesChr. Warzecha, R. Chudalla, P. Flanigan, U.F. Schipp

Orthopädische Klinik Hildesheim, St. Bernward Krankenhaus

Die Behandlung des kindlichen flexiblen Platt-Knickfußes stellt in der Kinderorthopädie ein immerwiederkehrendes und häufig kontrovers diskutiertes Thema dar.Durch ein minimalinvasives Operationsverfahren mittels des MBA-Implantates zur subtalarenArthroereisis kann bei entsprechender Indikationsstellung eine schonende und suffiziente Einstellungdes Fußes erreicht werden.Wir zeigen das Prinzip der subtalaren Arthroereisis, die Indikationsstellung sowie dieKontraindikationen auf. Das MBA-Implantat wird vorgestellt, die Operationstechnik in ihren einzelnenSchritten beschrieben und die Nachbehandlung vorgeschlagen.

Insgesamt wurde an 21 Füßen bei 12 Kindern seit dem Jahr 2001 dieses Verfahren angewandt.Anhand der Klinik sowie der prä- und postoperativ erhobenen Befunde und der vergleichendenAuswertung der Röntgenbilder werden die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen einer subtalarenArthroereisis zur Korrektur des kindlichen flexiblen Platt-Knickfußes diskutiert.

Fuß10.32

Treatment of congenital and acquired foot deformities with external fixations.

Dr. G. Salameh , MD ; Damascus , Syria . Dr. M. Schmidt ,MD ; Frankfurt , Germany .

The treatment of complex foot deformities often needs the use of special external fixatorsto treat the deformities of multiplaner direction and contractures of the ankle jointsequiovarus deformity. In severe cases the best choice is the use the external hingedistraction system to restore the function of joints and treat the shortening of the foot. From 1992 to 2002 we treated 50 cases of severe foot deformities with congenitalclubfoot, neuromuscular deformities and posttraumatic deformities age between 5 to 37years with external fixators. In some cases the treatment was combined with lengthening and axial correction of thelower leg if needed. The average time for correction 4 to 6 week's followings by 2-3months of fixation to keep the final correction. A special orthosis is needed after removalof the fixation devices for another 6 months. Complications were mostly superficial Pin infection, loosening of wires, no nerve vasculardamage and no thrombosis was seen. In all cases a plantigrade foot was achieved withstiffness of the joints in neuromuscular diseases. The walking ability was in most cases was much better due to the plantigrade position ofthe foot, enable the patient to walk without any aid accepts orthopedic shoes. Thesatisfaction rate of all patients was very good; some of the patients were abele to wakefirst time due to the correction. The use of external fixation is an ideal treatment in complex congenital or posttraumaticfoot deformities to achieve a good correction and a good functional and cosmetic result forthe patient.

Fuß10.40

Ergebnisse der konservativen Klumpfussbehandlung nach Ponseti

Marc F Sinclair

Durch die Behandlung des idiopathischen Klumpfusses nach Ponseti kann ein operatives Eingreifenlaut in ca. 90 Prozent der Fälle vermieden werden. Eine percutane Achillessehnentenotomi ist in etwa

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80% der Fälle zur Korrektur des verbleibenden Spitzfusses notwendig. Nach weiterer 3 wöchigerGipsruhigstellung erfolgt die Behandlung mit einer Denis-Browne Schiene.

Von Juli 2002 bis July 2004 wurden insgesamt 21 Kinder mit 31 Klumpfuessen nach Ponsetibehandelt. Bei einem Kind lag eine Assoziation mit amniotischen Schnuerfurchen vor. Bei einemweiteren Kind wurde eine balancierte Translokation festgestellt. Eine Tentomie der Achillessehnewurde an 27 Füssen (87%)nach durchschnittlich 6,5 Gipsen durchgeführt. Ein dorsomediales releasewurde in einem Fall bei therapieresistentem Klumpfuss notwendig. Die Nachuntersuchung erfolgtedurchschnittlich 8,5 Monaten nach Therapiebeginn .Die Dorsalextension betrug im Mittel 24 Grad (von30 bis 5 Grad). Die Compliance nach Anlage der Schiene war in 30 Fällen gut. Ein Rezidiv wurde beiNoncompliance beobachtet.

Durch die Anwendung der Klumpfussbehandlung nach Ponseti wurde die Notwendigkeit einesdorsalen oder dorsomedialen releases bis auf einen Fall verhindert. Alle Füsse wiesen einenRückfussvalgus auf und waren mit einer durchschnittlichen Dorsaextension von 24 Grad funktionellgut. Ein Rezidiv ist bisher nur in einem Fall bei non compliance der Mutter aufgetreten. DurchAnwendung der Ponseti Methode kann eine gute Beweglichkeit des Sprunggelenkes erreicht und inüber 90% ein primäres operatives Eingreifen verhindert werden.

Marc F SinclairAltonaer KinderkrankenhausBleickenallee 3822763 Hamburg

Fuß10.48

Referentin: Dr. med Erica LamprechtAdresse: Technikumstrasse 90, CH-8400 Winterthur

Tel: 0041 52 212 39 88Fax: 0041 52 212 02 33Mail: [email protected]

Titel:

Ponseti Klkumpfussredression - die Winterthur Erfahrung

Im Anschluss an einen Ponseti-Klumpfuss Kurs vor 3 Jahren haben wir uns ausgiebig mit dieserGipsredressionsmethode beschäftigt und die ersten Patienten danach behandelt. Innerhalb kurzer Zeitkonnten wir ganz erfreuliche Ergebnisse erzielen mit besser aussehenden und weicheren Füssen. Einwichtiges Argument für dieses Redressionskonzeptes ist die Tatsache, dass wir ganz erheblichweniger operieren müssen.

Die Technik der Redressionsmethode wird vorgestellt sowie die Nachbehandlung. Dabei ist auch dieFührung der Eltern von grösster Bedeutung. Die sorgfältige klinische und radiologische Evaluation der ersten 35 so behandelten Füsse vom Beginnder Behandlung an über den weiteren Verlauf ermöglicht uns, erste mittelfristige Ergebnisse zupräsentieren. Diese sind vielversprechend und veranlassen uns, den eingeschlagenen Wegfortzusetzen.Samstag 13.3.200411.30 – 12.34

Schulter und Wirbelsäule – Vorsitz Stücker R., Schönecker G.

Schulter und Wirbelsäule11.30

Titel: Über Schulterluxationen beim Neugeborenen

Autoren: N. Schmelzer-Schmied, G. Ochs, C. Carstens

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Anschrift: Orthopädische Universitätsklinik HeidelbergSchlierbacher Landstr.200a69118 HeidelbergEmail: [email protected]

Fragestellung: Die vorliegende Arbeit stellt eine Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse überSchulterluxationen des Neugeborenen dar. In dieser Studie fassen wir unsere Erfahrungen über diesesKrankheitsbild zusammen und präsentieren Therapiekonzepte. Methode: In den Jahren 1976 bis2003 wurden in unserer Klinik 9 Neugeborene mit Schulterluxationen behandelt. Alle Daten wurdenretrospektiv erfasst, die P. im Langzeitverlauf bezüglich Lebensqualität und Funktionalität desSchultergelenkes nachkontrolliert. Sämtliche Literatur über dieses Krankheitsbild zwischen 1904 und2003, wurde überarbeitet, zusammengefaßt und mit den Daten aus unserem Krankengut verglichen.Ergebnisse: Mathematisch ergibt sich eine Häufigkeit der Schulterluxationen beim Neugeborenenvon ca. 0.0054-0.02%.Im o. g. Zeitraum wurden 9 Babys behandelt. Diese Gruppe stellt das größte an einem Zentrumbeschriebene Patientenkollektiv dar. 6 Mal wurde eine vordere, 3 Mal eine hintere Luxationbeobachtet. Eine passagere Plexusläsion wurde zu 3 mal beobachtet. 8 Patienten wurdenkonservativ, 1 Patient operativ behandelt. Im Langzeitverlauf (3-34J.) waren alle Patienten ohneReluxation und hatten eine alltagstaugliche Funktion Zusammenfassung: Schulterluxationen imNeugeborenenalter werden in congenitale ,traumatische, paralytische und Luxationen durch Spastikeingeteilt. Aufgrund der Literatur und den Erfahrungen mit unserem Patientenkollektiv, empfehlen wirein konservatives Vorgehen bei congenitalen und bei Luxationen mit Plexusläsion für die ersten 6Monate. Ein chirurgisches Vorgehen ist bei dorsalen und/oder Luxationen mit Plexusläsion, die nach 6Monaten keine ausreichende muskuläre Funktion aufweisen, sowie bei Luxationen die durch eineSpastik der schulterstabilisierenden Muskulatur bedingt sind und bei Pseudoluxationen indiziert.

Schulter und Wirbelsäule11.38

Posttraumatische Schulterinstabilität im Wachstumsalter

Thomsen, M. Ochs, G.

Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Schlierbacher Landstr. 200a, 69118 [email protected]

Fragestellung: Ergebnisse der operativen Behandlung der posttraumatischen Schulterinstabiliät imWachstumsalter.Material/Methode: 32 Patienten (< 16 Jahre) wurden in einer retrospektiven Studie mit einemdurchschnittlichen follow-up von 5 Jahren im Hinblick auf die Unfallursache, Alter bei Erstluxation,Anzahl der Luxationen, Alter bei Operation, Operationsverfahren, Dauer der konservativenBehandlung, Alter und Ursache bei Reluxation sowie auf sportliche Aktivität,Bewegungseinschränkungen und berufliche Belastbarkeit untersucht.Ergebnisse: 32 Patienten (33 Schultergelenke) mit einem Geschlechtsverhältnis M : W von 21 : 11wurden durchschnittlich über einen Zeitraum von 5 Jahren betreut. Das Alter bei Erstluxation lag beica. 14,5 Jahren. 10 Patienten wurden konservativ behandelt (3 Wochen Gilchrist Verband,Krankengymnastik), 23 mal wurde die Operation empfohlen und 22 mal im Alter von sechszehneinhalbJahren durchgeführt. Es wurde 16 mal eine offene Bankart Operation, 5 mal eine arthroskopischeLabrumrefixation und 1 mal eine Operation nach Max Lange durchgeführt. Postoperativ wurde dieSchulter jeweils für 3 Wochen mit einem Gilchrist Verband ruhig gestellt und anschließendkrankengymnastisch beübt. Die Reluxationsrate lag bei 36,5%; bei der Hälfte der Patienten auf Grundeines erneuten adäquaten Traumas.Diskussion: Die Reluxationsrate nach operativer Versorgung liegt deutlich über derer derErwachsenen. Eine Erklärung mag die hohe sportliche Aktivität der Kinder sein. Wir empfehlen eherZurückhaltung. Wenn operiert wird sollte von Wurf- und Kontaktsportarten Abstand genommenwerden.Zusammenfassung: Anhand der Ergebnisse der Operation von posttraumatisch rezidivierendenSchulterluxationen im Kindesalter empfehlen wir Zurückhaltung.

