Albert Grünwedel und sein Werk

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Albert Grünwedel und sein Werk Author(s): Johannes Schubert Source: Artibus Asiae, Vol. 6, No. 1/2 (1936), pp. 124-142 Published by: Artibus Asiae Publishers Stable URL: http://www.jstor.org/stable/3248340 . Accessed: 21/08/2013 04:53 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Artibus Asiae Publishers is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Artibus Asiae. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.214.27.178 on Wed, 21 Aug 2013 04:53:28 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

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Albert Grünwedel und sein WerkAuthor(s): Johannes SchubertSource: Artibus Asiae, Vol. 6, No. 1/2 (1936), pp. 124-142Published by: Artibus Asiae PublishersStable URL: http://www.jstor.org/stable/3248340 .

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Page 2: Albert Grünwedel und sein Werk

ALBERT GRUNWEDEL UND SEIN WERK'

MIT DEN FOLGENDEN ZEILEN SOLL VERSUCHT WERDEN, DIE WISSENSCHAFTLICHE ARBEIT

Griinwedels einem weiteren Kreise bekannt zu machen, ihre ErschlieIung den Fachleuten zu erleich-

tern, den Kritikern die Forschung Griinwedels von einem neuen Gesichtspunkt aus zu beleuchten

und schlieilich denen, die in seinen Schriften nachschlagen wollen, mit genauen bibliographischen

Angaben an die Hand zu gehen. Der iiberaus produktive Forscher wurde am 31. Juli I856 als Sohn des Kunstmalers Joseph Karl

Griinwedel [1815 - I89512 und seiner Frau Fanny geb. La Roche zu Miinchen geboren. Der Knabe

besuchte zunachst die Elementarschule und von Oktober 1867 bis August 1875 das Kgl. Maximilians-

gymnasium in seiner Vaterstadt unter den Lehrern Linsmaier, Reiter und Flasch. Das war auch die

Zeit, in der er sich erstmalig mit den agyptischen Hieroglyphen vertraut zu machen suchte.3 Im

Friihjahr 1876 lieL er sich an der Universitat Miinchen immatrikulieren und begann das Studium der

klassischen Philologie und Archiologie bei den Professoren Karl von Halm [1809--1882], Wilhelm

Christ [183I- 1906], Leonhard von Spengel [1803 - 880], Konrad Bursian [1830- 1883] und ande-

ren, besonders bei dem bekannten Archiologen Heinrich von Brunn [1822 - 1894]. Bald richteten

sich seine Blicke aber auf die Wunderwelt des indischen Altertums und lenkten ihn auf das Studium

des Sanskrit und Pali unter den Professoren Ernst Trumpp [1828--1885] und vor allem Ernst Kuhn

[1846-192o]. Den AbschluB seines Universititsstudiums kronte Griinwedel mit der Promotion zum

Dr. phil. am 25. Mai 1879 in Miinchen auf Grund seiner Arbeit, betitelt ,,das sechste Kapitel der

Rtipasiddhi nach drei singhalesischen Pali-Handschriften herausgegeben". Er widmete sich dann aus-

schlieltlich der Museums-Laufbahn4 und wurde am 13. Oktober 1883 zum Direktorial-Assistenten am

Museum fuir Volkerkunde in Berlin unter dem Direktor Adolf Bastian [1826-1-905] ernannt.5 Das

Professoren-Patent erhielt er 1891 und wurde schliellich am 30. Juni 1904 Direktor der indischen

Abteilung des genannten Museums. Den Titel ,,Geheimer Regierungsrat" erhielt er am 17. Dezem-

1 Vgl. dazu Artibus Aside V, p. 275. - Einen Nachruf allgemeiner Art von der Hand Ernst Waldschmidt's brachte wghrend der

Drucklegung meiner Arbeit die Ostasiatische Zeitschrift, N. S. Bd. XI, H. 5, p. 214 - 19. 2 Vgl. auch Allg. Lexikon der bildenden Kiinstler... Leipzig, Seemann 1922, Bd. 5, p. 140o. 3 S. Teufel des Avesta, p. 24.

4 Universitits-Lehrer war er niemals; er hat deshalb auch keinen Schitlerkreis um sich sammeln konnen.

5 Die Notizen iiber das Leben des Forschers verdanke ich im wesentlichen seiner Tochter, Fr.ulein

Stella Griinwedel, die mir

mit Brief vom 18. Nov. 1935 viele Einzelheiten mitteilte.

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ber I916. Zwei Jahre nach seiner mit 65 Jahren (1921) erfolgten Pensionierunge zog er sich in die heimatliche Gegend zuriick (1923; Lenggries bei Bad Tolz in Oberbayern), wo er nach Jahren fast

staindiger Arbeit am 28. Oktober 1935 starb.

Angeregt durch die russische Akademie der Wissenschaften7, unternahm Griinwedel im staatlichen

Auftrag mit Unterstiitzung des Kaisers und des preuIischen Staates zwei Reisen (mit Ausgrabungen) nach Mittelasien: 1902103 und 1905/07. Beide Expeditionen8 erfuhren als ,,Staatstransporte" weitge- hendste Unterstiitzung von Seiten der russischen und chinesischen Beh6rden. Nach diesem kurz umrissenen Lebenslauf soill seinem eigentlichen Werke etwas ausfiuhrlicher gedacht werden, indem ich die einzelnen Arbeiten des Forschers in der Reihenfolge ihres Erscheinens zunachst tiberblicke. Wie bereits angedeutet, begann er seine wissenschaftliche Arbeit mit seiner Dissertation (i) auf dem Gebiete der Pili-Sprache: er veroffentlichte im Anschlul an eine ihnliche Arbeit seines Lehrers E. Kuhn auf Grund zweier in singhalesischer Schrift geschriebenen Palmblatt- Handschriften der Biblioth6que Nationale, Paris, und einer ebensolchen der Universitaits-Bibliothek Strafburg das Kapitel tiber das Verbum aus dem einheimischen, der zweiten Hailfte des 13. Jahrh. angehorenden Werke des Buddhappiya Diparmkara, das als eine Umarbeitung oder besser Neubear-

beitung der ailtesten noch erhaltenen Paligrammatik (Kacci•yanappakarana) gilt.9 Schon ein Jahr vor-

her, d. h. x882 hatte er jedoch die Bearbeitung (Referat) des Abschnittes ,,Indien" (2) ftir die ,,Jah- resberichte der Geschichtswissenschaft", wie sie vorher Johannes Klatt begonnen hatte, iibernommen. Die Arbeit, die er bis zum Berichtsjahr I885 ausfiihrte, gibt eine bibliographische Beschreibung der

jeweils Indien betreffenden Werke mit Ausnahme von Texten und deren Obersetzungen. Im glei- chen Jahre, in dem seine Doktorarbeit im Druck erscheint, arbeitet er einen kurzen Vortrag (3) fuir die Sitzung der Berliner Gesellschaft f. Anthropologie, Ethnologie u. Urgeschichte am 21. April 188310 aus, in welchem er ein im Berl. Mus. f. Volkerkunde befindliches Denkmal, einen in Stein nachge- bildeten FuIabdruck (padacetya) aus Buddhagayd beschreibt, die Legende uiber das Sichtbarwerden der Fultapfen Buddha's mitteilt1" und auf andere angebliche FuAspuren Buddha's hinweist. Er hatte

iibrigens auch vorher schon an der Erklarung von Museumsgegenstainden, d. h. Geratschaften und Masken, die von Stlimmen an der Nordwestkiiste Amerikas herrithren, mitgearbeitet.12 Seine Arbeiten

6 Am 29. Aug. 1921 schreibt er an A. H. Francke: ,, . . . Am i. Oktober scheide ich aus meiner Stellung aus und gerne, wie ich Ihnen sagen muB. Wie lang ich dann noch hier [i. e. in Berlin. Sch.] bin, weif ich nicht, ein paar Monate vielleicht noch, da man nach fast 4o-jihrigem Dienst nicht weglaufen kann, wie ein Holzhacker oder StraSenfeger..." 7 Vgl. Abhdlgn. d. K. Bayr. Akad. d. Wiss., I. KI., Bd. XXIV, I. Abt. (Mtinchen 90o5), S. 3, Anm. I.

s Vgl. Anm. 421

B S. Winternitz, Geschichte der indischen Litteratur, Bd. III, p. 4o7 und daselbst auch Anm. 21 1o Unter dem Vorsitz Bastian's.

" Aus Dhammapada ed. Viggo Fausball [1821 - 190o8], p. 162 if. 12 Amerika's Nordwest-Ktiste. Neueste Ergebnisse ethnologischer Reisen. Aus den Sammlungen d. Kgl. Museen zu Berlin hrsg. v. d. Direktion d. ethnol. Abt. Berlin, Asher 1883. [1. Teil:] (Textband) 13 pp. u. [Erklirungen zu ii Taf.] 6opp. Vgl. Notiz gegentiber p. I 2 op. cit. Dass. Werk, Neue Folge [i. e. 2. Teil]. Berlin, Asher 1884. I Kte. u. Ii Taf.

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im Museum veranlassen ihn zum Studium der tibetischen Sprache und fiihren ihn damit tief in das Gebiet des Lamaismus. Bereits zwei Jahre nach dem erwahnten Vortrag kann er mit einer Arbeit (4) vor die

(Offentlichkeit treten, in der er I02 Beschreibungen von Gotter- und Heiligenbildern des Lamaismus gibt, die sich als Miniaturen in zwei tibetischen Werken, einer 15 Blatter (5IX33 cm) umfassenden Genealogie des Rol pai rdo rje, des beriihmten Lcafi'skya-Chutuktu

in Peking's, und einem Buche, das die Bilder zu den Biographien der Grollama's von Bkra-shis-lhun-po enthilt und

13 Blitter (47 X39 cm) umfaft1', befinden. In der Sitzung der Berl. Gesellsch. f. Anthropol. .... am 16. Juni 188815 berichtet er'o nach der Notiz des Herbert Hope Risley [1851 - 1911] iiber 8, aus den oberen Teilen von Kinderschadeln und den Stirnteilen von Schddeln Erwachsener bestehenden

Trinkschalen, die dem Museum flir Valkerkunde gehoren und von den Aghori, einer Klasse von Saiva-

Asketen, stammen. Als Eugen Pander [f" 1894] glicklicherweise in den Besitz eines Biichleins kam,

,,das auf hundert Seiten die Bildnisse und tibetischen Namen von dreihundert der wichtigsten und

popularsten Heiligen und Gotter der lamaischen Kirche enthalt" und das auBerdem noch die chine-

sischen und mandschurischen Namen mitteilte, hatte Pander es bearbeitet. Griinwedel war es vor- behalten das Werk herauszugeben und mit Zusatzen und Inhaltsverzeichnis zu versehen.7 In der Sitzung derselben Gesellschaft vom 11. Januar I89018 ver6ffentlicht Griinwedel einen Bericht'x des evangelischen Pastors Kunert in Forromecco iiber Stein- und Tongerate der Urbewohner aus

der Gegend von Rio Grande do Sul. Es folgt dann eine weitere derartige Mitteilung20, der Bericht des H. H. Risley iiber die Unterstiitzung volkerkundlicher Forschung in Indien, in der Sitzung vom

17. Januar I891.21 Am 21. November 1891 halt Griinwedel selbst einen Vortrag (5) in der Berliner

is Der Titel dieses Buches ist: Bstan" pai ? rtsa" lag ? byams ?

brtse " kun ? gyis" spyi ?

bo - nas ? dbaift bskur

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" rgyal ? srid

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hu - thog thui 'akhrufis rabs bco - lia " la

? gsol ? ba - 'adebs

? pa, was Gritnwedel libersetzt ,,Eine Bitte an die 15 Generationen des erhabenen Lehrers Lcah skya chutuktu, des miichtig sieghaften, welcher die Weihe (abhisheka) auf sein Haupt empfangen hat von all den Lehrern, welche die Wurzel des Glaubens erforscht haben". 14 Das Buch ist ohne Titel. 16 Unter dem stellvertr. Vorsitz Rud. Virchov's [1821-- 1902].

