ADORO - Admonter Parkett & Parkettboden · Peter Burgstaller Sofa „Party Lounge“ und Sessel...

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40 Jahre Naturboden ADMONTER FEIERT GEBURTSTAG Bitte nehmen Sie doch Platz ZU GAST IN DER WELT VON WITTMANN YOUR ADMONTER MAGAZINE 5,40 ADORO 01/2012

Transcript of ADORO - Admonter Parkett & Parkettboden · Peter Burgstaller Sofa „Party Lounge“ und Sessel...

40 Jahre NaturbodenADMONTER FEIERT GEBURTSTAG

Bitte nehmen Sie doch PlatzZU GAST IN DER WELT VON WITTMANN

YOUR ADMONTER MAGAZINE

€ 5,40

ADORO01/2

012

Liebe Leserin, lieber Leser!

Der Weg hierher war ein langer. Ein 40 Jahre

dauernder Marsch, der nicht immer geradeaus,

sondern manchmal auch über Umwege führte,

und dessen Ausgangspunkt bereits vor einem

stolzen Jahrtausend gesetzt wurde.

Oder anders gesagt: Unser Unternehmen feiert sein 40-jähriges

Jubiläum und kann auf eine geradezu historische Gründungs-

geschichte zurückblicken. Die erste Ausgabe unseres Magazins

dürfen Sie also auch als eine Art Geburtstagsgeschenk sehen.

Das wir uns insgeheim natürlich auch selbst gemacht haben,

aber das wir vor allem mit Ihnen teilen möchten. Es freut uns

sehr, Ihnen mit ADORO nicht nur etwas über unser Produkt,

die Admonter Naturböden, erzählen zu können, sondern Ihnen

auch einen tieferen Einblick in unser Denken und Handeln

geben zu können. Denn Werte wie Nachhaltigkeit oder die rein

österreichische Herkunft unserer Produkte spielen für uns eine

maßgebliche Rolle. Um der eigenen Betriebsblindheit jedoch

von Anfang an vorzubeugen, haben wir unterschiedlichste

Autorinnen und Autoren eingeladen, die Welt rund um uns mit

frischen Augen zu entdecken und danken ihnen für die vielen er-

hellenden Momente und Geschichten, die sie auch uns damit be-

schert haben. Man lernt ja bekanntlich nie aus. Schon gar nicht

über sich selbst.Beim Versuch das eigene Unternehmen und das

eigene Produkt aus vielen Blickwinkeln betrachten zu lassen,

stellte sich nicht nur heraus, wer oder was ein Admonter so alles

ist, sondern auch, wer oder was damit verwandt sein könnte.

Und zwar im philosophischen Sinne. Sei es im Designbereich

das renommierte österreichische Unternehmen Wittmann, das

seit Generationen erfolgreich exklusive Möbel herstellt. Oder

sei es Josef Zotter, der nachhaltige Chocolatier, der uns ver-

raten hat, an welchem Baum sein Herz besonders hängt. Neben

dem einen oder anderen Anknüpfungspunkt stößt man beim

Blick über den eigenen Gartenzaun aber auch auf Nachbarn.

In unserem Fall als international tätiges Unternehmen gleich

einmal auf die Schweizer und auf ihre liebens- und teils sogar

beineidenswerten Eigenheiten. Aber auch der Blick nach innen

- hinter verschlossene Haustüren - war uns ein wichtiger. Wie

lebt es sich tagtäglich mit einem authentischen Naturprodukt?

So waren wir gleich ums Eck eingeladen bei einem jungen Paar,

dessen Sicht- und Lebensweise zwar ländlich geprägt, jedoch so

ganz und gar nicht provinziell ist.

So, genug verraten. Nun aber viel Vergnügen beim Er-

kunden unserer allerersten Ausgabe von ADORO. Und wir hoffen

natürlich, Ihnen mit unserem Magazin auch in Zukunft Freude

bereiten zu können. ADORO erscheint zweimal jährlich und lässt

sich jederzeit per E-Mail abonnieren. Aber auch für alle weiteren

Rückmeldungen, Anregungen oder Fragen stehen wir Ihnen

unter [email protected] sehr gerne zur Verfügung.

Ihre Daniela Biasi & Elisa Buchgraber-Svatek

IMPRESSUM

ADORO erscheint zweimal jährlich im Eigenverlag der STIA Holzindustrie GmbH.

HERAUSGEBER:

AdmonterDaniela Biasi, Elisa Buchgraber-Svatek

REDAKTION:

Werner Bühringer, Andreas Kump

AUTORINNEN DIESER AUSGABE:

Andreas Kump, Gudrun Hefl er, Jimmy Deix,Martina Fuchs, Linda Kreuzer, Ernst Friedmann

KONZEPTION UND GESTALTUNG:

PLATOON Werbeagentur GmbH Köstlergasse 1/22, 1060 Wien/AustriaGeschäftsführung Thomas Gruber

CREATIVE DIRECTION:

Werner Bühringer, Thomas Gruber

ART DIRECTION UND GRAFIK:

Felix Maurer

ILLUSTRATION:

Elisabeth Moser

TITELBILD:

Peter BurgstallerSofa „Party Lounge“ und Sessel „Freischwinger Nr. 2“ (Design: Friedrich Kiesler) mit freundlicher Unterstützung von Wittmann Möbelwerkstätten

FOTOS:

Peter Burgstaller, Popp-Hackner photography, Shutterstock

DRUCK:

kb-offsetKroiss & Bichler GmbH & CoKG Römerweg 1, A-4844 Regau

MEDIENINHABER:

STIA Holzindustrie GmbH Sägestraße 539, 8911 Admont/AustriaGeschäftsführung Ewald Fuchs

MARKETING UND KOOPERATIONEN:

Daniela Biasi+43 3613 3350 [email protected]

ABO-SERVICE UND NACHBESTELLUNGEN:

Elisa Buchgraber-Svatek+43 3613 3350 [email protected]

GEDRUCKTE AUFLAGE:

10.000 (deutsch)5.000 (englisch)

COPYRIGHT:

Alle Rechte sind vorbehalten.

Abdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Medieninhabers.

www.admonter.at

News from your natural floor and more

EDITORIAL

Was Sie in unserer 1. Ausgabe erwartetINSIDE ADMONT(ER)

BÄUME SCHREIBEN GESCHICHTE

WOOD NEWS, GOOD NEWS

WIR & UNSER ADMONTER

ADMONTER ABROAD

DIES UND DAS

NATURBODEN TRIFFT MÖBELKLASSIKER

DER PROMINENTE LIEBLINGSBAUM

VON DER NATUR DER KULTUR

ADMONTER CARE

VORSCHAU

Ein Unternehmen mit fast tausendjährigen Wurzeln wird 40

64 Jahresringe: Abt Bruno Hubl im Kurzportrait

Unterwegs durch den gesunden Wald mit Förster Maunz

Homestory: Zu Besuch am Land beim jungen Glück

Annäherungsversuche an die Eigenheiten der Schweiz

Kurznachrichten aus dem Mischwald

Lang lebe die Langlebigkeit: Heinz Hofer-Wittmann im Interview

Über einen Schokoladenkünstler mit Hang zur Kiefer

Theater an der Wien: Ein Blick hinter und auf die Kulissen

Herr Ludwig, unser Mann der Tat und guten Tipps

Wie Sie zu Ihrer nächsten Ausgabe von ADORO kommen

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INHALT

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YOUR ADMONTER MAGAZINE 0504 ADORO

JUB

ILÄ

UM

INSIDE ADMONT(ER)

Vor gut 1000 Jahren entstand in einer abgelegenen Region Österreichs

ein Benediktinerstift. Vor 40 Jahren führte dessen Waldreichtum zur

Gründung eines eigenen Wirtschaftsbetriebs. Heute wird dort ein Natur-

boden produziert, der perfekt in unsere Zeit passt.

Die Longseller

YOUR ADMONTER MAGAZINE 0706 ADORO

INSIDE ADMONT(ER)

a ist dieses Foto. Eines lang gezogenen, dem Haus vorge-

lagerten Flurs. Halb überdachte Veranda, halb Wintergarten.

Sonnenlicht dringt in Streifen durch die Lamellen der raumhohen

Jalousieladen. Sommer war es zum Zeitpunkt der Aufnahme wohl.

Denn die Schiebefalttüren sind nach außen hin geöffnet und der

junge Mann, der am Ende des Flurs im Scherensitz am Boden

hockt, trägt außer Jeans nur ein luftiges, weißes T-Shirt. Hölzerne,

helle Dielen laufen auf ihn zu, gekreuzt von einfallenden Sonnen-

strahlen. Alles ist erleuchtet. Innen und Außen gehen ineinander

über. Besser hätte es der darin stilbildende Architekt Richard

Neutra bei seinen südkalifornischen Strand- und Wohnhäusern

auch nicht machen können. Und das will angesichts des Gesamt-

werks dieses Wegbereiters moderner Architektur etwas heißen.

GESCHICHTSBILD UND BILDERGESCHICHTEN

Das Foto zeigt jedoch mehr als das Offensichtliche. Es ist ein

Idealbild. Ein gestochen scharfes Sehnsuchtsbild. Wie wir leben

könnten. Wie wir leben möchten. Leicht, lichtdurchfl utet, lang-

sam. Nahe an der Natur, aber mit allen Standards des Hier und

Jetzt. Nicht nur in einem für 14 Tage gemieteten Bungalow auf

der dänischen Ferieninsel Bornholm, sondern immer.

Ewald Fuchs kennt solche Sehnsuchtsbilder zur Genüge.

Ausgeschnitten aus Tageszeitungen, Immobilienbeilagen, Life-

style- oder Architekturmagazinen. Ihm zugetragene Zufalls-

funde, die er mit ganz eigenen Augen betrachtet. Fuchs führt die

Geschäfte der STIA Holzindustrie, den 1972 gegründeten Wirt-

schaftsbetrieb des österreichischen Benediktinerstiftes Admont.

Dabei ist er für Naturholzböden und -platten zuständig, die sich

in den letzten Jahren einen klingenden Namen am Markt ge-

schaffen haben: Admonter. Das erklärt auch das gesteigerte

Interesse des 42-jährigen Osttirolers an besagtem Foto. Die

hellen Dielen, die dem Bild viel von seiner Stimmung geben,

stammen nämlich aus „seinem“ Werk. „Europäisches Ahorn von

Admonter“, bestätigt Fuchs nach kurzem Blick auf das Motiv –

und lächelt. Wieder ein schönes Referenzbeispiel mehr.

VON DER KLEINEN IN DIE GROSSE WELT

Dass ein Naturboden vom kleinen Admont aus um die große Welt

gehen wird, war für die Gründer des Klosters wohl unvorher-

sehbar. Nach damaliger Zeit, im elften Jahrhundert, handelten

sie so weltabgewandt wie nur möglich. Ein Kloster in der Peri-

pherie der Obersteiermark, am Rande eines weiten Talbogens,

im Schatten hoch aufragender Alpengipfel, fernab städtischer

Zentren – was sollte da schon groß passieren? Eben.

Wirklich weltabgewandt war das Stift Admont entgegen

anfänglicher Intentionen dann jedoch nie. Eine einzigartige

Bibliothek mit zigtausenden Büchern und mittelalterlichen

Handschriften wurde angesammelt, das Wissen ganzer Epochen.

Ab 1906 galten selbst die Alpensüdwände nicht mehr als

isolierendes Element. Ein Eisenbahntunnel durch den nahen

Bosruck, einen Bergstock der Ennstaler Alpen, erleichterte end-

lich auch die Verbindung in den Norden. Zeit war es dafür längst

geworden. Allen Abkürzungen und Entwicklungsschritten zum

Trotz – eines ist in Admont über viele Jahrhunderte dennoch

gleich geblieben: der Waldreichtum der Umgebung. Für Ewald

Fuchs stellt das heute einen gleich doppelten Segen dar. Erstens

sind die meisten umliegenden Forste seit jeher im Besitz des

Stiftes. Zweitens macht das die Versorgungswege für sein holz-

verarbeitendes Unternehmen mitunter denkbar kurz. ➤

Das Stift Admont: Einst als Kloster fernab städtischer Zentren gegründet, heute ein Ort weltweit gefragten Wissens und Wirtschaftens.

DVon Andreas Kump

08 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 09

Auch wenn bei weitem nicht alles, was später zu einem echten

Admonter wird, aus den Wäldern ringsum stammt. Das geht

alleine wegen der Produktpalette und den hier vorkommenden

Hölzern nicht. Bei über 20 angebotenen Holzarten in mehr

als 100 Farbvarianten kein Wunder. Damit enden die Ein-

schränkungen aber auch schon. Denn was es sonst über

Admonter zu erzählen gibt, ist eine beinahe romantische

Geschichte. Sie handelt von einem traditionellen Naturprodukt,

dessen Wiederentdeckung in einem zeitgemäßen Kontext – und

von den Zufällen des Lebens.

ZEITLOSIGKEIT SCHLÄGT ZEITGEIST

„Wir sind dem Trend nicht hinterher gelaufen. Er kam zu

uns“, stellt Ewald Fuchs fest. Wobei ohne Nachfrage gar

nicht klar ist, welchen Trend Fuchs vorrangig meinen könnte.