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Schulter und Wirbelsäule11.46

Titel: Operative Therapie von Skoliosen und Kyphosen beiHalbwirbelkörperfehlbildung

Autoren: Th.Demmel, M.Muschik

Anschrift: Dr.med.Th.Demmel, OberarztSeehospital Sahlenburg – CuxhavenAbteilung für Wirbelsäulenchirurgie und KinderorthopädieChefarzt PD Dr.med.M.MuschikNordheimstr.20127476 [email protected]

Abstract:

Fragestellung:Es wurden die Ergebnisse der operativen Behandlung von 53 Patienten mit Skoliosen (n = 47) undKyphosen (n = 6) bei Halbwirbelkörperfehlbildung retrospektiv analysiert aus den Jahren 1981 bis1996.Patienten und Methoden:Das mittlere Alter der Patienten bei der Erstuntersuchung lag bei 6 ± 4 Jahren. Die operativeBehandlung (nichtinstrumentierte Spondylodese in Verbindung mit einer Epiphysiodese,instrumentierte ventrale, dorsale und dorsoventrale Spondylodese) erfolgte im Mittel mit 9 ± 5 Jahren.Zur klinischen und röntgenologischen Nachuntersuchung waren die Patienten im Mittel 16 ±6 Jahre alt.Ergebnisse:Die Resultate der operativen Behandlung waren abhängig von der Lokalisation der Halbwirbel und vonder operativen Technik. Die Skoliosen bei thorakalen Halbwirbeln konnten in ihrer Progressiongestoppt, jedoch nicht korrigiert werden ( Cobb-Winkel bei der Erstuntersuchung 37° ± 17°, bei derNachuntersuchung 34° ± 23°). Lumbale Halbwirbelskoliosen wurden durch die Operation verringert( Cobb-Winkel bei der Erstuntersuchung 36° ± 14°, bei der Nachuntersuchung 21° ± 15°). Dabeiführten nichtinstrumentierte Operationen im Vergleich zu instrumentierten Spondylodesen zuschlechteren Korrekturergebnissen sowohl an der Brust- als auch an der Lendenwirbelsäule.Kombinierte dorsoventrale Eingriffe unter Resektion des Halbwirbels schienen dabei Spondylodesenohne Halbwirbelresektion überlegen. Die operative Korrektur der durch dorsale Halbwirbelausgelösten Kyphosen erfolgte durch lordorsierende dorsale oder dorsoventrale Spondylodesen mitHalbwirbelkörperresektion (präoperative Kyphose 70° ± 34°, bei der Nachuntersuchung 44° ± 25°).Schlussfolgerungen:Nichtinstrumentierte Spondylodesen sind hinsichtlich der Beeinflussung der Skolioseprogressionunsicher, auch wenn sie bei sehr jungen Menschen ausgeführt werden. Dagegen könneninstrumentierte Spondylodesen bessere und dauerhafte Korrekturen bei größerenAusgangskrümmungen erzielen. Durch lumbale Halbwirbel ausgelöste Skoliosen sind dabei einerbesseren operativen Korrektur zugänglich als Skoliosen mit thorakalen Halbwirbeln.

Schulter und Wirbelsäule11.54

Die chirurgische Behandlung der Duchenne Scoliose mit dem Luque Galveston Instrumentarium

M.C. Giacomelli, P. Gicquel, D.M. Müller, C. Karger, J.M. Clavert Unite d’ Orthopedie Pediatrique, Hopital Hautepierre, CHU Strasbourg

Studienziel: Untersuchung des Auskommens nach Skoliosenkorrektur mit Hilfe des Luque-GalvestonInstrumentariums bei myopathischen Skoliosen

Material und Methode: 14 Kinder mit Duchenne Muskeldystrophie, die aufgrund einer myopathischbedingten Skoliose in der Luque-Galveston Technik zwischen 1991 und 2001 in einemDurchschnittsalter von 14 Jahren und 7 Monaten ( 13-17 Jahre) ca. 5 Jahre nach Gehverlust operiertwurden, konnten bis zu einem durchschnittlichen Nachsorgezeitpunkt von 10 Jahren und 3 Monatenretrospektiv weiterverfolgt werden.. Dabei wurden als Kriterien berücksichtigt: die chirurgisch erzielte

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Korrektur im Frontal- und Sagittalprofil, die nachhaltige Stabilität der erzielten Korrektur, die erreichteBegradigung des Beckenschiefstandes und ihre längerfristige Stabilität, die unmittelbaren undsekundären chirurgischen Komplikationen, und nicht zuletzt die Zufriedenheit der Patienten, ihresfamiliären Umfeldes und ihrer Physiotherapeuten.Resultate: Der Cobb Winkel konnte im Durchschnitt um 63%, der Beckenschiefstand umdurchschnittlich 73% korrigiert werden. Das Sagittalprofil konnte thorakal um 50% und lumbal um 65 %verbessert werden. Schwere Komplikationen mit Notwendigkeit zur Reintervention, insbesonderekardiologische oder neurologische, wurden nicht beobachtet. Der durchschnittliche Korrekturverlustgemessen am Cobb Winkel betrug 0,4° bei gleichzeitig beobachteter durchschnittlicherRekyphosierung von 0,8°. Die erzielte lumbale Lordosierung zeigte keinen Korrekturverlust, hingegenverlor die erzielte Beckenbegradigung durchschnittlich 2,2° an Korrektur im Beobachtungszeitraum.Die Patienten und ihre unmittelbaren Betreuungspersonen zeigten sich insgesamt sehr zufrieden mitder erreichten Verbesserung des Pflege- und Mobilitätszustandes. Schlussfolgerung: Die erreichte Korrektur zeigte sich nachhaltig stabil. Die Operationsziele wurden beiallen Patienten ausnahmslos erreicht. Unsere Ergebnisse sind vergleichbar mit den bisherigenResultaten in der Literatur. Die Luque-Galveston Instrumentation ist eine bewährte Technik in deroperativen Therapie der myopathischen bedingten Skoliosen.

Schulter und Wirbelsäule12.02

How to treat?

Skoliose bei Proteus-Syndrom- Korsettbehandlung vs. Lipomabtragung

B. Jätzold, M. Nelitz, W. Puhl

Orthopädische Universitätsklinik UlmRehabilitationskrankenhaus UlmOberer Eselsberg 4589081 Ulme-mail: [email protected]

Fragestellung:Proteus-Syndrom: Kongenitale Hamartose die polymorphe Erscheinungsbilder hervorbringt. HäufigsteManifestationen sind Hemihypertrophie, Makrodaktylie, Skoliose, Exostosen sowie subcutaneTumoren und epidermale Naevi.In der Literatur wird häufig vom operativen Entfernen der teilweise grotesk großen subcutanenTumoren aufgrund der häufigen und schweren Rezidive sowie intraoperativen Komplikationenabgeraten. Dies sei lediglich bei hierdurch hervorgerufener Einschränkung der Lebensqualität indiziert.Maligne Entartungen der Tumoren wurden äußerst selten beobachtet.

Fallbericht:Diskutiert werden soll das weitere Procedere eines heute 11jährigen Jungen mit Proteus-Syndrom dervor einiger Zeit in diesem Rahmen bereits vorgestellt wurde. Neben einer Hemihypertrophie, einerFußfehlstellung links mit Kontraktur im OSG, multipler kleiner subcutaner Tumoren, steht dieProgredienz der thorakal rechtskonvexen Thorakolumbalskoliose im Vordergrund. Ursache hierfür istam ehesten ein am Rücken rechtsthorakal liegendes Lipom (Durchmesser 26x21x10cm, progredient).Der Junge ist Fußgänger und zeigt lediglich eine klinische Beinlängendifferenz von einem Zentimeter.Im Alltag und sozialem Umfeld kommt er gut zurecht. Im Zeitraum von 2 Jahren hat die Skoliose mitScheitelpunkt TH10 um 12° auf nun 32° trotz Physiotherapie zugenommen. Wir entschieden unszunächst für die Versorgung mit einem Chenau-Korsett.

Diskussion:Das Korsett stellt auch aufgrund der erheblichen Deformität des Rückens eine Einschränkung derLebensqualität für den Jungen dar. Bei zu erwartender weiterer Volumenzunahme der Lipome unddamit evtl. auch der Skoliose sowie eines noch nicht abgeschlossenem Körperwachstums, stellt sichdie Frage nach einer operativen Intervention.

Zuwarten vs. Tumorreduktion

Schulter und Wirbelsäule

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12.10

Titel:Erfahrungen, Ergebnisse und Grenzen der Skolioseaufrichtung mittels Teleskopstab am Beispiel der spinalen Muskelatrophie

Autoren:N a u m a n n Th.F o r t h A.V ä t h B.

Anschrift einschließlich E-Mail-Adresse:Priv.Doz.Dr.med. Thomas Naumann, Chefarzt der II. Orthop. Klinik der Hessing-Kliniken Augsburg,Hessingstr. 17, 86199 Augsburg, Tel.: 0821/909 243; Fax-Nr. 0821-909 243E-Mail: [email protected].

Abstract:Bei der spinalen Muskelatrophie entwickeln sich früh, schon im Kindergartenalter, ausgeprägteprogrediente Skoliosen, die die Atemleistung und Sitzposition beeinträchtigen. Da eineKorsettbehandlung aus verschiedenen Gründen nicht erfolgversprechend ist sowie eineInstrumentierung mit Fusionierung aufgrund des geringen Alters der Patienten ausscheidet, wurde einspezielles teleskopierendes ("mitwachsendes") System zur Wirbelsäulenaufrichtung und Stabilisierungohne Fusion entwickelt.

In den Jahren 1994 bis 2003 wurden insgesamt 99 neuromuskuläre Skoliosen mit diesem Systemversorgt, davon 46 spinale Muskelatrophien.

Ziel der Instrumentierung ist eine verbesserte Sitzposition und dadurch Erleichterung derAtemsituation. Dies führt zu einer Verminderung der Infekthäufigkeit sowie zu einer Verbesserung derLebensqualität.

Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurde das Gesamtkollektiv der SMA-Patientennachuntersucht. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Op. betrug 7,4 Jahre, der jüngste Patientwar 4,6 Jahre alt.

Bei allen untersuchten Patienten wurde eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität im Alltagerreicht, es ließ sich eine Verbesserung der Atemsituation erreichen, ein Teleskopieren, also"Mitwachsen" des Systems konnte nachgewiesen werden, wenn bei Operation eine gute passiveKorrektur der Wirbelsäule gegeben war.

Bei kurzer Op.-Zeit (ermittelt 2,5 Stunden), moderater Verweildauer im Krankenhaus und korsettfreierNachbehandlungsmöglichkeit stellt dieses System insbesondere bei sehr jungen Patienten eine guteund komplikationsarme Möglichkeit der Skoliosebehandlung bei spinaler Muskelatrophie dar.

Schulter und Wirbelsäule12.18

Europäische Erfahrungen mit der vertical expandable prosthetic titanium rib (VEPTR) zurTherapie der Skoliose im Wachstumsalter

Anna K. Hell, Fritz HeftiKinderorthopädie des Universitätskinderspitals beider Basel (UKBB), Schweiz

Das von R. Campbell entwickelte vertical expandable prosthetic titanium rib (VEPTR) Implantat wirdzur Behandlung von Kindern mit kongenitaler Skoliose eingesetzt. Hierbei handelt es sich um ein anden Rippen verankertes Längsimplantat, welches über die Rippen ein Aufspannen von Thorax undWirbelsäule bewirkt. Ziel der operativen Methode ist die Wiederherstellung von Thoraxvolumen,-symmetrie und Thoraxstabilität. Indirekt werden die Skoliose, die Wirbelsäulenrotation, der Überhangdes Rumpfes und das Kopfalignement korrigiert und stabilisiert, ohne das ein direkterWirbelsäuleneingriff im Bereich der Deformität erfolgt. Durch Stabilisierung des Thorax soll eineVerbesserung der primären und sekundären Atmung erfolgen, und bei kleinen Kindern erhofft mansich durch die Vergrösserung des Thoraxraumes ein vermehrtes Lungenwachstum.

