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Aug 2010 40 Aktuelles Ressorts Termine Nürnberg • Bamberg • Erlangen • Fürth Institut für Regionalgeschichte Institut für Regionalgeschichte Thema: 175 Jahre Lokomotive »Adler« Geschichts rundbrief GESCHICHTE FÜR ALLE e.V. GESCHICHTE FÜR ALLE e.V.

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as Verkehrsmittel für Alle wird 175 Jahre alt. Am 7.Dezember 1835 nahm erstmals eine Eisenbahn inDeutschland den regelmäßigen Fahrgastbetrieb auf. Dabeiwurde die nach heutigen Maßstäben recht kurze Streckevon etwa sechs Kilometern zwischen Nürnberg und Fürthüberwunden. Mit zahlreichen Gedenkveranstaltungenrücken die beiden Städte, wie bereits zu den vorausgegan-genen runden Geburtstagen, wieder überregional insBlickfeld des öffentlichen Interesses.

Die Entstehung der »Königlich privilegirten Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft« war eine Herausforderung, dieInvestoren, Organisatoren und Techniker gemeinsambewältigten. Eine Person oder Organisation allein wärenicht im Stande gewesen, diese Aufgabe zu meistern.Allenfalls das Königshaus hätte die finanziellen Mitteldazu gehabt; man scheute jedoch angesichts der hohenKosten davor zurück. Da der spätere Erfolg keineswegsabzusehen war, musste das Risiko auf möglichst vieleSchultern verteilt werden. Aktiengesellschaften warenzwar noch wenig verbreitet, aber bereits damals ein proba-tes Mittel, um den Kapitalbedarf größerer Unternehmun-gen zu decken. Zum Bau der Ludwigsbahn zeichneten 207Personen Anteilscheine im Wert von 132.000 Gulden. Ander Spitze der im Jahr 1833 gegründeten Eisenbahngesell-schaft stand das siebenköpfige Direktorium. Darin warendie Nürnberger Großkaufleute Georg Zacharias Platner,Johannes Scharrer und Carl Mainberger die maßgeblichenPersönlichkeiten. Sie gehörten zur wirtschaftlichen undaufgrund ihres wohltätigen Engagements auch zur kultu-rellen und politischen Führungsschicht der Stadt. Als Bau-

Liebe Mitglieder,

Jubiläen allüberall: Es ist die 40. Ausgabedes Geschichtsrundbriefes, die Ihr gerade inden Händen haltet. Sie lädt alle Mitgliederherzlich zu den Veranstaltungen zum 25.Vereinsjubiläum von Geschichte Für Alle e.V.ein – und der thematische Teil widmet sichdem 175. Geburtstag der ersten deutschenEisenbahn von Nürnberg nach Fürth.

Den 40. Mitgliederbrief müssen wir nichtgroß feiern, anders jedoch den 25. Geburts-tag des Vereins. Die erste Gelegenheit dazubot sich beim Sommerfest am 10. Juli. Eineweitere Aktion wird eine Vortragsreihe sein,die unter dem Titel »Geschichte Für Allemacht Kultur« im Herbst stattfindet. UnserGründungsmitglied, die Nürnberger Kultur-referentin Dr. Julia Lehner wird ebenso refe-rieren wie die früheren hauptamtlichen Mit-arbeiter und Mitarbeiterinnen Dr. RainerMertens, Martina Mittenhuber und Dr. Alex-ander Schmidt. Die Termine dazu sind aufder letzten Seite abgedruckt. Außerdemwollen wir natürlich das anlässlich unseresJubiläums tun, wofür wir bekannt sind: Inallen vier Städten planen wir eine Rund-gangsaktion, in Nürnberg am 9. Oktober, inBamberg und Erlangen am 16. Oktober undin Fürth am 23. Oktober. Das genaue Pro-gramm wird im September auf einem eige-nen Prospekt erscheinen und wird natürlichauch auf unserer Internetseite veröffent-licht.

Wir würden uns freuen, viele von Euch beiden Veranstaltungen zum Vereinsjubiläumbegrüßen zu können und wünschen alleneinen schönen Sommer 2010!