Den zu nachhaltigen Produkten? Zu reduziertem Design? Zu

hochwertigen Materialien und eindeutiger Herkunft anstatt

billiger Fabriks-ware aus wer-weiß-woher? Den Trend zu mehr

Authenzität? Oder gar alles zusammen? Tatsächlich. Letzteres

ist der Fall. Der Erfolg der Admonter Naturholzböden liegt

darin begründet, dass sämtliche dieser Tendenzen muster-

gültig abgedeckt werden – und das vor allem mit nur einem

Sortiment: der Landhausdiele.

Die Landhausdiele wurde 1990 fi xer Bestandteil im

Admonter Programm. Ohne vorherige Marktanalyse, ohne

spezielle Bewerbung, ohne große Erwartung. Eigentlich mehr

deshalb, weil so nun einmal die Holzböden in den alten Wohn-

und Bauernhäusern der näheren alpinen Umgebung beschaffen

waren. Traditionell fußt das Leben dort auf langen Dielen-

brettern. Aus vormals hoch gewachsenen Eichen-, Fichten-

oder Lärchenstämmen. Nicht selten auch mit durchaus rohem

Charme, aber dabei immer ursprünglich und stilvoll zugleich. So

weit, so naheliegend. Zur eigenen Überraschung traf Admonter

damit aber einen globalen Nerv. „Die Suche nach dem größeren

Element, nach dem Rohen und Natürlichen hat die Kunden von

selbst zu uns geführt, und das von überall her“, sagt Ewald

Fuchs heute. Architekten, Händler, internationale Privatkunden

– die Nachfrage ließ die Gewinne mit der Landhausdiele steigen

und ihre Dimensionen wachsen. Bis zu einer Länge von fünf

Metern werden sie mittlerweile im Bedarfsfall produziert. Exakt

wie wohl jene auf dem Bild mit dem sonnenlichtgefl uteten Flur.

WORAUF EIN ADMONTER WERT LEGT

„Geh nicht immer auf dem vorgezeigten Weg, der nur dorthin

führt, wo andere bereits gegangen sind.“ Dieses Zitat stammt

nicht etwa von einem fi ndigen Benediktiner. Von Jean Mabillon

beispielsweise, dem Begründer der Historischen Hilfswissen-

schaften. Oder vom Mönch Dom Pérignon, dem wir das Verfahren

zur Erzeugung von Schaumwein verdanken. Nein, der schottische

Telefon-Pionier und spätere Großunternehmer Alexander

Graham Bell hat diesen Ausspruch einst getätig. Im neuen,

in Holzbauweise errichteten Präsentations- und Schulungs-

gebäude von Admonter prangt er nun in großen Lettern auf einer

Wandtafel. Das zeigt, dass – ungeachtet unerwarteter Long-

seller – bei Admonter eben nicht alles auf Zufälle zurückgeht.

Sondern doch auch auf Planung und System. Plus eben den Mut

zur Abweichung. Dabei erweisen sich gerade die natürlichen,

vorgegeben Limitierungen als große Vorteile. Ein paar der

Parameter sind in Admont nämlich unumstößlich. Der alleinige

Produktionsort in Österreich. Die wichtige Frage nach Herkunft

und Zertifi zierung der zu verarbeitenden Hölzer. Die Philosophie,

von so nah wie nur möglich zuzukaufen. Die generelle Aus-

schließung von Tropenholz von Anbeginn an. Das Selbstverständ-

nis als sozialer, in christlicher Tradition stehender Arbeitgeber für

eine ganze Region. Daran gibt es in allen fünf Fällen kein Rütteln.

„Würden wir nur einen dieser Punkte verändern, wäre Admonter

nicht mehr Admonter“, sagt Ewald Fuchs. Der daher auch keine

Versuchung zur Aufweichung des Qualitätsprinzips verspürt.

WAS EIN ADMONTER FOLGLICH WERT IST

„Wir haben noch nie Preise von Billighölzern eingeholt. Auch

wenn das für unsere Verkäufer tagtäglich sicherlich ein Nachteil

ist. Aber zweifelhafte Materialien zu verwenden oder anderswo

als in Admont zu produzieren, das sind wir ganz einfach nicht.“

Stattdessen hat Admonter sein Werk vor Ort erst vor wenigen

Jahren neuerlich erweitert und modernisiert. Der neue Büro- und

Schulungstrakt hält jetzt den modernen Designansprüchen Stand,

die auch die hier präsentierten Böden und Platten erfüllen. Die

Fertigungsstätten selbst sind ebenfalls auf dem neuesten Stand der

Technik. Die unübersehbare Aufgeräumtheit in den einzelnen Hallen

und Bereichen macht die STIA Holzindustrie zum buchstäblichen

Vorzeigebetrieb, gibt es doch laufend Führungen unter dem Motto

„Erlebniswelt Wirtschaft“. Wer diese mitmacht, vom angelieferten

Rohholz über die Trockenkammern auch das Dünnschnittgatter und

die Kittstation kennen lernt, der versteht mit jedem Produktions-

schritt besser, warum Admonter Naturböden weltweit

zum absoluten Premiumsegment

gehören. ➤

„Geh nicht immer auf dem vorgezeigten Weg, der nur dorthin führt, wo andere bereits gegangen sind.“

INSIDE ADMONT(ER)

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Weil jede Diele aus einem 3-schichtigen Wertholzaufbau

aus Decklage, querliegender Mittellage und Gegenzug be-

steht. Ein System, das ein späteres Verziehen oder die Fugen-

bildung des lebendigen Werkstoffs Holz auf ein Minimum

reduziert. Und weil Architekten sowie Parkettspezialisten aus

verschiedenen Verlegekonzepten wählen können: Nut & Feder,

Lock-It, Smart-Lock und bei einem 2-Schicht-Aufbau 2bond.

Diese Sicherheit funktionierender Systeme und Konzepte

sind entscheidend. Professionisten setzen Verlässlichkeit

voraus. Ebenso wie die schnelle Reaktionszeit bei eventuell

auftauchenden Problemen. Erst dann darf über Design, Ober-

fl ächenwahl und das Vergnügen auf einem echten Holzboden

zu wandeln, geschwärmt werden. Bei Admonter weiß man das

alles natürlich. Und ist in allen Belangen darauf vorbereitet.

EIN WENIG GLÜCK SCHADET NIE

Zurück im Büro von Ewald Fuchs spricht dieser gerade von

Demut. Davon, dass die Modernisierung des Betriebs zur

rechten Zeit durchgeführt wurde. Zufällig wieder einmal.

Kurz vor Einsetzen der Finanz- und Wirtschaftskrise 2007.

Ein echter Glücksfall. Das Unternehmen kann deshalb ge-

trost in die Zukunft schauen, muss aktuell nichts investieren.

„Wir haben aber gelernt, dass auch für uns die Bäume nicht

in den Himmel wachsen“, sagt der Geschäftsführer der STIA.

„Stattdessen gehen wir unser Geschäft nunmehr um ein

paar Erfahrungen reicher an.“ Auch wenn die Bäume nicht in

den Himmel wachsen, Zuwächse verbucht Admonter aktuell

dennoch. Vor allem am heimischen Markt.

Für Fuchs ein Indikator der Authenzität der Admonter-

Produkte. Kunden kaufen nur, was ihnen und ihrer Umwelt

entspricht. Ein deklariert österreichischer Naturboden, der

von österreichischen Konsumenten gekauft wird, ist auch für

das anspruchsvolle internationale Parkett von besonderem

Interesse. Wobei man bei Admonter großen Wert auf länder-

spezifische Unterschiede legt. In Japan, wo zuhause gerne

barfuß gegangen wird, ist es wichtig, warme Nadelholzböden

anzubieten. In Deutschland hat hingegen die Eiche Tradition.

Während in südlichen Ländern wie Spanien und Italien vor

allem dunkle Hölzer nachgefragt werden. Diese kulturellen

Besonderheiten sind keine Kleinigkeiten, sie sind bei

Admonter das Um und Auf. So wie die aufgenommenen

und ausgeschnittenen Sehnsuchtsbilder. Ewald Fuchs mag

manchmal verwundert sein, wo überall auf der Welt letzt-

endlich Landhausdielen aus Admont verlegt werden – warum

das so ist, hat ihn aber nie überrascht. Die Menschen wollen

nicht bloß von schönem Leben träumen. Sie wollen überall

so angenehm wie möglich leben. Mit einfachen Mitteln. In der

Stadt wie am Land. Und ein Naturboden ist nun einmal die

beste Grundlage dafür. ■

Zur Person:

EWALD FUCHS IST GEBÜRTIGER OSTTIROLER UND

STUDIERTE AN DER UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR

IN WIEN. ER IST SEIT FÜNF JAHREN GESCHÄFTSFÜHRER

DER STIA HOLZINDUSTRIE GMBH.

WO DAS ROHHOLZ FÜR ADMONTER HERKOMMT:

71 % Österreich

15 % Skandinavien

06 % Russland

03 % Deutschland

01 % Nordamerika

01 % Ungarn

01 % Slowenien

WIE SICH ADMONTER NATURBÖDEN

ÜBER DIE WELT VERTEILEN:

33 % Österreich

24 % Deutschland

17 % Italien

09 % Schweiz

03 % Frankreich

02 % Russland

02 % Belgien

02 % Japan

01 % China

< 01 % USA, Kanada, Dänemark, Tschechien, Indien u. a.

INSIDE ADMONT(ER)

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Späteren Abt des Stiftes Admont, Koloman Holzinger, kennen gelernt

Als ältestes von 6 Kindern geboren

1. Schultag

Rad fahren gelernt

Ministrant geworden

Überlegung: Ich werde Benediktiner und Priester!

Novize im Stift Admont: Ordensname Bruno

Matura bestanden

Ewige Profess abgelegt

1. Auto gekauft: VW Käfer

Zeitliche Profess und Beginn des Theologiestudiums in Salzburg

Weihe zum Priester und Kaplan in Admont

1. Schultag als Religionslehrer an der Hauptschule Admont

Seelsorger geworden Novizenmeister geworden

Primiz (Erster Gottesdienst) in der Heimat am Magdalenaberg

1. Reise nach Rom

Jüngster Prior der Österreichischen Benediktinerkongregation

Leitung der Pfarre Selzthal

Pfarrer von Admont

Restaurierung der Stiftsbibliothek in die Wege geleitet

Österreichischen Museumspreis für das Stift erhalten

Als Abt wieder gewählt

Zum Abt gewählt

BÄUME SCHREIBEN GESCHICHTE

Unser Abt Bruno Hubl EIN LEBEN IN UND UM UND FÜR DAS STIFT.

BIS DATO GEZÄHLTE 64 JAHRE.

Der 67. Abt des Benediktinerstiftes Admont

wurde am 17. März 1947 in Magdalenaberg

bei Pettenbach (Bezirk Kirchdorf/Krems)

als Franz Hubl geboren. Nach dem Besuch

der Volksschule in seinem Geburtsort kam

er auf Betreiben des Abtes Koloman Holzinger, der bis 1956

in Pettenbach Pfarrer gewesen war, ins Stiftsgymnasium

nach Admont. Nach der Matura 1965 trat er in die Ordens-

gemeinschaft der Benediktiner im Kloster Admont ein, wo

er den Ordensnamen „Bruno“ erhielt. Nach dem Noviziat

kam er zum Studium der Theologie nach Salzburg, das er

in fünf Jahren abschloss. 1969 legte er in die Hände von

Abt Holzinger die Ewige Profess ab, zwei Jahre später

empfi ng er die Priesterweihe und war bis 1983 Kaplan

in Admont. Im Kloster wurde er bereits 1978 von Abt

Benedikt Schlömicher zum Prior ernannt. Nach den

Kaplansjahren führte ihn sein seelsorgerisches Wirken

in die Pfarre Selzthal, die er bis 1995 betreute. Daneben

war er Novizenmeister, Klerikermagister, Gastpater,

Bibliothekar, Archivar und Mitglied in verschiedenen

liturgischen Kommissionen. Nach dem Rücktritt von Abt

Benedikt Schlömicher wurde er von den Mönchen der

Abtei Admont am 1. August 1996 zum Abt gewählt. Die

Benediktion empfi ng er am 1. September 1996 im Münster

zu Admont durch Bischof Johann Weber. In seine Amts-

zeit fallen nicht nur die Restaurierung weiter Teile des

Stiftskomplexes sowie der weltberühmten Klosterbiblio-

thek, sondern auch der Bau des neuen Museums und

des Hauses der Begegnung in Graz. Abt Bruno Hubl war

Mitglied verschiedener Diözesaner Gremien und von 1999

bis 2009 im Präsidium der Österreichischen Benediktiner-

kongregation. Heute ist er nach wie vor im Priesterrat

tätig. Am 23. März 2009 erklärte Bruno Hubl seinen

Rücktritt als Abt. Am 27. April desselben Jahres wurde er

mit großer Mehrheit wiedergewählt und nahm nach drei

Tagen Bedenkzeit das Amt erneut an. In seiner Dankes-

rede betonte er, dass ihm der Rücktritt ernst war. Das

Vertrauen seiner Mitbrüder bewegte ihn jedoch dazu, es

sich noch einmal anders zu überlegen.

