Alice Salomon: Die wissenschaftlichen Grundlagen der sozialen Arbeit; Alice Salomon: the scientific...

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Nachgefragt/WiedereNtdeckt Zusammenfassung: alice Salomons analyse der wissenschaftlichen grundlagen Sozialer arbeit wie auch ihrer theoretischen und gesellschaftlichen Bedingungen zeigte, dass Soziale arbeit im- mer auch eine angewandte Profession und eine wissenschaftliche disziplin ist, die ihre eigenen wissenschaftlichen fragestellungen, analysen und theorien entwickelt. Um die herausbildung einer wissenschaftlichen haltung bei den Sozialarbeiterinnen zu befördern sollte das „Suchen nach wissenschaftlicher erkenntnis, die der Praxis dienen kann“ im Mittelpunkt professioneller hand- lungsstrategien stehen. dafür mussten die strukturell unterschiedlichen Logiken und interessen von Wissenschaft und Praxis analysiert und sinnvoll gebündelt werden. in alice Salomons Lesart ist Soziale arbeit aufgrund ihrer gesellschaftlichen-politischen einbettung nicht abgeschlossen, sondern muss im kontext ihrer konstitutionsbedingungen immer wieder neu aufgeschlossen und in ihren analytischen wie praktischen und politischen konsequenzen reflektiert werden. Schlüsselwörter: alice Salomon · Soziale arbeit · Wissenschaftliche grundlagen Alice Salomon: the scientific foundation of social work Abstract: alice Salomons’ analysis of the scientific knowledge in social work including theo- retical and social conditions show that social work is always an applied profession and an aca- demic discipline. Social work develops its own scientific questions, analysis and theories. alice Salomons demands the integration of strategies for knowledge, action and reflection to promote the development of a scientific position among social workers. the focus of her interest was to analyse different logics and interests in science and practice. Social work has always been open to reflected their analytical, practical and political consequences. Keywords: alice Salomon · Social work · Scientific knowledge Soz Passagen (2012) 4:109–117 dOi 10.1007/s12592-012-0101-7 Alice Salomon: Die wissenschaftlichen Grundlagen der sozialen Arbeit Rita Braches-Chyrek © VS Verlag für Sozialwissenschaften 2012 der hier besprochene text von alice Salomon ist abgedruckt in: Salomon, a. (2004/1933). die wissenschaftlichen grundlagen der sozialen arbeit, in: feustel, a. (hrsg.), Frauenemanzipation und soziale Verantwortung. Ausgewählte Schriften. (3. Band: 1918–1948) (S. 539–545). Neuwied: Luchterhand. dr. r. Braches-chyrek () fachbereich g Sozialpädagogik, Bergische Universität Wuppertal, gaußstraße 20, 42097 Wuppertal, deutschland e-Mail: brach[email protected]

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Nachgefragt/WiedereNtdeckt

Zusammenfassung:  alice Salomons analyse der wissenschaftlichen grundlagen Sozialer arbeit wie auch ihrer theoretischen und gesellschaftlichen Bedingungen zeigte, dass Soziale arbeit im-mer auch eine angewandte Profession und  eine wissenschaftliche disziplin  ist, die  ihre eigenen wissenschaftlichen  fragestellungen, analysen  und  theorien  entwickelt.  Um  die  herausbildung einer wissenschaftlichen haltung bei den Sozialarbeiterinnen zu befördern sollte das „Suchen nach wissenschaftlicher erkenntnis, die der Praxis dienen kann“ im Mittelpunkt professioneller hand-lungsstrategien  stehen. dafür mussten  die  strukturell  unterschiedlichen  Logiken  und  interessen von Wissenschaft und Praxis analysiert und sinnvoll gebündelt werden. in alice Salomons Lesart ist  Soziale arbeit  aufgrund  ihrer  gesellschaftlichen-politischen  einbettung  nicht  abgeschlossen, sondern muss im kontext ihrer konstitutionsbedingungen immer wieder neu aufgeschlossen und in ihren analytischen wie praktischen und politischen konsequenzen reflektiert werden.