Martina Frohmader und Wolf Hergert,

Vorsitzende

175 Jahre Lokomotive AdlerZur historischen Bedeutungdes Dampfrossesvon Pascal Metzger

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Erst am 10. November 1835 hatte das Direktorium derEisenbahngesellschaft beschlossen, das Dampfross Adlerzu nennen. Von wem der Vorschlag kam, ist nicht doku-mentiert. Man wählte das Wappentier der Stadt Nürnberg,das vom Reichsadler des Heiligen Römischen ReichsDeutscher Nation herrührte und das alle (ehemals) freienReichsstädte als Symbol im Wappen führten. Die Flaggedes Königreichs Preußen, dem Fürth von 1792 bis 1806angehörte, zierte ebenfalls ein Adler. Es muss Spekulationbleiben, ob hintergründige Kritik an der Einverleibung bei-der Städte in das Königreich Bayern, die bereits 29 Jahrefrüher erfolgt war, bei der Taufe der Lokomotive eine Rollegespielt hat. Denn die geschäftstüchtigen Initiatoren derLudwigsbahn hatten allesamt von der Entstehung desnach Preußen zweitgrößten deutschen Flächenstaats pro-fitiert. Der Wegfall von Binnenzöllen und die Einführungeinheitlicher Maßsysteme sind nur zwei Faktoren, die dasAufblühen von Handel und Gewerbe in der Region begün-stigten. Aus dieser wirtschaftlichen Aufbruchsstimmungheraus entwickelte sich schließlich die Vision vom Mas-senverkehrsmittel der Zukunft. Dass sich das Eisenbahn-unternehmen den Landesherren als Namenspatron aus-wählte, dürfte weniger patriotische als praktische Gründegehabt haben. Auf das Wohlwollen, die Unterstützung undnicht zuletzt die Betriebskonzession König Ludwigs I. warman angewiesen.

In neuerer Zeit wurde der Dampflokomotive Adlerungleich mehr ideelle Bedeutung zugemessen, als vonihren Zeitgenossen, die sie im Jahr 1857 ohne jeglichesAufsehen zum Alteisenwert verkauften. Vermutlich wurde

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leiter engagierten sie den Straßen- und KanalbauingenieurPaul Camille Denis, der später noch viele weitere Eisen-bahnstrecken entwerfen sollte.

Der Nürnberger Maschinenbauer Johann WilhelmSpaeth war der wichtigste Lieferant und Berater. In seinerFabrik am Dutzendteich – der ersten und damals größtenMaschinenbauanstalt Bayerns – wurden zahlreicheBestandteile der Fahrzeuge sowie der Gleisanlagen gebaut.Dazu gehören beispielsweise Waggonfahrgestelle undDrehscheiben. Sonst war niemand vor Ort, der das dafürnotwendige Know-how und auch die Maschinenausstat-tung besessen hätte. Spaeths weitverzweigten Geschäfts-kontakten war es zu verdanken, dass die Eisenbahngesell-schaft nach langer Suche überhaupt einen Hersteller fürgeeigneten Schienenstahl fand. In den Spaeth’schen Werk-stätten wurden die Schienen dann zurecht gebogen. Daniemand in Deutschland eine den Anforderungen entspre-chende Dampflokomotive konstruieren konnte, bestellteman sie in England bei der Firma Stephenson & Co. DasUnternehmen aus Newcastle genoss in seiner Branchehöchstes Renommee. Ende Oktober 1835 kam die Lok inüber einhundert Einzelteilen erst in Nürnberg an. Zusam-mengebaut wurde sie in nur ein paar Tagen in SpaethsFabrik unter der Mithilfe des mitgereisten Lokomotivfüh-rers William Wilson und des Nürnberger Lehrers für»praktische Mechanik« an der örtlichen PolytechnischenSchule Michael Bauer, der Englisch sprach. Wenige Tagevor der Jungfernfahrt transportierte man die fertig mon-tierte Zugmaschine auf einem Pferdefuhrwerk vom Dut-zendteich zum Bahnhof am Plärrer.

Der alte Ludwigsbahnhof am Plärrer, Stich nach 1835.