Teilnahme und Wahlprüfer am Äbtekongress in Rom

Vorsitzender des Kuratoriums des Dr. Friedrich-Funder-Fonds

Rücktritt als Abt

Vorsitzender der Steirischen Ordenskonferenz

Aufsichtsrat der Grazer Wechselseitigen

Interview mit ADORO

Leitung Naturhistorisches Museum Stift Admont

Seelsorgerische Tätigkeit im Selzthal

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WOOD NEWS, GOOD NEWS

Was Bestand hatNACHHALTIGE FORSTWIRTSCHAFT BRAUCHT MENSCHEN,

DIE WISSEN, WAS DER WALD BRAUCHT. MENSCHEN WIE

ALBRECHT MAUNZ. Von Gudrun Hefl er

Plötzlich ist da ein Radfahrer auf der Forststraße. Vielleicht

60 Jahre, Mountainbike, Fahrradhelm. Verständlich, dass es

ihn an diesem strahlend sonnigen Tag ins Freie zieht. Doch

auf der Forststraße ist das Fahren verboten, auch mit dem

Rad. Albrecht Maunz weist den Mountainbiker freundlich dar-

auf hin, dass die Straße gesperrt ist. Doch der denkt gar nicht

daran, stehen zu bleiben. Maunz wird deutlicher. Da steigt der

Mann ab und schiebt sein Rad. Vermutlich, um gleich nach der

nächsten Kurve wieder aufzusteigen. Maunz lässt ihn ziehen,

schaut ihm nach und schüttelt den Kopf. So wenig Einsicht sei

selten, sagt er später, die meisten Menschen halten sich an

die Spielregeln in der Natur. Respekt und Rücksicht – darum

geht es im Wald eigentlich immer.

Albrecht Maunz ist Förster. Der 35-Jährige träumte

schon als Kind davon, später in der Natur zu arbeiten. Sei-

ne Eltern besaßen ein kleines Waldstück, der Vater ging zur

Jagd. Seit einigen Jahren betreut Maunz ein Waldrevier, das

dem steirischen Benediktinerstift Admont gehört. Die Ge-

meinde Admont mit ihren 2580 Einwohnern liegt mitten im

Ennstal am Eingang des Nationalparks Gesäuse im Norden

der Obersteiermark. In Werbebroschüren wird diese Region

gerne als „wildromantische Schönheit“ bezeichnet. Manch-

mal hat Werbung recht. Der Bezug zur Natur ist für Albrecht

Maunz ganz normal, ein Bürojob ist für ihn unvorstellbar.

Immer wieder kommen Schulklassen aus der Region Admont

bei Ausfl ügen in sein Revier. Dann ist er oft erstaunt, wie

wenig die Kinder über den Wald wissen und darüber, wie die

Natur sich selbst organisiert. Maunz will dem Wald dabei hel-

fen, sein Gleichgewicht zu bewahren. Mit gezielten Eingriffen

könne man die Natur dabei unterstützen. Maunz geht ein paar

Schritte auf der Forststraße und bleibt auf einer kleinen An-

höhe stehen. Er schiebt die Sonnenbrille ins kurze hellbraune

Haar, blinzelt in die Sonne und zeigt auf ein Waldstück vor

ihm. Hier werden gerade Bäume gefällt, man hört die Motor-

sägen kreisen. „An dieser Stelle haben die jungen Bäumchen

derzeit zu wenig Licht und können schlecht wachsen. Wir

schneiden einen Teil der alten Bäume heraus, um den jungen

zu helfen, sich zu entwickeln.“ Würde man den Wald unkont-

rolliert wachsen lassen, hätte man irgendwann große Flächen

mit hohen und dünnen Bäumen, die schlecht im Boden ver-

ankert sind. So ein Wald ist instabil, er kann Stürmen kaum

standhalten, die Qualität des Holzes sinkt.

DER AUERHAHN SCHÄTZT ZERTIFIZIERTE QUALITÄT

Ein gut durchmischter und starker Wald bringt viele Vorteile.

Er schützt den Boden vor Erosion, die Hänge rutschen nach

starkem Regen weniger leicht ab. Er fängt Lawinen und Schnee-

bretter im Winter sanft auf. Und er lädt die unterschiedlichsten

Tiere ein, heimisch zu werden. Im Wald von Albrecht Maunz hat

sich jüngst ein Trupp Auerhähne angesiedelt – die Tiere sind

anderswo vom Aussterben bedroht. Nachhaltige Forstwirt-

schaft wie in Admont ist der Nährboden für hochqualitatives

Holz. Erkennbar ist diese Art der Beforstung unter anderem an

den beiden internationalen Zertifi katen PEFC und FSC, hinter

denen die europäische Forst- und Holzwirtschaft bzw. der WWF

stehen. Was trocken klingt, hat für die Holz verarbeitenden

Betriebe konkrete Folgen, die nicht nur den Wald betreffen: Die

Unternehmen verpfl ichten sich, ökonomische, ökologische und

soziale Standards bei der Verarbeitung einzuhalten. Das wird

von unabhängigen Stellen regelmäßig kontrolliert. Kunden,

die auf diese Zertifi kate Wert legen, fördern nicht nur Nach-

haltigkeit und schonende Beforstung im Wald. Wer das Holz mit

diesen Gütesiegeln kauft, tut auch etwas für soziale Werte und

die Artenvielfalt von Tieren und Pfl anzen. ➤

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„Wir wollen aus dem vorhandenen Wald einen jungen

und gesunden Wald machen. Dafür nutzen wir die Ressourcen,

die da sind“, sagt Maunz. Wenn sich der vorhandene Wald

selbst verjüngt, sind die Bäume perfekt an die Bedingungen am

Standort angepasst.

Maunz ist fast täglich im Wald, er sieht sich um und ver-

sucht, Problemzonen früh zu erkennen. Wenn etwa alte Bäume

zu dicht stehen oder nach einem Windwurf liegen bleiben. Gele-

gentlich notiert er sich besonders schöne Bäume. Etwa solche

mit ganz geradem Stamm und ohne Äste. „Die werden gerne

für den Dachstuhl verwendet.“ An sichtbarer Stelle, versteht

sich. Den Wald genau zu kennen, ist eine Voraussetzung für die

Arbeit des Försters. Und es ist die Grundlage für die Planung

der nötigen Arbeiten. Albrecht Maunz kümmert sich um ein

Waldrevier von fast 4.000 Hektar Fläche, das entspricht etwa

4.500 Fußballfeldern. Mindestens zwei Stunden geht er jeden

Tag zu Fuß. Ob er zusätzlich noch Sport betreibt? Maunz lacht.

Nein, er bewege sich genug im Freien. Sein gebräunter Teint

und die sportliche Figur lassen daran keinen Zweifel.

DER WALD GIBT ALLES VOR

Die Forstverwaltung gehört dem Stift Admont, das in Summe fast

25.000 Hektar Wald in der Region besitzt. Alle Stiftsbetriebe ori-

entieren sich am Prinzip der Nachhaltigkeit. Was das in der Forst-

wirtschaft konkret bedeutet? „Wir nutzen die Vorgaben, die der

Wald uns macht, und steuern seine natürliche Entwicklung.“ Das

sei nicht in allen Regionen so. „Es wäre sehr einfach, großflächig

Kahlschläge zu machen. Finanziell würde sich das kurzfristig rech-

nen, wir hätten einen üppigen Ertrag und im Winter viele Christ-

bäume. Aber darum geht es nicht.“ Nicht in Admont. Natürlich

werde auch sein Forst so bewirtschaftet, dass er Geld bringt. Aber

im Rahmen der Nachhaltigkeit. Gewinn machen, ohne das natürli-

che Gleichgewicht zu stören – das ist hier die Devise.

Albrecht Maunz setzt sich die Sonnenbrille wieder auf und

geht ein paar Schritte auf der Forstraße. An Tagen wie heute ist

er fast nur im Freien. Generell beeinflussen Wetter und Jahres-

zeiten seine Arbeit sehr stark. Im Frühling kommen die kleinen,

frischen Bäumchen, die Kultivierung wird geplant und überwacht.

Im Sommer und Herbst werden alte Bäume gefällt, Forststraßen

hergerichtet, Besitzgrenzen instand gesetzt. Der Winter ist dann

etwas ruhiger; wenn es sehr stark schneit, bleiben sogar die Forst-

arbeiter zuhause. „Richtig stressig wird es, wenn etwas Unerwar-

tetes eintritt“, erzählt Albrecht Maunz. Wie ein schwerer Sturm,

der Bäume umwirft. Dann muss alles sehr schnell gehen. Bleiben

die umgestürzten Bäume nämlich zu lange liegen, nistet sich der

Borkenkäfer ein – und der verbreitet sich dann rasant. Vom Käfer

befallene Baumstämme sind zwar im Sägewerk noch verwendbar,

aber man bekommt weniger Geld dafür. Außerdem bringt der Kä-

fer Pilze in den Baumstamm, die Farbe ändert sich, das Holz wird

entwertet. Ein schwerer Sturm löst einen Wettlauf mit der Zeit

aus, in Windeseile müssen Forstarbeiter koordiniert, Maschinen

herangeschafft und geknickte Bäume aus dem Wald gekarrt wer-

den. Schädlingsbekämpfungsmittel? Kommt nicht in Frage. „Der

Borkenkäfer mag gemischte Wälder übrigens weniger gerne als

Monokulturen“, erzählt Albrecht Maunz. Ein zentrales Argument

für den Mischwald. Auch Stürmen widersteht er besser.

JEDER BAUM ZÄHLT UND WIRD AUCH GEZÄHLT

Unwetter werfen nicht nur Bäume über den Haufen. Auch län-

ger angelegte Planungen sind dann kaum mehr einzuhalten.

Mit einem einzigen schweren Sturm kann das Plansoll der zu

fällenden Bäume schon übererfüllt sein, in den Sägewerken der

Region wird es dann eng. „Für unseren Wald bedeutet Nachhal-

tigkeit unter anderem, dass nur soviel Holz entnommen werden

darf, wie jedes Jahr zuwächst. Unterm Strich darf kein Minus

herauskommen“, sagt Albrecht Maunz. Ein Nullsummenspiel mit

den natürlichen Ressourcen. Das heißt Nachhaltigkeit im Wald.

Aber woher weiß Albrecht Maunz so genau, wie viele junge

Bäume jedes Jahr nachwachsen? „Alle zehn Jahre machen wir

eine Wald-Inventur. Eine externe Firma nimmt das Revier unter

die Lupe und ermittelt die Bestände.“ Dafür wird ein Raster von

300 mal 300 Meter über eine Stichprobenfläche gelegt. Für

dieses Areal wird genau ermittelt, wie viele Bäume dort ste-

hen, wie groß, wie klein, wie gesund oder krank sie sind. „Diese

Daten werden auf die Gesamtfläche hochgerechnet, damit wir

sehen, wie viel nachwächst und wie viel Vorrat wir haben.“

Nachhaltigkeit braucht Kontrolle. Und Menschen wie Albrecht

Maunz, die für den natürlichen Ausgleich sorgen. ■

Forstarbeit ist echte Handarbeit. Vor allem wenn’s um die Qualitätskontrolle geht.

WOOD NEWS, GOOD NEWS

18 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 19

„Wir wollen aus dem vorhandenen Wald einen jungen und gesunden Wald machen. Dafür nutzen wir die Ressourcen, die da sind.“Albrecht Maunz

WOOD NEWS, GOOD NEWS

YOUR ADMONTER MAGAZINE 2120 ADORO

WOOD NEWS, GOOD NEWS

Im Zeichen von Nachhaltigkeit und höchster QualitätDIE PRODUKTE VON ADMONTER WERDEN ZUSÄTZLICH

ZUR HAUSEIGENEN QUALITÄTSKONTROLLE REGELMÄSSIG

VON UNABHÄNGIGEN INSTITUTEN GEPRÜFT. NEBEN

ALLEN BAUTECHNISCHEN STANDARDS ERFÜLLEN SIE

AUCH HÖCHSTE ÖKOLOGISCHE UND GESUNDHEITLICHE

ANFORDERUNGEN. FOLGENDE ZERTIFIKATE SIND SICHT-

BARE ZEUGEN DAFÜR.

PEFC HOLZZERTIFIZIERUNGSSYSTEM

Das „Programme for the Endorsement of Forest

Certifi cation Schemes“ (PEFC) ist der Nachweis,

dass Holz und daraus entstehende Produkte aus

nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Es ist das größte

Holzzertifi zierungssystem der Welt und gewährleistet, dass

unsere Wälder mit ihren vielfältigen Funktionen für zukünftige

Generationen erhalten bleiben. Die unabhängige Kontrolle der

gesamten Verarbeitungskette - vom Wald bis zum Endprodukt

- garantiert eine lückenlose Verfolgbarkeit des Holzfl usses. In

Österreich sind aktuell rund 63 Prozent der Waldfl äche PEFC-

zertifi ziert. www.pefc.at

CE-KENNZEICHUNG

Die CE-Kennzeichnung ermöglicht den freien

Warenverkehr innerhalb des Europäischen Marktes

von Produkten, die den Anforderungen der EU-Gesetzgebung (z.

B. zur Gewährleistung von Gesundheitsschutz, Sicherheit und

Umweltschutz) entsprechen. Sie ist ein Garant für die Konformi-

tät eines Produkts mit den geltenden rechtlichen Bestimmungen.