Schlüsselwörter:  alice Salomon · Soziale arbeit · Wissenschaftliche grundlagen

Alice Salomon: the scientific foundation of social work

Abstract:  alice Salomons’  analysis  of  the  scientific  knowledge  in  social work  including  theo-retical and social conditions show  that  social work  is always an applied profession and an aca-demic discipline. Social work develops  its own scientific questions, analysis and  theories. alice Salomons demands  the  integration of strategies for knowledge, action and reflection to promote the development of a scientific position among social workers. the focus of her  interest was  to analyse different logics and interests in science and practice. Social work has always been open to reflected their analytical, practical and political consequences.

Keywords:  alice Salomon · Social work · Scientific knowledge

Soz Passagen (2012) 4:109–117dOi 10.1007/s12592-012-0101-7

Alice Salomon: Die wissenschaftlichen Grundlagen der sozialen Arbeit

Rita Braches-Chyrek

© VS Verlag für Sozialwissenschaften 2012

der hier besprochene text von alice Salomon ist abgedruckt in: Salomon, a. (2004/1933). die wissenschaftlichen grundlagen der sozialen arbeit, in: feustel, a. (hrsg.), Frauenemanzipation und soziale Verantwortung. Ausgewählte Schriften. (3. Band: 1918–1948) (S. 539–545). Neuwied: Luchterhand.

dr. r. Braches-chyrek ()fachbereich g Sozialpädagogik, Bergische Universität Wuppertal,  gaußstraße 20, 42097 Wuppertal, deutschlande-Mail: [email protected]

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Seit Beginn der herausbildung von Sozialer arbeit  als Profession und disziplin  stellt sich die frage nach ihren wissenschaftlichen grundlagen, also nach ihrem gegenstand und  dessen  konstitutionsbedingungen,  der  geschichtlichen  Selbstvergewisserung,  den spezifischen Leistungen und ihrem Selbstverständnis – und demzufolge auch nach ihrer möglichen disziplinären identität. Soziale arbeit befasst sich mit einer außergewöhnli-chen Vielfalt von sozialen Lebens- und individuellen Problemlagen, sie bietet eine große anzahl von spezifischen Leistungen an, die teilweise – auf der erscheinungsebene – ein Minimum  an  strukturellen gemeinsamkeiten  bezüglich  ihres gegenstandes  aufweisen und immer wieder fragen nach ihrer Verortung innerhalb des Wissenschaftssystems auf-werfen. (vgl. thole 2010) in den Schriften von alice Salomon spiegelt sich diese große Breite und Vielfalt der zu bearbeitenden gegenstände wider, sie geben einen einblick in die themen des frühen 20. Jahrhunderts und der damalig geführten auseinandersetzun-gen mit wissenschaftlichen diskursen.1

alice Salomon  (geboren 19.04.1872  in Berlin; gestorben 30.08.1948  in New York) gehört  sicherlich  zu  den  bemerkenswertesten  Pionierinnen  der  Sozialen arbeit,  da  es ihr nicht nur um die implementierung von ausbildungsgängen, Methoden und theorien ging, sondern auch, und ihr diesbezügliches engagement wird zuweilen übersehen, um die  wissenschaftliche  –  und  damit  einhergehend  empirische  –  erforschung  familialer Lebenslagen  und  Problemfelder.2  charakteristisch  ist  in  ihren arbeiten  die  rezeption und auseinandersetzung  aus  einer  differenzfeministischen3  Perspektive mit  internatio-nal geführten diskursen im Bereich der Sozialen arbeit.  ihr Ziel war es, die theorie-, Methoden-  und  Professionsentwicklung  mitzugestalten  und  durch  die  rezeption  wie auch  transformation  von  internationalen  forschungsergebnissen  weiterzuentwickeln. Nachfolgend wird es darum gehen, die von alice Salomon geführte diskussion über die „wissenschaftlichen grundlagen  der  sozialen arbeit“  (Salomon  2004/1933,  S. 539)  zu analysieren, um ihr erkenntnisinteresse an einer  theoretischen fundierung von Wissen und handeln im kontext der herausbildung von Sozialer arbeit als Profession und dis-ziplin einordnen zu können.

