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12 · Sonntag, 22. März 2015 P F L I C H T B L A T T D E R B ö R S E N F R A N K F U R T D ü S S E L D O R F · S T U T T G A R T · H A M B U R G · B E R L I N · M ü N C H E N WIE ANLEGER SICH BEI HÖCHSTKURSEN VOR RÜCKSETZERN SCHÜTZEN KÖNNEN Wie lange noch? DAX Airbus und Boeing Absturzgefahr trotz Reiseflughöhe im siebten Himmel Rohöl US-Öl WTI steuert auf Tiefstkurs zu Sixt Orange ist die Farbe des Erfolgs Thiam Reggae-Fan wird CEO bei Credit Suisse

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№ 12 · Sonntag , 22 . März 2015

P f l i c h t b l a t t d e r b ö r s e n f r a n k f u r td ü s s e l d o r f · s t u t t g a r t · h a m b u r g · b e r l i n · m ü n c h e n

Wie Anleger sich bei höchstkursen

vor rücksetzern schützen können

Wie lange noch?

DAX

Airbus und BoeingAbsturzgefahr trotz Reiseflughöhe im siebten Himmel

RohölUS-Öl WTI steuert auf Tiefstkurs zu

SixtOrange ist die Farbe des Erfolgs

ThiamReggae-Fan wird CEO bei Credit Suisse

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AKTIEN & MÄRKTE

Schliekers Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Tops und Flops-, Zahl der Woche,Termine der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Kopf der Woche: Tidjane Thiam, Aphorismus der Woche . . . . . . . . . . . . . . 6Pro & Contra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Markt im Fokus: Norwegen . . . . . . . . . . . 8 Märkte im Überblick: S&P 500, DAX, FTSE 100 . . . . . . . . . . . 10Spezial: Rekordrallye . . . . . . . . . . . . . . . 12Aktie der Woche: Sixt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Interview: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

UNTERNEHMENUnternehmen der Woche: Airbus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Gastbeitrag: Martina Palte . . . . . . . . . . . . . .25 Interview: Dirk Müller . . . . . . . . . . . . . . . 26News: DELTICOM, BB Biotech AG RATIONAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

FONDSFonds der Woche: Mandarine Unique Small&Mid Caps Europe . . . . . . . . . . . . . . . . 30Gastbeitrag: Achim Küssner . . . . . . . . . . . . . . 31Fonds-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Interview: Filippo Casagrande . . . . . . . . 33

ZERTIFIKATE Zertifikate-Idee: Index-Zertifikat auf den Solactive Deutscher Maschinenbau Performance-Index . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Zertifikate-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

ROHSTOFFERohstoffe der Woche: US-Öl . . . . . . . . . . 36Rohstoffanalysen: Kupfer, Kaffee, Zinn, Kakao . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

LEBENSARTProdukt der Woche: Fernreiseziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Refugium der Woche:Das BUDERSAND Hotel . . . . . . . . . . . . . 40

Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 42

SONNTAG, 22 . MÄRZ 2015

Wenn verständliche Em-pörung herrscht, muss das kleinliche Recht zurück-treten . Sorry . Ist leider so beschlossen . In Frankfurt . Weil nämlich die Leute, die so erbärmlich leiden müs-sen unter der EZB und dem ganzen Rest, jetzt genug haben und endlich mal ein paar Autos abfackeln müs-sen, damit das klar ist . Oder Reifen . Und die Polizei an-greifen, wenn man schon mal da ist . Nun sind im Nachhinein viele entsetzt, was da bei den sogenannten "Blockupy"-Protesten am Main alles passiert ist, da-bei war das in etwa so spontan wie eine partielle Sonnenfinsternis . Seit Februar kursierten Gewaltpläne im Netz, und das nur auf den öffentlich zugänglichen Seiten! Was im direkten Austausch der selbsternannten Gerechtigkeitskämpfer verabredet wurde, ermittelt vielleicht die Polizei . Nicht entsetzt über die Gewalttä-ter jedenfalls sind Gruppierungen mit so peinlich-schwülstigen Namen wie "Ums Ganze" oder kryptischen wie "Interventi-onistische Linke", zwei von rund 90 meist sektenähnlichen Gebilden, aus denen sich das "Bündnis" speist . Plus "Die Linke", deren Vor-Vorgängerversion unter dem Namen SED ja schon freiheitskämpferisch tätig war bis zur Selbstaufgabe und sogar armen verfolgten RAF-Angehörigen Zu-flucht bot im fortschrittlichsten deutschen

Staat den es je geben musste . Nun a lso, nachdem in Frankfurt Schwerverletzte und Millionenschäden auf der Sollseite der Bündnis-bilanz stehen, wirbt diese Partei um Verständnis für den Zorn, wegen all der Zumutungen für Griechen-land und die Arbeiterklasse und überhaupt dieses ganze kapitalistische System (so nannten auch die Nazis ihr Feindbild, "das System" mit seinen "Systemparteien") . Verständnisinnig unterstützt

von feingeistigen Feuilletonredakteuren so manchen Mediums, darunter der ein oder andere Millionär vom "Spiegel", die ja das Aufbegehren gegen finstere Unternehmer-typen und gierige Banken für Kultur hal-ten . Dort wird dann auch die Alternative aufgemacht, ob einem nun ein griechischer Rentner etwa weniger wichtig sei als ein beschädigter Streifenwagen – da schlägt die Logik vollends Kobolz . Aber so ist das, wenn man frische Fakten ins linksdre-hende altgemauerte Weltbild pressen muss . Beiläufig wird noch der Verletzten gedacht, die sich, soweit es Polizeibeamte sind, das aber selbst zuzuschreiben haben . Jemand aus den leiseren Medien wies darauf hin, dass wohl die einzigen echten Arbeiterkin-der der ganzen Demo in den Reihen der Polizisten zu finden gewesen sein mögen, aber Schwamm drüber . Wer in Frankfurt

Unfreiheit, die sie meinen

Reinhard Schlieker

ZDF Wirtschafts-korrespondent

BÖRSE am Sonntag · 12/1 502

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART

Schliekers Woche

Fortsetzung auf Seite 3

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war, konnte sogenannte Autonome beobachten – „autonom“ nen-nen die sich wohl aus Ironie, denn im eigenen Namen handeln sie gerade nicht, sondern lieber anonym und vermummt und von eigener Dumpfheit ferngesteuert .Autonome also! Sie hatten Wechselklamotten dabei, schwarz/bunt, um sich schnell umverkleiden zu können . Es gab Krä-henfüße gegen Polizeiautos und Krankenwagen oder Feuerwehr, gespannte Eisenketten gegen Polizeimotorräder sowie Stöcke und Steine, und Brandbeschleuniger für abzufackelnde Autos, vorzugsweise im Wohngebiet einfacher Leute im Frankfurter Osten . Minderbegabung in Einheit mit Gewalt kann schnell mal die Oberhand gewinnen, die Aufmärsche der Schwarzbe-rockten mitsamt ihrem Gegröle und ihrer Bewaffnung erinnern an deutsche Geschichte des 20 . Jahrhunderts, ob man will oder nicht . Schwarz uniformierte Horden? Sollte man noch kennen aus unseliger Zeit . Von wem man als Polizist mit Säure besprüht wird, ob von links oder rechtsradikal, macht für den Betroffenen keinen großen Unterschied, und in den Folgen auch nicht . Es ist allerdings zu befürchten, dass das fatale Fanal der Frankfurter Freiheitskämpfer den griechischen Rentner auch nicht entschei-dend weiterbringt . Liegt aber bestimmt nur daran, dass Blockupy noch nicht an der Macht ist . Jedenfalls: Als Beobachter im Ge-schehen verhält man sich lieber ruhig – man sieht aber deutlich mehr Realität als von Hamburger Pressehäusern aus .Was noch? Ach ja, so ganz wohl war sogar manchen Linken nicht, dass man ausgerechnet gegen die EZB demonstrierte, die

ja kaum ausbeuterisch aufgefallen ist – es sei denn, man ist EU-Steuerzahler, also nicht autonom . Der Satz "denn sie wissen nicht, was sie tun" gilt hier für Friedliche und Gewalttätige in seltener Universalität . Von der Frage, was denn den Demonst-ranten als europäisches Modell vorschwe-ben würde, nehmen wir lieber Abstand, denn da tut sich nur Leere auf, wenn nicht Schlimmeres . Ganz kurz gesagt braucht man zur Einordnung der Vorgänge von Frankfurt eigentlich nur die Antwort auf eine einzige simple Frage: Will ich in ei-ner Gesellschaft leben, die maßgeblich von jenen "Blockupy"-Aktivisten gestaltet wird? Und schon wird vieles ganz klar .

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BÖRSE am Sonntag · 12/1 503

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ZAHL DER WOCHE

verdienten die 30 DAX-Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr – netto, wohl-gemerkt . Das ist eine Steigerung um fast 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr .

TERMINE DER WOCHE

23 .03 . 16:00 USA Verkäufe bestehende

Häuser Februar

24 .03 . 02:45 China HSBC Einkaufs-

managerindex verarb .

Gew . (1 .Veröff .) März

24 .03 . 10:00 EWU Markit Einkaufs-

managerindizes

(1 . Veröffentlichung)

März

24 .03 . 14:30 USA Verbraucherpreis-

index (CPI) Februar

25 .03 . 10:00 de ifo Geschäftsklima-

index März

25 .03 . 14:30 USA Auftragseingänge

langlebige Güter

Februar

27 .03 . 14:30 USA BIP Q4/2014

(dritte Schätzung)

Milliarden Euro

67,6 Regeneron Pharmaceuticals: Positive StudiendatenDie Aktie des Biotech-Konzerns (WKN: 881535) gehörte in der vergangenen Woche zu den Highflyern im NASDAQ 100 . Positive Studiendaten einer Langzeitstudie zu dem in der Entwicklung befindlichen Präparat Praluent beflügelten . Das zusammen mit Sanofi (WKN: 920657) entwickelte Medikament basiert auf einem Antikörper und gilt als neue Therapie zur Behandlung von zu hohem Cholesterin . Mit dem jüngsten Kurssprung löste die Aktie ihre Konsolidierung nach oben auf, die auf das bisherige Allzeithoch im Dezem-ber folgte .

INDUS Holding: Neue KursrekordeDer Aktienkurs der Beteiligungsgesellschaft (WKN: 620010) legte jüngst sehr dynamisch zu . Er knüpfte damit an die positive Entwicklung aus der Vorwoche an . Seinerzeit hatte der SDAX-Wert die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 präsentiert, die sehr gut an-kamen . Sie wirkten nun offenbar nach, denn neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab es nicht . Aus charttechnischer Sicht kletterte das Papier mit dem jüngsten Anstieg deutlich über das bisherige Allzeithoch bei 40,90 Euro, das im August 2014 markiert wurde .

STABILUS: Konsolidierung nach oben aufgelöstGasfedern, hydraulische Dämpfer und elektromechanische Antriebe sind das Metier von STABILUS (WKN: A113Q5) . Der Kurs des SDAX-Wertes legte in der vergangenen Wo-che kräftig zu und markierte neue Rekorde . Er löste damit die Konsolidierung der ver-gangenen Wochen nach oben auf . Fundamentale Neuigkeiten gab es jüngst jedoch nicht . Allerdings hatte Großaktionär Triton seinen restlichen Anteil von 4,2 Mio . Aktien bei institutionellen Anlegern platziert . Damit sind nun rund 99 Prozent im Streubesitz .

TOM TAILOR: Enttäuschende ZieleDie TOM-TAILOR-Aktie (WKN: A0STST) stand jüngst deutlich unter Druck . Das Un-ternehmen hatte die vollständige Bilanz für das Geschäftsjahr 2014 vorgelegt und dabei die im Februar genannten Ergebnisse bestätigt . Zudem gab es einen Überblick über die strategischen Prioritäten für 2015 und nannte die Geschäftsziele . Letztere könnten die An-leger enttäuscht haben . TOM TAILOR peilt ein moderates Umsatzplus im einstelligen Prozentbereich an . Die bereinigte EBITDA-Marge soll auf dem Vorjahresniveau liegen .

SGL Group: Erwartet deutlich verbesserte ErtragslageDer Kohlenstoffspezialist (WKN: 723530) rechnet 2015 mit einem Schritt aus der Krise . Firmenlenker Jürgen Köhler hob die umfangreichen Maßnahmen zum Konzernumbau sowie zum Kostensparen hervor, die zunehmend Früchte trügen . Er erwarte daher bei einem stabilen Umsatz eine deutliche Verbesserung der Ertragslage . Aber reicht es für den Sprung aus der Verlustzone? 2014 hatte die SGL Group abermals rote Zahlen geschrieben, den Fehlbetrag jedoch verringert . Der Aktienkurs gab nach Vorlage von Zahlen und Aus-blick nach .

Südzucker: Schadensersatzklagen drohenDie Aktie von Europas größtem Zuckerkonzern (WKN: 729700) gehörte in der ver-gangenen Woche zu den schwächsten im MDAX . Der Bonbon-Hersteller Vivil fordert Schadensersatz wegen illegaler Kartellabsprachen, wegen derer das Bundeskartellamt be-reits ein Millionenbußgeld gegen Südzucker verhängt hatte . Bei der Klage von Vivil geht zwar „nur“ um 1,3 Mio . Euro, sie könnte jedoch Schule machen . Weitere Einzelhänd-ler und Firmen der Süßwarenindustrie könnten ebenfalls auf Schadensersatz klagen . Ein Unsicherheitsfaktor .

TOPS

FLOPS

Tops und Flops der Woche

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Kopf der WocheZITAT DER WOCHE

Die EZB überschreitet ihr Mandat .Jürgen Heraeus, Unternehmer und Chef von UNICEF Deutschland, hat dies als Grund für eine Klage vor dem Bundesver-fassungsgericht genannt, die er zusammen mit zwei weiteren Klägern anstrengt . He-raeus meint weiter, die EZB betreibe „in der Sache Wirtschaftspolitik, zu der sie nicht legitimiert ist“ .

APHORISMUS DER WOCHE

Zwei Dinge sind unend-lich: das Universum und die menschliche Dumm-heit . Aber beim Univer-sum bin ich mir noch nicht ganz sicher .Albert Einstein

Thiams jedenfalls positiv – obwohl er noch keinerlei Erfahrung in der Leitung einer Großbank mitbringt . Doch bislang hat der studierte Mathematiker auf jeder Stufe seiner Karriereleiter überzeugt . Unter an-derem arbeitete Thiam für McKinsey und den französischen Versicherer Aviva . In den 1990er Jahren war Thiam Minister für Planung und Entwicklung in seinem Heimatland Elfenbeinküste, er führte die Umschuldungsverhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds . In sei-ner Freizeit hört Thiam gerne Musik von Bob Marley, liest und diskutiert mit seinen Kindern geschichtliche Themen . Viel Ge-legenheit wird er dazu in den kommenden Monaten wohl nicht bekommen – es gibt viel zu tun bei Credit Suisse .

Nur wenige Vorstandsvor-sitzende großer Banken kamen u nbe schade t durch die Fi-nanzkrise . Ei-ner von ihnen ist Brady Dou-gan, CEO der Schweizer Cre-dit Suisse . Im Gegensatz zu den Chefs vie-

ler anderer Institute erkannte er frühzeitig die Gefahr verbriefter Hypotheken-Darle-hen . Das brachte ihm viel Lob ein . Doch in seiner achtjährigen Amtszeit vermochte es Dougan nicht, Credit Suisse eindeutig auszurichten . Investoren konnten nicht zu erkennen, ob Credit Suisse mehr eine In-vestment- oder Privatbank sein will . Die Aktie verlor kräftig, deutlich höhere Ren-diten erzielten Investoren mit Titeln des Konkurrenten UBS .Doch nun ist der Nachfolger da . Investo-ren erwarten sich von Tidjane Thiam eine klare Ausrichtung der Bank . Der hochge-wachsene Ivorer ist derzeit noch Chef des britischen Versicherers Prudential, in seiner Amtszeit verdreifachte sich dessen Aktien-kurs . Bislang verweigert der 52 Jährige Einblick in seine Pläne – und gibt damit Gerüchten über mögliche Übernahmen neue Nahrung . Unter anderem wird spe-kuliert, ob Thiam ein Zusammengehen mit der Privatbank Julius Bär anstrebt . Damit würde er den Bereich Vermögens-verwaltung stärken . Auch trauen Investo-ren ihm zu, das Asiengeschäft zu stärken . Die Börse reagierte auf die Nominierung

Tidjane Thiam

Reggae-Fan wird Chef von Credit Suisse

War Minister seines Heimatlandes: Tidjane Thiam

BÖRSE am Sonntag · 12/1 506

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Weitere Kursgewinne in Sicht Obwohl die Kurse von Bundesan-leihen aktuell in der Nähe ihrer his-torischer Hochs notieren, raten wir, diese noch zu halten: Wir erwarten, dass die Zinsen nochmals fallen und sich das Zinsniveau in den tieferen Minusbereich entwickelt . Die da-durch zu erwartenden Kursgewinne können durchaus beachtlich sein . Kursgewinne entstehen dadurch, dass Anleger, die ihre Anleihen in

der Vergangen-heit zu höheren Zinsniveaus erworben haben, die-se an der Börse zu höheren Kursen veräußern können . Der Kursgewinn entspricht damit in etwa dem Zinsausgleich für die gesamte Restlaufzeit der Anleihe .Daher bestehen insbesondere bei Anleihen mit längeren Lauf-zeiten höhere Kurschancen – aber auch höhere Kursrisiken . Diese Kursrisiken wer-den jedoch durch das kürzlich angelau-fene Anlei-hekaufprogramm der EZB ein Stück weit abgefe-dert . So ist zu erwarten, dass die EZB deutlich mehr Anleihen aufkauft, falls es zu schnellen Ge-genbewegungen am Markt bzw . zu vorübergehen-den Zinserhöhungen kommt . Noten-bankchef Ma-rio Draghi deutete vor einigen Tagen an, keine An-leihen mit tieferen Zinsen als minus 0,2 Prozent aufzu-kaufen . Es ist anzunehmen, dass die EZB von dieser Aussage spätestens dann Abstand nimmt, sollten das angepeilte Inflati-onsziel von zwei Pro-zent sowie die sukzessive Staatsentschul-dung nicht erreicht werden . Kürzlich hob die EZB ihre Inflationsprognose für das Jahr 2015 sogar von 1,3 Prozent auf 1,5 Pro-zent an, obwohl die Preise in Europa flächende-ckend fallen . Den Schlüssel, dieses Inflati-onsziel zu erreichen, sehen wir vor allem in der Möglichkeit, die Zinsen in den tiefroten Bereich zu senken und dadurch unter anderen den Konsum und Investiti-onen anzukurbeln . Fazit: Für das Kurspotenzial einer Anleihe ist vor allem die zukünftige Zinsentwicklung, weniger das aktuelle Zinsniveau ausschlaggebend . Je tiefer die Zinsen fallen und je höher die Laufzeiten der An-leihen, desto höher das Kurspotenzial . Auf-grund des Zinssenkungstrends bieten sich ähnliche Chan-cen auch am internationalen Anleihemarkt .

