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VON

NATURGEISTERN

LERNEN

Die Botschaften von Elfen, Feen

und anderen guten Geistern

ALEXA KRIELE

K A I L A S H

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Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internetunter http://dnb.ddb.de abrufbar.

© Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2005Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Die Werkstatt München: Weiss/ZembschProduktion: Ortrud Müller

Satz: Nikolaus Hodina, München

Printed in Germany

ISBN 3-7205-2593-7

K A I L A S H

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Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 009

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 015

1. Warum die Beschäftigung mit den Naturgeistern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 017

2. Naturgeister im Christentum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0233. Naturgeister und Engel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0294. Naturgeister und Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0335. Allgemeines über Naturgeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0416. Zur Gliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 045

I. Erdgeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 051

Baumfrauen (Erdmütter, Dryaden) . . . . . . . . . . . . . . . . . 053Wurzelkinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 059Erdmännchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 065Riesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 071Trolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 077Zwerge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 081Wichtel (»die kleinen Leute«) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 091Mütter der Nacht (die »Himmlischen Irdischen«) . . . . . 103Gnomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

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II.Wasserwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

Nixen und Nöcks (Wasserfrauen und Wassermänner) . . . 119Undinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127Sirenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131Nymphen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137Nyaden (Nebelfrauen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143Unken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147

III. Luftwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153

Elfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155Feen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161Sylphen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169Wimmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175Geistchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181Die »Kleinen Brüder Jesu« (Hüter des Tages) . . . . . . . . . 185

IV. Feuerwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191

Salamander (Flammengeister) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193Atmanen (Glutgeister) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201Steinmeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207Kobolde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215Fünkchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223Lichtgeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229Hüter des Regenbogens (die »Alumnen«) . . . . . . . . . . . . 233

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Die Geisterwelt ist nicht verschlossen;Dein Sinn ist zu, dein Herz ist tot!Auf bade, Schüler, unverdrossendie ird’sche Brust im Morgenrot!

Goethe

Dem Aufmerksamen ist die Naturnirgends tot noch stumm.

Goethe

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Vorwort

I.

Die Volksmärchen, Sagen und Mythen aller Völker undZeiten erzählen von Elfen und Feen, Zwergen und Rie-

sen, Nixen und Undinen, Kobolden und Gnomen und vielenanderen Naturgeistern. Auch in Liedern und Gedichten, inMalerei und Skulptur, in Dramen von den griechischen Tra-gödiendichtern über Shakespeare und Goethe bis zur Gegen-wart agieren Naturgeister in vielerlei Gestalt. Die großenMeisterwerke der Kunst und Literatur zeigen uns eine zweiteRealität hinter der äußerlich sichtbaren Realität.

Gibt es sie wirklich oder handelt es sich um fantasievolleErfindungen? Die Antwort dieses Buches ist: Es gibt zwar dieNaturgeister tatsächlich; wir kennen sie aber nur in fantasie-vollen Ausgestaltungen. Es ist deshalb ein Akt der Aufklä-rung, sie so darzustellen, wie sie wirklich sind.

Diese Antwort muss denen befremdlich erscheinen, diemeinen, unverkörperte Geistwesen könne es gar nicht geben,weil sie ja kein materielles Gehirn haben. Das Gehirn seinämlich nicht etwa ein Instrument, mittels dessen Geist in diematerielle Welt transformiert wird. Vielmehr bringe die Ma-terie mittels des Gehirns auf wundersame Weise Geist hervor.»Kein Geist ohne Gehirn« ist das Dogma des weltanschau-lichen Materialismus.

Auf der Grundlage dieser Theorie kann es natürlich Na-turgeister so wenig geben wie Engel, wie ein Fortleben derSeele nach dem Sterben, wie den auferstandenen Christus

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und – wenn man konsequent ist – wie Gott, es sei denn, eslässt sich irgendwo im Weltall sein materielles Gehirn entde-cken. Nun gibt es aber viele Menschen, die konkrete Erfah-rungen mit Naturgeistern haben. Ebenso haben viele Men-schen Begegnungen mit Engeln, mit Heiligen, mit der MutterMaria erlebt, und noch viel mehr wissen aus Gebet und Kon-templation, dass sie auf die reale Gegenwart des Vaters, desSohnes und des Heiligen Geistes vertrauen dürfen.