Durch die Anbringung der CE-Kennzeichnung bestätigt der

Hersteller in eigener Verantwortung, dass das Produkt alle

geltenden rechtlichen Anforderungen der EU erfüllt. Nicht zu

verwechseln mit der täuschend ähnlichen Kennzeichnung für

„Chinese Export“, die von einigen chinesischen Unternehmen in

missbräuchlicher und irreführender Weise auf ihren Produkten

verwendet wird. www.ec.europa.eu/CEmarking

DAS IBR-PRÜFSIEGEL

Dieser bau- und wohnbiologische Qualitäts-

nachweis zeichnet umweltschonend erzeugte

und gesundheitlich unbedenkliche Bau-

stoffe und -elemente aus und kann neben Gütezeichen einer

Gütegemeinschaft, die technische Eigenschaften sichert, ge-

führt werden. Das IBR-Prüfsiegel wird vom Institut für Baubio-

logie Rosenheim (IBR) vergeben. www.baubiologie-ibr.de

ÜBEREINSTIMMUNGSZEICHEN

Das Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) kenn-

zeichnet Bauprodukte, die den maßgeblichen

technischen Regeln, der bauaufsichtlichen Zulassung, dem bau-

aufsichtlichen Prüfzeugnis oder der Zustimmung im Einzelfall

entsprechen. Die Zulassung erfolgt durch das Deutsche Institut

für Bautechnik. www.dibt.de

Ökobilanz und ÖkokenndatenÜber Zertifi zierungen und Zulassungen hinausgehend

steht es Unternehmen frei, eine so genannte Ökobilanz zu

erstellen, die sich mit Faktoren wie Ressourcenverbrauch,

Treibhauspotential oder Energieinhalt beschäftigt und diese

mittels Kennzahlen darstellt. Admonter verfügt bereits jetzt

über eine solche Ökobilanz, die auch als Teil einer Umwelt-

produktdeklaration, der so genannten „Environmental

Product Declaration“ (EPD), angeführt werden kann. Bei

Interesse ist diese jederzeit online als Download verfügbar:

www.admonter.at/Service/Zertifi kate

22 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 23

WIR & UNSER ADMONTER

Happy HomeHEIKE UND HARALD HABEN SICH FÜR EIN LEBEN AUF

DEM LAND ENTSCHIEDEN. VOR ZWEI JAHREN HAT DAS

JUNGE PAAR IN DER NÄHE VON LIEZEN EIN SCHMUCKES

TRAUMHAUS BEZOGEN. WIR WAREN ZUR BESICHTIGUNG

EINGELADEN. Von Jimmy Deix

Die steilen Bergmassive gehen nahtlos in die leuchtenden

Wiesen des Ennstals über, das so fl ach und gleichmäßig ist wie

der Spielfi lz eines Billardtisches. Eine Harmonie landschaftlicher

Gegensätze prägt die obersteirische Region, durch die unser

Wagen rollt. Wir sind bei Heike und Harald eingeladen um ihr

Haus zu besichtigen. Die beiden waren so nett und haben uns

vom Bahnhof abgeholt. Einfach traumhaft diese Gegend hier.

„Dort drüben ist unser Haus“, ruft Harald nach 20

Minuten Fahrt und deutet durch die Windschutzscheibe. Schon

von weitem sehen wir das Eigenheim der beiden, erbaut auf

einem sanften Schwemmhügel des Flusstals. Der ganze Stolz

des jungen Hausherrn wird regelrecht spürbar, wenn man als

Beifahrer neben ihm sitzt. Unter uns knirscht weißer Kies, als

wir mit gemächlichem Tempo die schmale Häuserzeile entlang

fahren. Eine grüne Garagentür im Souterrain des Hauses öffnet

sich vollautomatisch und verschluckt unser Auto wie ein riesiges

Fischmaul. Wagentüren fallen zu. Der abkühlende Motor gibt

leise, gicksende Laute von sich. Ein Hauch von heißem Gummi

liegt in der Luft der Garage. Sogleich führt uns eine schmale

Treppe hinauf in den Wohnbereich des Hauses. Gesteigerte Neu-

gier kommt auf, mit jeder Stufe die wir nehmen. Mal gucken, wie

Heike und Harald so leben.

SCHUHE AUSZIEHEN!

Kaum tritt man durch die Tür, wohnt man bereits. „Schuhe bitte

ausziehen“, ruft uns Heike mit freundlichem Lächeln hinterher.

Wir leisten Folge, gleiten auf Socken über den edlen Naturholz-

boden und sehen uns um. Auf einengende Wände wurde bei

der Planung des Baus wohlweislich verzichtet. Das gesamte

Erdgeschoss besteht aus einem einzigen großen Raum, in dem

die elementaren Wohnareale fl ießend ineinander übergehen.

Und es fehlt an nichts: Da ist eine offene amerikanische Küche

mit obligatorischer Espressomaschine und zwei Barhockern.

Sie leitet über in einen Erker mit einem Esstisch aus Holz für

sechs Personen. Besonders auffällig: Mitten im Raum steht ein

solid gebauter Drehfußballtisch, als wäre es ein Möbelstück.

Das gibt dem Wohnen einen gewissen Pfi ff. Wenn Freunde

da sind, steigen hier richtige Turniere. Im Musikregal steht

zwischen Dire Straits und Bon Jovi eine CD von Otto Lechner,

einem der herausragenden Akkordeonisten des Landes. Gleich

anschließend verlockt ein einladender Couchteil mit größtmög-

licher Bequemlichkeit zu den besonders gemütlichen Stunden

des Tages. So also leben Heike und Harald. Nicht schlecht!

Die Fenster des großen, beinahe loftartigen Wohnraumes

sind rundum in drei Himmelsrichtungen ausgerichtet. Wer so

einen Panoramablick hat, braucht zu Hause keine Tapeten

mehr. Wie selbstverständlich schreiten wir durch die Glastür des

Erkers hinaus auf die weiträumige Terrasse. Auch die Über-

gänge von innen nach außen scheinen fl ießend zu funktionieren.

Sogar der Holzboden verläuft nahtlos ins Freie, wo allerdings

eine Outdoor-taugliche Ausführung verlegt wurde. Beim An-

blick des imposanten Hausberges namens Blosen im Süden

vis-à-vis atmen wir tief ein. Es ist schön, wenn man ein paar

Schritte vor sein Eigenheim setzen kann. Das bürgt für Lebens-

qualität. „Ursprünglich wollte ich einen modernen Wohnkubus

bauen“, nimmt Harald Bezug auf die Form des Hauses, das mit

seinen moosgrünen Fensterläden richtig entzückend aussieht.

Von einem Flachdachbau habe ihm die Gemeinde jedoch ab-

geraten. Das könnte das Landschaftsbild stören. Die Häuser in

der Region haben traditioneller Weise Dachgiebel. Der hat auch

seine Berechtigung, wenn man bedenkt, dass hier schon Ende

September der erste Schnee fällt. Im Winter ist die Region, ➤ WO

HNG

LUC

K

24 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 25

dank ihrer weitläufi gen Talebenen, geradezu ein Paradies für

Skilanglauf. Harald und Heike sind sehr sportlich und lieben

die Natur. Die beiden hatten einander zunächst berufl ich

kennen gelernt. Heike – eine äußerst modebewusste, junge

Dame – arbeitet im Vertriebsinnendienst. Harald hat eine

Höhere Bundeslehranstalt für Alpenländische Landwirtschaft

absolviert und ist heute Ingenieur und Controller in einem

Industriebetrieb. Vor knapp drei Jahren hat es zwischen den

beiden so richtig gefunkt.

NATURNÄHE STATT HEKTOMATIK

Mit ihrer Entscheidung, einer Stadtwohnung lieber ein Leben

auf dem Land vorzuziehen, sind Heike und Harald die gelebte

Antithese zur umgreifenden Landfl ucht. Eine Stadt kann jungen

Leuten viele Verlockungen und ein aufregendes Nachtleben

bieten. Die kleine Pfarrgemeinde, in der Heike und Harald leben,

stellt dahingehend nicht viel mehr zur Wahl als ein bescheidenes

Dorfl okal namens „Old Town Bar“. Wird da ländliches Dasein

nicht manchmal zu idyllisch? „Das kommt darauf an, wie man

ländlich defi nieren möchte“, philosophiert Harald. „Wenn damit

bäuerlich gemeint sein soll, trifft es auf uns sicher nicht zu“.

Die Gesellschaft hat in den letzten Jahrzehnten einen

ungemeinen Modernisierungsschub erfahren – in der Stadt

ebenso wie am Land. Alte Klischees stimmen einfach nicht

mehr. Was die Stadt bietet, das bekommt man auch am Land.

„Und wenn wir mal ein Theater besuchen möchten, fahren wir

eben nach Graz“, so Heike. Die Landeshauptstadt ist gerade

mal 100 Kilometer entfernt.

In unmittelbarer Nachbarschaft ist plötzlich das charmante

Tuckern eines alten Dieselmotors zu hören. Einen kurzen

Moment später schnellt ein alter, grüner Traktor aus einem

Holzschuppen. Kühn nimmt der Fahrer die erste scharfe Kurve

und saust mit knatterndem Lärm davon. Das Gefährt ist ein

originaler Steyr-Oldtimer aus den 1950er Jahren. Der Nachbar

sammelt und renoviert sie. „So ist das eben bei uns am Land“,

schmunzelt Harald, sichtlich mit Verständnis für das Hobby

seines Anrainers. Die Beschwerlichkeiten des Landlebens sind

verschwunden. Die Schönheit ist geblieben.

SYMMETRIE UND HARMONIE

„Wir sind glücklich mit dem Landleben“, erklärt Heike. Und so

wie das Land sind auch die Menschen hier: „Die Steirer sind ➤

„Die Steirer sind unkompli-ziert und offen.“ Da können wir Heike nur zustimmen.

WIR & UNSER ADMONTER

26 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 27

unkompliziert und offen“, weiß Heike. Womöglich war es eine Art

von Dankbarkeit und Respekt ihnen und der Region gegenüber,

warum bei der Umsetzung des Baus ausschließlich regionale

Dienstleister und Lieferanten ausgewählt wurden. Und das war

sicher mit ein Entscheidungsgrund für einen Admonter Natur-

boden. Dieser regionale Bezug verstärkt den Ausdruck einer

gewissen Bodenständigkeit noch mehr und lässt sie allerorts

im Haus spürbar werden, wo uns eine breite Holztreppe in den

ersten Stock führt. Ein zentrales Foyer mit rundum umgehbarem

Treppengeländer sorgt für viel Offenheit. Von hier aus sind vier

gleich große Zimmer begehbar, die wiederum Rückzugsmöglich-

keiten schaffen. Harald hat auf ihre symmetrische Anordnung

großen Wert gelegt. Wenn diese Räume in Zukunft als Kinder-

zimmer dienen, dann wurden mögliche Rangstreitigkeiten unter

Geschwistern schon jetzt präventiv vermieden. „Derzeit nützen

wir die Räume aber noch als Büro und als Bügelzimmer“, witzelt

Harald. Tiere gibt es keine im Haus. Harald hätte gern ein paar

Katzen: „Ich bin mit Tieren aufgewachsen“, erzählt er. Doch

leider hat Heike eine Tierhaarallergie: „Wir könnten uns statt-

dessen ein paar Reptilien halten“, ruft sie im Scherz.

DER KAFFEE IST FERTIG

Aus der Küche strömt italienische Röstfrische. Es gibt Cappuccino

und fl aumigen Marillenkuchen. Heike hat ihn extra für uns ge-

backen. Ein Gedicht! Auffallend ist die Farbe der Papierservietten

des gedeckten Tisches, die in dekorativem Violett gehalten sind,

ebenso wie viele andere Accessoires der Wohnausstattung:

Couchvorleger, Bettwäsche, Kerzen … Die Farbe ist ein Spleen von

Heike, der in vielen Details des Interieurs zum Ausdruck kommt.

Harald nimmt den Violett-Tick seiner Freundin gelassen. Ein paar

launige Anspielungen auf die Clubfarbe eines Sportvereins kann

er sich dennoch nicht verkneifen.

Eine Glasvitrine stellt eindrucksvolle Sportpokale zur Schau.

Sie stammen von populären Strongman-Bewerben und zeichnen

Harald als mehrfachen Landesmeister im Bankdrücken aus. Im

Keller des Hauses befi ndet sich ein eigener Fitnessraum mit

schweren Geräten. Die können Muskeln richtig stählen, wenn man

oft genug mit ihnen hantiert. An den Wänden hängen gerahmte

Erinnerungsfotos. Sie zeigen Harald in der Stunde des Triumphes

als „Mister Adonis“ – der begehrte Siegertitel eines bekannten

Bodybuilder-Wettbewerbs in Österreich. Harald grinst und spielt

die Sache herunter: „Das war eine von meinen Jugendsünden“.

Der Nachmittag geht langsam zu Neige. Die Stunden fl iegen

dahin. Der nette Besuch bei Heike und Harald ist beendet. Es

hat uns gut gefallen. Wir müssen unbedingt wieder kommen.