"1 Acht Schhdelschalen der Agh6rt. Berlin, Asher & Co. 1888; = Verhandlungen der Berliner Gesellschaft fitr Anthropologie, Eth-

nologie und Urgeschichte, Jg. 1888, p. (307)--(308). 11 Das Pantheon des Tschangtscha Hutuktu. Ein Beitrag zur Iconographie des Lamaismus von Eugen Pander. Hrsg. und mit In-

haltsverzeichnissen versehen von Albert Grtinwedel. Berlin, Spemann 1890; = Veroffentlichungen aus dem Kgl. Mus. f. Vilkerkde., Bd. I(189o), p. 45-1 i6, 301 Abb. In,,Russkoe obozrenie" [1890o oder folgende Jahre. Mir liegt nur ein Sonderdruck ohne

Jahresangabe vor], p. 932-936, hat der noch zu erwihnende Fitrst Uchtomskij das Buch besprochen. - Ober ein anderes noch

existierendes Werk gleichen Charakters schreibt Baron A. von Stail-Holstein im Bulletin of the Metropolitan Library, Vol. I (1928),

p. I--4 [,,Remarks on the Chu fo p'u sa sheng hsiang tsan"]. 1' Unter Virchow's Vorsitz. 19 Rio grandenser Alterthitmer. Berlin, Asher & Co. 1890; = Verhandlungen der Berliner Gesellschaft fitr Anthropologie, Ethno-

logie und Urgeschichte, Jg. I890, p. (3 1) - (37). 20 Fdirderung der ethnologischen Untersuchungen in Indien. Berlin, Asher & Co. 189o; = Verhandlungen der Berliner Gesellschaft

flir Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, Jg. 1890, p. (83)-(85). 21 S. Anm. 18.

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Gesellschaft fuir Anthropologie22 iiber Leben und Sitten der wilden Staimme auf Malacca, wie es sich auf Grund der Forschungen des Hrolf Vaughan Stevens [1835--I897] ergab. Er illustriert seinen Vortrag an Hand einer groIen Sammlung volkskundlicher Gegenstande. Diesen Vortrag oder diese Forschungen setzt er fort in der Sitzung der Gesellschaft vom x5. Oktober 1892 und berichtet (6) uiber die S'mang-Leute und iiber die Medizin der Orang B ni'a.2a Nachdem von Stevens gentgend Material iiber die Stimme eingeschickt worden war, gibt Grtinwedel den I. Teil heraus, schreibt die Vorrede dazu und einen Nachtrag, der einige malaiische Namensschreibungen enthdilt.2' Als ein G6n- ner des Museums ftir Volkerkunde, Don Martino de Zilva Wickremasinghe [Vikramasimrha], eine Dar- stellung eines in Ceylon anerkannten Dimons, der in drei Manifestationen auftritt, anfertigen liei, und diese dem Museum eingegliedert wurde, berichtet (7) Grtinwedel dartiber in der Sitzung der Gesellschaft vom 19. November I892.25 Unter anderem, wohl durch H. H. Risley's Notizen angeregt, beschaftigt sich Griinwedel sehr eingehend mit der Sprache der R6ng oder Leptscha, einem kleinen, in der Alpenlandschaft Sikkim lebenden Volksstamm tibetischer Rasse. Als erste Arbeit nach dieser Richtung hin liegt von ihm ein Glossar (Lepcha-English) (8) in Umschrift vor, welches lediglich das Material aus George Byres Mainwaring's Grammar, aus einem ,,Lepcha-Primer", dem ins Leptscha iiber- setzten Johannesevangelium und einigen anderen Missionsschriften enthilt und der der in Umschrift wiedergegebene Leptscha-Text von Joh. Io, Vers I - II, hinzugeftigt ist. Das Glossar war bereits 1885 im MS fertig und wurde hergestellt zur Korrektur von Etiquetten an Sammlungsgenstanden, die aus Sikkim stammten. Verbesserungen zu dieser Arbeit befinden sich in (22), p. 451, Anm. I. Ausge- hend von einer Art von Bilderschrift, die die Orang-Panggang auf Ost-Malka benutzen und die den Grundstock zu den Zaubermustern bildet, welche als Schutzmittel gegen Krankheiten dienen, arbei- tet er (9) nach den Stevens'schen Materialien iiber die Kimme, die mit diesen Mustern verziert sind. Bald hat er sich wieder buddhistischen Studien zugewandt und veroffentlicht einen Aufsatz (xo) iiber die Auffassung Buddhas in ihrer iiltesten Form und fiber das Monchstum nach der Hinaya-Lehre iiberhaupt, den er mit kurzen Notizen iiber die Pflichten der Laien im allgemeinen abschlieet. Im gleichen Jahre kann auch eine bereits 89Igi fertiggestellte Arbeit veroffentlicht werden, namlich die Beschreibung (i ) des der Gattung singhalesischer Teufelstinze (yakun-natima) zugehorigen Sanni- yakun-nitima (der Tanz der Sanni-Damonen)--er gilt dem Teufel Raja-mulu-sanni-yakgayA und sei- nen 18 Begleitern--an Hand holzgeschnitzter Masken. Griinwedel war ja auch in sehr vielen siid- indischen Sprachen zu Hauses6, und ich vergesse nicht mit welcher groLen Liebe er mich einmal gerade auf den siidindischen Teil seiner Privatbibliothek, auf tamulische W6rterbiicher u. dgl. hinwies. Mit einem seinerzeit aulterordentlich epochemachenden Werke tritt er zur selben Zeit an die Offent-

22 S. Anm. 18. 2 S. Anm. r8. " Stevens, Hrolf Vaughan, Materialien zur Kenntnis der wilden Stimme auf der Halbinsel MalAka. Berlin, Spemann 1892; = Veriffentlichungen aus dem Kgl. Mus. f. Vblkerkunde, Bd. 2, Heft 3/4. 5s Unter dem Vorsitz Wilhelm von Waldeyer's [1836-1921] und sp'iter Virchow's.

28 Vgl. z. B. auch die ,,Ver6ffentlichungen aus dem Kgl. Mus. f. Volkerkunde", Bd. III (1894), H. 1/2, p. V [Vorrede], Anm. I.

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lichkeit, ich meine die zusammenfassende Arbeit (I2) iiber die kiinstlerischen Bestrebungen des alten Indien, besonders in seiner altbuddhistischen Zeit. Der persisch-indische Stil, die

Gandh.ra-Skulpturen und die Darstellung von Buddha und Bodhisattva machen dabei den Hauptteil aus, in dem ein un- gemein umfangreiches Wissen zusammengetragen worden ist. Das Handbuch ist zu einem der wich-

tigsten Hilfsmittel der buddhologischen Forschung geworden. Es ist in mehreren Auflagen erschienen und auch in englischer Bearbeitung herausgegeben.27 Freilich der allerneueste, heutige Stand der Wissenschaft machte eine v6llige Neugestaltung notig, die auch vor einigen Jahren erschienen ist.2 Im Jahre 1894 gibt Grtinwedel auch den 2. Teil der Stevens'schen Sammlungen und Arbeiten iiber der Eingeborenenstamme von Malaka heraus.29 Ober einen singhalesischen K6nig, der in dem Bu- che K6lan-kavipota eine Rolle spielt, schreibt Griinwedel (13) an Hand einiger Masken im Besitze des Museums ftir V61kerkunde. Eine, dem Pietro Johannes Veth [1814- I895] gewidmete Arbeit (14) behandelt das Ki-lin, das Fabeltier der Chinesen. Ein Jahr spliter wird (I5) uiber zwei Typen von

Buddhadarstellungen auf oberbirmanischen Pasten in Feigenblattforml?, iiber die Interpretation von

,,parnaka" [=,,Mann mit Blitterschiirze"] und ,,kapardin" [=,,mit kauri's besetzt"], sowie iiber Padma-

sambhava-Legenden in Leptscha-Sprache berichtet. Gewissermalen als ,,Probe" fuir die Bedeutung der ,,wilden Stimme" schreibt er (16) nach den Materialien von Stevens iiber Tigerzauber der B&- lkndas, iiber Tiger-Totem und MUisang-Totem, sowie tiber die Verfassung der alten B1elndas. Zwei Begebenheiten, die Erlangung einer Handschrift des TA-she-sung (gekiirzter tibet. Titel: Padma-

thani'yig) in der Leptscha-Sprache mit Hilfe von Paul Ehrenreich [1855 - 914] durch das Museum

fLir Volkerkunde und die Aufgabe, das Material Mainwaring's zu einem ,,Lepcha-English Dictionary" zu verarbeiten, veranlassen Griinwedel zum weiteren Studium dieser Sprache. In einer A. Bastian

gewidmeten Arbeit ( 7) gibt er daher erstmalig Proben eines einheimischen Leptscha-Textes und

zwar wird derjenige Teil des Ti-she-sufi

behandelt - in umschriebenem Text und Obersetzung -, der dem 18. und 19. Kapitel des Padma thafiiyig entspricht und dessen Text (in Umschrift) und

Obersetzung dem Aufsatz vorangestellt ist. Ein kurzes Glossar bildet den SchluI. Er bringt ferner

[nach der sogenannten Ehrenreich'schen als auch nach einer in Darjeeling hergestellten Handschrift

sowie fuir 2 Kapitel (Nr. 4x und 43) nach dem tibetischen Text] drei Kapitel (i8) des TA-she-sufi

heraus, denen ein 13 '/ Seiten umfassendes Glossar (Leptscha-Deutsch) beigegeben ist.

