Achtsamkeitstraining in der Wirtschaft: «Was soll denn der ... · fragen: «Haben wir irgendetwas...

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05.09.17, 16*28 Achtsamkeitstraining in der Wirtschaft: «Was soll denn der Mist?», sagte Fabrowsky. Doch er sollte sich täuschen | NZZ Seite 1 von 6 https://www.nzz.ch/wirtschaft/achtsamkeit/achtsamkeit-in-der-wirtschaft-iiiv-das-mit-dem-atmen-ist-nichts-fuer-mich-ld.1311389 «Bibis Beauty Palace» hatte bei Beiersdorf niemand auf dem Schirm. Der Konzern, immerhin die Mutter von Nivea und Labello, beherrscht das Geschäft mit der Schönheit seit hundertdreissig Jahren. «Und plötzlich gräbt eine Youtuberin, die in ihren Videos 14-jährigen Mädchen Schönheitstipps gibt und acht Millionen Follower hat, mit einem selbstkreierten Duschgel Marktanteile ab», sagt Andreas Clausen, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Körperpflege bei Beiersdorf. «Die Digitalisierung macht es möglich, dass Kleine die Grossen herausfordern.» Jedes Unternehmen müsse sich täglich fragen: «Haben wir irgendetwas nicht im Blick, was uns morgen umhauen kann?» Wer in einer solchen Welt nicht die innere Ruhe bewahren könne, sei verloren, sagt Clausen. Bei Beiersdorf war es der Markenchef Ralph Gusko, der seinem Führungsteam vor drei Jahren anbot, ein intensives Achtsamkeitstraining zu machen, auf freiwilliger Basis und als Pilot im Konzern. Das Programm wurde von der Kalapa Academy entwickelt, einem der führenden Institute für achtsamkeitsbasierte Interventionen, deren Gründer aus der Unternehmensberatung kommen und über jahrzehntelange Meditationspraxis verfügen. Das Grundprogramm besteht aus 2,5 Stunden Anleitung pro Woche über zehn Wochen hinweg plus einem Tag Schulung sowie der Verpflichtung zu eigenständiger Meditation mit Audiofiles. Auch Automobilzulieferer Bosch hat dieses Programm implementiert. «Was soll denn der Mist?», habe er gedacht, sagt Jens Knut Fabrowsky, Bereichsvorstand der Automobilelektronik (AE) bei Bosch, als er sich das erste Mal auf ein Kissen setzen sollte. «Ich brauche ein Tool, um meine Tasks besser zu sortieren, doch nicht so etwas.» Zu Petra Martin, Leiterin des Kompetenzzentrums für Leadership bei Bosch AE, sagte er damals: «Das mit dem Atmen ist nichts für mich.» Doch Fabrowsky sollte sich täuschen. von Anja Jardine / 18.8.2017, 07:00 Uhr Bosch, Beiersdorf und Axpo ?ankieren mit Achtsamkeitstraining der Führungskräfte ihre Transformation in agile Unternehmen. Nach anfänglicher Skepsis zieht die Mehrheit der Geschulten positive Bilanz. Achtsamkeitstraining in der Wirtschaft «Was soll denn der Mist?», sagte Fabrowsky. Doch er sollte sich täuschen

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Page 1: Achtsamkeitstraining in der Wirtschaft: «Was soll denn der ... · fragen: «Haben wir irgendetwas nicht im Blick, was uns morgen umhauen kann?» Wer in einer solchen Welt nicht die

05.09.17, 16*28Achtsamkeitstraining in der Wirtschaft: «Was soll denn der Mist?», sagte Fabrowsky. Doch er sollte sich täuschen | NZZ

Seite 1 von 6https://www.nzz.ch/wirtschaft/achtsamkeit/achtsamkeit-in-der-wirtschaft-iiiv-das-mit-dem-atmen-ist-nichts-fuer-mich-ld.1311389

«Bibis Beauty Palace» hatte bei Beiersdorf niemand auf demSchirm. Der Konzern, immerhin die Mutter von Nivea undLabello, beherrscht das Geschäft mit der Schönheit seithundertdreissig Jahren. «Und plötzlich gräbt eineYoutuberin, die in ihren Videos 14-jährigen MädchenSchönheitstipps gibt und acht Millionen Follower hat, miteinem selbstkreierten Duschgel Marktanteile ab», sagtAndreas Clausen, Leiter der Forschungs- undEntwicklungsabteilung für Körperpflege bei Beiersdorf. «DieDigitalisierung macht es möglich, dass Kleine die Grossenherausfordern.» Jedes Unternehmen müsse sich täglichfragen: «Haben wir irgendetwas nicht im Blick, was unsmorgen umhauen kann?» Wer in einer solchen Welt nicht dieinnere Ruhe bewahren könne, sei verloren, sagt Clausen.

