akpk.de · 2014. 6. 12. · 360 Brötchen, 6,5 kg Mett und 250 Schnitzel verarbeitet und...

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. . 2007 J a h r e s r ü c k b l i c k

Transcript of akpk.de · 2014. 6. 12. · 360 Brötchen, 6,5 kg Mett und 250 Schnitzel verarbeitet und...

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    2007

    Jahresrückblick

  • Vorwort...

    2

    Liebe Mitglieder und Förderer desAktionskreises,

    heute erhalten Sie unseren Jahres-rückblick wieder als kleines Danke-schön für Ihre Unterstützung im Jahr2007.

    Die Hilfe erreichte diejenigen Men-schen auf den Philippinen, diegrößtenteils ein Leben untermenschenunwürdigen Bedingungenführen müssen. Sie ist Pater Kulükeeine große Unterstützung, um imstetigen Bemühen das Leid dieserMenschen nachhaltig zu lindern. „Hilfezur Selbsthilfe“ so lautet sein Motto.

    Solche positiven Veränderungen sindunter anderem möglich, weil sich hierin Spelle und inzwischen auch weitdarüber hinaus Menschen von demSchicksal der Filipinos in den Projekt-gebieten berühren lassen. Oft handelnsie dann auch noch entschlossen. Zweibeeindruckende Beispiele seien hiergenannt:

    Kinder aus der Grundschule Spellehören von der Not der Kinder aufden Philippinen und möchten einfachhelfen. Kurz entschlossen backen sieKuchen und verkaufen ihn in derPause.

    Am Anfang des Jahres entstand überunsere Internetseite ein Kontakt zu

    einer Ärztin aus Berlin. Sie besuchteHeinz Kulüke auf Cebu und gründetenach ihrer Rückkehr eine Stiftung mitdem Namen „Ein Stück Hoffnung“.Ziel ist es, besonders den Kindernauf den Müllhalden und den zurProstitution gezwungenen Mädchenim Rotlichtmilieu zu helfen und ihnenwieder neue Hoffnung zu geben.

    Auch Ihre Unterstützung ist für vieleMenschen zu einem Hoffnungs-schimmer auf eine bessere Zukunftgeworden. Geholfen wurde äußerstvielfältig: so trugen viele Einzelspendenund engagiertes Mittun im Aktions-kreis ebenso wie helfende Gebete undWeitererzählen unserer Anliegen zumErfolg bei. Dafür und für viel Gutes,das unerwähnt blieb, bedanke ich michbei Ihnen im Namen des Vorstandesdes Aktionskreises ganz herzlich!

    Ihnen und Ihren Angehörigen wünscheich ein gesegnetes Weihnachtsfest undein von Gott reich beschenktes neuesJahr.

    Bleiben Sie uns treu!

    (1. Vorsitzende)

  • Grüße aus Cebu...

    Liebe Freunde und Förderer in der Heimat,

    Dezember 2007

    3

    am Jahresende kommt dieser Brief alskleines Zeichen der Dankbarkeit fürdie sehr groß ü ü

    ü-

    ü

    Straßen-kindern, Gesichter von Menschen, diedankbar sind, dass sie medizinischversorgt werden, gespeist werden, inden Kindergarten und zur Schulegehen können oder eine Berufsaus-bildung machen können, die anUmsiedlungsprojekten teilnehmendürfen oder in Heimen ein neuesLeben beginnen können. Ja, es sinddankbare Gesichter, die daranerinnern, worauf es im menschlichenLeben ankommt, Gesichter, die,obwohl gekennzeichnet von Leid,dennoch hoffnungs- und erwartungs-voll, in eine bessere Zukunft schauen.D ü

    ütliche Lage in den ver-

    gangenen Jahren leider stetig ge-wachsen. Mittlerweile betreuen wirvier Mü über 4000

    Menschen. Die Mehrheit davon sindKinder. In vier Kindergärten werdendort über 400 Kinder geschult,medizinisch versorgt und ernährt.Nahezu 2000 Kinder haben bereits denKindergarten auf der ältesten der vierMülldeponien in Cebu durchlaufen undsind in der Grund- oder Mittelschule.Es ist schön, zu erleben, dass immermehr Kinder nicht mehr wie vorhertäglich acht bis zehn Stunden auf derMülldeponie arbeiten müssen, sondernregelmäßig in die Schule gehen. Sowerden sie auf eine bessere Zukunftvorbereitet. „Der ‚Ausweg' aus Armutund Elend ist ein ‚Bildungsweg'“. Auchauf Cebus Mülldeponien scheinen dasimmer mehr Menschen zu verstehen.Der Erfolg ist der groß ü -

    üü -

    üü

    Armut und Elend gilt es immer wieder,die Hoffnung nicht zu verlieren.Solidarität ist dabei ein Schlü

    ü

    z gige Unterst tzung, diewieder einmal ganz konkret Menschenin Not geholfen hat. Im R ckblickzeigen sich die Gesichter der Hilfesuchenden, Gesichter von Menschenauf M lldeponien, in verarmtenFischer- und Kleinbauerndörfern, inRotlicht Milieus und von

    er R ckblick öffnet den Blick nachVorne, den die Hilfe aus der Heimatermöglicht.

    Die Anzahl der Menschen auf denM lldeponien ist bedingt durch diewirtschaf

    lldeponien mit weit

    z gigen Unterst tzung aus der Heimat zuzuschreibenund auch den Leuten auf den M lldeponien selber, die gelernt haben,sich nicht einfach ihrem Schicksalhinzugeben, sondern sich f r einebessere Zukunft f r sich und ihreKinder einzusetzen. Trotz bitterer

    sselwort.Solidarität der Menschen auf denM lldeponien untereinander aber auchdie vielen Zeichen der Solidarität vonMenschen in der Heimat.

