AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für...

22
AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven Interdisziplinäre Vorlesungsreihe Im Wintersemester 2007/08 Donnerstags 14. 00 bis 16. 00 Uhr K 101 (ehemalige Kapelle, Campus II) Universität Trier Koordination: Dr. Johannes Michael Nebe, Universität Trier Veranstaltet vom Fach ‚Angewandte Geographie - Raumentwicklung und Landesplanung‘ in Kooperation mit BMZ, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, GTZ, Jos Hansen & Soehne GmbH, sowie den Universi- täten von Aachen, Bayreuth, Mainz und Trier. A F R I K A

Transcript of AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für...

Page 1: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven

Interdisziplinäre Vorlesungsreihe

Im Wintersemester 2007/08 Donnerstags 14.00 bis 16.00 Uhr K 101 (ehemalige Kapelle, Campus II)

Universität Trier

Koordination: Dr. Johannes Michael Nebe, Universität Trier Veranstaltet vom Fach ‚Angewandte Geographie - Raumentwicklung und Landesplanung‘ in Kooperation mit BMZ, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, GTZ, Jos Hansen & Soehne GmbH, sowie den Universi-täten von Aachen, Bayreuth, Mainz und Trier.

A

F

R

I

K

A

Page 2: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

Impressum Herausgeber Dr. Johannes Michael Nebe Universität Trier Fachbereich VI Geographie / Geowissenschaften Fach Raumentwicklung und Landesplanung Design und Layout Peter Becker und Martin Meiser Postanschrift Universität Trier Fachbereich VI Geographie / Geowissenschaften Fach Raumentwicklung und Landesplanung Universitätsring 15 54286 Trier Besucheranschrift Campus II - Petrisberg Gebäude Hörsaalzentrum (links neben dem Hochtrakt) Behringstraße Anfahrt mit dem ÖPNV Linie 3 Richtung Tarforst, Ausstieg Bonifatiusstraße, dann weiter zu Fuß, am Kreisverkehr rechts, der Hochtrakt des Campus II ist bereits zu sehen Internet Dieses Programmheft können Sie auch im Internet auf den Seiten des Fachs Raumentwicklung und Landesplanung herunterladen: http://www.raumentwicklung.de

Page 3: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

Afrika - ein Kontinent der Widersprüche? „Afrika ist ein Kontinent der Widersprüche, geprägt durch die reiche Vorstel-lungskraft seiner Menschen, ihre sozialen Regeln und Rituale, ihre Träume und Tabus, ihre Machtstrukturen und Glaubenssysteme. Diese Welt erscheint oft roh und gewalttätig, dann wieder zeitlos heiter und gelassen.“ (Grill, Bartholomäus (2005): Ach, Afrika — Berichte aus dem Inneren eines Kontinents. Goldmann) Mit der interdisziplinären Vorlesungsreihe im Wintersemester 2007/08 soll ein weiter thematischer Bogen gespannt werden, um auf diese Frage einzugehen: Von der regionalen und lokalen Betrachtung einzelner Gebiete, wie dem Horn von Afrika oder dem größten Slum des Kontinents ‚Kibera‘, bis hin zu Themen, die alle afrikanischen Länder betreffen, so zum Beispiel die Verkehrsstruktur der Megastädte und des ländlichen Raums, die Bedeutung der Migration von Afrika nach Europa oder die neue Dynamik in der internationalen Entwicklungszusam-menarbeit durch die neuen Akteure China und Indien. In dieser Vorlesungsreihe sollen Afrika-Experten aus Wissenschaft und Praxis zu Wort kommen. Diese Mischung hat sich in der Vergangenheit bei derartigen Ver-anstaltungen immer als sehr fruchtbar erwiesen und soll somit auch in diesem Semester beibehalten werden. Die jeweiligen Referenten kennen die Situation vor Ort sehr gut und werden in ihren Vorträgen daher nicht nur die vorhandenen Probleme, sondern auch die Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. Die einzelnen Vorträge sollen vor allem zu einem kritischen und konstruktiven Dialog einladen.

1

Page 4: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

2

Programm 08. November 2007 Dr. Jens Peter Breitengross Jos. Hansen & Soehne GmbH, Hamburg Wirtschaftliche, politische und soziale Herausforderungen in Ostafrika — Was ist in der nächsten Entwicklungsdekade erreichbar? 15. November 2007 Prof. Dr. Reinhard Hoffmann Universität Trier Horn von Afrika - Konflikte, Probleme, Perspektiven 22. November 2007 Karin Kortmann Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Bonn Migration und Entwicklungszusammenarbeit 29. November 2007 Dr. Mathias Hundsalz UN-Habitat, Universität Trier Lebensbedingungen städtischer Slums in Afrika — Gibt es Fortschritte beim Millennium Entwicklungsziel? 06. Dezember 2007 HD Dr. Wolfgang Römer RWTH Aachen Geomorphologische Grundlagenforschung zur Ermittlung von potentiel-len Ressourcen in Zimbabwe 13. Dezember 2007 Dr. Sven Grimm Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (D.I.E.), Bonn Neue Akteure in der internationalen Kooperation: China und Indien als Chance oder Problem für Afrika? 20. Dezember 2007 Prof. Dr. Heiner Monheim Universität Trier Der afrikanische Verkehrsmarkt zwischen Informalität und Big Business