1   Erkennen und Handeln

Zentrale Prämissen ihres Wissenschaftsverständnisses hat alice Salomon in einem Bei-trag zu den „wissenschaftlichen grundlagen der sozialen arbeit“ dargelegt (vgl. Salomon 

1  Vgl. exemplarisch Salomon 2000, 2004, 2004a, 2008.2  alice Salomons Veröffentlichungen über den Bestand und die erschütterung der familie der 

gegenwart  in  den  Jahren  1930  bis  1932  belegen  diese  umfangreichen  forschungsarbeiten (Salomon 1931/2004, S. 503).

3  reformen in den Bereichen der Bildung, dem rechtswesen und der Politik sollten die gesell-schaftliche  gleichheit  der  geschlechter  durchsetzen.  alice  Salomons  idee  der  gleichheit beruhte  auf der Vorstellung von einer natürlichen Überlegenheit  der frau  im „kulturleben“, die jedoch nicht zu einem anspruch auf herrschaft führen sollte: „aber der frauenfrage letzter Sinn liegt darin, daß die besonderen weiblichen kräfte im gesamten kulturleben immer stärker und einflußreicher zum ausdruck gelangen sollen.“ (Salomon 1929/1958, S. 248; vgl. zur dis-kussion Braches-chyrek 2012).

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2004/1933). hier analysierte sie die Studie des jüdischen Sozialarbeiters und Vorsitzen-den  der  US-amerikanischen  konferenz  der  sozialen  Schulen Maurice  J.  karpf,  „the Scientific Basis of Social Work. a Study in family case Work“ aus dem Jahre 1931. die zu Beginn der Studie geführte wissenstheoretische auseinandersetzung über das Verhält-nis und die Selbstpositionierung der Sozialen arbeit zu den disziplinen der Sozialöko-nomie, geschichte, Philosophie, Politik, Biologie und der  sozialen Psychologie nutzte alice Salomon, um eine eigene einordnung vornehmen zu können. eine zentrale auf-gabe  der  „Wissenschaft  im  interesse  der  sozialen arbeit“  sollte  es  demnach  sein,  die bereits  vorhandenen Wissensbestände  der  sozialen,  psychologischen  und  biologischen disziplinen zu nutzen, um die Möglichkeiten, die Bedeutung und die Beherrschung von „Beeinflussungsmethoden“ zu eruieren, mit dem Ziel Verhaltensänderungen bei adres-satinnen herbeizuführen (Salomon 2004/1933, S. 539, 544). Unterschieden wurden fünf Beeinflussungsmethoden „1) erklären, 2) erörtern und überreden, 3) anordnen und dro-hen, 4) raten, 5) suggerieren“.4 Sie sollten der „Wiederherstellung der wirtschaftlichen Selbständigkeit, der gesundheit, der fähigkeit zu verantwortlicher Lebensführung“ die-nen, um die „Persönlichkeitsentwicklung“ (Salomon 2004/1926, S. 300) – verstanden als individuelle anpassung an die gesellschaftlichen Bedingungen – der adressatinnen zu befördern. in dieser hier von alice Salomon eingeforderten „Normalisierungsarbeit“ als grundlage professionellen handelns war zwar die analyse der gesellschaftlichen Bedin-gungen in ihren auswirkungen auf die individuellen Problemlagen mitgedacht, die pro-fessionellen Möglichkeiten der Beförderung einer „autonomie der Lebenspraxis“ jedoch nicht. (vgl. Salomon 2004/1933, S. 300 f.; vgl. auch Sünker 2003)

an diese anfänglichen theoretischen und methodischen auseinandersetzungen auf der grundlage der vorhandenen amerikanischen fachliteratur schloss sich eine darstellung der zentralen forschungsergebnisse von karpf an. Seine ideen zur „intellektualisierung des  hilfeprozesses“  beruhten  auf  der  systematischen  auswertung  der  aussagen  und Beurteilungen von Sozialarbeiterinnen zu mehr als 100 fürsorgefällen, die in fürsorge-akten dokumentiert und teilweise auch zu Lehrzwecken eingesetzt wurden. (karpf 1931, S. 133 f.; Salomon 2004/1933, S. 543) diese 18.000 aussagen, Urteile und Meinungen nutzte karpf im rahmen einer statistischen auswertung,5 um aufzuzeigen, wie Professio-nelle die Persönlichkeit und das Verhalten der adressatinnen Sozialer arbeit beurteilen und beeinflussen. karpf konnte mit seiner analyse zeigen, dass die Urteile der Profes-sionellen mehrheitlich  nicht  durch  objektive6 Begründungen  gestützt wurden,  sondern 