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Seit Frühjahr 2002 führen wir als bisher einziges Zentrum in Europa dieses Operationsverfahren mitVEPTR Implantation durch. Zwölf Kinder (7 männlich, 5 weiblich) im Alter zwischen 1,5 und 9,5 Jahrenwurden bisher operativ versorgt. Die Kinder litten an einer kongenitalen Skoliose mit einseitigerunsegmentierter Spangenbildung und fusionierten Rippen, einem instabilen Hemithorax mit fehlendenRippen, neurogenen Skoliosen bei Myelomeningozele oder Tetraplegie. Weiter Kinder zeigten multipleWirbelkörperanomalien oder beidseitig fusionierte Rippen mit kurzem Thorax. Die klinischen,kosmetischen und radiologischen Resultate dieser Patienten werden vorgestellt. Subjektiv berichtetenalle Kinder oder ihre Eltern über eine bessere Belastungstoleranz im Alltag und beim Sport.Die Ergebnisse der eigenen Patienten sind sehr ermutigend. Bei Kindern im Wachstumsalter mitschweren kongenitalen Skoliosen scheint die VEPTR Behandlung jeder anderen Methode momentanüberlegen zu sein.

Schulter und Wirbelsäule12.26

Langzeitergebnisse der operativen und konservativen Behandlung der Fehlbildungs-skoliose an derOrthopädischen Universitätsklinik Heidelberg

Ochs, G. Carstens, C.

Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Schlierbacher Landstr. 200a, 69118 [email protected]

Fragestellung: Langzeitergebnisse der operativen und konservativen Behandlung derFehlbildungsskoliose an der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg.Material/Methode: In dieser retrospektiven Studie wurden 40 Patienten mit einemBeobachtungszeitraum von 10 Jahren zusammengetragen, die seit 1956 an der OrthopädischenUniversitätsklinik Heidelberg wegen einer Fehlbildungsskoliose behandelt wurden. Patienten mitMyelocelen und Meningomyelocelen wurden von der Studie ausgeschlossen. Die Patienten wurden imHinblick auf die Fehlbildung, die Begleiterkrankungen, Alter bei Erstdiagnose, Alter und Cobb-Winkelbei Therapiebeginn und –ende, Alter bei Operation, Operationsverfahren und erzielte Korrektur, sowieauf die Dauer der Korsettversorgung untersucht. Die Gruppeneinteilung erfolgte entsprechend derFehlbildung und Lokalisation.Ergebnisse: 40 Patienten (Geschlechtsverhältnis M : W von 9 : 31) wurden über einen Zeitraum vondurchschnittlich 15,4 Jahren (10 bis 37 Jahre) klinisch und radiologisch betreut. 9 Patienten blieben beieiner Progressionstendenz von 0,6°/Jahr ohne Therapie und wurden in regelmäßigen Abständenbeobachtet (Cobb-Winkel von 25,9° bei Erstvorstellung). 10 Patienten wurden für einen Zeitraum von6,7 Jahren mit einem Korsett versorgt (Cobb-Winkel bei Korsettanpassung 47,1°). Unter derKorsetttherapie zeigte sich eine Verschlechterung von 1,4°/Jahr. Bei 21 Patienten erfolgte bei einerBefundverschlechterung von 2,9°/Jahr im Alter von 10,9 Jahren (2. bis 18. Lebensjahr) die operativeVersorgung der jeweiligen Fehlbildung. Es wurden ventrale und/bzw. dorsale Spondylodesen mit/ohneInstrumentation sowie Wirbelkörperteilresektionen durchgeführt und eine Aufrichtung umdurchschnittlich 9,5° erreicht. Die Komplikationsrate betrug 38%.Diskussion: Vor dem Hintergrund dieser Langzeitergebnisse und der aktuellen Literatur wird dasheutige differenzierte Behandlungskonzept der Fehlbildungsskoliose an der OrthopädischenUniversitätsklinik Heidelberg dargestellt.Zusammenfasssung: Langzeitergebnisse der Orthopädischen Universitätsklinik bei der Behandlungder Fehlbildungsskoliose und aktuelles Therapiekonzept.

Samstag 13.3.200412.34-13.30

DRGs und Extremitätenrekonstruktion – Vorsitz Reichel H., Tschauner Ch.

DRGs und Extremitätenrekonstruktion 12.34

Titel: Korrekte Abbildung kinderorthopädischer Behandlungsfälle im deutschen DRG-System –eine Frage des Alters?

Autoren: Kaufmann, M. M., Siebert, C.H., Behrendt, W. Niethard, F.U.

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Anschrift: Orthopädische Universitätsklinik der RWTH AachenPauwelsstr. 3052074 [email protected], [email protected]

Einführung: Im G-DRG-System werden jedem Patienten ein individueller (PCCL) und einfallgruppenbezogener Schweregrad (Bewertungsrelation) zugeordnet. Bei genauer Analyse derSchweregradverteilungen bei kinderorthopädischen und erwachsenen Patienten wurde ein deutlicherUnterschied festgestellt. Die Definitionsfehler des Fallpauschalensystems, die dazu führen, werden indieser Arbeit demonstriert.Material und Methode: 1758 erwachsenen Patienten und 419 Kindern, die im Jahr 2002 in unsererKlinik behandelt wurden, wurden Fallpauschalen zugeordnet. Daraus wurde die Verteilung derpatientenbezogenen Schweregrade und der durchschnittliche fallgruppenbezogene Schweregrad(Casemix-Index) bestimmt. Für die jeweils häufigsten Fallgruppen wurden vergleichende Analysendurchgeführt.Ergebnisse: Bei annähernd gleicher Verteilung des PCC-Level in beiden Gruppen zeigte sich eindeutlicher Unterschied im Casemix-Index.Erwachsene: PCCL0: 72,44%, PCCL1: 0%, PCCL2: 10,52%, PCCL3: 12,31%, PCCL 4: 4,69%Kinder: PCCL0: 73,3%, PCCL1: 0%, PCCL2: 10,74%PCCL3: 13,13%, PCCL4: 3,1%Der CMI lag bei den Erwachsenen bei 1,42, bei den Kindern deutlich niedriger bei 1,15. Die Verweildauer als indirektes Maß für den jeweiligen Behandlungsaufwand war bei denkinderorthopädischen Behandlungsfällen länger als bei den Erwachsenen.Die Analyse der häufigsten Fallgruppen zeigte eine nur unzureichende Altersdifferenzierung. Diese istauf die vergleichsweise schlechte Bewertung kindlicher Begleiterkrankungen alsschweregradsteigernde Nebendiagnose und den für pädiatrische Patienten ungünstigen Alterssplitvieler DRGs zurückzuführen. Diskussion: Die korrekte Abbildung der erbrachten Leistung zur Sicherung der kostendeckendenVergütung ist eine wesentliche Vorraussetzung für die weitere Existenz kinderorthopädischerFachabteilungen und –kliniken. Das zur Zeit gültige DRG-System differenziert beikinderorthopädischen Behandlungsfällen nicht ausreichend. Hierzu ist ein mehrschichtigerer Alterssplitund die richtige Gewichtung der pädiatrischen Nebendiagnosen erforderlich.

DRGs und Extremitätenrekonstruktion 12.42

Titel: Die percutane Hemiepiphysiodese zur Korrektur der Valgusdeformität imoberen Sprunggelenk

Autoren: Sinclair M, Stücker R

Anschrift: Altonaer KinderkrankenhausOrthopädische AbteilungBleickenallee 38

22763 Hamburg

Abstract: Eine Valgusfehlstellung der distalen Tibia wird beiKlumpfussdeformitäten, Skelettdysplasien und neuromuskulärenErkrankungen häufig beobachtet. Neben der supramalleolaren Osteotomie, istdie temporäre Hemiepiphysiodese die Therapie der Wahl.

In 11 Fällen ( 7 Patienten) wurde eine temporäre, mediale Hemiepiphysiodeseder distalen Tibia durchgeführt. Hierzu wurde über eine Stichinzision amMalleolus medialis eine Cortikalisschraube fugenkreuzend eingebracht. ZumZeitpunkt des Eingriffs lag das Alter im Durchschnitt bei 12,5 Jahren. DerLDTA (lateral distal tibial angle) ergab einen Mittelwert von 76,5 Grad . Bei dreiPatienten lag ein neuromuskuläres Grundleiden vor. Zwei Patienten litten aneiner Skelettdyplasie, ein Patient an einer Chromosomenanomalie. Ein weiterPatient wies gelenknahe Osteochondrome auf.

Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung ergab der LDTA einen Mittelwert von86,3 Grad ( 85 bis 89 Grad). Die durchschnittliche, monatliche Korrektur nach

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Schraubenepiphysiodese lag bei 0,45 Grad . Ein oberflächlicher Wundinfekt,heilte folgenfrei aus.

Die perkutane Schraubenepiphysiodese zur Korrektur vonValgusfehlstellungen im oberen Sprunggelenk zeichnet sich durch eineneinfachen Eingriff geringer Morbidität aus. Eine Korrektur kann beiausreichendem Restwachstum sicher erreicht werden. FugenkreuzendenKnochenbrücke nach Schraubenentfernung oder ein bereits mehrfachbeschriebener Reboundeffekt nach Schraubenentfernung konnte auf Grundder bisher kurzen Nachuntersuchungszeit nicht festgestellt werden. EineÜberkorrektur von wenigen Grad wird zur Vermeidung einer Revalgisierungempfohlen

DRGs und Extremitätenrekonstruktion 12.50

Vergleichende Evaluation hydroxylapatitbeschichteter versus herkömmlicher Schanz-Schrauben beiVerwendung des Heidelberg External Fixation System

R Placzek*, M Ruffer°, G Deuretzbacher*, E Heijens°, L Meiss** Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Direktor: Prof.

Dr. W Rüther° Orthopädische Klinik Wiesbaden, Direktor: Prof. Dr. J Pfeil

Einleitung:

Bei der Verwendung von monolateralen Fixateur externe Systemen zur Längen– und/oder

Achskorrektur von Extremitäten werden Schanz-Schrauben über Wochen bis Monate in die langen

Röhrenknochen implantiert. Die mit der Implantationsdauer zunehmende Lockerungsrate dieser

Schrauben stellt ein Problem dar. In Tierversuchen wird für hydroxylapatitbeschichtete (HA) Schrauben

eine höhere Festigkeit und eine geringere Infektionsrate im Vergleich zu herkömmlichen Schrauben

beschrieben.

Es werden die klinische Anwendung von 47 hydroxylapatitbeschichtetenSchanz-Schrauben bei 12 Fixateur externe Montagen an der Klinik undPoliklinik für Orthopädie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorfund die klinische Anwendung von 45 herkömmlichen (Stahl) Schanz-Schrauben bei 9 Fixateur Montagen an der Orthopädischen KlinikWiesbaden standardisiert verglichen.

Material und Methode: Bei einer Implantationszeit von durchschnittlich 7 (3-11) Monaten bei denHA-Schrauben und 5,4 (3-10) Monaten bei den Stahlschrauben wurde beiImplantation das Anzugsdrehmoment und bei Schraubenentfernung dasLösedrehmoment gemessen (kalibrierter Drehmomentschlüssel, Fa.Rahsohl, Abweichung 1 0,4%). Klinisch relevante Infektionen d.h. Grad 3 und 4 n. HG Schmidt et al.(1990) wurden an Hand klinischer und radiologischer Kriterien erfasst.Aus den gemessenen Werten (nicht infiziert / infiziert) wurde nachintraindividueller Mittelung der Quotient aus maximalem Löse- undmaximalem Anzugsdrehmoment gebildet, da sich im Quotienten die inAbhängigkeit vom Implantationsort variierende Kontaktfläche zwischenSchraube und Knochen herauskürzt. Dieser Quotient diente alsParameter für die Verankerungsfestigkeit im Knochen. Es erfolgte einestatistische Analyse mittels t-test.