Sascha Anspichler

Geschäftsführender Gesellschafter der FP Asset Management GmbH in Freiburg

Bundesanleihen halten oder verkaufen?

Pro & Contra

Inhaber von Bundes-anleihen werden Verlierer der internatio-nalen GeldpolitikDie Frage, ob man Bundesanleihen eher halten oder verkaufen sollte, lässt sich pauschal nicht beantworten . Viel hängt von der Gewichtung der Anleihen im Portfolio, der persönlichen Lebenssitu-ation und der individuellen Risikonei-gung des Anlegers ab .Isoliert betrachtet bleiben Bundesanlei-hen gut unterstützt . Die Europäische Zentralbank (EZB) wird von nun an bis

September 2016 monatlich Euro-Anleihen im Wert von 60 Mrd . Euro erwerben . Da bei Bundesanleihen gleichzeitig die Emissions-tätigkeit zurückgehen sollte, ist davon auszugehen, dass die EZB in diesem Zeitraum bis zu 20 Prozent aller ausstehenden Bundesan-leihen einsammeln wird . Das könnte die Renditen vielleicht sogar nochmal etwas drücken und damit für steigende Kurse sorgen . Al-lerdings muss festgehalten werden, dass sich derzeit die Zinsstruk-tur bis zu einer Restlaufzeit von etwa 6 Jahren bereits im negativen Bereich befindet, es sich also um eine reine Kursspekulation handelt . Die Wahrscheinlichkeit, dass der Anleger in den nächsten Jahren mit dieser Strategie sein Kapital erhält, dürfte daher gering sein .Die Realität zwingt uns aber zum Umdenken . Negative Realzinsen und eine deutliche Abwertung des Euros sorgen für eine sukzessive Enteignung deutscher Sparer . Wer das begriffen hat, sollte seine Bestände an Bundesanleihen deutlich reduzieren und in ein breit gestreutes Portfolio investieren . Sachwerte wie Aktien, Immobilien und Edelmetalle spielen hier die entscheidende Rolle . Anleihen gu-ter Bonität sind nahezu zinslos, können aber die Schwankungen des Portfolios deutlich reduzieren . Wir erwarten keine markanten Zinssteigerungen in den nächsten Jahren, somit wächst der Anlagedruck stetig . In diesem Umfeld bleiben beispielsweise dividendenstarke Qualitätsaktien mit Ren-diten von derzeit etwa 3,5 Prozent extrem attraktiv . Kapitalströme werden sich weiter in diese Richtung bewegen . Sollten deutsche Anleger ihr Verhalten nicht ändern und weiterhin in großem Stil an Festgeld, Sparbuch und Bundesanleihen festhalten, drohen Sie zu den Verlierern der internationalen Geldpolitik zu werden . Man muss sich große Sorgen um die Altersvorsoge hierzulande machen .

Markus Steinbeis

Leiter Portfoliomanage-ment der Huber, Reuss & Kollegen Vermögens-verwaltung GmbH in München

BÖRSE am Sonntag · 12/1 507

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Ende 2014 wertete sie zum Euro um fast 15 Prozent auf . Die Leitzinssenkung im De-zember von 1,50 auf 1,25 Prozent führte somit nicht zu einer weiteren Abwertung .Aktiv wurde die Notenbank seinerzeit we-gen der ungünstigeren Wachstumsaussich-ten für die norwegische Wirtschaft . Das Land ist stark von der Öl- und Gasindust-rie abhängig, die 2014 mehr als 21 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beisteu-erte . Der Boom in der Branche hatte Nor-wegens Konjunktur in den vergangenen Jahren beflügelt . 2014 hatte das BIP um 2,2 Prozent expandiert . Aufgrund des schar-fen Einbruchs bei den Öl- und Gaspreisen hatten sich die Rahmenbedingungen für die Industrie jedoch verschlechtert . Das wiederum schürte Befürchtungen negati-ver Folgen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung .Bislang stellten sie sich jedoch nicht ein, erläuterte jüngst die Notenbank . Es gebe allenfalls relativ kleine negative Auswirkun-gen . Gleichzeitig boomt der Immobilien-markt, was dort die Preise kräftig steigen lässt . Daher senkte die Norges Bank ihren Schlüsselleitzins nicht, was viele Beobachter überraschte . Die Notenbank setzte damit im Abwertungswettlauf die aktuelle Runde aus . Allerdings stellte sie vage weitere Zinssenkun-gen in Aussicht, falls dies aus konjunktureller Sicht nötig werden sollte . Die im Vorfeld in Erwartung einer Senkung schwächere Krone zog dennoch wieder deutlich an .

Indizes Stand: Freitag nach Börsenschluss

Index 20.03.2015 % Vorwoche 52weekHigh % 52week

Dow Jones 18127,65 +2,13% 18288,63 +11,00%

S&P 500 2108,10 +2,66% 2119,59 +12,61%

NASDAQ 5026,42 +3,18% 5042,14 +16,37%

DAX 12039,37 +1,16% 12219,05 +29,51%

MDAX 20941,43 +0,40% 21168,45 +27,99%

TecDAX 1652,40 -0,23% 1681,90 +32,75%

SDAX 8415,03 +0,29% 8481,13 +18,83%

EUROSTX 50 3726,07 +1,91% 3738,20 +20,63%

Nikkei 225 19560,22 +1,59% 19565,44 +37,51%

Hang Seng 24375,24 +2,32% 25362,98 +15,07%

Stell dir vor, es ist Währungskrieg, und die Norweger machen nicht richtig mit . Dann flüchten die Anleger in die norwegische Krone . So geschehen in den vergangenen Monaten und auch jüngst . Aufgrund der

extrem lockeren mit unkonventionellen Maßnahmen gespickten Geldpolitik der EZB sowie den negativen Leitzinsen in Schweden und Dänemark war die norwe-gische Krone stark gefragt . Seit ihrem Tief

Die norwegische Krone hatte im zweiten Halbjahr 2014 deutlich zum Euro abgewertet. Das i-Tüpfelchen war die Leitzinssenkung im Dezember, die den Wechselkurs NOK/EUR auf das niedrigste Niveau seit Dezember 2008 drückte. Seither zeigt die Fluchtwährung jedoch wieder Stärke.

Norwegen: Notenbank überrascht mit Nichtstun

Norwegische Krone in Euro (NOK/EUR) Stand: 20.03.2015

Markt im Fokus

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BÖRSE am Sonntag · 12/1 508

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27. & 28. März 2015 10.00 - 18.00 Uhr

Forum Messe Frankfurt

die Finanzmesse

im Rhein-Main-Gebiet

6. Deutsche Anlegermesse

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Die unendliche Geschichte in punkto Zinswende in den USA nimmt ihren Lauf . Es stellt sich immer mehr die Frage, wer hier wen am Ring durch die Manege führt? Die US-Notenbank (Fed) die Märkte? Oder die Märkte, sprich die „großen“ Ad-ressen, die Fed? In der vergangenen Woche beratschlagten sich die obersten „Wäh-rungshüter“ der mächtigsten Zentralbank der Welt wieder einmal . Sie hatten frohe Kunde . Das legen zumindest die Reakti-onen an den Finanzmärkten nahe . Zum Beispiel zogen die Kurse am US-Aktien-markt in der zweiten Wochenhälfte kräftig an . Dow Jones und S&P 500 verbuchten damit eine sehr positive Woche, in der sie ihre Verluste aus den voran gegangenen drei Wochen mit einem Schlag wettmach-ten . Sie stehen nun wieder kurz vor ihren Anfang März markierten Höchstständen . Wie gut, dass es die gute alte Fed gibt . Sie hält zwar trotz gesenkter Wachstumspro-gnosen an der für 2015 angekündigten Zinswende fest und bereitete sie sogar vor, in dem sie den Passus strich, bei der geplanten Normalisierung der Geldpolitik geduldig zu bleiben . Sie dämpfte jedoch die Erwartung an das Tempo der Anhe-bungen . Aber war es wirklich die Fed, die jüngst die Wall Street beflügelte . Schließ-lich war auch noch großer Verfallstag . Es ist daher spannend, wie es nun weitergeht . Starten die US-Indizes wieder durch? Oder geht ihnen schnell wieder die Puste aus?

Nach einem sehr freundlichen Wochen-auftakt, der den DAX erstmals über die 12 .000er-Marke katapultierte, ging den Bullen erst einmal die Puste aus . Von Ge-winnmitnahmen war die Rede . Wahr-scheinlicher ist jedoch, dass der große Verfallstag zunächst bremsend wirkte . Ausgehend von seinem am Montag in der Spitze markierten Allzeithoch tauchte der Leitindex bis zum Tief am Donnerstag um mehr als 3 Prozent ab . Aufgrund der Erho-lung vor dem Wochenende verbuchte der DAX jedoch abermals einen Gewinn zur Vorwoche und damit bereits den zehnten in Folge . Eine solche Serie gab es in der Geschichte des 1988 erstmals gebildeten Index noch nie . Er übertraf damit die bis-herigen Bestwerte von 9 Wochen, die 1998 und 1993 erzielt wurden . Erst in der Rück-wärtsberechnung findet man eine noch län-gere Gewinnstrecke . Im Jahr 1983 lag das Kursbarometer 14 Wochen infolge im Plus . Dabei legte er eine Strecke von 32 Prozent zurück . Die Bilanz der aktuellen Serie ist ein Anstieg von mehr als 24 Prozent . Wird der DAX noch ein paar Pfund drauflegen? Wa-rum nicht? Die aktuelle Hausse mutet zwar übertrieben und verrückt an, dass muss je-doch kein Grund sein, nicht noch höher zu steigen . Allerdings sollte man nun nicht sein Gehirn ausschalten und zu gierig werden . Trotz oder gerade wegen des Höhenfluges bleiben ein adäquates Risiko- und Money-Management das A und O .

Yellen beruhigt Immer höher und höher

USA DEUTSCHLAND EUROPA

S&P 500 Stand: 20.03.2015 DAX Stand: 20.03.2015 FTSE 100 Stand: 20.03.2015

In Frankfurt, dem Sitz der EZB, ging es in der vergangenen Woche äußerst turbulent zu . Linke Terroristen, aufgehetzt auch von deutschen Politikdarstellern, nahmen die Einweihung des neuen Geldsozialismus-Hauptquartiers zum Anlass, um randalie-rend ihre Antikapitalismuskritik zum Bes-ten zu geben . Aber wo die Gewalt regiert, ist es mit dem Verstand nicht weit her . Genosse Marx, der nichts anderes forderte als eine Monopolisierung des Geldsys-tems durch den Staat – um nichts anderes handelt es sich bei den Notenbanken und ganz besonders bei der EZB –, hätte sich verwundert seine kommunistischen Augen gerieben . Unterdessen nahm an vielen eu-ropäischen Aktienmärkten, die durch die Geldschwemme der EZB beflügelte Party, ihren Lauf . Der EURO STOXX 50 legte 2 Prozent zu und erklomm abermals neue Mehrjahreshochs . Außerhalb der Eurozone sehr stark präsentierte sich der britische FTSE 100 . Nach dem Schwächeanfall in der Vorwoche preschte er nun mehr als 4 Pro-zent in die Höhe und kletterte erstmals über die Marke von 7 .000 Punkte . Gelingt nun ein nachhaltiger Ausbruch über das langjäh-rige, von Ende Dezember 1999 stammende, Allzeithoch, das bei 6 .951 Punkten markiert wurde? Jüngst noch kräftiger aufwärts ging es beim türkischen Leitindex BIST 100 mit 7,7 Prozent . Er vollzog damit eine deutliche Gegenbewegung nach dem Einbruch in den vergangenen Wochen .

EZB-Party setzt sich fort

Märkte im Überblick

BÖRSE am Sonntag · 12/1 510

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№ 04 · Sonntag , 26 . J anuar 2014

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Im FokusLoonieunterDruck

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Nachfrageschwäche schlägt auf Spezial-chemie durch

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Der Unterschätzte Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen – die Karriere eines Top-Bankers der anderen Art. Seite 15

Lebensart Die Gesellschaft hat einen neuen Fetisch – und der heißt Idyll. Seite 29

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China startetneuenSuperboom

Die Aufsichtsratsvorsit-zenden der Dax-Konzer-ne verdienen im Durch-schnitt 338 500 Euro pro

Jahr. Damit sind die Bezüge im Vergleich zum vergangenen Jahr nur um 1 % gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Towers Watson, die auf Daten zur Ge-schäftsentwicklung und den Sat-zungen der Unternehmen beruht. Auf der Basis dieser Hochrech-nungen ist – wie schon 2012 – Ferdinand Piëch der Topverdie-ner. Der Chefkontrolleur von Volkswagen kommt auf Bezüge von rund 1 Mio. Euro. Und das, obwohl er mit nur 18 000 Euro die niedrigste feste Vergütung hat. Ein Großteil der Bezüge besteht aus Tantiemen: 990 800 Euro.

Die Nummer zwei im Ver-dienst-Ranking ist Deutsche-Bank-Aufsichtsratsvorsitzender Paul Achleitner mit 666 700 Euro, auf Platz drei rangiert Gerhard Cromme, der für seine Tätigkeit bei Siemens 587 000 erhält. Hinzu kommen anteilige Bezüge aus seinem Aufsichtsratsmandat bei ThyssenKrupp, von dem Crom-me im März 2013 zurücktrat.

Einzige Frau in den Top Ten ist Simone Bagel-Trah bei Henkel mit geschätzten Bezügen von 400 000 Euro vor dem zehntplat-zierten Manfred Bischoff, der den Daimler-Konzern beaufsichtigt und dafür 371 000 Euro erhält. Das Schlusslicht bildet der Auf-sichtsratschef von Merck, Rolf Krebs, mit gerade einmal 94 000 Euro.

Nach einer Änderung des Corporate-Governance-Kodex 2012 sind in fast einem Drittel der Dax-Unternehmen neue Vergü-tungsmodelle eingeführt worden. Der Trend geht weg von Boni und hin zu Festgehältern. Insgesamt 13 der 30 Dax-Unternehmen set-zen auf eine reine Festvergütung. Neu dazugekommen in den Kreis der Fixgehaltsverfechter sind Lufthansa, Merck und Telekom. Vom Jahr 2014 an schließen sich Deutsche Post und Munich Re dieser Fraktion an. Andere Unter-nehmen haben dagegen ihre Boni von einer kurzfristigen auf eine langfristige Perspektive um-gestellt. Dazu zählen BMW, Lin-de, RWE und Deutsche Bank.

Im internationalen Vergleich verdienen die Dax-Aufseher wei-terhin deutlich weniger als ihre Kollegen in der Schweiz (SLI: 2,1 Mio. Euro) und Großbritannien (FTSE 100: 523 000 Euro). „Aller-dings sind diese auch intensiver in die Unternehmensführung eingebunden, was das höhere Vergütungsniveau teilweise er-klärt“, führt Studienautor Hel-muth Uder von Towers Watson aus. „In einem Dualen System aus Aufsichtsrat und Vorstand mit getrennten Verantwortlich-keiten und Mitgliedschaften wie in Deutschland erwachsen ande-re berufliche Anforderungen als in einem Single-Board-System wie in der Schweiz mit Kontrol-leuren und operativ tätigen Ma-nagern in einem Gremium.“

Nun kommt sie also, die große Koalition. Vielleicht gut für Mer-kel, Seehofer und Gabriel, aber nicht so gut für Deutschland. Eine Große Koalition ist für die Kanzlerin zwar praktisch, weil sie die SPD-Mehrheit im Bun-desrat dann auch auf ihrer Seite hat. Zugleich ist sie aber genau deshalb erpressbar. Es droht hier ein Teufelskreis von Ausgaben, dem sich Merkel kaum entzie-hen kann. Ein Kartell der Steuer-CD-Käufer, ein Kartell der Leis-tungsgegner, ein Kartell der Um-verteiler und letztlich ein Kartell gegen den Mittelstand und die bürgerliche Mitte. Das sind die-jenigen, die am meisten Steuern zahlen, die eigentlichen Leis-tungsträger unser Gesellschaft: Der Facharbeiter, der Hand-werker, der mittelständische Un-ternehmer, der Freiberufler, der Händler.

Liberale Elemente mit ei-nem Vetorecht gibt es in dieser Regierung nicht mehr, hier um-armen sich zwei Partner, die umverteilen, regulieren und Geld ausgeben wollen. Und nichts, was eine schwarz-rote-Koalition beschließt, kann dann noch gestoppt werden. Das lässt Böses ahnen.

Dass diese Regierung die Notenpresse der EZB bremst oder gar stoppt, ist nicht zu er-warten. Niedrigzinsen wer-den weiter die Sparer enteig-nen. Und wenn die Zinsen dann doch irgendwann steigen, wird

es an vielen Stellen knirschen und krachen.

Das Szenario könnte so aussehen: Die Versicherun-gen müssen mit einem Anleihe-Crash rechnen, weil sie das Geld der Beitragszahler zu 80 % in Anleihen investiert haben. Hohe Wertberichtigungen könnten den Ruf nach Rettung laut wer-den lassen. Die Industrie wird ihre Investitionen im Inland zu-rückfahren. Und plötzlich sieht sich Deutschland mit steigender Arbeitslosigkeit und sinkenden Steuereinnahmen konfrontiert und muss nun höhere Zinsen für die Neuverschuldung zahlen. Es folgen die Sozialversicherungen, die bei sinkenden Einnahmen schnell mit Beitragserhöhungen zur Hand sind. Spätestens dann stehen Steuererhöhungen wieder zur Debatte. Die Konjunktur-lokomotive Deutschland kann dann auch nicht mehr die Nach-barländer mitziehen.

Der Koalitionsvertrag gibt letztlich nur die Leitlinien vor, an die sich die neuen Partner halten wollen. Angeblich sollen keine Steuern erhöht werden, doch die Transaktionssteuer für den Börsenhandel ist schon beschlossene Sache. Dass Steu-ern erhöht werden, ist also keineswegs ausgeschlossen. Bei der nächsten Gelegenheit wird man diese Versprechungen vergessen und den Moloch Staat widerstandslos weiter ausbau-en. Steuervereinfachungen, Ent-

bürokratisierung, Abschaffung überflüssiger Behörden, Steuer-senkungen gegen die progressi-onsbedingten Inflationsgewinne des Staates, all das kann man vergessen.

Auch die Einführung der Maut für ausländische Pkw wird nicht folgenlos bleiben. Einmal eingeführt, wird diese Abgabe in regelmäßigen Abständen er-höht werden. Mancher Tourist wird fernbleiben und andere Verkehrswege wählen. Und das Geld wird, ähnlich wie die Kfz-Steuer, am Ende zur Deckung von Haushaltsdefiziten und nicht für die Verkehrsinfrastruk-tur eingesetzt.