Bei Beiersdorf war es der Markenchef Ralph Gusko, derseinem Führungsteam vor drei Jahren anbot, ein intensivesAchtsamkeitstraining zu machen, auf freiwilliger Basis undals Pilot im Konzern. Das Programm wurde von der KalapaAcademy entwickelt, einem der führenden Institute fürachtsamkeitsbasierte Interventionen, deren Gründer aus derUnternehmensberatung kommen und über jahrzehntelangeMeditationspraxis verfügen. Das Grundprogramm bestehtaus 2,5 Stunden Anleitung pro Woche über zehn Wochenhinweg plus einem Tag Schulung sowie der Verpflichtung zueigenständiger Meditation mit Audiofiles. AuchAutomobilzulieferer Bosch hat dieses Programmimplementiert.

«Was soll denn der Mist?», habe er gedacht, sagt Jens KnutFabrowsky, Bereichsvorstand der Automobilelektronik (AE)bei Bosch, als er sich das erste Mal auf ein Kissen setzensollte. «Ich brauche ein Tool, um meine Tasks besser zusortieren, doch nicht so etwas.» Zu Petra Martin, Leiterin desKompetenzzentrums für Leadership bei Bosch AE, sagte erdamals: «Das mit dem Atmen ist nichts für mich.» DochFabrowsky sollte sich täuschen.

von Anja Jardine / 18.8.2017, 07:00 Uhr

Bosch, Beiersdorf und Axpo ?ankieren mit Achtsamkeitstraining der Führungskräfte ihre Transformation in agile

Unternehmen. Nach anfänglicher Skepsis zieht die Mehrheit der Geschulten positive Bilanz.

Achtsamkeitstraining in der Wirtschaft

«Was soll denn der Mist?», sagte Fabrowsky. Docher sollte sich täuschen

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05.09.17, 16*28Achtsamkeitstraining in der Wirtschaft: «Was soll denn der Mist?», sagte Fabrowsky. Doch er sollte sich täuschen | NZZ

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2012 hatte Martin von der Konzernspitze den Auftragerhalten, «die Führung zu verbessern», um dieTransformation des Dinosauriers in ein agiles Unternehmenzu flankieren. AE stellt Elektronik für Fahrzeuge her, quasidas Gehirn eines Motors, 30 000 Menschen weltweit sind indiesem Segment beschäftigt. «Wir sind so komplex wie dergesamte Bosch», sagt Martin, «ein gutes Experimentierfeld.»Sie und ihr Team sind zuständig für die Führungsqualitätenvon 2000 Führungskräften – vom Teamleiter im Werk bis hinzu Bereichsvorstand Fabrowsky. Und all die sollen nunhundert Jahre klassische Managementlehre vergessen undsich gänzlich neuen Herausforderungen stellen.

Der Chef verliert an Status

Ein Beispiel: Weil sich die Entwicklungszeit für ein Produktauf einen Viertel reduziert hat, versucht Bosch es neuerdingsmit Scrum, einer Methode aus der Softwareentwicklung:Bestellt der Kunde zum Beispiel die Mechanik für einSteuersystem, wird speziell für dieses Projekt ein Team ausfünf bis zehn Mitarbeitern verschiedener Fachbereichezusammengestellt – Informatiker, Ingenieure, Controller,Techniker, was immer es braucht. Das Team verpflichtetsich, gemeinsam in sogenannten Sprints von zwei bis vierWochen das Produkt bis zu einem mit dem Kundenvereinbarten Zwischenergebnis voranzutreiben.Herausgelöst aus der Hierarchie, darf das Team während derSprints von niemandem gestört werden, die Vorgesetztenhaben weder das Recht, Rapporte zu verlangen, noch sicheinzumischen. Nach dem Sprint wird dem Kunden dasErgebnis präsentiert und gemeinsam ein neues Etappenzielformuliert.

«Diese Arbeitsweise verlangt einen vollkommen neuenGeist», sagt Martin, «die Mitarbeiter müssen mehrVerantwortung übernehmen, imstande sein, sich selbst zuorganisieren und sich auf immer neue Partner einzulassen.Die Chefs müssen die richtigen Leute auswählen, ihnen denRücken stärken und den Rahmen bereitstellen. Gleichzeitigmüssen sie Kontrolle abgeben, loslassen.» Eine Bosch-interne Umfrage habe gezeigt, dass der Statusverlust derChefs der grösste Hemmschuh sei auf dem Weg zu einemagilen Unternehmen.