Ergebnisse:

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Nach klinischen und radiologischen Kriterien wurden 5 der HA-Schrauben und 4 der Stahlschraubenals 3° bzw. 4° infiziert gewertet. Eine vorzeitige Schraubenexplantation war in keinem Fall erforderlich.

Für den Quotienten aus maximalem Löse- und maximalem Anzugsdrehmoment zeigte sich für die

infizierten Schrauben zwischen den beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied.

Bei den nicht infizierten Schanz-Schrauben betrug der Quotient bei den HA-Schrauben 1,92, und beiden Stahlschrauben 0,76 und zeigte somit einen hoch signifikanten Unterschied (p=0,0002).

Diskussion:Für infizierte Schrauben zeigt sich bezüglich der Verankerungsfestigkeit zwischen HA-beschichtetenSchanz-Schrauben und herkömmlichen Stahlschrauben kein signifikanter Unterschied.Bei den nicht infizierten Schrauben zeigte sich für die Gruppe der HA-Schrauben eine signifikanthöhere Verankerungsfestigkeit im Knochen. Möglicherweise kommt hier ein in der Literatur diskutiertesEinwachsen der HA-Schrauben zum Tragen.

DRGs und Extremitätenrekonstruktion 12.58

Die progressive Reposition des Radiusköpfchens durch die Ulnaverlängerung mit Hilfe der Ilizarov-Technik bei Radiusköpfchenluxation nach Monteggiafrakturen

D.M. Müller, P. Gicquel, B. De Billy, M.C. Giacomelli, C. Karger, J.M. Clavert Unite d’ Orthopedie Pediatrique, Hopital Hautepierre, CHU Strasbourg

Studienziel: Untersuchung des Auskommens der geschlossenen Radiusköpfchenreposition durch dieUlnaverlängerung in der Ilizarov-Technik.

Material und Methode: Bei vier Kindern im Alter von 6-10 Jahren mit übersehener bzw.potstraumatisch progressiver Radiusköpfchenluxation nach Monteggiafraktur wurde durch eineUlnaverlängerung mit Hilfe der Ilizarov-Technik eine gedeckte Radiusköpfchen-reposition.durchgeführt In die Ringkonstruktion mit proximaler und distaler Fixation wurde ein diaphysärerOlivendraht als ulnoradialer Zugdraht in Repositionsrichtung integriert. Nach durchschnittlich 3wöchiger Verlängerung und insgesamt 2-3 monatiger Fixateurtragedauer wurden die Kinderabschließend bis zur vollständigen Konsolidierung mit einem Oberarmgips immobilisiert. DerNachuntersuchungszeitraum betrug 6 Monate bis 4 Jahre.

Resultate: Bei allen Kindern konnte eine erfolgreiche Einstellung des Radiusköpfchen nachvollzogener Ulnaverlängerung erreicht werden. Bei der letzten Kontrolluntersuchung zeigten sich beiallen Kindern die behandelten Ellenbogen mit symmetrischer und kompletter Gelenk-beweglichkeit. Imgenannten Nachuntersuchungszeitraum traten hierbei keine Reluxationen auf. Komplikation wareneine verzögerte Konsolidierung der Verlängerungsstrecke und eine reversible partielleRadialisschwäche.

Diskussion: Im Vergleich zu einer anderen Serie bei kongenitalen Luxationen sind die Ergebnisse beitraumatischen Radusköpfchenreposition deutlich überlegen.

Schlußfolgerung: Die „unblutige“ progressive Radiusköpfchenreposition mit Hilfe der Ulnakortikotomieund Kallusdistraction in Ilizarov Technik ist zuverlässig und erlaubt eine anatomisch nachhaltigeWiedereinrichtung des Radiusköpfchens bei übersehenen Luxationen infolge Monteggiafrakturen. Diemöglichen perioperativen Komplikation unterscheiden sich nicht wesentlich von denen der klassischenTechnik.

DRGs und Extremitätenrekonstruktion 13.06

Die Gelenkdistraktion mittels Ilisarow-Ringfixateur zur Therapie der beidseitigen OCD tali – einFallbericht

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Dr. Christopher Niedhart, Prof. Dr. Michael Weber

Orthopädische Universitätsklinik der RWTH Aachen, Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen,[email protected]

Die Therapie der OCD tali mit avitalem Areal besteht auch bei Kindern üblicherweise in derarthroskopisch gestützten retrograden Anbohrung mit nachfolgender Entlastung über Wochen bisMonate. Bei beidseitigem Befall ist die Entlastung nur im Rollstuhl möglich und damit für die Kindersehr einschränkend. Wir schildern den Fall eines 10jährigen übergewichtigen Mädchens mit beidseitiger großer OCD talimit subchondral avitalem Fragment. Die Therapie erfolgte mittels arthroskopisch gestützter retrograderAnbohrung und gleichzeitiger Anlage eines Unterschenkel-Ilisarow-Ringfixateurs zur Gelenkdistraktionund gleichzeitigen Lastübertragung beidseits. Arthroskopisch zeigte sich ein weicher, nichtbelastungsfähiger Knorpelüberzug. Die Mobilisation mit Ringfixateur war problemlos möglich. Bereits 2½ Monate postoperativ zeigte sich radiologisch eine fast vollständige Ausheilung, dieKontrollarthroskopie zeigte regelrechte Knorpelverhältnisse bei stabilem Untergrund.Durch die Behandlung mittels Ringfixateur beidseits wurden zwei Ziele erreicht:1. Schnelle Mobilisation unter Vollbelastung2. Induktion der Knochen-Knorpel-Regeneration durch GelenkdistraktionEin Ausheilen der OCD bds. nach nur 2 ½ Monaten war bei der Größe des Befundes auch imKindesalter erstaunlich. Obwohl es sich nur um eine Einzelfalldarstellung handelt, propagieren wir denEinsatz der Gelenkdistraktion zur Knochen/Knorpelregeneration am OSG.

DRGs und Extremitätenrekonstruktion 13.14

Skelettalterbestimmung während der Pubertät – Wertigkeit radiologischer Methoden an Ellenbogen und Hand

Y.P. Charles, V. De Rosa, A. Diméglio

Service d’orthopédie pédiatrique, Hôpital Lapeyronie, 371 Av du Doyen G. Giraud, 34295 MontpellierCedex 5, France – Email: [email protected]

Einleitung

Die Skelettalterbestimmung ist während des pubertären Wachstumsschubes für viele operativeIndikationsstellungen zur Einschätzung des Restwachstums unabdingbar. Der Atlas nach Greulich &Pyle weist während der kritischen Phase, 11-13 Jahre bei Mädchen und 13-15 Jahre bei Jungen, zweiNachteile auf: das Fehlen halbjähriger Unterteilungen und klarer röntgenmorphologischerVeränderungen an der Hand. Ergänzt wird diese Methode durch die Knochenalterbestimmung amEllenbogen gemäß Sauvegrain, die sich in dieser Periode durch eine klare Reifung und Unter-teilungder Knochenkerne auszeichnet. Die in Montpellier genutzte Methode erweist sich als einfach undorientiert sich hauptsächlich am Olecranon. Ziel der vorliegen-den Studie ist die Überprüfung derWertigkeit dieser Methoden.

Material und Methodik

Es wurden jeweils Röntgenbilder der linken Hand a.-p. sowie des Ellenbogens a.-p. und seitlich bein=60 Mädchen und n=60 Jungen während des pubertären Wachs-tumsschubes durch dreiOrthopäden gemäß der Methoden nach Sauvegrain sowie Greulich & Pyle bewertet. JedeRöntgenaufnahme wurde in 2 Durchgängen duch jeden Leser beurteilt. Die Interpretation amOlecranon wurde lediglich durch den Begründer dieser Methode vorgenommen. Anhand der Datenwurde die Korrelation zwischen den Beobachtern nach Bestimmungsart sowie die Wiederholbarkeitder Versuche untersucht. Des weiteren wurden die Ergebnisse nach Greulich & Pyle mit denen nachSauvegrain korreliert.

Ergebnisse

Insgesamt ließ sich das Skelettalter am Ellenbogen präziser und schneller ermitteln. Insbesonderelässt sich die Morphologie des Olecranons in charakteristische und leicht identifizierbare halbjährige

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Sequenzen unterteilen. Der Korrelationskoeffizient betrug für die Bestimmung an der Hand zwischenden Beobachtern r=0,88 und 0,93 am Ellenbogen. Die Skelettalterbestimmung nach Sauvegrain undam Olecranon zeichneten sich durch eine geringfügig bessere Wiederholbarkeit (r= 0,96 bzw. 0,95) alsdie Methode nach Greulich & Pyle (r=0,92) aus. Die Korrelation zwischen Knoch-enalter an der Handund am Ellenbogen lag bei r=0,85.

Schlussfolgerung

Die Bestimmung des Skelettalters am Ellenbogen erweist sich zusätzlich zur Standardmethode nachGreulich & Pyle als nützliche Information und sicher reproduzierbare Methode. Aufgrund ihrereinfachen Anwendung wird die Röntgen-aufnahme des Ellenbogens, und insbesondere dieRöntgenmorphologie des Olecranons, in Montpellier mittlerweile routinemäßig zur Bestimmung derSkelett-maturität in der Phase um den pubertären Wachstumsschub genutzt.

DRGs und Extremitätenrekonstruktion 13.22

3-dimensionale Korrektur kongenitaler Handgelenkdeformitäten mit Fixateur externe

Autor: Lauen, Joachim, Dr.med.Coauthoren: Eisenbeis, K., Zichner, L.

Orthopädische Universitätsklinik und Poliklinik Friedrichsheim Frankfurt a. M.Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. L. ZichnerEmail: [email protected]. 2, 60528 Frankfurt a.M.-NiederradTel.: 0696705231, Fax 0696705824

Die Inzidenz angeborener Deformitäten des Unterarmes ist gering. Es handelt sich zumeist umkomplexe Deformitäten mit Längendefizit. Im Zeitraum von 1999-2003 führten wir 18 3-dimensionale Rekonstruktionen des distalen Unterarmesdurch. Das Alter der Patienten lag zwischen 10 und 25. Indikationen waren komplexe Deformitäten beimultiplen kartilaginären Exostosen, Madelung´ Deformität, angeborene Minusvarianten undtraumatische Epiphysenstörungen. Die Achskorrektur erfolgte über Keil-Kortikotomien, dieStabilisierung und anschließende Kallusdistraktion mittels monolateralem Fixateur externe. AlsFixateursysteme wurden verschiedene monolaterale Systeme, vorwiegend eine Rail Modifikation desOrthofix Handgelenkfixateurs verwandt. Die spezielle Zugangstechnik erlaubt eine Pinplatzierung ohneTransfixation von Sehnen oder Muskeln. Beginn der Kallusdistraktion am 7.-10. p.o. Tag begonnen,1mm/Tag, der Längengewinn betrug zwischen 1und 7cm. In allen Fällen konnte durch Achskorrektur und Längenrekonstruktion die Stabilität und Funktion desHandgelenkes verbessert werden. Das Bewegungsausmaß wurde in keinem der Fälle verringert, dasGesamtbewegungsspiel in funktionellere Ebenen verlagert. Die Komplikationsrate war außerordentlichgering, es waren lediglich 4 oberflächliche Pininfektionen zu verzeichnen. Die Konsolidierungsphasewar zeitgerecht. Systemprobleme konnten durch eine eigene Rail-Modifikation behoben werden.Die monolaterale Platzierung des Fixateurs und die spezielle Zugangs- und Operationstechnikermöglichen Achskorrekturen in Kombination mit Verlängerungen und bieten den funktionellen Vorteil,das Ausmaß der Verlängerung am Bewegungsspiel zu kontrollieren.