Page 5: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

3

Programm

10. Januar 2008 Dr. Johannes Michael Nebe Universität Trier Nairobi - ein noch zu steuernder Moloch? 17. Januar 2008 Dr. Elisio Macamo Universität Bayreuth Der G8-Gipfel — Inwieweit ist Afrika davon betroffen? 24. Januar 2008 Studierende der Raumentwicklung Universität Trier Leben in Slums - Berichte über einige Projektstudien der vergangenen Jahre in den Slums von Nairobi 31. Januar 2008 Georg Schäfer GTZ, Eschborn Die deutsche technische Zusammenarbeit mit Afrika—Entwicklungs-tendenzen und Perspektiven 07. Februar 2008 Prof. Dr. Beate Lohnert Universität Bayreuth Die Wohnungskrise in den Städten Südafrikas: Ursachen, Auswirkungen, Lösungsansätze 14. Februar 2008 Prof. Dr. Carola Lentz Johannes Gutenberg-Universität Mainz Ethnizität und Nation Building - das Beispiel Ghana/Westafrika ................................................................................................................ Alle Vorträge finden Donnerstags von 14.00 bis 16.00 Uhr c.t. in K 101 (ehemalige Kapelle, Campus II) statt!

Page 6: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

08. November 2007

Wirtschaftliche, politische und soziale Herausforderungen im südöstlichen Afrika

Dr. Jens Peter Breitengross Geschäftsführer Jos Hansen & Soehne GmbH, Hamburg [email protected]

Abstract Die zu recht positiven Berichte über den Kontinent dürfen nicht dazu führen die noch vorhandenen Restriktionen für eine nachhaltige Entwicklung zu ignorieren: • Das derzeitige Wirtschaftswachstum ist punktuell und nicht ein Anzeich-

nen für breite Erholung. Die Nachhaltigkeit ist fraglich. • Liberalisierung der Wirtschaft und Rückzug des Staates auf Aufsichtsfunk-

tionen muss schneller umgesetzt werden. • Die wachsende Bevölkerung braucht vor allem Arbeitsplätze. Die kann der

überbesetzte staatliche Sektor nicht bereitstellen; Verbesserung der Rah-menbedingung für private Engagement daher vordringlich.

• Überbordende Bürokratie, niedrige Effizienz, Willkür und Rechtlosigkeit im öffentlichen Sektor sind Haupthemmnis für wirtschaftliche Entwicklung

• Formale Demokratisierung ist für sich allein fragwürdig und schafft neue Probleme (Parteien, Stärkung ethnischer Regionalinteressen)

• Korruption und persönliche Bereicherung der Eliten in vielfältiger Form nach wie vor ein Hauptproblem

Solange die Afrikaner ihre im Ausland gebunkerten Milliarden nicht im eigenen Land investieren, ist dies ein klarer Beleg für die unzureichenden Rahmenbedin-gungen für private Investitionen. Es fehlt nicht an Finanzen, sondern an gut vor-bereiteten Projekten und am wirtschaftsfreundlichen Umfeld

4

Zur Person 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility- Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte 1976 – 1980 Regierungsberater für wirtschaftliche Kooperation mit Ostafrika 1980 – 1988 Geschäftsführer und Partner der Joh. Achelis & Söhne GmbH Seit 1989 Geschäftsführer und Partner der Jos. Hansen & Soehne GmbH Dr. Breitengroß ist u.a. Mitglied im Präsidium des Afrika-Verein e.V., Executive Board Member der CDE in Brüssel, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Entwicklungsländer und Honorarkonsul der Republik Kenia in Hamburg.

Page 7: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

15. November 2007

Horn von Afrika - Konflikte, Probleme, Perspektiven

Prof. Dr. Reinhard Hoffmann

Universität Trier, Fachbereich VI: Geographie / Geowissenschaften,

Lehrstuhl für Geographie und ihre Didaktik

[email protected]

Abstract Dem Horn von Afrika, das oft als „Wiege der Menschheit“ bezeichnet wird und einst mit dem Königreich von Axum – neben Rom, Byzanz und Persien – zu den „Weltmächten“ gehörte, wird in den Medien in Deutschland relativ wenig Auf-merksamkeit geschenkt. Entsprechende Berichte sind meist durch negative Schlagzeilen besetzt. Diese beziehen sich vor allem auf Dürre- und Hungerka-tastrophen, innenpolitische und zwischenstaatliche Spannungen, die oft zu mili-tärische Auseinandersetzungen geführt haben (z. B. Eritrea-Konflikt).

