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Alkohol Info Kulturdroge Alkohol Chemisches Aktueller Konsum Wirkung Akute Gefahren Gefährdung, Missbrauch Gesundheitliche Folgen Abhängigkeit, Sucht Angehörige Kinder Jugendliche Ältere Menschen Alkohol im Straßenverkehr Alkohol am Arbeitsplatz Wirtschaftsfaktor Alkohol Basisinformationen

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AlkoholInfo

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Akute GefahrenGefährdung, Missbrauch

Gesundheitliche FolgenAbhängigkeit, Sucht

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Alkohol im StraßenverkehrAlkohol am Arbeitsplatz

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Inhalt

2 Kulturdroge Alkohol4 Chemisches6 Aktueller Konsum8 Wirkung

10 Akute Gefahren12 Gefährdung, Missbrauch14 Gesundheitliche Folgen16 Abhängigkeit, Sucht. Behandlung. Vorbeugung (Prävention)22 Angehörige24 Kinder26 Jugendliche28 Ältere Menschen30 Alkohol im Straßenverkehr32 Alkohol am Arbeitsplatz34 Wirtschaftsfaktor Alkohol36 Information, Rat und Hilfe 45 Die DHS

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Alkoholische Getränke sind vielen Völkern seit Jahrtau-senden bekannt. Die Sumerer, die im 3. Jahrtausend vorChristus lebten, hinterließen eine Keilschrifttafel auf derdie Herstellung von Bier detailliert beschrieben wird.Griechen und Römer tranken bevorzugt Wein. Die Chine-sen brauten alkoholische Getränke auf der Grundlagevon Reis. Die Germanen tranken Bier und Met (Honig-wein).Bier und Wein wurden als Getränk, Opfergabe und Ge-nussmittel geschätzt, aber auch die Möglichkeit des Miss-brauchs war bekannt. Trunkenheit wurde im Rahmenkultischer Handlungen toleriert, nicht aber im Alltag.

In Nord- und Mitteleuropa war Bier bis zum 16. Jahrhun-dert ein Grundnahrungsmittel. Zum Frühstück servierteman Biersuppe – nicht nur den Erwachsenen, sondernauch den Kindern. Kaffee und Tee verdrängten schließlich im 17. und 18. Jahr-hundert Bier als Universalgetränk, als Lebensmittel ge-wann die Kartoffel zunehmend an Bedeutung. Vom 19. Jahrhundert an wurde Branntwein industriellproduziert. Erstmals kamen damit hochprozentige alko-holische Getränke zu niedrigen Preisen auf den Markt,was vor allem bei den unter extremen Lebens- undArbeitsbedingungen leidenden Angehörigen des Proleta-riats zu einem starken Konsumanstieg führte (»Elends -alkoholismus«).

Auch heute sind alkoholische Getränke fester Bestandteilunserer Alltagskultur. Man trinkt Bier, Wein, Sekt oder Spirituosen:. zum Essen oder gegen den Durst. zu geselligen Anlässen, Festen und Feiern aller Art. als kleine »Besonderheit« im Alltag (Feierabendbier). wenn man Probleme hat und Entspannung sucht

Immer noch geht es dabei um das rechte Maß. Der mäßigeKonsum alkoholischer Getränke ist gesellschaftlich ak -zep tiert, unkontrollierter Konsum und Trunkenheit dagegenwerden weithin abgelehnt.

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Kulturdroge AlkoholAlkoholische Getränke sind vielen Völkern seit Jahrtausenden bekannt.

Mäßiger Alkoholkonsum ist fester Bestandteil unserer Alltagskultur undallgemein akzeptiert.

Schivelbusch, Wolfgang Das Paradies, der Geschmack und die Vernunft.Eine Geschichte der Genussmittel. 6. Auflage Frankfurt/Main: Fischer, 2005

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Reiner Alkohol, genauer: Äthylalkohol oder Äthanol, isteine farblose, brennbare und brennend schmeckendeFlüssigkeit. Alkohol wird u.a. als Lösungsmittel für Fette,Harze, Farbstoffe und in zahlreichen Chemikalien, in Arz-neimitteln und Parfüms verwendet. Er wirkt desinfizie-rend (Wundbehandlung) und verhindert Fäulnisbildung(Konservierungsmittel). Die Alchemisten übernahmen das arabische Wort alkuhl= Antimon zuerst im 16. Jahrhundet um »das Feinste« zubezeichnen. Auf Grund der hohen Flüchtigkeit und feinenStofflichkeit des Alkohols wurde es jedoch bald im heuti-gen Sinne gebraucht.