Die »Väter« der Ludwigsbahn(v.l.n.r.): Johannes Scharrer, Georg Zacharias Platner und Wilhelm Spaeth.

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sie bald darauf einfach verschrottet. DerSymbolwert des Adlers ist überzeichnet.Die Behauptung, er stehe für den Beginnder Industrialisierung in der späteren Indu-striemetropole, wurde von der Geschichts-forschung längst widerlegt. Schon in den1820er Jahren setzte in zahlreichen, oft seitJahrhunderten etablierten Gewerben derRegion ein grundlegender Wandel in denProduktionsweisen ein. In der Metallverar-beitung, Textil- und Spiegelglasherstellung,um nur einige Branchen zu nennen, ver-breitete sich der Einsatz neu erfundener,und nicht selten von England kopierter,technischer Vorrichtungen. Maschinen, dieschneller, rationeller und präziser funktio-nierten, ersetzten zunehmend die Handar-beit. Dass die Chaussee zwischen Nürnbergund Fürth nun nicht mehr nur mit Fuhr-werken befahren werden konnte, warlediglich ein Zeichen des technischen Fort-schritts, der bereits in vielen Arbeits- undLebensbereichen spürbar war.

Dampfmaschinen hatten bei der Ent-wicklung der modernen Industrie in Bay-ern – um mit einer zweiten gängigen

Annahme aufzuräumen – generell nicht die maß-gebliche Bedeutung, die ihnen immer wieder zuge-schrieben wird. Bis Ende des 19. Jahrhunderts bliebdie Nutzung der Wasserkraft vorherrschend. FürKlein- und Mittelbetriebe war sie vollkommen aus-reichend, da Wasserräder und –turbinen genügendAntriebsleistung erzeugen konnten. Zur Wartungund Reparatur fanden sich allerorts geeignete Hand-werker; der Betrieb war billiger als der einer kom-plizierten Maschine. Die Vorteile des Dampfan-triebs, die viel höhere Leistungsfähigkeit und Flexi-bilität, die Unabhängigkeit vom Standort und vonUmwelteinflüssen, überwogen zunächst nur bei dengrößten und herausragendsten Vertretern der bayeri-schen Industrie, wie bei Klett & Co., der NürnbergerVorgängerfirma der MAN.

Die Ludwigsbahn erbrachte den Beweis, dass estechnisch möglich war, eine Eisenbahnverbindungzum Transport von Personen und Gütern einzurich-ten. Die Fahrgäste nahmen das öffentliche Verkehrs-mittel rasch an, weshalb das Unternehmen höchstprofitabel war. Die für damalige Verhältnisse immen-sen Investitionskosten amortisierten sich zügig unddie Anteilseigner bekamen traumhafte Dividendenvon zeitweise 20 Prozent. Mit der Eisenbahn lässtsich etwas verdienen – das lernten die Zeitgenossen,denen viele der heutigen Möglichkeiten zur Kapital-anlage noch nicht zur Verfügung standen. Nun grün-deten sich in zahlreichen deutschen Städten Eisen-bahnkomitees, deren Projekte nur in den seltenstenFällen an der Finanzierung scheiterten. Die Lud-wigseisenbahn war das Vorbild, die Jungfernfahrtdes Adlers der sinnbildliche Startschuss für dasEisenbahnzeitalter in Deutschland.

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Ein Zug der Ludwigsbahn am 1872 neu errichteten Ludwigsbahnhof am Plärrer inNürnberg, im Hintergrund der Spittlertorturm. Fotografie 1889.

Die Jungfernfahrt der ersten deutschen Eisenbahn wurde in idealisierter Form in zahlreichen Bildern festgehalten. Sieerreichten eine massenhafte Verbreitung und brannten dasEreignis ins kollektive Gedächtnis ein.

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Ressort InnenstadtRessortleitung: Marlene Krause und Hartmut Heisig, Mail: [email protected] auf Anfrage

Ressort NationalsozialismusRessortleitung: Andreas Clemens und Pascal Metzger, Mail: [email protected] Arbeitskreis trifft sich immer am letz-ten Donnerstag im Monat um 19:00 Uhr(nicht im Dezember oder an Feiertagen!)