Die Ursachen derartiger Probleme und Konflikte resultieren aus einem Bündel eng miteinander verflochtener Sachverhalte unterschiedlicher Ebenen und Di-mensionen.

Der Vortrag soll einige physisch- als auch humangeographische Besonderheiten des Horns von Afrika benennen. Insbesondere wird dabei das Spannungsfeld zwischen politisch-militärischen Auseinandersetzungen, Staatenbildung und –zerfall sowie Fragen der Hunger- und Armutsbekämpfung thematisiert. Abschlie-ßend sollen einige Lösungsansäze benannt und diskutiert werden.

5

Zur Person Reinhard Hoffmann ist seit 1999 Professor für Geographie und ihre Didaktik an der Universität Trier, zuvor war er zwischen 1985 und 1999 wissenschaftlicher Oberassistent an der Universität Potsdam. Seine Arbeits- und Forschungsschwer-punkte liegen in den Bereichen Grundfragen des Geographieunterrichts, bilingua-ler Unterricht und Umweltbildung. Regionale Schwerpunkte sind in Deutschland das Bundesland Brandenburg und in Afrika insbesondere Entwicklungsprobleme am Horn von Afrika. verschiedene Forschungsaufenthalte in Äthiopien, Eritrea, Kenia und Tunesien runden seine Afrikaerfahrung ab.

Page 8: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

22. November 2007 Migration und Entwicklungszusammenar-beit

Karin Kortmann Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Bonn [email protected]

Abstract Ende des 20. Jahrhunderts hat die internationale Mobilität im Zuge der Globali-sierung eine neue Dynamik erhalten, derzeit beläuft sich die Zahl der internatio-nalen MigrantInnen auf 200 Mio., das sind rund 3% der Weltbevölkerung. Gegenwärtig stehen insbesondere die Wanderungsbewegungen von Afrika nach Europa im Brennpunkt. Große Unterschiede in Einkommens- und Lebensverhält-nissen sind die Wurzel vieler Migrationsprozesse und verstärken diese, wenn sich das Gefälle verschärft. Gegenläufige demografische Entwicklungen, die schlechte wirtschaftliche Lage, hohe Armut und Unterbeschäftigung lassen den Migrati-onsdruck vor allem innerhalb Afrikas aber auch nach Europa ansteigen. Dabei wird Migration aber nicht mehr allein als Problem gesehen, sondern zu-nehmend setzt sich auch eine Sichtweise durch, die die entwicklungspolitischen Potenziale in den Blick nimmt. Allein 2005 wurden 167 Mrd. $ in die Herkunfts-länder überwiesen – mehr als das Doppelte aller offiziellen Entwicklungshilfe. Ein weiteres Entwicklungspotenzial liegt in Diaspora-Organisationen, die sich in ihren Herkunftsländern gemeinnützig engagieren. Noch am Anfang steht die Debatte, wie die Verluste an Humanressourcen in den Herkunftsländern auszugleichen sind, wie „Brain Drain“ in „Brain Gain“ umzu-wandeln ist und welche Chance, Risiken und Potential mit Migration einhergehen.

6

Zur Person 1980 — 1984 Studium an der Katholischen Fachhochschule Mainz 1982 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) 1985 — 1988 Leiterin der Fachstelle für Arbeiterjugendliche des Bistums Limburg seit1998 Mitglied des Deutschen Bundestages 1999 — 2002 Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion in der Enquete- Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ seit 2000 Mitglied des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), seit 2001, dort Sprecherin für Politische Grundfragen 2002 — 2005 Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung seit Nov. 2005 Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ

Page 9: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

29. November 2007

Lebensbedingungen städtischer Slums in Afrika — Gibt es Fortschritte beim

Millennium Entwicklungsziel?