In der Umgangssprache bezeichnet »Alkohol« den be-rauschenden Bestandteil aller alkoholischen Getränke, welche chemisch gesehen Lösungen des Äthanols in ver-schiedensten Pflanzensäften und -extrakten sind; ihrAlkoholgehalt wird in Prozent vom Volumen (Vol.-%)angegeben. Hergestellt werden alkoholische Getränkemittels des seit Jahrtausenden bekannten Verfahrens derGärung (Wein, Bier) oder – seit dem 11. Jahrhundert –durch Destillation (Branntwein, Whiskey), seltener mittelsGärung und Zusatz von Alkohol (Portwein, Sherry) bzw.dem Zusatz von Alkohol allein (Fruchtsaftlikör).

Das spezifische Gewicht von Alkohol liegt bei etwa 0,8 g/cm3. Der Alkoholgehalt in Gramm errechnet sichdaher nach der Formel:Alkoholgehalt in Vol.-% x Volumen in cm3 x 0,8 g/cm3.

Ein Alkoholgehalt von mehr als 0,5 Vol.-% ist nach demLebensmittelgesetz kennzeichnungspflichtig. Das heißtumgekehrt, dass auch alkoholfreie Getränke geringeMengen Alkohol enthalten dürfen. Bei sog. alkoholfreiemBier und Malzbier können das bis zu fünf Gramm pro Liter sein.

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Chemisches»Alkohol« (genauer: Äthylalkohol oder Äthanol)bezeichnet umgangssprachlich den berauschendenBestandteil alkoholischer Getränke.

Durchschnittlicher Alkoholgehalt alkoholischer Getränkearten

Bier ca. 4,8 Vol.-%Wein/Sekt ca. 11,0 Vol.-%Spirituosen ca. 33,0 Vol.%

Genaue Angaben zum Alkoholgehalt finden sich aufdem Flaschenetikett.

Alkoholgehalt eines Getränkes in Gramm = Volumen in cm3 x Alkoholgehalt in Vol.-% x

0,8 gcm3

Danach enthalten:

0,5 l Bier = 500 cm3 x4,8

x0,8 g

= ca. 19,2 g Alkohol100 cm3

0,2 l Wein = 200 cm3 x11

x0,8 g

= ca. 17,6 g Alkohol100 cm3

0,02 l Korn = 20 cm3 x33

x0,8 g

= ca. 5,28 g Alkohol100 cm3

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Der Markt für alkoholische Getränke ist in Deutschlandweitgehend frei, das heißt, er regelt sich im Wesentlichenüber Angebot und Nachfrage selbst. Das gegenwärtigeAngebot kennzeichnen Vielfalt, ständige Erhältlichkeitund niedrige Preise. Die Teuerungsrate für alkoholischeGetränke lag in den vergangenen Jahren unterhalb derTeuerungsrate für die allgemeine Lebenshaltung.Auch der anfänglich hohe Konsum von Alkopop s gingdurch die Einführung einer Sondersteuer auf spirituosen-haltige Mischgetränke (Alkopopsteuergesetz –AlkopopStG) im Sommer 2004 deutlich zurück.

Ein kurzer Blick zurück: In beiden deutschen Staaten stieg der Alkoholkonsum in der Zeit wachsenden Wohlstandsnach dem Zweiten Weltkrieg steil an. In der BRD wurde1980 mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 12,9 Litern reinemAlkohol der Scheitelpunkt erreicht. In der DDR stieg derVerbrauch noch bis Ende der 80er Jahre weiter, 1990 lager bei 12,1 Litern. In den 1990er Jahren sank der Pro-Kopf-Verbrauch dann bundesweit auf 9,9 Liter (2008). Hin-sichtlich des Alkoholkonsums liegt Deutschland damitweiterhin in der Spitzengruppe aller Länder. Der größteTeil des Alkohols wird in Form von Bier konsumiert,gefolgt von Wein, Spirituosen und Schaumwein.

Natürlich trinken nicht alle gleich viel. Eine Repräsentativ -befragung der 18- bis 59-jährigen Bundesbürgerinnenund Bundesbürger ergab:. Rund acht Prozent der Befragten lebten seit mindestens

12 Monaten alkoholabstinent.. Männer trinken deutlich mehr als Frauen (23 zu 13 Gramm

reinem Alkohol täglich).. Zwei Drittel der Männer und ein Drittel der Frauen

kennen das sog. Rauschtrinken – Konsum von fünf odermehr Gläsern Alkohol an einem Tag – aus eigener Erfah-rung.