Wir erleben hier eine Form des Neosozialismus, die den wirtschaftlichen Erfolg der ver-gangenen Jahre aufs Spiel setzen wird. Die Liberalen – nicht nur in der FDP – hinterlassen hier eine schlimme Lücke, die umso schwerer wiegt, als konservati-ve Elemente in der CDU kaum noch wahrzunehmen sind. Mehr Ausgaben, mehr Regulierung, mehr Umverteilung, höhere Ab-gaben und letztlich höhere Steu-ern. Eine schöne Bescherung.

Die Große Koalition ist schon jetzt eine kleine EnttäuschungKommentar von Ralf-Dieter Brunowsky

Aufsichtsräte verdienen extrem unterschiedlich

Die chinesische Regierung

wagt mehr Marktwirtschaft.

Was haben deutsche Unter-

nehmen davon? Seite 4/5

Tantieme: Dax-Konzerne zahlen im Durchschnitt 338 500 Euro.

Doch nun geht der Trend weg von Boni hin zu Festgehältern.

Was Aufsichtsräte verdienenDax-Aufsichtsratschefs mit der höchsten Vergütung 2013*

* Prognose in Euro, fester plus variabler Anteil Quelle: Towers Watson

Ferdinand Piëch (Volkswagen)

Paul Achleitner (Deutsche Bank)

Gerhard Cromme (Siemens)

Joachim Milberg (BMW)

Eggert Voscherau (BASF)

Werner Wenning (E.ON)

Manfred Schneider (Linde)

Wolfgang Reitzle (Continental)

Simone Bagel-Trah (Henkel)

Manfred Bischoff (Daimler)

1 013 800

666 700

587 000

510 200

478 500

454 000

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Ulrich Lehner (Dt. Telekom)

Wulf von Schimmelmann (Dt. Post)

Ulrich Lehner (ThyssenKrupp)

Igor Landau (adidas)

Gerd Krick (Fresenius Med. Care)

F.-J. Heckmann (Heidelberg-Cement)

Wolfgang Mayrhuber (Infineon)

Rolf Krebs (Merck)

239 000

233 000

226 000

219 000

210 400

160 000

151 400

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Volkswagen kommt auf Bezüge von rund 1 Mio. Euro. Und das, obwohl er mit nur 18 000 Euro die niedrigste feste Vergütung hat. Ein Großteil der Bezüge besteht aus Tantiemen: 990 800 Euro.

Daimler-Konzern beaufsichtigt und dafür 371 000 Euro erhält. Das Schlusslicht bildet der Auf-Das Schlusslicht bildet der Auf-Das Schlusslicht bildet der Aufsichtsratschef von Merck, Rolf Krebs, mit gerade einmal 94 000 Euro.

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gegen den Mittelstand und die bürgerliche Mitte. Das sind die-jenigen, die am meisten Steuern zahlen, die eigentlichen Leis-tungsträger unser Gesellschaft: Der Facharbeiter, der Hand-werker, der mittelständische Un-ternehmer, der Freiberufler, der Händler.

Liberale Elemente mit ei-nem Vetorecht gibt es in dieser Regierung nicht mehr, hier um-armen sich zwei Partner, die umverteilen, regulieren und Geld ausgeben wollen. Und nichts, was eine schwarz-rote-Koalition beschließt, kann dann noch gestoppt werden. Das lässt Böses ahnen.

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und muss nun höhere Zinsen für die Neuverschuldung zahlen. Es folgen die Sozialversicherungen, die bei sinkenden Einnahmen schnell mit Beitragserhöhungen zur Hand sind. Spätestens dann stehen Steuererhöhungen wieder zur Debatte. Die Konjunktur-zur Debatte. Die Konjunktur-zur Debatte. Die Konjunkturlokomotive Deutschland kann dann auch nicht mehr die Nach-barländer mitziehen.

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587 000

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Page 11: Airbus und Boeing Rohöl Sixt Wie lange noch? - Dü · PDF fileWas denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag

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Nach einer Änderung des Corporate-Governance-Kodex 2012 sind in fast einem Drittel der Dax-Unternehmen neue Vergü-tungsmodelle eingeführt worden. Der Trend geht weg von Boni und hin zu Festgehältern. Insgesamt 13 der 30 Dax-Unternehmen set-zen auf eine reine Festvergütung. Neu dazugekommen in den Kreis der Fixgehaltsverfechter sind Lufthansa, Merck und Telekom. Vom Jahr 2014 an schließen sich Deutsche Post und Munich Re dieser Fraktion an. Andere Unter-nehmen haben dagegen ihre Boni von einer kurzfristigen auf eine langfristige Perspektive um-gestellt. Dazu zählen BMW, Lin-de, RWE und Deutsche Bank.

Im internationalen Vergleich verdienen die Dax-Aufseher wei-terhin deutlich weniger als ihre Kollegen in der Schweiz (SLI: 2,1 Mio. Euro) und Großbritannien (FTSE 100: 523 000 Euro). „Aller-dings sind diese auch intensiver in die Unternehmensführung eingebunden, was das höhere Vergütungsniveau teilweise er-klärt“, führt Studienautor Hel-muth Uder von Towers Watson aus. „In einem Dualen System aus Aufsichtsrat und Vorstand mit getrennten Verantwortlich-keiten und Mitgliedschaften wie in Deutschland erwachsen ande-re berufliche Anforderungen als in einem Single-Board-System wie in der Schweiz mit Kontrol-leuren und operativ tätigen Ma-nagern in einem Gremium.“

Nun kommt sie also, die große Koalition. Vielleicht gut für Mer-kel, Seehofer und Gabriel, aber nicht so gut für Deutschland. Eine Große Koalition ist für die Kanzlerin zwar praktisch, weil sie die SPD-Mehrheit im Bun-desrat dann auch auf ihrer Seite hat. Zugleich ist sie aber genau deshalb erpressbar. Es droht hier ein Teufelskreis von Ausgaben, dem sich Merkel kaum entzie-hen kann. Ein Kartell der Steuer-CD-Käufer, ein Kartell der Leis-tungsgegner, ein Kartell der Um-verteiler und letztlich ein Kartell gegen den Mittelstand und die bürgerliche Mitte. Das sind die-jenigen, die am meisten Steuern zahlen, die eigentlichen Leis-tungsträger unser Gesellschaft: Der Facharbeiter, der Hand-werker, der mittelständische Un-ternehmer, der Freiberufler, der Händler.

Liberale Elemente mit ei-nem Vetorecht gibt es in dieser Regierung nicht mehr, hier um-armen sich zwei Partner, die umverteilen, regulieren und Geld ausgeben wollen. Und nichts, was eine schwarz-rote-Koalition beschließt, kann dann noch gestoppt werden. Das lässt Böses ahnen.

Dass diese Regierung die Notenpresse der EZB bremst oder gar stoppt, ist nicht zu er-warten. Niedrigzinsen wer-den weiter die Sparer enteig-nen. Und wenn die Zinsen dann doch irgendwann steigen, wird

es an vielen Stellen knirschen und krachen.

Das Szenario könnte so aussehen: Die Versicherun-gen müssen mit einem Anleihe-Crash rechnen, weil sie das Geld der Beitragszahler zu 80 % in Anleihen investiert haben. Hohe Wertberichtigungen könnten den Ruf nach Rettung laut wer-den lassen. Die Industrie wird ihre Investitionen im Inland zu-rückfahren. Und plötzlich sieht sich Deutschland mit steigender Arbeitslosigkeit und sinkenden Steuereinnahmen konfrontiert und muss nun höhere Zinsen für die Neuverschuldung zahlen. Es folgen die Sozialversicherungen, die bei sinkenden Einnahmen schnell mit Beitragserhöhungen zur Hand sind. Spätestens dann stehen Steuererhöhungen wieder zur Debatte. Die Konjunktur-lokomotive Deutschland kann dann auch nicht mehr die Nach-barländer mitziehen.

Der Koalitionsvertrag gibt letztlich nur die Leitlinien vor, an die sich die neuen Partner halten wollen. Angeblich sollen keine Steuern erhöht werden, doch die Transaktionssteuer für den Börsenhandel ist schon beschlossene Sache. Dass Steu-ern erhöht werden, ist also keineswegs ausgeschlossen. Bei der nächsten Gelegenheit wird man diese Versprechungen vergessen und den Moloch Staat widerstandslos weiter ausbau-en. Steuervereinfachungen, Ent-

bürokratisierung, Abschaffung überflüssiger Behörden, Steuer-senkungen gegen die progressi-onsbedingten Inflationsgewinne des Staates, all das kann man vergessen.

Auch die Einführung der Maut für ausländische Pkw wird nicht folgenlos bleiben. Einmal eingeführt, wird diese Abgabe in regelmäßigen Abständen er-höht werden. Mancher Tourist wird fernbleiben und andere Verkehrswege wählen. Und das Geld wird, ähnlich wie die Kfz-Steuer, am Ende zur Deckung von Haushaltsdefiziten und nicht für die Verkehrsinfrastruk-tur eingesetzt.

Wir erleben hier eine Form des Neosozialismus, die den wirtschaftlichen Erfolg der ver-gangenen Jahre aufs Spiel setzen wird. Die Liberalen – nicht nur in der FDP – hinterlassen hier eine schlimme Lücke, die umso schwerer wiegt, als konservati-ve Elemente in der CDU kaum noch wahrzunehmen sind. Mehr Ausgaben, mehr Regulierung, mehr Umverteilung, höhere Ab-gaben und letztlich höhere Steu-ern. Eine schöne Bescherung.

Die Große Koalition ist schon jetzt eine kleine EnttäuschungKommentar von Ralf-Dieter Brunowsky

Aufsichtsräte verdienen extrem unterschiedlich

Die chinesische Regierung

wagt mehr Marktwirtschaft.

Was haben deutsche Unter-

nehmen davon? Seite 4/5

Tantieme: Dax-Konzerne zahlen im Durchschnitt 338 500 Euro.

Doch nun geht der Trend weg von Boni hin zu Festgehältern.

Was Aufsichtsräte verdienenDax-Aufsichtsratschefs mit der höchsten Vergütung 2013*

* Prognose in Euro, fester plus variabler Anteil Quelle: Towers Watson

Ferdinand Piëch (Volkswagen)

Paul Achleitner (Deutsche Bank)

Gerhard Cromme (Siemens)

Joachim Milberg (BMW)

Eggert Voscherau (BASF)

Werner Wenning (E.ON)

Manfred Schneider (Linde)

Wolfgang Reitzle (Continental)

Simone Bagel-Trah (Henkel)

Manfred Bischoff (Daimler)

1 013 800

666 700

587 000

510 200

478 500

454 000

452 700

413 200

400 000

371 000

Ralf Bethke (K+S)

Klaus-Peter Müller (Commerzbank)

Ulrich Lehner (Dt. Telekom)

Wulf von Schimmelmann (Dt. Post)

Ulrich Lehner (ThyssenKrupp)

Igor Landau (adidas)

Gerd Krick (Fresenius Med. Care)

F.-J. Heckmann (Heidelberg-Cement)

Wolfgang Mayrhuber (Infineon)

Rolf Krebs (Merck)

239 000

233 000

226 000

219 000

210 400

160 000

151 400

145 200

128 000

94 200

China startetChina startetneuen Superboom

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Volkswagen kommt auf Bezüge von rund 1 Mio. Euro. Und das, obwohl er mit nur 18 000 Euro die niedrigste feste Vergütung hat. Ein Großteil der Bezüge besteht aus Tantiemen: 990 800 Euro.

Daimler-Konzern beaufsichtigt und dafür 371 000 Euro erhält. Das Schlusslicht bildet der Auf-Das Schlusslicht bildet der Auf-Das Schlusslicht bildet der Aufsichtsratschef von Merck, Rolf Krebs, mit gerade einmal 94 000 Euro.

Boni von einer kurzfristigen auf eine langfristige Perspektive um-gestellt. Dazu zählen BMW, Lin-de, RWE und Deutsche Bank.

Im internationalen Vergleich verdienen die Dax-Aufseher wei-terhin deutlich weniger als ihre Kollegen in der Schweiz (SLI: 2,1 Mio. Euro) und Großbritannien (FTSE 100: 523 000 Euro). „Aller-dings sind diese auch intensiver in die Unternehmensführung eingebunden, was das höhere Vergütungsniveau teilweise er-klärt“, führt Studienautor Hel-muth Uder von Towers Watson aus. „In einem Dualen System aus Aufsichtsrat und Vorstand mit getrennten Verantwortlich-keiten und Mitgliedschaften wie in Deutschland erwachsen ande-re berufliche Anforderungen als in einem Single-Board-System wie in der Schweiz mit Kontrol-leuren und operativ tätigen Ma-nagern in einem Gremium.“

gegen den Mittelstand und die bürgerliche Mitte. Das sind die-jenigen, die am meisten Steuern zahlen, die eigentlichen Leis-tungsträger unser Gesellschaft: Der Facharbeiter, der Hand-werker, der mittelständische Un-ternehmer, der Freiberufler, der Händler.

Liberale Elemente mit ei-nem Vetorecht gibt es in dieser Regierung nicht mehr, hier um-armen sich zwei Partner, die umverteilen, regulieren und Geld ausgeben wollen. Und nichts, was eine schwarz-rote-Koalition beschließt, kann dann noch gestoppt werden. Das lässt Böses ahnen.

Dass diese Regierung die Notenpresse der EZB bremst oder gar stoppt, ist nicht zu er-oder gar stoppt, ist nicht zu er-oder gar stoppt, ist nicht zu erwarten. Niedrigzinsen wer-warten. Niedrigzinsen wer-warten. Niedrigzinsen werden weiter die Sparer enteig-nen. Und wenn die Zinsen dann doch irgendwann steigen, wird

und muss nun höhere Zinsen für die Neuverschuldung zahlen. Es folgen die Sozialversicherungen, die bei sinkenden Einnahmen schnell mit Beitragserhöhungen zur Hand sind. Spätestens dann stehen Steuererhöhungen wieder zur Debatte. Die Konjunktur-zur Debatte. Die Konjunktur-zur Debatte. Die Konjunkturlokomotive Deutschland kann dann auch nicht mehr die Nach-barländer mitziehen.

Der Koalitionsvertrag gibt letztlich nur die Leitlinien vor, an die sich die neuen Partner halten wollen. Angeblich sollen keine Steuern erhöht werden, doch die Transaktionssteuer für den Börsenhandel ist schon beschlossene Sache. Dass Steu-ern erhöht werden, ist also keineswegs ausgeschlossen. Bei der nächsten Gelegenheit wird man diese Versprechungen vergessen und den Moloch Staat widerstandslos weiter ausbau-en. Steuervereinfachungen, Ent-

von Haushaltsdefiziten und nicht für die Verkehrsinfrastruk-nicht für die Verkehrsinfrastruk-nicht für die Verkehrsinfrastruktur eingesetzt.

Wir erleben hier eine Form des Neosozialismus, die den wirtschaftlichen Erfolg der ver-wirtschaftlichen Erfolg der ver-wirtschaftlichen Erfolg der vergangenen Jahre aufs Spiel setzen wird. Die Liberalen – nicht nur in der FDP – hinterlassen hier eine schlimme Lücke, die umso schwerer wiegt, als konservati-ve Elemente in der CDU kaum noch wahrzunehmen sind. Mehr Ausgaben, mehr Regulierung, mehr Umverteilung, höhere Ab-gaben und letztlich höhere Steu-ern. Eine schöne Bescherung.

Was Aufsichtsräte verdienenDax-Aufsichtsratschefs mit der höchsten Vergütung 2013*

* Prognose in Euro, fester plus variabler Anteil Quelle: Towers Watson

Ferdinand Piëch (Volkswagen)

Paul Achleitner (Deutsche Bank)

Gerhard Cromme (Siemens)

Joachim Milberg (BMW)Joachim Milberg (BMW)

Eggert Voscherau (BASF)

Werner Wenning (E.ON)

Manfred Schneider (Linde)

Wolfgang Reitzle (Continental)

Simone Bagel-Trah (Henkel)

Manfred Bischoff (Daimler)

1 013 800

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587 000

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Ralf Bethke (K+S)Ralf Bethke (K+S)

Klaus-Peter Müller (Commerzbank)Klaus-Peter Müller (Commerzbank)

Ulrich Lehner (Dt. Telekom)Ulrich Lehner (Dt. Telekom)

Wulf von Schimmelmann (Dt. Post)Wulf von Schimmelmann (Dt. Post)

Ulrich Lehner (ThyssenKrupp)Ulrich Lehner (ThyssenKrupp)

Igor Landau (adidas)Igor Landau (adidas)

Gerd Krick (Fresenius Med. Care)Gerd Krick (Fresenius Med. Care)

F.-J. Heckmann (Heidelberg-Cement)F.-J. Heckmann (Heidelberg-Cement)

Wolfgang Mayrhuber (Infineon)Wolfgang Mayrhuber (Infineon)

Rolf Krebs (Merck) Rolf Krebs (Merck)

239 000

233 000

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Totgesagte leben längerDie Eurozone feiert den Aufschwung.

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Page 12: Airbus und Boeing Rohöl Sixt Wie lange noch? - Dü · PDF fileWas denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag

Rekordrallye oder blutiger Crash?Nach den unglaublichen Kursanstiegen des DAX muß die Luft allmählich immer dünner werden. Oder doch nicht? Welche Strategien sich jetzt für Anleger anbieten.

12 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5

Spezial

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART

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Höher, schneller, weiter – wie lange mar-schiert der DAX noch ungebremst nach oben? Der deutsche Leitindex stieg in die-sem Jahr bereits um mehr als 20 Prozent . In seiner zehnten Gewinnwoche in Serie wurde nun auch noch die 12 .000-Punk-temarke überwunden . Während die einen von einer anhalten Rallye ausgehen, war-nen die anderen vor einer Blase . Für beide Positionen gibt es gute Gründe .Die irrwitzige Liquidität, mit der die Eu-ropäische Zentralbank (EZB) die Märkte versorgt, spricht eindeutig für weiteres Kurspotential auf dem Börsenparkett . Auf dem Anleihemarkt gibt es aufgrund der Minizinsen kaum Alternativen . Tages-geld und Festgeldkonten erzielen keine nennenswerten Renditen . Die anziehende europäische Wirtschaft und die nach oben angepassten Wachstumserwartungen für Deutschland sprechen ebenfalls eine deut-liche Sprache, das spricht abermals für den DAX .Aber lohnt sich der Einstieg jetzt noch? Dass es irgendwann wieder bergab geht, ist klar . Spätestens, wenn die EZB die Geld-flut zurückfährt . Doch bis dahin wird es wohl noch eine Weile dauern . Bis Septem-ber 2016 sollen noch monatlich 60 Mil-liarden Euro in das Finanzsystem fließen

– die EZB kauft Staatsanleihen und andere

Wertpapiere en masse . Experten warnen jedoch davor, sich dar-auf zu verlassen, dass die Aktienmärkte immer weiter nach oben laufen . Ein Indikator für eine Trendwende könnte beispielsweise sein, dass große Investoren aus den USA, die schon länger in DAX-Werte investiert sind, derzeit bereits Kasse machen und in größe-rem Stil Papiere abstoßen .In den vergangenen Monaten hatten Anleger aus Übersee beherzt zugegriffen, da deutsche Aktien im Vergleich zu US-Papieren günstig bewertet wurden . Angesichts der Rekordjagd des DAX scheint dies nun nicht mehr der Fall zu sein . Hinzu kommt, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar massiv an Wert eingebüßt hat – ein Nachteil für die DAX-Anleger . Die steigenden Kurse rufen immer mehr Mahner auf den Plan . Das Niveau sei schon sehr hoch, meint etwa Analyst Tobias Basse von der NordLB . Die sich anbahnende Zinsanhebung in den USA und eine Eskalation des Streits um die griechischen Schulden dürften die Anleger auf Dauer nicht kalt lassen . Experten der DZ-Bank äußern ebenfalls ihre Bedenken . „Die Rallye am Aktienmarkt ist nicht mehr ge-sund", sagen sie übereinstimmend . Die Kurse spiegelten die Fun-damentaldaten nicht mehr wider .

