Achtung Lawinen
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7/25/2019 Achtung Lawinen
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ACHTUNG LAWINEN!
herausgegeben von:
Eidgenssisches Institut fr Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos Bundesamt fr Sport Magglingen (BASPO) Schweizer Alpen-Club SAC Schweizer Armee (Komp Zen Geb D A) Schweizerischer Skiverband (Swiss Ski)
mit Untersttzung von:MeteoSchweiz Naturfreunde Schweiz (NFS) Schweizerische Beratungsstel-le fr Unfallverhtung bfu Schweizerische Kommission fr Unfallverhtungauf Schneesportabfahrten SKUS Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) Schweizerische Stiftung fr alpine Forschung (SSAF) Seilbahnen Schweiz(SBS) Swiss Snowboard Association (SSBA) Swiss Snowsports VerbandBergsportschulen Schweiz (v.b.s.) Schweizer Bergfhrerverband (SBV)
Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO)
zu beziehen bei: den Herausgebern
Vierte Ausgabe: 2003
Redaktion: Jrg Schweizer (SLF, Leitung), Stephan Harvey (SLF), BrunoHasler (SAC), Martin Hepting (Komp Zen Geb D A),Walter Josi (BASPO),Hansueli Rhyner (SwissSki)
Konzept: faktorplus.ch Gestaltung: Barbara Regli 30.
80.
1050d
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7/25/2019 Achtung Lawinen
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Schneebrettlawine Lockerschneelawine
Gelnde
Mindeststeilheit: 30 fr trockene Schneebrettlawinen(steilste Hangpartie im Anrissgebiet) (fr Nassschneelawinen weniger
als 30)Lawinenauslaufbereiche beachten!
Lawinenauslsung (spontan oder knstlich) durch Zunahme
der Belastung (z.B. Skifahrer) oder durch Abnahme der Schnee-
festigkeit (z.B. Wrme oder Regen).
Lawinenbildung
Schneebrettlawinen
Gebundener Schnee auf Schwachschicht: Eine ganze Schneetafel gleitet ab.Trockene Schneebrettlawinen sind fr Touren- und Variantenfahrer am gefhr-lichsten. Sie sind auch bei oberflchlich locker erscheinendem Pulverschneemglich, denn Schnee ist praktisch immer gebunden.
NassschneelawinenGegen Frhjahr verliert die Schneedecke durch allmhliche Durchnssung anFestigkeit: Die Gefahr von Nassschneelawinen nimmt zu.
Falls am Morgen nach klarer Nacht die Schneeoberflche dick gefroren ist,herrschen bis gegen Mittag meist gnstige Verhltnisse. Achtung ab Mittagund allgemein bei bedecktem Himmel. Tagesgang beachten!
Lawinengefahr herrscht vor allem bei:
- Neuschnee mit Wind- schneller und markanter Erwrmung- schwachen Schichten innerhalb der Schneedecke
Der erste schne Tag nach einem Schneefallist besonders unfalltrchtig.
Lawinenarten (trocken oder nass)
1. Tourenplanung
Tourenziel mit Alternativen
und Zeitplan
Welche Tour ist mglich?
2. Beurteilung im Gelnde
Routenwahl und Varianten
Ist etwas anders als erwartet?
3. Einzelhangbeurteilung,
Schlsselstelle
Spuranlage
Vorsichtsmassnahmen oder
Verzicht
To go or not to go?
Beurteilung der Lawinengefahr: 3x3
Verhltnisse: Wetter und Schnee
Lawinenbulletin Wetterprognose Weitere Informationen:
Httenwart etc.