Vielleicht spielen wir dann ein kleines Turnier. Und Heike probiert,

ob ihr Zwetschkenkuchen ebenso gut gelingt. Wenn das so ist,

dann stehen wir bestimmt bald wieder auf der Matte. ■

WIR & UNSER ADMONTER

Heikes und Haralds Admonter im DetailNATURBODEN

Fitnessraum: Classic Lärche sibirisch weiß Natur-geölt

Wohnbereich: Mocca Esche dunkel gebürstet Natur-geölt

OG Gallerie: Classic Ahorn europäisch matt-lackiert

OG Schlafzimmer: Classic Nussbaum Natur-geölt

Außenbereich: Outdoor Thermo Esche

NATURHOLZPLATTE

Küche und Tisch: Mocca Esche dunkel

Beistellstich: Ahorn europäisch

Außenfassade: Lärche sibirisch

28 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 29

ADMONTER ABROAD

Solide NachbarschaftDIE SCHWEIZERINNEN UND SCHWEIZER FOLGEN NICHT.

SIE SPUREN. IHREN EIGENEN ERFOLGSWEG. DABEI BAUEN

SIE AUF EIN UNTRÜGLICHES GESPÜR FÜR QUALITÄT UND

BESTÄNDIGKEIT. DEMENTSPRECHEND WERTIG PRÄSEN-

TIEREN SICH IHRE EIGENEN VIER WÄNDE – UND BÖDEN.

Von Andreas Kump

Die Schweiz ist eigen. Eine beliebige Aussage, die auf jedes

Land dieser Welt zutrifft? Keineswegs. Die Schweiz, das auf

Weltkarten wie hingekleckert aussehende Land in der Mitte

Europas, ist wirklich eigen. Wobei zu sagen ist: Das ist kein

wertendes Urteil von außen. Die Schweizerinnen und Schweizer

beharren da schon selbst darauf. Eine gewisse Eigenständigkeit

ist ihnen seit jeher ausgesprochen wichtig. Das belegt bereits

der Gründungsmythos des Landes. Verkörpert vom legendären

Unabhängigkeitskämpfer und Armbrustschützen Wilhelm Tell.

Dessen ureigene Ideale übrigens nach wie vor intakt sind.

Noch immer ist die Schweiz beispielsweise kein Mitglied der

Europäischen Union. Anders als alle ihre Nachbarstaaten,

ausgenommen das kleine Fürstentum Lichtenstein. Selbst den

Vereinten Nationen, der UNO, gehört sie erst seit 2002 an. „Die

Schweiz fährt am besten, wenn sie alleine fährt.“ So lautet das

scheinbar unverwüstliche Kredo dahinter. Und wer, der das hohe

Wohlstandniveau des Alpenstaates aus eigener Erfahrung kennt,

würde die Sinnhaftigkeit dieser Solotour ernsthaft anzweifeln?

Die Schweiz ist besonders. Das ist dem Land an jeder Ecke

anzusehen, egal ob in den Städten oder auf offener Wiese.

Allenorts stehen selbst für den gelernten Mitteleuropäer Über-

raschungen bereit, die er so noch nicht gesehen hat. Sei es die

Bahnhofshalle in Zürich, die schön gezimmerten Holzbade-

anstalten an Limmat, Schützengraben und Zürichsee ebendort,

oder die vielen alten Gebäude, die anderswo historisch heißen,

hier in ihrer unversehrten Geschlossenheit aber selbstver-

ständlich erscheinen. Seien es die Châteaux und Chalets in der

französischsprachigen Westschweiz, der Romandie, am Genfer

See und in den Weinbergen der Lavaux, deren Architektur oft

an einen „Drei Musketiere“-Film erinnert. Sei es das moderne

Kulturzentrum von Jean Nouvel in Luzern, die Therme Vals von

Peter Zumthor, sei es das internationale Flair der Banken- und

Uhrenstadt Genf. Sei es diese fast schon modelleisenbahnhafte

Landschaft aus Wiesen, Flüssen, Seen und Bergen, Bergen,

Bergen mit Namen wie Furka, Grimsel und Gemmi.

EIN LAND DES RUHIGEN FLUSSES

Wenn die Schweiz heute so dasteht, wie sie dasteht, solide und

prosperierend, dann ist das eine Folge besagten Alleinfahrens.

So schnell wird hier nämlich nicht jeder Unsinn mitgemacht. Der

Zweite Weltkrieg etwa. Was dem Land nicht nur großes persön-

liches Leid ersparte, sondern auch die Zerstörung seiner Städte

verhinderte. Weitestgehend zumindest. Anstatt später mit

Wiederaufbau beschäftigt zu sein, hatten die Schweizerinnen

und Schweizer Zeit, das Bestehende weiter zu verfeinern und in

die Zukunft zu führen. Mit jener Überlegtheit und Genauigkeit,

für die der Alpenstaat berühmt ist. ➤

GR

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30 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 31

„Die Schweiz ist ein Land des ruhigen Flusses“, stellte vor

kurzem der Schweiz-Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen

Zeitung fest. Wer dieses Fließgewässer aber nun auf Karten

sucht, wird es zwischen den Seen und Bergketten nicht fi nden.

Der ruhige Fluss, das ist die Bedächtigkeit, die das Land durch-

zieht. Im persönlichen Umgang. Beim stimmigen Kombinieren

von Alt und Neu. Bei der überlegten Gestaltung und Auswahl von

Hilfsmitteln des privaten wie öffentlichen Gebrauchs.

Auch bei Letzterem ist die Schweiz besonders, wirklich

besonders. Das beginnt beim Abfallsystem. Das in der Altstadt

von Zürich mit Unterfl ur-Containern gelöst wurde. Sichtbar sind

nur die abgeschrägten Einwurfstutzen aus rostfreiem Stahl. Ein

echter Gewinn für das Stadtbild. Um das aber nicht nur in Zürich

mit großer Anstrengungen gerungen wird. In Schaffenhausen

müssen sich Gastwirte und Geschäftsleute gar an eine strikte

Nutzungsverordnung halten. Etwaige Möblierung hat im

„ästhetischen Einklang mit der Umgebung“ zu stehen. Vor alten

Fassaden sind Sonnenschirme mit Werbeaufdrucken ebenso un-

erwünscht wie große Menütafeln. Ähnlich penibel ist die „Richt-

linie zur Benützung des öffentlichen Raums“ der Stadt Zug

ausgefallen. Dort wurden Plastikstühle, so genannte Monoblocs,

von den Straßen und Plätzen verbannt, sind Gastgärten mit

Stühlen und Tischen aus Metall und/oder Holz einzurichten. Bei-

spiele dieser Art gibt es endlos. Ja, die Schweiz schaut auf sich.

Darum sieht es hier auch so aus. Aufgeräumt und solide.

EINE EINFACHE ERFOLGSFORMEL

Jene Sorgfalt, die Landschaft und Stadtbildern gewidmet wird,

setzt sich anderswo fort. Zum Beispiel im hohen Qualitäts-

bewusstsein, das hinter so vielen Erzeugnissen der Schweiz

steckt. Handwerk und Industrie fl orieren gleichermaßen. Überall

wo produziert wird, per Hand oder Maschine, zeigt sich eine

Geradlinigkeit und materielle Entschlossenheit, die erstklassige

Waren und Werke hervorbringt. Die Erfolgsformel ist denkbar

einfach: schlichtes Design, hohe Qualität und eine sehr gute Ver-

arbeitung bis ins Detail. Das gilt für die handgetuften Schurwoll-

teppiche von Kramis, die LKW-Planen-Taschen der Brüder Freitag

oder die Uhren von Patek Philippe. Auch dass eine schnörkellose

Schriftart die Bezeichnung Helvetica erhielt, passt gut ins Bild.

Vielleicht geraten dem Schaffhausener Schriftsteller Markus

Werner seine Sätze deshalb auch so gut? Gemein ist eigentlich

nur die Sache mit dem Weißwein. Der so hervorragend schmeckt,

dass sie ihn lieber im Land selbst trinken, anstatt ihn groß zu

exportieren. Darüber tröstet dann auch keine Tafel Schokolade

hinweg. Nicht einmal die Cresta von Lindt.

Die Schweiz ist solide. Das ist nicht auf die Banken gemünzt.

Das ist eine Angelegenheit des Materials. Genauer gesagt der

Materialien, die Verwendung fi nden, wenn in der Schweiz etwas

gebaut oder instand gehalten wird. Dabei wird ausnahmslos auf

Handfestes vertraut. Nicht etwa wegen mangelnder Flexibili-

tät, sondern weil gewisse Grundstoffe für ein Schweizer Haus

und Heim ganz einfach elementar sind. Egal ob es nun modern

oder traditionell ausfällt. Die diesbezügliche Grenze verläuft im

Musterland der alpinen Modernität ohnehin fl ießend.

EIN BODEN, WIE IHN DIE SCHWEIZ MAG

Auf der Liste baulicher Gemeinsamkeiten steht eines ganz oben:

der Boden. Auch den haben die Schweizerinnen und Schweizer

am liebsten solide. Aus genau diesem Grund kam auch die STIA

Holzindustrie 2006 mit einer eigenen Niederlassung in die

Schweiz – und Admonter von Anfang an hervorragend an. Seit

über 20 Jahren werden die Naturböden aus dem Nachbarland

Österreich in der Schweiz nun schon verkauft. Weil sie hier

wunderbar dazu passen. Zu den Menschen. Zu deren soliden

Wertvorstellungen. Zur Unaffektiertheit. Zur Besinnung auf ➤

ADMONTER ABROAD

Was anderswo als historisch gilt, erscheint hier aufgrund unversehrter Geschlossenheit als selbstverständlich.

Admonter in der SchweizDie STIA Schweiz AG ist in Diepoldsau nahe der

österreichischen Grenze beheimatet und führt

das gesamte Admonter Sortiment an Natur-

böden, Naturholzplatten und Spezialprodukten.

Die gängigsten Holzarten und Programme sind

ständig vorrätig, wöchentliche Anlieferungen

aus dem steirischen Werk garantieren für alle

Produkte schnelle Verfügbarkeit.

ADRESSE UND KONTAKTMÖGLICHKEITEN

STIA Schweiz AG, Hohenemserstrasse 76

CH-9444 Diepoldsau

Tel.: +41/71/737 70 90, Fax: +41/71/737 70 99

E-Mail: [email protected], Web: www.stia.ch

ÖFFNUNGSZEITEN DER AUSSTELLUNGSRÄUME

Mo - Fr: 7:30 - 11:30 Uhr und 13:15 - 17:15 Uhr

Voranmeldungen willkommen

32 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 33

ADMONTER ABROAD

Das stilvolle Domizileiner Innenarchitektin:ein Appartement in Zürich.

34 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 35

ADMONTER ABROAD

Herkunft, Güte und Beständigkeit. Das gilt sowohl für die urbane

wie auch ländliche Umgebung. Für die moderne Stadtwohnung

in Zürich, wie für das stilvolle Chalet in den Walliser Bergen, um

bei den abgebildeten Beispielen zu bleiben. In ersterer sorgen

250 Quadratmeter Classic Eiche astrein mit 2-Meter-Dielenlänge

für die Erdung der zeitgemäßen Designmöbel. Die Ursprünglich-

keit des Bodens bildet einen reizvollen, gewollten Kontrast zur

Ausstattung und verleiht der reduziert gestalteten Wohnung ein

warmes Flair. So lässt sich natürlich leben. Im wahrsten Sinne

des Wortes. Kein Wunder, ist doch hier die Wohnungsinhaberin

zugleich auch Innenarchitektin.

Dreieinhalb Autostunden von Zürich entfernt, nahe der

Stadt Sion, in der Bergwelt des Wallis, macht ein Admonter

Naturboden ebenfalls großen Eindruck. Hier ist es ein Antico

Lärche Marrone, der einem umgebauten Chalet seinen typischen

Charme lässt, zugleich aber auch gediegen, ja fast luxuriös

wirkt. Die Maserung des Holzes passt einerseits wunderbar

zum Charakter des alpinen Umfelds, andererseits wirken selbst

moderne Plastiken darauf stimmig platziert. Wer würde hier

nicht gerne seine Wochenenden verbringen? Erst die Kehren der

Bergstraßen im gemütlichen Tempo zurücklegen, die Arbeits-

woche weit hinter sich lassend, und dann das eigentliche Leben

auf ungefähr 1.500 Metern Höhe genießen. Einatmen, aus-

atmen, Gipfel zählen, einen Roman von Martin Suter lesen (auf

Französisch), ausspannen, kochen, Fondue-Rezepte an Freunden

ausprobieren. Auch das ist die Schweiz. Da sind sie im Wallis gar

nicht einmal so eigen.

Wer in der Schweiz über Admonter schreiten will, braucht

aber keine private Einladung abzuwarten. Auch in aller

Öffentlichkeit lassen sich die Landhausdielen aus Österreich be-

gehen. Im Einkaufszentrum Globus in Bern beispielsweise. Dort

fi nden sich insgesamt 600 Quadratmeter Antico Eiche Grigio.

Im gediegen wirkenden Restaurant, aber auch in verschiedenen

Abteilungen dieses modernen Kaufhauses. Eine sehr gute

Wahl, denn die Antico-Oberfl äche und die Struktur des Bodens

sind bei erhöhter Beanspruchung geradezu ideal – und pfl ege-

leicht dazu. Vor allem lassen sie aber den Eichenholzboden als

richtige Selektion für ein richtiges Schweizer Einkaufszentrum

erscheinen. Weil er landestypisch aussieht. Weil er nicht nur

länger hält, sondern mit der Benutzung immer interessanter

wird. Weil sich auf dieser soliden Grundlage mit harten Franken

gut einkaufen lässt. Die Schweiz und Admonter, das ist wirklich

ein harmonisches Verhältnis. Die Harmonie reicht sogar so weit,

dass die Schweizerinnen und Schweizer ihre Eigenständigkeit

auf solider Nachbarschaft begründen. Auf den Naturboden von

nebenan. Das zeigt: Hochqualitative Produkte haben immer Platz

im Land der sauberen Seen und traumhaften Berge. Sinnvolle

Neuerungen auch. Aber die müssen sich erst einmal beweisen

und zum eidgenössischen Wesen passen. Da ist die Schweiz

wirklich eigen und besonders. ■

Hochqualitative Produkte haben immer Platz. Sinnvolle Neuerungen auch. Aber nur wenn sie zum eidgenössischen Wesen passen.