Ressort Nürnberg StadtteileRessortleitung: Uwe Werk Mail: [email protected] auf Anfrage

Ressort BambergRessortleitung:Franca Heinsch,Mail: [email protected] Arbeitskreis trifft sich immer am ers-ten Dienstag im Monat. Den jeweiligenOrt bitte bei Franca Heinsch erfragen!

Ressort KinderrundgängeRessortleitung: Sabine Arab Hassani und Kiymet Avdas Mail: [email protected] auf Anfrage

Ressort ErlangenRessortleitung: Sylvia Ostertag-Henning,Mail: [email protected] auf Anfrage

Ressort Fürth und Ressort Jüdische GeschichteRessortleitung: Brigitte Wünsche, Mail: [email protected], Termine: Mi. 15.09. und Mi. 13.10. jeweils19.30 Uhr, Stadtparkcafe/Fürth,Mittwoch, 24.11., 19.30 Uhr, GfA-BüroKoordination SchiffstourenAlexander Büttner und Werner Fiederer,Mail: [email protected] auf Anfrage

Koordination TheaterrundgängeKerstin Radl, Mail: [email protected]:Monatlich findet ein Theatertrainingstatt, das sich an Schauspieler wie auchan Rundgangsleiter der Theaterrundgängewendet. Wir treffen uns, um einfachTheater zu spielen, Dinge auszuprobieren,Spaß zu haben, in Rollen zu schlüpfen,unserem Spieltrieb nachzugehen usw.

Di., 07. September, 20:00 UhrMi., 13. Oktober, 18:00 UhrDo., 11. November, 18:00 UhrMi., 12. Januar, 18:00 UhrBitte vormerken: Am Do., 10. Februar2011 findet um 18:00 Uhr die Ressort-versammlung der Mitarbeiter im BereichTheaterrundgänge statt.

Ressorts und Arbeitskreise

Methodisch-didaktische FortbildungenSa., 25. Sept. 2010 oderSa., 20. Nov. 2010, 9:30-17:30 UhrRundgangsleiter-Methodik-TagIn diesem Jahr bieten wir erstmals einenRundgangsleiter-Methodik-Tag an. DieseVeranstaltung ist für alle neuen Rund-gangsleiter Teil der Ausbildung, kann aberauch von langjährigen Rundgangsleiternals Fortbildung besucht werden. NebenInhalten wie der überlegten Standortwahl,dem sinnvollen Einsatz von Text- und Bild-quellen oder der Frage, wie man einenStadtrundgang logisch, nachvollziehbarund dennoch sinnlich gestalten kann,dient der Methodik-Tag auch dem kollegia-len Austausch unter Rundgangsleitern.Der Methodik-Tag wird zweimal mit dengleichen Inhalten durchgeführt!Katrin Kasparek, Geschichte Für Alle e.V.

Fr., 17. Sept. 2010, 14:00-18:00 UhrMethodentraining für die Arbeit imDokuzentrumGerade bei Themen- und Nachgesprächenim Studienforum des Dokumentationszen-

trums Reichsparteitagsgelände ist es unse-re Aufgabe nicht nur Wissen zu präsentie-ren, sondern mit den – meist jugendlichen– Besuchern über geschichtliche Inhalteins Gespräch zu kommen. Hierzu dienenuns verschiedene Methoden wie Kleingrup-penarbeit, Bildanalyse, Arbeit mit Film-und Tondokumenten sowie Moderationsme-thoden, die die Eigenaktivität der Besucheranregen und Inhalte strukturieren (Kärt-chenabfragen, Mindmapping, Brainstor-mingmethoden u.ä.). In diesem praxisori-entierten Seminar werden die Methodenauf ihre Wirksamkeit geprüft und Tipps zurDurchführung gegeben.Veranstaltungsort: Studienforum im Doku-mentationszentrum ReichsparteitagsgeländeKatrin Kasparek und Pascal Metzger,Geschichte Für Alle e.V.