«Der Wandel, den wir vollziehen müssen, kratzt amSelbstverständnis der Menschen und an dem desUnternehmens», sagt Martin. In der Grossserienfertigunghabe eine klare Hierarchie Sinn ergeben, ebenso wie dieMentalität des Fehlervermeidens. «Doch heute istInnovation unser höchstes Gut, sie verlangt nachExperimentierfreude, aber Experimente können schiefgehen.Die Mitarbeiter müssen ermutigt werden, sich etwas zutrauen.» Das Zwischenmenschliche gewinne enorm anBedeutung: Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Teamgeistwürden ausschlaggebend für Gelingen oder Misslingen.

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Um zu zeigen, wie ernst es ihm mit dem Kulturwandel ist,hat Volkmar Denner, Vorstandsvorsitzender von Bosch, denKrawattenzwang abgeschafft und das Bonisystem aufTeamleistungen ausgerichtet. Es sei ein Internetforumeingerichtet worden, auf dem hierarchiefrei undbereichsübergreifend diskutiert werde, sagt Martin. Undmittlerweile haben 1000 Führungskräfte in Deutschland,Mexiko, Nordamerika und Rumänien den von Martins Teamentwickelten zehnmonatigen «Campus» absolviert, in demAchtsamkeit eine zentrale Rolle spielt; nun folgt China.

Fast wie «Bäume umarmen»

Es sei erstaunlich, was die Schulung bei den Leuten bewirkthabe, sagt Martin. Ein Abteilungsleiter aus der Logistik, einkluger Kerl mit flottem Mundwerk, der früher eine ganzeGruppe in den Abgrund ziehen konnte, wenn er schlechteLaune hatte, sei wie ausgewechselt. Deutlich kontrollierterund angenehmer im Umgang, «er bratzt nicht mehr gleichlos». Die Fähigkeit, innezuhalten und zu reflektieren, eigenedestruktive Muster zu erkennen und ihnen Einhalt zugebieten, beobachte sie überall. Zwei Alphatiere aus Logistikund Fertigung, die früher oft den schwarzen Peter hin- undhergeschoben hätten, kooperierten heute ganz andersmiteinander. Sie alle verschleissen sich weniger inüberflüssigen Machtkämpfen. Auch BereichsvorstandFabrowsky hat die Meditation fest in seinem Alltaginstalliert: «Das ist meine Zeit», sagt er, «die Chance, geistigzur Ruhe zu kommen und Kraft zu tanken.» Und aufGrundlage der Erkenntnis, dass es prinzipiell schwierig sei,die Konzentration lange auf einen Punkt zu halten, habe ereiniges umorganisiert: «Kürzere Meetings. Weniger Tabellen.Mehr Diskussion und Kommunikation.»

Auch bei Beiersdorf, wo anfangs der eine oder andereargwöhnte, das sei ja wie «Bäume umarmen», sei dieSchulung auf fruchtbaren Boden gefallen, sagt BarbaraWentzel, Head of Global Media. Bisher haben 120 Managerdas Zehn-Wochen-Programm absolviert, im Septemberfolgenden die nächsten 40. «Für mich war es ein Geschenk»,sagt Wentzel. Man gewinne die Hoheit über die Zeit zurück,fühle sich von den Ereignissen nicht mehr überrollt, gestaltedie Sitzungen konzentrierter und effizienter, nehme sichwieder Zeit zum Nachdenken. «Es ist eher eineLebenshaltung als ein Managementinstrument.»

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«Wir müssen dahin kommen, den Wandel als Konstante zuakzeptieren», sagt Angelika von der Assen, Head ofManagement Development bei Axpo. Auch in der «guten,alten Axpo» bläst seit der Energiewende und aufgrund deranhaltend tiefen Energiepreise ein neuer Wind. Bis anhineher durch seine Monopolstellung geprägt, sieht sich derEnergielieferant nun grossen Unwägbarkeiten ausgesetzt:Kundenorientierung, Drittmarktagilität, eventuellBörsengang. «Wenn ich den Veränderungen mit Angstbegegne, kann ich nicht führen», sagt von der Assen. Ruheund Gelassenheit liessen sich aber nur aus sich selbstschöpfen. «Achtsamkeit ist eine Form derSelbstermächtigung. Und die Voraussetzung für Empathie.»

Das Wort Meditation versuche sie in ihrenSchulungsangeboten noch immer zu vermeiden. Lieberspreche sie von «inner engineering» oder davon, «unterDruck klar und kraftvoll zu führen». Noch müsse dieAchtsamkeit oft die Hintertür der Stressreduktion nehmen,aber das wahre Potenzial liege in der Führungsqualität –«vom Ego zum Team». Von der Assen, die auch andereFirmen berät, sagt, sie spüre überall, dass der klassischeWerkzeugkasten zu Teamfähigkeit und Konfliktmanagementnicht mehr ausreiche. Sie begleitet Managementteams imAlltag, nimmt an deren Sitzungen teil, umachtsamkeitsbasierte Übungen einfliessen zu lassen: «Aminute to arrive» zum Beispiel, ein kurzes Sichsammeln,bevor es losgeht. Kein Multitasking mehr, sondern alleGeräte im Flugmodus. Achtsames Zuhören. Oder wenn eseinmal heiss hergeht, sagt sie: «Ich glaube, es wird Zeit füreinen ALI: Atmen, lächeln, innehalten.» Danach sei der Tonein anderer.