Samstag 13.3.200414.30-15.44

Hüft- und Kniegelenk – Vorsitz

Hefti F., Martini F.

Hüft- und Kniegelenk 14.30

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Die minimalinvasive Behandlung der Epiphysiolysis capitis femoris

A. Kochs, E. Abeler, F. U. Niethard Orthopädische Klinik der RWTH Aachen, Pauwelsstrasse 30, 52074 Aachen, Tel.: 0241-8089410,Fax: 0241-8082453, [email protected]

Fragestellung: Bietet die perkutane Stabilisierung der ECF mittels kanülierter Titanschrauben Vorteile gegenüberdem routinemäßigen Verfahren mittels Kirschner-Drähten?

Material und Methode: Seit 2000 führen wir in der Behandlung der ECF routinemäßig eine perkutaneSchraubenosteosynthese mittels vor- und rückschneidenden kanülierten Titanschrauben durch.Hierzu wird ein Kirschnerdraht perkutan unter Bildwandlerkontrolle zentral in die Epiphyseeingebracht. Nach Ausmessen der intraossären Länge erfolgt das Einbringen einer Schraube,welche das zu erwartende Restwachstum in Anbetracht des Alters berücksichtigt.Ergebnisse: Eine sichere Platzierung der Titanschrauben konnte immer erreicht werden. EineBeeinträchtigung des Restwachstums lies sich nicht nachweisen. Das Behandlungsziel derFixierung der Hüftkopfepiphyse unter Erhalt des Restwachstums konnte erreicht werden. Bei den bisher durchgeführten Metallentfernungen ergaben sich Probleme. Es konnte zwarperkutan die Schraube aufgefädelt werden, aufgrund des guten Knochen-Implantat-Verbundeskonnte das Material aber z.T. auch nach Erweiterung des operativen Zugangs nicht entferntwerden.

Diskussion: Die von uns dargelegte Technik bietet die minimalinvasive Möglichkeit der sicheren Behandlungder ECF. Vorteile liegen in der kurzen Operationszeit, der sicheren Platzierung in derHüftkopfepiphyse ohne Risiko der postoperativen Dislokation und dem Erhalt des Wachstums mitder Möglichkeit zur Remodellierung. Bisher ungelöst sind die Probleme bei der Metallentfernung. Wir hoffen, bis zumVortragszeitpunkt hierzu Lösungsansätze darlegen zu können.

Zusammenfassung: Bei der Behandlung der ECF führen wir seit 4 Jahren routinemäßig eine perkutane Stabilisierungder abgerutschten Epiphyse mittels einer, zentral eingebrachten Titanschraube durch. DieVorteile liegen im minimalen Zugang, der kurzen Operationszeit, der sicheren Implantation desOsteosynthesemateriales ohne Gefahr einer postoperativen Dislokation und der Möglichkeitkernspintomographischer Kontrollen. Aufgrund des guten Einwachsverhaltens des Materials ergeben sich aber Probleme bei derMetallentfernung. Die Ergebnisse von mittlerweile über 20 durchgeführten Behandlungen werden unter kritischerWürdigung der Probleme bei der Metallentfernung dargestellt.

Hüft- und Kniegelenk 14.38

12 -Jahresverlauf einer caudalen Hüftsubluxation nach offener Reposition einer hohenHüftluxationA. L. MeissKlinik und Poliklinik für OrthopädieUniversitätsklinikum Hamburg-EppendorfMartinistr. 5220246 [email protected]

Page 22: Abstracts 18. Jahrestagung der Deutschsprachigen ... · Abstract: Bei einem 3-jährigen Jungen wurde in hochseptischem Zustand eine Kürettage des osteomyelitischen Herdes durchgeführt.

Im Rahmen einer offenen Reposition einer hohen Hüftluxation li. und ergänzenden intertrochantärenvarisierenden derotierenden Osteotomie im Alter von 4 Monaten kommt es zu einer Hüftsubluxationnach caudal. Der CCD-Winkel ist deutlich erniedrigt.Das Mädchen lernt zeitgerecht zu gehen und ist auch in seiner weiteren Entwicklung nichteingeschränkt. Erst nach dem achten Lebensjahr kommt es zu einer zunehmenden Aufrichtung des Schenkelhalsesund einer Rezentrierung des Hüftkopfes. Mit zwölf Jahren liegt klinisch und radiologisch einweitgehend normaler Hüftgelenksbefund vor. Die ehemalige Coxa vara ist nur noch an einer leichtenVerringerung der artikulo-trochanteren Distanz erkennbar.

Der Fall demonstriert das enorme Remodellierungspotential des kindlichen Hüftgelenkes im Laufe vonvielen Jahren.

Hüft- und Kniegelenk 14.46

Beobachtungen zur Pfannenveränderung bei Morbus Perthes

Meurer, Andrea; Giesa, Markus; Engelhardt, Oliver; Kuhn, Harald; Kreitner, Karl-Friedrich

Einleitung: Aufgrund der gegenseitigen Beeinflussung des Wachstums von Pfanne und Kopf ist beiPatienten mit Morbus Perthes mit einer Formveränderung der Pfanne im Verlauf zu rechnen. Fragestellung: Wir untersuchten diesen Zusammenhang an unserem Patientengut hinsichtlich desEinflusses der Catterall - Stadien sowie unterschiedlicher Therapieformen.Methodik: 66 Patienten mit 76 betroffenen Hüftgelenken wurden im Durchschnitt 5,6 Jahre nach derErstdiagnose nachuntersucht. 18 Patienten waren rein konservativ, 18 Patienten rein operativbehandelt worden. 33 Patienten erhielten einen konservativen Therapieversuch und wurden dannoperativ versorgt. In die Studie eingeschlossen wurden nur Patienten mit einer intertrochantärenVarisationsosteotomie.Die Röntgenbilder wurden ausgewertet zum Zeitpunkt der Diagnosestellung, der stärkstenFragmentation, prä- und postoperativ sowie bei der Nachuntersuchung. Parameter waren Catterall -Stadien und Stulberg - Endergebnis, der Epiphysen- (EQ) und Pfannen - Quotient (PQ), der Pfannen –Kopf - Quotient (PKQ) sowie der von Niedhardt angegebene Pfannen-Kopf-Verformungsindex (PKV).Resultat: Der PQ und EQ bei der Nachuntersuchung korrelierten mit dem Catterall - Stadiumunabhängig von der Therapieform. Jedoch zeigten die konservativ behandelten Catterall IV Patientendas schlechteste Endergebnis. Der PKQ erbrachte für die rein operativ behandelten Catterall IV –Patienten bessere Ergebnisse als bei konservativer Therapie.Nach unseren Beobachtungen scheint die operative Therapie in den höheren Catterall - Stadien einebessere Kopfzentrierung zu ermöglichen und damit konsekutive Störungen der Pfannenentwicklung zureduzieren.

Hüft- und Kniegelenk 14.46

Titel Hypercontainment-Therapie bei M.Perthes

Autoren Dr.med.Gregor Schönecker, Dr.med.Ernst Sendtner,Dr.med.Bernhard Koester

Anschrift Orthopädische Universitätsklinik RegensburgSektion Kinderorthopädie/KindertraumatologieKaiser-Karl-V.-Allee 3D - 93077 Bad AbbachDeutschlandmail [email protected] 09405 184826

Abstract Fragestellung: Die Therapie des M.Perthes orientiert sich anden grundsätzlichen Prinzipien "Motion" und "Containment". Der Begriff desContainment ist in

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der Literatur nicht exakt definiert, durch eine Kombinationder Salter´schen Beckenosteotomie mit einer intertrochantären femoralenOsteotomie soll eine

vollständige Hüftkopftiefeinstellung in das Acetabulum undein besseres Ausheilungsergebnis erzielt werden.

Methodik: 43 Patienten, die aufgrund eines M.Perthes imZeitraum vom 01.März 2001 bis zum 31.August 2003 operativ mittels Becken-und

Femurosteotomie versorgt werden mussten, werden unterklinischen und radiologischen Kriterien untersucht.

Ergebnisse: 43 Patienten im Alter zwischen 4 und 12 Jahrenwerden aufgrund klinischer und radiologischer head-at-risk-Zeichen unter derIdee des

"Hypercontainment" operiert. Wir haben "Hypercontainment"als Kombination von Salter´scher Beckenosteotomie und intertrochantärerFemurosteotomie mit dem Ziel der tiefen Hüftkopfeinstellungdefiniert. Die Pat. wurden im Durchschnitt 18 Monate postoperativnachuntersucht. Dabei zeigt sich u.a. eine

postoperative Verbesserung der gesamten dreidimensionalenHüftbeweglichkeit um ca. 50 Grad und eine Verbesserung derHüftkopfüberdachung durch

Vergrößerung des CE-Winkels um ca. 15 Grad, aber auch eineZunahme der Glutäalinsuffizienz mit Trendelenburg-Duchenne-Phänomen undhinkendem

Gangbild für die ersten sechs Monate postoperativ.Diskussion: Therapieergebnisse beim M.Perthes sind sinnvoll

erst im Erwachsenenalter zu bewerten, die optimale Therapie bleibt offen.Wir definieren das

Prinzip des Hypercontainment als Kopftiefeinstellung durchKombination von Becken- und Femurosteotomie. Dabei werden durch dieKombination der beiden

bekannten OP-Prinzipien die Nachteile der einzelnenVerfahren vermieden, die operationsspezifischen Vorteile treten in denVordergrund. Die kurzfristigen

Ergebnisse der ersten 43 Patienten ermutigen, die operativeTherapie nach diesem Prinzip fortzuführen.

Dr.med.Gregor SchöneckerSpezielle Orthopädische ChirurgieKinderorthopädie/KindertraumatologieOrthopädische Universitätsklinik RegensburgKaiser-Karl-V.-Allee 3D - 93077 Bad AbbachDeutschlandTel 09405 184826mail [email protected]

Hüft- und Kniegelenk 15.02

Ist eine gipsfreie Behandlung nach Salter-Beckenosteotomie bei ICP-Patienten möglich?