DAX-Werte mit MilliardenverlusteFundamentaldaten – damit sind die Gewinne und Verluste der DAX-Konzerne gemeint . In der Tat geht es nicht allen 30 Un-ternehmen gut . Beste Beispiele dafür sind Eon und Lufthansa . Eon musste jüngst den größten Jahresverlust seiner Geschichte bekanntgeben: 3,2 Milliarden Euro . Und bislang scheint der Ver-sorger noch kein schlüssiges Konzept zu haben, wie die Energie-wende überstanden werden soll – immerhin, es wird etwas getan . Die Krisenwarnung gilt in verstärktem Maße für RWE . Der eben-falls im DAX notierte Energieriese hat in den vergangenen Jahren

BÖRSE am Sonntag · 12/1 513

Spezial

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viele Milliarden mit konventionellen Energieträgern wie Öl, Gas und Braunkohle verdient – diese Ära ist vorbei . Und nachdem bei RWE, wohlmöglich auf Druck plan- und ideenloser Anteileigner, die in der NRW-Landes- und Komuinalpolitik zu suchen sind, nicht einmal Konzepte erkennbar sind, wie die Misere abgewendet werden kann, könnte RWE sogar vom Kurszettel verschwinden . Bei der Lufthansa ist die Stimmung ähnlich gedrückt . Eigentlich sollte man denken, dass im Zuge der Ölpreiseinbrüche der Trend der Fluggesellschaft wieder nach oben zeigt . Der Aktienkurs steht aber immer noch da, wo er zu Jahresbeginn gestanden hatte . Die Konkurrenz der Billigflieger macht dem Konzern schwer zu schaffen, aber auch der große Konkurrenzkampf zwischen arabischen Flugli-nien, die ganz ungeniert staatlich subventioniert werden, und den großen US-Airlines schlägt durch beiderseitige Kampfpreise eine Bresche in die Lufthansa-Gewinne . Schließlich scheint es so, als würde der Lufthansa ähnlich wie den großen Energieversorgern die Geschäftsgrundlage wegbrechen . Sind es dort die Rohstoffe, die unattraktiv werden, ist es hier der menschliche Faktor . Das Spitzen-personal der Lufthansa, die Piloten, ist derzeit dabei, ein deutsches Traditionsunternehmen zu zerstören, nur, um eigene Privilegien zu erhalten . Von Aktien einer Airline mit solchen Piloten kann nur dringend abgeraten werden . Die Kranichlinie steuert dank Ihres Personals im Sturzflug auf ein großes Loch zu – riesig groß, wie ein aufgelassener Braunkohletagebau .

Fast alle sind auf KursMehrheitlich läuft es für die DAX-Unternehmen jedoch glänzend, in einigen Branchen geht es geschäftlich richtig rund . Dazu ge-hören etwa die Automobilhersteller wie BMW, VW und Daim-ler oder die Chemie- und Pharmaunternehmen wie BASF, Bayer, Merck, Fresenius und Fresenius Medical Care – bei ihnen zeigen die Kurkurven steil nach oben .Für Anleger stellt sich nun die Frage, was zu tun ist . Kaufen oder verkaufen? Das eine schließt das andere nicht aus . Wie so oft im

Leben gibt es ein „Einerseits“ und ein „Andererseits“ . Einerseits spricht ja einiges dafür, dass die Kurse weiterhin nordwärts tendieren . Andererseits sollte man kein Vabanquespiel betreiben und damit blind in sein Verderben rennen . Jetzt bieten sich drei Strategien an . Erstens: Kasse machen . Zweitens: Auf die weitere Hausse spekulie-ren . Drittens: Auf leicht aufwärts laufende Märkte setzen .

Strategie 1: Kasse machenWer vor einem Jahr 10 .000 Euro in den DAX investiert hat – etwa mit einem Indexfonds, der die Performance des In-dex eins zu eins abbildet – der hat daraus 13 .000 Euro gemacht . Bei solch üppigem Gewinn liegt der Gedanke nahe, die Po-sition glattzustellen und die Rendite zu realisieren . Eine andere Möglichkeit ist es, weiterhin in den DAX zu investie-ren, sich aber mit einer Stop-Loss-Order gegen fallende Kurse abzusichern . Wer beispielsweise jetzt schon weiß, dass er bei einer DAX-Marke von 11 .500 Punk-ten aussteigen will, kann die Order über seinen Broker aufgeben, dass die Position automatisch auf diesem Niveau verkauft werden soll . Das gleiche Prinzip gilt auch für Einzelwerte . Wichtig ist dabei immer die Frage: Wie viel Potenzial traue ich der Aktie noch zu? Wer glaubt, dass kaum noch Luft nach oben besteht, tut gut da-ran, die Papiere schleunigst zu verkaufen und stattdessen lieber auf Werte zu setzen, die man für aussichtsreicher hält .

Strategie 2: Auf die Hausse setzenFür Anleger, die hundertprozentig davon überzeugt sind, dass es mit dem DAX weiterhin schnurstracks nach oben geht, könnten sich spekulative Instrumente eignen . Allerdings sollten sie nicht alles auf eine Karte setzen und stattdessen nur einen Teil ihres Depots damit bestücken . So bieten Stay-High-Optionsscheine eine Möglichkeit, überproportional vom Bul-lenmarkt zu profitieren .

BÖRSE am Sonntag · 12/1 514

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Noch jahrelang wollen sie immer wieder streiken – das betonen sie, die Piloten der Lufthansa . Man könne es sich leis-ten, droht die Gewerkschaft „Cockpit“, die einst als Pilotenvereinigung vornehm bei der Kranichlinie die distinguierten Persönlichkeiten vertrat, die Passagiere nobel in alle Welt brachten . Heute ste-hen diese Passagiere ratlos herum, fahren Bahn, trotz der Lokführer, steigen ins Auto oder fliegen – mit der Konkurrenz . Weil man den jüngeren Piloten zumuten möchte, für ihre Frühverrentung mit 55 Jahren Versorgungsbeiträge selbst zu ent-richten . Angesichts der Gepflogenheiten in der übrigen Wirtschaft ist das eine Selbstverständlichkeit . Cockpit, längst zu einer Prolo-Kampftruppe mit entspre-chendem Krawallimage und -Benehmen mutiert, schert es nicht, dass sie den ei-genen Arbeitgeber immer mehr in eine wirtschaftlich prekäre Lage manövriert

– die hundertfachen Millionenkosten der Unvernunft zahlen am Ende aber auch Piloten, das ist sicher . Warum von de-nen keiner seiner eigenen Organisation mal versucht, Verstand einzuhämmern, bleibt rätselhaft . Fast wünscht man, die Lufthansa hätte frühzeitig eine Parallel-struktur aufgebaut, hätte nach und nach eigene Flüge durch hinzugekaufte samt Pilotierpersonal ersetzt – so dass den mit einem Spitzensatz von brutto weit über 200 .000 Euro Jahreseinkommen ja durchaus privilegierten Streikern von heute vor allem viel, viel Zeit im Simula-tor angeboten werden könnte, in dem sie dann in aller Ruhe den 55 . Geburtstag entgegensteuern könnten .

Lufthansapiloten

An der Zeit vorbeigeflogenVon Reinhard Schlieker

Das Prinzip: Sollte der Basiswert eines Stay-High-Scheins wäh-rend der gesamten Laufzeit oberhalb der Knock-Out Barriere notieren, erhalten Anleger am Laufzeitende zehn Euro pro Op-tionsschein ausgezahlt . Sollte jedoch der Basiswert die Barriere nur einmal berühren, ist der komplette Kapitaleinsatz verloren . Ein Beispiel ist das Papier der Société Générale auf den DAX (WKN: SG7DPH) . Wenn der DAX die Barriere von 10 .100 Punkten bis zum Laufzeitende am 18 . März 2016 nicht reißt, erhalten Anleger zehn Euro . Bei einem aktuellen Kaufkurs von 7,34 Euro ergibt sich daraus eine jährliche Rendite von rund 35 Prozent . Anleger können sich Stay-High-Optionsscheine heraus-suchen, die zu ihrer Marktmeinung passen und dabei längere oder kürzere Laufzeiten wählen . Das Gleiche gilt für die Barri-ere, die je nach Risikobereitschaft höher oder niedriger angesetzt wird . Das Prinzip: Je wahrscheinlicher der Barrierebruch, desto größer die mögliche Rendite .

Strategie 3: Auf Seitwärtsbewegung setzenInvestoren, denen Hebelprodukte wie Optionsscheine zu riskant sind und die zugleich zuversichtlich hinsichtlich des Aktienmarkts sind, sollten sich Bonus-Zertifikate genauer ansehen . Mit ihnen können sie bei steigenden Kursen Geld verdienen und auch leichte Kursrücksetzer schadlos überstehen . Auch hier gibt es eine Barri-ere . Solange diese nicht berührt wird, erhalten Anleger am Lauf-zeizende eine Bonuszahlung . Wird sie verletzt, ist nicht das ganze Geld weg . Dann verlieren Anleger nur so viel, wie der zugrunde liegende Basiswert an Wert verloren hat . Ein Beispiel ist das Bonus-Zertifikat von BNP Paribas auf den DAX (WKN: PS253P) . Wenn der DAX bis zum 20 . November 2015 die Barriere von 10 .600 Punkten nicht erreicht, erhalten Investoren eine Bonuszahlung von 130 Euro . Bei einem aktuellen Kaufkurs von 123,68 Euro macht das eine jährliche Rendite von 7,5 Prozent . Sollte der Index zum Laufzeitende über dem Bonuslevel von 13 .000 Punkten notieren, nehmen Anleger an den Kursanstiegen vollständig teil .

Zu guter Letzt sei ein Hinweis nicht verschwiegen: Ein massiver Kurseinbruch ist niemals ausgeschlossen, und bisher folgte noch immer auf eine Rallye ein Rücksetzer oder gar ein Crash – die Frage ist nur, wann . Wer angesichts der Rekordstände des DAX auf Wolke sieben schwebt und keinesfalls an nahende Kurseinbrü-che glaubt, sollte sich vielleicht einmal näher mit den Börsenpes-simisten befassen . So ist der Schweizer Börsenexperte Marc Faber als Crashprophet bekannt . Seine Meinung: „Wenn die Blase platzt, wird es blutig . Die nächste Krise wird von einer Staatsschulden-krise begleitet . Griechenland hat uns einen Vorgeschmack gege-ben, welche Folgen so etwas haben kann .“ – Womit wir bei einem Wort des Heraklit von Ephesus wären: „Nichts ist so beständig wie der Wandel .“

BÖRSE am Sonntag · 12/1 515

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Page 16: Airbus und Boeing Rohöl Sixt Wie lange noch? - Dü · PDF fileWas denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag

Der Erfolg trägt OrangeDeutschlands größte Autovermietung verdient derzeit mehr Geld als je zuvor. Neben dem klassischen Vermietungsgeschäft profitieren die Bayern besonders von ihrem Leasingangebot. Gerade im Ausland fährt das Familienunternehmen sensationelle Ergebnisse ein. Auch an der Börse zählt das Sixt-Papier zu den Top-Performern.

BÖRSE am Sonntag · 12/1 516

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Aktie der Woche

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Rot ist die Farbe der Liebe . Blau steht für Loyalität . Geld symbolisiert Harmonie . Grün gibt den Menschen Hoffnung . Und Orange? Orange verbinden wir mit Erfolg . Mit Sicherheit nicht, wenn es um die spär-liche Titelsammlung der niederländischen Nationalmannschaft geht – wohl aber beim Blick auf die Entwicklung von Sixt . Das Papier der größten deutschen Autover-mietung zieht es immer steiler nach oben . Während des vergangenen halben Jahres konnte sich der Kurs fast verdoppeln, al-leine in den letzten sechs Wochen kletterte die Aktie ungebremst um circa 25 Prozent . Für weiteren nachhaltigen Auftrieb an der Börse könnten die gerade erst veröffent-lichten Zahlen für 2014 sorgen . Europas drittgrößte Autovermietung blickt auf das beste Jahr seiner Firmengeschichte zurück . Während der Umsatz mit einem Plus von fast neun Prozent die Bestmarke von 1,8 Milliarden Euro erzielte, legte der Gewinn um satte 16,5 Prozent zu und erreichte den Rekordwert von 110 Millionen Euro .

„Das starke Ergebnis für 2014 hat unsere Erwartungen übertroffen . Es ist umso

erfreulicher, wenn man das verhaltene konjunkturelle Umfeld in Europa in Rechnung stellt . Mit einer Vorsteuerrendite von 9,5 Pro-zent des operativen Konzernumsatzes hat Sixt erneut seine Position als einer der weltweit profitabelsten Mobilitätsdienstleister unter-mauert“, freut sich Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender und Haupt-aktionär des familiengeführten Unternehmens .Ein besonders großer Anteil am historischen Erfolg der Münch-ner geht auf das Konto der fortwährenden internationalen Aus-dehnung . Außerhalb des deutschen Heimatmarktes kletterte

Sixt St Stand: 20.03.2015Fo

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der Umsatz dank neuer Mietstationen um bemerkenswerte 18,0 Prozent auf 489,1 Millionen Euro . Somit beträgt die Auslands-quote inzwischen 44 Prozent . Vor allem in den USA, Frankreich, Großbritannien und Spanien erfreut sich der bayerische Auto-vermieter immer größerer Beliebtheit . Allerdings schreibt Sixt in den Vereinigten Staaten, dem größten Autovermietungsmarkt der Welt, weiter rote Zahlen . Laut Finanzchef Julian zu Putlitz fiel dort im vergangenen Jahr „ein mittlerer bis höherer einstelli-ger Millionenbetrag" an . Seit 2011 ist Sixt in den USA aktiv und baut ein kostenintensives, inzwischen 50 Stationen umfassendes Filialnetz auf . Auch in Europa will die deutsche Nummer eins

Sixt weiter wachsen . Momentan liegt das über 100-jährige Traditionsunternehmen mit einem Marktanteil von zwölf Prozent allerdings noch weit abgeschlagen hinter dem Branchenprimus Europcar .Neben dem klassischen Vermietungs-geschäft erhofft sich Sixt insbesondere

vom Leasing weitere Wachstumsimpulse, um die internationale Expansion fortsetzen zu können . Vor wenigen Wochen gab das bayerische Unternehmen bekannt, dass man einen Börsengang der Leasing-Sparte prüfe, um das Geschäft ausbauen und von anderen Geschäftsfeldern entkoppeln zu können . Die Sparte ist in mehreren Feldern aktiv: Dem Flotten-Leasing und dem Flot-ten-Management für Großkunden und dem Neuwagen-Leasing für private Kunden und kleine Gewerbekunden . Für die orange-farbene Autovermietung ein durchaus lukratives Wachstumsfeld . Als Attacke auf die Autobanken etwa der Hersteller will Sixt das Privatkundengeschäft zwar nicht verstanden wissen, es könne aber gut sein, dass die Banken dabei Kunden verlören, gab das familiengeführte Unternehmen mit den frechen Werbesprüchen als Markenzeichen bekannt . Zum jetzigen Zeitpunkt ist dieses Geschäft jedoch eher klein . Für einen Ausbau wäre eine Menge Geld von Nöten, das sich Sixt durch einen Börsengang beschaf-fen könnte . Eine endgültige Entscheidung steht aber noch aus, Details zu den Plänen dürften aus rechtlichen Gründen derzeit

nicht verraten werden, ließ Firmenboss Erich Sixt die Öffentlichkeit unlängst wissen . Im vergangenen Jahr erwirtschaf-tete die Leasing-Sparte einen Umsatz von rund 563 Mio . Euro .Unabhängig vom möglichen Börsengang der Leasing-Sparte können sich die Aktio-näre des SDAX-Mitgliedes über üppige Di-videndenzahlungen freuen . Die Ausschüt-tung soll inklusive Bonus um 20 Prozent auf 1,20 Euro je Stamm- und 1,22 Euro je Vorzugsaktie steigen . Bei den Vorzügen errechnet sich dadurch trotz der massiven Kursgewinne immerhin noch eine Rendite von knapp vier Prozent, die am Tag nach der Hauptversammlung am 24 . Juni flie-ßen soll . Steigen soll in diesem Jahr auch der operative Konzernumsatz . Nicht zu-letzt wegen eines leicht positiveren Kon-junkturumfelds als im Vorjahr ist Sixt für das laufende Geschäftsjahr optimistisch eingestellt . Alle strategischen Wachstums-initiativen wie die Expansion in den USA und im europäischen Ausland sollen wei-tergeführt und teilweise noch verstärkt werden . In der Autovermietung geht der bayerische Traditionskonzern von einer leicht wachsenden Nachfrage in Geschäfts-reise- und Privatreiseverkehr, allerdings auch von einem Anstieg der Flottenkosten und der operativen Aufwendungen aus . Im Leasinggeschäft wird ebenfalls mit einem leichten Nachfrageanstieg gerechnet . Der Ausblick klingt also nicht schlecht . Gut möglich also, dass Orange auch weiterhin die Farbe des Erfolgs bleibt . WIM

Details zu den Plänen dürften aus rechtlichen Gründen

derzeit nicht verraten werden.

BÖRSE am Sonntag · 12/1 518

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Aktie der Woche

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BÖRSE am Sonntag · 12/1 520

BÖRSE am Sonntag: Die vorläufigen Zahlen für 2014 können sich sehen lassen. Was waren die wichtigsten Umsatztrei-ber im vergangenen Jahr?Dr. Jochen Ruetz: Wir haben vor allem von einer starken Nach-frage der Banken nach unseren IT-Lösungen profitiert . Diese Entwicklung ist auf die Zu-nahme der Regulierung und Digitalisierung im Bankensektor zurückzuführen .