Fr., 15. Oktober 2010, 14-17 UhrMusterrundgang durch die Daueraus-stellung im Dokuzentrum Die Veranstaltung bietet zunächst einenvertieften Musterrundgang durch die Dau-

erausstellung im DokumentationszentrumReichsparteitagsgelände, der allen Rund-gangsleitern auf dem ehemaligen Reichs-parteitagsgelände zusätzliche Informatio-nen bietet. Darüber hinaus stellen wir dasKonzept des »Paketangebotes« vor undüben gemeinsam die methodischen Beson-derheiten.Treffpunkt: Infotheke im Dokumentations-zentrum ReichsparteitagsgeländeKatrin Kasparek und Pascal Metzger,Geschichte Für Alle e.V.

Di., 23. November 2010, 19:00 Uhr,Seminarraum Geschichte Für Alle e.V.Steuertipps für RundgangsleiterEhrenamtspauschale? Übungsleiterpau-schale? Anlage GSE? Selbständiges Einkom-men? Der Steuerberater des Vereins gibteine Übersicht über die korrekte steuerli-che Behandlung des Rundgangsleiter-Honorars. Nachfragen erwünscht!Kurt A. Körner, Steuerkanzlei Körner &Scherzer, Nürnberg

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Falls nicht anders angegeben, finden alleArbeitskreise im Seminarraum von Ge-schichte Für Alle e.V., Wiesentalstraße 32,90419 Nürnberg, statt.

Alle Fortbildungen benötigen eine Anmeldung und finden, wenn nicht anders vermerkt, im Seminarraum von GFA, Wiesentalstr. 32, statt.

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Neu: Stadtteilbuch GibitzenhofNoch ein kleines Jubiläum: Mit »Gibitzen-hof, Werderau, Sandreuth« erschien im Mai2010 der zehnte Band der »NürnbergerStadtteilbücher« von Geschichte Für Alle.Realisiert wurde das Buch wieder mitUnterstützung der wbg Nürnberg GmbH.Von ihr kam die Anregung, zum 100.Geburtstag der Wohnanlage Dianaplatz(früher als »Dianablock« bekannt) eineStadtteilgeschichte herauszugeben. Derauf den ersten Blick von Industrieanlagenund Verkehrswegen eingeschnürte undstark von Kriegszerstörung und Wiederauf-bau gezeichnete Stadtteil lieferte dennochvielfältiges, facettenreiches Material fürein Buch. Die Darstellung wurde um dieangrenzenden Stadtteile Werderau undSandreuth ergänzt. Auf gut 150 Seitenerzählen die prägnant geschriebenen Textevon Bernd Windsheimer und seinen dreiMitautoren Reiner Eismann, Wolf Hergertund Martin Schieber sowie die zahlreichenBilder anschaulich aus der Geschichte undGegenwart der drei Stadtteile. Das Buch istzum Preis von EUR 19,80 im NürnbergerBuchhandel erhältlich. Mitglieder erhaltenes wie immer zum Vorzugspreis direkt imBüro von Geschichte Für Alle.

Weitere »Historische Spaziergänge« inenglischer und italienischer SpracheDer im Jahr 2005 in der Reihe »HistorischeSpaziergänge« erschienene Kurzführer»Geschichte der Juden in Fürth« von KatrinKasparek liegt nun auch in englischer Spra-che vor. Die Übersetzung besorgte inbewährter Manier John Jenkins. Die Spar-kasse Fürth unterstützte den Druck durcheinen Zuschuss, so dass sich nun auchinternationale Gäste Fürths und des Jüdi-schen Museums auf einen Rundgang durchdas jüdische Fürth begeben können.Der historische Spaziergang »Nürnberg –Die mittelalterliche Stadt« wird in wenigenWochen auch in italienischer Spracheerscheinen.

Historischer Spaziergang Johannisfried-hofIm vergangenen Mitgliederbrief schonangekündigt, ist dieser Band der »Histori-schen Spaziergänge« – gleichzeitig Jahres-gabe für unsere Fördermitglieder für dasJahr 2009 – leider noch immer in Arbeit.Wir bitten noch etwas um Geduld bis in dieVorweihnachtszeit.