. Getrunken wird – von den Männern und damit insge-samt – am liebsten Bier. Jeder Biertrinker trinkt durch-schnittlich pro Woche 2,7 Liter Bier. Wein und Sekt sindbei Männern und Frauen dagegen annähernd gleichbeliebt. Durchschnittlicher Konsum pro Woche: 0,5 Liter.

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Aktueller Konsum2007 lag der Pro-Kopf-Verbrauch an reinem Alkoholin Deutschland bei 9,9 Liter. Dieses hohe Konsum -niveau liegt mit rund zwei Liter über dem Durch-schnitt in Europa.

Pro-Kopf-Konsum in den Jahren

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hg.):Jahrbuch SuchtGeesthacht: Neuland, erscheint jährlich

1950 1970 1980 1990 2000 2008

3,2 11,2 12,9 12,1 10,5 9,9

Quelle: Jahrbuch Sucht, verschiedene Jahrgänge

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Alkohol dringt über die Schleimhäute rasch in die Blut-bahn und durchströmt den gesamten Organismus. Er beeinflusst vor allem die Zentren des Gehirns, die das Bewusstsein und die Gefühle steuern und wirkt zu-nächst anregend, später betäubend.

Ab ca. 0,2 Promille verändern sich subjektives Erleben undpersönliches Verhalten. Man fühlt sich zwangloser undfreier. Der Widerstand gegen weiteren Alkoholkonsumsinkt. Sehfähigkeit, Konzentrationsvermögen und Bewe-gungskoordination lassen nach.Bei ca. ein Promille Blutalkoholkonzentration beginnt dasRauschstadium mit läppisch-heiterer oder depressiverStimmung. Es kommt zu Gleichgewichts- und Sprach-störungen (Torkeln, Lallen).Bei ca. zwei Promille wird das Betäubungsstadium er-reicht. Störungen des Gedächtnisses und der Orientierungtreten auf.

Die Alkoholkonzentration des Blutes kann näherungswei-se(!) nach folgender Formel errechnet werden: Getrunke-ner Alkohol in Gramm ÷ Körpergewicht in kg x 0,7 (beiMännern) bzw. x 0,6 (bei Frauen). Bei gleicher getrunke-ner Menge ist also der Blutalkoholgehalt von Frauen umetwa ein Fünftel höher. Der Grund hierfür ist der höhereFettgehalt und der geringere Wasserverteilungsraum desweiblichen Körpers.Anzuwenden ist diese Formel nur unter »normalen« Umständen: Ist man erregt oder müde, oder hat man seitlängerem nichts gegessen, verstärkt sich die Wirkung desAlkohols.

Der getrunkene Alkohol wird von der Leber in mehrerenStufen zu Wasser und Kohlendioxid abgebaut. Nur einsehr geringer Teil (um drei Prozent) wird über Atem, Haut,Urin oder Stuhl direkt ausgeschieden. Der Alkoholgehaltdes Blutes sinkt dabei bei Männern durchschnittlich um0,15 Promille pro Stunde. Bei Frauen beträgt dieser Wert0,13 Promille. Bis eine Blutalkoholkonzentration von 0,5Promille abgebaut ist, dauert es demnach etwa drei bisvier Stunden.

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WirkungBereits ab ca. 0,2 Promille verändernsich subjektives Erleben und persön-liches Verhalten.

Näherungsweise Berechnung derAlkoholkonzentration des Blutes

bei Männern:

Getrunkener Alkohol in GrammKörpergewicht in kg x 0,7

bei Frauen:

Getrunkener Alkohol in GrammKörpergewicht in kg x 0,6

Pro kg Körpergewicht baut der männ-liche Körper stündlich rund 0,1 g Alko-hol ab. Für den weiblichen Körper liegtdieser Wert bei rund 0,085 g.

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Bei über drei Promille Blutalkoholgehalt beginnt dieschwere, akute Alkoholvergiftung, die im schlimmstenFall zum Tod durch Atemstillstand führen kann. Für Er-wachsene liegt der kritische Wert bei etwa sechs GrammAlkohol pro Kilogramm Körpergewicht. Weitaus stärkergefährdet sind Kinder . (➝ Kinder, S. 24)

Die Unfallneigung steigt mit zunehmender Alkoholwir-kung in allen Lebenssituationen steil an. (➝ Alkohol imStraßenverkehr, S. 30, Alkohol am Arbeitsplatz, S. 32). Risiken werden unter Alkohleinfluss teilweise gezieltgesucht. Auf Grund der betäubenden Wirkung des Alko-hols kann es zu Verletzungen wie Verbrennungen undErfrierungen kommen.