4  Vgl. Salomon 2004/1933, S. 544. karpf beschreibt ausführlich seine Vorstellungen von sozial-arbeiterischer intervention. in „Methods of control“ (kap. 10) geht er davon aus, dass erfolg-reiche Sozialarbeiterinnen  sich genaues Wissen über die  sozialen Lebens- und  individuellen Problemlagen der adressatinnen Sozialer arbeit aneignen und gleichzeitig über methodisches Wissen verfügen müssen, um individuelle handlungsressourcen und -alternativen wahrnehmen und befördern zu können (1931, S. 258 f.).

5  es war die erste Untersuchung dieser größenordnung in der Professionsforschung der Sozialen arbeit (Salomon 2004/1933, S. 543).

6  die aussagen der Professionellen über das temperament, den Willen, den charakter und die intelligenz der adressatinnen Sozialer arbeit waren von emotionen und Vorurteilen geprägt, wie die Verwendung der adjektive „hopeful, despondent, happy, unhappy, delighted, enthusias-tic, hysterical“ usw. zeigte (karpf 1931, S. 139, 182 f.). karpf forderte die entwicklung von Per-

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eher  auf  der  grundlage  von  individuellen  eindrücken  entstanden.  Seine  forschungs-ergebnisse boten grundlage für eine umfassende kritik an dem bis dahin vorherrschen-den ausbildungssystem der US-amerikanischen sozialen Schulen. er forderte deutliche Veränderungen in der ausbildung der Sozialarbeiterinnen ein. durch die implementie-rung  von  „exakte[n],  naturwissenschaftliche[n] Methode[n]  des  erkennens“  (Salomon 2004/1933, S. 543) sollten die Sozialarbeiterinnen befähigt werden „soziale Zustände und soziale Beziehungen“ zu messen, überprüfbar zu beurteilen und zu bearbeiten (Salomon 2004/1933,  S. 544). dabei  sollte  eine  „Skala“  von Standardisierungen  (grundbegriffe, einheitliche kategorien, Begründungen und Normierungen  der Verhaltens-  und hand-lungsweisen  der  adressatinnen)  sozialarbeiterisches  handeln  rahmen  (karpf  1931, S. 182 f.; Salomon 2004/1933, S. 544).7der hier entwickelten, zweifachen Logik als grundlage für professionelles handeln  

in der Sozialen arbeit – der standardisierten deskription der Lebens- und Problemlagen wie  auch deren normative Beurteilung und Beeinflussung der adressatinnen –  konnte alice Salomon jedoch nur bedingt folgen. Sie hält zwar zum einen fest, dass nur „d[d]as Suchen nach wissenschaftlicher erkenntnis, die der Praxis dienen kann, den Berufs-arbeiter vom Laien“ (Salomon 2004/1933, S. 545) unterscheidet und verstärkt mit Bezug-nahme auf den Simmelschen Begriff des wissenschaftlichen erkennens ihre  auffassung von wissenschaftlicher Sozialer arbeit: „[d]denn das wissenschaftliche erkennen bietet sich nicht nur, in der technik, der Verwirklichung äußerer Willensziele dar, sondern auch, von der  anderen Seite her,  setzt  sich  an die praktischen Zuständlichkeiten,  innere wie äußere, das Bedürfnis theoretischer einsicht an; manchmal tauchen neue richtungen des denkens auf, mit deren rein abstraktem charakter dennoch nur die interessen eines neuen fühlens und Wollens sich in die fragestellungen und formen der intellektualität hinein-strecken.“ (Simmel 1992, S. 13) Zum anderen arbeitete sie aber auch durch ihre rezep-tion von karpfs Vorstellungen zu einer wissenschaftlichen grundlegung Sozialer arbeit heraus,  dass  in  der Wissenschaft  nicht  nur  die  entwicklung  von  grundbegriffen  und Methoden im Mittelpunkt der theoretischen auseinandersetzungen stehen sollte, sondern auch professionelles handeln, welches individuelle handlungsressourcen und -alternati-ven wahrnimmt und befördert. dementsprechend sollte nicht nur die wissenschaftliche erkenntnis gegenstand sozialarbeiterischer handlungen sein, sondern auch deren refle-xion, um die sozialen Lebens- und individuellen Problemlagen deuten und relativieren zu können (vgl. dewe und Otto 1996). „Überhaupt, so anregend und fruchtbar die erhe-bungen und forderungen von karpf sind: ihre letzten geistigen grundlagen sind für uns unannehmbar. der Mensch ist eben nicht nur ein rationales Wesen, nicht nur durch logi-sche erwägungen zu begreifen, nicht in meßbare Wahrnehmungen aufzulösen. Und jeder Mensch ist etwas einmaliges, niemals einem anderen gleich, niemals durch allgemeine Begriffe ganz zu erfassen. Um Menschen zu verstehen, um ihnen zu helfen, um sie zu beeinflussen, dazu bedarf es – trotz karpf – einer bestimmten Begabung. Soziale arbeit ist nicht nur Wissenschaft, kann nicht nur mit den kräften des Bewußtseins vollzogen werden. Sie ist auch kunst. Und jeder künstler muß das Beste – die unbewußte künst-