27 Buddhist Art in India, Translated from the 'Handbuch' of Prof. Albert Griinwedel by Agnes C. Gibson, revised and enlarged

by Jas. Burgess. London, Quaritch 1901. VIII, 229 pp., 154 Abb. i0ber diese Bearbeitung schreibt Griinwedel am 28. Dez. I9oo an A. H. Francke: ,,Es wird Sie interessieren, dafi bald eine englische (Ybersetzung, welche noch reicher illustriert sein wird er-

scheint, welche der Nestor der indischen Archiologen James Burgess [1832--I916. Sck.] in Edinburgh gegenwirtig in London

(bei Griggs) druckt.. . Da Herr Burgess die Anmerkungen mehr ausflihrt-- ich lese die Correkturen--und viel nachtrigt, diirfte

diese englische Ausgabe ffir Sie und Ihre Collegen mehr Wert haben, als die deutsche."

12 Grtinwedels Buddhistische Kunst in Indien unter Mitarbeit von R. L. Waldschmidt vollig neugestaltet von Ernst Waldschmidt.

I. Teil. Bln.-Lankwitz, Wiirfel-Vlg. 1932. 125 PP., 95 Abb. auf 50 Taf. (Handbiicher d. Staatl. Museen zu Bln. Mus. f. Valkerkde.).

29 Hrolf Vaughan Stevens, Materialien zur Kenntnis der wilden Stimme auf der Halbinsel MalAka. 2. Theil. Berlin, Spemann

1894; = Veriffentlichungen aus d. Kgl. Mus. f. Volkerkde., Bd. III (1894), Heft 3/4. - Vgl. auch meine Anm. 24.

90 Vgl. dazu die Arbeit Nr. 21.

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Eine in Magdischu (Ostafrika) ausgegrabene Terrakottafigur, die indischen Typus aufweist, wird an anderer Stelle (ig) beschrieben. Im Schlosse zu Schwedt a. d. Oder besichtigt er die io Gemalde aus dem letzten Drittel des 17. Jahrh., die asiatische Darstellungen zeigen und berichtigt in seiner Ar- beit (20) die dortigen Bezeichnungen. Weitere Zeilen widmet er dann der Erklrung (21) glasierter Zie- gelreliefs des Tempels Maiigalatscheti in Pagan (Birma), die

J.taka-Szenen darstellen. Er beschreibt

55 solcher ,, Geburtsgeschichten" und weist in einem anschlieIenden Exkurs das 12. und 13. Kapi- tel des Padma thaii yig (im tibet. und Leptscha-Text, sowie deutscher Obers.) als Umbildung des

Suppirakajitaka nach. Die Erklarung einiger Pasten8l und Skulpturen aus Pagan schlie•t die Arbeit ab. An anderer Stelle gibt Griinwedel ein weiteres Kapitel (22) aus dem TA-ge-sufi nach der Ehren- reich'schen Handschrift [74- 86], das einen Abschnitt aus dem Kapitel von der Eroberung des Landes Za-hor durch Padmasambhava enthalt, im umschriebenen Leptscha-Text und in deutscher Obersetzung heraus. Inzwischen ist auch die Bearbeitung der beiden grofen umfangreichen Bande handschriftli- chen Materials aus Mainwaring's Hinterlassenschaft beendet, sodaI das Worterbuch (23) der Leptscha- Sprache uud zwar Leptscha-Englisch mit einem Index Englisch-Leptscha erscheinen kann. In einer kleinen Abhandlung (24) zeigt er gegenuiber Rudolf Hermann Theodor Friederich [1817-1875], Jan Lourens Andries Brandes [1857--I905] und Franz Anton Schiefner [1817-I1879], da1l Bhrikuti nicht nur als Jaina-Gottheit, sondern auch als buddhistische G6ttin, besonders in ihren Fleischwerdungen und da vor allem in ihrer Form als Tari (tib. sgrol' ma) sehr bekannt ist. Seit Erscheinen des Handbuches iiber die buddhistische Kunst in Indien war sowohl von anderer Seite neues Material

ver6ffentlicht worden als auch Kritik oder Mitteilungen herausgekommen, die eine nahere Untersu- chung gewisser dort behandelter GegenstAnde erheischten. Gruinwedel auIert sich (25) auf diese Veranlassung hin uiber die Gandhlra-Kunst, indem er Darstellungen des Vajrapani, der K.Uyapa-Le- gende, des Ausrittes des Bodhisattva, des Nirvana, des ,,Kriophoros" und der Lokapilas erklart. Mit der Jahrhundertwende zugleich erscheint ein Werk Griinwedels, welches wohl noch mehr Epoche machte als das ,,Handbuch" und das bis heute noch nicht iiberholt ist. Im ,,sibirischen Saal" des ,,sibirischen Pavillons" der Pariser Weltausstellung 190082oo hatte der russische Fiirst Esper Esperovi6 Uchtomskij seine einzigartige Sammlung von Gegenstanden, die sich auf den Buddhismus und beson- ders den Lamaismus bezogen, ausgestellt. Als Handbuch zum Studium dieser Sammlung hat nun Gruin- wedel das Buch (26)8" herausgebracht, welches nach Photographien der Gegenstdnde bearbeitet worden war". Es enthalt eine Obersicht uiber die Entwicklung des buddhistischen Pantheons in Indien und beschreibt die Geistlichkeit und die Gottheiten der lamaistischen Kirche zum erstenmal niher. Fiirst

31 Vgl. dazu die Arbeit Nr. I5. 32 Vgl. hierzu Georg Malkowsky, Die Pariser Weltausstellung in Wort und Bild. Berlin, Kirchhoff & Co. 19oo, p. 461/462. -' Aus einem Brief Griinwedels an A. H. Francke (vom 19. 5. 1911) geht hervor, daS das Werk ,,so sehr der Erginzung und Com- pletierung bedarf und damals mit groSer Hast gearbeitet werden mute . . ." 34 Vgl. hierzu Werk Nr. (36), p. 3 und Mitteilung Griinwedels an A. H. Francke (vom 9. 5. 19 III): Der Katalog ,,... bildete die Basis der (Mythologie)..."

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Uchtomskij hat selbst die Vorrede dazu geschriebens5. Das Buch86 wurde auch ins Franz6sische iibersetzt. Die gute Kenntnis der russischen Sprache, die sich Griinwedel angeeignet hat, ermoglicht ihm die alte, sehr gute und wertvolle russische Fachliteratur zu verstehen und auszuwerten. Da nun

Sergej Feodorovi von Ol'denburg im 2. Teile seiner ,,Zametki o buddijskom iskusstve" (Vostocinyja Zametki, St. Petersburg 1895), p. 359-365, tiber die der Sammlung zentralasiatischer Altertiimer des

ehem. russ. Generalkonsuls in Kaschgar, N. F. Petrovskij, zugehbrigen Bronzen Genaueres mitteilt,

tibersetzt Griinwedel dieses Stuick ins Deutsche37 und erlautert die Arbeit durch eigene Anmerkun-

gen. An Hand einer Liste von Photographien der Swat-Skulpturen (von Th. Bloch) und eines be-

schreibenden Verzeichnisses der Skulpturen aus Dargai (von Ram Singh) schreibt er tiber die Be-

deutung (27) der der Gandhara-Periode angehbrenden Kunstdenkmaler aus Loriyan Tangai und aus

Dargai. Leitend ist ihm dabei der Gesichtsspunkt, welche Szenen im Leben Buddhas diese Skulpturen darstellen. Als der Missionar Karl Marx [1857--1891] berichtete, dai sich in einem Hause in Leh

(Westtibet), das einer der alten Bkl-blon-Familien gehorte, Wandgemalde befinden, die Darstellun-

gen aus der Ge-sar-Sage zeigen und August Hermann Francke [1870--1930] nach Auffindung die

Kopie des einen Gemaldes und einige andere Bilder, die denselben Gegenstand betreffen, an Griin- wedel schickte, veroffentlicht (28) und erklirt er diese Bilder.38 Ol'denburg brachte in Zapiski vost.

otdil. Imp. Russk. arch. ob9cestva XIII (o900), p. o97-o99, wesentliche Verbesserungen zu einer von

Griinwedel aufgestellten Erklirung eines Gandhara-Reliefs und zweier Repliken desselben89. Hierzu

aiuVert sich (29) Grtinwedel, indem er vornehmlich tiber den Typus der Naga's in der grakobuddhi- stischen Kunst schreibt. Im gleichen Jahre, in dem diese Arbeit erschien, brachte gerade Johan- nes Baensch-Drugulin - ,,zur Erinnerung an das fiinfhundertjahrige Geburtsfest des Altmeisters Johannes

Gutenberg" - seine ffir die Typographie so wertvollen ,,Marksteine der Weltliteratur in Originalschrif- ten" heraus. Darin hat Griinwedel die Bearbeitung des tibetischen Teiles iibernommen und veriffent-

licht dort eine kleine Episode (30o) aus dem 17. Kapitel des Pad-ma-thafi'yig

in Text und (Jbersetzung

U1 Ober Uchtomskij's Interesse an lamaistischen Dingen vgl. auch meine Anm. 17.

38 Mythologie du Buddhisme au Tibet et en Mongolie basce sur la Collection lamaique du Prince Oukhtomsky par Albert Griin- wedel. .. Traduit de l'allemand par Ivan Goldschmidt. Paris, Leroux [Leipzig, Brockhaus] 900oo. XXXVII, 247 pp. I Bildn.,

188 Abb. Hierzu schreibt Griinwedel an A. H. Francke (am 25. 11. 1901): ,,Eine englische Ausgabe der Mythologie existiert nicbt,

obwohl eine geplant war, da die Forderungen des Verlegers zu hoch gehen. Dagegen existiert eine nicht sehr gute franz6isische, die aber correkt und verstiindlich ist (Obers. ,,Goldschmidt")..."

37 [Chotanskija bronzy iz sobranija N. F. Petrovskago.] Bronzen aus Chotan. Braunschweig, Vieweg 900oo. = Globus, Bd. 77

1900'), P. 72-75. 9 Abb. 38 Vgl. hierzu die Mitteilung an A. H. Francke (vom 1. 4. 1901): ,,... So ganz ohne Wert sind die Gesar-Bilder keineswegs, da

alles, was Lokalcolorit hat, schon deshalb aufmerksam beachtet werden muS: auch wissen wir ja noch gar nicht, welche Ent-

wicklungsgeschichte diese Dinge haben. Wenn nun wirklich die modernen Bilder schematisch geworden sind und uns keinen

sehr hohen Begriff von der modernen Kunstfertigkeit geben, so ist ja auch das schon ein Resultat. Bei der ungemeinen Wich-

tigkeit, welche alle Dinge haben, welche irgendwie mit einem so eigenartigen Werke wie die Ke-sar Geschichten sind, zusam-

menhlingen, ist auch das kleinste Scherflein interessant."