Da stellt sich die Frage: Was hat Vorrang – die lebendigeErfahrung oder die Theorie des weltanschaulichen Materi-alismus? Wer sich in der Geschichte der Religion, der Philo-sophie und der Wissenschaften ein wenig auskennt, weiß: Er-fahrungen weichen nicht der Theorie. Mag diese noch soherrisch und unduldsam auftreten – auf längere Sicht brichtsich die Theorie an der Erfahrung.

II.

Mit den Namen der Naturgeister verbinden sich viele fanta-sievolle Geschichten teils mythischer, teils dichterischer Art.Vielerlei Wünsche und Hoffnungen, manchmal auch Ängstewerden auf die Naturgeister projiziert, als wären sie Zaube-rer, die Zeit und Raum überbrücken, die Materie verwandeln,das Schicksal beeinflussen, Gutes belohnen, Böses bestrafenkönnten. Demgegenüber werden die Darstellungen diesesBuches zunächst ernüchternd wirken. Man wird aber baldentdecken, dass das tatsächliche Sein und Tun der Naturgeis-ter noch viel anrührender und eindrucksvoller auf uns wirktals das der fabulösen Zauberwesen. Es wird dann auch deut-lich werden, worin die reale Grundlage der märchenhaftenAssoziation jeweils besteht, warum also dem einen diese, demanderen jene Fähigkeit zugeschrieben wird.

In der Darstellung verschiedener Arten oder Familien vonNaturgeistern ist keine Vollständigkeit erreichbar. Es werdenuns hauptsächlich diejenigen vorgestellt, die uns aus Mär-

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chen, Mythen und Dichtungen vertraut sind, aber auch eini-ge weitere, die nur wenig oder gar nicht bekannt sind, die aberfür unser Leben besonders bedeutungsvoll werden können.Das gilt vor allem für die »Himmlischen Irdischen«, die dieNacht, und für die »Kleinen Brüder Jesu«, die den Tag hüten,für die »Fünkchen«, die die Inspirationen, und die »Licht-geister«, die die großen geschichtlich bedeutsamen Initiati-onen begleiten, und nicht zuletzt für die »Hüter des Regen-bogens« oder »Alumnen«, die unserem Leben eine ganz neue,lichtvolle Wendung zu geben vermögen.

III.

Wir begegnen den Naturgeistern nicht nur in altdeutschen,sondern auch in nordischen, keltischen, griechisch-römi-schen, arabischen, altägyptischen, persischen, russischen,indischen, chinesischen, afrikanischen und indianischen Er-zählungen. Viele handeln von den auch uns vertrauten Na-turgeistern unter anderen Namen. In diesem Buch werdendie Namen der Naturgeister verwendet, die im deutschenSprachraum üblich sind, auch wenn sie fremder, vor allemgriechischer Herkunft sind.

In vielen Überlieferungen finden sich aber häufig auchVerwechslungen. Z.B. werden Engel, und zwar häufig auchgefallene, dunkle oder graue Wesen, irrtümlich als Naturgeis-ter aufgefasst. Daraus erklärt sich, dass sich mit dem Begriffder Naturgeister mitunter unheimliche Assoziationen vonDämonen, Besessenheit, Albträumen oder üblen Hexereienverknüpfen. Dieser Effekt verstärkt sich noch, wenn mansowohl in Engeln als auch in Naturgeistern Götter oderHalbgötter sieht und ihnen ein machtvolles Eingreifen in dasmenschliche Leben zum Guten oder Schlimmen zuschreibt.

Wer sich mit uns der Realität der Naturgeister annähernmöchte, kann das aber in dem Wissen tun, dass kein Grundzu irgendwelchen Ängsten besteht: Es gibt keine übermäch-

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tigen und es gibt keine bösen Naturgeister. Einige sind zwarvorübergehend verführbar, und zwar weil sie den Menschenvertrauen und sie nachahmen. Aber sie lassen sich dann auchkorrigieren. Sie haben ein »goldenes Herz«, d.h. sie sind aufdas Gute und Lichte ausgerichtet und meistens voller Hilfs-bereitschaft.