Dr. Mathias Hundsalz

Lehrbeauftragter im Fach Raumentwicklung und Landesplanung an der Uni-versität Trier

[email protected]

Abstract Die Staaten Afrikas haben besonders mit den Auswirkungen der schnellen und weithin unkontrollierten Verstädterung zu kämpfen, die gekoppelt mit schlechter Regierungsführung (poor governance), Inkompetenz und Korruption zu einer schier unaufhaltsamen Ausbreitung von städtischen Elendssiedlungen geführt hat. Zumindest visuell haben wir alle von dieser Misere Kenntnis genommen, oft durch gut recherchierte und aufschreckende Berichte im Fernsehen. Gleichzeitig wird uns bewusst, dass wir auch in der Fachliteratur wenig von er-folgreichen Maßnahmen lesen oder hören und das, obwohl uns als Fachleuten aus Planung, Verwaltung oder anderen Bereichen der Entwicklungszusammenar-beit Lösungsansätze für einkommensschwache Gruppen bekannt sind. Woran liegt es, dass die Fachleute aus Deutschland, der UNO oder der Weltbank so we-nig von wirklichen Erfolgen in den großen Städten Afrikas berichten können? Während in einer Anzahl von Ländern Lateinamerikas und Asiens Fortschritte bei den Millennium Entwicklungszielen zu beobachten sind, bleibt dieses Bild für die meisten Länder Afrikas weniger optimistisch. Dies legen Ergebnisse von UN-Habitat nahe, die das Unterziel Nr. 11 (By 2020, to have achieved a significant improvement in the lives of at least 100 million slum dwellers) global monitoren sowie die Länder beraten und unterstützen. In einem „worst case scenario“ muss man sogar damit rechnen, dass die Slums sich weiter ausweiten werden. In den meisten Fällen hat das weniger mit Unkenntnis geeigneter Maßnahmen in Stadt-planung und Wohnungsbau zu tun, sondern eher mit Korruption und Interessen-konflikten politisch einflussreicher Gruppen.

7

Zur Person 1972 - 1976 Experte der Vereinten Nationen in Projekten in Kampala/Uganda und Ouagadougou/Burkina Faso 1976 - 1978 Bediensteter im Sekretariat der UN in New York 1979 - 2002 Bediensteter von UN-Habitat in Nairobi/Kenia 1994 - 1999 Leitung der Abteilungen für Forschung und Entwicklung, sowie für technische Zusammenarbeit (2001-2001) von UN-Habitat 1996 fachliche Vorbereitungen der Habitat II-Konferenz seit 2002 Lehrbeauftragter in der Abteilung Raumentwicklung in Trier

Page 10: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

8

06. Dezember 2008 Geomorphologische Grundlagenfor-schung zur Ermittlung von potentiellen Ressourcen in Zimbabwe

HD Dr. Wolfgang Römer RWTH Aachen [email protected]

Abstract Weite Teile des südlichen Afrikas und Simbabwes sind durch ausgedehnte Hoch-flächensysteme, die von Stufen getrennt und mit Inselberge bedeckt sind, ge-kennzeichnet. Die Entwicklung dieser Landschaften reicht z. T. weit in die erdge-schichtliche Vergangenheit zurück. Durch die Erforschung der Randbedingungen, unter denen sich diese Landschaften gebildet haben, lassen sich Aussagen zur Lage von Grundwasser- und mineralischen Vorkommen gewinnen. Am Beispiel von Simbabwe werden einzelne Aspekte der Erfassung natürlicher Ressourcen und die Probleme, die sich aus der Übernutzung der Landschaft ergeben, disku-tiert.

Zur Person 1979 — 1986 Studium in München und Aachen. 1986 — 1987 Beschäftigung als „assistant mapping geologist“ bei der Chevron Family of Companies Group in Algerien 1987 — 1992 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Physische Geographie der RWTH-Aachen und Mitarbeiter in einem interdisziplinären Forschungsprojekt der DFG 1992 Promotion – Die Morphologie des Alkalikomplexes von Jacu- piranga (Brasilien, SP) 1993 — 1997 wissenschaftlicher Assistent am Lehr- und Forschungsgebiet Physische Geographie, insbes. Geoökologie. 1997 — 2001 Mitarbeiter in verschiedenen Forschungsprojekten der DFG in Indien und Simbabwe 2002 Habilitation 2002 — 2007 Tätigkeit als Hochschuldozent, Vertretung von Professuren und Mitarbeit in verschiedenen Forschungsprojekten. Schwerpunkte: (Tektonische) Geomorphologie, theoretische Modellierung von Oberflächenprozessen, südliches Afrika (v. a. Zimbabwe), passive Kontinental-ränder und Mittelgebirgsgeomorphologie.

Page 11: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

9

13. Dezember 2007

Neue Akteure in der internationalen Kooperation: China und Indien

als Chance oder Problem für Afrika?