Alkohol und Medikamente beeinflussen einander in un-berechenbarer, manchmal gefährlicher Weise. So kannz.B. die Wirksamkeit eines Medikaments aufgehobenoder die Wirkung des Alkohols um ein Vielfaches ver-stärkt werden. Dadurch steigt die Unfallgefahr in allenLebensbereichen weiter, auch möglicherweise lebensbe-drohliche Herz-Kreislauf-Probleme oder Vergiftungenkönnen auftreten. Besonders gefährlich ist die Kombination von Alkoholund psychisch wirksamen Medikamenten, vor allemBeruhigungsmitteln. Diese sind in ihrer Wirkungsweisedem Alkohol sehr ähnlich, weshalb Alkoholkranke beson-ders schnell von ihnen abhängig werden können.

Betrunkene gefährden und schädigen nicht nur sichselbst, sondern auch Dritte. Das gilt zum einen für alleunfallträchtigen Situationen. Zum anderen trägt Alkoholvielfach zum Ausbruch von Aggressivität und Gewaltgegen andere bei. Als alkoholtypische Vergehen geltenKörperverletzung, Totschlag, Vergewaltigung, Kindes-misshandlung und Gewalt in der Familie, zu nennen sindauch Beleidigung und Sachbeschädigung. Nach polizei -licher Erkenntnis stehen fast ein Viertel aller einesGewaltdelikts Verdächtigen unter Alkoholeinfluss. (Insge-samt waren es im Jahr 2008 12,2 Prozent aller Tatverdäch-tigen, rund 91 Prozent von ihnen waren männlich, rund 9Prozent weiblich.)

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Akute GefahrenEine schwere Alkoholvergiftung kann zum Tod durchAtemlähmung führen.

Unter Alkoholeinfluss steigt die Unfallgefahr in allenLebensbereichen steil an.

Alkohol und Medikamente beeinflussen einander inunberechenbarer und manchmal gefährlicher Weise.Deshalb muss immer erst geklärt werden, ob trotzEinnahme eines bestimmten Medikaments Alkoholgetrunken werden darf.

Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss

Straftaten(gruppen) Anteil alkoholisierter Tatverdächtiger in %

Widerstand gegen die

Staatsgewalt 65,2

Gewaltkriminalität 31,3

darunter:

Totschlag und Tötung auf

Verlangen 38,1

Körperverletzung mit Todesfolge 37,0

Vergewaltigung und sexuelle Nötigung 29,7

gefährliche und schwere Körperverletzung 33,3

Mord 21,7

Raubdelikte 19,6

darunter:

Zechanschlussraub 65,4

sonstige sexuelle Nötigung§ 177 Abs. 1 und 5 StGB 22,4

Sachbeschädigung 27,2

vorsätzliche Brandstiftung/ 18,7

Herbeiführen einer Brandgefahr

Quelle Bundeskriminalamt (Hg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2008(Kann unter www.bka.de im Internet eingesehen werden.)

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Missbrauch und Abhängigkeit beginnen fast immer un-spektakulär. Schließlich ist es »Allgemeinwissen«, dass Al-kohol entspannt, anregt, tröstet, wärmt, belohnt, kurzum:das Leben angenehmer macht, und die maßvolle Anwen-dung dieses »Heilmittels« wird allgemein akzeptiert(»Auf diesen Schreck muss ich erst mal einen trinken«).

Wer jedoch regelmäßig Alkohol trinkt, um z.B. Stress,Ärger, Wut oder Trauer besser aushalten zu können, istgefährdet. Und je öfter Alkohol scheinbar für das Wohl-befinden sorgt, desto weniger gelingt es, schwierigeSituationen ohne Alkohol zu bewältigen. Ein kritischerPunkt ist erreicht, wenn man sich ohne Alkohol kaumnoch entspannen und wohlfühlen kann.