BÖRSE am Sonntag: Gehen Sie davon aus, dass die hohe Nachfrage nach den IT-Lösungen und -Dienstleistungen von GFT Tech-nologies in diesem Jahr anhalten wird?Dr. Jochen Ruetz: Das Geschäftsjahr 2015 ist bei uns gut ange-laufen . Wir gehen davon aus, dass unsere Kunden während der ersten beiden Quartale sukzessive Aufträge vergeben werden . Deren Budgets werden jedoch erst in den kommenden Wochen festgelegt, weswegen wir derzeit noch keine genaue Prognose für das Gesamtjahr wagen können . Unabhängig davon hal-ten wir ein Ergebniswachstum im zweistelligen Prozentbereich für erreichbar . Denn die bereits genannten Wachstumstreiber

(zunehmende Regulierung und Digitalisierung im Bankensek-tor) sind nach wie vor intakt . Anzumerken ist hierzu, dass Ge-schäfts- und Filialbanken viel Geld in Digitalisierungsprojekte investieren, um im Wettbewerb gegen internetbasierte Wettbe-werber bestehen zu können . Das Ziel dieser Projekte ist es, die Bankkunden über verschiedene Medien effizient und einheitlich anzusprechen .

BÖRSE am Sonntag: Welche weiteren Trends bezie-hungsweise Faktoren beeinflussen die Geschäfts-entwicklung in der Sparte emagine?Dr. Jochen Ruetz: In der Sparte emagine wirkt sich zum einen der stetig wachsende Bedarf an IT-Experten und Ingenieuren positiv auf die Geschäftsentwicklung aus . Zum anderen werden flexible Kosten für viele Unternehmen immer wichtiger, wovon der Bereich emagine ebenfalls profitiert .

BÖRSE am Sonntag: Welche Herausforderungen beziehungsweise Risiken sehen Sie zurzeit und wie gehen Sie damit um?Dr. Jochen Ruetz: Das Hauptrisiko für unser Unternehmen re-sultiert aus der Tatsache, dass die Entwicklung im Bankensektor stark von politischen Entscheidungen geprägt ist . Des Weiteren stehen wir im operativen Geschäft stets vor der Herausforde-rung, die richtigen Personen zu finden, um die Qualität unserer IT-Lösungen und -Dienstleistungen sowie unsere Innovations-kraft zu erhalten .

Dr. Jochen Ruetz

Finanzvorstand GFT Technologies

Der IT-Dienstleister GFT Technologies (WKN: 580060) hat im vergangenen Jahr den Umsatz um 38 Prozent auf 365,3 Millionen Euro gesteigert. Das Vorsteuerergebnis kletterte sogar um 55 Prozent auf rund 27,1 Millionen Euro. Aus Anlegersicht interessant sind aber nicht nur diese guten Zahlen, sondern auch die überzeugenden Wachstumsperspektiven sowie das positive Chartbild der Aktie. BÖRSE am Sonntag hat ein Interview mit Finanzvorstand Dr. Jochen Ruetz geführt.

„Mittelfristig wird Großbritannien der größte Absatzmarkt bleiben“

Interview

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Interview mit Dr . Jochen Ruetz, GFT Technologies

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BÖRSE am Sonntag · 12/1 521

BÖRSE am Sonntag: Großbritannien ist der größte Absatzmarkt von GFT Technologies. Wird dies künftig so bleiben? Welche Märkte werden an Bedeutung gewinnen?Dr. Jochen Ruetz: Mittelfristig wird Großbritannien der größte Absatzmarkt bleiben, zumal wir dort im vergan-genen Jahr unsere Positionierung durch die Übernahme von Rule Financial gestärkt haben . Überdies laufen die Geschäfte der britischen Investmentbanken gut, was sich auf deren Investitionsbereitschaft positiv auswirkt . Unab-hängig davon wollen wir unser Wachstum vor allem im deutschsprachigen Raum vorantreiben . Anmerken möchte ich noch, dass wir zuletzt in den Krisenländern Spanien und Italien eine Geschäftsbelebung beobachten konnten .

BÖRSE am Sonntag: Welche strategischen Maß-nahmen wollen Sie künftig umsetzen, um die Marktstellung von GFT Technologies zu stärken?Dr. Jochen Ruetz: Unsere derzeitige Aufstellung passt be-reits gut zur Nachfrage der Kunden . Dennoch wollen wir zusätzliche Standorte eröffnen und bestehende Standorte erweitern . Außerdem werden wir weiterhin innovative IT-Lösungen entwickeln . Allerdings werden Innovationen von Banken meistens erst dann genutzt, wenn sie sich bereits am Markt etabliert haben .

BÖRSE am Sonntag: Was sind die Wettbewerbs-vorteile beziehungsweise Alleinstellungsmerk-male von GFT Technologies?Dr. Jochen Ruetz: Unser wichtigstes Alleinstellungsmerk-mal ist unsere klare Fokussierung auf den Finanzdienst-leistungssektor . Im Vergleich zur Konkurrenz punkten wir mit preislich attraktiven Angeboten und unserer Fähigkeit, europaweit sowohl kleine als auch große IT-Projekte zu realisieren .

BÖRSE am Sonntag: Am 23. März 2015 wird die GFT-Aktie in den TecDAX aufgenommen. Er-warten sie infolgedessen ein zunehmendes Interesse institutioneller Anleger an der Aktie?Dr. Jochen Ruetz: GFT Technologies ist bereits seit 15 Jah-ren börsennotiert und es freut mich und meine Vorstands-kollegen sehr, dass die Aktie demnächst in den TecDAX aufgenommen wird . Aufgrund des TecDAX-Listings kön-nen wir das Unternehmen künftig sicherlich auf bedeutsa-meren Konferenzen vorstellen als bisher . Daher gehen wir davon aus, dass sich mittelfristig noch mehr institutionelle Investoren als bislang für GFT Technologies interessieren werden . Abgesehen davon ist die hervorragende Kursent-wicklung in den vergangenen zwölf Jahren der Beweis da-für, dass das Management und die Mitarbeiter bei GFT Technologies einen guten Job machen . Und das wird auch in Zukunft so bleiben .

Interview

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Absturzgefahr im siebten Himmel Die Orderbücher der großen Flugzeughersteller sind momentan bis zur letzten Seite beschrieben. Boeing und Airbus kommen den Anfragen kaum noch hinterher und erleben ein goldenes Zeitalter der Flugindustrie. Skeptiker warnen jedoch vor einer Blasenbildung.

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Der größte Flugzeughersteller der Welt ist seit Jahresbeginn der beste Wert im Dow Jones . Boeing hat im Jahr 2015 schon 19 Prozent zugelegt . An deutschen Börsen sogar 32 Pro-zent wegen des starken US-Dollars . Auch der europäische Wettbewerber Airbus zeigt sich von seiner besten Seite . Innerhalb des letzten Jahres hat der Aktienkurs des ehemaligen EADS-Konzerns mehr als 20 Prozent an Wert gewonnen .Die Analysten überschlagen sich weiterhin mit Lobgesängen . Benjamin Fidler von der

Deutschen Bank hat das Kursziel für Airbus auf 76 Euro angehoben . Aktuell steht der Kurs bei rund 61 Euro . Der günstige Euro-Wech-selkurs sei positiv für das Unternehmen und mache die Airbus-Aktie besonders attraktiv . Und auch bei der Boeing-Aktie zeigt der Analys-tendaumen mehrheitlich nach oben . Derzeit Geld in Luftfahrtunter-nehmen zu stecken, bedeutet, es zu vermehren . Wie lange das noch so gehen wird, ist aber ungewiss . Erste Kritiker-Stimmen werden bereits laut . Von einer Art Dotcom-Blase mit Triebwerken ist die Rede . Die Hersteller kündigten nämlich an, dass sie bei vielen Modellen die mo-natliche Ausbringungsmenge anheben möchten . Sie wollen in kürze-rer Zeit mehr Flugzeuge als bisher produzieren . Solche Nachrichten begeistern Aktionäre und treiben entsprechend die Aktienkurse in die

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Höhe . Doch genauso schnell kann das Pen-del auch wieder umschlagen, wenn Boeing und Airbus ihre hochgesteckten Ziele nicht erreichen .Von einer Blase will man in den Unterneh-menszentralen in Chicago und Toulouse aber nichts wissen . Die Nachfrage sei stark genug, um die Produktionsraten hoch zu halten, erklärt der Airbus Verkaufschef John Leahy . Viel lieber beach-ten die Hersteller die konstruktiven Worte ihrer Abneh-mer . Die Golf-Air-line Emirates ist ein guter Boeing- und Airbus-Kunde . Aber auch ein kritischer . Im-mer wieder ruft der Vorstandsvorsitzende Tim Clark seine Flugzeugbauer zur Mo-dernisierung auf . Oftmals mit Erfolg . Nun macht die Fluglinie aus Dubai wieder Druck

– sparsamere Triebwerken für das Großraum-flugzeug A380 stehen auf der Wunschliste ganz oben .

Der sanfte RieseAm Flughafen macht der A380 einen mächtigen Eindruck . In der Luft, so versi-chern Piloten, fliegt er sich ganz sanft und geschmeidig . In der Presse wird er allzu oft verschrien . In Wahrheit ist er aber ein höchst wichtiges Prestigeobjekt . In diesem Jahr wird der Riesenjet in der reinen Produktion erstmals schwarze Zahlen schreiben . Die Verkaufszahlen des Langstreckenflugzeuges sind bisher aber weit unter den Erwartungen geblieben . Emirates ist der größte A-380-Ab-nehmer, pocht nun aber vehement auf eine Neuversion des Fliegers . Das würde nicht nur den Airlines Kosten ersparen, sondern könnte für Airbus die Nachfrage wieder an-kurbeln . Immerhin feiert das größte Passa-gierflugzeug der Welt in diesem Jahr schon sein zehnjähriges Jubiläum . Aber ein A380-neo wäre für Airbus mit einer kostspieligen Entwicklungsphase verbunden . Doch CEO Tom Enders erklärt den Riesenjet zur Chef-sache und stellt entgegen anders lautender Medienberichte klar: „Eine Einstellung stand

und steht nicht zur Debatte .“ 59 Einheiten des A 380 sind bereits Bestandteil der Emirates-Flotte . In den nächsten Jahren soll die Zahl auf 140 Stück anwachsen .Das Pendant zum Airbus A380 ist die Boeing 747 . Auch die „Köni-gen der Lüfte“ macht ihrem Konzern zu schaffen . Im Jahresbericht begründete der Konzern die unerwartet niedrige Orderzahl mit an-haltendem Preisdruck . Die Nachfrage nach Jumbo-Jets sei wider Er-warten niedrig . Ab September möchte das Unternehmen statt bisher 1,5 Flugzeugen nur noch 1,3 Boeing 747-Modelle pro Monat herstel-

len . Über die Einstellung des 747-Programms wird in Chicago ernsthaft nachgedacht . Ein großer Nachteil des Jumbo ist in seinem in-nersten verborgen: das Grundkonzept dieses Flugzeuges ist, allen Nachbesserungen zum Trotz, beinahe 50 Jahre alt . Für die gerade mal knapp über ein Jahrhundert alte Luft-

fahrt ist das ein sagenhaftes Alter!Luftfahrtexperten prognostizierten jahrelang eine goldene Zukunft für die Riesenjets, seien es der elefantenalte Jumbo oder das ungezo-gene Riesenbaby, der A 380 . Nun scheint sich auf dem Flugzeugmarkt aber die nächst kleinere Kategorie größerer Beliebtheit zu erfreuen . Zweistrahlige Langstreckenflieger des Typs A350 von Airbus oder 777 von Boeing gelten als wesentlich sparsamer und praktikabler . Sie sind die Kassenschlager der Unternehmen . Bei Airbus machen die Langstreckenflieger – den A380 ausgenommen – inzwischen schon 17 Prozent aller Auslieferungen aus . Die Boeing 777-er werden teil-weise im selben Hallentrakt wie der Jumbo-Jet 747 hergestellt und sind dennoch gleichzeitig die größte Konkurrenz für die einstmals alleinregierende, nun aller steinalte Königin der Lüfte .Dass Flugzeuge verspätet an die Kunden ausgeliefert werden, ist in der Luftfahrtbranche keine Seltenheit . Doch dass es jüngst häufiger an der Bestuhlung des Flugzeuges lag, stört die großen Hersteller

Airbus Group Stand: 20.03.2015

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Die Analysten überschlagen sich weiterhin mit

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gewaltig . Beide Konzerne werden vom fran-zösischen Sitzhersteller Zodiac Aerospace beliefert und beide Hersteller senden jetzt eigene Ingenieure in die Zodiac-Werke, um den Produktionsablauf zu optimieren . Die Produktionszyklen der Flugzeughersteller sind eng getaktet . Alle Zulieferer müssen verlässlich produzieren - sonst wird es für Boeing und Airbus teuer . Diese unerfreulichen Zusatzkosten hielten sich bei den Herstellern aber in jüngster Ver-gangenheit noch in Grenzen .Auch der Blick auf die Dividenden verrät, dass es den Konzernen gut geht . So möchte Airbus in diesem Jahr 1,20 Euro an seine Aktionäre ausschütten . Das entspricht bei aktuellem Kurs einer Rendite von fast zwei

Prozent . Boeing-CEO James McNerney belohnt seine Anleger im-merhin mit 0,91 US-Dollar pro Aktie .

FazitDie Aktienperformance und die Geschäftszahlen der Luftfahrtriesen sind prächtig: Die Orderbücher von Airbus und Boeing sind auf Jahre hinaus gefüllt . Die Flugzeugbauer lassen einen Jet nach dem ande-ren vom Band und freuen sich über satte Gewinne . Das Konzept der Riesenjets muss jedoch überdacht werden, weil die hauseigene Kon-kurrenz zu stark ist . Zweifler wähnen eine turbulente Blase am Ho-rizont . Doch einiges spricht dafür, dass diese umflogen werden kann . Marktprognosen geben den optimistischen Unternehmensplanungen recht . Der Flugmarkt ist weiterhin ein aufstrebender . Besonders die Schwellenländer sollen in den nächsten 20 Jahren Markttreiber und Erfolgsgarant sein . Boeing und Airbus sind sich ausnahmsweise einig . Und zwar in ihrer guten Entwicklung . WCW

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BÖRSE am Sonntag · 12/1 524

Unternehmen der Woche

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Gastbeitrag

Geldanlage

Mehr Aktie wagenDie Deutschen müssen aufwachen in Sachen Geldanlage. Das zeigt Deutschlands größte Direktbankenstudie der „Aktion pro Aktie“: So beschäftigt sich nur jeder Zehnte einmal in der Woche mit seinen Finanzen. 43 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen die eigene Finanzplanung lästig ist, und sieben von zehn Deutschen finden die persönliche Geldanlage zu kompliziert.

In einem Umfeld, in dem die Zinsen teilweise schon unter Null sinken, kann sich diese Einstellung aber kaum noch jemand leisten . Denn das auf Sparbuch, Tagesgeld und Co . angelegte Geld verliert immer weiter an Wert – und eine Besse-rung ist nicht in Sicht . Im Gegenteil: Mit dem Start der Anleihekäufe der EZB ist ein Anstieg der In-f lation absehbar . Solange die Deut-schen also weiter-hin nur auf Nied-r ig z in sprodu kte vertrauen, werden sie künftig noch mehr Vermögen verbrennen . Und vielen ist das nicht be-wusst: Sie überschätzen die Performance klassischer Zinsprodukte, so die Studie . Die Deutschen pf legen ihr Anlage-Phlegma: Das Interesse an Aktien geht weiter zurück . Laut Deutschem Aktienin-stitut ist die Zahl der Aktienbesitzer im letzten Jahr um eine halbe Million gesun-ken . Dabei bieten Aktien und Wertpapiere im derzeitigen Umfeld die Chance auf at-traktive Renditen . comdirect hat deshalb – gemeinsam mit der Consorsbank, der DAB Bank und der ING-DiBa – die „Ak-tion pro Aktie“ ins Leben gerufen . Ziel der Aktion ist es, einen Umdenkprozess

beim Thema Geldanlage anzustoßen und die Aktienkultur in Deutschland zu fördern . Es geht darum, Menschen für das Thema zu interessieren und ihnen zu helfen, sich vor dem Wertverlust ihres Vermögens, wie es beim niedrig verzinsten Sparen nun einmal die Realität ist, zu schützen . Was dazu nötig ist: Informationen, Aufklärung und vor allen Dingen gute Angebote . Finanzdienstleister, allen voran Direktbanken, haben in den vergangenen Jahren smarte Instru-

mente entwickelt . So ist es heute jedem möglich, nicht nur klug und selbstbe-stimmt, sondern auch besonders einfach zu investieren . So macht etwa comdirect mit der Online-Anwendung „Bessere Geldanlage“ konkrete Vorschläge für ETF-Investments, abgestimmt auf Risiko-profil, Anlagedauer und Anlagevolumen .Denn eines müssen die Menschen ver-

stehen: Geldanlage ist keine Geheimwissenschaft und nicht so komplex wie es mancherorts gern dargestellt wird . Auch in an-deren Lebensbereichen sind Menschen in der Lage mit ein wenig Vorbereitung wichtige Entscheidungen zu komplexen Themen souverän zu treffen . Wieso sollte das bei Finanzprodukten anders sein? Die „Aktion pro Aktie“ trägt hierzu bei . Dabei werden wir die Deutschen sicher nicht von jetzt auf gleich zu einem Volk von Aktionären machen . Wichtig ist aber, dass einfach mal jemand anfängt und daran glaubt . Also legen wir los! www.aktion-pro-aktie.de

Zur Autorin: Martina Palte ist seit 2012 Mitglied im Vorstand der comdirect bank AG. Darüber hinaus ist sie stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung Rechnen.

Martina Palte

Mitglied im Vorstand der comdirect bank AG

Solange die Deutschen also weiterhin nur auf

Niedrigzinsprodukte vertrauen, werden sie künftig noch mehr

Vermögen verbrennen.

BÖRSE am Sonntag · 12/1 525

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Börse am Sonntag: Herr Müller, vor einigen Tagen haben Sie einen eigenen Aktienfonds vorgestellt. Wie kam es dazu und was sind die Hintergründe?Dirk Müller: Viele Kunden meiner Infor-mationsplattform Cashkurs .com fanden meine Aktienanalysen gut, haben sich dann aber doch nicht getraut es umzusetzen oder es fehlte ihnen schlicht die Zeit, sich intensiv mit der eigenen Geldanlage zu beschäftigen . Oft kam dann die Frage: „Kann ich Ihnen nicht einfach das Geld überweisen und Sie machen das?“ Nein! So einfach ging es na-türlich nicht . Zudem stand ich vor dem glei-chen Problem wie meine Kunden . Auch ich wollte Teile meines eigenen Geldes in einen guten Aktienfonds anlegen und habe mir im Zuge dessen zahlreiche Fonds angeschaut . Natürlich gibt es viele gute Fonds mit toller Performance, aber irgendwie habe ich den-noch keinen gefunden, der mich voll und ganz überzeugt hat . Überall hat mir etwas gefehlt oderhat mich irgendwas gestört, was ich in meiner Geldanlage gerade nicht haben wollte . Mit der Idee eines eigenen Fonds be-schäftige ich mich daher schon länger, aber jetzt konnte ich das Team an renommierten

Profis dafür gewinnen, das ich gesucht hatte und mit dem ich dieses Vorhaben auch in die Tat umsetzen kann .