sönlichkeits- und intelligenztest ein, die von alice Salomon jedoch vehement abgelehnt wurden (Salomon 2004/1933, S. 543).

7  Vgl. ilse arlts Skala der menschlichen Bedürfnisse (2010).

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lerische Schau – selbst in seinen Beruf hineintragen.“ (Salomon 2004/1933, S. 545) die von alice Salomon eingeforderte enge Verflechtung der handlungsstrategien – erken-nen, handeln und reflexion – sollte die herausbildung einer wissenschaftlichen haltung bei  den Sozialarbeiterinnen befördern.  im Mittelpunkt  ihres  interesses  stand  die ana-lyse und sinnvolle Bündelung der strukturell unterschiedlichen Logiken und interessen von Wissenschaft und Praxis.8 ihr Bestreben war es, eine eigenständige auffassung von Wissenschaft in der Sozialen arbeit zu entwickeln und in der ausbildung zu vermitteln, die sie – in anlehnung an die amerikanische und französische diskussion – mit „kunst“ bezeichnete  (vgl.  Salomon  1929/1958,  S. 243).9  „die  soziale arbeit  ist  nicht  nur  auf erkennen, sondern auf handeln gerichtet. Sie soll Änderungen herbeiführen, für einzelne Menschen, ganze gruppen und Völker, für die Menschheit. Sie soll die äußeren Umstände gestalten helfen, in denen die Menschen leben und die innere entwicklung des Menschen beeinflussen. Sie beruht daher nicht auf Wissenschaft, sondern auf kunst [….] die soziale arbeit braucht weiterhin eben eine auf das praktische handeln bezügliche theorie, und zwar auf ein handeln, das sich um das Wohl des Menschen in seiner totalität bemüht.“ (Salomon 1929/1958, S. 243) die grundfigur der wissenschaftlichen erkenntnis, die hier im historischen rekurs deutlich zu tage tritt, wurde durch die annahme bestimmt, dass die adressanten Sozialer arbeit so „beeinflusst“ werden können, dass sie ihre handlungs-weisen verändern (Salomon 2004/1933, S. 544). dementsprechend war für alice Salo-mon die entscheidende folie für eine wissenschaftliche grundlegung der Sozialen arbeit die analyse der professionell zu fördernden Unterstützungs-, hilfs- und Bildungsmög-lichkeiten wie auch der objektiv bestimmbaren gesellschaftlichen Bedingungen, da diese die prekären Lebens- und Problemlagen erst verursachen. damit thematisierte ihre ausei-nandersetzung um die wissenschaftlichen grundlagen der sozialen arbeit zwar nicht die gesellschaftlichen dimensionen von den Möglichkeiten einer „autonomie der Lebens-praxis aller“ (vgl. Sünker 2003). aber diese doppelte Perspektive einer wissenschaftlich begründeten Sozialen arbeit – Beförderung von professionell zu initiierenden Bildungs-prozessen, um die sozialen Lebens- und individuellen Problemlagen der adressatinnen zu analysieren, zu begleiten und gesellschaftliche Veränderungen einzuleiten – führte dazu, dass die eigenlogik von Praxiswissen als Wissensform und als Orientierungsmuster mit der analyse von handlungsformen und -interessen verwoben werden konnte: „d[d]enn bei der sozialen arbeit handelt es sich […] um eine dem praktischen Leben zugewendete, unter eigenem gesetz stehende aufgabe.“ (Salomon 1929/1958, S. 245) gegenstand von Sozialer arbeit  sollten  folglich die gesellschaftlichen Voraussetzungen und folgen  für professionelles handeln und damit einhergehend das Problem des Verhältnisses und der wechselseitigen Bedingtheit von Professionellen und adressatinnen sein. Soziale arbeit 