Ernste Warnzeichen sind Gedächtnislücken nach durch-zechten Nächten, Einschlafstörungen und Unruhe, wennman nichts getrunken hat. Weitere Folgen wie Streiterei-en mit Angehörigen über Alkohol, nachlassende Leis tungs -fähigkeit im Beruf, Schuld- und Schamgefühle könnenhinzukommen. Die Gewöhnung an die Wirkungen desAlkohols kann dann bereits so stark sein, dass eine Sen-kung des Konsums bzw. dauerhafte Abstinenz ohne psy-chosoziale Hilfe nicht mehr zu erreichen ist.

Neben allmählicher Gewöhnung können schwerwiegen-de Probleme und besondere Belastungen (z.B. Einsamkeit, Scheidung, Arbeitsplatzverlust, Gewalterfahrungen) er-höhten Alkoholkonsum auslösen. Wer auch mittelfristigkeine Chance sieht, seine Lage zu verbessern, läuft großeGefahr, abhängig zu werden. Fachliche Unterstützungkann dies verhindern helfen. Beispielsweise könnenGespräche in einer psycho-sozialen Beratungsstelle dazubeitragen, dass man andere Wege als den des Alkohol-missbrauchs findet, um drängenden persönlichen undsozialen Problemen zu begegnen.

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Gefährdung, MissbrauchGefährdet ist, wer regelmäßig Alkoholtrinkt, um alltägliche Anspannungenund Konflikte besser zu »bewältigen«.

Alkoholmissbrauch ist jeder Alkohol-konsum, der zu körperlichen, seeli-schen und/oder sozialen Schädenführt.

Die Schwelle zur Alkoholabhängigkeitist erreicht, wenn jemand Alkoholbraucht, um sich einigermaßen wohlzu fühlen.

Alles klar. Tipps & Informationen fürden verantwortungsvollen Umgangmit Alkohol. Mit Selbst-Test.Best.-Nr. 32010000Die Broschüre ist kostenlos erhältlichbei der Bundeszentrale für gesund-heitliche Aufklärung. (➝ Seite 37)

Mit Vorsicht genießen. Informationenund Tipps für Frauen zum Thema Alko-hol.Aus der Broschürenreihe Frau SuchtGesundheit. Nur als Download verfügbar:www.dhs.de

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Die Empfindlichkeit gegen Alkohol ist von Mensch zuMensch verschieden. Ein absolut sicherer Grenzwert, derfür wirklich alle gilt, kann daher nicht angegeben werden.Fachleute bezeichnen deshalb heute einen Alkoholkon-sum, der nur in Ausnahmefällen die Gesundheit schädigt,als risikoarm. Die Grenze hierfür ziehen sie für Frauen beinicht mehr als 12 g reinen Alkohol/täglich, für Männerwird dieser Wert mit 24 g reinem Alkohol/täglich ange-geben. Jedoch sollte nicht täglich getrunken werden.

Ein Zwischenschritt hilft, aus diesen abstrakten Werten,eine im Alltag hilfreiche Regel abzuleiten. Jeweils 10 g rei-nen Alkohols werden als eine Einheit erfasst. Und sovielist z.B. enthalten in einem kleinen Bier einem kleinen GlasWein bzw. Sekt oder einem Korn.

Falsch ist die Ansicht, zu schweren gesundheitlichenSchäden könne es nur in Folge von Alkoholabhängigkeit(➝ Seite 16) kommen. Auch hoher gewohnheitsmäßigerKonsum birgt große Risiken und senkt die Lebenserwar-tung deutlich.

In erster Linie nimmt die Leber Schaden, die den Alkoholim Körper abbaut. Leberschwellung, Leberverfettung undschließlich Leberzirrhose sind mögliche Folgen. Hormonellbedingt baut die weibliche Leber Alkohol langsamer abund ist deutlich anfälliger für alkoholbedingte Schädi-gungen.

Gleichfalls besonders gefährdet ist das Gehirn. JederRausch zerstört Millionen von Gehirnzellen. Zuerst leidenGedächtnis und Konzentrationsvermögen, Kritik- undUrteilsfähigkeit, später die Intelligenz, bis hin zu völligemgeistigen Abbau. Weitere Risiken kommen hinzu: Bauch-speicheldrüse, Magen und Darm können sich entzünden.Die Gefahr von Krebserkrankungen der Leber, des Magens,im Bereich von Mund- und Rachenhöhle, des Kehlkopfesund der Speiseröhre steigt. Alkoholmissbrauch beein-trächtigt auch die Potenz und das sexuelle Erleben. Beiandauerndem Missbrauch wird die Persönlichkeit grund-legend gestört. Alkoholkranke werden z.B. unzuverlässig,reizbar, depressiv und übertrieben eifersüchtig.