Börse am Sonntag: Warum haben Sie überhaupt für sich einen Fonds als Geldanlage gesucht?Dirk Müller: Beteiligungen an guten Unternehmen in Form von Aktien gehören für mich schon immer zur erfolgreichen Geldan-lage, sei dies nun zum Aufbau einer Altersvorsorge oder zur An-lage des bereits bestehenden Kapitals . Aktien sind für mich eine der besten Anlageformen, wenn man Zeit und ein wenig Disziplin mitbringt .

Börse am Sonntag: Das sehen wir natürlich genauso, aber warum dann nicht direkt in Aktien investieren sondern über einen Fonds gehen?Dirk Müller: Ein alter Börsen-Spruch rät, nicht alle Eier in einen Korb zu legen, d .h . sich an mehr als nur fünf guten und starken Unternehmen zu beteiligen . Aber dazu ist der Einzelne oft aber gar nicht in der Lage . Selbst mir fällt es nicht leicht 30, 40 oder gar 50 Werte im eigenen Depot zu betreuen . Meiner Ansicht nach, kann der Privatanleger dies aber sehrsinnvoll in der Gemeinschaft eines Fonds tun . Kostet ein Fonds Gebühren? Ja! Wenn ich mein Auto in die Werkstatt gebe, statt es selbst zu reparieren kostet das Geld, aber in der Regel ist es dann auch ordentlich gemacht und ich habe Zeit und Arbeit gespart .

Börse am Sonntag: Dann legen Sie in diesem Fonds also selbst auch ihr persönliches Geld an?

Will Ethik und Geldanlage in besonderer Harmonie vereinen:Dirk Müller

Dirk Müller ist so gut wie allen Anlegern bekannt als „Mr. DAX“. Nun hat er – sozusagen – die Seiten gewechselt. Der konsequente und klare Analytiker ist vom Marktbeobachter zum Akteur geworden und hat mit seiner Firma, die den anspruchsvollen Namen „Finanzethos“ trägt, einen eigenen Fonds aufgelegt. Die BÖRSE am Sonntag sprach mit Dirk Müller.

Mr . DAX goes Fonds

BÖRSE am Sonntag · 12/1 526

Interview

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Dirk Müller: Richtig! Ich habe den Fonds so konzipiert, wie ich mir diesen als Anle-ger für meine mittel- bis langfristige Geld-anlage für Teilemeines Vermögenswünsche und lade alle anderen herzlich ein, sich da-ran zu beteiligen . Das ist vielleicht auch schon der grundlegende Unterschied . Ich habe diesen Fonds aus Anlegersicht ge-dacht und konstruiert und nicht aus der Sicht der Fondsgesellschaft .

Börse am Sonntag: Was unterschei-det den Fonds von anderen? Wie genau können wir uns diese Beson-derheiten vor Anleger vorstellen?Dirk Müller: Es hat mich zum Beispiel bei vielen Fonds, die ich mir angesehen habe sehr gestört, dass die Aktien, die sie ins De-pot nehmen, anschließend verliehen werden können . Diese werden dann in der sogenann-ten Wertpapierleiheoft an genau jene Leuten verliehen, die damit auf fallende Kurse dieser Aktien und damit des Fonds wetten können . Als Sicherheit, werden dann irgendwelche Staatsanleihen oder ähnliches hinterlegt . Hier trägt der Anleger ein Risiko, dass ich nicht bereit bin zu tragen, darum ist bei uns diese Wertpapierleihe vertraglich ausgeschlossen . Zum Zweiten geht es um die Management-gebühr . Bei den meisten Fonds in Deutsch-land bleibt die Managementgebühr konstant gleich hoch, ganz egal wie hoch das Fonds-volumen ist . Frage: Warum ist das so? Es ist doch kein Unterschied, ob ich 1 .000 oder 10 .000 Aktien eines Unternehmens kaufe . Also haben wir beschlossen, mit steigendem Fondsvolumendie Managementgebührzu senken . Eine zusätzliche Performancegebühr gibt es selbstverständlich nicht . Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich jederzeit die bestmögliche Leistung abliefere und nicht nur dann, wenn ich dafür noch einen Extrabonus bekomme . Auch ethische Aspekte sind uns wichtig . Daher bemüht sich das Fondsmanagement Unternehmen mit zweifelhaften Geschäftsmodellen oder Unter-nehmen, die ein schlechtes öffentliches Anse-hen haben, nicht in den Fonds aufzunehmen .

Börse am Sonntag: Wenn ich das richtig verstanden habe, ist auch der enge Kontakt zu den Anlegern selbst ein großes Thema?Dirk Müller: Richtig .Ich wollte keinen von diesen kryptischen und anonymen Fonds, wo der Anleger gar nicht weiß,wer dahintersteckt oder was in diesem Fonds geschieht . Wir leben im Zeitalter der sozialen Medien und der Interaktion . Wir möchten eine Commu-nity bilden und die Anleger –so sie es wünschen – Teil dieser Ge-meinschaft werden lassen . Konkret heißt dies, dass wir regelmäßige Webinare für unsere Anleger anbieten . Darüber hinaus werden wir einmal im Jahr ein großes Anlegertreffen veranstalten, bei dem wir uns viel Zeit nehmen, um mit den Anlegern zu diskutieren . Der Anleger kann, wenn er möchte, Teil dieses Fonds werden . Facebook und Co . werden ebenfalls aktiv eingesetzt und die Anleger werden jederzeit über die aktuellen Entwicklungen in ihrem Fonds auf dem Laufenden gehalten .

Börse am Sonntag: Wie ist Ihre Anlagestrategie?Dirk Müller: Wir verfolgen eine klare Value-Strategie angelehnt an den Werten und Ansätzen von Warren Buffett und seines Men-tors Benjamin Graham . Im Zuge dessen fokussieren wir uns auf die aus unserer Sicht attraktivsten und stabilsten Unternehmen der Welt . Jene, die seit vielen Jahren bewiesen haben, dass sie erfolg-reich arbeiten . Wir kaufen keine Aktien nur wegen irgendwelcher Chartsignale . Wir beteiligen uns an Unternehmen, die wir intensiv untersucht und deren Zukunftsperspektiven wir abschätzen kön-nen, indem wir dessen Aktien kaufen, wenn wir diese zu einem ver-nünftigen Preis im Verhältnis zur Unternehmensqualität und der Gewinnerwartung bekommen . Das ist ein sehr großer Unterschied . Wichtige Punkte sind daher die Zukunftsaussichten der Unterneh-men, deren Bilanzstärke, Fundamentaldaten oder Gewinnentwick-lungen . Die Unternehmen müssen bewiesen haben, dass sie ihr Ge-schäft verstehen und eine gesicherte Marktposition sowie ein leicht verständliches Geschäftsmodell haben . Starke Unternehmen mit Wachstumsperspektive sind uns dabei im Übrigen wichtiger als die hohe Dividende .

Börse am Sonntag: Gibt es eine gewisse Zielgruppe an Anlegern? Wen wollen Sie mit dem Fonds ansprechen?Dirk Müller: Tatsächlich soll es ein Fonds für alle sein . Er ist für den, der 25 Euro im Monat sparen möchte, um langsam eine Al-tersversorge aufzubauen, genauso geeignet, wie für den, der schon ein größeres Vermögen hat und dieses erhalten und mehren möchte . Klar ist: Garantien gibt es an der Börse nie, aber man kann mit einer klaren Strategie langfristig sehr erfolgreich an den Börsen agie-ren . Für kurzfristige Investments ist die Aktie und damit auch der Aktien fonds ungeeignet .

BÖRSE am Sonntag · 12/1 527

Interview

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UnternehmenstermineDatum Uhrzeit Name Ereignis

23.03.2015 - Continental AG Ergebnisbericht 2014

24.03.2015 - Deutsche Bank AG Ergebnisbericht 2014

24.03.2015 - FUCHS PETROLUB SE Ergebnisbericht 2014

25.03.2015 - XING AG Ergebnisbericht 2014

26.03.2015 - Deutsche Wohnen AG Ergebnisbericht 2014

26.03.2015 - STADA Arzneimittel AG Ergebnisbericht 2014

26.03.2015 - United Internet AG Ergebnisbericht 2014

27.03.2015 - Salzgitter AG Ergebnisbericht 2014

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RATIONAL

Rekordzahlen und höhere DividendeDie Entwicklung und Herstellung von Groß-geräten für Profiküchen sind die Leidenschaft von RATIONAL (WKN: 701080) . Mit sei-nen Combi-Dämpfern sowie kompletten Koch-, Snack- und Backsystemen ist der Konzern weltweit der Markt- und Techno-logieführer für die thermische Speisenzube-reitung . Mit seinen Erzeugnissen verdient

er außerdem gutes Geld . Im Geschäftsjahr 2014 hat das Unternehmen seinen Wachs-tumskurs der vergangenen Jahre fortgesetzt und abermals neue Bestwerte bei den Er-gebnissen erzielt . Beim Umsatz verzeichnete es einen Anstieg um 7,7 Prozent auf 496,7 Millionen Euro . Besonders gut lief es in der Absatzregion Europa . In Amerika und Asien

gab es wegen negativer Wechselkurseffekte dagegen leichte Einbußen . Überproportional zu den Einnahmen verbesserten sich die Er-träge . Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat um 13,2 Prozent auf 145,2 Mil-lionen Euro angezogen . Die entsprechende EBIT-Marge erhöhte sich von 27,8 auf 29,2 Prozent . Unter dem Strich knackte der Pro-fit die Marke von 100 Millionen Euro und übertraf mit 110,1 Millionen Euro den Vor-jahreswert um 13,3 Prozent . Von dem Erfolg sollen auch die Aktionäre profitieren . Der Hauptversammlung am 29 . April wird eine Anhebung der Dividende von 6,00 auf 6,80 Euro je Aktie zur Abstimmung vorgelegt . Be-züglich der geschäftlichen Aussichten zeigte sich der Vorstand zuversichtlich, im laufen-den Jahr den Wachstumskurs fortzusetzen .

DELTICOM

Bremsspuren in schwierigem Umfeld

BB BIOTECH AG

Generalversammlung genehmigt Barausschüttung

Im Gesamtjahr 2014 wurden im deutschen Reifenhandel 13,3 Prozent weniger Win-terreifen abgesetzt . Die Delticom-Gruppe erzielt im selben Zeitraum insgesamt Um-sätze in Höhe von 501,7 Millionen ein un-terdurchschnittlicher Rückgang um 0,8 Pro-zent gegenüber dem Vorjahreswert von 505,5 Millionen Euro . Der Gesamtjahresumsatz in der Gruppe liegt am unteren Ende der im

November für das Gesamtjahr prognostizier-ten Bandbreite von 500 bis 520 Millionen Euro . Das EBIT belief sich im Berichtszeit-raum auf 7,0 Millionen (2013: 17,8 Millio-nen) Euro, das ist ein Minus von 60,6 Pro-zent . Die Umsatzrendite sank von 3,5 auf 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr . Das Kon-zernergebnis im Geschäftsjahr 2014 betrug magere 2,9 Millionen nach 11,6 Millionen

An der Ordentlichen Generalversammlung der BB Biotech AG haben die Aktionäre sämtliche Anträge des Verwaltungsrates ange-nommen . Die Aktionäre stimmten einer Ba-rausschüttung von 11,60 Schweizer Franken zu . Da die Ausschüttung aus den Kapitaleinla-gereserven erfolgt, ist sie für Anleger nicht ver-rechnungssteuerpflichtig . Dr . Erich Hunziker,

bisher Präsident des Verwaltungsrates, wurde wiedergewählt . Dr . Clive Meanwell und Prof . Dr . Dr . Klaus Strein wurden zu Verwaltungs-räten für eine einjährige Amtsdauer bis zum Abschluss der nächsten Ordentlichen Gene-ralversammlung bestimmt . BB Biotech be-teiligt sich an Gesellschaften im Wachstums-markt Biotechnologie und ist heute einer der

Euro für 2013 . Dies entspricht einem Ergeb-nis je Aktie von 0,24 Euro und damit einem Rückgang gegenüber 2013 von 75 Prozent, trotz stabiler Lage schlug sich die Branchen-entwicklung hier deutlicher nieder . Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversamm-lung am 5 . Mai 2015 eine gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent niedrigere Dividende von 0,25 Euro pro Aktie vorschlagen .

weltweit größten Anleger mit über 4,1 Mil-liarden Schweizer Franken in Assets under Management in diesem Sektor . BB Biotech ist in der Schweiz, in Deutschland und in Italien notiert . Der Fokus der Beteiligungen liegt auf jenen börsennotierten Gesellschaften, die sich auf die Entwicklung und Vermarktung neu-artiger Medikamente konzentrieren .

BÖRSE am Sonntag · 12/1 528

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Lesen Sie jetzt die aktuelle Ausgabe!

Es ist Zeit für «denkzeit»

Die neue „denkzeit“ erscheint als E-Magazin und steht ab dem 9. März 2015 zum Download unter http://www.wirtschaftskurier.de/denkzeit.html bereit.

denkzeit_1-1_210x297_Maerz2015.indd 1 03.03.15 16:28

Page 29: Airbus und Boeing Rohöl Sixt Wie lange noch? - Dü · PDF fileWas denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag

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im Verkauf von abgepackten Sandwiches . Durch eine Kooperation mit Starbucks hat der Konzern auch eine gute Position in den USA . Unter Technologie-Unternehmen finden sich ebenfalls attraktive Titel wie z . B . Ingenico, Weltmarktführer bei elektronischen Zah-lungslösungen . „Durch die wirtschaftlichen Verbesserungen in Europa habe wir zyklische Titel im Blick . Automobilzulieferer wie Norma, Dürr, HellermanTyton oder Brembo sind immer Teil unse-rer Strategie gewesen“, so Diane Bruno . Die Fondsmanagerin weist aber auch auf anstehende Probleme hin: „Das hauptsächliche Risiko für die Märkte könnte in einem politischen Ereignis in Europa wie den Wahlen in Großbritannien im Mai oder in einer Eskalation der Situation in Griechenland liegen . Das könnte die Volatilität erhöhen, aber dadurch auch die Gelegenheit zu günstigen Käufen schaffen .“

Fünf Jahre am MarktDer Fonds, der im März 2010 emittiert wurde, konnte nicht nur den Vergleichsindex, den STOXX Small 200, deutlich übertref-fen, sondern auch die Wertentwicklung des Mandarine Unique-Anlageuniversums . Seit Auflegung des Fonds vor fünf Jahren lag der Ertrag bei über 126 Prozent . Das Portfolio wird nach klaren und transparenten Auswahlkriterien gemanagt, die konsequent um-gesetzt werden . Für Anleger, die sich eine handverlesene Auswahl aussichtsreicher europäischer Nebenwerte ins Depot legen wollen, ist das Produkt erste Wahl .

Mandarine Unique Small&Mid Caps Europe ISIN: LU0489687243

Fondsvolumen 393,9 Mio. Euro

Fondswährung Euro

Auflegungsdatum: 29.03.2010

Gesamtkostenquote (p.a.): 2,83% + Performance-Gebühr

Einzigartigkeit entscheidet –

Einzigartigkeits-KriterienAls small und mid caps im Sinne der Anlagestrategie werden Unter-nehmen definiert, die eine Marktkapitalisierung zwischen 300 Mio . und sieben Mrd . Euro aufweisen . Das Fonds-Management hält Aus-schau nach Einzigartigkeits-Kriterien bei europäischen Firmen dieser Marktkapitalisierung . Das kann z . B . ein einzigartiges Geschäfts-modell ohne börsennotierte Konkurrenz in Europa sein . Als weitere Merkmale für eine mögliche Aufnahme in den Fonds gelten eine einzigartige Wettbewerbsposition, eine einzigartige Technologie oder eine einzigartige geographische Ausrichtung des Unternehmens . Aus dem Anlageuniversum von ca . 350 Aktien, die diese Kriterien erfüllen, wird über eine qualitative Analyse ein Portfolio von 50 bis 60 Aktien für den Fonds konstruiert .

Wachstum im BlickDiane Bruno, Marie-Jeanne Missoffe und Marie Guigou sind für die Aktienauswahl verantwortlich . Das Team untersucht die jewei-ligen Wachstumsmotoren wie z . B . den technologischen Vorsprung oder die Internationalisierung eines Unternehmens und damit die Partizipation am globalen Wachstum . Neben der Betrachtung der Wachstumsaussichten kommt auch die Bewertung nicht zu kurz . Da-bei wird nicht auf die absolute Höhe des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) geachtet, sondern auch das Gewinnwachstum mit einbezogen . Daneben überwacht das Fondsmanagement permanent die Risiken des Portfolios . So können auch eventuelle Verkaufskandidaten gefun-den werden . Aus Gründen der Risikominimierung ist die maximale Gewichtung einer Aktie im Fonds auf fünf Prozent begrenzt .

Sandwiches und BrillenZu den Unternehmen mit den erforderlichen Kriterien gehört bei-spielsweise Greencore, einer der Top-Picks im aktuellen Fonds-Port-folio . Das irische Unternehmen ist Marktführer in Großbritannien

Oft sind es gerade die Unternehmen mit mittlerer oder geringer Marktkapitalisierung, die in einer Nische Weltmarktführer sind, oder ein Alleinstellungsmerkmal vorweisen, das den besonderen wirtschaftlichen Erfolg ausmacht. Nach diesen Aktien-Perlen taucht das Fondsmanagement des Mandarine Unique (WKN: A1CWBQ) seit mittlerweile fünf Jahren sehr erfolgreich.

Mandarine Unique Small&Mid Caps Europe

Fonds der Woche

BÖRSE am Sonntag · 12/1 530

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Gastbeitrag

„Gesundheit!“

„Gesundheit!“ Diesen guten Wunsch hört man häufiger – nicht nur in Zeiten der grassie-renden Grippewelle. Auch für erfolgreiche Investments liegt der Schlüssel in der Auswahl qualitativ hochwertiger Titel. Anders gesagt: in der Investition in „gesunde“ Unterneh-men. Das ist auch die Maxime des Schroder ISF QEP Global Emerging Markets, der in diesen Tagen seinen dritten „Geburtstag“ feiert. Grund genug also, genauer hinzusehen, warum die Faktoren Qualität und Gesundheit den Unterschied machen können.