Wiedenhöfer, Bernd 1, Hein, Isolde2, Beider, Mark1, Forst, Jürgen1, Moos, Norbert2

1Orthopädische Klinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg2 St. Josef Hospital Bonn

Wiedenhöfer, Bernd, Dr. med., Orthopädische Klinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Rathsberger Strasse 57, 91054 Erlangen, Tel. : 09131-822908, Fax: 09131-8523565,[email protected]

Fragestellung: Eine Hüftluxation tritt bei Patienten mit ICP in Abhängigkeit von der Einschränkung dermotorischen Fähigkeiten der Patienten häufig auf. Tetraparesen sind in bis zu 70%, Hemi- und

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Diparesen in ca. 7% betroffen. Die Salter-Beckenosteotomie gehört zu den Behandlungsoptionen inder Therapie von Hüftdysplasien, Subluxationen und Luxationen bei Patienten mit ICP. Gegenstandder Studie war die Überprüfung der Effektivität einer gipsfreien Nachbehandlung.Methodik: 19 Hüften von Patienten mit ICP wurden durch eine Salter-Osteotomie behandelt. DasDurchschnittsalter bei Operation betrug 9,98 Jahre. Die Hüften wurden präoperativ, postoperativ und 12 Wochen postoperativ radiologisch ausgewertet.Auf den Beckenübersichtsaufnahmen wurden der ACM-, der AC- und der CE-Winkel gemessen.Anhand des Severin Scores wurde eine qualitative Bewertung der radiologischen Ergebnissevorgenommen. .Ergebnisse: Es fanden sich präoperativ Luxationen nach Tönnis I°: 11, II°: 4 , III°: 3 , IV°: 1.Durchschnittlich betrug der CE-Winkel präoperativ 8,4° [0°-25°], postoperativ 19,95° [5°-45°]. Dasentspricht einer durchschnittlichen Verbesserung um 68,5%. Postoperative Korrekturverluste, bezogenauf die erste postoperative Röntgenuntersuchung, wurden bei 4 Hüften (21%) für den CE-Winkelbeobachtet. 2 Hüften verschlechterten sich nicht signifikant um 3°, 1 um 18° und eine um 28°. 15Hüften zeigten unveränderte (6 Hüften) oder verbesserte (9 Hüften, durchschnittlich 6,7°,entsprechend 47,3%) CE-Winkel. Der Severin Score betrug präoperativ durchschnittlich V undpostoperativ II mit 92% stabilen Ergebnissen. Reluxationen wurden nicht beobachtet.Diskussion und Zusammenfassung: Bei 89% der Hüften konnte kein signifikanter Korrekturverlust trotzgipsfreier Nachbehandlung verzeichnet werden. Der Severin-Score konnte bleibend umdurchschnittlich 3 Grade verbessert werden.

Hüft- und Kniegelenk 15.10

Verlaufsbeobachtung nach Bailey-Nagelung bei Osteogenesis imperfecta

O. Engelhardt (1), M. Giesa (1), T. Achenbach (2), A. Meurer (1)

(1) Orthopädische Klinik und Poliklinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz,Langenbeckstr. 1, 55101 Mainz, [email protected]

(2) Klinik und Poliklinik für Radiologie der Johannes Gutenberg-Univerität Mainz

Einleitung: Die Osteogenesis imperfecta ist eine seltene Erkrankung mit einer Inzidenz zwischen1/30000 und 1/60000. Die intramedulläre Schienung der betroffenen Röhrenknochen mittels Bailey-Nägeln stellt die Standardversorgung dieser Patientengruppe dar.Material/ Methode: In der Orthopädischen Universitätsklinik Mainz wurden in den Jahren 1991-200354 Patienten mit einer Osteogenesis imperfecta mittels Bailey-Nagelung operativ versorgt. 31Patienten konnten klinisch und radiologisch postoperativ nachuntersucht werden. Ein Grossteil derPatienten wurden an mehreren Lokalisationen behandelt. Die Indikation für die Bailey-Nagelung wurdemeist gestellt bei mindestens 3 Frakturen des betroffenen Knochens und ausreichenderMarkraumweite. Die Patienten waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung im Durchschnitt 10,3 Jahrealt.Ergebnisse: 20 Patienten mussten im Verlauf aufgrund von Nagelkomplikationen undAchsfehlstellungen erneut versorgt werden. Die postoperative Nachbehandlung erfolgte im Gips für 6 Wochen. Die stationäre Behandlungsdauerbetrug durchschnittlich 14 Tage. Anschließend erfolgte eine erneute stationäre Behandlung zurradiologischen Verlaufskontrolle, Gipsabnahme und Mobilisation.Zusammenfassung: Die Ergebnisse werden präsentiert hinsichtlich peri- und postoperativerKomplikationen, Blutverlust und Rehabilitation im weiteren Verlauf.

Hüft- und Kniegelenk 15.18

Das Kniegelenk bei der multiplen Osteochondromatose (MHO)

Johannes Correll

Orthopädische Kinderklinik D-83225 Aschau([email protected])

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Einleitung: Die multiple heritidäre Osteochondromatose (MHO) ist eine seltene Erkrankung. Sie kannam Kniegelenk zu erheblichen Problemen führen, da am distalen Femurende und/oder am proximalenUnterschenkelende Osteochondrome unterschiedlicher Größe nachzuweisen sind. Ein besonderesProblem sind die Beinachsenfehlstellungen, die sich in Folge der Grunderkrankung einstellen und derKorrektur bedürfen.

Material und Methode: Von 1994 bis 2002 haben wir 21 Patienten mit einer MHO betreut. 10Patienten wurden nur beraten, sie mussten nicht therapiert werden. Bei 11 Patienten erfolgteninsgesamt 28 Operationen, wobei 7 mal am Kniegelenk Osteochondromata entfernt werden müssen.In 4 Fällen war eine komplexe Achsenkorrektur der unteren Extremitäten mittels der Ilizarov-Methodenotwendig.

Diskussion: Die MHO am Kniegelenk muss dann therapiert werden, wenn Beschwerden oderFunktionsstörungen auftreten, insbesondere natürlich dann, wenn sich der Verdacht auf eine maligneEntartung nicht ausschließen lässt. Auch wenn die psychische Belastung aufgrund der kosmetischauffälligen Veränderungen sehr groß ist, sollten die kosmetische Operationen nur mit grössterZurückhaltung erfolgen. Die Korrektur einer Beinachsendeformität darf nicht nur das Kniegelenk selbstberücksichtigen, sondern muss die gesamten Achsenverhältnisse des Beines in sämtlichen Ebenenmit einbeziehen. Für deren Berechnung eignet sich besonders gut die CORA-Methode, die für diegenaue Planung unerlässlich ist. Sie ist Voraussetzung für die Anwendung der Ilizarov-Methode, diekomplexe Korrekturen in einem einzeitigen (langdauernden) Schritt ermöglicht. Alternativ kommenauch Epiphyseodesen in Frage.

Hüft- und Kniegelenk 15.26

Die angeborene KniegelenksluxationDas überstreckte Knie

Klaus Parsch und Thomas Ilchmann

Orthopädische Klinik OlgahospitalBismarckstr. 870176 Stuttgart

e-mail: [email protected]

Abstrakt:Fragestellungen:- - Unterscheidung der drei Formen: überstrecktes Knie, Subluxation, Luxation- - Wie häufig kann konservativ behandelt werden? - - Wann muss operiert werden? - - Sind die Ergebnisse zufriedenstellend? - - Bleiben die erreichten Funktionen erhalten?

Material: Von 1990-2003 wurden 48 Kinder mit 54 überstreckten Kniegelenken bzw.Kniegelenksluxationen gesehen. 5 Kinder litten an einem Larsensyndrom mit mehreren luxiertenGelenken plus Gesichtsbesonderheit. Methode: Bei allen Betroffenen wurde die Klassifikation per Ultraschall gemacht36 Kinder mit 38 betroffenen Kniegelenken wurden ausschließlich konservativ mit Manipulation ohne inmit Narkose und anschließender Gipsruhigstellung in erreichter Korrektur behandelt. Die erfolgreicheinitiale Reposition des Kniegelenkes wurde durch Krankengymnastik, vereinzelt durch Pavlikbandageweiter gesichert.Bei 12 Kindern wurde vom Seniorautor zwischen 4 und 12 Monaten eine offene Reposition mit VYPlastik der Quadrizepssehne, medialer und lateraler Arthrolyse durchgeführt. Vereinzelt wurde auchdie Patellarsehne verlängert.Ergebnisse: Der Erfolg der konservativen Therapie ist unabhängig von der Klassifikation. Der Erhaltder Flexionsfähigkeit bedarf einer physiotherapeutischen Dauerweiterbehandlung. 90 ° Beugungkonnten in 80% der Betroffenen erhalten werden. Die Kollateralbänder und Kreuzbänder waren fest. Die Indikation zur Operation war nicht abhängig von der Klassifikation, sondern vor allem von derkonservativ erreichbaren Flexionsfähigkeit. Die operativ versorgten Kniegelenke zeigten im

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Durchschnitt eine bessere Beugefähigkeit von um 120°. Die Kollateralband und Kreuzbandführung warintakt. Die Röntgenkontrollen zeigen eine weitgehende Remodellierung der Tibiaantekurvation sowieeine extrem flache Eminentia intercondylica. Die Kniegelenkskontur bleibt klinisch auf Dauerverstrichen.

Hüft- und Kniegelenk 15.34

Auswertung der Operationsergebnisse nach Spongiosaumkehrplastik beijuveniler Osteochondrosis dissecans des Kniegelenkes mittels indirekterMR Arthrographie (iMR-A) und klinischem Befund.

K. E. Roth , B. Nafe , K.-F.Kreitner , A. Meurer, J.-D. Rompe

Orthopädische Klinik und PoliklinikUniversitätsklinik MainzLangenbeckstr. 155131 Mainz

Ziel der Studie war die Evaluation des Nutzens der indirektenMR-Arthrographie (iMR-A) hinsichtlich des Einschätzung desOperationserfolges bei der Behandlung der Osteochondrosis dissecans (OD)des Kniegelenkes.

Material und Methode:24 Patienten mit kernspintomographisch nachgewiesener OD desKniegelenkes wurden durch eine arthroskopisch assistierte retrogradeAnbohrung und Spongiosaumkehrplastik behandelt. Nach einer mittlerenNachbeobachtungszeit von 57 Monaten wurden alle Patienten klinisch,radiologisch und durch eine standardisierte iMR-A mit intravenöserApplikation von Kontrastmittel nachuntersucht.

Ergebnisse:Der klinische Befund zeigte eine Verbesserung des Lysholm Scores um 18%(von 73 auf 86 Punkten; p=0,0001) und des HSS Scores um 26% (von 70 auf88 Punkte; p=0,0001).18 Patienten erreichten gute bzw. sehr gute Ergebnisse. Mit derpostoperativen iMR-A identifizieren wir 8 Grad 0, drei Grad 1, siebenGrad 2, vier Grad 3 und zwei Grad 4 Läsionen nach Nelson. Die Grad 3 und4 Läsionen gingen mit einem mittleren Lysholm Score von 66 Punkten undeinem mittleren HSS Score von 69 Punkten einher, während die Grad 0-2Läsionen einen durchschnittlichen Punktwertvon 94 bzw. 95 Punkten erreichten. Die Korrelation war ausreichend(r=0,873).

Schlussfolgerung:Die indirekte MR-Arthrographie vermittelt detaillierte Informationeninsbesondere bezüglich der Vitalität des osteonekrotischen Areales beider Osteochondosis dissecans. Es zeigt sich ein enger Zusammenhangzwischen den MRT Befunden und dem klinischem Ergebnis.

Samstag 13.3.200415.44-16.56

Tumoren, Infektionen und medikamentöse Therapie – Vorsitz Parsch K., Carstens C.