  • 4

    Dank der Hilfe von großzügigenMenschen und Agenturen kannalljährlich hunderten von Menschengeholfen werden. Besonders bewegtaber immer wieder das Einzelschicksal.Begegnungen mit Leid, mit Unrecht,mit neuen und bleibenden Heraus-forderungen, aber auch Hoffnungenund Lernerfahrungen bestimmen dasLeben der uns anvertrauten Menschen.

    13. März 2007: Tinay ... Strassen- undSchnüffelkind ... jetzt 15 Jahre alt ...missbraucht ... vor einem Monat hatsie ihr erstes Kind zur Welt gebracht ...Heute Abend finde ich sie „benebelt“in einer dunklen, verdreckten undstinkenden Hütte auf dem Markt ...Neben ihr liegt das kleine Mädchen ...nackt auf einer Zeitung ... von Mückenzerstochen ... ein Fuss blutet ... einRattenbiss ... Ich bringe Tinay in unserDrop-In Center für die Mädchen vonder Strasse ... Hier findet sie Hilfe fürsich und ihr Kind ...

    21. September 2007: Todestag vonRichard. Straßenkind. 14 Jahre alt. Seit8 Jahren auf der Strasse: Strasse HeimStrasse Gefängnis Heim Strasse. ...Erschossen u

    ü

    ufgeklärt werden ...

    3. Oktober 2007: Abends im RotlichtMilieu. Ich werde gebeten, einen

    jungen, schwerkranken Mann zubesuchen. Das ist sehr sehr dringend,so die vielleicht sechszehnjährigeSchwester mit Tränen in ihren Augenund dem kleinen unterernährtenSäugling auf dem Arm. ... Dunkle undstinkende Gänge bringen uns zu demJungen. Er liegt auf einer altenHolzkiste am Ende des Gangeszugedeckt mit Lumpen. ... DieKrankheit hat er schon lange. AlleBehandlungen sind fehlgeschlagen.Üb

    ütte auf den Gang gelegt.Keiner wagt das Wort HIV/AIDS in denMund zu nehmen. ... Es bleibt nurwenig Zeit ...

    Noch einige Informationen zu denlaufenden Projekten: Etwa 1000Kinder nehmen an den fast täglichenSpeisungsprogrammen teil. Etwa diegleiche Anzahl von Kindern wird in derGrund- und Mittelschule gefördert.Weitere 600 Kinder werden in unserensieben Kindergärten auf der Insel Cebubetreut. Für etwa 50 junge Leute wirddie Berufsausbildung finanziert.Allwöchentlich werden 100-150 ältereund häufig behinderte Menschen aufden Gehwegen der Stadt mit Nahrungund Medizin versorgt. Der Bau vondreißig Kindergärten hat auf der

    ü-

    ü-

    m 3 Uhr morgens. DasMotiv ist nicht klar. Vor einer Wochehatte ich ihn das letzte Mal gesehen.Danach war er wieder untergetaucht.Nachdem er wieder auf der Strasselebte, gehörten Schn ffeln und Stehlenwieder zu seinem Alltag. ... Der „Fall“wird nie a

    erall offene Wunden. Selbst dasGesicht ist davon nicht ausgenommen.Aus Angst vor Ansteckungen wurde ervor die H

    Nachbarinsel Mindanao begonnen.ber 2000 Kinder werden von dem

    Projekt profitieren. Die Vorbereitungsarbeiten f r zwei weitereUmsiedlungsprojekte sind abgeschlossen und der Bau von neuen

  • 5

    Häusern vor allem f r die Leute vonden M lldeponien hat begonne

    nderndeUnterst tzung. Eine gute Advents- undWeihnachtszeit sowie ein friedvollesneues Jahr

    Heinz Kul ke SVD

    üü n. Wenn

    alles nach Plan verläuft, werden etwa600 Familien, d.h. mehr als 3000Menschen in naher Zukunft ein neuesZuhause bekommen. Die Anzahl derdank der Hilfe deutscher Ärzte mitMedizin versorgten Menschen beträgtmonatlich etwa 2.500. - DasRehabilitierungszentrum und diebeiden Drop-In Zentren für dieMädchen aus den Rotlicht Milieusleisten den minderjährigen Opfern desrapide wachsenden Menschenhandelsgute Dienste.

    Die Weihnachtsbotschaft kommt vonden Kindern aus unserem Straßen-kinderheim: Es ist der 20. Dezember2006. Weihnachtsfeier mit denStraßenkindern. Meine Ansprachebeginnt mit einer Frage an die Kinder:„Was ist nach eurer Meinung wohl dasWichtigste am Weihnachtsfest?“ ...Jahrelang haben diese Kinder auf derStrasse gelebt ... verdreckt, in Lumpengekleidet, häufig ohne Nahrung ...Essen aus Mülltonnen suchen, Stehlen,um nicht zu verhungern, Schnüffelnvon Klebstoff, um die Einsamkeit zuüberwinden, monatelangeGefängnisaufenthalte, Erfahrungen vonGeschlagenwerden, keinem Menschenvertrauen zu können, ganz ohneBeziehung zu überleben versuchen ...all das gehörte bis vor einigen Monatennoch zum Alltag dieser Kinder ... DerAufenthalt im Heim, der Schulbesuch,verschiedene psychologischeHilfsprogramme ... haben ersteVeränderungen gebracht ... Gleich vier

    Jungen wollen die Frage beantworten... „Ja, das Wichtigste am Weihnachts-fest“, sagt der erste „ist für mich, eineFamilie zu haben“ ... der zweite Jungebetont: „Für mich ist das Wichtigste,gute Eltern zu haben“. Ein dritter fügthinzu „Ich finde es wichtig,Geschwister zu haben“ und der viertesagt: „Das Wichtigste am Weihnachts-fest ist für mich, Freunde zu haben“ ...Die Kinder haben neue Freunde undein neues Zuhause gefunden. ... Wiralle werden unsere je eigene Antwortauf die oben gestellte Frage haben. ...Es geht um „Menschwerdung“ ...