8  Bourdieu unterscheidet drei Modi theoretischer erkenntnis, die phänomenologische, die objek-tivistische und die praxeologische, letztere geht von den „dialektischen Beziehungen zwischen diesen objektiven Strukturen und den strukturierten dispositionen (aus), die diese zu aktualisie-ren und zu reproduzieren trachten; ist mit anderen Worten der doppelte Prozeß der interiorisie-rung der exteriorität und der exteriorisierung der interiorität“ (Bourdieu 1976, S. 147).

9  alice  Salomon  bezieht  sich  hier  auf  den  Begriff  „ars“  des  französischen  Soziologen  rené Worms und auf die Vorstellungen von Mary richmond, die sie in ihrer Lesart der „social dia-gnosis“ im kontext einer theorie des helfens in den kapiteln „die kunst, zu leben“ und „die kunst, zu helfen“ beschreibt (Salomon 1926/2004, S. 300 f.).

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sollte  Veränderungen,  entwicklungen  und  die aktivierung  individueller  und  gemein-schaftlicher ressourcen ermöglichen, um ungleiche gesellschaftliche Verhältnisse über-winden zu können. diese unmittelbare Verknüpfung des erkennens mit der analyse von handlungsstrukturen als Wissensgrundlage wurde mit dem Nachdenken und der refle-xion über gesellschaftliche Voraussetzungen von professioneller Sozialer arbeit und den Möglichkeiten von reformen verbunden. (vgl. Mollenhauer 1959, S. 132)

2   Verortung im Wissenschaftssystem

die  von alice  Salomon  in  spannungsvoller  Weise  herausgearbeitete  eigenlogik  von handlungswissen als Wissensform und als Orientierungsmuster für professionelles han-deln führt zur frage nach der Verortung einer Wissenschaft von Sozialer arbeit innerhalb des Wissenschaftssystems.  ihr  theoretisches  interesse  daran,  in welcher Weise  sozial-arbeiterische Praxis an der analyse, klärung und Bewältigung von Lebensgestaltungs- und Lebensbewältigungsaufgaben beteiligt sein kann, verband sie mit der Bestimmung der Struktur und den aufgaben Sozialer arbeit. aus dieser engen Verflechtung von pra-xisbezogenen  und  professionswissenschaftlichen analysen  ergaben  sich  fachpolitische auseinandersetzungen. dabei wurden die Möglichkeiten einer allgemeinen universitären disziplin „Soziale arbeit“ ebenso diskutiert wie die von ihr forcierte teilung der aus-bildung in praktische und wissenschaftliche tätigkeiten. (vgl. Salomon 1927, S. 172 ff.)