Tumoren, Infektionen und medikamentöse Therapie 15.44

Chronisch nicht-bakterielle Osteomyelitis im Kindesalter

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Hermann J. Girschick1, Sebastian Surbaum 3, Stephan Kirschner 2 , K Darge 4, PeterSchneider5, Peter Raab2

1 Department of Pediatrics, Josef-Schneider-Str. 2, 97080 Würzburg [email protected]

2 Kinderorthopädie, König-Ludwig-Haus Orthopädische Kliniken3 Institut f. Hygiene und Mikrobiologie4 Institut f. Radiology, Sektion Pädiatrische Radiologie5 Klinik für Nuklearmedizin, Universität Würzburg

Fragestellung: Die Diagnostik und Therapie der chronisch nicht-bakteriellenOsteomyelitis (CNO) im Kindesalter sollen im Rahmen einer Langzeitbetreuung erarbeitetwerden. Als Synonyme gelten die Diagnosen CRMO, SAPHO-Syndrom,lymphoplasmazelluläre Osteomyelitis, etc. Methoden. Wir haben 30 betroffene Kinder (mittleres Alter 11 Jahre) für die Dauer vonmindestens 5,5 Jahre betreut. Die Diagnose CNO wurde mittels eines klinischen Scores undverschiedener bildgebender Verfahren gestellt. Eine Knochenbiopsie wurde in 25 Fällendurchgeführt und war kulturell und molekularbiologisch steril. Der therapeutische Effekt vonNaproxen, ein NSAID, und von oralen Glukokortikoiden bei gehäuften Rezidiven wurdeevaluiert. Ergebnisse. 18 von 30 Patienten hatten nach/während der Therapie ein einmaliges Auftretenvon CNO ohne Rezidiv, 12 Patienten rezidivierten trotz Therapie. 27 Betroffene erhieltenNaproxen (15mg/kg/Tag) durchschnittlich für 13,4 Monate. Die Therapiedauer von Kindern miteinmaligem Ereignis betrug 9,2 Monate. Naproxen konnte die Entzündung in dieser Gruppeeffektiv kontrollieren. Die mittlere Therapiedauer von Rezidivpatienten betrug 25 Monate. In 7davon war eine Remission mit Naproxen alleine nicht erreichbar. Wiederum 5 davon konntenmit oralen Glucokortikoiden für die Dauer von 27 Tagen (Prednison 2 mg/kg/Tag über 7 Tage,dann sukkzessive ausgeschlichen) eine dauerhafte Remission erreichen. Ein Patient erreichtekeine dauerhafte Remission. Zu Beginn hatten 24 Kinder eine Arthritis Läsions-naherGelenke. Im Verlauf wurde bei 4en die Diagnose Enthesitis related Arthritis, das Rheuma desJugendlichen gestellt. Langristige Veränderungen am Knochen bis auf eine lokaleHyperostose konnten nicht gefunden werden. Diskussion/Zusammenfassung. Die Mehrheit der CNO Patienten profitieren vom Einsatzvon NSAID, im Einzelfall kann eine Steroidtherapie erforderlich sein. Eine prospektivemultizentrische interdisziplinäre Studie zur CNO wird vorgestellt.

Tumoren, Infektionen und medikamentöse Therapie 15.52

Behandlung einer chronisch-sklerosierenden Femurosteomyelitis durch partielleSegmentresektion und distales Femurallograft – Fallbeschreibung

Decker Th, Ulbricht S, Reichel H

Anschrift:Dr. med. Th. Decker, Universitätsklinik und Poliklinik für Orthopädie der MLUHalle-Wittenberg, Magdeburger Str. 22, 06097 Halle (Saale) Email: [email protected]

Einleitung: In der Behandlung chronischer Osteomyelitis-Formen hat sich ein deutlicher Wandelvollzogen: eher konservative Therapiekonzepte wurden zunehmend von der radikalen chirurgischenHerdsanierung verdrängt, für den Knochendefektaufbau werden heute autogene Knochentransplantateoder die Kallusdistraktion empfohlen. Defektrekonstruktionen durch strukturierte Allografts stellen dieAusnahme dar.Fallbeschreibung: Ein 14jähriges Mädchen mit einem Brodie-Abszess im linken medialenFemurkondylus wurde initial durch CT-gestützte Herdausräumung und Antibiotikagabe behandelt.Aufgrund von Befundprogredienz und Übergang in eine chronisch-sklerosierende Osteomyelitis wurdedann eine erweiterte Herdausräumung mit Gentamicin-PMMA-Ketteneinlage vorgenommen. Trotz

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lokaler und systemischer Antibiose war der Befund weiter progredient, bis nahezu der gesamtemetadiaphysäre Übergang des distalen Femurs auf 10 cm Länge unter Einbeziehung von zwei Drittelnder kortikalen Zirkumferenz von der chronisch-sklerosierenden Osteomyelitis betroffen waren. Wir entschlossen uns zur En-bloc-Resektion des osteomyelitischen Femuranteils unter Erhalt derdistalen Epiphyse und einer lateralen Kortikalisbrücke. Der Defekt wurde mit Copal-Knochenzementaufgefüllt und mit einem winkelstabilen internen Fixateur (LISS) überbrückt. Nach 1 Jahr wurde dasFremdmaterial entfernt und der Defekt mit einem strukturierten Allograft aus einemgefrierkonservierten distalen Femursegment (Deutsches Institut für Zell- und Gewebeersatz Berlin)rekonstruiert. 2 Jahre später ist die Patientin bei exzellenter Kniegelenksfunktion klinischbeschwerdefrei, paraklinisch und radiologisch ist die Infektion saniert, das Allograft ist radiologischstabil integriert. Schlussfolgerung: Bei chronischen Osteomyelitis-Formen ist ein radikales Debridement des avitalenund infizierten Knochengewebes unverzichtbar. Bei ausgedehnter Infektionssituation muss auch eineEn-bloc-Resektion in Betracht gezogen werden. Nach sicherer Infektionssanierung kann dieRekonstruktion ausgedehnter Halbschaftdefekte durch strukturierte allogene Knochentransplantateerwogen werden.

Tumoren, Infektionen und medikamentöse Therapie 16.00

CT- gestützte Therapie bei Osteoidosteomen

T. Klonschinski, O. Engelhardt, T. Achenbach, A. Meurer

Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universität Mainz, 55101 [email protected]

Einleitung:Therapie der Wahl des Osteoidosteoms ist die operative Resektion. Bei Resektion in einemlasttragendem Knochenareal ist zumeist eine mehrwöchige postoperative Immobilisation erforderlich.Um die enstehenden Defekte so gering wie möglich zu halten, führten wir eine CT-gestützteEntfernung des Nidus mit HiTT durch.

Methode:Die CT-gestützte Entfernung des Osteoidosteom erfolgte bei 4 Patienten. Bei 2 Patienten wurde derNidus mit perkutaner Hochfrequenz induzierter Thermotherapie (HiTT) unter CT-Kontrolle behandelt.Bei 2 weiteren Patienten wurde der Nidus unter CT-Kontrolle markiert und anschließend operativentfernt.

Ergebnisse:Ein Jahr postinterventionem wurden die Patienten klinisch und radiologisch nachuntersucht. AllePatienten zeigten sich sowohl nach HiTT als auch nach CT-gestützter Markierung beschwerdefrei.Postoperativ war eine sofortige Vollbelastung möglich. Ein Rezidiv ließ sich nicht beobachten

Diskussion:Minimal invasive Verfahren wie die perkutane CT-gesteuerte HiTT und die CT-gestützte Entfernungkönnen als sichere und effektive Techniken gelten, bei geringer Belastung und kurzer Hospitalisationfür den Patienten.

-- Dr. Thomas KlonschinskiKlein Winternheimer Weg 5855129 Mainztel.:06131/593745mobil: 0177/7931677

Tumoren, Infektionen und medikamentöse Therapie 16.08

Titel: Minimal-invasive Therapie bei OsteoidosteomAutoren: Manfred Nelitz, Götz Röderer, Wolfhart Puhl, Klaus Huch

Page 29: Abstracts 18. Jahrestagung der Deutschsprachigen ... · Abstract: Bei einem 3-jährigen Jungen wurde in hochseptischem Zustand eine Kürettage des osteomyelitischen Herdes durchgeführt.

Anschrift: Dr.med.Manfred Nelitz

Rehabilitationskrankenhaus Ulm

Orthopädische Klinik der Universität Ulm

Oberer Eselsberg 45

89081 Ulm

e-mail: [email protected]

Fragestellung:Das Osteoidosteom ist durch einen zentralen Nidus gekennzeichnet, dessen Entfernung zurAusheilung und Schmerzfreiheit führt. Verschiedene Verfahren sind bekannt: Offene Zugänge mit en-bloc-Resektion oder Excochleation, die mechanische CT-gesteuerte Anbohrung, sowie dieThermocoagulation. Ziel unserer Studie war es, unsere Ergebnisse der CT-gesteuerten Überbohrungzu überprüfen.

Material & Methodik:In den letzten drei Jahren wurden 10 männliche Patienten im Alter von 9 bis 29 Jahren(Durchschnittsalter 20,116,4 Jahre) mit Osteoidosteom im Acetabulum (n=1), Femur (n=5) und Tibia(n=4) durch CT-gesteuerte K-Drahtmarkierung und anschließende Überbohrung behandelt.

Ergebnisse:

Die präoperative Schmerzsymptomatik bestand im Schnitt über 16112 Monate. Mit Ausnahme eineretwa 2-wöchigen Wundsekretion traten keine intra- und postoperativen Komplikationen auf. Bei 7Patienten kam es direkt nach OP zum Sistieren des typischen Schmerzes, bei einem nach 2 Tagenund bei 2 weiteren nach 2 Wochen. Ein Patient berichtete über eine deutliche Besserung derBeschwerdesymptomatik. Ein Rezidiv wurde während des Follow-up (19115 Monate) nicht beobachtet.

Diskussion:Die CT-gesteuerte Anbohrung des Nidus bei Osteoidosteom stellt eine minimal-invasiveTherapiemethode dar, die sich in unserem Patientenkollektiv als effektiv und präzise erwiesen hat.Gleichzeitig ermöglicht die geringe Morbidität unter DRG-Bedingungen eine ambulante oderkurzstationäre Behandlung.

Zusammenfassung:In unserem Patientengut erwies sich die CT-gesteuerte Anbohrung des Nidus bei Osteoidosteom alssichere und komplikationsarme Behandlungsmaßnahme.

Tumoren, Infektionen und medikamentöse Therapie 16.16

TITEL: Reiskörper - Krankheit beim Kind

AUTOREN: Lieb A., Seidl T., Jansson V.

ANSCHRIFT: LMU München, Klinikum GroßhadernOrthopädische Klinik und PoliklinikMarchioninistr. 15, 81377 MünchenEmail: [email protected] (nur bis 13.02.2004)

[email protected] (ab 14.02.2004)

ABSTRACT:

Fallbericht, Literaturübersicht und differentialdiagnostische Abgrenzung zur Chondromatose.

Fallvorstellung:

Page 30: Abstracts 18. Jahrestagung der Deutschsprachigen ... · Abstract: Bei einem 3-jährigen Jungen wurde in hochseptischem Zustand eine Kürettage des osteomyelitischen Herdes durchgeführt.

Aufgrund von rezidivierenden, therapieresistenten Hydrops genu wurde uns ein 2¾ Jahre altesMädchen vorgestellt. Es sollte eine MRT-Untersuchung in Narkose durchgeführt und gleichzeitig eineGelenkpunktion zur Exsudatgewinnung erfolgen.

Im April 2003 trat eine Woche nach einer Gastroenteritis erstmalig eine Gelenkschwellung des rechtenKniegelenkes auf. Eine Röntgenaufnahme des Kniegelenkes ergab neben den indirekten Zeicheneines Gelenkergusses und einer Weichteilschwellung keine weitere Pathologie. In derlaborchemischen Untersuchung kein Hinweis auf eine rheumatologische Genese.

Die Erstuntersuchung in unserer Klinik zeigte einen Gelenkerguß, eine Überwärmung und eineFunktionseinschränkung des rechten Kniegelenkes. Sonographisch stellte sich ein massiver Gelenkerguß mit Einschlusskörperchen und eineSynovialishypertrophie dar.Die MRT-Untersuchung zeigte multiple freie Gelenkkörperchen in allen Gelenk-kompartimenten.Es wurde der Verdacht auf eine Chondromatose gestellt. Aufgrund der sich daraus ergebendenIndikation zur operativen Intervention wurde auf eine Gelenkpunktion verzichtet.