Schneefall/Regen,kritische Neuschneemenge
Alarmzeichen Wind,Triebschnee Temperatur Sicht Bewlkung Tendenz Allg. Schneeverhltnisse,
Schneedecke
Kritische Neuschneemenge Schneebeschaffenheit Frische Triebschneeansammlungen
Strahlung,Temperatur Sicht Hufigkeit und Ausmass der Befah-
rung
Gelnde
Karte Fhrerliteratur Fotos Schlsselstellen Steilheit messen (Karte 1:25000) Varianten Zeitplan
Stimmt meine Vorstellung? Steilheit Exposition Was ist oberhalb/unterhalb? Kammlage Topographie Wald
Steilheit, Form, Lage (kammnah)und Grsse des Hanges
felsdurchsetzt
Hhenlage und Exposition Absturz- und Verschttungsgefahr Umgehungsmglichkeit
Mensch
Wer kommt mit? Gruppengrsse Technik und Kondition Material Verantwortung
Wer ist in meiner Gruppe? Ausrstung und LVS kontrollieren Wer ist sonst noch unterwegs? Zeitplan und krperliche Verfas-
sung laufend berprfen
Physische und psychischeLeistungsfhigkeit
Technische Fhigkeiten
Gruppengrsse Disziplin Fhrung
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7/25/2019 Achtung Lawinen
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Verhltnisse
Neuschnee + Wind = Schneebrettgefahr
kritische Neuschneemenge mind. erhebliche Lawinengefahr
10-20 cm bei ungnstigen Bedingungen 20-30 cm bei mittleren Bedingungen
30-50 cm bei gnstigen Bedingungen
Gnstig: schwacher bis mssiger Wind,Temperatur wenig unter 0C, starkunregelmssige Schneeoberflche, Hang stndig befahren
Ungnstig: intensiver Niederschlag in kurzer Zeit, starker Wind (>50 km/h,Wind hrbar, Wald rauscht), tiefe Temperatur (klter als 5 bis10C), glatte Oberflche, selten befahren
Alarmzeichen typisch fr erhebliche Lawinengefahr
Frische, spontane Schneebrettlawinen und Fernauslsungen. Wumm-Geru-sche und Risse beim Betreten der Schneedecke.
Frische Triebschneeansammlungen sind oft besonders gefhrlich.
Beurteilung der Lawinengefahr
Allgemeine Schneeverhltnisse, Schneedecke
Eine mchtige Schneedecke ist allgemein stabiler als eine dnne Schneedec-ke. Schneedeckentests (z.B. Norwegertest, Rutschkeil oder -block, Sulentest)knnen ntzliche Zusatzinformationen liefern. Gibt es Schwach- oder Gleit-schichten (z.B. Reif)? Jeder Schichtwechsel ist eine mgliche Schwachstelle,
vor allem bei deutlichem Unterschied der Hrte oder Korngrsse.
Temperatur
Bisherigen Verlauf und voraussichtliche Entwicklung bercksichtigen. Kltekonserviert die Gefahr. Wrme wirkt lngerfristig stabilisierend, besondersmehrmaliger Wechsel warm/kalt.
Schnelle, markante Erwrmung in den Bereich von 0C fhrt zu einer Schw-chung. Sonneneinstrahlung wirkt oberflchlich stark erwrmend und dadurchschwchend.
Tipp: Sulentest
Zum Auffinden von schwachen Schichten: Sule von 30cmx 30cm aussgen und Bruch erzeugen durch klopfen oderschlagen. Falls kein Bruch mglich, Sule auf Oberschen-kel zerbrechen oder fallenlassen.
Hanggrsse
Wie gross ist der Hang, luft er nach unten aus? Besteht erhhte Verschttungsgefahr in Lchern oder Bachgr-
ben?
Mensch
Die Ursachen zahlreicher Lawinenunflle liegen oft weniger in derNichterkennbarkeit der kritischen Lawinensituation als in subjekti-ven Elementen. Erkennen, Entscheiden und Verhalten wer-
den in hohem Masse von psychischen und sozialen Faktoren beein-flusst.
Beachte (Beispiele): Sinnestuschungen: Im Nebel oder bei diffusem Licht knnenwir das Gelnde nicht mehr richtig einschtzen, im strmischenWind berhren wir Wumm-Gerusche.
Emotional verzerrte Wahrnehmung/Wunschdenken: Wirnehmen oft das wahr, was wir erwarten.Wir tendieren dazu, Infor-mationen zugunsten einer vorgefassten Meinung zu filtern.