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GesundheitlicheFolgenJährlich sterben in Deutschland schät-zungsweise 42.000 Menschen direktoder indirekt in Verbindung mit Alkohol.

Die Faustregeln für einen risikoarmenKonsum lauten:Trinken Sie als Frau pro Tag nicht mehrals ca. 0,3 l Bier oder 0,15 l Wein/Sektoder ca. 4 cl einer Spirituose (Likör,Korn, Wermut etc.).Trinken Sie als Mann pro Tag nicht mehrals ca. 0,6 l Bier oder 0,3 l Wein/Sektoder ca. 8 cl einer Spirituose (Likör,Korn, Wermut etc.).Ergänzend gilt die Empfehlung, anmindestens zwei bis drei Tagen proWoche auf Alkohol ganz zu verzichten,um eine Gewöhnung zu vermeiden.

AlkoholabhängigkeitSuchtmedizinische Reihe Bd. 1Hg: Wissenschaftliches Kuratorium derDeutschen Hauptstelle für Suchtfragen.Die Broschüre ist kostenlos erhältlichbei der Deutschen Hauptstelle fürSuchtfragen. (➝ Seite 37)

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Risikoarmer Konsum

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Alkoholabhängigkeit bzw. -sucht entwickelt sich in derRegel langsam. Die Bindung an die Droge Alkohol kannjedoch sehr stark werden und entsprechend schwer zuüberwinden sein. Das Fehlen des Alkohols führt bei Ab-hängigen zu Entzugserscheinungen wie Schlafstörungen,Schweißausbrüchen und morgendlichem Zittern bis hinzu Krampfanfällen, optischen und akustischen Halluzina-tionen (»weiße Mäuse«) und dem »Delirium tremens«sowie Unruhe, Gereiztheit, vielfältigen Ängsten und de-pressiven Verstimmungen bis hin zu Selbstmordgedanken.Alkoholabhängige sterben überdurchschnittlich häufigdurch Selbsttötung.

Alkoholabhängige sind unfähig, ihren Alkoholkonsum dauerhaft und in Übereinstimmung mit ihrem Wollen zusteuern. Aber: Alkoholabhängigkeit ist nicht eine Frageder konsumierten Alkoholmenge! Es gibt sowohl Alkohol -abhängige, die zeitweise abstinent leben (»Quartalssäu-fer«) als auch solche, die zwar ihren täglichen Konsumkontrollieren können, jedoch selbst zu kurzen Abstinenz-phasen unfähig sind (»Spiegeltrinker«).

Je weiter die Alkoholabhängigkeit bzw. die Suchtentwick-lung fortschreitet, desto gravierender werden die körper-lichen, geistigen, seelischen und sozialen Schäden. Sie verstärken sich teilweise gegenseitig, so dass Alkoholab-hängige ab einem gewissen Punkt immer rascher auf denZusammenbruch hinsteuern. Schuld- und Schamgefühlekönnen zum Rückzug aus Freundschaften führen, wäh-rend gleichzeitig die zunehmende Isolation zu verstärk-tem Alkoholkonsum führt. Oder: Nach der Trennung vonder Familie werden Ernährung und äußere Erscheinungvernachlässigt, und der soziale Abstieg beschleunigt sichdadurch.

Leider gelingt es vielen Alkoholkranken – aus Scham undaus Angst vor dem Verlust ihrer Droge – erst sehr spät,sich ihre Situation einzugestehen und Hilfe anzunehmen.

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Alkoholabhängigkeit,SuchtAlkoholabhängige sind unfähig, ihren Alkoholkon-sum dauerhaft und in Übereinstimmung mit ihremWollen zu steuern.

Etwa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland sindakut alkoholabhängig, Alkoholmissbrauch liegtaktuell bei ca. 2,0 Millionen Menschen vor.