Übung 4: Akzeptanz

jar. · Was auch immer heute geschieht, seien Sie einenMoment lang nachsichtig und freundlich zu sich selbst.Setzen Sie sich hin, gleichermassen entspannt undaufrecht. Atmen Sie tief ein – begleitet von demGedanken «I do my best». Und atmen Sie langsam aus zudem Gedanken «I let go of the rest». Tun Sie das, solangeSie Lust haben.

Keine neue ELzienzpille

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Christian Lindner, Leiter der Geschäftseinheit Engineeringbei Axpo und Chef von 150 Mitarbeitern, hat auf der letztenWeihnachtsfeier 2017 zum Jahr der Achtsamkeit erklärt. SeinBereich sei im Rahmen der Umstrukturierung massiverneuert worden, sagt er, viele Mitarbeiter seienverunsichert. Als Yogalehrer habe er an sich selbst erlebt,wie viel reflektierter und stabiler Meditation undAtemübungen ihn machten und wie sehr seineBefindlichkeit auf das Team ausstrahle. «Gute Führungbedeutet heute, die Leute zu involvieren, anders mit Fehlernumzugehen, die Menschen in den Vordergrund zu stellen.Dafür brauchst du gute Antennen.» Wenn ein Mitarbeiterimmer spät nach Hause gehe, müsse er ihn irgendwann miteinem «Du hast Frau und Kinder, mach Schluss für heute»ansprechen. «Ich glaube, Mitarbeiter verlassen nicht dieUnternehmen, sondern in erster Linie ihren Chef», sagtLindner.

Begleitet wurden die Schulungen bei Beiersdorf und Boschvon einer Studie zu Achtsamkeit am Arbeitsplatz, die dieKalapa Academy gemeinsam mit Niko Kohls, Professor fürGesundheitswissenschaften an der Hochschule Coburg,durchgeführt hat. Mithilfe validierter Fragebögen,neuropsychologischer Reaktionstests und Blutanalysen zubestimmten Immunwerten wurden die Trainingserfolge vonüber 400 Teilnehmern in vier Unternehmen ausgewertet.Laut Kohls zeigen die Ergebnisse, «dass die Teilnehmerdurchschnittlich weniger gestresst sind, mehr Freude haben,ihre Produktivität höher einschätzen und feststellen, dasssich Kreativität, Atmosphäre und Zusammenarbeit im Teamverbessert haben». Entscheidend für eine dauerhafteVeränderung sei eine disziplinierte Praxis, sagt LianeStephan von der Kalapa Academy, «Achtsamkeit ist keineneue Effizienzpille, sondern eine Schulung des Geistes».

Die Führungskonferenz der Bosch AE stand 2017 unter demMoment «In den Schuhen der anderen»; es ging um einenPerspektivwechsel: Wie erleben uns unsere Stakeholder?Gestartet wurde mit einer Mitgefühlsmeditation, sagtMartin. «Das machen alle ohne Murren, sie schätzen essogar».

Achtsamkeit in der Wirtschaft

Warum schulen immer mehr Konzerne undmittelständische Unternehmen ihre Führungskräfte inAchtsamkeit? Worin liegen Potenzial und Grenzen derursprünglich buddhistischen Geistesschulung für dieWirtschaft?

Alle Folgen der Serie Achtsamkeit in der Wirtschaftfinden Sie hier.

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von Anja Jardine / 18.8.2017, 07:00

Bosch, Beiersdorf und Axpo flankieren mitAchtsamkeitstraining der Führungskräfte ihreTransformation in agile Unternehmen. Nachanfänglicher Skepsis zieht die Mehrheit derGeschulten positive Bilanz.

von Anja Jardine / 9.8.2017, 07:00

Die Neurowissenschaften haben bewiesen:Meditation ändert nicht nur die Funktionsweisedes Gehirns, sondern auch seine Morphologie.

von Anja Jardine / 1.8.2017, 12:50

Oft ist es nicht die Arbeit, die Menschenausbrennen lässt, sondern die Vernachlässigungihrer Ressourcen. Dem Wichtigsten schenken siemeistens am wenigsten Beachtung: ihremBedürfnis nach Bindung.

von Anja Jardine / 29.7.2017, 05:30

Zahlreiche Grosskonzerne und mittelgrosseFirmen schulen ihre Mitarbeiter in Achtsamkeit.Vor zehn Jahren als Methode zurStressbewältigung eingeführt, soll sie heutenoch mehr können.

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