Dr. Sven Grimm

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (D.I.E.), Bonn

[email protected]

Abstract China als aufstrebender Akteur sorgt für erhebliche Unruhe in der Welt. Die wirt-schaftliche Dynamik der werdenden Großmacht und ihr damit verbundener Machtzuwachs strahlen auch auf andere Entwicklungsregionen aus, nicht zuletzt Afrika. Die Symbolik des China-Afrika-Gipfels vom November 2006 in Peking und der häufigen Besuche Präsident Hu Jintaos in Afrika sind nicht zu unterschätzen. Welchen Einfluss hat die Politik Chinas auf die Armutsbekämpfung in Afrika, das weit zurückliegt bei der Verwirklichung der Millenniumsentwicklungsziele? Im Schatten des rasanten Aufstiegs Chinas haben auch Indiens Wirtschaftsbezie-hungen und sein Engagement in Afrika drastisch zugenommen. In Ost- und Süd-afrika bestehen mit einer indischen Diaspora Kontaktpunkte für Investitionen. Aber Indien ist nicht nur an Absatzmärkten, sondern auch an Rohstoffen für sei-ne boomende Industrie interessiert. Wie wirkt sich die Eigenwahrnehmung als „größte Demokratie der Welt“ auf die Außenbeziehungen in Afrika aus? Ein oft bemühtes Leitmotiv der Außenbeziehungen von globalen Newcomern wie China und Indien ist die Betonung von wechselseitigen Vorteilen und Zusammen-arbeit auf Augenhöhe ohne politische Konditionalitäten. Auch Europa betont seit über 30 Jahren die Partnerschaft mit Afrika, richtet sein Augenmerk aber ver-stärkt auf die Grundvoraussetzungen für Entwicklung: Frieden und gute Regie-rungsführung. Was bedeutet der Aufstieg neuer Akteure für die europäische – und insbesondere die deutsche – Entwicklungspolitik?

Zur Person Dr. Sven Grimm is Political Scientist and since 2005 Research Fellow at the Ger-man Development Institute (DIE), where he works on European Development Cooperation and Governance, especially in Sub-Sahara Africa. Before joining the German Development Institute, he was a research fellow at the Overseas Deve-lopment Institute in London, working on the EU’s relations with developing countries. After having studied in Hamburg, Accra/Ghana and Dakar/Senegal, he completed his PhD thesis on “The Africa policy of the European Union - Europe's role in a marginal region” at Hamburg University in 2002.

Page 12: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

20. Dezember 2007 Der afrikanische Verkehrsmarkt zwi-schen Informalität und Big Business

Prof. Dr. Heiner Monheim Leiter des Lehrstuhls Raumentwicklung und Landesplanung an der Universität Trier [email protected]

Abstract Afrikas Verkehrsentwicklung ist geprägt von Extremen. Es ist der Kontinent mit den höchsten Fußverkehrsanteilen weltweit, leider aber auch mit den Abstand meisten Verkehrstoten. Die Automobilisierung stehen noch ganz am Anfang und hat archaische Formen. Im Öffentlichen Verkehr dominiert die Informalität im Paratransit, die staatlichen und kommunalen Systeme sind dagegen nur mäßig erfolgreich, oft sogar total verrottet! Die meisten nationalen Bahnsysteme sind stillgelegt, auf wenigen Strecken läuft noch ein Restgüterverkehr, während pa-rallel dazu riesige LKW-Karawanen (voller 60 tonniger Giga-Trucks) gnadenlos die Straßen und die Umwelt kaputt fahren. Und Big Business ist immer dabei, beim Straßenbau sogar mit EU- und Weltbank-Geldern. Eine Bahnprivatisierung, die angeblich die maroden nationalen Systeme zu einem transafrikanischen Car-go-Netz zusammenführen soll, ist so kaum möglich. Passen unsere westlichen Verkehrsentwicklungsstrategien auf diese Problemla-ge? Oder müssen ganz andere Prioritäten und Konzepte Platz greifen?

10

Zur Person Prof. Dr. Heiner Monheim ist seit dem Sommersemester 1995 Professor für An-gewandte Geographie / Raumentwicklung an der Universität Trier. In der Zeit davor wirkte er als Referatsleiter für Stadtverkehr, Verkehrsberuhigung und Grundsatzfragen des Verkehrs im Landesministerium für Stadtentwicklung, Woh-nen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Dort betreute er mehrere Modellprogramme zur Verkehrsberuhigung, kommunalen Verkehrsentwicklungs-planung sowie im Speziellen zur kommunalen ÖPNV- Planung. Sein Studium ab-solvierte er in Bonn als auch in München in den Fächern Geographie, Stadt- und Regionalplanung, Soziologie, Geschichte und Politik.

