AKREF-Nachrichten vom 15.11.2019 bis 22.11 · auch die Nummer zwei des "Rahbari Shura", des großen...

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AKREF-Nachrichten AKREF-Nachrichten vom 15.11.2019 bis 22.11.2019 vom 15.11.2019 bis 22.11.2019 Arbeitskreis für Religionsfreiheit - Menschenrechte - verfolgte Christen der Deutschen Evangelischen Allianz Ulrike C. Nyboer ( [email protected] ) 2007- 2019 Deutsche Evangelische Allianz e.V. | Realisation: b13 GmbH | Kontakt | Spenden | Impressum

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Arbeitskreis für Religionsfreiheit - Menschenrechte - verfolgte Christen der Deutschen Evangelischen Allianz

Ulrike C. Nyboer ( [email protected] )

2007- 2019 Deutsche Evangelische Allianz e.V. | Realisation: b13 GmbH | Kontakt | Spenden | Impressum

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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis

Afghanistan: Gefangenenaustausch

Bolivien: Gideonbibel in der Uniform fängt Kugel ab

Burkina Faso: Krise in der Sahel-Zone

China: Zum "Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte“

Deutschland: 200 Teilnehmer demonstrierten in Hamburg gegen Christenverfolgung

Deutschland: Brandenburg will verfolgte Christen aufnehmen

Deutschland: Ein Chinese wird Christ

Deutschland: Tagung in der Evangelischen Akademie Hofgeismar

Europa: Anfeindungen gegen Christen nehmen zu

Hong Kong: Katholische Kirche sieht sich als Vermittlerin

Irak: Gefährliche Zeiten

Iran: Nach Jahren in Haft weiter in die Verbannung

Israel: Neue US-Position zur Siedlungspolitik

Israel: Niederlande will Siedlungsprodukte nicht kennzeichnen

Kasachstan: Pastoren zu mehrjährigen Kerkerstrafen verurteilt

Kolumbien: Bischöfe laden zum Gebet ein

Kolumbien: Gewalt in verschiedenen Landesteilen

Kuba: José Daniel Ferrer im Hungerstreik

Nicaragua: Video dokumentiert Vorgehen gegen katholische Gemeinde

Nicaragua: “Humanitäre Hilfe ist kein Verbrechen”

Nigeria: 1.000 Euro für ein Kind

Paraguay: Ausschreitungen in lateinamerikanischen Ländern

Russland: Positive Neuerungen

Sri Lanka: Schwarzer Tag für die Menschenrechte

Syrien: Wann wird der Krieg endlich beendet sein?

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 20.11.2019

Afghanistan: GefangenenaustauschAfghanistan: Gefangenenaustausch“Ein notwendiger Schritt in Richtung Frieden““Ein notwendiger Schritt in Richtung Frieden“

Kabul (Fides) - „Die Entscheidung ist unter moralischen Gesichtspunkten schwierige zu akzeptieren, aber politischnotwendig, um den Konflikt zu lösen", so Pater Giovanni Scalese von den Barnabiten, Leiter der Missio sui iuris inAfghanistan über den gestrigen Gefangenenaustausch: drei maßgebliche Mitglieder der Taliban wurden aus einemGefängnis auf der US-amerikanischen „Bagram Air Base“ entlassen und reisten nach Doha in Katar aus. Im Austauschdagegen kamen zwei im August 2016 vom dem militanten islamistischen Haqqani-Netzwerk in Kabul entführte Professoren,der Amerikaner Kevin King (63) und den Australischen Timothy Weeks (50) sowie zehn afghanischen Soldaten frei."Wie kann man drei Männer freilassen, die wegen so schwerer Verbrechen angeklagt sind?", so Pater Scalese. Eine Frage,die viele Afghanen Präsident Ashraf Ghani zu diesem Zeitpunkt gerne stellen würden, der den Gefangenenaustausch, der amDienstag, dem 19. November vollzogen wurde, am vergangenen 12. November angekündigt hatte. Die Biographie der dreiMitglieder der Taliban ist unmissverständnlich: Anas Haqqani ist der Sohn des Gründers der gleichnamigen islamistischenTerrororganisation Jalaluddin Haqqani und der Bruder des derzeitigen Anführers des Netzwerks, Sirajuddin Haqqani, derauch die Nummer zwei des "Rahbari Shura", des großen Rates der Taliban, ist. Für das Haqqani-Netzwerk, das mit denTaliban verbunden ist, aber weitreichende Autonomie besitzt, war er eine Art "Botschafter". Der zweite ist Haji Malik Khan,der Bruder des Gründers Jaraluddin Haqqani, der 2011 gefangen genommen wurde. Und schließlich Qari Abdul RasheedOmari, der Militärkommandeur im Südosten Afghanistans. Nach 12 Jahren in Guantanamo war er verantwortlich für die denSektor der Selbstmordanschläge. Den dreien werden zahlreiche Massaker und blutige Anschläge zugeschrieben: Für vieleAfghanen ist es schwierig, ihre Freilassung zu akzeptieren. Es sei denn, sie führt zu konkreten Ergebnissen.Präsident Ghani, dem die Entscheidung von der Regierung Trump und den regionalen Mächten nahegelegt wurde,bezeichnete den Schritt als "eine bittere Entscheidung", um direkte Gespräche mit den Taliban zu führen, die bislangabgelehnt wurden, und damit die Gewalt zu verringern. "Die Politik muss den Mut haben, Entscheidungen zu treffen, diezwar moralische Verwirrung stiften können, aber für eine echte und friedliche Lösung des Konflikts unumgänglich sind", soPater Scalese. Die Freilassung der Taliban könnte die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Trumps Gesandtem ZalmayKhalilzad begünstigen. In Doha führte Khalilzad mit einer Taliban-Delegation monatelange Gespräche im Vorfeld einerVereinbarung, die einige Punkte beinhaltete: den Abzug ausländischer Truppen als Gegenleistung für die Beendigungjeglicher Beziehungen der Taliban zu Al-Qaida und zu dschihadistischen Gruppen mit globaler Tragweite; Beginn derGespräche mit der Regierung von Kabul; und schließlich ein Waffenstillstand. Der Text stand zur Unterzeichnung bereit, alsDonald Trump am 7. September das Ende der Gespräche bekanntgab. Der Austausch von Gefangenen ist eine Geste desgegenseitigen Vertrauens und soll die Entfernungen verkürzen. Es ist ein unumgänglicher Weg. "Die politische Lösung istunvermeidlich, es muss ein Kompromiss gefunden werden", so Pater Scalese abschließend.(GB) (Fides 20/11/2019)

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Penang (Fides) - Der gleichzeitige Bibel- und Koranunterricht fördert nach Ansicht der Parlamentarierin Norlela Ariffin vonder „People's Justice Party (PKR)“, gegenseitigen Respekt und Akzeptanz zwischen Religion sowie die friedliche Koexistenzin Malaysia. Die muslimische Politikerin ist Abgeordnete im Parlament des Staates Penang in der Föderation Malaysia. DieBibel in malaysischer Sprache sollte dabei nicht als "Bedrohung" des Glaubens der Muslime angesehen werden, sondern alsMöglichkeit, andere Religionen besser zu verstehen.Frau Ariffin organisiert und leitet die Frau seit 2017 in Zusammenarbeit mit der Religionsabteilung des StaatesUnterrichtsstunden für muslimische Schüler und stellt dabei einen Vergleich und eine Zusammenfassung zwischen desKoran und der malaysischen Bibelversion vor. "Muslime sollten nicht denken, dass sie nur durch Berühren einer Bibelunrein werden können", betont sie. Auf der anderen Seite werden auch ähnliche Unterrichtsstunden für nicht-muslimischeStudenten, um den Islam besser zu verstehen.Ihre Position verteidigte die muslimische Politikerin auch gegenüber dem Oppositionsführer, Datuk Muhamad Yusoff MohdNoor von der Barisan National Partei, der eine Anfrage zum Thema in der Legislativversammlung des Staates vorbrachte.Laut Ariffin sollten Muslime andere Religionen besser verstehen und dazu auch heilige Texte von Hindus und Buddhistenkennen. "Wir leben in einer multikulturellen Gesellschaft. Es ist wichtig, dass wir uns verstehen und mehr über den Glaubendes jeweils anderen erfahren, damit es keine Angst und Misstrauen gibt", betont sie.Ariffin forderte das Parlament auf, Vorurteile und Diskriminierungen in Bezug auf Religion oder ethnische Zugehörigkeit zuüberwinden und Frieden, Harmonie und Verständnis im Land zu fördern: "Niemand hat das Recht, die Gesellschaft zupolarisieren, vielmehr ist es notwendig, Respekt, Liebe und Akzeptanz für andere Religionen zu fördern."Malaysia ist ein multiethnisches, multikulturelles und multireligiöses Land. Die Bevölkerung setzt sich aus fast 32 MillionenMenschen zusammen, von denen über 60% Maaya-Muslime sind. Katholiken machen nur 4% der Bevölkerung aus.(SD) (Agenzia Fides 20/11/2019)

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 18.11.2019

Bolivien: Gideonbibel in der Uniform fängt KugelBolivien: Gideonbibel in der Uniform fängt KugelababPolizist in Bolivien überlebt – Betroffener spricht von einem „Wunder“Polizist in Bolivien überlebt – Betroffener spricht von einem „Wunder“

La Paz/Wetzlar (idea) – Eine kleine Bibel des Gideonbundes hat einem Polizisten in Bolivien vermutlich das Leben gerettet.Das bestätigte der Geschäftsführer des deutschen Gideonbundes, Johannes Wendel (Wetzlar), der EvangelischenNachrichtenagentur idea. Der Beamte trug die Bibel in seinem Uniformhemd. Er war bei Unruhen in der Stadt Yapacani(Region Santa Cruz) im Zuge der anhaltenden Regierungskrise eingesetzt, als mutmaßliche Anhänger des ins Exilgeflüchteten Präsidenten Evo Morales einen Schuss abfeuerten. Das Neun-Millimeter-Projektil blieb in der Bibel stecken, dieder Polizist über seinem Herzen in der linken Brusttasche trug. Der Mann sprach von einem „Wunder“. Die Tageszeitung „ElPeriodico“ zitierte einen Polizeisprecher mit den Worten: „Gott sei Dank hatte er eine Bibel, die das Projektil stoppte.“ DerGideonbund ist nach einem alttestamentlichen Richter benannt und wurde 1899 von Handelsreisenden gegründet. Er hatweltweit rund 280.000 Mitglieder in über 190 Ländern. Sie bringen die Heilige Schrift unter anderem auch in Schulen,Universitäten, Krankenhäuser und Gefängnisse. In Deutschland engagieren sich etwa 4.800 Christen in 220 Ortsgruppen desGideonbundes.