39 Tri gandcharskich bapel'efa s izobra'eniem Buddy i naga Apalila.

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Page 9: Albert Grünwedel und sein Werk

nach einem tibetischen Holzblockdruck, der in (17) beschrieben ist. Als der ,,historische Verlag Baum-

gartel" in Berlin ein umfassendes Werk fiber

die allgemeine Geschichte der bildenden Kiinste an die Offentlichkeit zu bringen plant, das Alwin Schulz herausgeben sollte, wird Grtinwedel zur Mitarbeit ffir den indischen Teil (3z) gewonnen und behandelt im X. Abschnitt die Baukunst, Plastik und Male- rei der alten Inder. Unter Hinweis auf 6 Photographien von Bildern aus dem im Museum flir V61- kerkunde zu Berlin befindlichen siamesischen Werk ,,Trai-Phiim" [= 3 Welten]40 erklkrt er (32) diese als Darstellungen von Begebenheiten aus dem Leben Buddhas. Zwei weitere Arbeiten, iuber die ar-

chaologischen Forschungen (33) in Turfan und uiber praktische Bemerkungen (34) zu den archaologi- schen Arbeiten kann ich hier, da mir nur die Titel zur Verfuigung stehen, nicht beschreiben. Einen Nachruf auf A. Bastian, (35) dem Begriinder der vergleichenden Ethnologie, der am 3. Febr. 1905 in Port of Spain (auf Trinidad) starb, verdanken wir gleichfalls Grtinwedel. Erst lange nach Erscheinen seiner ,,Mythologie des Buddhismus" (26) hatte unser verdienstvoller Forscher erstmalig Gelegenheit die

prachtvolle Sammlung des Fiirsten Uchtomskij pers6nlich in Augenschein zu nehmen, soda1 es nun

moglich wurde, einen ausfuihrlichen Katalog (36) der Sammlung41 zu veroffentlichen, der im I. Teil neben einem alphabetischen Verzeichnis der Darstellungen auch eine Liste derselben nach den ein- zelnen Nummem (geteilt in Statuen, Bilder und Verzeichnis der AltargerAte, Musikinstrumente und Bii- cher) enthilt und im 2. Teil die Abbildungen bringt. In der ersten Auflage des grofen von Paul Ernst Franz Hinneberg [1862- 1934] herausgegebenen Sammelwerkes, in dem er in Sonderbanden alles, was auf den einzelnen Kulturgebieten bis dahin erreicht war, zusammenfassend dargestellt wissen wollte, finden wir Griinwedel als Mitarbeiter an dem Teil, der die orientalischen Religionen behandelt. Er beschreibt dort die in Tibet herrschende buddhistische Religionsform (37) in ihrer geschichtlichen Entwicklung und gibt einen Ausblick auf die entsprechende religi6se Literatur. In der 2. Auflage ist der Text nur etwas anders auf die einzelnen Kapitel verteilt und leicht verdindert. Die weitere gro-

IBere Arbeit, der hier zu gedenken ist, gibt endlich den ausfuihrlichen Bericht (38) iiber die Ausgra- bungen im Tale von Turfan (Chinesisch-Turkistan),'2 d. h. im Orte Idiqiit?Shri und dessen unmittel- barer Umgebung. Nach einer umfangreichen Obersicht allgemeiner Art werden Bauten, Tempel, Ruinen und Stfipa's eingehend beschrieben und die Hauptresultate besonders zusammengefaLt. Ein von Wil- helm Radloff [1837 - 1918] bearbeiteter Anhang bringt uigurische Schriftstiicke in Text (Umschrift) und Obersetzung. Ober gewisse Darstellungen auf den Wandgemalden - besonders von Murtuq - im Hinblick auf die Klemenz'schen Bemerkungen, handelt (39) er in einer russischen Arbeit. Ober zwei blasenf6rmige Miitzen, wie sie die Frauen in Hami (Turkistan) tragen, handelt Grtinwe-

40 Vgl dariiber A. Bastian, Das siamesische Prachtwerk Trai-Phum. = Ethnologisches Notizblatt, Bd. I, Heft 2 (1895), p. 71--75. "' Vgl. Anm. 34 und den Abschnitt IV ,, o sobranii buddijskich statuetok, obrazov i drugich predmetov buddijskago kul'ta kn. E. E. Uchtomskago", eine von D. A. Klemenz vorgetragene Mitteilung GriUnwedels uiber die lamaistische Sammlung des Fiirsten Uchtomskij, in ,,Zapiski vost. otd. Imperat. Russk. arch. obi'.", Bd. XV (1902/03), P. II.

St Ober die Turfan - Unternehmungen unterrichtet man sich am einfachsten und sehr gut an Hand der Arbeit von Choros Zatur-

panskij, Reisewege und Ergebnisse der deutschen Turfan-Expeditionen (Orientalisches Archiv, hrsg. Hugo Grothe, Jg. 3 [1912/131], pp. n16-127, I Kte. u. 7 Abb. auf 2 Taf.).

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Page 10: Albert Grünwedel und sein Werk

del in einer kleinen Mitteilung (40). Auf Grund einer Analyse des Buches ,,Ancient Khotan" (Ox- ford 1907, 2 Bde.), welches Marc Aurel Stein herausbrachte, berichtet unser Forscher iiber die kul- turelle Wichtigkeit (41) der Turkistanfunde und -Ausgrabungen. Als Albert August von Lecoq [i86o - 1930] noch die Turkistan-Abteilung des Museums ffir V61lkerkunde in Berlin fiihrte, wies er immer mit Stolz auf ein Wandgemalde, das die Ajdtagatru-Legende darstellt, und erklarte, daL Griinwedel den ganzen tibetischen Bka-'agyur (Kanjur) nach dieser Erzahlung durchsucht und diese auch gefun- den habe. Damit konnte das Bild erklirt werden. Ober dieses Bild (42) besitzen wir von Grtinwe- del ebenfalls eine kleinere Arbeit. Aus der dem Museum fuir Volkerkunde in Berlin zum Geschenk gemachten Altertiimersammlung des George Macartney bespricht (43) er die wichtigsten Steinobjekte und Haupttypen der Terrakottafragmente. In der Jubiliumssitzung [4o-jfihr. Bestehen] der Gesellschaft fur Anthropologie . .., am 2o. Nov. 1909, unter dem Vorsitz des Karl von den Steinen [1855 - 19291

halt Griinwedel einen Lichtbildervortrag uiber das 3. Turfan-Unternehmen [= zweite konigl. PreuI. Tur-

fan-Expedition]. In dem Vortrag, der im Druck erschienen (44) ist, will er besonders die Frage beantworten ,,welche Stoffe in den massenhaften buddhistischen Malereien der Hohlenanlagen und der spirlich erhaltenen Freitempel dargestellt sind" und ,,inwiefern sich die verschiedenen Lokalitai- ten von einander unterscheiden und welche Ausblicke auf Kunst- und Religionsgeschichte sich dar- aus ergeben ..." Gelegentlich der Erwerbung zweier Skulpturen (45) aus Palma, einer Jaina-Nie- derlassung des 13. Jahrh., durch das Museum fur Volkerkunde, werden auch diese von Griinwedel beschrieben. Einen Oberblick fiber die kirchlich-politische Geschichte Tibets (46) haben wir eben- falls seinem auferordentlichen Fleifle zu verdanken. Spaiter gelangt auch der offizielle Bericht Griin- dels iiber die Ausgrabungen der 2. kon. Preutf. Turfan-Expedition an die Offentlichkeit. In demselben

(47) ist ausschlieflich der archiologischen Arbeiten von 19o6-1907 gedacht. Abgesehen von den

Fundstitten selbst sind samtliche dort befindlichen H6hlenbilder genau beschrieben und durch aus-

fiihrliche Detailzeichnungen verdeutlicht. Die Reihenfolge Ming-Oi, Qyzyl, Kirig, oriuq, Turfan,

Ilik6l, Bazaklik [Murtuq], Laimain, Toyoq-Mazar und Idiqutgithri ladBt die im Verhiltnis zur Expedi- tionsdauer nur kurze Arbeitszeit, d. h. die I einzelnen Grabungsperioden [27. I. 1906--4. II. 1907] auf 6 Arbeitsfeldern erkennen. Erschlossen wird das Werk nur durch einen--allerdings sehr guten

--Index (nicht Inhaltsiibersicht!). Eine andere Arbeit fiihrt Griinwedel wieder auf Padmasambhava. Er bespricht4s nimlich Laufer's Buch ,,Roman einer tibetischen K6nigin" und veroffentlicht (48) im AnschluO daran die letzten Kapitel der Leptscha-tbersetzung (TA-ge-sufi) in Text (in Umschrift) und deutscher tObertragung, sowie in gleicher Weise den Schlut der tibetischen ,,Lebensbeschreibung" [rnamathar] des gro1en Zauberers. Grtinwedels Verdienst ist es auch, daf der tiber die siidindischen

Volksstlimme handelnde Teil aus den hinterlassenen Papieren des ethnologischen Forschungsreisen- den Andreas Feodor Jagor [18I7--19oo] in wuirdiger Form herausgebracht" wurde. Im Anschlul

4s Er schreibt an A. H. Francke (am 28. 5. 1912): ,,... es ist nfmlich keine Recension sondern eine besondere Abhandlung

hauptsichlich zur Frage der Padmalitteratur tiberhaupt."