Alpines Leben auf buchstäblich höchstem Niveau. In diesem Chalet fühlt sich ein Admonter gleich wie zu Hause.

36 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 37

ADMONTER ABROAD

Auf 600 Quadratmetern darf ein österreichischer Naturboden in Bern beweisen, dass er mit Schweizer Qualitätsansprüchen Schritt hält.

38 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 39

Kurznachrichten aus dem Mischwald

eine Axt, keine Motorsäge, nur Wald wie er immer schon

war: Im Wildnisgebiet Dürrenstein im Süden des Bezirks

Scheibbs in Niederösterreich liegt ein Wald, der sich zum Teil

seit der letzten Eiszeit ohne menschlichen Eingriff entwickeln

konnte. Kernstück ist der 500 ha große Rothwald, der bereits

1875 von seinem damaligen Besitzer

Albert Rothschild vor forstlichem

Zugriff geschützt wurde. Das

geschützte Waldgebiet hat sich

mitterweile auf 2500 ha aus-

gedehnt und ist seit Ende 2002

unter Naturschutzgebiet. Ge-

führte Wanderungen bietet der

Tourismusverein Göstlinger

Alpen. www.wildnisgebiet.at

agenräder, Heuschlitten, Werkzeugstiele – und

Schlitten. In Prutz im Oberinntal begann die Familie

Kathrein im Jahre 1886 in ihrer Wagnerei Holzwaren herzu-

stellen. Seit 25 Jahren spezialisiert sich der Familienbetrieb auf

die Herstellung von Schlitten und Rodeln. Die Schlitten sind aus

Eschenholz, haben Stahlschienen und können auf

Wunsch mit einem Schriftzug versehen

werden. www.schlitten.at

urchblick statt Holzweg: In den Tiroler Alpen stellt

ein kleiner Familienbetrieb seit 2008 Brillenfassungen

aus Holz her. Die Modelle von ROLF Spectacles aus Höfen

sind leicht, schick und durch den Einsatz einer neuen Technik

können auch gewölbte Fassungen produziert werden.

www.rolf-spectacles.com

m Wald und auch oberhalb der Baumgrenze: Angefangen

hat alles, weil der Schwede Åke Nordin bei Wanderungen

unzufrieden war und zwar mit den in den 1950er Jahren

üblichen Rucksäcken. Die Gewichtsverteilung sei mies und jeg-

licher Inhalt rutsche auf Hüfthöhe zusammen. Die Lösung: Ein

Rahmen musste her, der für die gleichmäßige Verteilung des

Gewichtes sorgen. Aus dieser Idee entstand das Unternehmen

Fjällräven, der Hersteller von Out-

door-Bekleidung mit dem Polarfuchs

als Logo. Der neueste Rucksack

im Programm: Kajka 55 W – ein

funktioneller Rucksack für

Frauen. Das Tragesystem ist

an die weibliche Ergonomie

angepasst und lässt sich leicht

in Breite und Länge verstellen.

Preis: rund 250 Euro.

www.fjallraven.se

ie Wolken auf Stelzen sieht der „Metropol Parasol“

aus. Mit rund 5000 Quadratmetern überspannt das

riesige Sonnendach die Plaza de la Encarnatión in Sevilla.

Die Wabenkonstruktion aus rund 3.000 Kubikmeter fi nnische

Fichte wurde im März dieses Jahres fertig gestellt. Ganz

nebenbei entstand damit auch die weltweit größte Holz-

konstruktion. Die „Pilze von Encarnatión“, wie der Bau von

den Einheimischen genannt

wird, bieten auf drei Ebenen

Platz für ein Museum,

einen Markt, Kaffees und

Restaurants.

www.baunetz.de

DIES UND DAS

WENN IM WILDNISGEBIET EIN BUCH MIT EINEM SCHLITTEN (ODER LONGBOARD) FÄHRT, DANN SCHAUT DIE WELTWEIT GRÖSSTE

HOLZKONSTRUKTION DURCH DIE BRILLENFASSUNG AUF EINEN RUCKSACK NEBEN DER BERGKAPELLE. ODER SO ÄHNLICH.

Allerlei Vermischtes entdeckt und notiert von Martina Fuchs

K

rei Laib Käse haben die Architekten Andreas Cukrowicz

und Anton Nachbaur-Sturm als Preis bekommen, nachdem

sie die Ausschreibung für den Bau der hölzernen Bergkapelle

bei Andelsbuch im Bregenzerwald gewonnen hatten. Die Stifter

des Kirchleins aus Fichtenholz sind Irene und Leo Feuerstein. Das

Paar wollte sich auf diese Weise

für die Geburt eines gesunden

Kindes dankbar zeigen. Die

Bergkapelle wurde mit dem

Vorarlberger Holzbaupreis 2011

in der Kategorie Innovative

Holzanwendung ausgezeichnet.

www.cn-architekten.at und

www.holzbau-kunst.at

D

W

W

hre Liebe zu alten Holzmöbeln und Brettern auf Rädern

kombinieren die Briten aus Budleigh Salterton im Süd-

westen Englands zu einem Geschäftsmodell. Seit 2010 baut „Loki

Longboards“ aus dem Holz alter Möbel Skate- und Longboards.

So entstehen individuelle Fortbewegungsmittel mit Geschichte.

www.lokilongboards.com

I D

I

ünf Jahre allein in einer abgelegenen Waldgegend.

Ohne fl ießendes Wasser, Heizung, Strom und der nächste

Nachbar mehr als 20 Meilen entfernt. Darüber hat der Brite Neil

Ansell ein Buch geschrieben. In „Deep Country“ beschreibt er

seine Erfahrungen mitten im Nirgendwo von Wales. Ein Buch,

das nicht von Selbstfi ndung, sondern vom

Verlieren des Ichs erzählt. Zurückgetrieben

hat Ansell sein Kinderwunsch. Er lebt heute

in Brighton, hat zwei Töchter und arbeitet

als Journalist für die BBC. Hier ein sehens-

wertes Video dazu: www.youtube.com/

watch?v=mURg1DjO8p8

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40 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 41

NATURBODEN TRIFFT MÖBELKLASSIKER

Längere Lebensdauer, ewig gültiges Design – Möbel aus der Werkstätte

von Wittmann stehen für Gebrauch statt Verbrauch. Damit hat sich der

Qualitätsproduzent aus dem kleinen österreichischen Ort Etsdorf am

Kamp auch international positioniert. Ein Gespräch mit Heinz Hofer-

Wittmann über Langlebigkeit in schnell wechselnden Zeiten.

Gestatten, ein echter Wittmann

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YOUR ADMONTER MAGAZINE 4342 ADORO

HEINZ HOFER-WITTMANN FÜHRT - ZUSAMMEN MIT SEINER

FRAU ULRIKE WITTMANN - DEN FAMILIENBETRIEB BEREITS

IN VIERTER GENERATION. Das Interview führte Andreas Kump

Herr Hofer-Wittmann, wir möchten mit Ihnen heute über Lang-

lebigkeit sprechen. Ihre Möbel sind ja in mehrerlei Hinsicht ein

Synonym dafür.

Wir werden oft gefragt, wie unbelastend unsere Möbel im Auf-

bau sind. Wir antworten dann, dass wir mit Langlebigkeit einen

sehr ökologischen Ansatz verfolgen. Dass es besser ist, Abfall

überhaupt zu vermeiden, anstatt ihn sauber zu trennen. Diese

Situation sollte gar nicht erst entstehen. Unsere Möbel sind des-

halb vererbbar. Die nächste Generation wird auch damit leben

können. Wir sollten uns überhaupt mit Produkten umgeben,

nicht nur bei Möbel, die qualitativ so gut sind, dass ich mir nicht

Gedanken machen muss, wie ich sie in Zukunft entsorge.

Das setzt natürlich entsprechende Materialien voraus.

Das ist die wesentliche Grundlage. Seit Firmengründung ver-

wenden wir nur hochwertige Materialien. Seriös wird überall

dort gearbeitet, wo gute Materialien auch für nicht sichtbare

Bereiche verwendet werden. Bei Holz gibt es bei uns keine

Spanplatten. Wir verwenden Massivholzgestelle mit hoher Halt-

barkeit. Jedes unserer Sitzmöbel hat eine Unterfederung, auf

die der Polsteraufbau, der den Sitzkomfort liefert, genauestens

abgestimmt ist. Für den Bezug verwenden wir nur Stoffe deren

Haltbarkeit, Lichtechtheit und Scheuerbeständigkeit labor-

geprüft sind. Allerdings verarbeiten wir zu zwei Drittel Leder.

Die Kunden sagen sich: „Leder ist ein langlebiges Material.

Es ist natürlich und hat eine sehr gute Ausstrahlung.“

Was sagen Sie jemandem, der Ihre Möbel zu teuer fi ndet?

Wenn man es nachrechnet, sind unsere Produkte unterm

Strich günstig. Manche Möbel kommen nach 30 Jahren zu uns

zum Neutapezieren zurück und leben dann weitere 20 Jahre.

Umgerechnet auf die Lebensdauer kann man sagen, wer billig

kauft, kauft teuer. Eine lange Lebensdauer setzt neben hoch-

wertigen Materialien und bester Handarbeit allerdings noch

etwas voraus – das Design. Die formale Seite.

Das vielfach vom Zeitgeist abhängig ist. Widerlegen sich

Design und Langfristigkeit daher nicht auch häufi g?

Wir sind darauf bedacht, dass Designer, mit denen wir zu-

sammenarbeiten, die Thematik verstehen und Möbel ent-

werfen, die nicht modisch sind. Sondern Möbel, die auch von der

formalen Seite her Beständigkeit haben. Ein schönes Beispiel

ist der Kubus-Fauteuil von Josef Hoffmann. Dessen Design ist

hundert Jahre alt, aber er könnte genauso erst gestern ent-

wickelt worden sein.

Ist es am internationalen Markt von Bedeutung, dass es sich

dabei um einen großen österreichischen Architekten und Designer

handelt, oder entscheidet dort alleine die Formensprache?

Nein, die Geschichte gehört dazu. Die Kunden wollen das hören.

Weil gerade Josef Hoffmann eine einmalige Persönlichkeit war

und es sehr viel über ihn zu erzählen gibt. Heute gibt es ja nicht

mehr die Situation, wo der Bauherr einen Gesamtauftrag ver-

gibt: Architektur, Mobiliar, Besteck, Gläser – alle Bereiche bis

zur Gartengestaltung. Hoffmann konnte das noch in Perfektion

machen. Eines seiner schönsten Werke ist das Palais Stoclet in

Brüssel. Aber auch in Wien gibt es etliche Villen, die er gebaut

hat und die in einem sehr guten Zustand sind. Wenn man sich

hingegen die heutige Architektur anschaut, weiß man nicht, ob

die in 100 Jahren noch Bestand hat. ➤

NATURBODEN TRIFFT MÖBELKLASSIKER

Zeitlosigkeit in Vollendung: Fauteuil „Kubus“ von Josef Hoffmann aus dem Jahr 1910.

44 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 45

NATURBODEN TRIFFT MÖBELKLASSIKER

Auch für die Wittmann Möbelwerkstätten war Hoffmann von

großer Bedeutung. Seit 1969 sind Sie von der Josef Hoffmann

Stiftung allein autorisiert, seine Möbel nach den Originalent-

würfen zu fertigen.

Anfang 1970 haben wir diese Möbel erstmals präsentiert. Sie

sind damit seit über 40 Jahren in unserem Programm. Wobei

es für uns auch ein maßgeblicher Imagefaktor war, der uns

speziellinternational sehr half. Wir haben bei Hoffmann-Möbel

heute einen Exportanteil von 90 Prozent, während wir sonst bei

70 Prozent liegen.

Ein anderer Ihrer vielen prominenten Designer ist der Italiener

Paolo Piva. Mit dem Sie bereits seit 1973 zusammenarbeiten.

Mit Paola Piva gab es eine Annäherung über mehrere Jahre.

Dann wussten wir aber, was er kann und will – und er wusste

umgekehrt, was sich in unseren Werkstätten realisieren lässt.

Unsere Zusammenarbeit begann mit dem Aura-Fauteuil, den

wir nun seit 30 Jahren im Programm haben und der noch

immer zu den begehrtesten Produkten zählt. Durch Paola

Piva sind wir in die Situation, reduziertes, italienisches Design

mit österreichischer Handarbeit verbinden zu können. Diese

Kombination bringt am Markt Vorteile. Weil wir ein Hand-

werksbetrieb sind und viele Mitbewerber eine rein industrielle

Produktion haben.

In den letzten Jahrzehnten hat sich in der Architektur die

Reduktion als Ideal durchgesetzt.