erkenntnisleitend waren für alice Salomon die auseinandersetzungen mit den inter-national geführten diskursen und den innerdeutschen gesellschaftspolitischen debatten in  ihren auswirkungen auf die Bereiche der Bildung und ausbildung Sozialer arbeit. durch  die Begründung  der  ersten  nicht  konfessionellen  sozialen  frauenschule  (1908) in Berlin  und  der  ersten  „deutschen akademie  für  soziale  und  pädagogische  frauen-arbeit“ (1925) hat sie ihre auffassung von Wissenschaftlichkeit Sozialer arbeit institutio-nell gerahmt und konnte dadurch die Organisationsentwicklung und institutionalisierung Sozialer arbeit über Jahrzehnte maßgeblich beeinflussen: „aus den aufgaben der frau-enakademie  ergibt  sich  ihre  besondere  Zweckbestimmung,  ihre  besondere Wesensart. Sie  hat  besondere  Unterrichtsziele  und  -methoden.  ihr  eigentümliches Merkmal  liegt darin, daß sie nicht, wie die Universitäten, alle Wissenschaften umfaßt, sondern nur einen ausschnitt: die Wissenschaften, die sich auf den Menschen beziehen, auf sein leiblich-seelisches Schicksal, auf die wirtschaftlich-sozialen und seelisch-kulturellen Lebensge-meinschaften, in denen die Menschen stehen; auf pflegerische, bildnerische arbeit. Und diese Wissenschaften sollen nicht isoliert nebeneinander behandelt werden, sondern jede einzelne  soll,  in  eine  neue Betrachtungsweise  gestellt,  auf  die totalität  des Menschen bezogen werden.  Sie  richtet  den  im  strengen  Sinne wissenschaftlichen gesichtspunkt auf die praktischen aufgaben der sozialen arbeit aus. Sie versucht, forschungsanstalt zu werden, ohne die ausschließlichkeit eines nur wissenschaftlichen Betriebes. das Lehrziel der Studierenden ist nicht ein besonderes fach, sondern das Verständnis für die Menschen für die einzigartigkeit und einmaligkeit und Unteilbarkeit  jeder besonderen, auf Men-schen bezogenen aufgaben. also nicht weniger  als Wissenschaft,  sondern noch etwas anderes neben der Wissenschaft muß getrieben und gelehrt werden. die Methode darf nicht auf die reine erkenntnis oder ihre Übermittlung, sie muß auch auf deren anwen-

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dung abzielen. Nicht das gleiche Maß an kenntnissen, nicht die gleiche Beherrschung der wissenschaftlichen Methoden wie die Universitäten soll sie geben – aber eine wis-senschaftliche gesinnung, eine geistige Beweglichkeit, die fähigkeit zu selbständigem Urteilen im hinblick auf weitreichende praktische aufgaben. Sie soll hunger nach Wis-sen und erkenntnissen erregen, Verständnis für die Bedeutung, die Wissen und erkennt-nis für die gestaltung des Lebens, für die Bewältigung praktischer aufgaben haben und die ehrfurcht vor der Schwierigkeit des erkennens.“ (Salomon 1929/1958, S. 245, 246) dieser  hier  beschriebene  und  von alice  Salomon  forcierte  Sonderweg  in  der  Profes-sionalisierung  und Verwissenschaftlichung Sozialer arbeit  setzte Markierungen  in  der Organisations-  und  institutionsentwicklung und  führte  zur etablierung,  dem Vergleich und der Weiterentwicklung von ausbildungsstandards auch in internationalen kontexten (vgl. Salomon 1937), wie beispielsweise an der von ihr mit initiierten etablierung einer nationalen konferenz der Sozialen Schulen (1917) und des internationalen komitees der Sozialen Schulen  (1929)  deutlich wird.  Sie  initiierte  den austausch  von Studierenden und dozenten auf internationaler ebene und konnte dadurch die ausformung der Profes-sion Soziale arbeit maßgeblich prägen. die von ihr mit eingeleitete sozialwissenschaft-liche erforschung der Lebenswirklichkeit von familien (vgl. Salomon und Baum 1930), kindern und Jugendlichen führte zu forderungen nach der professionellen aneignung, Weiterentwicklung und reflexion von Wissen über die Lebens- und Problemlagen der adressatinnen Sozialer arbeit. Sie konnte dadurch die strukturellen und wissenschaft-lichen rahmenbedingungen für Soziale arbeit deutlich verändern, indem sie neben den institutionellen und organisatorischen rahmungen auch eigene Lehrbücher entwickelte und eine eigene (frauen-)forschungsabteilung etablierte.