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 20.11.2019

Burkina Faso: Krise in der Sahel-ZoneBurkina Faso: Krise in der Sahel-ZoneDie Unsicherheit weitet sich auf verschiedene Staaten ausDie Unsicherheit weitet sich auf verschiedene Staaten aus

Ouagadougou (Fides) - "In der Sahelzone werden täglich grundlegende Menschenrechte verletzt: das Recht auf Leben, aufReligionsfreiheit, auf Bildung, auf Eigentum, auf Sicherheit", beklagen die Bischöfe von Burkina Faso, Niger, Ghana, Maliund der Elfenbeinküste einer gemeinsamen Erklärung, die am Ende eines Treffens in Ouagadougou, bei dem dieKirchenvertreter sich mit der Krise befassen, die Region aufgrund der Gewalt bewaffneter islamistischer Gruppen, die inweiten Gebiete von Mali, Niger und Burkina Faso aktiv sind, verwüstet. Insbesondere in Burkina Faso forderten Überfällebewaffneter Gruppen seit 2015 mehr als 700 Todesopfer und 500.000 Vertriebene und Flüchtlinge mussten ihre Heimatverlassen."Das Epizentrum der Unsicherheit war anfangs Mali, doch jetzt steht Burkina Faso im Mittelpunkt des Konflikts ", so PatrickYoussef, stellvertretender Direktor des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes für Afrika, während der Pressekonferenzauf dem Internationalen Forum in Dakar (Senegal) über Frieden und Sicherheit in Afrika zur Krise in der Sahelzone.Auch Vertreter der Länder, die bislang nur am Rande vom islamistischen Terrorismus betroffen waren, äußerten sich besorgtüber die Situation in den Nachbarstaaten. "Wir dürfen niemals denken, dass die terroristische Bedrohung nur anderebetrifft. Von dieser Bedrohung sind derzeit alle Länder der Welt betroffen. So ist es auch mit der Elfenbeinküste ", so derAußenminister der Elfenbeinküste, dessen Land im März 2016 Zielscheibe eines Terroranschlags in Grand Bassam war, aufdem Forum in Dakar.Der Kongress, der unter Leitung von Kardinal Philippe Nakellentuba Ouédraogo, Erzbischof von Ouagadougou, noch bis zum24. November unter dem Motto "Göttliche Barmherzigkeit: eine Gnade für unsere Zeit" tagt, befasst sich mit verschiedenenThemen, die mit der Krise in der Region zusammenhängen, von der Manipulation von Konflikten über die illegale undbrutale Ausbeutung natürlicher Ressourcen bis hin zu Missständen des internationalen Handels und der Vertiefung der Kluftzwischen reich und arm.(L.M.) (Fides 20/11/2019)

Ouagadougou (Fides) - "In der Sahelzone werden täglich grundlegende Menschenrechte verletzt: das Recht auf Leben, aufReligionsfreiheit, auf Bildung, auf Eigentum, auf Sicherheit", beklagen die Bischöfe von Burkina Faso, Niger, Ghana, Maliund der Elfenbeinküste einer gemeinsamen Erklärung, die am Ende eines Treffens in Ouagadougou, bei dem dieKirchenvertreter sich mit der Krise befassen, die Region aufgrund der Gewalt bewaffneter islamistischer Gruppen, die inweiten Gebiete von Mali, Niger und Burkina Faso aktiv sind, verwüstet. Insbesondere in Burkina Faso forderten Überfällebewaffneter Gruppen seit 2015 mehr als 700 Todesopfer und 500.000 Vertriebene und Flüchtlinge mussten ihre Heimatverlassen."Das Epizentrum der Unsicherheit war anfangs Mali, doch jetzt steht Burkina Faso im Mittelpunkt des Konflikts ", so PatrickYoussef, stellvertretender Direktor des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes für Afrika, während der Pressekonferenzauf dem Internationalen Forum in Dakar (Senegal) über Frieden und Sicherheit in Afrika zur Krise in der Sahelzone.Auch Vertreter der Länder, die bislang nur am Rande vom islamistischen Terrorismus betroffen waren, äußerten sich besorgtüber die Situation in den Nachbarstaaten. "Wir dürfen niemals denken, dass die terroristische Bedrohung nur anderebetrifft. Von dieser Bedrohung sind derzeit alle Länder der Welt betroffen. So ist es auch mit der Elfenbeinküste ", so derAußenminister der Elfenbeinküste, dessen Land im März 2016 Zielscheibe eines Terroranschlags in Grand Bassam war, aufdem Forum in Dakar.Der Kongress, der unter Leitung von Kardinal Philippe Nakellentuba Ouédraogo, Erzbischof von Ouagadougou, noch bis zum24. November unter dem Motto "Göttliche Barmherzigkeit: eine Gnade für unsere Zeit" tagt, befasst sich mit verschiedenenThemen, die mit der Krise in der Region zusammenhängen, von der Manipulation von Konflikten über die illegale undbrutale Ausbeutung natürlicher Ressourcen bis hin zu Missständen des internationalen Handels und der Vertiefung der Kluftzwischen reich und arm.(L.M.) (Fides 20/11/2019)

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 19.11.2019

China: Zum "Nationalen Aktionsplan WirtschaftChina: Zum "Nationalen Aktionsplan Wirtschaftund Menschenrechte“und Menschenrechte“VW muss sich an eigene Grundsätze haltenVW muss sich an eigene Grundsätze halten

( GfbV) GfbV) Am Wochenende hat die New York Times interne Dokumente der chinesischen Regierung veröffentlicht. Sieverdeutlichen die Systematik und das Ausmaß der willkürlichen Internierung von 1,5 Millionen Angehörigen dermuslimischen Minderheiten der Uiguren, Kasachen und Kirgisen. Uiguren, Kasachen und Kirgisen. In der betroffenen Region Xinjiang sind viele westlicheUnternehmen aktiv.

Die Volkswagen AG unterhält dort gemeinsam mit einem chinesischen Partner eine Fabrik. „Aufgrund der hohen Zahl anInhaftierten ist es sehr wahrscheinlich, dass auch Angestellte von VW in den Lagern sitzen“, erklärt Hanno Schedler,Referent für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). „DerVolkswagen-Konzern hat eine Verantwortung gegenüber diesen Mitarbeitern. Die Unternehmensführung in Wolfsburg mussvon den chinesischen Behörden Aufklärung über ihr Schicksal einfordern.“ Zudem solle sich der Automobilherstelleröffentlich dafür aussprechen, dass die Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Xinjiang aufhören und die Lager geschlossenwerden.

„Wie wir aus den geleakten Dokumenten wissen, ist die Sprache der chinesischen Behörden biologistisch: Sie verwendetBegriffe wie ‚Virus’, den es auszumerzen gelte“, so Schedler. Gerade Deutschland, und auch VW, müssten hier besondersaufmerksam sein. Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass Unternehmen, die in Xinjiang produzieren, sich an den„Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte“ von 2016 hielten. Dieser sieht unter anderem vor, dass„Unternehmen […] bei ihrer Geschäftstätigkeit nachteilige menschenrechtliche Auswirkungen verhüten und mildern[sollen].“

Im sogenannten Code of Conduct der Volkswagen AG, den neben anderen VW-Managern auch der VorstandsvorsitzendeHerbert Diess unterzeichnet hat, sind der Respekt international anerkannter Menschenrechte und die Unterstützung derBeachtung dieser Rechte explizit festgeschrieben. Diess hatte im April dieses Jahres in einem Interview erklärt, nichts vonder Existenz der Umerziehungslager zu wissen. In einer späteren Stellungnahme hatte VW das revidiert. „Nach derVeröffentlichung der internen Dokumente in der New York Times muss die Volkswagen AG jetzt deutlich machen, mitwelchen Maßnahmen sie sich an selbstauferlegte Unternehmensgrundsätze hält“, fordert Schedler.

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 18.11.2019

Deutschland: 200 Teilnehmer demonstrierten inDeutschland: 200 Teilnehmer demonstrierten inHamburg gegen ChristenverfolgungHamburg gegen ChristenverfolgungChristen in Pakistan weiter unter DruckChristen in Pakistan weiter unter Druck

Die pakistanische Menschenrechtsanwältin und katholische Christin Aneeqa Maria Anthony.