Das kommt uns natürlich ebenfalls entgegen. Wobei, es ist

auch eine Haltungssache. Dass man sich reduziert, aber nicht

kasteit, und damit ein anderes Lebensgefühl hat, als wenn man

sich überfrachtet.

Glauben Sie, dass sich unser Konsum generell reduzieren wird?

Es wird verschiedene Strömungen geben. Wie so oft bei

extremen Situationen. Bei der Ernährung schauen etwa immer

mehr Leute, was sie einkaufen. Dass es natürliche Produkte

aus der Region sind, die sich aus der Jahreszeit ergeben. So

gesehen glaube ich, dass eine bewusste Haltung schon eine

Reduktion mit sich bringt. Aber eine Reduktion entsprechend

einer Besinnung auf das Wesentliche.

Man schafft sich weniger an, gibt dafür aber mehr Geld aus?

Das mag so sein. Das wird es bei vielen Produkten geben. Wenn

man sich wirklich sehr gute Schuhe kauft oder machen lässt,

dann halten die viele Jahre. Da müsste ich mir in der Zwischen-

zeit schon wieder drei neue Paare kaufen.

Wie leicht oder schwer fällt Ihnen Zurückhaltung?

Für uns ist es eine Einstellung. Wir arbeiten, um Freude daran

zu haben. Wir würden es nicht schaffen, etwas zu produzieren,

weil es ein Gag oder in Mode ist. Lieber überzeugen wir die

Leute davon, etwas mit Bestand zu kaufen. Es war bei meinem

Schwiegervater schon so, und auch bei seinen Vorfahren, dass

man auf Qualität gesetzt hat. Zurückhaltung und Reduktion und

die dafür aufgewendete Energie bringt Lebensfreude.

Dabei kommt Ihnen der Produktionsort abseits der Städte

sicherlich besonders entgegen.

Es ist herrlich, in einer so schönen Umgebung zu leben und zu

arbeiten. Aber als geborener Wiener bin ich auch immer gerne

in Wien. In Etsdorf hat man aber tatsächlich die Möglichkeit, sich

in der Landschaft zu erholen, nachzudenken und ganz einfach

auch einmal nichts zu tun. ➤

„Wir arbeiten, um Freude daran zu haben.“

46 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 47

Wie leicht fällt es Ihnen, Ihre Möbel in eine ungewisse Um-

gebung zu entlassen?

Wenn uns ein Möbel verlässt, bin ich mir sicher, dass es in gute

Hände kommt. Die Kunden setzen sich vor dem Kauf sehr

intensiv mit dem Möbel auseinander und sind sich bewusst,

welchen Wert sie erwerben. Wir bieten unseren Kunden ja die

Möglichkeit, bei der Endfertigung ihrer Polstermöbel dabei zu

sein. Die Einladung dazu sprechen unsere Handelspartner in

unserem Namen aus. Die Leute sind begeistert, wenn sie

sehen, wie ein echter Wittmann entsteht. Wo lernt man heute

noch die Menschen, die ein Produkt fertigen, persönlich

kennen. Wir entfernen uns ja heute in der Gesellschaft total

von der Produktion. Wir wissen auch gar nicht mehr, wie die

Landwirtschaft funktioniert. Alles wird abstrakter. Darum gibt

es auch einen starken Trend zum Handwerk. Das Wissen, wie

Sachen hergestellt werden, wird wieder wichtiger werden.

Sie machen nicht nur Möbel, die vererbt werden, in Ihrer

Möbelwerkstätte arbeiten in einigen Fällen auch mehrere

Generationen einer Familie.

Manchmal sogar drei Generationen. Das ist sehr hilfreich, weil die

Jüngeren sehr viel von den Älteren lernen. 90 Prozent unserer

Belegschaft wohnen übrigens im Umkreis von fünf Minuten. Man

kennt die Leute. Man lebt im Dorf zusammen, trifft und sieht sich.

Sei es in der Kirche oder beim Heurigen. In einer Weinbaugegend

wie der unseren ergeben sich ja häufi g gesellige Situationen.

Erklärt sich so auch die Bodenständigkeit, die sich Wittmann

trotz der Präsenz am internationalen Designparkett bewahrt hat?

Sicher. Die Bodenständigkeit ist ganz stark durch die Landwirt-

schaft, in dem Fall durch den Weinbau geprägt. Viele unserer

Mitarbeiter haben einen eigenen Weingarten und sind im Neben-

erwerb Winzer.

Von der Bodenständigkeit ist es nicht weit zur Frage, auf

welchen Böden Sie Ihre Möbel selbst gerne sehen?

Ich glaube, dass gerade zwischen Holzböden und unseren

Möbeln eine starke Verbindung besteht. Weil ein Holzboden im

Normalfall eine solide Angelegenheit ist – und unsere Möbel sind es

ebenso. Auch von formaler Seite. Das ist schon etwas schwieriger

bei der Beurteilung eines Bodens. Bei Möbeln kann ich die

formale Seite gleich beurteilen, beim Holzboden kommt mehr das

Empfi nden dazu. Fühle ich mich wohl auf dem Boden? Menschen,

die darauf Wert legen und sensibel sind, merken aber sofort, ob das

ein massiver Holzboden oder eine billige Produktionsweise ist.

Herr Hofer-Wittmann, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Zum Unternehmen:

DAS ÖSTERREICHISCHE FAMILIENUNTERNEHMEN

WITTMANN WURDE 1896 IN ETSDORF AM KAMP GE-

GRÜNDET, WO ES BIS HEUTE ZU HAUSE IST. DIE ÜBER-

LEITUNG VON EINER SATTLEREI IN EINE MODERNE MÖBEL-

PRODUKTION WURDE VON FRANZ WITTMANN, DEM VATER

VON ULRIKE WITTMANN, ERFOLGREICH UMGESETZT. DIE

HEUTIGE GENERATION MIT ULRIKE WITTMANN UND IHREM

MANN HEINZ HOFER-WITTMANN IST DAFÜR VERANTWORT-

LICH, UNTER DEN HOHEN QUALITÄTSKRITERIEN, DIE AN

DEM EINZIGEN PRODUKTIONSSTANDORT IN ETSDORF

GARANTIERT WERDEN KÖNNEN, WITTMANN MÖBEL WELT-

WEIT ZU PRÄSENTIEREN UND ZU VERTREIBEN. MIT VIEL

GEFÜHL FÜR INTERNATIONALE DESIGNQUALITÄT ENT-

WICKELT SICH DAS UNTERNEHMEN BESTÄNDIG WEITER,

UM ES IRGENDWANN AM GLEICHEN ORT MIT DER GLEICHEN

VERANTWORTUNG UND LIEBE ZU DEN PRODUKTEN AN DIE

NÄCHSTE GENERATION WEITERGEBEN ZU KÖNNEN.

www.wittmann.at

NATURBODEN TRIFFT MÖBELKLASSIKER

„Die Leute sind begeistert, wenn sie sehen, wie ein echter Wittmann entsteht.“

„Party Lounge“: Das von Friedrich Kiesler 1936 entworfene Sofa ziert nichtnur jedes Wohnzimmer, sondern auch das Cover dieses Magazins.

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„Seriös wird überall dort gearbeitet, wo gute Materialien auch für nicht sichtbare Bereiche verwendet werden.“Heinz Hofer-Wittmann

NATURBODEN TRIFFT MÖBELKLASSIKER

YOUR ADMONTER MAGAZINE 5150 ADORO

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TDER PROMINENTE LIEBLINGSBAUM

Josef Zotter und die KieferWARUM ÖSTERREICHS WOHL AUSSERORDENTLICHSTEM

CHOCOLATIER AUSGERECHNET DIE KIEFER ANS HERZ

GEWACHSEN IST. AN EIN HERZ, DAS ER IM ÜBRIGEN GENAU

AM RECHTEN FLECK ZU HABEN SCHEINT. Von Linda Kreuzer

Eine Fall-Studie der Harvard Business School bezeichnete Josef

Zotter 2010 als „Melange zwischen Künstler und Unternehmer”.

Ein Besuch am Gelände der Fabrik macht klar: fast alles scheint

hier umsetzbar. Aber trotz dem Drang zum Außergewöhnlichen

wurzelt sein Lieblingsholz tief im heimischen Boden.

Gerader Stamm, geringe Ansprüche, rasches Wachstum,

ob Josef Zotter viel mit einer Kiefer gemeinsam habe? „Schnell

und hoch gewachsen bin ich auf jeden Fall, aber meine Ansprü-

che, die sind ordentlich”. Der Chocolatier hat nicht nur tonnen-

weise Schokolade auf Lager, sondern eine Vielzahl an heraus-

fordernden Ideen und den nötigen Mut, diese umzusetzen. Ob

Erdäpfel-Vodka-Aroma, eine Füllung mit Steinpilzen und Kasta-

nien oder die überraschend lecker schmeckende Blut-Schokola-

de, an Grenzen des Geschmacks will sich der gelernte Koch und

Konditor nicht halten: „Mir kommen immer neue Ideen und man

kann ja nie wissen, wie etwas schmeckt, wenn man es nicht aus-

probiert hat.” Über 200.000 Menschen jährlich lockt der süße

Duft zur Schokoladen-Manufaktur Zotter nach Riegersburg in

die Steiermark. Neben dem Schoko-Laden-Theater, einer Expe-

dition mit und um Schokolade in der Manufaktur, soll seit Mai

2011 auch der essbare Tiergarten die Besucherinnen und Besu-

cher anregen. „Mir geht es um ein waches Bewußtsein. Alles,

was wir essen, kommt von irgendwo her und man sollte genau

wissen, was damit passiert ist”, und mit einer weit ausladenden

Armbewegung eröffnet der Hausherr den Spaziergang durch

seinen Tiergarten hin zu seinem Lieblingsbaum, der Kiefer.

DIE SCHWIEGERMUTTER ISST MAN NICHT

Ein Areal von 27 Hektar beherbergt Pfl anzen und Tiere aus der

Region, vor allem alte, bereits vom Aussterben bedrohte Arten

können bestaunt, gestreichelt und eben auch gegessen werden.

„Das ist der einzige derartige Tiergarten auf der Welt. Vom

Essen ausgenommen sind die Streichelzoo-Tiere, aber alles

andere, was man hier sieht, das gibts dann wunderbar zuberei-

tet in der Gastronomie hier am Gelände.” Auch die Kantine für

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird von der hauseigenen

Produktion beliefert, alles total bio versteht sich. Selbst die

nette Begrünung am Wegesrand entpuppt sich bei genauerer

Betrachtung als Salatgarten. Und mit einem verschmitzten Lä-

cheln erklärt Josef Zotter, dass auch die Vegetation darauf an-

gelegt ist, nachhaltig genutzt zu werden, selbst der sogenannte

Schwiegermuttergarten. Zwar werden die Erträge nicht auf

dem Teller genossen, aber die dort angesetzten Heilpfl anzen

sollen schon gegen so manches Unwohlsein geholfen haben. ➤

52 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 53

Die Idee zum Tiergarten sei gewachsen, angefangen hat es mit

einer schönen großen Weide für Hochlandrinder. Nach und nach

ist dann eine Kulturlandschaft entstanden, die einmal vielleicht,

so Zotter, „wieder richtig zur Natur wird. Die Tiere sollen hier

frei und ihren Ansprüchen gemäß leben können, es geht da viel

um Respekt vor dem Tier und seiner Würde. Wir versuchen, so

wenig wie möglich einzugreifen.” Das hügelige zum Teil bewaldete

Gelände wird von schmalen Gehwegen durchzogen, kleine

Attraktionen wie die Schoko-Melkmaschine, eine Hangrutsche,

ein Foto-Aussichtspunkt oder Herumhängen in Hängematten bei

Bachmusik am Bach fügen sich harmonisch ins Gesamtbild.

WO MENSCHEN SIND, DA IST HOLZ

Warum gerade die Kiefer Herrn Zotter besonders am Herzen liegt?

„Schauen sie sich nur um, hier im Wald. Hier draussen fühl‘ ich

mich wohl und die Kiefer, die kommt fast überall bei uns vor. Bäume

begleiten mich, ob draussen oder drinnen durch Möbel, Fußböden

oder das Knistern des Kaminfeuers.” Holz, Glas und Stahl sind die

dominierenden Elemente der Gebäude am Gelände des Zotterschen

Unternehmens. Aber auch das Bauernhaus, in dem er und seine

Familie wohnen, lebt vom Holz. Eigentlich wäre Josef Zotter gerne

Tischler geworden, sein Schwager hätte ihm ein paar Sachen ge-

zeigt. Der Geruch verschiedener Hölzer, das Gefühl, mit der Hand

über ein unbearbeitetes Stück zu fahren und sich dabei vorzu-

stellen, was einmal daraus werden könnte – der Gestaltungswille

und der gute Geschmack haben ihn aber dann doch Koch werden

lassen, weil der Ruf der Ferne stärker war als jede Verwurzelung.

DAS EIGENE WALDSTÜCK

Die Lehr- und Wanderjahre haben ihn bis in den Regenwald

geführt. Auf der Suche nach dem wahren Geschmack von

Kakao zeigten sich aber die Lebensrealitäten der Bauern der-

art bitter, dass Zotter begann, faire Handelsbedingungen mit

süßen Ideen zu verschmelzen. Im letzten Jahr kreierte er die

Waldstück-Schokolade. Pro vernaschtem Riegel wird ein Baum

im laotischen Regenwald gepfl anzt. Der WWF und die Öster-

reichischen Bundesforste führen das Projekt durch, das Lebens-

ministerium kümmert sich anläßlich des 2011 ausgerufenen Jahr

des Waldes um die nötige Infrastruktur.