Negativer Lerneffekt/Selbstberschtzung: Bis jetzt ist esimmer gut gegangen. Die Unflle passieren immer den andern; ich
habe alles im Griff.
Gruppe: Bereitschaft in der Gruppe, hhere Risiken einzugehen(Risky-shift-Effekt). Gruppendruck, Konkurrenz innerhalb undzwischen Gruppen. Verhalten anderer.
Mangelnde Kommunikation in der Gruppe ber Abstnde,Abfahrtskorridore etc. Haben alle die Anweisungen verstanden?Kann ich mich auf die anderen verlassen?
Ein ungutes Gefhl immer ernst nehmen. Ein gutes Gefhl laufendmit den neuen Fakten konfrontieren: Sich nicht verleiten lassen.
Steilheitber100Hhenmete
r
Steilheitsklassen
Hang mit S-Profil
20 m
20 m
Steilste Stelle
Gemessene Steilheit
Hangneigungsmessung mit Stcken:gleichseitiges Dreieck, Pendeltrick
3030
363910cm
Hangneigungsmessung mit mar-kierten Stcken:
30 entspricht 58%,35 entspricht 70%,40 entspricht 84% der Stocklnge
Trifft der hngende Stock unterhalbder Markierung auf die Schneeoberfl-che,ist der Hang steiler als 30, sonstflacher. Je weiter von der Markierung,desto steiler: 10cm entsprechen ca. 3.
Gelnde
Hangneigung
Auf der Karte (1:25'000) Hangneigung mitHangneigungsmassstab messen.Achtungbei S-frmigen Gelndeprofilen: In Wirklich-keit immer etwas steiler.
Unterwegs Hangneigung fr die steilsteStelle im Hang (ca. 20m x 20m ) schtzenoder mit Hilfe der Stcke (oder des Snow-
board) messen.
Steilhnge oberhalb und auch unterhalb derRoute beachten, vor allem bei erheblich.
Hanglage und Gelndeform
Die meisten Unflle ereignen sich in steilen,schattigen Kammlagen.
Coupiertes Gelnde ermglicht eher eine
sichere Routenwahl. Lichter Wald schtzt nicht vor Schneebrett-
lawinen. Rcken sind sicherer als Mulden. Kmme
sind oft abgeblasen, d.h. auch gnstige Alt-schneeoberflche; Mulden sind mit Trieb-schnee gefllt, d.h. auch eher ungnstigeAltschneeoberflche.
Exposition
Schattenhnge sind im allgemeinenschwcher als Sonnenhnge.
30
58%
Tipp Faustregeln zur Steilheit:
falls Spitzkehren ntig: > ca. 30 Gradfalls Steilgelnde felsdurchsetzt: > ca. 40 Grad
58%
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7/25/2019 Achtung Lawinen
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Die Lawinengefahrenstufe ist abhngig von: Auslsewahrscheinlichkeit (natr-liche Schneedeckenstabilitt und menschliche Einwirkungen), flchige Verbrei-tung der gefhrlichen Hnge, Grsse und Art der Lawinen (Mchtigkeit derabgleitenden Schneeschichten).
Nationales Bulletin
Gliederung:Allgemeines, kurzfristige Entwicklung,Vorhersage der Lawinenge-fahr fr den nchsten Tag (Gefahrenstufen, inkl. Exposition und Hhenlageder gefhrlichen Hnge), Tendenz fr die Folgetage.
Inhalt: Auskunft ber Schneeverhltnisse und regionale Lawinengefahr fralle Regionen der Schweizer Alpen (regionale Hinweise, rtliche Abweichun-gen mglich, bergnge fliessend!).Ausgabe und Verbreitung: Tglich ab 17 Uhr:Tel. 187 (Ausland +41 848 800187), Fax: 0900 59 20 21, zustzlich auf Teletext: Seite 187; und viele weitereInformationen auf Internet: http://www.slf.ch
Regionale Bulletins
Fr die meisten Regionen werden tglich ab 8 Uhr regionale Bulletins in gra-fischer Form erstellt (Fax: 0900 59 20 20, http://www.slf.ch).