© idea/Städter

Hamburg (idea) – Nach der Freilassung der Christin Asia Bibi aus pakistanischer Haft im Oktober 2018 hat sich die Lage derChristen im Land nicht verbessert. Das sagte die pakistanische Menschenrechtsanwältin und katholische Christin AneeqaMaria Anthony (Lahore) bei einer Lichterkette gegen Christenverfolgung am 16. November in Hamburg. Nach wie vorwollten Islamisten, die Asia Bibi wegen angeblicher Gotteslästerung angefeindet hatten, sich an anderen Christen im Landrächen. Bibi konnte im Mai 2019 nach Kanada ausreisen. In vielen weiteren Fällen seien Christen wegen angeblicherBlasphemie angeklagt. Doch Richter verschleppten die Verfahren, weil sie unter dem Druck radikaler Muslime sich nichttrauten, Entscheidungen zu fällen. Angeklagte säßen deshalb oft lange hinter Gittern, bevor Beweise, die sie entlasten,geprüft würden. Angehörige religiöser Minderheiten würden jeden Monat zu Hunderten Opfer gewalttätiger Übergriffe, soAnthony weiter. Junge Frauen und Mädchen würden entführt, vergewaltigt, zwangsweise verheiratet und bedrängt, sichzum Islam zu bekehren. Von den rund 200 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei ProzentChristen und zwei Prozent Hindus.

Bei Auslandsbesuchen für Religionsfreiheit einsetzenBei Auslandsbesuchen für Religionsfreiheit einsetzen

Der frühere FDP-Obmann im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages, Burkhardt Müller-Sönksen (Hamburg),forderte die Bundesregierung auf, sich bei Besuchen im Ausland mehr für Religionsfreiheit einzusetzen. Dies sollten dieChristen hierzulande stärker einfordern.

IGFM: Christen sind die größte Gruppe der religiös VerfolgtenIGFM: Christen sind die größte Gruppe der religiös Verfolgten

Veranstalter der Demonstration mit 200 Teilnehmern war die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). DerenReferentin für Religionsfreiheit, Michaela Koller (Frankfurt am Main), würdigte das Engagement von Anthony. Trotzmehrfacher Anschläge auf sie setze sie sich weiter für Minderheiten ein. Besonders beeindruckt zeigte sich Koller davon,dass gerade christliche Menschenrechtler auch für die Religionsfreiheit anderer Glaubensüberzeugungen aktiv seien.Allerdings stellten Christen selbst „die größte Gruppe unter den religiös Verfolgten dar“.

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 19.11.2019

Deutschland: Brandenburg will verfolgteDeutschland: Brandenburg will verfolgteChristen aufnehmenChristen aufnehmenDer Koalitionsvertrag von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen sieht das vorDer Koalitionsvertrag von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen sieht das vor

Potsdam (idea) – Das Bundesland Brandenburg will verfolgte Christen und andere besonders Schutzbedürtige aufnehmen.Das sieht der Koalitionsvertrag vor, den SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen beschlossen haben. Wie es darin heißt, wirdin Abstimmung mit den Kirchen ein Aufnahmekontingent für verfolgte Christen festgelegt. Außerdem werde man einAufnahmeprogramm für besonders schutzbedürftige Menschen auflegen. „Für beide Programme sehen wir insgesamtjährlich 200 Personen vor“, heißt es in dem Vertrag. Darin gehen die Parteien ferner auf die Freiheit der Religionsausübungim Land ein. So unterstütze die Koalition „alle Religionsgemeinschaften, die sich dem Grundgesetz verpflichtet fühlen“. DieStaatskirchenverträge sollen angepasst und die Zusammenarbeit mit den Kirchen durch Treffen der Kirchenleitungen mitder Landesregierung fortgeführt werden. Auch die „Entwicklung jüdischen Lebens“ in Brandenburg soll weiter unterstütztwerden, etwa durch die Fertigstellung einer Synagoge in der Landeshauptstadt. Zu den islamischenReligionsgemeinschaften heißt es, auch sie „haben einen Platz in Brandenburg“. Bei der Landtagswahl am 1. Septemberwar die SPD mit 26,2 Prozent der Stimmen stärkste Kraft geworden. Dahinter folgten die AfD (23,5 Prozent), die CDU (15,6Prozent) und Bündnis 90/Die Grünen (10,8 Prozent). Auch „Die Linke“ und die Freien Wähler schafften mit 10,7 Prozentbzw. 5,0 Prozent den Einzug in den Landtag.

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 17.11.2019

Deutschland: Ein Chinese wird ChristDeutschland: Ein Chinese wird ChristEin Porträt von idea-Redakteur Klaus RöslerEin Porträt von idea-Redakteur Klaus Rösler

(idea) In einer Landeskirche wäre er stellvertretender Regionalbischof. Aber der Chinese Yaoyu Xu (Waldkraiburg) istFreikirchler – und amtiert deshalb „nur“ als stellvertretender Leiter des Landesverbandes Bayern im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) – ehrenamtlich. Ein Beispiel für eine gelungene Integrationin Deutschland. Yaoyu Xu (Yaoyu Xu (57) stammt aus dem Süden Chinas. Er war überzeugter Kommunist. 1988 wurde er vom Staat ausgewählt, um zweiJahre lang in Deutschland zu studieren. Sein Auftrag: Er sollte sich so viel Wissen aneignen wie möglich, um dann amtechnologischen Aufbau Chinas mitzuwirken.

Massaker in PekingMassaker in Peking

Während er in Deutschland war, protestierten in China Studenten für mehr Freiheit. Am 4. Juni 1989 eskalierte die Lage. Diekommunistische Regierung beendete die Proteste der Demokratiebewegung auf dem „Platz des Himmlischen Friedens“ inPeking gewaltsam. Schätzungen zufolge kamen dabei bis zu 3.000 Menschen ums Leben. Hunderte wurden verhaftet. DieBerichte über das Massaker hatten für Yaoyu Xu in Deutschland Folgen: Sein Glaube an den Kommunismus zerbrach. Erkonnte nicht länger an die Staatsdoktrin von einer Nation, geprägt von Gleichheit, Glück und Zufriedenheit für alle,glauben. Klar war ihm: Nach China kehrst du nicht zurück. Er fing an, über den Sinn des Lebens nachzudenken. In dieserLage wurde er von einem Bekannten eingeladen, die Bibel zu lesen. Das tat er. Dadurch grübelte er wochenlang über dieFrage nach, ob es Gott wirklich gibt. Schließlich versuchte er es mit einem einfachen Gebet: „Himmlischer Vater, ich dankedir.“ Das hatte Folgen. Er spürte ein unbekanntes Gefühl der Freude in sich. Doch es gab noch kein Happy End. Denn je mehrer über Gott im Alten Testament las, umso mehr fürchtete er sich vor ihm. Yaoyu Xu war klar, dass er als Sünder letztlich vordem heiligen Gott nicht bestehen konnte. Schließlich hörte er in einer Gemeinde ein Lied, in dem es in einer Strophe heißt:„Es ist Kraft in dem Blut“. Es geht darin um die Erlösung durch Jesus Christus. Das ging ihm durchs Herz. Er wusste, dassGott ihm vergeben hatte.

Eine Gebetserhörung mit FolgenEine Gebetserhörung mit Folgen

Seine Ehefrau Qiuhua ist ebenfalls Christin. Er hatte die Betriebswirtin vor seiner Ausreise nach Deutschland kennengelernt.Nach der Niederschlagung der Demokratiebewegung lud er sie ein, zu ihm nach Deutschland zu kommen. Doch alleVersuche, an die nötigen Papiere zu gelangen, scheiterten. Da erinnerte sie sich daran, dass sie als 12-Jährige einmal eineKirche besuchen wollte, die Familie ihr das aber verboten hatte. Nun wandte sie sich an den Gott der Christen: „Wenn es dichgibt, hilf mir.“ Zwei Wochen später bekam sie die Dokumente. Und beschloss, Christin zu werden. 1990 heirateten diebeiden. Sie zogen nach Siegen, wo Yaoyu Xu Maschinenbau studierte.

Auch Verwandte wurden ChristAuch Verwandte wurden Christ enn

Sie hielten sich zur Freien evangelischen Gemeinde im Ortsteil Geisweid. Dort wurden sie 1996 getauft. Nach dem Studiumzogen sie aus beruflichen Gründen nach Bayern um. Yaoyu Xu arbeitete als Projektleiter in einem Unternehmen, das Öl- undGasunternehmen betreut. Die Familie, zu der zwei erwachsene Söhne gehören, schloss sich in Waldkraiburg den Baptistenan. Zunächst wurde Yaoyu Xu dort zum Diakon berufen, später zum Ältesten. 2018 wurde er in den Landesverband gewählt,zu dem 61 Gemeinden mit über 6.100 Mitgliedern gehören. Seit diesem Jahr amtiert er als stellvertretenderLandesverbandsleiter. Inzwischen sind auch viele Verwandte in China Christen geworden: „Das ist ein Wunder Gottes.“

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 19.11.2019

Deutschland: Tagung in der EvangelischenDeutschland: Tagung in der EvangelischenAkademie HofgeismarAkademie HofgeismarChristine Schirrmacher: „Der Islamismus erhebt politische Machtansprüche, die religiös bemäntelt werden“Christine Schirrmacher: „Der Islamismus erhebt politische Machtansprüche, die religiös bemäntelt werden“

(Bonn, 18.11.2019) Bei der Tagung „Extremismus, Ideologie und Gewalt“ in der Evangelischen Akademie Hofgeismarvertrat die Professorin für Islamwissenschaft in Bonn und Leuven, Christine Schirrmacher, die Auffassung, dassSelbstmordattentate vorrangig politische Ziele durchsetzen sollen, die religiös aufgeladen werden. „Wenn islamistischeBewegungen Selbstmordattentate und Märtyrertum als Pflichtenlehre des frühen Islam verkaufen, geht es im Kern umpolitische Machtansprüche, die religiös bemäntelt werden“, so Schirrmacher wörtlich.