    Nochmals ein ganz herzlichesDankeschön für die lebensverä

    ü

    ü

  • Mitgliederzahl...

    6

    20.000,-

    25.000,-

    27.500,-

    30.000,-

    32.500,-

    35.000,-

    17.500,-

    22.500,-

    15.000,-

    12.500,-

    10.000,-

    7.500,-

    5.000,-

    2.500,-

    0,- Euro

    37.500,-

    42.500,-

    45.000,-

    47.500,-

    50.000,-

    52.500,-

    40.000,-

    55.000,-

    57.500,-

    60.000,-

    62.500,-

    65.000,-

    2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

    Spendenent-wicklung...

    1 = Landjugend-Weihnachtsbaumaktion2 = Mitgliedsbeiträge3 = Spenden durch Trauerfälle4 = Speller Frühling5 = Kalender6 = Münzaktion7 = Spelle auf (D)Rad8 = Einzelspenden9 = Taschen- und Kartenverkauf

    1 = Landjugend-Weihnachtsbaumaktion2 = Mitgliedsbeiträge3 = Spenden durch Trauerfälle4 = Speller Frühling5 = Kalender6 = Münzaktion7 = Spelle auf (D)Rad8 = Einzelspenden9 = Taschen- und Kartenverkauf

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  • Mitgliederzahl...Mitgliederzahl...

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    40

    50

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    2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

    Von den aktuell 84 Mitgliedern sind:

    - 22 weiblich- 48 männlich- 12 Paare- 2 Vereine

    1 = Landjugend-Weihnachtsbaumaktion2 = Mitgliedsbeiträge3 = Spenden durch Trauerfälle4 = Speller Frühling5 = Kalender6 = Münzaktion7 = Spelle auf (D)Rad8 = Einzelspenden9 = Taschen- und Kartenverkauf

  • Rückblick...

    Tannenbaum-Aktion der KLJB (Januar)

    Zur Tannenbaumaktion trafen sich imJanuar 2007 110 Jugendliche der KLJBSpelle, um die ausgedientenWeihnachtsbäume in Spelle, Venhausund Varenrode einzusammeln.Nachdem die Mitglieder in Teams fürEinkäufe, Essenszubereitung und dasEinsammeln in den verschiedenenGebieten aufgeteilt wurden, setztensich die 14 mit Bannern versehenenFahrzeuge in Bewegung und allemachten sich an die Arbeit. ImKüchenteam wurden für Frühstückund Mittagessen der vielen Helfer u.a.360 Brötchen, 6,5 kg Mett und 250Schnitzel verarbeitet und zubereitet.Insgesamt wurden wieder viele

    hundert Bäume und einen Betrag von4800 Euro von den Jugendlichengesammelt. Der Erlös dieser Aktiondient Pater Heinz Kulüke. Die einge-sammelten Weihnachtsbäume wurdenmit anderen Hölzern auf dem Osterfeueram Ostersonntag verbrannt. Einherzlicher Dank (auch im Namen vonPater Heinz Kulüke) gilt allen Spendernund all denen, die ein Fahrzeug zurVerfügung gestellt haben, sowie denengagierten Landjugendmitgliedern, diefür die Menschen auf den Philippinenaktiv waren.

    8

    Die fleißigen Helfer der

    Landjugend Spelle.

  • 9

    Generalversammlung (März)

    Die diesjährige Generalversammlungfand am 06.03.07 in der Arche statt.Nach der Begrüßung durch die 1. Vor-sitzende, Elsbeth Vehr wurde in einerGedenkminute an Annegret Siebertserinnert, die sich in vielfältiger Weisefür den Verein engagiert hat. DerKassenbericht wurde von AnsgarRenemann vorgetragen. Alfons Brinkbescheinigte als Kassenprüfer eineeinwandfreie Kassenprüfung. Auf An-trag von Heinz Lambers wurde derEntlastung des Vorstandes einstimmigzugestimmt. Der Vorstand wird inseiner bisherigen Besetzung einstimmig

    wieder neu gewählt: Elsbeth Vehr(1. Vors.), Ernst Wältring (2. Vors.),Werner Rietmann, Ansgar Renemann,Wilfried Nöthe, Elke Morhaus undElisabeth Tenkleve. Im Anschluss daranstellte Werner Rietmann den Jahres-rückblick 2006 vor. Von den geplantenAktionen in Jahr 2007 berichteteElisabeth Tenkleve. Elsbeth Vehr regt an,weitere Interessenten für die aktiveVereinsarbeit zu animieren und be-schließt die Generalversammlung miteinem herzlichen Dank für die vielfältigeUnterstützung der Arbeit.