Männer sind mindestens doppelt so häufig betrof-fen wie Frauen:

Michael Soyka; Heinrich Küfner Alkoholismus – Missbrauch und Abhängigkeit.Entstehung - Folgen - Therapie.Begründet von Wilhelm Feuerlein. Unter Mitarbeitvon Volker Dittmann und Reinhard Haller.6., vollständig überarbeitete AuflageStuttgart, New York: Thieme, 2008 (Fachbuch)

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Gesamt Männer Frauen

Missbrauch: 3,8 6,4 1,2

Abhängigkeit: 2,4 3,4 1,4

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Alkoholabhängigkeit bzw. -sucht ist medizinisch undsozialrechtlich als Krankheit anerkannt, denn ohne fach-liche Hilfe ist ihre Bewältigung kaum möglich. Die Kostender Behandlung tragen deshalb ihrem gesetzlichen Auf-trag entsprechend die Kranken- und Rentenversiche-rungsträger. Ziel der Behandlung ist in aller Regel die völ-lige Abstinenz, da die Versuche, Alkohol gelegentlich undgemäßigt zu konsumieren, erfahrungsgemäß scheitern.Sie lösen fast immer schwere Rückfälle aus, deren Über-windung die Betroffenen viel Kraft kostet.

Der Prozess der Bewältigung gliedert sich in mehrerePhasen:

1. Kontaktphase In ihr nimmt die/der Abhängige Kontakt zu einer Bera-tungsstelle auf und informiert sich über Möglichkeitender Hilfe. Sie/Er ist bereit, sich auf eine Behandlung undden Versuch einzulassen, (wieder) alkoholfrei zu leben.Diese Phase kann einige Tage bis mehrere Monate dauern.

2. Entzug/Entgiftung Ob ein Entzug erforderlich ist, wird während der Kontakt-phase geklärt. Die medizinische Behandlung kann statio -när oder auch ambulant erfolgen. Die Entzugserschei-nungen werden dabei mit Medikamenten behandelt.Gespräche und Informationen helfen – sofern dies nochnicht geschehen ist – die Frage der weiteren Behandlungbzw. Nachsorge zu klären. Der Entzug dauert meist zwi-schen zwei und drei Wochen.

3. EntwöhnungEine anschließende psycho- und soziotherapeutischeBehandlung hilft, die Abstinenz abzusichern. Sie kannambulant oder stationär, als Einzel- oder Gruppenthera-pie durchgeführt werden und dauert mehrere Monate.

4. NachsorgeIm Anschluss an die Behandlung, oder bereits begleitenddazu, sind Selbsthilfegruppen von Betroffenen und ihrenAngehörigen besonders hilfreich.

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BehandlungIn Deutschland gibt es ca 1.350 Bera-tungsstellen für Abhängige und Ge-fährdete. Sie helfen u.a. bei der Wahleines geeigneten Therapieangebots,bieten teils selbst ambulante Entwöh-nungstherapien an und informierenüber örtliche Selbsthilfegruppen.

Viele Beratungs- und Behandlungsein-richtungen bieten Beratung und The-rapie speziell für Frauen an, um ihrenbesonderen Erfahrungen, wie z. B. dasErleiden sexueller Übergriffe und Ge-walt, angemessen Raum zu geben.

Ralf SchneiderDie Suchtfibel Informationen zur Abhängigkeit vonAlkohol und MedikamentenHohengehren: Schneider, 2009

»Ich will da raus!«Die Bewältigung der Krankheit Sucht.Aus der Broschürenreihe Frau SuchtGesundheit. Nur als Download verfügbar:www.dhs.de

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Die Erziehung zur Unabhängigkeit beginnt im Kleinkind-alter, lange bevor Alkohol oder andere Drogen tatsächlichins Spiel kommen:

Der beste Schutz gegen Abhängigkeit sind ein gutesSelbstwertgefühl und eine stabile Persönlichkeit. Kinderbrauchen die Unterstützung ihrer Eltern, um beides ent-wickeln zu können. Nur wenn sie sich geliebt, anerkanntund geborgen fühlen, können sie lernen, sich selbst ernstzu nehmen und ihr Leben aktiv zu gestalten.

Besonders wichtig für die Suchtvorbeugung ist außerdemdas Vorbild der Eltern. Eltern, die selbst maßvoll mit Alko-hol umgehen und ihn nicht gewohnheitsmäßig oder missbräuchlich – z.B. um unangenehme Gefühle besserertragen zu können – konsumieren, tragen viel zur Vor-beugung einer Alkoholgefährdung ihrer Kinder bei.

Abschreckung hat sich als Konzept der Vorbeugung nichtbewährt, weder auf dem Gebiet des Alkohols noch aufdem der illegalen Drogen oder dem des Nikotins. DochKinder und Jugendliche sollten wissen, wie Alkohol wirktund warum sie keinen bzw. bestenfalls ab 16 Jahrensowie höchstens gelegentlich und sehr mäßig Alkoholtrinken sollten.