In ihrem Vortrag „Ideologische Rechtfertigungen von Selbstmordattentaten und Märtyrertum als ‚Kampf auf dem WegGottes‘ in islamistischen Bewegungen der Gegenwart“ vertrat Schirrmacher, die regelmäßig Bundesbehörden und Politik inSachen Islamismus berät, die Auffassung, dass Islamisten weniger den klassischen Positionen der islamischen Theologiefolgten, sondern sich ihre eigene Lehre zurechtmachten.

Im Koran, so Schirrmacher, nehme der Begriff „shahid“ (Zeuge) in der Bedeutung des „Märtyrers“ nur eine marginaleStellung ein. Die Frage, wer überhaupt als Märtyrer zu betrachten sei und wer den von islamischen Theologen rundherausverurteilten Selbstmord begehe, werde seit Jahrhunderten kontrovers diskutiert. Das Märtyrertum aktiv zu suchen oder essogar zum Kriterium von Glaube und Unglaube zu machen, werde bis heute von den meisten muslimischen Theologenverurteilt.

Schirrmacher verwies darauf, dass das Märtyrertum im 20. Jahrhundert im Nahen Osten erst von säkular-nationalistischenBewegungen eingesetzt wurde. Erst aufgrund von deren Erfolgen mit Selbstmordattentaten seien diese von islamistischenGruppierungen übernommen und im Nachhinein theologisch aufgewertet worden.

Obwohl, so Schirrmacher weiter, islamistische Bewegungen sich mit den Etiketten rigoroser Rechtgläubigkeit,theologischer Kompromisslosigkeit und puristischer Strenge schmückten, nähmen sie de facto theologischeLiberalisierungen vor und deuteten klassisch-theologische Konzepte um. „So geben sie Frauen die Erlaubnis, in den Krieg zuziehen (wie zuletzt beim IS) und selbst Märtyreroperationen durchzuführen“, so Schirrmacher wörtlich.

Zuletzt hatte Christine Schirrmacher 2017 zum Islamismus an der Evangelischen Akademie Hofgeismar referiert. Auf derTagung „Islamistischer Terror – Herausforderung für die freie Gesellschaft“ refererierte sie seinerzeit über „al-Qaida,Salafismus und Islamischer Staat (IS): Geschichtliche, politische und theologische Ursachen für ihre Attraktivität im NahenOsten und Europa“.

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Downloads und Links:

Foto 1: Christine Schirrmacher in der Evangelischen Akademie Hofgeismar© BQ/Esther Schirrmacher

Foto 2: Das Hauptgebäude der Evangelischen Akademie Hofgeismar© BQ/Esther Schirrmacher

Foto 3: Die Evangelischen Akademie Hofgeismar vom Park aus gesehen© BQ/Esther Schirrmacher

Das Tagungsprogramm: https://cloud.akademie-hofgeismar.de/2019/115986.pdf

Internetseite der Evangelischen Akademie Hofgeismar: https://www.akademie-hofgeismar.de

Bericht zur Tagung 2017: https://akademie-hofgeismar.de/aktuell/index_670.php

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 19.11.2019

Europa: Anfeindungen gegen Christen nehmenEuropa: Anfeindungen gegen Christen nehmenzuzuBeobachtungsstelle verzeichnet 325 Vorfälle im Jahr 2018Beobachtungsstelle verzeichnet 325 Vorfälle im Jahr 2018

Wien (idea) – In Europa nehmen Anfeindungen und Übergriffe gegen Christen zu. Das geht aus dem Jahresbericht der„Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen“ (Wien) hervor. Sie verzeichnete im vergangenenJahr 325 antichristliche Vorfälle in 14 Ländern. 2015 lag die Zahl der Attacken auf Christen noch bei 180. 2016 waren es 250und im Jahr darauf 275. Wie es im Bericht heißt, nimmt Vandalismus deutlich zu, insbesondere absichtlich gelegte Brändein Kirchen. Die Zahl der Gewalttaten gegen christliche Asylbewerber in Flüchtlingsunterkünften gehe zwar zurück, dieskönne aber vor allem auf die Schließung vieler solcher Unterkünfte zurückzuführen sein. Wie die Leiterin derBeobachtungsstelle, Ellen Fantini, erklärte, erfassen europäische Behörden wie die „Organisation für Sicherheit undZusammenarbeit“ im „Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte“ hassmotivierte Übergriffe. Ihre Berichteergäben aber kein vollständiges Bild. In vielen Ländern würden noch immer keine Daten über Verbrechen gegen Christenerhoben. Ziel der Beobachtungsstelle sei es, Opfer von Intoleranz und Diskriminierung zu ermutigen, ihre Geschichten zuerzählen und Menschen dafür zu sensibilisieren, dass das Phänomen ernst genommen werden müsse. Man wolle in keinemFalle die Situation von europäischen Christen mit der in anderen Teilen der Welt vergleichen und so die Brisanz der dortigenVerfolgung kleinreden.

Vorfälle auch in Deutschland gestiegenVorfälle auch in Deutschland gestiegen

Auch in Deutschland wächst die Zahl antichristlicher Vorfälle. 2018 waren es 66, neun mehr als im Vorjahr. Ziel derÜbergriffe waren meist Kirchengebäude, etwa durch gelegte Brände sowie die Zerstörung von Kirchenfenstern oder Kreuzen.So warfen am 29. August 2018 sechs Jugendliche Steine gegen die Fassade und in die Fenster der evangelisch-lutherischenKirche Sankt Simeon in Berlin und riefen dabei „Allahu Akbar“ (Allah ist größer). Die Beobachtungsstelle dokumentierteauch den Fall des katholischen Historikers Michael Hesemann, dessen Benutzerkonto bei Facebook für 30 Tage gesperrtwurde, weil er sich kritisch über den Einfluss des Islams – insbesondere auf Deutschland – geäußert hatte. Der Bericht greiftdarüber hinaus Dutzende Fälle auf, bei denen religiöse Studentengruppen – unter ihnen auch christliche – an Universitätenausgegrenzt wurden. Die SMD (Studentenmission in Deutschland) hatte die Vorfälle zusammengetragen. So sei diesenGemeinschaften unter anderem nicht erlaubt worden, Räumlichkeiten der Universitäten zu nutzen oder Flugblätter zuverteilen. Christlichen Gruppen sei die Anerkennung vorenthalten worden, beispielsweise mit der Begründung, dassReligion auf dem Campus keinen Platz habe. Die Beobachtungsstelle hat nach eigenen Angaben seit 2005 gut 2.600individuelle Fälle in Europa bekanntgemacht, in denen Christen diskriminiert wurden.

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 20.11.2019

Hong Kong: Katholische Kirche sieht sich alsHong Kong: Katholische Kirche sieht sich alsVermittlerinVermittlerinHongkong-ProtesteHongkong-Proteste

Nachdem sich Christen vor allem am Anfang der Proteste in Hongkong einmischten, sind sie nun zunehmend uneins. DieKatholische Kirche trete nun als Vermittlerin zwischen den verhärteten Fronten auf, sagt eine China-Expertin am Dienstag ineinem Radiointerview.

„Die Christen insgesamt waren vor allem am Beginn der Proteste deutlich sichtbar“, sagte Katharina Wenzel-Teuber demDomradio über die angespannte Lage in Hongkong. Sie ist Mitarbeiterin des katholisch orientierten „China Zentrums“, dassich für kulturelle und religiöse Verständigung zwischen dem Westen und China einsetzen will. „Es gab Gebetstreffen vorden großen Demonstrationen. ‚Sing Halleluja to the Lord‘ war eine Zeit lang sogar so eine Art Hymne der Proteste.“Angesichts der Gewalt auf beiden Seiten falle es Christen aber immer schwerer, sich zu positionieren, so die Expertin.

Generell herrsche unter den Hongkongern Verunsicherung. Die Proteste konzentrierten sich mittlerweile auf dieUniversitäten. Gerade die radikalen Demonstranten seien oftmals sehr jung. Niemand wisse, ob es einen friedlichen Auswegaus der zerfahrenen Situation gebe.

Aus „Kakerlaken“ und „Hunden“ sollen „Menschen“ werdenAus „Kakerlaken“ und „Hunden“ sollen „Menschen“ werden

Die Katholische Kirche sehe sich daher nun als Vermittlerin zwischen der Polizei und den Demonstranten. Der HongkongerWeihbischof Joseph Ha habe gesagt: „Gott kann uns helfen, dass wir uns nicht gegenseitig als Kakerlaken und Hunde,sondern als Menschen sehen.“ Die Polizei nennt die Demonstranten abschätzig „Kakerlaken“, während die Polizisten als„Hunde“ diffamiert werden. Angesichts der schwierigen Lage hofft Wenzel–Teuber auch auf ein göttliches Eingreifen:„Natürlich sollte man auch die Kraft des Gebets in einer solchen verfahrenen Situation - gerade, wenn es auch noch vonverschiedenen Religionen kommt - nicht unterschätzen.“

Die Massenproteste in Hongkong gegen die pekingfreundliche Regierung begannen im Sommer dieses Jahres. Sie richtetensich anfangs gegen ein Gesetz, nach dem Häftlinge an die Volksrepublik China ausgeliefert werden können. Das Gesetzwurde Ende Oktober zurückgezogen. Die Proteste gehen trotzdem weiter, da die Demonstranten einen zu hohen Einfluss derVolksrepublik China auf Hongkong beklagen. Die Metropole war bis 1997 eine britische Kolonie, bevor die britischeRegierung die Staatshoheit an China abgab. Seitdem ist Hongkong eine Sonderverwaltungszone, in der freieMarktwirtschaft und Demokratie herrschen. Großbritannien und China hatten sich darauf geeinigt, dass diese Regelungnach dem Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“ 50 Jahre lang gelten solle.