    Speller Fühling (April)

    Auf dem diesjährigen SpellerFrühlingsmarkt am 01.04.2007 warender „Aktionskreis Pater Kulüke“ miteinem Stand vertreten. Der Heimat-verein Spelle war so nett und hat unseine ansprechende Verkaufshütte zurVerfügung gestellt. Wir haben wieauch schon 2005 „Designtaschen vonder Müllkippe“ angeboten. DieseTaschen werden aus Ananas-, Mangooder Orangensaft-Trinkpäckchen á laSunkist gefertigt. In mühevoller Arbeitwerden bei Gestank, Hitze und Rauchvon Erwachsenen und Kinder dieseWohlstandsreste gesammelt, ge-waschen und zu Taschen, Geldbörsen,Rücksäcke etc. zusammengenäht. Aufden Philippinen gibt es dafür allerdingskeinen wirklichen Markt. Wir vom

    „Aktionskreis Pater Kulüke e.V.“ kaufendiese Taschen vom Verein „Dialog hilftKindern in der Einen Welt e.V.“, die dieseTaschen direkt von den Philippinenbeziehen. So besteht für einige Familiendie Möglichkeit, damit Ihren Lebens-unterhalt zu bestreiten. An diesem Tagkonnten wir für 219 Euro Taschen,Rucksäcke u.s.w. verkaufen und gleich-zeitig durch Aufsteller, Fotos und Plakateauf uns aufmerksam machen.

  • Informationsabend mit Pater Kulüke (Juni)

    Der Aktionskreis Pater Kulüke hatteim April zu einer Informations-veranstaltung eingeladen und 110Zuhörer waren daraufhin in dasForum der Arche gekommen. Nachder Begrüßung durch Elsbeth Vehr(1. Vorsitzende des Aktionkreises) undPfarrer Hartong ging das Wort an denSpeller Pater Kulüke. Er berichteteeindrucksvoll von seiner Arbeit aufden Philippinen und von der Ver-wendung der Spenden der letztenJahre. Die finanzielle Unterstützungund der Rückhalt aus seiner Heimat-gemeinde seien eine große Hilfe beider Bewältigung der Probleme in denoft ausweglosen Situationen. Dafürbedankte sich Heinz Kulüke aus-drücklich bei allen Spellern undSpendern der umliegendenGemeinden.Er berichtete von etlichen Projekten,die die Not der Ärmsten lindernsollen. Da sind zum Beispiel Hausbau-projekte für verarmte Fischer, die mitkleinen selbstgebauten Kanus dertraditionellen Fischerei nachgehen.Ihre Fischfanggebiete und damit ihrLebensunterhalt werden unteranderem von Politikern bedroht, diezur Landgewinnung Abfall in das Meerkippen. Viele sind verarmt und lebenin unwürdigen Zuständen. PaterKulüke hat zahlreichen von ihnendurch „Hilfe zur Selbsthilfe“ einenWeg aus der Misere gebahnt: In neuenSiedlungen leben die Fischer nun ineingeschossigen Reihenhäusern, habensich in Genossenschaften organisiert

    und werden politisch aktiv, um an ihrerLage etwas zu ändern.Nach jahrelanger Vorarbeit kann Kulükegroße Fortschritte von der Mülldeponievermelden, auf der er damals die erstenKontakte zu den Bewohnern geknüpfthat. Hier arbeiten heute keine Kindermehr. Sie gehen in eigens eingerichteteKindergärten und besuchen Schulen,manche werden mit Stipendien in ihrerweiteren Ausbildung unterstützt. Dochoft machen die Gegebenheiten vor Ortden Helfern einen Strich durch dieRechnung. So steht der Erwerb einesGrundstücks für ein Hausbauprojekt mit30 Häusern und einem Sozialzentrumnach zweijährigen Verhandlungen auf derKippe, weil es einen Wechsel in derKommunalpolitik gegeben hat. Und kurzvor seinem Abflug nach Europa brannteein Slum, in dem 7000 Menschen lebten.Die Grundbesitzer hatten es einfachangezündet, um die Armen zuvertreiben. Kulüke's Fazit nach zweiJahrzehnten auf den Philippinen:“Erstens:Es gibt keine Hoffnung. Aber Zweitens:Wir geben nicht auf!“ Zum Abschlusswandte sich Andre Meyer, Vorsitzenderder KLJB Spelle, an Heinz Kulüke. DieLandjugend unterstützt seit Beginn derWeihnachtsbaumaktion im Jahre 1991dieArbeit des Speller Missionars. Über 100Jugendliche helfen bei dieser Aktion stetsbereitwillig mit. Als Zeichen derSolidarität überreichte Andre Meyer eineigenes T-Shirt der KLJB Spelle mit demAufdruck „Father Heinz“ am Arm.In der aufgestellten Spendenbox kamenspontan 382 Euro zusammen. 10

  • Der neue Kalender ist da (November)

    In diesem Jahr sind Fotos zum Thema„Freude“ auf den Kalenderblättern zusehen, die bei dem zuvor ausgeschrie-benem Fotowettbewerb eingereichtwurden. Der Jahreskalender 2008erscheint wieder im Format einesFamilienkalenders, in dem die Termineder Speller Vereine und Verbändenotiert sind. In Koordination mit derSamtgemeinde ist so der neueKalender entstanden, der für einenPreis von zwei Euro zu erwerben ist.Die Gestaltung und Umsetzungübernahmen Johannes Tenkleve undWilfried Nöthe. Dank der Sponsorengeht der Verkaufserlös direkt und zu100 % an Hilfsprojekte auf denPhilippinen.Verkaufsstellen sind: Bäckerei Bauer,Bäckerei Herbers, Wenninghoff

    Malerbedarf und Schreibwaren, Plum'sLaden, Gaststätte Spieker-Wübbel,kath. Kirche in Spelle und Venhaus.Den Kalender präsentieren RosemariePlum (Plum's Laden) und WilfriedNöthe vom Aktionskreis Pater Kulüke.