Page 13: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

11

Page 14: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

12

10. Januar 2007 Nairobi - ein noch zu steuernder Moloch?

Dr. Johannes Michael Nebe Universität Trier, Fachbereich VI: Geographie / Geowissenschaften, Fach: Raumentwicklung und Landesplanung – Akademischer Direktor und Betreu-ung des entwicklungspolitischen Schwerpunkts [email protected]

Abstract Zu Beginn der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hatte Nairobi noch eine Einwohnerzahl von etwa 200.000 Ew. Gegenwärtig wird diese Zahl auf rund 3.5 Millionen Menschen geschätzt; darunter leben etwa 1.6 Millionen in sogenannten "informell settlements" (oder Slums) unter unsäglichen Lebensbedingungen. Das Stadtwachstum schreitet unvorstellbar voran und dies weitgehend ungeplant. Eine nachhaltige Korrektur der Stadtentwicklungspolitik ist dringend notwendig. An Ideen mangelt es dabei nicht. Die Beharrungskräfte sind jedoch zu stark. Es gibt eine Reihe von politischen Entscheidungsträgern, die allerdings Vorteile aus dieser chaotischen Entwicklung und der kaum noch regierbaren Stadt ziehen. Diese Widersprüche zwischen einem obsoleten Politik- und Planungsverständnis und den heutigen Erfordernissen an eine demokratische Planungs- und Entschei-dungsstruktur ausgerichtete Politik sollen in diesem Vortrag herausgestellt wer-den.

Zur Person Johannes Michael Nebe ist Akademischer Direktor im Schwerpunkt Raumentwick-lung und Landesplanung im Fachbereich VI der Universität Trier und betreut dort unter anderem den entwicklungsthematischen Schwerpunkt. Vor seiner Promoti-on (1974) studierte er an der Freien Universität Berlin und der Technischen Uni-versität Berlin die Fächer Politikwissenschaft, Stadt- und Regionalplanung, Karto-graphie, Volkswirtschaftslehre und Geographie. Seine regionalen Forschungsge-biete liegen in Afrika, hier vor allem in Ostafrika, und in Nordamerika.

Page 15: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

13

17. Januar 2008

Der G8-Gipfel — Inwieweit ist Afrika davon betroffen?

Dr. Elisio Macamo

Universität Bayreuth

[email protected]

Abstract Der Vortrag soll ein Anlass sein um sich mit dem Begriff „Afrika“ auseinanderzu-setzen. Dabei gilt es die Entwicklungspolitik zu thematisieren. Es wird aus dis-kurstheoretischer Perspektive zunächst gefragt, wie der G8-Gipfel als soziales Phänomen aufgefasst werden kann. Die zu vertretende und nachzuweisende These wird anschließend sein, dass der G8-Gipfel ein Phänomen ist, das eine der eigenen Reproduktion dienenden Logik aufweist. Letztere ist verantwortlich für eine bestimmte Art der Darstellung Afrikas, die nicht unbedingt dem Zweck dient, Afrikas Entwicklung – was auch immer das sei – zu fördern, sondern letzt-endlich Gründe anzuführen, warum Afrika sich auch mit dem besten Willen ex-terner Helfer nicht entwickeln kann. Gegenstand der Analyse wird die Inszenie-rung der „Solidarität“ während des Gipfels in Heiligendamm, die hoffentlich zei-gen wird, dass die zu vertretende These nicht zynisch ist, sondern einen ernsten Versuch darstellt, die perverse politische Ökonomie der Entwicklungshilfe darzu-legen. Der Begriff der „politischen Ökonomie“ wird benutzt um dem berühmtes-ten Sohn Triers zu ehren.

Zur Person Elísio S. Macamo ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Entwick-lungssoziologie der Universität Bayreuth. Er hat Sprachen und Soziologie in Mo-sambik und England studiert. 1997 promovierte er an der Universität Bayreuth in Soziologie. Anschließend war er dort Postdoktorand im Graduiertenkolleg „Interkulturelle Beziehungen in Afrika“, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zent-rum für Afrika Studien des „Instituto Superior de Ciências do Trabalho e de Empresa“ in Lissabon; im akademischen Jahr 1999/2000 war er AGORA-Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Er ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von CODESRIA (Council for the Development of Social Science Research in Afri-ca) sowie in den Zeitschriften Afrika-Spektrum und Indilinga – African Journal of Indigenous Knowledge Systems und Mitglied im erweiterten Vorstandsausschuss von der Vereinigung der Afrikanisten in Deutschland, e.V. Er schreibt Risikogut-achten für Swisspeace.

Page 16: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

24. Januar 2008 Leben in Slums - Berichte über einige Projektstudien der vergangenen Jahre in den Slums von Nairobi

Studierende der Raumentwicklung & Landesplanung Universität Trier

Abstract Von der Abteilung Raumentwicklung und Landesplanung der Universität Trier wurden in den letzten Jahren zahlreiche Exkursionen nach Ostafrika (Kenia/Uganda/Tanzania) durchgeführt. Im Anschluss daran fanden jeweils zweiwöchige Projektstudien in den Slums von Nairobi statt. Einige während dieser Studien gewonnenen Erfahrungen, Einsichten und Ergebnisse sollen hier zur Diskussion gestellt werden, so zur Gesundheitsproblematik, der Schul- und Müllsituation sowie zur Armutsbekämpfung. Alle durchgeführten Projektstudien haben wesentlich zum Verständnis einer im-mer notwendiger werden internationalen Entwicklungszusammenarbeit beigetra-gen und auch den betroffenen Menschen in den Slums einige "Hilfe zur Selbsthil-fe" geben können.