Informationen zur Lawinensituation im angrenzenden Ausland:www.lawinen.org
Lawinenbulletin
Bayern0049 89 9214 1210
Vorarlberg0043 5522 1588
Tirol
0043 512 1588
Sdtirol0039 0471 270 555 (ital.)0039 0471 271 177 (dt.)
Lombardei0039 0461 230 0301478 37 077(nur in Italien)
Piemont0039 011 318 55 55
Valle dAosta0039 0165 776 300
Haute Savoie0033 892 681 020 (*74)
stlicher
Appenzeller-St. GallerAlpen
GlarnerAlpen
Nordbnden
MittelbndenUnter-
Engadin
Ober-
Alpensdhang
Gotthard-gebiet
UrnerAlpen
Zentralschweiz
nrdl.
Alpennordhangzentraler
westlicher
Ober-
Unter-Wallis
Alpenhauptkam
m
Berner Oberland
westl. stl.Waadtl.Freiburg.Alpen
Merkmale (Auslsewahrscheinlichkeit, Verbreitung
der Gefahrenstellen, Art der Lawinen)
Auslsung ist allgemein nur bei grosser Zusatzbelastung (z.B.Gruppe ohne Abstnde) an sehr wenigen, extremen Steilhn-gen mglich. Spontan sind nur kleine Lawinen (sogenannteRutsche) mglich. Fr ca. 1/5 des Winters prognostiziert. Ca.7% der Todesopfer auf Touren und Varianten.
Auslsung ist insbesondere bei grosser Zusatzbelastung vor
allem an den angegebenen Steilhngen mglich.Grssere spontane Lawinen sind nicht zu erwarten.Fr ca. 1/2 des Winters prognostiziert. Ca. 34% der Todesopferauf Touren und Varianten.
Auslsung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung (z.B. Ein-zelperson) vor allem an den angegebenen Steilhngen mg-lich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aberauch grosse Lawinen mglich.Hufig Alarmzeichen vorhanden (Wumm, spontane Lawinen).Fr ca. 1/3 des Winters prognostiziert. Ca. 47% der Todesopferauf Touren und Varianten.
Auslsung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung an zahlrei-chen Steilhngen wahrscheinlich, in allen Expositionen.Fallweise sind spontan viele mittlere, mehrfach auch grosseLawinen zu erwarten. Fr wenige Tage des Winters prognosti-ziert. Ca. 12% der Todesopfer auf Touren und Varianten.
Spontan sind zahlreiche grosse Lawinen, auch in mssig stei-lem Gelnde zu erwarten, Tallawinen. Wird sehr selten, imMittel ca. einmal pro Winter prognostiziert. Keine Todesopferauf Touren und Varianten.
Empfehlungen und Hinweise fr Personen auf Touren
(ausserhalb gesicherter Zonen)
Allgemein gnstige Verhltnisse.Extrem steile Hnge einzeln befahren. Frische Triebschneean-sammlungen in den extremsten Hangpartien mglichst mei-den.Absturzgefahr beachten.Vorsicht, evtl. ungnstigere Ver-hltnisse im Hochgebirge.
Mehrheitlich gnstige Verhltnisse.
Vorsichtige Routenwahl, vor allem an Steilhngen der angege-ben Exposition und Hhenlage. Alle extrem steilen Hnge derim Bulletin angegeben Expositionen und Hhenlagen sowiefrische Triebschneeansammlungen meiden. Sehr steile Hngevorsichtig und einzeln befahren.
Teilweise ungnstige Verhltnisse. Kritische Situation.Erfahrung in der Lawinenbeurteilung ist erforderlich; optimaleRoutenwahl ist ntig. Sehr steile Hnge der angegebenenExposition und Hhenlage meiden.Gefahr von Fernauslsungen beachten.Vorsicht bei berschreitungen resp. Abfahrten in unbekanntemGelnde.