44 Aus Fedor Jagor's NachlaB. Mit UnterstUitzung der Jagor-Stiftung hrsg. von d. Berl. Gesellsch. f. Anthropologie, Ethnologie

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Page 11: Albert Grünwedel und sein Werk

an die Lektiire von Friedrich Wilhelm Brepohl's45 Bericht" iiber eine Freudenfeier im tiirkischen

Heerlager zu Ofen, Ende des I6. Jahrh. veroffentlicht Griinwedel das Bild (49g) eines ,,tollkiihnen" Gar- disten der tiirkischen Leibwache, der an den Schlaifen die Haut durchlochert und Kranichfedern hin-

durchgesteckt hat. Unter Anfuihrung des 6. Kapitels der Lebensbeschreibung Padmasambhava's in tibet. Text (in Umschrift) und (Obersetzung handelt er ein andermal iiber (So) die Gottin

Rdo'rje phag" mo, die auch unter dem Sanskritnamen Vajravardhi bekannt ist. Das von Sarat Chandra Das her-

ausgegebene tibetische Werk des TAranitha, betitelt ,,bklibabs" bdun'ldan" (5 z), das eine kurze Darle-

gung der 7 Tantrasysteme enthailt, wird gleichfalls von Griinwedel iibersetzt. Die Vorarbeiten zu einer von Griinwedel geplanten tObersetzung des iuklerst schwierigen aber hochwichtigen Buches, das als ,,K~lacakratantraraja" bekannt ist, flihren ihn zu einem weiteren tibetischen Werk, das den 3. GroO- Lama von

Bkra-shis-lhun'po, namens

Blo'bzai 'dpal'ldan'ye'shes, zum Verfasser hat und den Titel

Sham" bha'lai'lam'yig triigt. Dieses (52) gibt er nach dem im Asiatischen Museum in Leningrad befindlichen Holzblockdruck und nach einer modernen Papierhandschrift, die er Sarat Chandra Dis [1849- 1917] verdankt, im umschriebenen Text und in tObersetzung heraus und versieht es mit Er-

kliarungen und 3 Indices. Die Entdeckung einer Darstellung der Gruppe der 84 Mahisiddhas in einer Hohle nordlich von Turfan veranla1te Griinwedel zur Erforschung der Legenden dieser Zauberer. Er liefert uns nunmehr die "bersetzung (53) des tibetischen Werkes

,,Grub'thob'brgyad-cu'rtsa'bzii" rnam'thar"

nach dem Berliner Tanjur mit Ergainzungen nach der sogenannten roten Ausgabe des- selben im Asiat. Museum zu Leningrad.47 Eine weitere Arbeit (54) aus der tibetischen Literatur ist Ernst Kuhn zu seinem 7o. Geburtstage gewidmet und enthailt in Text (Originalschrift) und Lberset-

zung die fol. 27B --3xB befindliche Stelle aus dem Werke ,,Mkhas'grubnA'ro 'paimrnam'thar"

nach einer aus dem Kloster Hemis (Westtibet) stammenden Handschrift. Ausgehend von der Frage, wie weit bei der Entwicklung der Typen antiker EinfluA nachgewiesen werden koinnte, beschreibt Griin- wedel weiterhin (55) eine gepanzerte Form derjenigen Gottheit, die in den Reliefs der GandhAra- Schule stets neben Buddha erscheint und mit einem Donnerkeil bewaffnet ist und vergleicht damit

entsprechende Siegel und Miinzen der Antike. Im gleichen Jahre erscheint Griinwedel iibrigens auch als Herausgeber einer Sammlung, die ,,der indische Kulturkreis in Einzeldarstellungen" betitelt wurde.A4

und Urgeschichte unter Leitung von Albert Grtinwedel. x. Band. Stidindische Volksstaimme. Berlin, Reimer 1914. IV, 153 pp.,

i6o Fig., 6 Taf., I Titelbildn.

, Schreibt auch unter dem Pseudonym C. v. Schmidz-Hoffmann.

6 Orientalisches Archiv, Bd. 2 (1911/12), p. 66 ff.

' Ein Register hierzu wurde von anderer Seite angefertigt und etwas spiter verfiifentlicht: Hans Jtirgensen, Indices zu Grtinwedel, Die Geschichten der vierundachtzig Zauberer (Bd. 5, Heft 4/5 [des Baefller-Archivs]). Leipzig, Berlin, Teubner 1922. = Baebler-

Archiv, Bd. 6 (1922), p. 130-139. - tber das Buch schreibt Grtinwedel an A. H. Francke (am 18. 12. 1910o): ,,Jetzt habe ich filr die Bibliotheca Buddhica die Bearbeitung des Grub-t'ob tibernommen, da dieses merkwiirdige Buch viel zu meinen archlologi- schen Bemithungen beitragen wird. Doch wird es noch geraume Zeit dauern, bis ich zu Ende bin. Ich habe schines bildliches Material von der Russischen Akademie erhalten. Auch Ihnen danke ich ja ein leider stark lIdirtes Bild, das mir aber doch eine Reihe wichtiger Anhaltspunkte gibt." 4s Das sind die 3 Bainde tiber buddhistische Tempelanlagen in Siam, die Karl DOihring bearbeitet hat (I916).

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Page 12: Albert Grünwedel und sein Werk

Zur Herausgabe und tbersetzung weiterer tibetischer Literatur regte der Aufenthalt Grtinwedels in

St. Petersburg, 1913, an. Unter den dort aufgefundenen und abgeschriebenen Werken, befand sich auch das Buch

,,Lha'ldan'sprul pai'gtsug lag-khafi-gi-dkar chag shel dkar-me'lofi"(56), das er jetzt in Text (in Umschrift), tObersetzung und Erklirung herausgibt und das einen Einblick in die Heiligtti- mer von Lhasa gewahrt. Neben den tibetischen Arbeiten beschreibt Griinwedel auch eingehend drei siidindische im Museum f. Vblkerkunde in Berlin befindliche Sammelwerke (57), die Kostiimbilder u. a. Dinge enthalten. Ein Jahr spater kommt er mit einem Werke heraus (58), das zum er- stenmal eigentliche Erkldrungen zu gewissen Gemalden, die sich in Hohlen von Qyzyl befinden, bringt. Ihnen voran geht eine Ikonographie der G6tter und Damonen und eine Einleitung, die auf Grund tibetischer Werke und Karten eine bisher nicht erorterte Anschauung der religionsgeschichtli- chen Erscheinungen in Turkistan zu erkennen gibt; besonders wird jedoch die Anlage von Shambala-

Staltten des Kalacakra-Systems nachgewiesen. Olber die Rolle, die der Windgott Vata auf einem Denkmal der Gandhara-Kunst spielt, unterrichtet er uns (59) in einer kleinen Arbeit. An einen

h6chst schwierigen Text wagte sich Grtinwedel, als er das 1688 von Safis-rgyas-rgya-mtsho verfa8te astronomisch-astrologische Kompendium Vaidurya-dkar-po zur Hand nahm. Er veroffentlichte davon zunachst den von Blatt 454A6 - 456A3 laufenden Text (in Umschrift) und die lateinische(!) 1lberset- zung, eine Stelle (6o), die von dem Unheil des sogenannten ,,Himmelshund"-Paares und der Wirkung der Dimonen der pa-kua-Zeichen spricht. Der dieser Stelle unmittelbar vorhergehende Text

(Bl. 453 B I ff.) in Umschrift und deutscher Obersetzung wird anschlieLend veroffentlicht (61) und handelt von den magischen Quadraten, deren Farben und Gottheiten. Einen Auszug aus (53), nam- lich die Nrn. 4 und 68, d. h. die Geschichte vom Guru Dombi und die Geschichte vom Guru Kala-

kala, enthalt nochmals ein besonderer Artikel (62). Mit den wenig beachteten ,,Nebenfiguren" auf den Denkmalern der Gandhdra-Kunst befalt sich ein weiterer Aufsatz (63), der vor allem die deva-

putras behandelt aber auch von befluigelten Miidchen und sonstigen Gegenstainden, Spiegel, Aureolen und dergleichen spricht. Das gleiche Jahr, in dem die hier zuletzt genannten Arbeiten erschienen sind, liefert uns noch ein Werk Griinwedel's, das wider Erwarten auf ein ganz anderes Gebiet, auf das Etruskische, iibergreift oder vielmehr medias in res hineingeht. Ohne jegliche Riicksicht auf die gesamte etruskologische Forschung - und das absichtlich! - wird eine vllig neue Losung des Problems u. zw. eine sogenannte magische Entschleierung der bekanntesten und hauptsichlichsten etruskischen Schriftdenkmiler geboten (64), die freilich die ganze Kultur dieses Volkes in einem

ftirchterlichen Lichte zeigt. Diese Forschung Grtinwedels hat in dem Abschnitt ,,etruskischer Satanis- mus" Alfred Rosenberg in seinem ,,Mythus des 20. Jahrhunderts" [p. 62 ff. der 7. Aufl.] verwertet. Ver-

anlassung zu solcher Untersuchung gaben Griinwedel die Vorarbeiten zu seiner Veroffentlichung (58) und die ,,seltsamen Anschauungen von der M6glichkeit, durch zauberhafte Mittel Feuer vom Himmel zu ziehen", wie sie - seiner Meinung nach - in den Tempera-Gemilden der Hohlen in Turkistan

zum Ausdruck kam. Vom gleichen Sinne getragen ist das umfangreiche Werk, das sich zum Ziel

setzt, die Typengeschichte der d.monischen

Wesen, ein a.uIerst

heikles Problem, zu kl.ren

und zu

losen. Auch hier (65) wird, ausgehend von der Tatsache, dalt in der tibetischen Literatur die Ge-

'34

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Page 13: Albert Grünwedel und sein Werk

heimritualien (vor allem durch die Anhanger der Gelbmiitzen) stark verhiillt werden, die entsprechende

Untersuchung an den in sogenannten ,,medischen" Hieroglyphen geschriebenen Denkmilern angestellt, das Schriftsystem in seiner doppelten Anwendung gelost, die betr. Texte umschrieben und iibersetzt und eine Beziehung der Teufel des Avesta zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens ftir wahr- scheinlich erachtet. Als letzte Arbeit, die von dem Gelehrten vorliegt und noch zu seinen Lebzeiten

publiziert wurde, ist die vollstaindige Ausgabe und tObersetzung des bereits unter (54) genannten tibetischen Werkes zu nennen, das die ,,Legende der Erlbsung des vollendeten Meisters

Nd" ro -pa"

(66) enthdilt und auLer dem tibetisch-deutschen W6rterverzeichnis noch einen sachlichen Index bietet, der die in der Vorrede angedeuteten Beziehungen etwas weiter aufschlieft und vor allem erneut Licht auf die Figur Di-fiskiro va"i49 wirft, die dem K1lacakra-System angeh6rt oder vielmehr als