Es wäre eine sinnvolle Aufgabe, in das Durcheinanderz.T. abwegiger Vorstellungen Licht und Klarheit zu bringenund unter diesem Aspekt die Geschichte der Religionen, My-then, Märchen und der Dichtkunst aufzuarbeiten. Das istaber eine wissenschaftliche Aufgabe für Literaturhistoriker,Volkskundler und Religionswissenschaftler. In unseren Bü-chern geht es um die Darstellung der Realität der Engel undjetzt auch der Naturgeister. Auf der Grundlage der Realitätlässt sich dann klären, welche Verwechslungen oder Vermen-gungen zu welchen fantasievollen Vorstellungen geführt ha-ben, welche historischen Einflüsse wodurch bedingt warenund so fort. Das alles bleibt der Zukunft überlassen, hier kannnur die Basis gelegt werden.

IV.

In dem vierbändigen Grundlagenwerk Wie im Himmel so aufErden wurde uns einiges über die Naturgeister schon gelehrt,vor allem über das Leben der Wichtel, die dem Menschenbesonders nahe stehen. Auch in dem Band Naturgeistererzählen finden sich nicht nur anrührende, humorige undfantasievolle Geschichten, sondern auch manche sachlicheInformationen. So weit das zur Ergänzung, Erläuterung, Ver-tiefung oder Veranschaulichung nützlich ist, wird an den ent-sprechenden Stellen auf diese Darlegungen verwiesen.

Ein Thema, das in diesem Buch nicht erörtert wird, be-trifft die Naturgeister der höheren Stufen. Es sei nur kurzdarauf hingewiesen, dass es auch im Bereich der Naturgeistereine Hierarchie gibt – ähnlich der der Engel (s. Alexa Kriele:

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Wie im Himmel so auf Erden, Bd. I S. 37). Darüber wurdeaber in dem Grundlagenwerk Wie im Himmel so auf Erdenschon das Wichtigste gesagt. Mit allen Vorbehalten, die sichaus der Verschiedenartigkeit von Engeln und Naturgeisternergeben, lassen sich folgende Entsprechungen festhalten:

a) Den Engeln entsprechen die Naturgeister, die die uns um-gebende Natur beleben,

b) den Erzengeln ihre Könige (s. Wie im Himmel so auf Er-den, Bd. I S. 186–193),

c) den Archai die Elementargeister (s. Bd. I S. 240–254),d) den Exusiai die Hüter der Tiere (s. Bd. II S. 232–245), den

Elohim derselben Stufe die Hüter der Pflanzen (s. Bd. IIS. 150–160),

e) den Dynameis die »Heiligen Tiere« (s. Bd. II S. 265–278),f) den Kyriotetes das Königspaar von Raum und Zeit (s.

Bd. III S. 202–218).

Entsprechungen zu den Engeln der obersten Triade (Throne,Cherubim, Seraphim) kann es nicht geben, weil diese ja ganzder himmlischen Trinität zugewandt sind, während die Na-turgeister zwar auch an die Trinität angebunden, in ihremWirken aber ganz auf die Natur ausgerichtet sind.

In diesem Buch geht es um innigere Vertrautheit mit denNaturgeistern der untersten Stufe, die uns auf Erden unmit-telbar begegnen und mit denen wir in lebendige Beziehungentreten können.

Alexa und Martin Kriele

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Einleitung

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1. Warumdie Beschäftigung mit

den Naturgeistern?

Der Hohelehrer: Nach den Engel-Büchern sind jetztmal wieder die Naturgeister an der Reihe, damit das

Gleichgewicht zwischen Himmel und Erde gewahrt bleibt!

Wir haben in den vier Bänden des Grundlagenwerks Wie imHimmel so auf Erden das Wichtigste über die Naturgeisterschon gelernt, und in dem Band Naturgeister erzählen habensie uns mit ihrem Witz und Humor entzückt und mit ihrerFrömmigkeit tief berührt. Warum genügt das nicht?