Von: Nicolai Franz aus Christliches Medienmagazin pro

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 18.11.2019

Irak: Gefährliche ZeitenIrak: Gefährliche Zeiten(AVC) Pastor Jules hat Verfolgung persönlich erfahren: Unter Saddam Hussein war er gefangen und wartete in derTodeszelle auf seine Hinrichtung. Diese Woche hätte er am Kongress Christenverfolgung sprechen sollen. Aber in derangespannten Situation wollte er seine Gemeinde nicht alleine lassen. Er berichtet, dass die Situation in der Region für dieChristen besonders gefährlich ist. Kämpfe, Unruhen und die Angst, entführt zu werden, sind allgegenwärtig. Da dieKommunikation in soziale Medien von der Regierung überwacht wird, besteht die Gefahr, dass christliche Aktivitäten vonder Regierung entdeckt und unterdrückt werden.

Wir beten ...Wir beten ...

> um Schutz vor Entführungen und Verletzungen durch Kämpfe und Unruhen,

> um offene Türen für die Verkündigung des Evangeliums,

> um Gasmasken, Medikamente, Zelte, Decken und Sauerstoff zum Schutz vor Gasangriffen,

> dass die Christen durch soziale Medien nicht in Gefahr geraten und Gott ihre Aktivitäten vor der Regierung verbirgt.

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 20.11.2019

Iran: Nach Jahren in Haft weiter in dieIran: Nach Jahren in Haft weiter in dieVerbannungVerbannungNeuigkeiten von angeklagten und verurteilten ChristenNeuigkeiten von angeklagten und verurteilten Christen

Ebrahim FirouziEbrahim Firouzi hat seit 2013 mehrere aufeinanderfolgende Haftstrafen wegen seines Glaubens verbüßthat seit 2013 mehrere aufeinanderfolgende Haftstrafen wegen seines Glaubens verbüßt

(AKREF berichtete).

Am 26. Oktober – dem letzten Tag seiner Haft – wollte der Direktor des Rajaei-Shahr-Gefängnisses Ebrahim direkt in dieVerbannung nach Sarbaz schicken. Man gewährte ihm jedoch etwas Zeit, um persönliche Angelegenheiten zu regeln. Am 12.November traf er im äußersten Südosten des Landes in der Stadt Sarbaz nahe der pakistanischen Grenze ein. Ebrahim mussdort täglich beim örtlichen Gericht vorstellig werden und konnte eine Wohnung mieten.

Bitte beten Sie …Bitte beten Sie …

dass Jesus Christus Ebrahims Wohnung zu einem Ort des Segens macht.

dass Ebrahim neue Freunde findet und er in seinem Glauben gestärkt wird.

dass Gott Ebrahim beschützt.

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Ismaeil Maghrebinejad – Teilerfolg bei jüngster AnhörungIsmaeil Maghrebinejad – Teilerfolg bei jüngster Anhörung

Am 2. November fand in Shiraz die Berufungsverhandlung von Ismaeil Maghrebinejad (65) statt, der im Januar verhaftetwurde. Die Anhörung verlief positiv, Ismaeil erhielt die Gelegenheit, zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen Stellung zubeziehen. Dazu zählten „staatsfeindliche Propaganda und Verunglimpfung heiliger iranischer Institutionen“, „Apostasie“(Abfall vom islamischen Glauben) sowie eine Anklage wegen der Unterweisung einer christlichen Familie im Glauben.Während die ersten beiden Punkte fallengelassen wurden, bleibt der dritte Punkt weiter bestehen. Für den weiterenProzessverlauf ließ das Gericht den von Ismaeil benannten Anwalt zu.

Bitte beten Sie …Bitte beten Sie …

für einen guten Ausgang des Verfahrens.

um Kraft und inneren Frieden für Ismaeil und seine Familie.

Danken Sie für die positiven Ergebnisse der Berufungsverhandlung.

Pastor Victor Bet-Tamraz und andere – Verhandlungen mehrfach verschobenPastor Victor Bet-Tamraz und andere – Verhandlungen mehrfach verschoben

Am 30. August hatten wir zuletzt von dem bevorstehenden Gerichtstermin für Pastor Victor Bet-Tamraz, seine FrauShamiram sowie mehrere verurteilte Christen berichtet, deren Berufungsanträge bei dieser Gelegenheit zusammenverhandelt werden sollten. Sie sind zu Haftstrafen zwischen fünf und 15 Jahren verurteilt worden. Die für den 3. Septemberangesetzte Verhandlung fand nicht statt, da der zuständige Richter nicht erschien. Für den 13. November war ein weitererAnhörungstermin festgelegt worden. Neben Pastor Victor und seiner Frau waren unter anderem die beiden Konvertiten AminNader Afshari und Kavian Fallah Mohammadi betroffen (verhaftet während einer Weihnachtsfeier im Dezember 2014).

Nun wurde auch die Berufungsverhandlung vom 13. November mit der Begründung verschoben, das Gericht sei „zubeschäftigt“. Einer der Verurteilten, Kavian, vermutet, der wahre Grund sei die Entschlossenheit von Pastor Victor, im Iranzu bleiben. Hintergrund: Eine häufig geübte Praxis der iranischen Behörden besteht darin, Leiter der christlichenGemeinden zur Flucht ins Ausland zu drängen und dadurch die Gemeinden zu schwächen.

Bitte beten Sie …Bitte beten Sie …

dass die Berufungsverhandlung bald stattfindet und die langjährigen Haftstrafen deutlich reduziert werden.

dass der Heilige Geist allen Verurteilten beisteht und sie auch im Gefängnis mutig ihren Glauben leben.

Dass Jesus fähige Leiter für die zahlreichen Untergrundgemeinden beruft und sie geistlich versorgt werden.

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 19.11.2019

Israel: Neue US-Position zur SiedlungspolitikIsrael: Neue US-Position zur SiedlungspolitikDie US-Regierung sieht die Siedlungen nicht mehr als völkerrechtswidrig anDie US-Regierung sieht die Siedlungen nicht mehr als völkerrechtswidrig an

Washington/Stuttgart/Dresden (idea) – Christliche Israelfreunde haben die neue Position der USA zur israelischenSiedlungspolitik begrüßt. US-Außenminister Mike Pompeo hatte am 18. November in Washington erklärt, die US-Regierungsehe den Bau jüdischer Siedlungen im Westjordanland nicht mehr „per se“ als Verstoß gegen das Völkerrecht an. Bisherhatten die Vereinigten Staaten ebenso wie die Europäische Union (EU) und die Vereinten Nationen (UNO) die Ansichtvertreten, die Siedlungen seien nach internationalem Recht illegal. Diese Einschätzung habe den Friedensprozess im NahenOsten nicht vorangebracht, sagte Pompeo zur Begründung für den Kurswechsel. Der deutsche Zweig der InternationalenChristlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ/Stuttgart) erklärte dazu auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea,die neue Position der US-Regierung entspreche dem Völkerrecht und den historischen Rechten des jüdischen Volkes. Sie seifür den Frieden förderlicher als die bisherige Ablehnung des israelischen Siedlungsbaus. Nach den Grundsätzen desVölkerrechts gelte das Westjordanland als „umstrittenes Gebiet“, dessen endgültiger Status in direkten Gesprächenzwischen Israel und den Palästinensern festgelegt werden sollte. Bis dahin sei die freiwillige Präsenz jüdischer Gemeindenin diesen Gebieten rechtmäßig. Die geänderte Haltung der USA fördere außerdem den Friedensprozess. Die bisherigeAblehnung des Siedlungsbaus habe in den vergangenen Jahrzehnten nur zu einer Verhärtung der palästinensischenForderungen geführt. Die ICEJ vertritt nach eigenen Angaben Millionen von Christen aus über 125 Ländern, die Israel unddem jüdischen Volk in Liebe und Solidarität verbunden sind. Sie bezeichnet sich als die größte christlich-zionistischeOrganisation mit Zweigstellen in über 90 Nationen.

Viele Palästinenser leben in guter Nachbarschaft mit den SiedlernViele Palästinenser leben in guter Nachbarschaft mit den Siedlern

Der Vorsitzende der Sächsischen Israelfreunde, Lothar Klein (Dresden), bezeichnete die neue Rechtsauffassung der USAgegenüber idea als „mutigen Schritt Richtung Wahrhaftigkeit“. Im Oslo-Abkommen von 1993 habe die damaligepalästinensische Führung unter Yassir Arafat die jüdischen Siedlungen im Westjordanland faktisch anerkannt. VielePalästinenser lebten heute „in guter Nachbarschaft mit den sogenannten jüdischen Siedlern, die in ihren KommunenInfrastruktur und Arbeitsplätze auch für die arabischen Familienväter geschaffen haben“, so Klein.

Die Linke: Todesstoß für die ZweistaatenlösungDie Linke: Todesstoß für die Zweistaatenlösung

Kritik an dem Kurswechsel der USA übte die Außenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Partei „Die Linke“,Heike Hänsel (Berlin). Die US-Regierung verletze mit der Anerkennung der israelischen Siedlungspolitik zahlreicheResolutionen der UNO und versetze „dem historischen Ziel einer Zweistaatenlösung den endgültigen Todesstoß“. Die EUund die deutsche Bundesregierung seien gefordert, „diese völkerrechtswidrige Politik zurückzuweisen und eigeneInitiativen für eine politische Lösung des Nahostkonflikts voranzutreiben“.