    Gebetsabend (Dezember)

    In Solidarität zu Pater Kulüke und denMenschen in Cebu City fand am 13.Dezember in der kath. Kirche in Spelleein ökumenischer Gebetsabend statt.

    Die Situation der Straßenkinder in derStadt Cebu stand an diesem Abend imMittelpunkt. Ausschnitte aus demTagebuch von Pater Kulüke zeichnetenein Bild zwischen armseliger Trost-losigkeit und Hoffnung auf ein besseresLeben durch menschliche Hilfe.Außerdem wurde der Frage

    nachgegangen: „Was ist wohl dasWichtigste am Weihnachtsfest?“ PaterKulüke stellte diese Frage bei einerWeihnachtsfeier den Kindern aus demStraßenkinderheim und auch einigenSpeller Kindern wurde diese Fragegestellt. Die Antworten lagen gar nichtso weit auseinander. Alle Kindernannten das Zusammensein mit derFamilie und den Geschwistern alswichtigsten Aspekt des Weihnachts-festes. Eine schöne Weihnachts-botschaft.

    11

  • Neue DVD - „Was macht eigentlich

    ein Philosoph in seiner Freizeit?“

    „Was macht eigentlich ein Philosoph inseiner Freizeit? Noch mehr Bücherlesen? Diskutieren? Scharfsinnig dieWelt betrachten? Vielleicht.“Doch für den Speller Pater Kulüketrifft das nicht zu. Er verbringt seineFreizeit auf Müllhalden. Nicht, weil derAbfall der Gesellschaft ihn zu tief-sinnigen Gedanken inspiriert, sondernweil er dort Menschen gefunden hat,die ihn interessieren: Müllmenschen,sie leben und arbeiten auf denMüllhalden.

    Mit diesen Überlegungen und Wortenbeginnt ein neuer Film über die Arbeitvon Pater Heinz Kulüke aus der Reihe„grenzenlos Das TV-Magazin derSteyler Missionare“.

    Gezeigt werden in diesem Film einigeStationen der täglichen Arbeit vonHeinz Kulüke:

    Der Vorlesungsbetrieb an der Uni-versität: Pater Kulüke versucht hierdie Verantwortlichen von morgenfür die Probleme undUngerechtigkeiten der Gesellschaftzu sensibilisieren.Der Besuch der Menschen, die aufden Müllhalden leben und arbeitenmüssen: Seit über 15 Jahrenkümmert sich Heinz Kulüke umdiese Menschen. Der Film blickt aufdiese Zeit zurück und zeigt Erfolgeseiner Arbeit.

    Die Sorge um die Frauen undMädchen aus dem Rotlichtmilieu: AufInitiative von Heinz Kulüke wurdenZentren für die Mädchen aus denRotlichtmilieus aufgebaut, in denensie sich erholen und Perspektiven füreine bessere Zukunft finden können.

    In nur 29 Minuten führt dieser Filmdem Zuschauer die wertvolle Arbeitvon Heinz Kulüke vor Augen. DerAktionskreis Pater Kulüke leiht Ihnenden Film gerne aus. Bitte wenden Siesich an ein Vorstandsmitglied.

    Wieder eindrucksvolle Bilder über

    die Arbeit von Heinz Kulüke liefert

    die neue DVD.

    12

  • Neben vielen Einzelspenden gab esauch in 2007 vielfältige Initiativen vonengagierten Personen und Gruppen,die Geld für die Arbeit von PaterKulüke erwirtschafteten. Hier nureinige Beispiele:

    Welcher Musiker träumt nicht davon,wenigstens ein Mal eine CD zuproduzieren mit selbst gesungenenaktuellen Hits? Dieser Traum wurdein diesen Tagen für die Schulband derHaupt- und Realschule Spelle zurWirklichkeit.Eigentlich fing es damit an, dass dieSpeller Musiklehrer MatthiasWocken, Rudi Konken und JörgRingling sowie der SozialpädagogeEwald Burke in einer Fachzeitschrifteinen Artikel lasen über eine Ham-burger Hauptschule. In Hamburg wares tatsächlich geglückt, in einemrichtigen Tonstudio mit Schülern eineCD mit aktuellen Hits zu kreieren.Warum sollte eine solche Idee nichtauch im emsländischen Spelle zurealisieren sein?Mit viel Idealismus gelang es den vierSpeller Kollegen tatsächlich, zuBeginn des Schuljahres 2006/2007Geld locker zu machen für dieAnschaffung eines schuleigenen

    Tonstudios in der Haupt- und Real-schule. Maßgeblich unterstützt wurdensie dabei von der Speller Ton- undLichttechnik Schülerfirma (SpelLiTon),welche seit mehreren Jahren sehrerfolgreich das schulische Leben musi-kalisch mitgestaltet.Diese technikbegeisterten Schülerbegannen unverzüglich mit derkomplizierten Einarbeitung in dieTechnik des „Digial Recording“.Nach einigen Rückschlägen war man mitBeginn des zweiten Schulhalbjahres soweit, dass die ersten Aufnahmeversuchebeginnen konnten. Die Musiklehrer RudiKonken und Jörg Ringling probten mitder siebenköpfigen Schulband intensivan der musikalischen Präsentation so

    CD-Verkauf

    Einzelinitiativen für die gute Sache

    13

    Das Cover der Schulband-CD; erstmalig

    mit eigener Technik eingespielt.