Weil es nicht nur um das Betrachten und Verstehen geht, son-dern um innige Vertrautheit, um Begeisterung, Liebe undFreundschaft. Ihr werdet am Ende dieses Buches an den Freu-den und Leiden der Natur, an ihrem Sehnen und Hoffen ge-schwisterlich teilhaben. Damit gewinnt ihr einen ganz neuenZugang zur himmlischen Mutter, und auf diesem Weg dannauch zum Vater und zum Sohn Jesus Christus, dessen Wirkenauf die Heimführung der gesamten Schöpfung gerichtet ist.Ihr werdet dann noch kraftvollere Mitarbeiter an seinem Er-lösungswerk sein.

Die Natur lässt sich aus eurer großen Kunst – aus Malerei,Erzählungen, Liedern und Gedichten – nicht wegdenken. Siespricht euer Gemüt an, sie berührt euer Herz. Sie kann euchso stark nur »ansprechen«, weil sie tatsächlich spricht. Dennsie ist durch und durch von Naturgeistern beseelt. Der Name»Naturgeister« ist mit Bedacht gewählt: sie vertreten denGeist in der Natur.

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Könnte die Natur ohne Naturgeister überhaupt bestehen?

Ja, das schon. Als ein Teil der Schöpfung aus dem paradiesi-schen Zustand in die Materie gefallen ist – als Folge des »Fallsder Engel« –, war sie zunächst ohne Erinnerung an die pa-radiesischen Urbilder, ohne eine Ahnung von ihrem göttli-chen Ursprung, ohne Ziel, ohne ein Unterwegssein. Ohne dieHinzufügung der Naturgeister wäre die Natur also ein tief indie Materie gefallenes Stück Paradies, das sich seiner Her-kunft nicht bewusst wäre und sich in einem trostlosen Zu-stand völliger Hoffnungslosigkeit befände, verloren, sinnlos,ziellos, ordnungslos vor sich hin vegetierend. Ihr Leben wä-re ohne »Lebendigkeit«, d.h. ohne Schönheit, ohne Freude,ohne Poesie, ohne die Leuchtkraft ihrer Farben, ohne jedenEnthusiasmus, ohne die Fähigkeit, zu lehren und zu inspirie-ren. Eure Beziehung zu ihr wäre ausschließlich das der Nut-zung und Ausbeutung. Im Übrigen hättet ihr nichts von ihr,sie ginge euch nichts an. Tatsächlich aber erlebt ihr die Naturals etwas, das euch in vielfältiger Weise »anspricht«, anrührt,entzückt, begeistert, manchmal auch erschreckt. Ihr könnt sielieben, sie besingen, mit ihr mitfühlen.

Zunächst hat der Vater ernstlich erwogen, die ganzeSchöpfung zurückzunehmen. Die himmlische Mutter hat ihndavon abgebracht. Sie hat ihm versprochen, dass die Schöp-fung wieder heimkehren und dass am Ende alles gut werdenwird – mit Hilfe des Sohnes, der nicht gefallenen Engel undder Menschen.1 Und sie fügte der Natur die Naturgeister hin-zu, damit die in die Materie gefallene Schöpfung nicht verlas-sen ist. Die Naturgeister durchdringen die Natur mit vielenMilliarden Funken des Geistes. Damit erhalten sie ihr einenRest des Paradieses, eine Ahnung, ein dämmerndes Bewusst-sein von ihren Urbildern und die Hoffnung, am Ende derZeiten zum Vater heimzukehren.

1 siehe Alexa Kriele: Die Engel geben Antwort auf Fragen nach dem Sinndes Lebens, S. 36–38.

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Kann man sagen, die Naturgeister sind Geschöpfe der Mutter?

Sie sind durch die Hände der Mutter aus dem Paradies auf dieErde gelangt: in einem Akt mitschöpferischen oder nach-schöpferischen Wirkens, der in der Genesis nicht ausdrück-lich geschildert wird, der aber als ein zweiter Schöpfungs-bericht hinzuzudenken ist. (Der im 1. Buch Mose enthaltenezweite Schöpfungsbericht erzählt etwas anderes: Er enthälteine von den damaligen Weltvorstellungen geprägte mensch-liche Deutung des Ursprung-Geschehens.)