Grundlage dient, und das Griinwedel als dem Manichaiismus zugehorig vermutet. Damit habe ich die Arbeiten Griinwedels5" chronologisch und in beschreibender Form verzeichnet. Eine alphabetische Zusammenfassung nach dem Titel der einzelnen Schriften mit genauen bibliogra- phischen Angaben findet sich am SchluB dieses Aufsatzes. Hier kann ich nicht umhin, noch einige allgemeine Bemerkungen iiber Griinwedels Arbeiten einzuftigen. Es hat sich gezeigt, daf der uner-

miidliche Forscher iiberaus vielseitig tiitig war. Neben seinen Expeditionsberichten arbeitete er also auf dem Gebiete der Pli-Sprache, des Buddhismus und der buddhistischen Kunst, der Ethnologie, des Jainismus, der Leptscha-Sprache und vor allem auf dem Gebiete der Tibetforschung. Gerade das Tibetische hat ihm von Anfang an stets am Herzen gelegen, und von da aus sind auch seine - dem

gewohnlichen Sterblichen oft eigenartig erscheinenden und in den letzten Arbeiten oft ungemein schwer zu ergriindenden - Anschauungen zu beurteilen. Die tibetische Literatur - wie auch Unterredungen mit tibetischen und mongolischen Lamas5' - hat ihm die Schliissel zur L6sung mancher Probleme

geliefert, und gerade deshalb glaube ich, daf nur der Tibetanist von Fach - eine freilich verschwin- dend geringe Zahl von Leuten - in der Lage sein diirfte, seine Arbeiten bis in die tiefsten Grunde zu verfolgen, zu verstehen und vor allem entsprechend zu wiirdigen. Gewi~ - um es gleich vorweg zu nehmen - sind auch in seinen Ubersetzungen aus dem Tibetischen manche, sogar viele Fehler, wie er mir selbst einmal gesagt hat, aber ich muf hier fragen: wer tibersetzt einen tibetischen Text

vollig fehlerlos? AuIerdem sind die erwithnten Fehler an Stellen, die an sich schon nicht leicht zu

interpretieren sind. Elementarste Fehler, die andere sogar dann machen, wenn ein Sanskrittext zu Rate gezogen werden kann, sind natuirlich bei Griinwedel nie vorgekommen; dennoch aber sind seine Schriften in erster Linie von Leuten, die, wie der Kenner sofort sieht, vom Tibetischen nicht allzu-

'9 Die tibetischen Werke, die GrUnwedel fiir seine letzten Arbeiten hauptsichlich verwendet hat, habe ich unter dem Titel ,,Vajra-

yana und Manichlismus" (Litterae Orientales ed. Otto Harrassowitz, Heft 57, Jan. 1934, p. 5--8) einmal zusammengestellt. Das

dort unter C, f genannte Schriftchen trigt den Titel ,,Rnam # bcu

? dban Idan * gyi ?

de " nyid ?

bshad " par " bya "

ba" und gehirt zu denjenigen Schriften, die der Burjat-Mongole Badzar Baradijn von seinen Reisen in Transbaikalien und der Mongolei (1903/o4)

mitgebracht hat. Vgl. Musei Asiatici Petropolitani notitiaVII (Petropoli 1905), p. 0o83/o84, unter Nr. (97).

5o Ich hoffe doch so ziemlich alles erwithnt zu haben. - Evtl. Erginzungen im bibliographischen Teil!

~' Vgl. z.B. Nr. (58), p. 1,4--1,5 und Nr. (Go), p. 131.

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Page 14: Albert Grünwedel und sein Werk

viel verstanden, beurteilt worden. Bevor ich auf eine kurze Besprechung der Kritik seiner Arbeiten, d. h. lediglich auf die der unter Nrn. (64) u. (65) verzeichneten Schriften, eingehe, teile ich aus den Briefen an den Tibetanisten A. H. Francke einige Punkte mit, die geeignet sind zu zeigen, welche

Stellung Griinwedel zum Tibetischen einnahm:

,,Es gehort fuir uns in Europa immer etwas Aufopferung und eine sichere Position dazu, Tibetica zu betreiben: man verscherzt sich damit die Universitatscarriere ..." [Dazu gehort eine] ,,Energie, iiber die unsere traurigen Ziinftler (,,reine Sanskritisten") die Achseln zucken! Und was ist nicht alles in Tibet zu holen!" [Aus einem Brief an A. H. Francke, vom 28. 12. 1900].

,,Sie wissen ja besser, wie ich, welche Bedeutung gerade ffir das Studium des Tibetischen die Rea- lien haben, und wie, um nur eines zu beruihren, alles Bildliche einerseits belebend wirkt, andererseits seine eigene, eigenartige Geschichte hat, welche nirgends so wie in der indischen Kunst und der da-

mit verwandten Gebiete als eine besondere Tradition - neben der schriftlichen - betrachtet werden

mut. Eine Tradition ist das - welche uns Dinge enthiillt, welche die Texte verschleiern oder min- destens iiberschichten. Nehmen wir z. B. irgend eine Legende eines buddhistischen Kirchenlichtes, so

finden wir die Merkwiirdigkeit, das seine Sekte ihm alles zuschreibt, was andererseits anderen zuge- schrieben wird: die Gestalten verschwinden unter dem Wust, welcher ihnen aufgebritdet wird - und

das Charakteristische? Nehmen wir aber das Ritualbild des Heiligen, so erkennen wir aus den Attri-

buten sofort eine Begrenzung - nehmen wir die Ritualportriits mit Nebenfiguren (Schuilern, Schutz-

g6ttern, abgekiirzten Legenden im Hintergrunde) - so sehen wir das Typische vor uns, was die Tra-

dition an ihm heraushebt. Nattirlich nur diese, - aber erst muissen wir nehmen, was wir bekommen - und dann kann das Seciermesser angesetzt werden. Z. B.

T•arana.tha - ein bl6dsinniges Buch, aber

voll Daten von entscheidender Bedeutung, wenn wir sie nur verstiinden. Ich bedaure nur, daL z. B.

unsere Kenntnis noch nicht ausreicht, T's kunstgeschichtliche Notizen zu wiirdigen. Aber wenn z. B.

von Atiga - andernortes - erzlihlt wird, er habe in Suvarnabhuimi zw6lf Jahre gelebt - und es finden

sich in den Triimmern Tha-hton's (Pegu) Tantrag6tter, ja wir erfahren, dat in Pagan (zerst6rt 1279) ein Bau besteht, von dem erzahlt wird, er sei von gefangenen Peguanern errichtet - und diese Ruine

hat denselben tantrischen Charakter, wer sollte da die scheinbar nebensachliche Notiz von Suvarna-

bhuimi nicht zu schaitzen wissen?" [Aus einem Brief an A. H. Francke, vom I. 4. 1901.]

,,... wie unm6glich es ist, Tibetica ohne Realien ohne Epigraphik ohne Ethnographie und Archao-

logie zu betreiben, weift ich liingst." [Aus einem Brief an A. H. Francke vom 18. 12. 190Io.]

Wie in diesen Briefen so ziehen sich auch durch seine fruiheren Arbeiten [vor 1920!] bereits Gedan-

ken52, die man ihm spliter als phantastisch und spekulativ auslegte. Zu der vernichtenden Kritik, die

seine Arbeit ,,Tusca" seitens eines als erstklassig anerkannten Fach-Etruskologen erfahren hat58 m6chte

12 So z. B. (4), P. 39; (z2), p. 39 f.; [2. Aufl.], p. 81.

68 Gustav Herbig [1868--1925]: Die Geheimsprache der Disciplina Etrusca (Sitzungsberichte der Bayr. Akad. d. Wiss., philos.-

hist. KI., Jg. 1923, I. Abhdlg.; 25 pp.). - Da 3itbrigens Mumienbinden in Agypten wirklich auch Totenbuchtexte enthalten, geht

allein schon aus Georg Mjller, Hieratische Pallographie, Bd. 3 (1912), p. 9, Abschnitt d, hervor.

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Page 15: Albert Grünwedel und sein Werk

ich sagen, daO die Dinge im Etruskischen doch nicht ganz so sicher liegen, wie gemeinhin angenom- men wird", daO zweitens Reinhold Miuller betont55, daA die von Griinwedel aufgehellten schauerlichen etruskischen Ritualien zu dem, was die Geschichte der Medizin von den Etruskern kennt, nicht in

Widerspruch stiinden und daO drittens in der Kritik des Werkes ,,Tusca" ein Gesichtspunkt vollig

unberiicksichtigt blieb, auf den Griinwedel iibrigens selbst - allerdings erst zwei Jahre nach Erschei- nen seines Werkes - hinweist, daC es sich in seinen ,,Tusca" namlich gar nicht um die wirkliche

Sprache, sondern um ein magisches Spiel von Buchstaben und Silben handele, wie das z.B. auch in den Tantras des KIlacakra-Systems vorliege. Das letztere gilt auch von den in ,,medischen" Hierogly- phen geschriebenen Texten, die in den ,,Teufeln des Avesta" magisch interpretiert werden. Fuir eine

endguiltige, entscheidende Kritik seiner diesbeziiglichen Schriften ist meines Erachtens notwendiger- weise doch erst noch die eingehendste Kenntnis der

K.lacakra-Literatur erforderlich. Hier mu1 ich

wieder fragen, wer kennt z. B. nur den Kilacakratantraraja genauer ?5 Wieviele Fehler richtig gestellt werden k6nnen in einer Obersetzung aus dem Tibetischen, wenn es m6glich ist genauen Einblick in die jeweils ganze zugehorige Literaturgruppe zu erlangen, beweist ja die Kritik Giuseppe Tucci's57 - eines ohne Zweifel erstklassigen Tibetanisten -- an den ,,Legenden des N

'ro 'pa" der jeder gewissen-

hafte Kenner zunachst folgen muL, wenn es auch sehr die Frage ist, ob die von Tucci jeweils an-

genommenen Lesungen totsicher richtig sind. Immerhin glaube ich, das in diesem Falle selbst Griin- wedel - hatte er es noch erlebt - Tucci's Interpretation ftir gut befunden hatte. Nur dem letzten Passus, den Tucci schreibt, kann ich nicht beipflichten, weil dieser meinem Empfinden nach der sonst durchaus objektiven Besprechung entgegen steht. Das Griinwedel so iiberaus scharfsinnige - und das erkennen selbst seine Gegner an - neue Anschau- ungen vortragen konnte, lag darin begriindet, dal er es - wie kaum ein anderer - verstand iiberall schnell Entsprechungen zu finden und mit unerschiitterlicher Gewiriheit die Parallelen zu ziehen. Ganz abgesehen davon, das er es war, der wirklich gesicherte Ergebnisse uiber die Verbindung der religi- osen Kunst Ostasiens mit der Gandhara-Kunst geliefert hat, verdanken wir ihm einen ganz wesentli- chen Anteil an der Erschlielung der tibetischen Literatur und damit verbundener Interpretationen. Seine zeichnerische Begabung-5 erm6glichte ihm einen scharferen Blick bei der Betrachtung von Kunst- werken und ein umfassenderes Urteil. Seine Ansichten der von ihm aufgerollten Probleme hat er redlich - aber bitter - erklimpft und verfochten. Es ware jetzt an der Zeit, daL die wohlverdiente Anerkennung seines Schaffens ihm nun tatsachlich zuteil wird.

5 Ich verweise auf Emil Vetter ,,Der gegenwairtige Stand der etruskischen Sprachforschung" (Verhandlungen der 57. Versammlung Deutscher Philologen und

Schulmi.nner zu Salzburg vom 25. bis 28. September 1929; Leipzig, Berlin, Teubner 1930, p. III--

113), wenn zwar auch hier Griinwedel's Arbeit ,,Tusca" abgelehnt wird.