  • bekannter Titel wie: „Bad moonrising“, “, „Knocking on Heaven'sdoor“, „Tears in Heaven“, „I can seeclearly now“ und weiteren Titeln.Tatsächlich vermochte die neue, rechtkostspielige Technik Schüler wie auchLehrer in hohem Maß zu motivieren,so dass nach endlosen Proben an denWochenenden und in den Osterferienals Ergebnis eine wirklich perfekteMusik-CD vorlag. Passend zurSchulentlassungsfeier am 5.7.07 konnte

    die CD mit dem Titel „ringfrei“ sowohlin der Haupt- und Realschule als auchim Gemeindebüro käuflich erworbenwerden. Ausdrücklich wurde daraufhingewiesen, dass der Verkaufspreisbei etwa fünf Euro liegen würde. Mitjeder verkauften CD gehen zwei Euroan die „Aktion Pater Kulüke“. Wer alsodie technisch und gesanglich perfekteCD erwirbt, der kann gleichzeitigGutes tun.

    Die Schulband mit (von links)

    Julia Rodriguez, Marielle

    Schöneberg, Michelle

    Pätzold, Angelina Siemer,

    Marina Uesbeck, Mike

    Köster und Jennifer Schweer

    nahm die neue CD auf.

    Rudi Konken, Jörg Ringling,

    Matthias Wocken und Ewald

    Burke sorgten mit viel

    Idealismus dafür, das an der

    Haupt- und Realschule Spelle

    ein eigenes Tonstudio

    eingerichtet werden konnte.14

  • Pater Bickel bei Jörg Pilawa

    Das war der Quotenrenner am06.09.2007: 5,75 Millionen Bundes-bürger (19,4 %) sahen um 20:15 Uhr„Das Quiz mit Jörg Pilawa“ und mitPater Hermann Bickel (69) aus demMissionshaus St. Arnold. Zusammengewann er mit seinem ZauberfreundSiggi Schawe (53) 15.000 Euro undließ Moderator Jörg Pilawa als„Jungfrau von Hamburg“ schweben.Jörg Pilawa und sein Publikum hattenso einiges zu lachen über den Zauber-pater. Immer wieder lockerte PaterBickel seinen Rateauftritt mit Sprüchenauf. „Wir Lehrer sind Beamte, wirnehmen nichts an - nicht einmalVernunft“, sagte er, nachdem Modera-tor Pilawa verraten hatte, das seineFrau Lehrerin ist. Die Fragen beant-wortete das Zauber-Duo zunächstsicher. Das „Kartenhaus“ als Lügen-gebilde und „Schulen ans Netz“ alsBildungsoffensive gingen den beidennoch locker von den Lippen. PaterBickel patzte, als er „Ob-la-di, Ob-la-da“ von den Beatles mit „take it easy“fortsetzen wollte; „life goes on“ wärerichtig gewesen, Siggi Schawe rettetedie 5000-Euro-Frage durch sein„Veto“. „Kapität Flint“ von derSchatzinsel (10.000 Euro) war keinProblem für Schawe, Pater Bickelkannte sich bei der KontinentalsperreNapoleons aus. Doch die beidenwussten weder etwas von denseltenen Weitsprungrekorden nochvon Alexei Archipowitsch Leonow alserstem Weltraumspaziergänger.So war bei 15.000 Euro Schluss. Das

    Geld spendet Pater Bickel seinemSteyler Missionskollegen Pater HeinzKulüke, der sich auf den Philippinenum Straßenkinder undKinderprostituierte kümmert.

    Die “Zauberpater” ließen es sich

    nicht nehmen, eine Kostprobe ihrer

    Zauberkünste zu präsentieren.

    Von links: Pater Hermann Bickel,

    Moderator Jörg Pilawa, Siggi Schawe.

    15

  • Spenden kann auch Spaß machen

    So hieß das Motto von uns Kindern derKlasse 4 b. Wir malten und hingen selbstgemachte Plakate auf, auf denen stand:„Kuchen zu verkaufen. Spende an PaterKulüke. Verschiedene Kuchen, Muffins,Amerikaner, Mohnschnecken und noch vielesmehr verkaufen wir.“Viele Kinder und Lehrer kamen undspendeten und kauften. Der Erlös betrug106 Euro und ging an Pater Kulüke. Für denArbeitskreis Pater Kulüke nahmen FrauTenkleve und Frau Morhaus die Spende inEmpfang.

    Pater Kulüke schrieb uns am 23. Juni 2007:Liebe Mädchen,ich habe soeben von Eurer tollen Aktion zurUnterstützung unserer Projekte auf denMülldeponien der Insel Cebu gehört. Ich habemich sehr darüber gefreut. Euch allen ganzherzlichen Dank. Es ist schon bewegend,miterleben zu dürfen, wenn Kinder anderenKindern in Not helfen.Der Erlös in Höhe von € 110 aus demKuchenverkauf wird den Kindern derMülldeponie der Nachbarstadt von Cebu Citynamens Mandaue City zukommen. Da dieKinder dort häufig nicht genug Nahrunghaben und sich diese oder auch Süßwaren ausdem Müll suchen, werden wir für dieseKinder Essen kaufen. Auch für einigePlätzchen wird das Geld reichen. Ich binsicher, dass die Kinder sich sehr darüberfreuen werden.Im Namen all dieser Kinder darf ich Euchdann nochmals ganz herzlich für Euergroßzügiges Teilen danken.

    Liebe GrüsseHeinz Kulüke

    Die Verkäufer in Aktion.

    Geldübergabe an Elisabeth Tenkleve

    vom Aktionskreis Pater Kulüke.