Geschichte Für Alle auf Fahrt – nicht2010Seit einigen Jahren gehört sie fest zuunserem Fortbildungsprogramm – die Stu-dienfahrt für unsere Mitglieder und weite-re Interessierte. Wegen der Jubiläumsakti-vitäten fällt sie heuer allerdings aus. 2011

wollen wir uns aber wieder ein interessan-tes Ziel aussuchen. Ideen sind schon vor-handen: Leipzig & Halle, das südliche Böh-men oder Graubünden – oder ganz woan-ders hin. Wir hoffen, dass diejenigen vonEuch, die bisher schon »Stammkunden«waren, dann auch wieder dabei sein wer-den.

Ausbildung erfolgreich absolviertDie erste Auszubildende, die bei Geschich-te Für Alle gearbeitet hat, hat ihre Ausbil-dung erfolgreich abgeschlossen. LenaFreisleben konnte sowohl in der Prüfungdes Ausbildungsinstituts IST als auch beider nachfolgenden IHK-Prüfung sehrerfolgreich abschließen. Seit 1. März 2010ist sie nicht mehr bei Geschichte Für Alletätig und überbrückt die Zeit bis zu ihrerneuen Stelle, die sie im Herbst im würt-tembergischen Künzelsau antreten wird,mit einem mehrmonatigen Praktikum in derNähe von München. Wir danken Lena andieser Stelle noch einmal herzlich für ihreengagierte Arbeit und wünschen ihr für dieZukunft alles Gute!

Nachruf: Adolf Gossler (1919-2010)Am 31. Mai 2010 verstarb Adolf Gossler imAlter von 90 Jahren. Er war jahrelang alsZeitzeuge bei unserem »Erzählcafé« im Ein-satz. Jahrgang 1919, stammte er aus einerkinderreichen Arbeiterfamilie in Gostenhof.Bei der Bayerischen Metallwarenfabrik inSt. Johannis (in deren ehemaligem Be-triebsgebäude sich das Büro von Geschich-te Für Alle befindet) absolvierte er einekaufmännische Lehre. Seine Familie bekambald die Verfolgung durch die Nationalso-zialisten zu spüren, denn Adolf GosslersVater verlor als engagierter Gewerkschafterund Sozialdemokrat schon 1933 seinenJob. Auch immer mehr Freunde und Ver-wandte verschwanden in den Konzentrati-onslagern. Vom Kriegsdienst blieb AdolfGossler zunächst wegen einer Herzerkran-kung verschont, musste dann aber dochnoch im Herbst 1944 im Rahmen der»Goebbels-Spende« einrücken. So erlebteer den Rückzug der Wehrmacht an der Frontim Südosten von Rumänien über Ungarnnach Österreich mit – und überlebte nurdurch Zufall, was er den Zuhörern beimErzählcafé in plastischen Farben schildernkonnte. 1945 kehrte er nach kurzer amerikanischerKriegsgefangenschaft in seine zerstörteHeimatstadt zurück und engagierte sichbald in der Kommunalpolitik. Dies war eineder Lehren, die er aus Diktatur und Krieggezogen hatte: Demokratie braucht auchund gerade in den Kommunen Menschen,die sich für ihr Lebensumfeld vor Ort ein-setzen. Von 1951 bis 1972 gehörte er der SPD-Fraktion im Nürnberger Stadtrat an undtrug damit viele der grundsätzlichen kom-munalpolitischen Entscheidungen jenerJahre mit – vom Wiederaufbau bis zur Ent-scheidung für die U-Bahn, wie er nichtohne Stolz immer wieder berichtete.Seit 1998 gehörte Adolf Gossler zur Zeit-zeugengruppe von Geschichte Für Alle e.V.und konnte seither hunderten von Jugend-lichen und Erwachsenen von seinen Erfah-rungen und Erlebnissen in der WeimarerLena Freisleben (rechts)

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Republik und im Nationalsozialismus, imZweiten Weltkrieg und in der Nachkriegs-zeit berichten. Auch verschiedene Buch-projekte bereicherte er durch authentischeund informative Zeitzeugenberichte. Da erimmer, auch im hohen Alter noch, seineUmwelt durch die Brille eines politischwachen Menschen betrachtete, waren seineBerichte stets von Gewicht und von Gewinnfür die Gesprächspartner. Die Zeitzeugen-gruppe von Geschichte Für Alle hat in AdolfGossler nicht nur ihr ältestes Mitglied, son-dern auch einen engagierten und beliebtenErzähler verloren.