14

Page 17: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

15

31. Januar 2008

Die deutsche technische Zusammenarbeit mit Afrika — Entwicklungstendenzen und

Perspektiven

Georg Schäfer

Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ), Eschborn

[email protected]

Abstract Der Vortrag gibt einen Einblick in die Herausforderungen der Entwicklungszu-sammenarbeit (EZ) mit Afrika vor dem Hintergrund von Millennium Development Goals (MDG), New Partnership for Africa’s Development (NEPAD), G8-Afrika-Aktionsplan, Globalisierung und Klimawandel. Er beleuchtet die Rolle der Technischen Zusammenarbeit (TZ) im Rahmen der bilateralen deutschen EZ mit Afrika. Daran schließt sich eine Darstellung der konzeptionellen und inhaltlichen Prioritäten der deutschen TZ mit Afrika an. Dies betrifft sowohl die Festlegungen im Rahmen der Schwerpunkt- und Profilbildung der deutschen EZ als auch die Vorgaben aufgrund von MDG und G8-Afrika-Dialog. Dabei werden sowohl die Zusammenarbeit mit den afrikanischen Partner-ländern als auch die Kooperation mit regionalen Organisationen und Initiativen thematisiert. Daran anschließend werden die laufenden internationalen Anstrengungen zur Steigerung der Aid Effectiveness und die Konsequenzen für die deutsche TZ mit Afrika diskutiert. Hier steht die Rolle der TZ beim Capacity Development auf Partnerseite im Mittelpunkt.

Zur Person Georg Schäfer, Volkswirt, Leiter der Gruppe Bereichsökonomie im Afrika-Bereich der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Eschborn. Seit 1990 bei der GTZ, von 1996-2003 als Berater im senegalesischen Ministeri-um für Wirtschaft, Finanzen und Planung. Von 1982-1990 Mitarbeiter eines Con-sulting-Unternehmens in Frankfurt mit Aktivitäten in Entwicklungsländern in den Bereichen Energie und Finanzsysteme. 1981/82 Ausbildung am Deutschen Insti-tut für Entwicklungspolitik (DIE) in Berlin. Von 1975-1981 Studium der Volks-wirtschaft an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Die Gruppe Bereichsökonomie bearbeitet Querschnittsthemen für den Afrika-Bereich der GTZ. Dazu zählen Armutsbekämpfungsstrategien, Millennium-Entwicklungsziele, Afrika-politische Foren und Initiativen, Zusammenarbeit mit deutschen Afrika-Instituten, Formen programmorientierter Entwicklungszusam-menarbeit und neue Geber in Afrika.

Page 18: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

07. Februar 2008

Die Wohnungskrise in den Städten Südafrikas: Ursachen, Auswirkungen, Lösungsansätze

Prof. Dr. Beate Lohnert Universität Bayreuth [email protected]

Abstract In Südafrika fehlen derzeit etwa 3 Millionen Wohneinheiten, fast aus-schließlich im sogenannten low-cost-Sektor, der die ehemals durch Apartheid benachteilig-ten Bevölkerungsgruppen betrifft. Vor diesem Hintergrund wird die Wohnraum-frage zum Spiegel einer sich transformierenden Gesellschaft. Wohnraum und Wohnbesitz werden auch von der südafrikanischen Politik als Vehikel zur Umges-taltung von einer räumlich und sozio-öko-nomisch segregierten zu einer integ-rierten Gesellschaft gesehen. Die Wohnungspolitik der ersten frei gewählten demokratischen Regierungen Südafrikas ist mit einem Erbe aus der Geschichte konfrontiert, das wohl einmalig sein dürfte. Als die erste demokratische Regierung 1994 ihr Amt antrat, hatte sie eine Vielzahl struktureller Probleme übernommen, die zunächst auf unterschied-lichsten Ebenen angegangen werden mussten, bevor die von vielen erwartete Umstrukturierung der Gesellschaft und Umverteilung der Ressourcen ihre ersten Früchte tragen konnten. Im Vortrag werden Ursachen und Lösungsansätze der Wohnungspolitik anhand des Beispiels Kapstadt kritisch diskutiert.