    16

  • 90 Jahre kfd Beesten

    Nach dem feierlichen Gottedienstanlässlich der 90-Jahr-Feier derKatholischen FrauengemeinschaftDeutschlands hatte die kfd Beesten dieGemeinde zu einem Jubiläumsempfangunter Mitwirkung des Kinderchores„Betty's Bande“ unter Leitung vonBettina Striet in das Michaelhauseingeladen. An Elsbeth Vehr alsVertreterin des Aktionskreises PaterKulüke wurde ein Scheck über 1000Euro aus Erlösen von Veranstaltungender kfd Beesten überreicht. Im Namenvon Pater Heinz Kulüke, Philippinen,gratulierte Vehr zum 90-jährigenJubiläum und überbrachte Grüße undDankesworte von dem Speller Priesteraus Cebu City, der das Geld für dieSchulbildung der Kinder auf denMülldeponien der Insel Cebu ver-wenden werde. „Ihre finanzielle Hilfewird dazu beitragen, den Kindern vonden Mülldeponien eine gute Schul-bildung zu ermöglichen“, so Kulüke inseiner Glückwunsch-E-mail.

    Dr. Maria Spiegel auf der Müllkippe

    Die pensionierte Berliner Ärztin MariaSpiegel war auf den Phillipinen und hatdort gesehen, wie Menschen sich vonden Müllkippen ernähren. Sie hat eineStiftung gegründet, um den Menschenzu helfen, die nur eins kennen: EinLeben im Müll.Die Philippinen ist die älteste Demo-kratie Asiens - und gleichzeitig ein Land,in dem die Armen ihrem Schicksal oft

    einfach selbst überlassen werden. DieRegierung kümmert sich kaum,obwohl über 50 Prozent der 85 Mio.Einwohner (also rund 40 Mio.Menschen!) in bitterster Armut dahin-vegetieren.

    Folgender Bericht wurde im NDRRadio gesendet:Am Dorfeingang steht ein handge-maltes Schild. „LapLapu Village“ hatjemand darauf geschrieben. Aber dieBezeichnung „Dorf“ scheint über-trieben für die Ansammlung wind-schiefer Hütten, die in brütender Hitzemitten auf der Mactan-Mülldeponievon Cebu City stehen. Rund 2000Menschen wohnen hier. Sie lebendavon, dass sie täglich die Müllkippedurchwühlen. Metall sucht er, erklärteiner der Bewohner, während er miteiner Spitzhacke an einem Müllhaufenzerrt. Dann hat er was entdeckt, hebtdie Hacke hoch, streift mit dennackten Fingern den Dreck ab, einealte Coladose, wirft sie in einen Sack.Altmetall, Plastik, Holz, alles lässt sichweiterverkaufen zum Recyceln.Maria Spiegel aus Berlin ist sichtlichgeschockt. Sie ist hierher gereist, umzu erfahren, was es bedeutet, auf denPhilippinen arm zu sein. Mit ungläu-bigem Gesicht steht die 65jährige imMüll, und versucht, ihre Eindrücke zusortieren. Maria Spiegel: „Man ist sogeklatscht, möchte ich sagen, es istderart bedrückend, wie die Leute hierleben, man kann das gar nichtwiedergeben. Wenn man denkt, wiewir zu Haus leben, wir leben ins Sausund Braus und hier ist nicht mal für

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  • das Minimum an Leben gesorgt.“Die pensionierte Ärztin will Geldspenden, ihr privates Geld. Wievielgenau, sagt sie nicht, aber nach ihrenWorten geht es um eine beträchtlicheSumme. Im Internet hat sie recher-chiert, dass sich katholische Missionaredes Steyler Ordens um die Müllkippen-bewohner kümmern. Und ist vonBerlin über 30 Stunden hierher gereist.Maria Spiegel: „Der Hintergrund istder, dass ich hier bin, weil ich einsoziales Projekt gesucht habe, wasförderungswürdig ist, wo ich dannweiß, dass das Geld, was ich spendenmöchte, praktisch zu 100 % auchankommt.“Es ist heiß, 39 Grad. Wegen der Hitzeentzünden sich Plastik und Chemi-kalien im Müll oft von selbst und vonder Deponie steigt ein giftiger,süßlicher Rauch auf. Umweht dieHütten und die Menschen, die darinleben, spielende Kinder und auchMaria Spiegel, die mit einem SteylerMissionar durchs Dorf geht. Pater Tonyerklärt ihr, dass sein Orden hier eineSchule bauen will. Denn wenn sie lesenund schreiben können, haben zu-mindest die Kinder die Chance, spätereinmal die Mülldeponie zu verlassen.Dann bleibt der Pater vor einer Hüttestehen, die aus roten und grauenPlanken, Obstkistenresten undWellblech zusammen genagelt ist: EinRaum, in dem eine 12köpfige Familiewohnt, nachts auf dem Boden schläft.Es riecht nach Fäkalien und Urin.Kanalisation, fließendes Wasser gibt esnicht. Pater Tony erklärt, wie das Dorfentstanden ist.

    Pater Tony: „Dieses Dorf ist aus demgebaut worden, was die Menschen imMüll gefunden haben. Wir haben vordrei Jahren angefangen, den Menschenhier zu helfen. Über 300 Familienleben hier, ziehen sich alles, was siezum täglichen Leben brauchen -Schuhe, Pullover, Stühle, Bälle für dieKinder - aus dem Müll.“Die philippinische Regierung kümmertsich kaum um die arme Bevölkerung,obwohl über die Hälfte der Filippinosund damit etwa 40 Mio. Menschenunterhalb der Armutsgrenze von2 Dollar am Tag leben. Korruption seiein großes Problem, erklärt der Paterseinem Besuch aus Berlin. Und werarm sei, habe eben keine Lobby.Maria Spiegel hat schon so manchesgesehen in ihrem Leben. AberMenschen, die mitten im Müll ihreKinder bekommen und großziehen,das ist auch für sie neu.