Neue Rundgangsleiter und Rundgangs-leiterinnenDie beiden ersten März-Wochenenden die-ses Jahres standen ganz im Zeichen derAusbildung von neuen Rundgangsleiterin-nen und Rundgangsleitern. Insgesamt nah-men 48 potentielle Neueinsteiger an denbeiden Seminaren teil, die in bewährterWeise von Freitag bis Sonntag dauerten.Das Ausbildungsteam, das aus Katrin Kas-parek, Martina Frohmader, Daniel Gürtler,Franca Heinsch und Marlene Krausebesteht, war nach den beiden Seminarenzuversichtlich, dass die große Mehrzahl derTeilnehmer auch wirklich Stadtführungenin Nürnberg, Fürth, Erlangen oder Bambergdurchführen wird. Inzwischen haben schonüber 30 von ihnen den ersten Termin erfol-greich hinter sich gebracht. Allen vonihnen nochmals ein herzliches Willkommenim Verein!

Neu: Geschichte der Berufsschule 2 inNürnbergAuf 112 Seiten beleuchtet das im Juli 2010erschienene Buch »Berufsschule 2 – Beruf-liche Bildung im Wandel« die Geschichtedieser Nürnberger Berufsschule an der Für-ther Straße. Daniel Gürtler erstellte inZusammenarbeit mit dem Geschichtspro-

jekt der B2 eine umfassende Chronik derSchule, ihrer Gebäude, Personen und Ein-richtungen. Viele historische und aktuelleBilder ergänzen den Text und liefern einenwichtigen Beitrag zur Geschichte der beruf-lichen Bildung in Nürnberg – und zurStadtteilgeschichte Gostenhofs.

25 Jahre Geschichte Für AlleZum 25. Jubiläum von Geschichte Für Allee.V. startet am 14. September startet eineVortrags- und Führungsreihe, in der ehema-lige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnensowie unser Gründungsmitglied Dr. JuliaLehner zu Wort kommen. Sie steht unterdem Motto »Geschichte für Alle macht Kul-tur« und zeigt anhand einiger Beispieleauf, wie der Verein in den 25 Jahren seinesBestehens in die Kulturlandschaft Nürn-bergs und der Region hineingewachsen ist.Die Termine sind auf der Rückseite beson-ders gekennzeichnet. Dazu kommen an dreiSamstagen im Oktober Rundgangsaktionenin allen vier Städten: 9. Oktober in Nürn-berg, 16. Oktober in Bamberg und Erlan-gen, 23. Oktober in Fürth. Das genaue Pro-gramm dazu ist im Moment in Arbeit undwird als Flyer und auf www.geschichte-fuer-alle.de veröffentlicht.

125 Jahre Stadtmission Nürnberg – die-sem Thema widmet sich eine Festschrift,die im September 2010 erscheinen wird.Katrin Kasparek erarbeitete die facettenrei-che Geschichte dieser diakonischen Ein-richtung der evangelischen Kirche undihrer zahlreichen Hilfsangebote für Men-schen in den verschiedensten Lebenslagen: Evangelische Vereinsbuchhandlung undEvangelisches Gemeindeblatt, Mägdeher-berge und Marthahaus, Damenhospiz undJungfrauenverein, Kriegskinderheim undStadtmissionskurrende, Bahnhofsmissionund Wärmestube, Mädchenerziehungsan-stalt und Jugendhilfeverbund, Telefon-

seelsorge und Beratungsangebote, Trinker-rettung und Hilfen für Menschen in sozia-len und seelischen Nöten – das Hilfesystemder Stadtmission hatte und hat vieleGesichter.125 Jahre lang wurde der Verein nicht nurin schwierigen Zeiten weitergeführt, son-dern am Puls der Zeit weiterentwickelt. DieTätigkeit der Stadtmission ist dabei stetsein Spiegel der gesellschaftlichen und poli-tischen Veränderungen, der aktuellen Nöteder Menschen wie auch der Reaktionsbe-reitschaft zahlreicher engagierter ehren-und hauptamtlicher Mitarbeiter.