5" Mitteilungen zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften, Bd. 22 (1923), p. 72--73. 68 Griinwedel kannte das Buch genau; er hat es nach zwei nepalesischen Sanskrithandschriften und dem tibetischen Text bear- beitet und tibersetzt. Es wird hoffentlich der Offentlichkeit durch den Druck zugainglich gemacht werden k6nnen. '7 A propos the Legend of Nlrop- (Journal of the Royal Asiatic Society, Oct. 1935, p. 677- 688). Anders urteilt Gerhard Heym: The Salvation of Naropa (Journal of the Royal Central Asian Society, Vol. 21, April 1934, P. 309--36).

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Page 16: Albert Grünwedel und sein Werk

Indische Albums und ihre Bedeutung flir die Eth- nographie und Archlologie. Berlin, Grote, 1919/20.

-Berliner Museen. Berichte aus den Preuti-

schen Kunstsammlungen, 41. Jahrg. (1919/20), Sp. 163 - 176, 6 Abb.

p. 134, (57) Alt - Kutscha. Archaologische und religionsge-

schichtliche Forschungen an Tempera-Gemal- den aus buddhistischen Hbhlen der ersten acht

Jahrhunderte nach Christi Geburt. Berlin, Elsner 1920. (Textband: 89, I 8 pp., 173 Abb.) (Tafelband: 49 Taf.) (Veroff. der Preul. Turfan-Expeditionen. Mit Unterstiitzung d. Batlerinstituts).

p. 134, (58) Altertiimer aus Borazan.

Berlin, Grote 19o0809. =Amtl. Berichte aus den Kgl. Kunstsammlun-

gen, 30. Jg. (908/o09), Sp. 122-124, 7 Abb.

p. 132, (43) Alterthiimer aus der Malakand- und Swat-Gegend.

Berlin, Reimer 190I.

-=Sitzungsberichte d. Kgl. Preut. Ak. d. Wiss.,

philos.-hist, KI., Jg. 1901', p. 208 -217 [p. 218 - 220 v. Georg Huth] p. 302- 204 v. Th. Bloch

p. 205 -207 v. Ram Singh. p. 130, (27)

[Rio grandenser Alterthiimer.] Vgl. Anm. 19, p. 126.

[Buddhist Art in India.] Vgl. Anm. 27, p. 128.

Athene-Vajrapini. Berlin, Grote I916. =Jahrbuch d. Kgl. PreuD. Kunstsammlungen, Bd. 37 (1916), p. 174--18o, 5 Abb.

P. 133, (55) [Aus dem 17. Kapitel: Flucht des Padmasambhava

aus dem Hause seines k6niglichen Pflegevaters

Indrabhfiti.] Leipzig, Drugulin 1902. =Marksteine aus der Weltlitteratur in Origi- schriften, p. 113 -115.

p. 130, (30)

[Aus Fedor Jagor's NachlaV.] Vgl. Anm. 44, P. 132.

Bemerkungen iiber das Kilin. Leiden, Brill 1894. -Feestbundel van taal-, letter-, geschied- en aardrijkskundige bijdragen ter gelegenheid van zijn tachtigsten geboortedag aan Dr. P[ieter] J[ohannes] Veth, oudhoogl. door eenige vrien- den en oudleerlingen aangeboden, p. 223-225.

p. 128, (14) Einige praktische Bemerkungen iiber archaologi-

sche Arbeiten in Chinesisch-Turkestan. St.-Petersbourg 1903 [04?]. =Bull. de l'Assoc. Internat. pour l'exploration histor. de l'Asie Centrale et de l'Extr^me-Orient, publi6 par le Comit6 Russe, Nr. 2, Okt. 1903 [und Nr. 3, April 1904?].

p. 131, (34) Bericht iiber archaologische Arbeiten in Idiku-

tschari und Umgebung im Winter 1902-1903. Miinchen, Franz'scher Verl. i. Komm. 196 pp., 19 Ktn., 164 Fig. i. Text u. XXXI Taf. = Abhandlungen d. Kgl. Bayr. Ak. d. Wiss., I. KI., XXIV. Bd., I. Abt.

p. 1I31, (38) Bericht tiber archaologische Forschungen in Tur-

fan u. Umgebung (Nov. 1902 -Febr. 1903). St.-Petersbourg 1904. =Bull. de l'Assoc. Internat. pour l'exploration histor. de l'Asie Centrale et de l'Extreme Orient, publid par le Comit6 Russe, Nr. 3, Apr. 1904, p. 18 - 25.

P. 131, (33) Bericht iiber den Besuch des Koniglichen Schlos-

ses zu Schwedt zur Besichtigung alter Gemalde mit ethnographischen Darstellungen. Berlin, Haack 1896. [Als Manuskr. gedr.] =Ethnolog. Notizblatt, Jg. I (1894/96), Heft 3 [1896], p. 15 - 22, 14 Abb.

p. 129, (20) Bhrikuti.

Berlin, Haack I899. =Ethnolog. Notizblatt, Bd. 2 (1899), p. 6 -

I o, 2 Abb. P. 129, (24)

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Page 17: Albert Grünwedel und sein Werk

Bilder zur Kesarsage. Braunschweig, Vieweg 1901. ==Globus, Bd. 79 (1901'), p. 281 -283, 2 Abb.

p. 130, (28) Bka - babs

' bdun - Idan.

T.ran.tha: Edelsteinmine.

Petrograd, 1914. =Bibliotheca Buddhica, Bd. I8 (1914).

p. 133, (51) [Bronzen aus Chotan.]

Vgl. Anm. 37, P. 130. Deli [tiirk.= toll].

Leipzig u. Berlin, Teubner 1914. ==Baedler-Archiv, Bd. IV (1914), P. 46.

p. 133, (49) Dictionary of the Lepcha-Language compiled by

the late General G. B. Mainwaring, revised and completed by Albert Grtinwedel. Berlin, Unger 1898. XVI, 549 pp.

p. 129, (23) Angeblich dekorative Elemente der Gandhira-

Skulpturen. Berlin, Grote. =Berliner Museen. Berichte a. d. preuO. Kunst- sammlungen, 43. Jg. (I922), p. 21 - 27, IO Abb.

p. I34, (63) Die archiologischen Ergebnisse der dritten Tur-

fan-Expedition. Berlin, Behrend igo9. =-Zeitschr. f. Ethnologie, Jg. 41 (1909), p. 891 -916, 22 Abb.

p. 132, (44) [Firderung der ethnologischen Untersuchungen.]

Vgl. Anm. 20, p. 126. FuItapfen des Buddha.

Berlin, Asher 1883. =Verhandlungen d. Berl. Gesellsch. f. Anthro- pol., Ethnol. u. Urgeschichte, Jg. 1883, p. (227) - (231).

p. 125, (3) Gandhira-Relief der Sammlung Leitner.

Berlin, Grote 192o- 21. --Berliner Museen. Berichte a. d. Preul. Kunst-

sammlungen, Jg. 42 (1920--2I), p. 51-54, 3 Abb.

p. I 34, (59)

Die Geschichten der vierundachtzig Zauberer (Ma- hisiddhas). Aus dem Tibetischen iibersetzt. Berlin u. Leipzig, Teubner 1916. =BaeBler-Archiv, Bd. V (x196), H. 4/5, P. 137 -228, io Abb.

p. 133, (53)

HUiniyanyakshaya oder SUiniyanyakshaya. Berlin, Asher 1892. = Verhandlungen d. Berl. Gesellsch. f. Anthro- pol., Ethnol. u. Urgeschichte, Jg. 1892, p. (5 x 1).

p. 127, (7) [Indices zu Griinwedel, Die Geschichten der vier-

undachtzig Zauberer.] Vgl. Anm. 47, p. 133-

,,Indien" Berlin, Mittler 1886 ff. in: Jahresberichte d. Geschichtswissenschaft im Auftrage d. Histor. Gesellsch. zu Berlin hrsg. von J. Hermann, J. Jastrow, Edm. Meyer. Bd. 5--8 (=x 882 f.), d. h.:

Bd. 5, 1882 [1886], p. I, 51-1, 72 ,, 6, 1883 [1888], p. I, 52--1, 72

,, 7, x884 [1888], p. I, 44-1, 70 ,, 8, 1885 [1889], p. I, 41 -1, 68.

P. 125, (2) Eine weibliche Inkarnation in Tibet.

Leipzig u. Berlin 1914. = Arch. f. Religionswissenschaft, Bd. 17 (1914), p. 437 - 454.

p. 133, (5o) Jaina-Skulpturen.

Berlin, Grote i9o9/I o. Amtl. Berichte aus d. kgl. Kunstsammlungen,

3I1.Jg. (1909110), Sp. 55 -58, 2 Abb.

p. 132, (45) Das sechste Kapitel des Ruipasiddhi nach drei sin-

ghalesischen P.li-Handschriften

hrsg. Berlin, Schade 1883. VIII, 72 pp. [Phil. Diss. Miinchen v. 15. Mai 18791

P. 125, (P ) Ein Kapitel des TI-h4e-suni.

Berlin, Reimer I896. =Festschr. f. Adolf Bastian zu seinem 7o. Ge-

burstage, 26. Juni 1896, p. 459-482, 6 Abb. p. 128, (i7)

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Kinig ManamE. Berlin, Haack 1894. =Ethnologisches Notizblatt, Bd. I (1894 [H. I, 1894]), p. 1-6, Io Abb.

p. 128, (x3) Kopfbedeckungen der tiirkischen Bevjlkerung von

Hami. Berlin, Grote 1907/o8. =Amtl. Berichte aus d. kgl. Kunstsammlungen, 29. Jg. (1907/o8), Sp. 322-324, 2 Abb.

p. 132, (40)

[Der indische Kulturkreis in Einzeldarstellungen.] Vgl. Anm. 48, p. 133.

Die Kunst im alten Indien. Berlin, Baumgirtel [o. J. (1903)]. =Allgem. Geschichte d. bild. Kiinste, Teil I, 2, p. 543 - 612, 93 Abb.

p. 131, (31) Buddhistische Kunst in Indien.

Berlin, Spemann 1893. VIII, 177 pp. m. 76 Abb.

=-Handbuicher der Koniglichen Museen zu Ber-

lin, Bd. 4. do. 2. Aufl., Berlin, Spemann 19oo. XV, 213 PP., 102 Abb. do. 2. Aufl. [unveriind. Neudr.], Berlin, Reimer

1919. XV, 213 PP., 102 Abb.

p. 128, (12)

[Buddhistische Kunst in Indien: neugestaltet von E. Waldschmidt]

Vgl. Anm. 28, p. 128.