    Maria Spiegel: „Ich war oft in Ostasienund habe schon einige Slums gesehen,aber in der Intensität wie das hier ist,oder so was Fürchterliches wie hier,habe ich das noch nie gesehen.“Die Steyler Missionare bieten auchmedizinische Gratisversorgung an.Dafür arbeiten sie mit der Organi-sation „Ärzte für die Dritte Welt“zusammen, die hier German Doctorsheißen. So fährt Maria Spiegel amnächsten Tag mit an die nahe liegendeKüste am gegenüberliegendenStadtrand von Cebu in einen anderenSlum. Die Menschen haben hier malvom Fischfang gelebt. Aber weil manüber 20 Jahre mit Dynamit gefischt hat,

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  • sind die Korallenriffe und die Fischetot, die Menschen mittlerweileunterernährt.Vor einer Holzhütte drängen sichschon dutzende Patienten. Frauen undKinder vor allem. Über 50 ist kaumeiner. Denn alt wird man im Slumnicht. Eigentlich wollte Maria Spiegelsich nur informieren, aber einer derbeiden Ärzte der „German Doctors“ist krank geworden. Schnell ent-schlossen hängt sich die Ärztin Spiegelein Stetoskop um den Hals und geht indie Hütte. Ein alter Billardtisch dientals Behandlungsliege. Eine Kranken-schwester übersetzt, was die Patientenauf Cebuano sagen. Eine Mutter hatihren Jungen auf den Billardtischgesetzt. Er hat eitrige Wunden an denFüßen. Ihr Sohn solle aufpassen, wenner sich verletzt, lässt Maria Spiegel derMutter übersetzen, während sie dieFüße des Kindes mit Jodtinktur be-streicht. Denn schon kleinste Wundenbeim Spielen sind hier gefährlich. Weilder Boden im Slum und viel mehr nochauf der Müllkippe voller Giftstoffe ist,infizieren sich die Wunden. Das kannschnell gefährlich werden. Wer hieroffene Wunden hat, ist oft binnenweniger Tage tot.Maria Spiegels German Doctors-Kollege ist Dietrich Busse, 67 Jahre alt,pensionierter Arzt aus Hannover.Auch er behandelt vor allem Infek-tionskrankheiten. Leuchtet einem Kindmit einer Lampe ins Auge, das voneinem weißlichen Film überzogen ist.Fast alle haben kranke Bronchien,Infektionen in Magen und Darm,Mangelerscheinungen. Seit acht

    Monaten arbeitet Busse hier. Jeden Tagin einem anderen Slum oder auf eineranderen Müllkippe.Dietrich Busse:„Naja, das ist so einFrühkapitalismus, der hier herrscht.Die Reichen, die bereichern sich. DieArmen bleiben auf der Strecke. Esheißt ja immer, die kriegen freieVersorgung in den Krankenhäusern,aber das steht nur auf dem Papier.“Maria Spiegel wischt sich mit einemFrotteelappen den Schweiß von derStirn, greift dann nach einer PackungAntibiotika. Für das Nötigste haben die„German Doctors“ Medikamentedabei. Die sponsorn sie zusammen mitden Steyler Missionaren. Aber wer insKrankenhaus muss, der hat kaum eineChance, das ist viel zu teuer. Viele ihrernoch jungen Patienten, beobachtet dieBerlinerin über den Tag, sind sehr sehrkrank. Es fällt der erfahrenen Ärztinschwer, ihre berufliche Distanz zubewahren. Maria Spiegel: „Wenn manaufgebrochene Tuberkulose-Lymph-knoten sieht, und weiß oder raus-kriegt, dass das in der Familie ist, danntut es einem schon wahnsinnig leid.“Drei Wochen hatte sie eigentlicheingeplant für ihre Entscheidung, ob siedie Missionare unterstützen will.Wollte sich in Ruhe eine Meinungbilden über die Situation vor Ort unddie Arbeit der Missionare. Aber schonheute, am zweiten Tag ist ihre Ent-scheidung klar. Die Steyler Missionbekommt ihr Geld. Damit zumindesteinige der Kinder hier in die Schulegehen können, statt auf der Müllkippearbeiten oder für immer im Slum lebenzu müssen.

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  • Vorschau 2008

    Der Schwerpunkt unserer Arbeit wirdin 2008 wieder bei der im Zweijahres-rhythmus stattfindenden Fahrradrallyeliegen. Hier gilt es auf den Erfahrungender letzten Jahre zu bauen und somitmöglichst viele Speller auf das Rad zubekommen.Am 22.6.07 werden drei verschiedeneRouten mit unterschiedlichen Längendie Radler durch die Samtgemeindeführen und an den bekannten Halte-stellen für Unterhaltung bzw. für dasleibliche Wohl sorgen.Am Wöhlehof treffen sich alle Radlerwieder, um beim gemütlichen Bei-sammensein mit Grillen und Getränkensowie einigen Überraschungen fürGroß und Klein den Tag zu beenden.Wer sich zuvor an jeder Haltestelleseine Radkarte abstempeln lässt, kannan der abschließenden Verlosungteilnehmen.

    Auch 2008 werden wir versuchen,attraktive Preise für die Gewinnerbereitzustellen.Wir freuen uns auf viele Radfahrer!

    Jahr für Jahr versuchen wir mit di-versen Aktionen Geld für die Arbeitvon Heinz Kulüke zu sammeln. Gernewürden wir auch von außen Ideen undAnregungen entgegen nehmen, die unshelfen, möglichst effektiv die Arbeit aufden Philippinen finanziell zuunterstützen.

    Haben Sie eine Idee?

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    22. Juni

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