Zur Person 1990 Magister Artium und 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in den Fächern Geographie, Englische Philologie 1995 Promotion zum Dr. rer. nat. an der Geowissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 2001 Habilitation in den Fächern Sozial- und Wirtschafts- geographie am FB 2 der Universität Osnabrück 04.2004-09.2007 Professorin für Geographische Entwicklungsforschung an der Universität Bayreuth ab 1.10.2007 Inhaberin des Lehrstuhls für Geographische Entwicklungs- forschung der Universität Bayreuth

16

Page 19: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

14. Februar 2008

Ethnizität und Nation Building - das Beispiel Ghana/Westafrika

Prof. Dr. Carola Lentz

Institut für Ethnologie und Afrikastudien Johannes Gutenberg-Universität Mainz

[email protected]

Abstract In großem Stil und unter dem selbstbewussten Motto „Championing African ex-cellence“ hat Ghana dieses Jahr das fünfzigjährige Jubiläum seiner Unabhängig-keit von Großbritannien gefeiert. Das Jubiläum bot und bietet vielen Ghanaern auch Anlass, Bilanz zu ziehen über das in fünf Jahrzehnten in Sachen Nationen-bildung Erreichte und über die Herausforderungen der Gegenwart und die Zu-kunftsperspektiven zu reflektieren. Zu Recht sind die Ghanaer stolz auf die relative Stabilität der Mehrparteien-Demokratie, die seit 1992 das Land prägt. Im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern zeichnet sich die ghanaische Geschichte durch das Fehlen größerer, gewaltsam ausgetragener ethnischer und regionalistischer Konflikte aus. „Unity in diversity“: dieses in vielen Politikerreden beschworene Prinzip ist zumindest in der Kulturpolitik und den Vorstellungen über die Nation tatsächlich maßgeblich. Doch ob überhaupt und wenn ja welches Gewicht Ethnizität in der Politik zu-kommt, wird kontrovers debattiert. Im Vortrag geht es um die „Vor“geschichte der Nationenbildung in Ghana und die Rolle, die ethnische und lokal-regionale Einheiten im kolonialen Herrschaftsgefüge gespielt haben. Nur vor dem Hinter-grund dieses Erbes werden die heutigen Konfigurationen von und Debatten über Nation und Ethnizität verständlich.

17

Zur Person Carola Lentz ist Professorin für Ethnologie am Institut für Ethnologie und Afrika-studien an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Davor war sie Professorin für Sozialanthropologie Afrikas an der Universität Frankfurt am Main und „fellow“ am Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and Social Scien-ces. 1987 promovierte sie in Soziologie an der Universität Hannover, mit einer Arbeit über indianische Migranten in Ecuador; 1996 habilitierte sie sich an der FU Berlin mit einer Studie über die Geschichte ethnischer Identitäten in Nordghana. Neuere Forschungen galten dem Thema Bodenrecht, Landkonflikten und Autoch-thonie-Diskursen in Ghana und Burkina Faso. Derzeit arbeitet sie an einer Studie zu Biographien und Lebensprojekten der gebildeten Elite aus Nordwest-Ghana.

Page 20: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

18

Page 21: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

Folgende Schriften aus dem Bereich Angewandte Geographie / Raum-entwicklung können Sie zu den üblichen Öffnungszeiten im Sekretariat bei Frau Imade (F 176) erwerben:

Straßen für alle - Analysen und Konzepte zum Stadtverkehr der Zukunft Monheim H., Monheim-Dandorfer R. (1990) Im Tal der Könige - Ein Handbuch für Reisen zu Emscher, Rhein und Ruhr Günter, R. (2000) Neue Wege für den Verkehr in Tourismusregionen – Fall-studie Usedom Monheim, H./ Monheim, R. (2003) 150 Jahre Ludwig Süd-Nord-Bahn - Insel-Krimi Bahnhof Lindau Wolf et. al (2004) Die Zukunft der Bahn - Zwischen Bürgernähe und Börsen-gang. Herrenalber Protokolle 116 Monheim H., Nagorni K. (Hrsg.) (2004) Bleiben unsere Kinder auf der Strecke? - Dokumentation der Fachtagung "Mobilität und Verkehrssicherheit für Kinder und Jugendliche" Rheinischer Gemeindeunfallversicherungsverband (2004) Akzeptanz innovativer ÖPNV-Konzepte bei professionellen Akteuren - Verbundprojekt im Forschungsfeld "Mobilität besser Verstehen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Monheim H., Schroll G. (2004) Grenzgänger - Exkursionen in Trier Muschwitz C., Monheim H., Nebe J.M., Becker P., Meiser M. (2005)

10 €

20 €

15,30 €

9,80 €

12.50 €

3 €

48 €

9,80 €

Page 22: AFRIKA - Entwicklungen und Perspektiven R · 1971 – 1976 Referent im Deutschen Institut für Afrika-Forschung. Feasibility-Studien für BMZ, Parteien, NGO's für Entwicklungsprojekte

Das Programm können Sie unter www.raumentwicklung.de

herunterladen!