Den Bericht von der Schöpfung der Naturgeister könntihr euch von der Struktur her wie ein Echo auf den ErstenSchöpfungsbericht vorstellen, der die Schöpfung auf siebenTage verteilt: Die Mutter erbat sieben Nächte lang verschie-dene Urbilder von Naturgeistern, die diesen und jenen Schatzhüten, und sie sah, dass es gut war. Wenn ihr das hinzunehmt,habt ihr 14 Tage und Nächte der Schöpfung (wie es 14 Stufendes Passionsweges gibt).

Warum weiß man davon nichts?

Weil es dem Wesen der Mutter entspricht, im Schweigen zuwirken. Sie ist die große Schweigende, deshalb wird auch soviel von ihr geschwiegen. Sie gehört aber zur göttlichen Tri-nität.2

Die Natur kann mit dem Menschen nur deshalb und nurinsoweit in Kommunikation treten, als sie von Geist beseeltist. Ihr lernt z.B. die Mimik, die Gestik, die Laute eines Tie-res zu verstehen und ebenso, ihm euren Willen mitzuteilenund ihm verständlich zu machen. Ihr tretet mit ihm in Dia-loge ein. Ihr erlebt sogar manchmal, dass das Verhalten einesTieres einen gewissen Humor durchscheinen lässt. Kein Tierkönnte mit euch in Kommunikation treten, wenn es nicht

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2 siehe Alexa Kriele: Wie im Himmel so auf Erden, Bd. I S. 163–165,168–171, Bd. II S. 54–58.

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von einem Naturgeist beseelt wäre. Ihr könnt ja sogar mitPflanzen ins Gespräch kommen, z.B. bei einem Baum Trostund Zuspruch suchen. Der Baum als materielles Gebildekönnte darauf nicht reagieren. Die in ihm wohnende Baum-frau kann es – und durch sie der Baum.

Der Mensch steht vor den großen Fragen: Wer bin ich?Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was darf ich hoffen?Tiere und Pflanzen stehen auch vor diesen Fragen – durch dieNaturgeister, nicht aus sich heraus.

Selbst über diese Fragen könnt ihr mit ihnen ins Gesprächkommen – wenn auch in abgestufter Differenziertheit. Weildie Natur mit Geistigkeit durchwoben ist, ist es stimmig, Tie-re und Pflanzen verstehen zu wollen, ihnen mit Respekt zubegegnen, partnerschaftlich und verantwortungsvoll mit ih-nen umzugehen.

Man könnte einwenden, unsere Fähigkeit zur Kommunika-tion mit Tieren und Pflanzen beruhe auf unserer biologischenVerwandtschaft, wir stammten evolutionsgeschichtlich vongemeinsamen Vorfahren ab.

Eine biologische Verwandtschaft besteht in der Tat, und dieEvolutionslehre ist – trotz mancher Fehler im Einzelnen – imPrinzip berechtigt.

Zwischenfrage: Welcher Fehler zum Beispiel?

Ein Fehler ist zum Beispiel die Annahme, der Mensch sei einetwas klügerer Affe und habe keinen Grund, sich darüber hi-naus als etwas Besonderes zu dünken. Der Mensch unter-scheidet sich vom Tier dadurch, dass der Vater jede einzelneSeele individuell, die Tiere hingegen in den Urbildern ihrerArten geschaffen hat. Beide – Menschenseelen und Tierarten –konnten sich aber erst inkarnieren, als die biologische Evo-lution ihnen die leibliche Möglichkeit bereitgestellt hat. Siehatten Milliarden von Jahren zu warten, was euch nicht er-

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schrecken sollte, denn eure Zeitvorstellungen haben »drüben«keine Gültigkeit. Die Anhänger der materialistischen Weltan-schauung kennen diese geistige Ebene nicht. Erst auf ihr aberwird die Verwandtschaft aller Lebewesen stimmig und ver-ständlich, nicht allein auf der biologisch-evolutionsgeschicht-lichen Ebene.