aus der kritik an einer institutionen- und interaktionsorientierten Verengung der Sozi-alen arbeit  durch  die  zunehmenden  bürokratischen Überformungen  in  den Behörden, entstanden ihre Vorstellungen von einer wissenschaftlichen grundlegung professioneller Sozialer arbeit. die frage nach den Bedingungen von Veränderungsprozessen führte sie zu der analyse der politisch-ökonomischen Verhältnisse und deren Wirkungen auf die Lebens- und Problemlagen der adressatinnen. als akteurin der internationalen frauen-bewegung entwickelte sie eine Vorstellung von Professionalität  in der Sozialen arbeit, die auf der grundlage von erkenntnis, handeln und reflexion politische Produktivität entfalten sollte, um internationale Vereinbarungen über Unterstützungs- und hilfsberech-tigungen einzuleiten. (vgl. Salomon 1928/2004) ihr Ziel war es, die aufmerksamkeit der regierungen  und  öffentlichen körperschaften  auf  die  politische  und  gesellschaftliche Bedeutung von Sozialer arbeit zu lenken, um ein neues gefühl der sozialen Verpflich-tung aller gesellschaftlichen klassen zu erzeugen und um eine neue gesellschaftsordnung durchzusetzen (Salomon 1929/1958, S. 186).

3   Zur Aktualität von Alice Salomons Schriften – Fazit

die  auseinandersetzung  mit  alice  Salomons  Vorstellungen  zu  den  „Wissenschaftli-chen grundlagen  sozialer arbeit“  lenkt  noch  einmal  den Blick  auf  den  prozessualen, diskursiven und widersprüchlichen charakter von professionellen handlungspraxen  in der Sozialen arbeit. Sicherlich war  ihre Lesart von wissenschaftlicher erkenntnis und 

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reflexion der professionellen handlungspraxen, als grundlagen professioneller Sozialer arbeit, von dem spezifischen Zeitgeist des frühen 20. Jahrhunderts und ihrer unmittelba-ren einbindung in die diskussionszusammenhänge der internationalen frauenbewegung geprägt. Jedoch konnte erst durch ihre eingebundenheit in die transnationalen Netzwerke der frauenbewegung ein Beziehungsgeflecht zwischen führenden Sozialreformerinnen, wie beispielsweise zu Jane addams, entstehen, welches die öffentliche artikulation von sozialen reformen durch transnationale Stiftungen und „non gouvernementalen“ Orga-nisationen möglich machte. die enge Verwobenheit von frauenforschung und frauen-politik zu Beginn des 20. Jahrhunderts beförderte neue – für die Soziale arbeit relevante – Wissens- und erkenntnisweisen über theoretische Bedingungen und gesellschaftliche Strukturen: „Since the point of knowledge was to promote concrete and positive social change, not to describe some abstract ideal without immediate consequences, knowledge had to be as accurate as possible. gaining a thorough and accurate understanding of issues and conditions necessitated attention to matters of power, distance, and difference.“ (Stro-bel 2002, S. 57)

die kritik an den wohlfahrtsstaatlichen regulierungen machte die Widersprüche der bürgerlich-kapitalistischen gesellschaft sichtbar und führte in deren folge zur themati-sierung der gesellschaftlichen Zustände und Lebenslagen marginalisierter individuen und sozialer gruppen in sozialpolitischen kontexten. die von alice Salomon mitinitiierten transnationalen diskurse ermöglichten die transformation von Wissen und konnten ein umfassenderes Verständnis von Sozialer arbeit erzeugen, welches nicht nur das Verhält-nis  von  individuum  und gemeinschaft  betrachtete  und  hier  nach Lösungsmöglichkeit für soziale Probleme suchte, sondern auch die gesellschaftlichen und (welt-)politischen Bedingungen in die analyse mit einbezog.

die analyse der theoretischen und gesellschaftlichen grundlagen und Voraussetzun-gen  von  Sozialer arbeit  zeigte  ihr,  dass  Soziale arbeit  immer  auch  eine  angewandte Profession und eine wissenschaftliche disziplin ist, die ihre eigenen wissenschaftlichen fragestellungen, analysen und theorien  entwickeln  sollte.  infolgedessen kann  festge-halten werden, das Soziale arbeit aufgrund ihrer gesellschaftlich-politischen einbettung nicht abgeschlossen ist, sondern im kontext ihrer konstitutionsbedingungen immer wie-der neu aufgeschlossen und in ihren analytischen wie praktischen und politischen konse-quenzen reflektiert werden muss. (vgl. Sünker 2003)

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