Bei der Arthroskopie des Kniegelenkes wurden die freien Gelenkkörperentfernt und arthroskopisch eine Synovektomie durchgeführt.Intraoperativ war die Konsistenz der Gelenkkörper auffällig elastisch undkomprimierbar. Die Chondromatose schien fraglich.

Der histologische Befund schloss eine Chondromatose aus. Es handelt sich um eine Reaktionsformvon aus Synovialisgewebe ausgetretenenem Fibrin mit korpuskulärer Aggregation. Diese Form wird inder Literatur als „Reiskörper“ beschrieben. Die ursächliche Ätiologie ist uneinheitlich. Prinzipiellkommen alle nicht eitrigen Arthritiden in Betracht.

Die weitere Diagnostik ergab bei dem Mädchen eine juvenile Oligoarthritis Typ I.

Tumoren, Infektionen und medikamentöse Therapie 16.24 Psychosoziale Rehabilitation und Lebensqualität handerhaltender gegenüber ablativer Chirurgie vonprimären KnochentumorenAutoren:Rödl R. (Münster), Hoffmann C. (Münster), Leidinger B. (Münster), Sprangers M. (Amsterdam), CraftA.W. (Newcastle), Winkelmann W. (Münster)Anschrift:Klinik und Poliklinik für Allgemeine OrthopädieUniversitätsklinikum MünsterAlbert-Schweitzer Str. 3348149 MünsterTel.: 0251-8347981e-mail: [email protected]

Abstract:Fragestellung: Es soll überprüft werden, in wieweit der Verlust der Hand und des Armes in Folge deroperativeen Behandlung eines primär malignen Knochentumors (Osteosarkom, Ewingsarkom) imJugendlichenalter die Lebensqualität und die psychosoziale Situation im Langzeitverlauf beeinflußt.Methoden: Es wurde in einer internationalen Studie (D,GB,NL) prospektiv die Lebensituation, dieLebensqualität und das funktionelle Ergebnis mit geschlossenen Fragen und international bekanntenMeßinstrumenten (Toronto Extremity Salvage Score, SF-36, Rosenberg self-esteem, Body Image,Sexual Function) bei 99 Patienten untersucht. 80 Patienten waren handerhaltend operiert und 19Patienten waren amputiert worden. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 11,1 Jahre (SD3,5 Jahre).Ergebnisse: Der die Funktion bewertende TESS-Score zeigte signifikant bessere Ergebnisse bei denhanderhaltend operierten Patienten. Alle übrigen Parameter und Scores, die die Lebensqualität undLebenssituation beurteilten, zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppenbis auf zwei Teilaspekte: Die Amputierten fühlten sich vitaler und die erhaltend Operierten hattenweniger Schmerzen.

Page 31: Abstracts 18. Jahrestagung der Deutschsprachigen ... · Abstract: Bei einem 3-jährigen Jungen wurde in hochseptischem Zustand eine Kürettage des osteomyelitischen Herdes durchgeführt.

Schlussfolgerungen: Der Erhalt der Hand sollte nicht durch eine inadäquate Tumorresektion mit demRisiko eines Lokalrezidives, ohne ernsthafte Überlebenschance erkauft werden, da sich keineHinweise finden, daß eine aus onkologischen Gründen erfolgte Amputation im Bereich der oberenExtremitäten langfristig zu psychologischen Belastungen und einer schlechten Lebensqualität führen.

Tumoren, Infektionen und medikamentöse Therapie 16.32

Titel: Epoietin alpha präoperativ spart Transfusionen

Autoren: M. Sluga, M. Pfeiffer, R. Kotz

Anschrift: Univ. Prof. Dr. Maria SlugaUniv. Klinik für Orthopädie WienWähringer Gürtel 18-201090 [email protected]

Abstract

Fragestellung: Ist eine signifikante Reduzierung der Bluttransfusionen durch präoperative Gabe vonEpoietin alpha bei orthopädischen Eingriffen an Kindern möglich?Material/Methode: Prospektiv randomisierte Studie an 15 Patienten unter 15 Jahren, die sich einergeplanten einseitigen Umstellungsosteotomie am proximalen Femur und einer Beckenosteotomieunterziehen mussten. Die Randomisierung wurde nach Abnahme eines Ausgangslabors (Hb < oder >13.6 g/dl) vorgenommen. Hb-Werte über 13.6 g/dl wurden als Beobachtung gewertet. Die Gruppe mitEpoietin erhielt 900 U/kg einmal pro Woche, insgesamt vier Mal (Tag –21, -14, -7, OP-Tag). Alsprimäre Outcomeparameter wurden die niedrigsten intra-, bzw. postoperativen Haemoglobinwertefestgesetzt.Ergebnisse: Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied bei niedrigem Ausgangshämoglobin undpräoperativer Anregung der Hämatopoese im Vergleich zur unbehandelten Gruppe in Bezug auf dieverabreichten Bluttransfusionen. Diskussion: Ist eine Standardisierung in der präoperativen Phase vor orthopädischen Eingriffen beiKindern mit erwartetem Blutverlust möglich?Zusammenfassung: Epoietin alpha präoperativ spart Bluttransfusionen.

Tumoren, Infektionen und medikamentöse Therapie 16.40

Langzeiteffekte der Therapie mit Botulinumtoxin A bei infantiler Zerebralparese über dieMedikamentenwirkung hinaus

R Placzek, L MeissKlinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Direktor: Prof. Dr. W Rüther

Einleitung: Die Injektionstherapie mit Botulinumtoxin A (Btx A) stellt in unserer Abteilung seit 1998 einenwesentlichen Therapiepfeiler im Behandlungskonzept der infantilen Cerebralparese (ICP) dar.Kritiker der Therapie argumentieren mit der begrenzten Wirkdauer von 2 – 3 Monaten und derdarin begründeten Notwendigkeit einer unbegrenzten Fortsetzung der Injektionen bei einemchronischen Krankheitsbild wie der ICP. Es zeigt sich jedoch in einer Reihe von Fällen eineweit über die Medikamentenwirkung hinausreichende Verbesserung der Motorik bzw. desGangbildes.

Intention: Der genannte Langzeiteffekt wird anhand von 3 video-dokumentierte Fällen demonstriert.

Page 32: Abstracts 18. Jahrestagung der Deutschsprachigen ... · Abstract: Bei einem 3-jährigen Jungen wurde in hochseptischem Zustand eine Kürettage des osteomyelitischen Herdes durchgeführt.

Fall 1: Ein 15-jähriges Mädchen mit einer Streckspastik der Oberschenkel zeigt beiErstvorstellung ein unsicheres Gangbild an Tetrapoden. 2 Wochen nach Erstinjektion mitBtx A zeigt sich das Gangbild verbessert. 14 Wochen nach Injektion (ein Effekt des Btx A liegt nicht mehr vor) zeigt sich dasGangbild weiter verbessert. Die Patientin benutzt Unterarmgehstützen.

Fall 2: Ein 5-jähriges Mädchen beinbetonter Tetraplegie ist zunächst nicht gehfähig d.h.ein sog. „Rutscher“. Nach wiederholten Btx A-injektionen alle 3-4 Monate ist die Patientin9 Monate nach Therapiebeginn in der Lage an einem Bachwalker zu gehen. 18 Monatenach Therapiebeginn läuft das Mädchen ohne Gehhilfen. Da das Mädchen nicht wiedervorgestellt wird findet über 9 Monate keine weitere Injektion statt. Bei dann erfolgterWiedervorstellung läuft das Mädchen sicher und ohne Gehhilfen.

Fall 3: Ein 25 Monate alter Junge leidet an einer Diplegie. Bei der Erstvorstellung kanndas Kind nur an den Händen des Vaters geführt werden. 2 Wochen nach Erstinjektionzeigt sich die Spitzfußsymptomatik gebessert und ein plantigrades aufsetzen der Füßeist möglich. Die Therapie wird über 10 Monate fortgesetzt. 4 Monate nach der letztenInjektion ist der Junge in der Lage sicher und frei zu laufen.

Klinische Relevanz: Die Therapie mit Btx A ist sicher und effektiv. Insbesondere Kinder könnenvon einem Schub in der motorischen Entwicklung profitieren dessen Benefit über dieMedikamentenwirkung hinaus bestehen bleibt.

Tumoren, Infektionen und medikamentöse Therapie 16.48

Behandlung der spastisch bedingten Hüftlateralisation und Subluxation mit Botulinumtoxin A – eineradiologische Verlaufskontrolle

R Placzek, G Deuretzbacher, L MeissKlinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf,Direktor: Prof. Dr. W. Rüther

Einleitung:Bei Patienten mit Adduktorenspastik und drohender Subluxation bzw. Luxation des Hüftgelenkes wirdfür die Botulinumtoxintherapie ein protektiver Effekt diskutiert. Dies ist Gegenstand derzeit laufenderplazebokontrollierter Multizenterstudien. Ergebnisse hierzu stehen aber noch aus.

Material und Methode: Wir berichten über den Therapieverlauf von 5 Patienten im Alter von durchschnittlich 6,3 Jahren mit 6behandelten Hüften. Follow-up nach Erstinjektion 24 Monate (4 Patienten) bzw. 18 Monate (5Patienten). Injektion von Botulinumtoxin A (Dysport®) in die Adduktoren sowie in die medialenKniebeuger nach Palpationsbefund im Intervall von mindestens 3 Monaten. Als Parameter für dasAusmaß der Hüftsubluxation bzw. Lateralisation wurde der Migrationsindex nach Reimers in denstandardmäßig angefertigten Röntgen-Beckenübersichtsaufnahmen bestimmt. Statistikanalyse mittelsWilcoxon-Test nach Interpolierung der Untersuchungsintervalle auf 3 Monate.

Page 33: Abstracts 18. Jahrestagung der Deutschsprachigen ... · Abstract: Bei einem 3-jährigen Jungen wurde in hochseptischem Zustand eine Kürettage des osteomyelitischen Herdes durchgeführt.

Diskussion:

Die von uns präsentierte Untersuchung an 5 Patienten mit Adduktorenspastik zeigt eine signifikanteBesserung des radiologischen Parameters (Reimers Migrationsindex) unter Therapie. Dieser kann alswesentliches Maß für die Lateralisation bzw. Subluxation des Hüftegelenkes gelten. Den Ergebnissenzufolge scheint die Injektionsbehandlung mit Botulinumtoxin A zur prophylaktischen Behandlung beiAdduktorenspastik und drohender Hüftsubluxation/luxation eine vielversprechende Alternative zu dengängigen operativen Verfahren zu sein. Sie kann ambulant durchgeführt und in bestehendeTherapieschemata integriert werden.

Min-Max25%-75%Median

Follow-up after injection (24 months)

Time [months]

Rei

mer

s M

igra

tion-

Per

cent

age

[%]

25

30

35

40

45

50

55

60

65

70

0 3 6 9 12 15 18 21 24

Grafische Darstellung der Ergebnisse als Box-Whisker-Plot. Nennung des Minimum undMaximum, des 25-75% Intervall und des Median.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikanteVerbesserung desMigrationsindedex von Monat 9 bisMonat 18 nach Therapiebeginn(p=0,04). Ab Monat 21 zeigte sicheine Verschlechterung desSignikanzniveaus aufgrundfehlender Daten (missing data,p=0,07). Die statistische Auswertungzeigte die nebenstehende Grafik.