Es ist auch aus einem anderen Grund nicht richtig, dieEvolutionslehre als Argument gegen die Existenz der Natur-geister ins Feld zu führen. Die Evolution zeigt nämlich aufsGanze gesehen Richtungstendenzen. Im Wechselspiel vonMutation und Selektion setzen sich diejenigen Mutations-ergebnisse durch, die aus irgendwelchen Gründen zu lebens-tüchtigeren Arten führen. Dass es zu diesen Mutationenkommt, pflegt man mit »Zufall« zu erklären. Das ist aber kei-ne Erklärung, sondern besagt nur, dass man die Ursache nichtkennt. Die Ursache liegt im zielgerichteten Wirken der Na-turgeister.

Wer davon nichts weiß, mag darüber den Kopf schütteln.So ist aber die Realität. Goethe verstand die irdische Evolu-tion ganz richtig als »eine Pflanzschule für eine Welt von Geis-tern«.3

Die Anhänger der materialistischen Weltanschauung gehendavon aus, dass es keinen Geist ohne Gehirn gebe: Geist seieine Funktion und Hervorbringung des materiellen Gehirns.

Du sagst richtig: Sie »gehen davon aus«, sie können aber denÜberschritt von Materie in Geist nicht plausibel machenund versuchen es auch gar nicht. Die Welt ist göttlichen Ur-sprungs und von Geist durchdrungen. Das Gehirn transfor-miert Geist in die materielle Welt und ist für inkarnierte We-sen in der Tat ein unentbehrliches Instrument. Die Annahmeaber, es sei der Urheber des Geistes, ist ein Dogma, das sichnicht vernünftig verstehen, sondern nur voraussetzen lässt.

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3 im letzten seiner Gespräche mit Eckermann.

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Unter dieser Voraussetzung könnte es natürlich weder Gottnoch Engel, noch Naturgeister, noch ein Leben nach demSterben geben. Das entspricht aber nicht der Realität. Wie eszu diesem nahe liegenden Irrtum kommt, wurde euch an an-derer Stelle schon erläutert.4

4 siehe Alexa Kriele: Mit den Engeln über die Schwelle zum Jenseits,S. 47–78.

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2. Naturgeister imChristentum

Warum kommt die Natur in der christlichen Religion zwar alsSchöpfung Gottes, nicht aber in ihrer alltäglichen Lebendig-keit vor?

In der Bibel kommt sie sehr häufig vor. Das Alte Testamentzeigt vor allem, wie Jahwe machtvolle Naturerscheinungen

einsetzt, um das Volk Gottes zu erziehen oder zu unterstüt-zen und seine Feinde zu vernichten. Jahwe gebietet nicht übertote Materie, sondern er befiehlt lebendigen Wesen, die seineAutorität anerkennen und ihm gehorchen. So rühmt z.B. Sa-lomon »die Macht der Geisterwelt« (Weish. 7,20), und Danielfordert sie auf, am Lobpreis des Herrn teilzunehmen (Dan.3,57–81). Wenn sich Naturgeister in den Dienst dunkler Ge-genmächte gestellt haben, werden sie als »Dämonen« vertrie-ben (z.B. Tob. 6,17).

Auch im Leben Jesu spielt die Natur eine große Rolle. Eshat z.B. eine große und nicht nur symbolische Bedeutung,dass Jesus in einem Stall bei Ochs und Esel geboren wurde,dass die ersten, die von der Inkarnation des Gottessohnes er-fuhren, nicht Schriftgelehrte, sondern Hirten waren, und dassauch die ersten Jünger Jesu Fischer und andere Menschen wa-ren, die mit der Natur in unmittelbarer Verbindung lebten. Anvielen Stellen des Evangeliums wird euch gezeigt, dass die We-sen der Natur in Jesus ihren Herrn erkannten und seinen Wei-sungen folgten: z.B. wenn er Sturm und Wogen gebot oderauf dem Wasser wandelte. Sie reagierten auch von sich ausempört auf seine Kreuzigung – mit Verfinsterung und Erd-

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Alexa Kriele

Von Naturgeistern lernenDie Botschaften von Elfen, Feen und anderen guten Geistern

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 272 Seiten, 22,0x14,0ISBN: 978-3-7205-2593-0

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Erscheinungstermin: Februar 2005