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 20.11.2019

Israel: Niederlande will Siedlungsprodukte nichtIsrael: Niederlande will Siedlungsprodukte nichtkennzeichnenkennzeichnenDas niederländische Parlament hat sich am Dienstag vorerst dagegen ausgesprochen, die jüngste Entscheidung desEuropäischen Gerichtshofs (EuGH) zur Kennzeichnung von Siedlungsprodukten umzusetzen. 82 der 150 Abgeordnetenstimmten für eine Resolution, in der die Regierung aufgefordert wird, die Kennzeichnung nicht vorzuschreiben, solange dieRegelung nicht auch auf andere umstrittene Territorien Anwendung findet. Der Beschluss ist nicht bindend. IsraelsBotschafter in Den Haag, Naor Gilon, bedankte sich via Twitter bei den Unterstützern der Entschließung.

Von: ser aus israelnetz.com

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 18.11.2019

Kasachstan: Pastoren zu mehrjährigenKasachstan: Pastoren zu mehrjährigenKerkerstrafen verurteiltKerkerstrafen verurteiltDrei Pastoren in Abwesenheit Drei Pastoren in Abwesenheit verurteilt, endlose Verunglimpfung nicht genehmer Religionsgemeinschaften undverurteilt, endlose Verunglimpfung nicht genehmer Religionsgemeinschaften undOrganisationen durch den StaatOrganisationen durch den Staat

Ein Gericht in Almaty hat drei im Exil in den USA lebende Pastoren der staatlich registrierten Neues Leben Gemeinde in derkommerziellen Hauptstadt Almaty in Abwesenheit zu Freiheitsstrafen zwischen vier und fünf Jahren verurteilt. Unter denVerurteilten ist auch der Gründer der Gemeinde Maxim Maximov. Die Berufung gegen das Urteil wurde am 1. November vomStadtgericht Almaty verworfen. Die drei Pastoren beabsichtigen, Berufung beim Obersten Gerichtshof von Kasachstan in derHauptstadt Nur-Sultan einzulegen. Das auf das Jahr 2015 zurückgehende nach einer Großrazzia eingeleitete Verfahren, dasim Februar 2019 das zuständige Gericht erster Instanz erreichte, ist bereits das dritte Strafverfahren gegen diese christlicheGemeinde bzw. deren Leiter aufgrund einer Reihe wechselnder Anklagepunkte. Maxim Maximov und den beiden anderenPastoren wurde unter anderem vorgeworfen, die Gemeinde 1991 mit „kriminellen Absichten“ gegründet zu haben undpsychologischen und psychotherapeutischen Einfluss verwendet zu haben, um die psychische Gesundheit von Menschen zuschädigen und ihr Eigentum durch Betrug und Missbrauch des Vertrauens der Opfer herauszulocken. Einmal warf die Polizeider Gemeinde sogar vor, Waffen in ihren Räumen zu lagern. Dieser Anklagepunkt wurde allerdings später fallengelassen.

Im November 2018 wurde dem derzeitigen Pastor der Neues Leben Gemeinde, Ivan Kryukov, von der Polizei signalisiert, dassdie Probleme enden könnten, wenn man Zahlungen an Beamte leistet, was von Kryukov abgelehnt wurde. Im Februar wurdeder Gemeinde mitgeteilt, dass sie keine Probleme mehr hätte, wenn sie mit der Geheimpolizei zusammenarbeitet, wasKryukov ebenfalls ablehnte. Nach dem Urteil wurde dem derzeitigen Pastor von Beamten aus der Hauptstadt mitgeteilt, manwürde das Hauptgebäude der Gemeinde nicht anrühren, wenn sich die Mitglieder ruhig verhalten und nicht auf der Straßegegen das Urteil protestieren. Kryukov erklärte, man würde nicht auf der Straße protestieren, sondern die Rechte derPastoren vor Gericht verteidigen.

Yevgeny Zhovtis vom Kasachischen Internationalen Büro für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit betrachtet dieAnklagepunkte gegen die Pastoren und das Urteil, das er gelesen hat, als blanken Unsinn. Abgesehen von den Kerkerstrafenwurden auch Immobilien der Pastoren und Bankguthaben konfisziert. Zwei der beschlagnahmten Immobilien sindallerdings Eigentum der Neues Leben Gemeinde und nicht Privateigentum der Pastoren und werden regelmäßig von derGemeinde genutzt. Das Hauptgebäude der Gemeinde und drei weitere Gebäude sind seit 2016 durch eine einstweiligeVerfügung belastet. Zhovtis charakterisiert das Rechtssystem Kasachstans wie folgt: „Das derzeitige RechtssystemKasachstans besteht aus der Geheimpolizei KNB und deren regionalen Außenstellen, dem Innenministerium und seinenregionalen Außenstellen, dem Obersten Gerichtshof, Land- und Bezirksgerichten. Diese alle arbeiten unter strengerpolitischer Kontrolle als ein einziger Mechanismus zusammen, wie es auch in der Sowjetunion der Fall war. Die einzigeFrage ist, wer, wann und aus welchem Grund von diesem Mechanismus verfolgt wird. Zu den potentiell Betroffenen gehörendie politische Opposition, unabhängige Journalisten, Aktivisten der Zivilgesellschaft, einige islamische Gruppen und nichttraditionelle neue christliche Gemeinschaften und deren Mitglieder.“ Zhovtis kommentiert weiters, dass Anklagen undBeweismittel vorgelegt werden, um Elemente eines ordentlichen Gerichtsverfahrens vorzutäuschen, während das Ergebnisvon vornherein feststeht.

Bereits am 29. Juli 2019, einen Tag nach dem Urteil des Gerichts erster Instanz hieß es auf der Website des Gerichts, die dreiPastoren hätten „regelmäßig sogenannte Gottesdienste abgehalten“ und dabei psychologische Methoden angewendet unddie psychische Gesundheit der Opfer geschädigt. Die Neues Leben Gemeinde in Almaty wurde als kriminelles Unternehmendargestellt, das die psychische Gesundheit der Gemeindemitglieder durch Manipulation schädigt und ihnen betrügerischGeld herauslockt. Diese Erklärung des Gerichts wurde von den staatlich kontrollieren Medien im ganzen Landweiterverbreitet, wodurch das Ansehen der Neues Leben Gemeinden im ganzen Land geschädigt wurde. Die staatlichkontrollieren Medien haben die Neues Leben Gemeinde in Almaty und anderen Städten und auch andere dem Regime nichtgenehme Religionsgemeinschaften immer wieder verleumdet und verächtlich gemacht. Vom Staat finanzierteAntisektenzentren haben etwa der Neues Leben Gemeinde in Almaty in einer Pressekonferenz vorgeworfen, sie würdekommerzielle Aktivitäten unter dem Mantel christlicher Slogans durchführen.

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Versuche der Behörden, nicht genehmen Gemeinschaften Bestechungsgelder herauszulocken sind nicht neu und wurdenauch von der Neues Leben Gemeinde in Almaty berichtet. Korruption ist in Kasachstan weit verbreitet. Das Land rangiert aufdem Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International auf Rang 124 von 175 Ländern.

Die Sonntagsgottesdienste der Neues Leben Gemeinde werden derzeit von ca. 850 Personen besucht. Die drei verurteiltenPastoren würden gerne aus dem Exil nach Kasachstan zurückkehren und ihren Dienst fortsetzen.

Quelle: Forum 18, Oslo

Deutsche Fassung: Arbeitskreis Religionsfreiheit (AKREF) der ÖEA

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 16.11.2019

Kolumbien: Bischöfe laden zum Gebet einKolumbien: Bischöfe laden zum Gebet einBogotà (Fides) – Mit Blick auf den für den 21. November angekündigten Generalstreik erinnern die kolumbianischenBischöfe in einer Erklärung daran, dass "Kundgebungen ein demokratisches Recht sind, wenn sie Ausdruck der Freiheit undVerantwortung der Bürger sind", und fordern daher "die Verhinderung von Agressionen, Übergriffen, Plünderungen,Vandalismus und Gewalt"und laden die Menschen ein, am kommenden Sonntag, dem 17. November, in allen Pfarreien desLandes für das Land zu beten.In einer gemeinsamen Erklärung erinnern die Bischöfe vor allem an die Ermahnung von Papst Franziskus bei seinem Besuchim Land vor zwei Jahren, "die Bemühungen um den Aufbau der Einheit der Nation nicht zu beeinträchtigen" und "die Kulturder Begegnung im Land zu fördern". „Der Unmut und die Unzufriedenheit, die diese Demonstrationen zum Ausdruckbringen“, so die Bischöfe weiter, „verdeutlichen, dass die ernsten Probleme nicht überwunden wurden und deren UrsprungKorruption, soziale Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und der mangelnde Zugang zu Grundnahrungs-, Gesundheits- undBildungsdiensten für weite Teile der Bevölkerung sind."Öffentliche Kundgebungen seien so lange demokratisches Recht, so lange sie das Gemeinwohl als Ziel haben "und sich nichtfür persönliche Interessen oder Gruppen stark machen oder Ideologien oder Ziele unterstützen, die mit dem Leben unsererGemeinschaften nichts zu tun haben". Die Bischöfe fordern, dass die Demonstrationen nicht in Gewaltakte ausarten, die"die Ärmsten am meisten treffen"´.Die katholische Kirche "bekräftigt, dass der Weg zur Überwindung sozialer Probleme und zur ganzheitlichen Entwicklungunseres Landes über das Zuhören und den Dialog unter Beteiligung aller Akteure der Gesellschaft führt. Die Lösung hängtvon jedem ab und es muss unverzüglich ein gemeinsames Projekt für das Land entwickelt werden". Die Bischöfe forderndaher die Regierung und die Verantwortlichen der Zivilgesellschaft auf, "Initiativen umzusetzen, die unser Land zu einemZuhause für alle machen".Abschließend laden die Bischöfe für den kommenden Sonntag "alle Katholiken und Menschen guten Willens ein, für unserHeimatland zu beten", und fügen den Text eines "Gebetes für Kolumbien" hinzu, das im Anschluss an die Fürbitten gebetetwerden soll.(S.L.) (Fides 15/11/2019)