Nichts ist wichtiger als Substanz und Qualität – ein relativ einfa-ches Grundprinzip für die QEP-Fondsreihe von Schroders . QEP steht für „Quantitative Equity Products“: Ein Ansatz, der über die Benchmark hinausblickt und dem ein Anlageuniversum von mehreren tausend Titeln in über 20 Schwellenländern zur Ver-fügung steht . Warum lohnt es sich, jenseits des Index das Haupt-augenmerk auf Qualitätstitel von Unternehmen jeder Größe zu legen? Warum kann sich daraus der entscheidende Performance-Unterschied ergeben? Qualitativ hochwertige Unternehmen haben Investoren einiges zu bieten . Eine längerfristige Anlage in diesen Firmen bringt, davon sind wir überzeugt, nicht nur eine Prämie gegenüber dem breiteren Markt, sondern auch ein geringeres Risiko . Für den Schroder ISF QEP Global Emerging Markets analysieren wir per Computer zum Beispiel täglich rund 4 .000 Unter-nehmen . Denn wir möchten einschätzen können, ob sie im Verhältnis zu ihrem zukünftigen Potenzial günstig oder teuer sind . Hier verfolgen wir einen fundamental getriebenen Bottom-up-Ansatz und wählen unabhängig von Sektor, Land oder Re-gion . Ausschlaggebend ist allein die Attraktivität einer Aktie in Punkto Qualität . Für uns bei Schroders zählt zunächst die Kombination dreier wichtiger Eigenschaften: Rentabilität, Stabilität und Finanz-stärke . Im nächsten Schritt prüfen wir die fundamentalen Kennzahlen der Aktienwerte . Wie stabil sind zum Beispiel die Unternehmenserträge und die Dividendenrendite? Oder: Wie schlägt sich das Unternehmen relativ zu anderen seiner Vergleichsgruppe?

Hier geht es dann vor allem um Margen, längerfristige Dividen-denentwicklung, Stabilität der Kapitalflüsse – und natürlich um Gewinn und Umsatz . Zudem achten wir besonders auf gesunde Bilanzen . Und „gesund“ muss nicht heißen: schuldenfrei . Für uns darf ein Unternehmen durchaus Fremdkapital einsetzen – wenn die Relation stimmt . Wir möchten vor allem unterscheiden können, welche Firmen mit einem kalkulierten und vernünftigen Maß an Fremdkapital arbeiten und welche sich für ihr Wachstum zu sehr verschuldet haben . Doch einfach nur „gesund“ ist uns nicht genug . Wir versuchen stets zu ermitteln, welche Faktoren zur Outperformance führ-

ten . Dabei nutzen wir Daten, die nach Möglichkeit bis zu 20 Jahre zurückrei-chen . Das können fundamentale Werte sein, der relative Wert oder Faktoren wie Ertragsmoment, Ertragsstabilität, Profita-bilität etc . Wir achten also auf genau die gleichen Dinge wie jeder traditionelle Ak-tieninvestor auch . Jedoch erlaubt uns der Einsatz quantitativer Techniken, das Re-

search stetig zu verbessern und daraus ein äußerst breit gestreutes Portfolio zusammenzustellen . Gegenwärtig enthält der Schroder ISF QEP Global Emerging Markets mehr als 600 Einzeltitel . Im Ergebnis entsteht daraus dennoch ein Portfolio, das zu 70–80 Prozent nicht mit dem Index vergleichbar ist und dabei eine au-ßergewöhnlich breite Streuung aufweist . Vor allem in moderaten bzw . rückläufigen Märkten konnten wir in den letzten drei Jahren eine Outperformance gegenüber dem Index erzielen – gerade an kühlen Tagen kann es sich also bezahlt machen, bereits im Vorfeld die Abwehrkräfte gestärkt zu haben . Bleiben Sie gesund!

Achim Küssner

Sprecher der Geschäfts-führung bei Schroder Investment Management

oder: warum es sich lohnt, in Qualität zu investieren

Für uns bei Schroders zählt zunächst die Kombination

dreier wichtiger Eigenschaften: Rentabilität, Stabilität und

Finanzstärke.

Von Achim Küssner

BÖRSE am Sonntag · 12/1 531

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FIDELITY

Sind US-Aktien noch ein Investment wert?

BANTLEON

Rekordvolumen bei europäischen Hochzinsanleihen

DEAWM

ARERO-Fonds erstmals mit mehr als 500 Mio . Euro Volumen

Anleger fragen sich, ob US-amerikanische Aktien noch Kurspotential bieten, da sich die Papiere seit 2009 verdreifacht haben und der aktuell starke US-Dollar die Ge-winne von exportorientierten Konzernen in dem Land unter Druck bringt . Angel Agudo, Fondsmanager des Fidelity Ame-rica Fonds (ISIN: LU0069450822), sieht weiter ein gutes Umfeld für US-amerika-nische Aktien . Der Experte verweist auf ei-nen intakten Aufschwung in den USA, der

2014 konnte der europäische Markt für hochverzinsliche Anleihen mit einem Volumen von 84 Mrd . Euro bei den neu emittierten Bonds ein Rekordjahr ver-buchen . Für 2015 erwartet der Anleihe-manager und Fondsanbieter Bantleon eine weitere Steigerung des Volumens in diesem Anleihesegment . Gregor Ta-raszow, Portfoliomanager und Analyst High Yield Corporates bei Bantleon erwartet für das laufende Jahr eine po-sitive Wertentwicklung . „Mit ihren attraktiven Kupons sind europäische

Der vom Mannheimer Professor Martin Weber konzipierte und von der Deutschen Asset & Wealth Management (DeAWM; vormals DWS Investment GmbH) auf-gelegte AR ERO-Welt fonds (ISIN: LU0360863863) ist seit Oktober 2008 auf dem Markt . Anleger konnten vom Aufle-gungsdatum bis zum 13 . März 2015 einen Ertrag von 81,5 Prozent verbuchen, bei

sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht . Mit einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent wurde der niedrigste Stand seit knapp sieben Jahren erreicht . Zudem sorgt nach Auffassung von Agudo der niedrige Ölpreis für weiter sinkende Pro-duktionskosten bei den Unternehmen und ein Anziehen des privaten Konsums . Zwar verweist der Fondsmanager darauf, dass US-amerikanische Aktien mit einer Bewer-tung nahe des langfristigen Durchschnitts

nicht mehr günstig sind . Allerdings hält er das Wirtschaftswachstum und die po-sitive Gewinndynamik für Motoren, die die Hausse der US-Aktien weiter am Leben erhalten . Agudo rät dazu, nicht mehr auf den breiten Markt zu setzen, sondern die Aktien nach fundamentalen Kriterien zu selektieren . Zu den Favoriten des Fondsma-nagers zählen aktuell der Pharmakonzern Eli Lilly und der Netzwerkausrüster Cisco Systems .

High-Yield-Unternehmensanleihen auch im Jahr 2015 eine interessante Beimi-schung für Anleihenportfolios . Seit Jah-resanfang summiert sich der Ertrag bereits auf 3,3 Prozent . Im Gesamtjahr scheint sogar ein Niveau von neun bis zehn Pro-zent möglich zu sein . Derzeit empfehlen wir eine Übergewichtung drei- bis fünf-jähriger Anleihen sowie sehr kurzer Lauf-zeiten der Ratingkategorie »B« . Aber auch Anleihen der etwas besseren Ratingkate-gorie »BB« sollten sich gut entwickeln“, so der Experte . Taraszow geht von einem

positiven technischen Marktumfeld aus, da aus seiner Sicht vor dem Hintergrund der Liquiditätsschwemme der EZB Fonds, die in Investment-Grade-Anleihen inves-tieren, verstärkt High-Yield-Unterneh-mensanleihen beimischen werden . Der Anleihespezialist setzt bei den hochver-zinslichen Corporate Bonds auf Unterneh-men mit stabilen Cash-Flows, die kaum von exogenen Schocks betroffen sind . In-nerhalb der Branchen setzt er auf die Sek-toren Telekommunikation, Konsumgüter und Services sowie Unterhaltung .

einer Volatilität von lediglich elf Prozent p .a . Von März 2014 bis Ende Februar 2015 ist das Fondsvermögen um mehr als 160 Mio . Euro gestiegen . „Auch wenn die Per-formance in diesem Zeitraum mit einem Plus von zwanzig Prozent ebenfalls sehr po-sitiv war, sind rund 90 Mio . Euro hiervon auf tatsächliche Neuanlagen der Kunden zurückzuführen . Das zeigt, dass der Fonds

weiterhin kontinuierlich nachgefragt wird“, so Prof . Weber, der Initiator des Fonds . Der Multi-Asset-Indexfonds ARERO investiert in die Anlageklassen Aktien, Renten und Rohstoffe . Das Produkt punktet mit ver-gleichsweise niedrigen Kosten . Es werden kein Ausgabeaufschlag und keine Perfor-mance-Gebühr erhoben, die jährliche Ge-samtkostenpauschale liegt bei 0,5 Prozent .

Fonds der Woche

BÖRSE am Sonntag · 12/1 532

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Börse am Sonntag: Herr Casagrande, sie verfolgen bei Generali Investments Europe einen Multi-Strategy- Ansatz. Was sind die Vorteile für Anleger?Casagrande: Der größte Vorteil ist sicher das dekorrelierte Ertrags-muster, das wir unseren Investoren im aktuellen Niedrigzinsumfeld bieten . Um das zu erreichen, handeln wir streng nach unseren Vorga-ben mit einem disziplinierten Risikomanagement-Ansatz . Unser Ziel ist eine ausgefeilte Dekorrelation zwischen den Assetklassen, um damit positive absolute Erträge zu erzielen – im besten Fall etwa vier Prozent pro Jahr .

Börse am Sonntag: Welche Assetklassen bieten sich für einen Multi-Strategy-Ansatz an und in welchem Ver-hältnis zueinander sollten sie idealerweise kombiniert werden?Casagrande: Zunächst bevorzugen wir zu etwa 90 bis 95 Prozent hochliquide Instrumente, um manövrierfähig in unserer Asset Allo-kation zu bleiben . Ein kleiner Anteil illiquider Titel wie nachrangige Anleihen, Rohstoffe, Small Caps etc . ist akzeptabel, aber nur wenn diese Bausteine einen guten risikoadjustierten Mehrwert für das Port-folio bringen . Im Fokus stehen also beispielsweise Staatsanleihen, In-vestment-Grade-Unternehmensanleihen, große Emittenten im Hoch-zinsbereich, Emerging-Markets-Anleihen in lokaler Währung sowie liquide Aktien . Alle Assetklassen stellen wir so zusammen, dass zum einen das Portfolio effizient an Wert gewinnt, zum anderen aber Ver-luste unter Kontrolle bleiben .

Börse am Sonntag: Welchen Vorteil bringt es, einen Multi-Strategy-Fonds mit einem Absolute-Return-An-satz zu verknüpfen und welche Einschränkungen bedeu-tet dies andererseits für Assetmanager und Anleger?Casagrande: Die Kombination aus Multi-Asset-Ansatz und Absolute-Return-Management bedeutet, dass wir in hochvolatilen Zeiten die Sicherung des Fondsvermögens im Blick haben, während wir in Bul-lenmärkten mit traditionellen Long-only-Strategien nicht mithalten können . Das ist die größte Limitierung eines solchen Produktes .

Börse am Sonntag: Was steckt hinter Ihrem Best-Ideas-Ansatz und wie kann dieser im Portfolio umgesetzt werden?Casagrande: Wir verfolgen einen Multimanagement-Ansatz, bei dem jedes unserer Fondsmanager-Teams eigene Verantwortungsbereiche hat . Die Teams sind unterteilt in Kompetenzbereiche, eines kümmert

sich beispielsweise um Staatsanlei-hen und Durationssteuerung, eines um Emerging-Markets-Anleihen, ein anderes wiederum ist auf Con-vertibles oder aber Währungen spe-zialisiert . Jedem Team wird dann ein Investitionsband und maximaler Verlustkorridor vorgegeben . Das ist nicht immer einfach, aber so stellen wir unsere Investmentvorgaben in der Praxis sicher . Über allem steht das Steuerungsteam, das von mir geleitet wird . Wir kontrollieren die Gesamtallokation und vermeiden zu hohe Korrelationen zwischen den Strategien . Dazu werden bestimmte Limits für einzelne Strategien oder Positionen festgelegt und dann "top-down" an die Teams weitergege-ben . Ein wesentlicher Bestandteil ist zudem das Risikomanagement . Wöchentlich werden Ergebnisbeitrag und Value-at-risk für jede Asset-klasse oder Strategie überwacht . Außerdem werden Warnsignale an-hand gängiger Marktkennzahlen generiert .

Börse am Sonntag: Mit welchen Sicherungsmechanis-men können Sie bei Ihrem Multi-Strategies-Fonds die Anleger vor unliebsamen Überraschungen schützen?Casagrande: Der Absolute Return Multi Strategies ist ein UCITS-konformer Fonds, der in Luxemburg aufgelegt ist . Wir können beinahe alle verfügbaren Instrumente nutzen, um das Fondsvermögen abzu-sichern . Insbesondere Derivative wie Zins-Futures, Aktien-Futures, Devisentermingeschäfte, CDS oder CDS-Optionen . In der Praxis ist aber in erster Linie die Dekorrelation der Assetklassen und richtige Verteilung des Anlagevermögens unsere erste Quelle zur Absicherung .

Börse am Sonntag: Wie ist Ihre Einschätzung zur weiteren Entwicklung des Multi-Strategy-Segments?Casagrande: Multi Strategies ist ein sehr großes Universum, das von Long-only bis Absolute Return viele Investmentphi-losophien umfasst . Wir stellen fest, dass gerade das Absolute-Return-Segment von Investoren sehr begrüßt wird – ganz be-sonders im derzeitigen Niedrigzinsumfeld . Diese Fonds stellen eine hochwertige Alternative zu traditionellen Rentenfonds mit geringem Risiko dar .

Filippo Casagrande

Head of Investments bei Generali Investments Europe

Risikoadjustierter Mehrwert für das Portfolio

Interview

BÖRSE am Sonntag · 12/1 533

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Auf einen starken Export setzen

Bietigheim-Bissingen Lackieranlagen für die Automobilindustrie her . Das angestrebte Wachstum soll allerdings aus anderen Berei-chen kommen . Vergangenes Jahr hat Dürr den Homag-Konzern übernommen, einen Spezialisten für Holzverarbeitungsmaschi-nen . Ein weiteres Erfolgsunternehmen aus dem Index ist Wacker Neuson . Der Baugerätehersteller konnte im vergangenen Jahr den Umsatz um elf Prozent auf einen Rekordwert von 1,28 Mrd . Euro steigern . 39 Prozent des Gewinns sollen mit der um 0,10 Euro auf 0,50 Euro erhöhten Dividende ausgeschüttet werden .

Index-ZusammensetzungDas Zertifikat bezieht sich auf einen Performance-Index, die Divi-denden der Unternehmen werden reinvestiert und erhöhen so den Wert des Index . Allerdings fällt eine Managementgebühr für das Produkt in Höhe von 0,85 Prozent an . Die Branchen-Benchmark, die sich aus fünfzehn Einzeltiteln zusammensetzt, wird halbjährlich angepasst . Dabei erfolgt eine Gleichgewichtung aller Indexmitglie-der zu 6,67 Prozent . Zwischen den Anpassungstagen verändert sich die Gewichtung je nach Kursentwicklung der Aktien . Seit Aufle-gung im März 2011 konnten Investoren mit dem Zertifikat, das sich auf ein Zehntel des Index bezieht und keine Laufzeitbegrenzung aufweist, einen Ertrag in Höhe von 96,8 Prozent erzielen .

Index-Zertifikat auf den Solactive Deutscher Maschinenbau Performance-IndexZertifikattyp Emittent Basiswert Fälligkeit WKN

Index-Zertifikat HypoVereinsbank Solactive Deutscher Maschinenbau Performance-Index Open end HV3DMB

Rekordwerte in SichtEnde des vergangenen Jahres erwartete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für 2015 bei der Produk-tionsprognose ein Plus von zwei Prozent . Damit würde der Pro-duktionswert das erste Mal die Marke von 200 Mrd . Euro über-schreiten . Niedrige Rohstoffpreise, ein schwacher Euro gegenüber dem US-Dollar und eine Reindustriealisierung in den USA sorgen für positive Stimmung . Allerdings verwies der Branchenverband auch auf Risiken wie die Verschärfung des russisch-ukrainischen Konflikts und eine zögerliche Reformbereitschaft in Staaten der europäischen Peripherie .

Maschinenbauer auf ErfolgskursZu den Mitgliedern der vom Index-Anbieter Solactive berechne-ten Maschinenbau-Benchmark gehört die Dürr AG . Der auch im MDAX vertretene Maschinen- und Anlagenbauer Dürr hat sich ambitionierte Ziele gesetzt . 2020 soll der Umsatz bei fünf Milli-arden Euro liegen . Bei der Gewinnmarge wird ein Wert zwischen acht und zehn Prozent angestrebt . Aktuell werden etwa vier Mil-liarden Euro umgesetzt . Zur Erreichung des Ziels wird sich das Unternehmen auf Einkaufstour begeben . Nach eigenen Aussagen hat Vorstands-Chef Ralf Dieter allerdings noch kein konkretes Übernahmeziel im Visier . Hauptsächlich stellt der Konzern aus

Neben der Auto-Industrie ist wohl der Maschinenbau-Sektor der Bereich, der wie kaum ein zweiter für deutsche Qualitätsarbeit steht. Der aktuell schwache Euro sorgt dafür, dass die Erzeugnisse am Weltmarkt günstiger werden und die internationale Nachfrage dadurch verstärkt wird. Mit einem Zertifikat der HypoVereinsbank, das den Solactive Deutscher Maschinenbau Performance Index ab-bildet (ISIN: DE000HV3DMB6), partizipieren Anleger von den Chancen dieser Branche.

Index-Zertifikat auf den Solactive Deutscher Maschinenbau Performance-Index

BÖRSE am Sonntag · 12/1 534

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Zertifikate-Idee

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VONTOBEL

Fünf Prozent Kupon p .a . mit europäischen Autobauern

CITIGROUP

Neue Discount-Zertifikate auf deutsche Aktien

DDV

Risikobereitschaft im Fokus

Eine neue Protect Multi Aktienanleihe des Schweizer Emittenten Vontobel be-zieht sich auf die Aktien der europäi-schen Autobauer Daimler, Renault und Volkswagen (ISIN: DE000VZ9DQA4) . Die jeweiligen Basispreise des Produkts bilden die Schlusskurse der Aktien am 20 . März . Bei 55 Prozent der jeweili-gen Schlusskurse werden die Barrieren f ixiert . Das Produkt, das mit einem Nominalwert von 1 .000 Euro emittiert

Die Citigroup hat eine neue Tranche von Discount-Zertifikaten auf deutsche Aktien mit unterschiedlichen Kursober-grenzen (Caps) emittiert . Als Basiswerte wurden die Aktien des Generikaherstel-lers Stada, des Rüstungskonzerns Rhein-metall, des Triebwerkherstellers MTU Aero Engines, des Handelsunternehmens

Der Deutsche Derivate Verband (DDV) hat im März in Zusammenarbeit mit meh-reren großen Finanzportalen Privatanleger zu ihrer Risikobereitschaft befragt . Die fünfstufige Skala, in der sich die Befragten einordnen konnten, reichte von sicherheits-orientiert bis spekulativ . Bei den 2 .828 Per-sonen, die nach ihrer Einschätzung gefragt wurden, handelte es sich in der Regel um gut informierte Selbstentscheider . Gut 32

wurde, wird am 1 . Juli 2016 fällig . Un-abhängig von der Kursentwicklung der Aktien erhalten Anleger den Zinskupon in Höhe von fünf Prozent p .a . ausgezahlt . Für die Tilgung der Aktienanleihe ist je-doch der Kursverlauf der Basiswerte von entscheidender Bedeutung . Das Produkt wird zum Nominalwert getilgt, wenn die Aktien die jeweilige Barriere während der Laufzeit nicht berührt oder unterschrit-ten haben . Falls mindestens eine Barriere

Metro, der Maschinenbauer Kuka, GEA Group und Klöckner, des Chemiekon-zerns Evonik Industries und des Ver-sicherers Hannover Rück genutzt . Die DAX-Werte Siemens, SAP, Münchener Rück, Merck KGaA, Lufthansa, Linde, Lanxess, K+S, Infineon, Henkel Vz ., Fre-senius Medical Care, Fresenius, E .on,

HeidelbergCement und Deutsche Te-lekom dienten ebenfalls als Underlying . Mit den neuen Produkten können Inves-toren unterschiedliche zeitliche Anlageho-rizonte abdecken . Ein Teil der Produkte wird bereits im September 2015 fällig, die länger laufenden Discounter verfallen da-gegen erst im Juli 2016 .