Ungnstige Verhltnisse. Akute Situation, u.U. auch Verbin-dungswege gefhrdet. Viel Erfahrung in der Lawinenbeurtei-lung erforderlich. Beschrnkung auf mssig steiles Gelnde;Lawinenauslaufbereiche beachten. Fernauslsungen auch bergrosse Distanzen, sind typisch.
Sehr ungnstige Verhltnisse. Katastrophensituation: Orts-teile gefhrdet, evtl. Evakuationen.Verzicht auf Skitouren empfohlen.
Lawinengefahrenskala (Kurzfassung)
Gefahren-
stufe
1
gering
2
mssig
3
erheblich
4gross
5
sehr gross
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7/25/2019 Achtung Lawinen
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SchockartigeBelastung
GrosseGruppe
MuldenfrmigesGelnde
Felsdurchsetzt
UngnstigeExposition
Kammlage
Absturzgefahr?
Hang ist ber mirVerschttungsgefahr?
FrischerTriebschnee
KritischeNeuschneemenge
Viele u. verschiedeneSchneeschichten
Alarmzeichen:frische LawinenWumm
Schlechte Sicht
Markante
Erwrmung
Mensch
Verhltnisse Gelnde
Mensch
Verhltnisse Gelnde
DefensiveRoutenwahl
Schonung derSchneedecke
DisziplinierteTeilnehmer
Kleine Gruppe
Hufig befahren
Wenige u. hnlicheSchneeschichten
GnstigeExposition
Rcken
Hang ist unter mir
Lawinenrisiko
Risiko erhhende Faktoren
Treffen mehrere Risikoerhhende Faktorenzu, resp. berwiegendie Risiko erhhendenFaktoren, sind zustz-liche Vorsichtsmass-nahmen angezeigt.
Risiko mindernde Faktoren
Verknpfen von Lawinengefahrenstufe, Hangneigung und
Exposition
Je nach Gefahrenstufe wird in den ungnstigen Expositionen auf Hnge abeiner bestimmten Steilheit verzichtet.Die ungnstigen Expositionen sind hufig Schattenhnge (Jahreszeit!) und/oder Triebschneehnge. Im Lawinenbulletin werden die besonders ungnsti-gen Expositionen und Hhenlagen meist angegeben.Wenn wir nichts wissen, keine eigenen Beobachtungen haben, oder das Lawi-nenbulletin keine Angaben macht, nehmen wir alle Expositionen als ungn-
stig an. Gibt es einen Unterschied, so knnen wir in den gnstigen Expositio-nen in der Regel die nchst geringere Gefahrenstufe annehmen.In den ungnstigen Expositionen gilt:
30
mssigsteil
35
steil
Extremsteil
40
sehrsteil
gering mssig erheblich gross
Entscheidungsstrategie Lawinenrisiko abschtzen und reduzieren
Hohes Risiko
Verzicht empfohlen
ErhhtesRisikoVorsicht!Erfahrung!
RisikoerhhendeundminderndeFaktorenabschtzen,gewichtenundvernetzen
zustzlicheVorsichtsmassnah
menzuSchonungderSchneedeckeGeringes Risiko
Relativ sicher, wenn keinespeziellen Gefahrenzeichen
Elementare Sicherheitsmassnahmen (generell anwenden)
Sich ber die Wetter- und Lawinensituation orientieren, Tourenplanung Orientierung von Drittpersonen ber Vorhaben, vorgesehene Route LVS immer auf SENDEN (Funktionskontrolle), Lawinenschaufel und
-sonde mitnehmen Laufende Neubeurteilung: Wetter, Schnee, Gelnde, Mensch, Zeitplan Frische Triebschneeansammlungen umgehen Tageszeitliche Temperaturschwankungen/Strahlungseinfluss beachten
(Httenweg) Schlsselstellen und extreme Steilhnge einzeln befahren
Zustzliche Vorsichtsmassnahmen (insbesondere bei
Alarmzeichen)
Felsdurchsetztes Steilgelnde und Couloirs meiden
Entlastungsabstnde einhalten (im Aufstieg mind. 10 m, in der Abfahrtmehr) oder einzeln abfahren
Abfahrtskorridor festlegen, schonende Fahrweise, Strze vermeiden Steilste Hangpartien meiden Anhalten auf sicheren Inseln Bei Nebel oder schlechter Sicht in steilem, unbekanntem Gelnde:
Umkehr!