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 21.11.2019

Kolumbien: Gewalt in verschiedenenKolumbien: Gewalt in verschiedenenLandesteilenLandesteilenGeneralstreik im ganzen LandGeneralstreik im ganzen Land

Cauca (Fides) – Am heutigen 21. November rufen kolumbianische Gewerkschaften, indigene Organisationen,Studentenbewegungen und andere soziale Sektoren zu einem Protesttag auf. Mit einem landesweiten Streik protestierendie Kolumbianer gegen die geplante Arbeits- und Rentenreform, die Erhöhung der Energiepreise und Steuersenkungen fürgroße multinationale Unternehmen und fordern würdige Löhne und Korruptionsbekämpfung.Angesichts der angespannten Lage, hatten die kolumbianische Bischofskonferenz am Sonntag, den 17. November, "alleKatholiken und Menschen guten Willens zum Gebet für unser Heimatland" eingeladen und ein "Gebete für Kolumbien"geschrieben, das bei den Gottesdiensten nach den Fürbitten gebetet werden sollUnterdessen spricht sich kolumbianische Kirche hat sich für friedlichen Protest ausgesprochen und wünscht den Aufbaueines versöhnten und friedlichen Landes: "Der Weg zur Überwindung sozialer Probleme und zur integralen Entwicklungunseres Landes führt über den Dialog unter Beteiligung aller Akteure der Gesellschaft. Die Lösung hängt von allen ab. Es istnotwendig, unverzüglich ein gemeinsames Projekt des Landes, ein gemeinsames Haus in Frieden zu errichten ", wiederholteder Weihbischof von Medellín und Generalsekretär der Bischofskonferenz, Elkin Fernando Álvarez Botero in diesen Tagenimmer wieder.Gelichzeitig berichten Beobachter von anhaltenden Spannungen und Ausschreitungen in Cauca und Chocò. Am Rande einerGedenkfeier für die Opfer des Massakers vom 2. Mai 2002, „haben wir von neuen Bedrohungen und Vertreibungen,Inhaftierungen, Massakern, Folterungen, Verschleppungen und Erpressungen erfahren" so der katholische Priester SterlingLondoño aus der Diözese Quibdó. Pfarrer Londoño beklagt, dass seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens imNovember 2016 das von der FARC hinterlassene Vakuum von Guerillakämpfern der Nationalen Befreiungsarmee (ELN)besetzt wurde, die "militärisch gestärkt und vergrößert" wurde.(CE) (Fides, 21/11/2019)

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Kuba: José Daniel Ferrer im HungerstreikKuba: José Daniel Ferrer im HungerstreikKubanischer Regimekritiker in Lebensgefahr – Bürgerrechtler und Theologen im VisierKubanischer Regimekritiker in Lebensgefahr – Bürgerrechtler und Theologen im Visier

Havanna / Frankfurt am Main (15. November 2019) – Seit über einer Woche demonstriert der kubanische OppositionsführerSeit über einer Woche demonstriert der kubanische OppositionsführerJosé Daniel Ferrer mit einem Hungerstreik gegen seine willkürliche Inhaftierung. Ferrer hat laut Angabe seiner Familie, dieJosé Daniel Ferrer mit einem Hungerstreik gegen seine willkürliche Inhaftierung. Ferrer hat laut Angabe seiner Familie, dieHälfte seines Gewichts verloren und befindet sich in akuter Lebensgefahr, berichtet die Internationale Gesellschaft fürHälfte seines Gewichts verloren und befindet sich in akuter Lebensgefahr, berichtet die Internationale Gesellschaft fürMenschenrechte (IGFM).Menschenrechte (IGFM).

Der prominente kubanische Bürgerrechtler und Vorsitzende der Demokratiebewegung UNPACU Daniel Ferrer wurde am 1.Oktober 2019 mit den Bürgerrechtlern Roilán Zárraga Ferrer, Fernando González Vaillant y José Pupo Chaveco in Santiagode Cuba verhaftet. Alle gehören UNPACU an. Seit Wochen sind die Bürgerrechtler ohne Anklage inhaftiert. Nachdem Ferrerzunächst in ein Polizeigefängnis verbracht wurde, verlegte ihn die Staatssicherheit später an einen unbekannten Ort. Ferrerwurde in seiner Zelle angekettet und misshandelt.

Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM kritisiert: „José Daniel Ferrer ist die lauteste Stimme gegen dasdiktatorische Regime auf Kuba. Er soll mit allen Mitteln zum Schweigen gebracht und an ihm soll ein Exempel statuiertwerden.“ Andere bekannte Oppositionelle wie der Sacharow-Preisträger “Coco” Fariñas Hernández wurden nach Beginn desHungerstreiks von Polizisten und Agenten der Staatssicherheit bedroht, dass ihnen dasselbe widerfahren würde wie Ferrer,wenn sie sich solidarisieren und sich weiter politisch engagieren.

Mehr Informationen zum Hintergrund der Inhaftierung

Ausreiseverbote für Theologen und BürgerrechtlerAusreiseverbote für Theologen und Bürgerrechtler

Wie die IGFM, die auf Kuba mit einer Sektion vertreten ist, weiter berichtet, wurden am Sonntag, den 10. Novemberprotestantische kubanische Kirchenführer an der Ausreise aus Kuba gehindert. Darunter führende Vertreter der Baptisten,der Evangelischen Liga und der Methodistischen Kirche Kubas und von der Apostolischen Bewegung. Zur Begründung wurdeeine angebliche „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ unterstellt. Die Pastoren wollten eine Konferenz derInternationalen Evangelischen Allianz in Indonesien besuchen. Die kubanische Regierung hat seit der Verabschiedung einerneuen Verfassung den Druck auf die religiösen Führer verstärkt.

Weitere Infos zu Menschenrechten auf KubaWeitere Infos zu Menschenrechten auf Kubawww.igfm.de/kubawww.igfm.de/kuba

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Nicaragua: Video dokumentiert Vorgehen gegenNicaragua: Video dokumentiert Vorgehen gegenkatholische Gemeindekatholische GemeindePriester Masaya (Fides) - "Die Welt sollen sehen und wissen, dass es in Nicaragua keine Religionsfreiheit gibt!", so PfarrerEdwin Roman von der Pfarrei San Miguel in Masaya, in einem Video, dass ihn zeigt während er von der Polizei undAngehörigen der Armee daran gehindert wird, seine Kirche zu betreten. Das Video, das in den sozialen Medien veröffentlichtwird, dokumentiert die zunehmende Repression gegen die katholische Kirche in Nicaragua. "Wir wollen nur eine heiligeMesse feiern", so Pfarrer Edwin Roman im Video an die über 30 Sicherheitsbeamten gewandt, die gestern Nachmittag dieKirche umstellten.Die Messe, bei der Mütter und Angehörige politischer Gefangener Trost erhalten sollten, musste ohne die meistenVerwandten gefeiert werden, denen der Zutritt verweigert wurde und die draußen bleiben mussten. Nur eine kleine Gruppefrüh gekommen war, konnte die Kirche betreten.Es ist nicht das erste Mal, dass die Polizei die normale Ausübung der Aktivitäten der katholischen Kirche in der Stadt Masayaunterbindet oder einschränkt. Auch anlässlich des monatlichen Treffens der Priester am vergangenen 12. November, wurdeder Ort des Treffens von Polizisten umzingelt, die einige von ihnen am Betreten hinderten.Pfarrer Edwin hatte erst kürzlich im Fernsehen auf die Lage aufmerksam gemacht: "Die Aggressionen, die die Kirche heuteerlebt, übertreffen die Aggressionen gegen die, die in den 80er Jahren Opfer des Bürgerkriegs waren. In den 1980er Jahrenging die Somoza-Diktatur gegen bewaffnete Kämpfer vor, aber dies ist eine Diktatur, die gegen ein unbewaffnetes Volkvorgeht".(CE) (Fides, 15/11/2019)