„Es hat mich sehr gefreut, so eine Kooperation eingehen

zu können. Da macht eine gute Schokolade gleich doppelt Sinn.”

Den Bäumen bleibt Josef Zotter treu, besonders da ja ihre

Früchte die Grundlage seiner Arbeit liefern. So macht er zwar

aus keiner Kiefer einen Tisch, dafür aber aus Pinienkernen eine

Geschmacksrichtung. Und gibt es ein geheimes Erfolgsrezept?

„Ich glaube, man muss frei sein im Kopf und Spaß haben. Dabei

aber nicht vergessen, dass wir hier nur Gast sind. Ordentlich

miteinander und mit der Natur umgehen, dann lebt man gut.” ■www.zotter.at

DER PROMINENTE LIEBLINGSBAUM

Kleine BaumkundeDie Kiefer ist einer der häufigsten Nadelbäume

in den europäischen Wäldern. Kiefernholz zählt

zu den weichen bis mittelharten Hölzern, lässt

sich sehr gut verarbeiten und hat als heimisches

Holz eine hervorragende Umweltbilanz.

Seine Farbe leuchtet weißlich- bis röt-

lich-gelb und dunkelt mit der Zeit

nach. Die deutliche Maserung

von Kiefernholz zeichnet sich

durch kontrastierende

mittelbraune Jahres-

ringe, kleine Unregel-

mäßigkeiten und Ast-

löcher aus. Kiefern-

holzböden schaffen

eine warme, angenehme

Raumatmosphäre und sind

innenarchitektonisch mit

allen Farben kombinierbar.

54 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 55

BU

HN

EN

RE

IFVON DER NATUR DER KULTUR

Bretter, die auch die Welt bedeutenRICHARD STRAUSS’ LUSTSPIEL INTERMEZZO BOT VOYEUREN

ANNO 1924 GEHEIME EINBLICKE IN DIE EHE DES OPERN-

ZAMPANOS. EIN KNAPPES JAHRHUNDERT SPÄTER STAND

ES IN WIEN ERNEUT AUF DEM PROGRAMM. UND AUF ALLER-

BESTEM BODEN. DER SCHAULUST WEGEN WIE EINST.

Von Ernst Friedmann

Vielleicht sorgten die Eindrücke in Südamerika für Schärfe,

vielleicht war Richard Strauss aber auch ganz einfach auf den

Beifall seines Publikums aus, als er Intermezzo 1924 fertigstellte.

Strauss, von 1919 bis 1924 Direktor der weltberühmten Wiener

Staatsoper, war wieder einmal auf Reisen, eine Tournee führte

Strauss, der damals ein veritabler Star war, in die argentinische

Hauptstadt Buenos Aires. Zeit genug, so scheint es, um über

Für und Wider am heimischen Herd nachzudenken. Zwar gab

es damals noch keine Paparazzi, das heißt aber nicht, dass die

Seitenblicke durch das Schlüsselloch der Prominenten im Wien

der Zwanzigerjahre weniger magisch auf das Publikum wirkten.

Die stark autobiographischen Anleihen waren es dann auch,

die den Erfolg von Intermezzo beim Publikum begründeten.

Basis der Oper ist eine Anekdote aus dem Eheleben

Strauss’ mit der Sopranistin Pauline de Ahna, einer Muse

und Domina in Personalunion. So wird, mitten in den Krisen-

jahren der Zwischenkriegszeit aus der bürgerlichen Komödie

ein autobiografi sches Denkmal an die Kraft der Ehe. Pauline

de Ahna heißt in Intermezzo „Christine“ und lebt in höchst

ambivalenter Symbiose mit ihrem Gatten, dem Hofkapell-

meister Robert Storch, eigentlich Strauss selbst, der sie je

nach Facon ignoriert, herunterputzt oder verehrt.

Sieben Jahre hatte Richard Strauss an seiner insgesamt

achten Oper gearbeitet, bevor sie aus Anlass des 60. Geburts-

tags des Meisters schließlich im Schauspielhaus zu Dresden

uraufgeführt wurde. Ausgeprägte, bildhaft inszenierte

Charakterstudien mischen sich mit der bürgerlichen Moral im

kaiserlich-königlich geprägten Österreich der Jahrhundert-

wende, wo Intermezzo spielt. Strauss selbst bezeichnete das

Werk als „Griff ins volle Menschenleben“ und als „Abkehr

von den gewichtigen Opernstoffen“. Und das meinte er wohl

nicht als Widerspruch. Im altehrwürdigen Theater an der

Wien, das sich im Laufe der Jahre als neues Opernhaus der

Stadt, genauer: am Wiener Naschmarkt, etabliert hat, ging

das kakanische Lustspiel 2009 auf ganz besonderen Brettern

erneut über die Bühne.

VIEL RAUM, DER BESPIELT WERDEN WILL

350 Quadratmeter Admonter Naturboden, eine Fläche von

beinahe eineinhalb Tennisplätzen, haben als Kulisse für das

Strausssche Ränkespiel gedient. „Ich wollte einen Spielraum

schaffen, in dem die Privatwelt von Richard Strauss zum Aus-

druck gebracht wird“, sagt der studierte Architekt Henrik Ahr, ➤

56 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 57

der für das Bühnenbild verantwortlich zeichnete. Dieser

lasse den Fokus des Publikums ganz auf die Figuren richten.

„Die Komik in Intermezzo besteht ja vor allem in den Ver-

wirrungen, denen die Protagonisten ausgesetzt sind.“ Ahr, vor

43 Jahren in der Kleinstadt Bensberg im Bergischen Land nahe

der Rheinmetropole Köln geboren, lebt und arbeitet seit 2005

in der Bühnenhauptstadt Wien. „Für Intermezzo passte Holz

einfach am besten.“

Nicht irgendein Holz, versteht sich. Nach einigen Be-

musterungen wurde, wie Gerald Stotz vom Technischen

Planungsbüro am Theater an der Wien schildert, ein ganz

besonderes Material ausgewählt: dunkle Dielen aus Mocca

Robinie, Natur-geölt und einer natürlichen Veredelung namens

Thermobehandlung unterzogen, was aus dem gelblichen-

grünen Holz ein schillerndes Kaleidoskop macht. Dunkles

Rot mischt sich nun mit getragenen Brauntönen, im Zu-

sammenspiel mit der geschliffenen Oberfl äche ergab diese

Melange in den Augen von Ahr die richtige Verortung von

Intermezzo: „Das Holz musste die Schwere darstellen, die der

Status Quo der Ehe der Storchs ausstrahlt“, sagt Ahr, der zu

Recherchezwecken Strauss‘ von Holz geprägtes Haus im ober-

bayerischen Garmisch-Partenkirchen aufsuchte.

PROFESSIONELLES ZUSAMMENSPIEL

Die Firma Landegger lieferte den ausgesuchten Admonter

Naturboden und brachte die Dielen zu der vom Theater an der

Wien ausgewählten Werkstatt in Berlin. „Da es sich dabei ja um

einen Bodenbelag handelte, musste zur Herstellung der fahr-

baren Wände eine Stahlunterkonstruktion inklusive Fahrwagen

gefertigt werden“, schildert Stotz.

Die dunklen Dielen der thermobehandelten Robinie

wurden von der Dekorationsbaufi rma dann zu fertigen Tafel-

elementen verbunden und mittels speziell gefertigter Haken-

elemente an die Unterkonstruktion gehängt. „Durch Ver-

wendung mehrerer Tafeln entstanden dann die Wände der

Dekoration.“ Auf der Rückseite wurden alle Bretter dann noch

mit einer speziellen, den strengen Aufl agen der Wiener Be-

hörden entsprechenden Anstrich zum Brandschutz eingelassen.

Kein geringer Aufwand, aber wir fi nden, Richard Strauss’

Intermezzo hat es ganz einfach verdient, zu jeder Zeit auf aller-

bestem Boden zu stehen. ■

„Für Intermezzo passte Holz einfach am besten.“ Henrik Ahr, Architekt und Bühnen-bildner, weiß, wovon er spricht.

VON DER NATUR DER KULTUR

YOUR ADMONTER MAGAZINE 5958 ADORO

ADMONTER CARE

„Wenn ich da bin, passiert immer etwas“ADMONTER NATURBÖDEN SOLLEN DAUERHAFT FREUDE

MACHEN. DAS SETZT EINE FACHGERECHTE VERLEGUNG

UND DIE RICHTIGE PFLEGE VORAUS. AUF BEIDES VERSTEHT

SICH EIN EXPERTE, DESSEN TIPPS BEI KUNDEN LÄNGST

LEGENDÄR SIND: HERR LUDWIG.

Bei einem hochwertigen Produkt wie dem Admonter Naturboden

bedarf es neben der eingehenden Beratung vor dem Kauf natür-

lich auch einer professionellen Verlegung danach. Und je nach

gewählter Oberfl äche einer kompetenten Einpfl ege. So nennt

sich das Oberfl ächen-Finish frisch verlegter Natur-geölter Böden.

Für dieses Service und auch für die weitere fachgerechte Nach-

betreuung steht auf Wunsch die Qualitätssicherung der STIA Holz-

industrie zur Verfügung. Eine Abteilung mit wichtigen Aufgaben.

Einerseits hat sie die Sicherstellung der defi nierten Qualitäts-

standards bei Admonter über. Andererseits leistet sie auch Unter-

stützung in Sachen Verlegung, Pfl ege und Sanierung. Letztere

Punkte sind die Domäne von Herrn Ludwig, seines Zeichens

erfahrener Servicetechniker und erklärter Mann der Tat. Ob

Einpfl ege, Schulungen von Putz-Kolonnen bei Großprojekten, Aus-

besserungen, Sanierungen oder Verlegearbeiten, Herr Ludwig hat

alles schon gemacht. Mehrere Tausend Quadratmeter Holzböden

wurden von ihm bereits verlegt oder gepfl egt. Seit einigen Jahren

ist er beinahe rund um die Uhr quer durch Europa unterwegs

und mit seiner Unterstützung unzweifelhaft ein Qualitätsplus für

Admonter. Die Kunden schätzen seine Kompetenz. Sie wissen, dass

sie im Fall des Falles auf ihn zählen können. Das schafft Vertrauen

zu dem Produkt und dem dahinter stehenden Unternehmen. Herr

Ludwig würde das so nicht sagen. Für ihn klingt das bereits zu sehr

nach Werbung. Das interessiert ihn eigentlich eher weniger. Es gibt

schließlich Wichtigeres zu tun. Zum Beispiel einer Kundin in Süd-

tirol Pfl egetipps für ihren Eichenboden zu geben. Ein echter Mann

der Tat ist in seinem Elan eben schwer zu bremsen.

EIN MANN, EIN WORT

Dieser Elan ist übrigens wörtlich zu nehmen. Herr Ludwig ist ständig

unterwegs und fährt mit dem Admonter Servicebus quer durch die

Lande: Österreich, Deutschland, Schweiz, Südtirol und Slowenien

sind die Ziele seiner Touren. Stress kommt bei dem erfahrenen

Handwerker trotzdem nicht auf. Einen kühlen Kopf bewahren und

auf jedes Projekt individuell eingehen – so geht ein Fachmann wie

Herr Ludwig an seine wechselnden Aufgaben heran. Aber lassen

wir ihn endlich selbst aus der Praxis erzählen: „Oft sind Kunden ver-

ärgert oder auch verzweifelt, weil beispielsweise in der Endmontage

oder Einpfl ege was schief gelaufen ist. Wenn ich dann auftauche

sind sie aber sofort wieder erleichtert. Sie wissen: Jetzt passiert

etwas. Und wenn ich da bin, passiert immer etwas.“ Was genau

passiert, wenn sich Herr Ludwig der Böden von Admonter Kunden

annimmt, hat er für ADORO nun eigens aufgeschrieben. In jeder

Ausgabe fi nden Sie künftig einen Praxistipp vom Meister selbst. ■

HERRN LUDWIGS TIPP # 1:

Wie reinige ich Admonter Naturböden richtig?Aus längst vergangener Zeit hat sich die

Meinung erhalten, speziell geölte Holzböden

gehören mit viel Wasser und Schmierseife

geschrubbt. Ich kann nur sagen: Bitte tun Sie

das nicht! Ihr Admonter ist nach der Einpflege

weiterhin ein Stück Natur, das zwar mit Füßen

getreten werden darf, aber nicht von Händen

misshandelt werden soll, um es mit einem

kleinen Wortspiel zu umschreiben. Was ich sagen

will: Kehren und Saugen reicht im Wohnbereich

meist aus. Und für das Aufwischen gilt: Wenig

Wasser und Admonter Clean & Care verwenden.

Von Zeit zu Zeit empfiehlt sich ein Nachölen mit

dem Admonter Pflegeöl. So ist garantiert, dass

die in der Oberfläche enthaltenen Öle wieder

aufgefrischt werden und der Boden sein natür-

liches Erscheinungsbild beibehält.

60 ADORO YOUR ADMONTER MAGAZINE 61

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