Altbuddhistische Kultstitten in Chinesisch-Turki- stan. Bericht tiber archaologische Arbeiten von

19o6 bis 1907 bei Kuda, Qaragahr und in der

Oase von Turfan. Hrsg. mit Unterstiitzung des Baefler-Instituts in Berlin. Berlin, Reimer 1912. 370 pp., 679 Fig., I Taf.

p. 132, (47) Der Lamaismus.

Berlin u. Leipzig, Teubner 1906. = Kultur d. Gegenwart, Teil I, Abtlg. III, I [die Orientalischen Religionen], p. 136- 161.

p. 131, (37) Der Lamaismus. 2. Aufl.

Berlin u. Leipzig, Teubner 1913. = Kultur d. Gegenwart, Teil I, Abtlg. III, I [die

Religionen des Orients], p. 146-- 6o. P. 131, (37)

Die Legenden des Nd'ro'pa,

des Hauptvertreters des Nekromanten- und Hexentums. Nach einer alten tibetischen Handschrift als Beweis ftir die Beeinflussung des n6rdlichen Buddhismus durch die Geheimlehre der Manichaer. Obersetzt, in Umschrift herausgegeben und mit einem Glos- sar versehen. Leipzig, Harrassowitz 1933. 250 pp., 20 Abb.

p. I35, (66) Drei Leptscha Texte. Mit Ausziigen aus dem

Padma-thafi-yig und Glossar. Leiden, Brill 1896. =T'oung Pao, Vol. 7, (1896), p. 526-561

p. 128, (I8) Sinhalesische Masken.

Leiden, Trap 1893. = Internation. Archiv f. Ethnographie, Bd. 6

(1893), p. 71 - 88, I Abb. u. 4 Taf.

p. 127, (1x) Mythologie des Buddhismus in Tibet und der Mon-

golei. FUihrer durch die lamaistische Sammlung des Fiirsten E. Uchtomskij. Leipzig, Brockhaus 19oo. XXXV, 244 Pp., 188 Abb.

p. 129, (26)

[Mythologie du Bouddhisme.] Vgl. Anm. 36, p. 130o.

N~ro und Tilo. Breslau, Marcus 1916.

Aufsaitze z. Kultur- u. Sprachgeschichte, vor- nehmlich des Orients, Ernst Kuhn zum 70o. Ge-

burtstage 7. II. 1916 gewidmet... Muinchen 1916. p. I 119-130, 2 Abb.

P. 133, (54)

[Amerika's Nordwest-Kiiste.] Vgl. Anm. 12, p. 125.

Notizen aus den Reisen des Hrolf Vaughan Ste- vens in Malika.

Berlin, Haack 1896. =Ethnolog. Notizblatt, Jg. I (I894/96), H. 3

[1896], p. I--II, 9 Abb. p. 128, (16)

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Notizen uber eine Terracotta aus Magdischu. Berlin, Haack 1896. =--Ethnolog. Notizblatt, Jg. I (1894/96), H. 3 [1896], p. 12--14, 4 Abb.

p. 129, (ig) Notizen iiber Indisches.

Berlin, Haack 1895. =Ethnolog. Notizblatt, Bd. I (1894/96), [H. 2 1895], p. 6-11, 4 Abb.

p. 128, (I5) Notizen zur Ikonographie des Lamaismus.

Berlin, Spemann 1885. = Original-Mittheilungen aus d. ethnolog. Ab- theilung d. Kgl. Museen zu Berlin, Jg. I (1885), p. 38--45 und 103 - 31, I Abb.

p. 126, (4) Obzor sobranija predmetov lamajskago kulta kn.

E. E. Uchtomskago. Sanktpetersburg 1905. I. Teil II. 138 pp.

2. ,, 33 Taf.

=--Bibliotheca Buddhica VI. p. 131, (36)

Orang-Panggang und Orang-Blniua. Berlin, Asher 1892. =-Verhandlungen d. Berl. Gesellsch. f. Anthro- pol. Ethnol. u. Urgeschichte, Jg. 1892, p. (465) -(468), I Abb.

p. 127, (6) Padmasambhava und Manddrava.

Leipzig, Brockhaus 1898. -Zeitschr. d. Deutsch. Morgenlind. Gesellsch., Bd. 52 (I898), p. 447--461.

p. I29, (22) Padmasambhava und Verwandtes.

Leipzig u. Berlin, Teubner 1912.

=BaelMer-Archiv, Bd. III (Heft I), p. 1-37, 2 Abb. u. 2 Taf.

[Nachtriige dazu s. Baeller-Arch., Bd. III (H. x), p. 256.]

p. 132, (48) [Das Pantheon des Tschangtscha Hutuktu.]

Vgl. Anm. 17, p. 126. Pflichten der Religiosen und Laien im siidlichen

Buddhismus.

Berlin, Vieweg 1893.

=Globus, Bd. 63 (1893 1), P. 233- 238. I Abb. p. 127, (to)

Post tenebras lux. Berlin, Elsner [1921]. =Festgabe dargebracht dem Verlage Otto Els- ner zum x. Juli 1921 [Als Manuskript gedruckt], p. 185 - 194, 4 Abb.

p. 134, (61) Die Reisen des Hrn. Vaughan Stevens in Malacca.

Berlin, Asher 189o. --Verhandlungen d. Berl. Gesellsch f. Anthro- pol., Ethnol. u. Urgeschichte, Jh. 189o, p. (829) -(837), I Abb.

p. 126, (5) A R6ng-English Glossary. Compiled.

Leiden, Brill x892. =T'oung Pao, Vol. III (1892), p. 238 -309.

p. 127, (8) Sceny iz iizni Buddy v ,,Traj-Pum'" [Szenen aus

dem Leben Buddhas im ,,Trai Pum"]. St.-Petersburg, Acad. nauk 1904. =Zapiski vostocnogo otdilenija Imper. Russk. archeolog. obgestva, Bd. 16 (1904/05), p. 075 -076, 4 Abb.

p. 131, (32) [Acht Schadelschalen der Agh6rl.]

Vgl. Anm. I6, p. 126. Die Sternschnuppen im Vaiddirya dkar po.

Stuttgart, Strecker und Schr6der 1922. = Festschrift Eduard Seler dargebracht zum 70. Geburtstag von Freunden, Schuilern u. Ver- ehrern, p. I29-146, 4 Abb.

p. 134, (6o) [Stevens, Hrolf Vaughan: Materialien.]

Vgl. Anm. 24, p. 127.

,, ,, 29, p. 128. Buddhistische Studien.

Berlin, Reimer 1897.

=Veroffentlichungen aus d. Kgl, Museum flir Volkerkunde, Bd. 5 (I897), p. 1-136, 97 Abb.

p. I29, (21) Die Tempel von Lhasa. Gedicht des ersten Dalai-

lama, fir Pilger bestimmt, aus dem tibetischen Texte mit dem Kommentar ins Deutsche iiber- setzt.

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Heidelberg, Winter 1919. 92 pp., I Plan. = Sitzungsberichte d. Heidelberger Ak. d. Wiss. Philos.-hist. KI., Jg. 1919, 14. Abhdlg.

p. 134, (56) Die Teufel des Avesta und ihre Beziehungen zur

Ikonographie des Buddhismus Zentralasiens. Berlin, Elsner 1924. 448 + 113 PP., 94 Abb.

P. 134, (65) Chinesisch Turkistan und seine Bedeutung fiir die

Kulturgeschichte. Berlin. Weidmann. =D. Literaturztg., Jg. 29 (190o8), p. 580 - 591.

p. 132, (41) Tusca. i. Die Agramer Mumienbinden. 2. Die In-

schrift des Cippus von Perugia. 3. Die Pulena- Rolle. 4. Das Bleitafelchen von Magliano. 5. Die Leber von Piacenza. 6. Golini-Grab I. 7. Die In- schrift von Capua. Unter Zuziehung anderen sachlich zugehorigen archaologischen Materials uibersetzt. Additum est glossarium Tusco - Latinum. Leipzig, Hiersemann 1922. 228 pp., So Abb.

p. 134, (64) Ober Darstellungen von Schlangengottern (Nigas)

auf den Reliefs der sogenannten grakobuddhi- stischen Kunst. Braunschweig, Vieweg 1902. -Globus, Bd. 81 (1902'), p. 26-30, 6 Abb.

p. 30, (g9) Die tibetische Obersetzung von KI~idisas Megha-

drita 38 (36). Gottingen, Vandenhoeck und Ruprecht 1921. --Festschr. Adalbert Bezzenberger z. 14. April 192I, dargebracht von seinen Freunden und Schiilern, p. 6o -67, 5 Abb.

Versucht unter Hinweis auf die Stelle III, 5 des Kilacakratantrarija einen Nach- weis der rituellen Bedeutung des Werkes ,,Meghadiita" zu erbringen.-- Adalbert Bezzenberger [ 18I- 19 ].

Buddhistisches Wandgemiilde aus Qyzyl bei Ku- tscha.

Berlin, Grote. =Amtl. Berichte aus d. Kgl. Kunstsammlun- gen, 30. Jg. (1908/o9), Sp. 171-176, 2 Abb.

p. 132, (42) Der Weg nach Sambhala (Samb'alai lam yig) des

dritten GroD-Lama von bKra gis lhun po bLo bzati dPal Idan Ye ges aus dem tibetischen Ori- ginal tibersetzt und mit dem Texte herausge- geben. Miinchen, Franz 1915. x 18 pp., I Abb., 4 Taf.

p. 133, (52) Die politische Wirksamkeit des Buddhismus.

Berlin. Heymann 1911. =Zeitschr. f. Politik, Bd. 4 (1911), p. 301- 328.

p. 132, (46)

Kratkija zamitki o buddijskom iskusstvb v Tur- fani. S.-Petersburg, Akad. nauk 90o8. =Zapiski vostobnago otd61enija Imperat. Russk. archeolog. oblAestva, Bd. 18 [1907o/8], p. o68

-073. p. 131, (39)

Tibetanische Zaubermarchen. Potsdam-Berlin, Kiepenheuer 1922. =Das Kunstblatt, Jg. 6 (1922), p. 309-310o.

p. 134, (62) Die Zaubermuster der Orang Semang.

Nach den Materialien des Herrn Hrolf Vaughan Stevens bearbeitet. Berlin, Asher 1893. --Zeitschr. f. Ethnologie, Bd. 25 (1893), p. 71 -Ioo, 4 Taf.

P. 127, (9) Zur buddhistischen Ikonographie.

Braunschweig, Vieweg 1899. =Globus, Bd. 75 (I899I), p. I69-177, I6 Abb.

p. 129, (25) Zur Erinnerung an Adolf Bastian.

Berlin, Grote 1905. =Jahrbuch der Kgl. Preuf. Kunstsammlungen, Bd. 26 (1905), p. V- VI, I Abb.

P. 131, (3s5)

Johannes Schubert

14Z

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