Prozent bezeichneten sich als sicherheits-orientiert oder begrenzt risikobereit . Eine mittlere Risikobereitschaft gaben gut 24 Prozent an . Vermehrt risikobereit stuften sich 15 Prozent ein und knapp 29 Prozent wählten bei ihrer Einschätzung die höchste Risikoklasse . „Wer renditeträchtig anle-gen will, kommt an Risiken nicht vorbei . Damit Anleger sie frühzeitig erkennen und richtig bewerten werden, bietet der

Deutsche Derivate Verband eine kosten-freie App als Frühwarnsystem an . Nach erstmaliger Anmeldung unter ddv-risiko-monitor .de erhalten Anleger automatisch eine E-Mail, sobald sich die Risikoklasse eines ihrer Zertifikate im Portfolio verän-dert hat . Hierfür ist lediglich die Eingabe von WKN oder ISIN der entsprechenden Produkte erforderlich“, so Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV .

berührt wurde, wird das Produkt nur dann zum Nominalwert getilgt, wenn alle drei Aktien am Laufzeitende min-destens auf Höhe des Basispreises no-tieren . In allen anderen Fällen erhalten Anleger eine bestimmte Anzahl von Ak-tien des Basiswertes mit der schlechtesten Kursentwicklung . Diese Anzahl errech-net sich dadurch, dass der Nominalwert durch den Basispreis der betreffenden Aktie dividiert wird .

BÖRSE am Sonntag · 12/1 535

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News

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Rohstoffe der Woche

Der Preis für die US-Ölsorte WTI hatte sich im Februar stabilisiert. Das erwies sich jedoch nicht als Basis für eine Trendwende. Es handelte sich lediglich um eine Konsolidierung im übergeordneten langfristigen Abwärtstrend, der sich nun fortsetzen könnte.

Die Mitte 2014 gestartete dynamische Tal-fahrt des Ölpreises markierte im Januar ihr vorläufiges Tief . Dann folgten eine techni-sche Gegenbewegung sowie eine Konsoli-dierung . Zuletzt zeigte der Trend jedoch wieder eindeutig abwärts . Der Mai-Future fiel dabei jüngst unter sein Januartief bei 45,56 US-Dollar . Ein nachhaltiger Bruch könnte für eine Fortsetzung der übergeord-neten Abwärtsbewegung sprechen .Für die anhaltende Schwäche gibt es hand-feste Gründe . Dazu gehören die Dollar-stärke, aber auch fundamentale Faktoren . In den USA ist das Ölangebot weiterhin üppig, obwohl sich der Trend der vergan-genen Monate fortsetzt und immer mehr Bohrtürme still stehen . Zuletzt waren deutlich weniger als 900 aktiv . Im Oktober 2014 zum Höhepunkt des Fracking-Booms zapften noch mehr als 1 .600 den fossilen Rohstoff . Trotzdem sprudelt das Öl aus dem US-Boden wie noch nie . Seit Februar erhöhte sich die tägliche Produktion kon-tinuierlich . Mit mehr als 9,4 Mio . Barrel am Tag ist der Ausstoß derzeit so hoch wie seit November 1972 nicht mehr . Gleichzei-tig ist die Nachfrage gedämpft . Auch weil in den USA gerade Hochsaison bei den

saisonal bedingten Wartungs- und Umbauarbeiten in den Raf-finerien ist .Angesichts der hohen Produktion bei gleichzeitig gedämpften Bedarf ist es nicht verwunderlich, dass die Ölvorräte weiterhin anziehen und von einem Rekord zum nächsten jagen . Ohne die strategischen Ölreserven von 691 Mio . Barrel warten derzeit mehr als 458 Mio . Barrel auf ihre Verwendung . Sie decken damit den Bedarf von 30 Tagen, das ist der höchste Wert seit Januar 1984 . Zuletzt warnte die Internationale Energieagentur sogar schon vor einer möglichen Lagerknappheit in den USA, vor allem am wich-tigen Vorratsplatz und Pipeline-Knotenpunkt Cushing, der für die physische Lieferung und damit für die Preisbildung der WTI-Futures relevant ist .

US-Öl auf neuem Tiefstand

WTI-Öl – Mai-Future (ICE) Stand: 20.03.2015

Derivate auf WTI-Öl (Basiswerte: JPMCCI WTI und WTI-Futures (CME))Typ WKN Basispreis/Knock-out Laufzeit Hebel

Indexzertifikat (Quanto) VT10MU - open end -

Hebel-Zert. (long) CR6VAF 34,168/34,84 US-Dollar open end 4,04

Hebel-Zert. (short) CR7YC6 56,307/565,21 US-Dollar open end 4,10

BÖRSE am Sonntag · 12/1 536

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Rohstoffe (Auswahl)

Markt Kurs % zur Vorwoche

Kupfer – Spotpreis (LME)

In der vergangenen Woche anfänglich ge-schwächelt, zog der Kupferpreis dann etwas stärker an . Er profitierte vor allem von der Abwertung des US-Dollar . Wird das Indust-riemetall nun die seit Ende Januar auszuma-chende Gegenbewegung fortsetzen? Dafür sprechen könnte ein Sprung über das Zwi-schenhoch von Februar bei 5 .945 US-Dollar .

Kaffee – Mai-Future (ICE)

Erweist sich die zuletzt erreichte Region doch als Basis für eine größere Gegenbewegung vielleicht sogar Trendwende? Nachdem der Kaffeepreis in der Vorwoche schwächelte, wagten jüngst die Bullen erneut eine Attacke . Sie trieben den Kurs dynamisch aufwärts . Dabei wurde der 20-Tage-EMA überwun-den . Der MACD generierte ein Kaufsignal .

Zinn – Spotpreis in US-Dollar (LME)

In der Vorwoche war der Zinnpreis unter die Marke von 17 .638 US-Dollar gerutscht, die aus dem Mehrjahrestief von August 2012 resultiert . Die jüngsten weiteren Abgaben bestätigten den Bruch, was für eine fortge-setzte Talfahrt sprechen könnte . Eine nächste potenzielle Anlaufstelle könnte nun die Un-terstützung bei 15 .698 US-Dollar sein .

Kakao – Mai-Future (ICE)

Nachdem es dem Kakaopreis Anfang März nicht gelang, die charttechnischen Hürden im Bereich von 3 .000 US-Dollar nachhaltig zu überwinden, bildete sich ein Abwärtsim-puls, der sich jüngst fortsetzte . Damit rückt nun das Februartief bei 2 .674 US-Dollar in den Fokus . Hält die potenzielle Unterstüt-zung? Ein Bruch wäre ein bearishes Signal .

Rohstoffe im Überblick

Rohöl WTI Crude NYMEX ($/bbl) 46,45 +3,59%

Erdgas NYMEX ($/MMBtU) 2,78 +2,32%

Heizöl NYMEX ($c/gal) 172,85 +0,94%

Gold NYMEX ($/Unze) 1181,70 +2,01%

Silber Spot ($/Unze) 16,74 +6,88%

Palladium Spot ($/Unze) 776,75 -1,80%

Platin Spot ($/Unze) 1138,25 +1,95%

Aluminium Spot ($/t) 1763,00 +1,09%

Blei Spot ($/t) 1789,50 +0,73%

Kupfer Spot ($/t) 6073,50 +3,26%

Nickel Spot ($/t) 13955,00 +0,76%

Zinn Spot ($/t) 16930,00 -2,73%

Zink Spot ($/t) 2053,75 +2,66%

Baumwolle ICE ($c/lb) 62,610 +3,49%

Kaffee "C" ICE ($c/lb) 142,90 +9,29%

Kakao ICE ($/t) 2764,00 -1,85%

Mais CBOT ($c/bu) 385,00 +1,25%

Orangensaft gefr. ICE ($c/lb) 114,75 +0,61%

Sojabohnen CBOT ($c/bu) 972,50 -0,26%

Weizen CBOT ($c/bu) 530,00 +5,58%

Zucker No.11 ICE ($c/lb) 12,70 -0,55%

Lebendrind CME ($c/lb) 150,83 -1,86%

Mastrind CME ($c/lb) 216,43 +2,58%

Schwein mag. CME ($c/lb) 58,53 -5,68%

Rohstoff-Indizes (Auswahl)

Index Kurs % zur Vorwoche

NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) 170,05 +5,85%

NYSE Arca Oil & Gas Index 1331,80 +4,57%

Reuters-Jeffries CRB Futures-Index 214,10 +0,84%

Rogers Int. Commodity Index 2527,78 -1,81%

S&P GSCI Spot 398,17 +1,22%

Rohstoffanalysen

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Günstig verreisen trotz des schwachen EuroWegen der Talfahrt des Euro an den Devisenmärkten müssen Urlauber umdenken. Beliebte Fernreiseziele werden nun faktisch teurer. Wer jedoch schnell reagiert, spart auch in Ländern, die jetzt teurer werden. Tipps für die Ferien.

Wenn es um Urlaub geht, kennen die Deutschen keine Kompromisse: Sie pla-nen mit einem hohen Budget . Und jeder Dritte würde grundsätzlich „nie beim Rei-sen sparen“ . Das verrät eine Reise-Trends-Studie von Trip Advisor, bei der mehr als 44 .000 Reisende und Hoteliers befragt wurden . Verglichen mit 2014 wollen Ur-lauber in den kommenden zwölf Monaten sogar mehr ausgeben . Im Durchschnitt wären das satte 6 .700 Euro oder 300 Euro mehr als im Vorjahr . Gleichwohl: Euro ist nicht gleich Euro, jedenfalls nicht auf Rei-sen . Die jüngsten Währungsturbulenzen

bringen manch eine Urlaubsplanung durcheinander: Abhängig davon, wo es in diesem Sommerurlaub hingeht, bekommen die Deutschen mehr oder weniger für ihr Geld . Im Zweifelsfall eher weniger als im Vorjahr, weil der Euro auf Talfahrt gegangen ist . Vor allem Menschen mit Fernweh dürften angesichts der Euro-Schwäche ins Grübeln kommen . Schließlich rechnet die halbe Ferienwelt in Dollar ab . Für den preisbewussten Reisenden bleibt da nur eins: die wenigen Länder ansteuern, deren Währung noch stärker in die Knie ging . Eines der wichtigsten Reiseziele der Deut-schen außerhalb des Euroraums bleibt hier die Türkei .Jahrzehntelang sackte der Wert der türkischen Lira zuverlässig Jahr für Jahr ab und machte so den Urlaub zwischen Alanya und Anta-lya günstiger . Doch jetzt gibt es für 100 Euro gerade mal 283 tür-kische Lira . Im März 2014 waren es noch 310 . Das sind mehr als

Keine Euroschwäche zu sehen: Rio de Janeiro

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Produkt der Woche

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Viel Urlaub trotz schwachem Euro: die Wasserfälle von Iguacu an der Grenze von Brasilien und Argentinien .

elf Prozent Währungsverlust . Also selbst gegenüber einer traditio-nell schwachen Währung hat der Euro verloren . Nichtsdestotrotz lässt es sich in dem Land weiter gut leben . Für rund zehn Euro isst der Gast an einer feinen Waterfront in der nähe von Alanya ordentlich zu Abend . Konkurrenz bekommt die Türkei allerdings durch Griechenland, denn auch hier sind die Preise gesunken – eine Folge der Euro-Krise . Die freiere Lebensart in einer christli-chen Gesellschaft, für den Kundigen deutlich zu spüren lockt hier manchen Urlauber .Generell gilt: wer sparen will, sollte Preise vergleichen . Zudem gibt es ein probates Mittel, zu Vorjahrespreisen zu verreisen: Man bucht aus dem Katalog, denn die Reisepreise reagieren nicht so schnell wie die Devisenmärkte, wie Anja Braun von Tui Deutschland erläutert . Für Reiseanbieter sei der Zeitpunkt des

Einkaufs einer Hotel- oder Flugleistung entscheidend . „Der liegt für das aktuelle Katalogangebot fast ein Jahr zurück, so dass wir im Einkauf noch von einem starken Euro profitieren konnten“, sagt Braun . Von diesen Einkaufsvorteilen können jetzt die Kun-den profitieren . Teurer werden für deutsche Urlauber allerdings die Nebenkosten in Reiseländern wie den USA, der Karibik oder der Schweiz . Nach der Freigabe des Schweizer Franken hat sich ohnehin ein Trip in die Schweizer Alpen gegenüber dem Vor-jahr mit einem Mal um 23 Prozent verteuert . Für das vor Ort gebuchte Hotel, den Ausflug in den Freizeitpark oder den abend-lichen Restaurantbesuch muss vielerorts sehr viel mehr Geld ein-geplant werden . Die Schwäche des Euro ist dabei nur ein Treiber . Hinzu kommen die gestiegenen Preise auf den Speisekarten und in den Geschäften am Urlaubsort . „Deshalb empfiehlt sich die Buchung möglichst umfassender Pakete vorab“, rät Braun . An-bieter von Reisen nach Kanada, Südafrika sowie Thailand, Bali und China haben gerade erst ihre Preise gesenkt . Attraktive Angebote gibt es derzeit vor allem in der Türkei . „Hote-liers geben Preisnachlässe von bis zu 30 Prozent, die wir an unsere Kunden weitergeben“, sagt Braun . Hier lohnt es sich also, jetzt zu buchen . Hintergrund: die Türkei hatte im Vergleich zu den erfolgreichen Vorjahren einen schwachen Start in die Sommersai-son . Mögliche Gründe waren die Syrien-Krise, die seinerzeit sehr präsent in den Medien war, sowie das Erstarken eines strikten Is-lam . Die vorübergehende Erholung in Ländenr wie Tunesien und Ägypten dagegen dürfte sich mit dem jüngsten Anschlag in Tunis erledigt haben . Fazit: Brasilien, Indonesien die Türkei, Griechen-land und auch Polen bieten Reisenden im Moment besonders viel Urlaub für ihr Geld, wenn sie bei einem Reiseveranstalter buchen . Handelsblatt / Hilal Kalafat / sig

Sehnsuchtsziel vieler Kulturtouristen – nach wie vor: die Akropolis in Athen

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Vor zehn Jahren wurde das gesamte Militärareal abgerissen . Claudia Ebert, die mit Sylt schon damals eine lange und tiefe Beziehung verband, machte sich das BUDERSAND-Areal zur Herzensangele-genheit und verwirklichte ihre Vision: An der Stelle des einstigen Militärgeländes ließ sie bis 2009 ein exklusives Hideaway erbauen: Das BUDERSAND Hotel – Golf & Spa – Sylt . Eingebettet zwischen Dünen, Himmel und Meer verspricht das Hotel ex-klusive Entspannung und anspruchsvollen

Das BUDERSAND Hotel – Golf & Spa – Sylt

Sylt ist im Süden zuweilen wild. Die raue, wellenförmige Dünenlandschaft mit Blick bis Amrum und Föhr gilt als sagenumrankter Platz. Die Wellen können hier mächtig auf-branden und bis vor 100 Jahren lebte hier kein Mensch. Symbol dieser Natur-Urwucht ist der Budersand, eine der mächtigsten Dünenketten Deutschlands. Dieser Buder-sand, der im Scheitel 32 Meter Höhe erreicht, war für Jahrhunderte ein natürliches Seezeichen. Inmitten der Wildnis stand lange Jahre nur ein einziges Haus - eine Schutz-hütte für Schiffbrüchige. Später machte sich das Militär die Region zunutze. Es entstand für Jahrzehnte eine Kaserne am Strand.

Genuss . In allen Details ist es auf den besonderen Ort tief im Süden der Insel zugeschnitten . Architektur und Design sind abgestimmt auf Farben, Licht und Gestalt des schmalen Land-strichs zwischen den Meeren . Man sieht und spürt - renommierte Architekten, Landschaftsplaner und Designer waren hier am Werk . Auch Golfer kommen auf ihre Kosten: Am Fuß der Riesen-düne liegt der erste einzig echte Links Course Deutschlands – ein Stück Schottland auf Sylt . Die 18-Loch-Golfanlage wurde bereits mehrfach unter die drei besten Golfplätze Deutschlands gewählt . Einzigartig ist auch die hochwertige Sammlung zeitgenössischer Kunst genauso wie die regelmäßigen Kulturevents unter der Marke Salon .budersand . Ebenfalls untrennbar ist die Verbindung

Refugium der Woche

Hideaway zwischen Dünen, Himmel und Meer:

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Weitere Informationen unter:www .budersand .de

von Hotelerlebnis und Literatur: Die über 1 .400 Bände umfassende Bibliothek wurde von Elke Heidenreich persönlich zusammengestellt . Gourmet-Himmel des Hideaways ist das Restaurant KAI3, aus-gezeichnet mit einem Stern im Guide Mi-chelin . Gekrönt vom Traumblick auf das Meer tischt Küchenchef Jens Rittmeyer hier seine „Nordische Küche“ auf und frönt seiner heimlichen Leidenschaft: der

Refugium der Woche

Neuinszenierung historischer Gemüse-sorten . Unverwechselbar ist auch der 1 .000-Quadratmeter-Spa, ausgezeichnet mit dem Spa Award im Relax Guide 2013 und 2014 . „Natur hautnah erleben“ lau-tet die ganzheitliche Spa-Philosophie, die sich in der Kosmetik ebenso widerspiegelt wie in den Treatment-Angeboten mit den Titeln „Mehr vom Meer“, „Sylter Feeling“ oder „Weiter Blick“ .

Ein weiterer Pluspunkt: Auf den seezuge-wandten Seiten der vier Hotelgebäude ist das Meer stets zum Greifen nah . Wo also einst eine spartanische Schutzhütte stand, heißt heute ein extravagantes Refugium der Ruhe und Entschleunigung seine Gäste willkommen .

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Deutsche Bibliothek: ISSN 1610-7446 Auflage: 117 .000

Erscheinungsweise: wöchentlich, jeweils Sonntag

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Geschäftsführer und Verleger: Dr . Wolfram Weimer

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