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 18.11.2019

Nicaragua: “Humanitäre Hilfe ist keinNicaragua: “Humanitäre Hilfe ist keinVerbrechen”Verbrechen”Managua (Agenzia Fides) – „Die Jünger Christi dürfen sich nicht von Angst und Qual versklaven lassen. Denn sie sindaufgerufen, „in der Geschichte zu leben und die zerstörerische Kraft des Bösen einzudämmen, in der Gewissheit, dass ihrgutes Werk stets von der vorausschauenden und beruhigenden Zärtlichkeit des Herrn begleitet wird“: „Mit diesen Worten,die der Papst beim heutigen Angelusgebet (Sonntag, 17. November) sprach scheint er Nicaragua zu meinen", so KardinalLeopoldo Brenes, Erzbischof von Managua, bei einem Treffen mit Journalisten nach der gestrigen Sonntagsmesse."Der Papst hat von den Müttern gehört, die sich in der Kirche von Masaya im Hungerstreik befinden, und ich kann sagen,dass er in privater Form, um eine Nachricht an die Behörden gebeten hat, damit sie in dieser Situation vermitteln", so derKardinal. Seit drei Nächten befinden sich in der Pfarrei San Michele in Masaya Mütter in einem Hungerstreik für dieFreilassung ihrer Kinder gebeten, die während der Zusammenstöße festgenommen. Zusammen mit ihnen Pfarrer hält sichEdwin Roman in der Kirche auf.Wie Beobachter berichten, sollen die Menschen in der Kirche von Masaya weder Strom noch Trinkwasser erhalten undPolizeibeamt, die die Kirche umstellen, soll die Versorgung mit Hilfsmitteln jeglicher Art verhindern."Es ist in jeder Hinsicht inakzeptabel, dass Menschen festgenommen werden, die nur den im Hungerstreik befindlichenMenschen in der Pfarrei San Miguel de Masaya Wasser gebracht haben“, so Bischof Silvio José Baez über Twitter „Ich hoffe,dass ihre persönliche Integrität gewährlsietet und sie bald wieder freigelassen werden. Humanitäre Hilfe ist keinVerbrechen“.Kardinal Brenes betonte gestern bei seinem Treffen mit Journalisten, dass der Papst über die Lage sehr gut informiert seiund nicht nur für den Frieden in Nicaragua betet, sondern sich auch auf vielfältige Weise dafür einsetzt, dass man zu Ruheund zum Dialog zurückkehrt. "Wir bezeugen mit den Worten des Papstes die Liebe und Hoffnung des Herrn ", so derKardinal abschließend, der bekräftigt.(CE) (Fides 18/11/2019)

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 17.11.2019

Nigeria: 1.000 Euro für ein KindNigeria: 1.000 Euro für ein Kind„Baby-Fabriken“ sind keine Seltenheit - Frauen werden festgehalten, um Kinder zu kriegen„Baby-Fabriken“ sind keine Seltenheit - Frauen werden festgehalten, um Kinder zu kriegen

Hamburg (idea) – In Nigeria sind „Baby-Fabriken“ keine Seltenheit. Schwangere werden dort festgehalten und ihreNeugeborenen kurz nach der Geburt verkauft. Das berichtet „tagesschau.de“ (Hamburg/15. November). Die Mütter seienmeist junge Frauen und Mädchen. In Laos hätten Sicherheitskräfte zuletzt zwei solcher Wohnhäuser entdeckt. Ein Mädchendort sei gerade einmal 13 Jahre alt gewesen. Einige der Mädchen und jungen Frauen berichten von Vergewaltigungen, umsie zu schwängern. Andere seien bereits schwanger angelockt worden. Ihnen sei zuvor beispielsweise eine Arbeit alsHausangestellte versprochen worden. Die Babys würden an kinderlose Paare aus Afrika, den USA und Europa für bis zu 1.000Euro verkauft. Einige Kinder würden auch als Arbeitskräfte missbraucht und müssten sich prostituieren. Es gebe auchBerichte über rituelle Morde, berichtet tagesschau.de unter Bezug auf nigerianische Behörden. Experten zufolge seien die„Baby-Fabriken“ vor allem im Südosten des Landes ein Problem. Die Mädchen seien „leichte Beute“, heißt es in demBeitrag: „Ungewollte Schwangerschaften außerhalb der Ehe sind gesellschaftlich verpönt, Abtreibungen verboten. Dasspielt viele verzweifelte Frauen in die Hände derer, die vermeintlich Arbeit und ein Dach über dem Kopf anbieten. Aber auchfür arme Frauen und Mädchen sind dies oft Lockangebote, in die sie sich aus wirtschaftlicher Not begeben.“ Medienberichteten immer wieder über illegale Waisen- oder Krankenhäuser, in denen Kinder festgehalten würden. Bis heute hättendie nigerianischen Behörden aber noch keine Antwort auf den wachsenden Menschenhandel im Land gefunden. Von den177 Millionen Einwohnern Nigerias sind 48 Prozent Kirchenmitglieder und 51 Prozent Muslime.

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 20.11.2019

Paraguay: Ausschreitungen inParaguay: Ausschreitungen inlateinamerikanischen Ländernlateinamerikanischen LändernKatholische Gläubige und alle, die an Gott glauben, werden zum Gebet Katholische Gläubige und alle, die an Gott glauben, werden zum Gebet aufgerufen, damit Misshandlungen undaufgerufen, damit Misshandlungen undAusschreitungen zwischen Brüdern aufhören und Religionsfreiheit respektiert wird.Ausschreitungen zwischen Brüdern aufhören und Religionsfreiheit respektiert wird.

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 17.11.2019

Russland: Positive NeuerungenRussland: Positive NeuerungenLIO/AKREF 15.11.2019 Die christliche Hilfsorganisation Licht im Osten berichtet:

Im Namen der evangelischen Christen in Russland danken wir Ihnen von ganzem Herzen für Ihr anhaltendes Gebet für diebis vor kurzem prekäre Gesetzeslage, was die staatliche Erlaubnis für Gottesdiensträumlichkeiten angeht. Am 14. Novemberhat das russische Verfassungsgericht eine Entscheidung getroffen, die klarstellt: Gottesdienste, religiöse Riten undZeremonien dürfen ungehindert auch in Wohnhäusern durchgeführt werden. In der Begründung heißt es, dass Wohnungenja nicht nur dazu dienen sollen, dass Bürger dort ihre materiellen Grundbedürfnisse befriedigen, sondern auch ihregeistigen Interessen, so auch die geistlichen Bedürfnisse, die Gläubige haben. Dies soll freilich unter Berücksichtigung derInteressen der Nachbarschaft geschehen. „Mit Zustimmung des Eigentümers ist es auch möglich, dass sich eine religiöseOrganisation beim Staat an der Adresse eines Wohnimmobilienobjekts registriert. Dies ist besonders wichtig für kleinereligiöse Organisationen, die keine eigenen Gebäude und Räumlichkeiten haben sowie die Möglichkeit, diese zu kaufen oderzu mieten.“ Das ist eine ganz entscheidende Klarstellung und Hilfe für die vielen kleinen evangelischen Gemeinden im Land,die jetzt aufatmen.

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Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 19.11.2019

Sri Lanka: Schwarzer Tag für die MenschenrechteSri Lanka: Schwarzer Tag für die MenschenrechteMenschenrechtler befürchten Zunahme ethnischer und religiöser SpannungenMenschenrechtler befürchten Zunahme ethnischer und religiöser Spannungen

(GfbV) Göttingen, den 17. November 2019 --- Nach dem Sieg von Gotabaya Rajapaksa bei den Präsidentschaftswahlen in SriLanka befürchtet die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mehr ethnische und religiöse Spannungen sowie mehrMenschenrechtsverletzungen in dem Inselstaat. "Dies ist ein schwarzer Tag für die Menschenrechte. Denn dem früherenVerteidigungsminister werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bei der gewaltsamenNiederschlagung des Bürgerkriegs im Jahr 2009 vorgeworfen. Sein Erfolg ist ein Sieg der Straflosigkeit, denn er wird jedeAufarbeitung der Kriegsverbrechen verhindern", erklärte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Sonntag in Göttingen.Leidtragende seien die ethnischen und religiösen Minderheiten, die nach dem Wahlsieg des erklärten buddhistischensinghalesischen Nationalisten um ihre Rechte und ihren Status fürchten müssten. Aber auch für die Presse- undVersammlungsfreiheit und andere Menschenrechte sei sein Erfolg ein schlechtes Omen. Gotabaya Rajapaksa hatte sich nachder Bekanntgabe verschiedener Hochrechnungen am Sonntagmorgen zum Wahlsieger erklärt. Indiens Premierministergratulierte ihm bereits zum Wahlerfolg.

Nachdrücklich forderte die Menschenrechtsorganisation, der neue Präsident Sri Lankas müsse sich vorrangig daraumbemühen, die tiefen Gräben zu schließen, die während des Wahlkampfes zwischen der singhalesischenMehrheitsbevölkerung und der tamilischen Minderheit sowie Muslimen und vielen Christen entstanden seien. Für vieleTamilen stehe Rajapaksa sinnbildlich für ihre Entrechtung und gewaltsame Unterdrückung. "Dies ist kein Sieg des Friedens,der Sri Lanka mehr Stabilität geben wird. Denn mit Rajapaksa ist ein Mann an die Spitze des Staates gewählt worden, der vonvielen Tamilen als Schlächter und Massenmörder empfunden wird. Sein Sieg wird alte Wunden des Bürgerkrieges wiederaufreißen", warnte Delius.

Auch warnte die Menschenrechtsorganisation davor, dass Gotabayas Sieg den Einfluss Chinas weiter erhöhen werde. DieVolksrepublik versucht seit Jahren mit umstrittenen Großprojekten die Verschuldung des Inselstaates voranzutreiben, umdas Land stärker an sich zu binden. Die bisherige Regierung hatte sich darum bemüht, den wachsenden Einfluss Chinaseinzudämmen.

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Syrien: Wann wird der Krieg endlich beendetSyrien: Wann wird der Krieg endlich beendetsein?sein?(CSI) Der Apostolische Vikar in Aleppo, George Abou Khazen, wirft der EU vor, bisher nichts getan zu haben, um den Krieg inSyrien zu beenden. Er sagte: „Mitansehen zu müssen, dass sich die EU mit internationalen Sanktionen den großeninternationalen Mächten angeschlossen hat, war eine große Enttäuschung. Denn diese Sanktionen treffen vor allem dieMenschen, die ohnehin schon nicht wissen, ob sie den nächsten Tag noch erleben werden".

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