Rund 90% der Verschtteten haben ihre Lawine selbst ausgelst!
Beispiel:
Bei mssig in den ungnstigen Expositionen,Verzicht auf Hnge ber 40und zustzliche Vorsichtsmassnahmen ab 35 empfohlen.
Bei der Bestimmung der Hangsteilheit die Gefahrenstufe berck-
sichtigen:
Bei Gefahrenstufe gering und mssig ist die Steilheit in der Umge-bung der Spur (20 m) massgebend. Gelnde steiler als 30 im grnenBereich ist trotzdem potentielles Lawinengelnde.
Bei Gefahrenstufe erheblich bercksichtigen wir den ganzen Hang, unddessen steilste Stelle ist massgebend.
Bei Gefahrenstufe gross halten wir gebhrend Abstand von Hngen, diesteiler als 30 sind.
Im hufig befahrenen Gelnde kann der Aktionsradius fallweise erweitertwerden.
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7/25/2019 Achtung Lawinen
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Verhalten der Erfassten
Versuchen, aus dem Lawinenbereich auszufahren (selten mglich), Stcke los-lassen, evtl. Bindung ffnen, Knie gegen die Brust ziehen und Arme vor dasGesicht halten.
Lawinenniedergang und Erfasste (Verschwindepunkt) genau beobachten bersicht gewinnen nachdenken handeln; eigene Sicherheit beurteilen,
Folgeunflle vermeiden Primrsuchbereich festlegen (in Fl iessrichtung unterhalb des Verschwinde-
punktes) Sofort Suche mit LVS* (nicht bentigte LVS ausschalten) und gleichzeitig
Suche mit Auge und Ohr Alarmierung
falls keine LVS vorhanden: Suche mit Auge und Ohr Alarmierung Systematisches, mehrmaliges
Grobsondieren
( *: Suchstreifenbreite und Suchegemss Gebrauchsanleitung)
Lawinenniedergang Rettung
Verhalten der Nichterfassten
Verschwindepunkt Einfahrtsspur
Primrsuchbereich(Suchstreifenbreite fr1 Suchgert (2040m*)
Lawinenverschttung=Lebensgefahr
Ruhe bewahren Kmpfen
Erste Hilfe bei Lawinenverschtteten
Gezielt schaufeln, grosszgiges Loch So rasch als mglich Kopf und Brust freilegen,Atemwege freimachen, Kon-
trolle ob Atemhhle vorhanden Beatmen (Mund zu Nase), bei Kreislaufstillstand gleichzeitig Herzmassage
Wiederbelebungsmassnahmen weiterfhren, bis ein Arzt den Patientenbernimmt
Schutz vor weiterer Auskhlung Lagerung Strenge berwachung und Betreuung Schonender Abtransport mit dem Helikopter
AlarmierungTelefon
Rega: 1414 (ganze Schweiz, ausgenommen Wallis)KWRO/OCVS: 144 (Wallis)Polizei: 117
UnfallmeldungWer meldet (Name, Telefonnummer, Standort)?Was ist geschehen?Wo ist der Unfallort?Wann ist der Unfall geschehen?Wie viele ganz Verschttete, Helfer?Wetter am Unfallort?
LuftrettungAnnherung an den Helikopter erstbei stillstehendem Rotor.Ein- und Aussteigen bei laufendemRotor nur in Begleitung eines Besat-zungsmitgliedes und immer mitSichtkontakt zum Piloten.
hindernisfreie Zone von 25x25mhorizontale Aufsetzflche von 6x6m
6 Meter25 Meter
Hangneigung maximal 6 Grad
Keine losen Gegenstnde im Umkreis von 50mSchnee wenn mglich feststampfen
Funk
161.300 MHz (E-Kanal)158.625 MHz (K-Kanal,Polizei)
Knappe, aber przise Meldung = wirksame Hilfe