Adolf Gossler bei einem Zeitzeugengespräch

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Falls nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen im Seminarraumvon Geschichte Für Alle e.V., Wiesentalstraße 32, statt.

Bei Veranstaltungen mit * ist eine vorherige Anmeldung erforderlich! Bitte per Mail an [email protected] oder telefonisch 0911-307360. Bei Museumsbesuchen oder Führungen übernimmtGeschichte Für Alle e.V. die Kosten für die Führung, der Gruppeneintritt ist dann jeweils vor Ort von denTeilnehmern und Teilnehmerinnen zu zahlen.

Geschichte Für Alle macht Kultur – Die besondere Fortbildungsreihe

Die Termine mit dem grünen Punkt sind Teil des Programms zum 25. Geburtstag von GeschichteFür Alle e.V. Unser Gründungsmitglied Dr. Julia Lehner sowie die langjährigen wissenschaftli-chen Angestellten Dr. Rainer Mertens, Martina Mittenhuber und Dr. Alexander Schmidt haben sichbereit erklärt, ihr derzeitiges Arbeitsfeld im Vortrag oder in einer Führung vorzustellen.

19:00 Uhr Führung durch die Sonderausstellung »Mythos Burg«, Dr. Matthias Hausmann,KPZ, Treffpunkt: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Haupteingang, Kosten: Gruppeneintritt EUR 5,00 p.P.

19:00 Uhr Kulturpolitik im Event-Zeitalter, Ein Vortrag von Dr. Julia Lehner, Kulturreferentinder Stadt Nürnberg, Ort: Faber-Saal der Nürnberg-Akademie, Gewerbemuseumsplatz. In Kooperation mit dem Bildungszentrum der Stadt Nürnberg.

16:00 Uhr Führung durch die Ausstellung »Der Hesselberg – ein heiliger Ort der Täter«,Andreas Clemens, Geschichte Für Alle e.V., Treffpunkt: Eingang zur Tourist-Information imKünstlerhaus, Königstraße 93.

Rundgangsaktion in Nürnberg zum Jubiläum »25 Jahre Geschichte Für Alle«

18:30 Uhr, Lernort, Ruine, Freizeitpark – der schwierige Umgang mit dem ehemaligenReichsparteitagsgelände 1945 bis 2010, Ein Vortrag von Dr. Alexander Schmidt, Dokumenta-tionszentrum Reichsparteitagsgelände, Ort: Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.

Rundgangsaktion in Bamberg und Erlangen zum Jubiläum »25 Jahre Geschichte Für Alle«

Rundgangsaktion in Fürth zum Jubiläum »25 Jahre Geschichte Für Alle«

19:00 Uhr Rechtsextremismus heute: Organisationsformen, Aktionsfelder & Dresscodes,Ingo Eigen, Geschichte Für Alle e.V.

18:00 Uhr Führung durch die Sonderausstellung »Planet Eisenbahn«, Dr. Rainer Mertens, DB-Museum Nürnberg, Treffpunkt: Haupteingang DB-Museum Nürnberg, Lessingstraße.

19:00 Uhr Kommunale Menschenrechtspolitik – Nürnberg als »Stadt des Friedens und derMenschenrechte«, Martina Mittenhuber, Leiterin des Menschenrechtsbüros der Stadt Nürnberg,Ort: Seminarraum Geschichte Für Alle e.V.

19:00 Uhr Weihnachtsfeier, Herzliche Einladung an alle Mitglieder! Wer fürs warme und/oder kalte Büffet etwas beitragen möchte, melde dies bitte im Büro an.Wer an der klassischen Tombola teilnehmen möchte, bringe bitte ein Geschenk im Wert von ca. 5,00 EUR mit! Ort: Südstadtforum, Siebenkeesstraße 4, Nürnberg (R-, S-, U-Bahn Hauptbahnhof).

Mi., 08.09.

Di., 14.09.

Fr., 08.10.

Mi., 13.10.

Fr., 12.11.

Di., 07.12.

Di., 14.12.

Sa., 16.10.

Sa., 23.10.

Do., 28.10.

Sa., 09.10.

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