Die Gefahr von Missbrauch und Abhängigkeit ist um sogrößer, je früher mit dem Konsum von Alkohol begonnenwird. Deshalb sollten Eltern ihren Einfluss geltend ma-chen und möglichst lange verhindern, dass ihr Kind, z.B.auf Familienfeiern, Alkohol trinkt.

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Vorbeugung(Prävention)Je früher Kinder bzw. Jugendliche begin-nen, Alkohol zu trinken, desto größer istdie Gefahr, dass sie zu gewohnheitsmäßi-gen oder gar abhängigen Alkoholkonsu-ment/-innen werden.

Haben Sie Fragen zum Thema Suchtvor-beugung? Das Info-Telefon zur Suchtvor-beugung der Bundeszentrale für gesund-heitliche Aufklärung (BZgA) gibt Ihnengerne Auskunft: 02 21/89 20 31, Mo. - Do. 10 - 22 UhrFr. - So. 10 - 18 Uhr(Preise entsprechend der Preisliste IhresTelefonanbieters für Gespräche in das Kölner Ortsnetz.)

Kinder stark machen – zu stark für DrogenEine dreiteilige Informationsreihe fürEltern und Erzieher zu den Themen Suchtvorbeugung, Suchtursachen und Suchtbekämpfung.Bestell-Nr. 33710000

Alkohol – reden wir drüber!Ein Ratgeber für ElternBestell-Nr. 32101900

Beide Materialien sind kostenlos erhält-lich bei der Bundeszentrale für gesund-heitliche Aufklärung. (➝ Seite 37)

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Die Alkoholabhängigkeit eines Menschen hat auch fürdie Menschen in seiner Umgebung tiefgreifende Folgen.»Mit-Betroffene« sind natürlich vor allem Familienmit-glieder bzw. Lebenspartner/-innen. Ihre Zahl liegt bun-desweit bei rund acht Millionen Menschen.

Das Leben vieler Angehöriger ist durch die Alkoholab-hängigkeit massiv beeinträchtigt und oftmals leiden sieüber lange Zeit mehr unter der Krankheit als der/dieBetroffene selbst. Zu den Sorgen um die Gesundheit, jadas Leben des/der Betroffenen, kommen Belastungen wieständige Überforderung, z.B. in Kindererziehung undHaushalt, finanzielle Probleme, Vereinsamung und viel zuhäufig die (sexuelle) Gewalttätigkeit männlicher Betrof-fener. Doch viele Angehörige schämen sich und verheim-lichen ihr Leid. Vor allem Frauen reiben sich manchmalüber Jahrzehnte in dem Bemühen auf, den Schein nachaußen hin zu wahren und ihrem Partner/ihrem Kind zuhelfen. So sind sie am Ende völlig vom Verhalten ihresAngehörigen abhängig. Von Nervosität und Schlaflosig-keit über Magenerkrankungen, Migräne und Depress-ionen bis hin zur eigenen Abhängigkeit reichen die typi-schen Folgen.

Kinder aus suchtbelasteten Familien entwickeln eigeneStrategien, um ihrer Familie zu helfen. Ihre Vereinsamungund Überforderung ist enorm. Das Risiko, später einmalselbst von Suchtmitteln abhängig zu werden oder sichvon einem suchtmittelabhängigen Menschen abhängigzu machen, ist für Kinder aus suchtbelasteten Familienhoch. Ca. 60 Prozent der mit Alkoholkranken verheirate-ten Frauen haben einen suchtkranken Elternteil.

Viele erwachsene Angehörige und Kinder aus sucht -belasteten Familien brauchen Hilfe, um sich aus der »Co-Ab hängigkeit« zu lösen und (wieder) ein zufriedenesLeben führen zu können. Deshalb bieten Beratungsstel-len, Abstinenz- und Selbsthilfeorganisationen auch Be-ratung und Hilfe für die Partner/-innen und Kinder vonAbhängigen an. ( Seiten 37 - 43)

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AngehörigeSchätzungsweise acht Millionen Men-schen in Deutschland leben in engerGemeinschaft mit einem alkoholab-hängigen Menschen.

Beratungsstellen, Abstinenz- und Selbst-hilfeorganisationen bieten Beratung undHilfe auch für die Partner/-innen und Kin-der von Abhängigen an. (➝ Seiten 37 – 43)

»Ein Angebot an alle, die einem nahe-stehenden Menschen helfen wollen«Bestell-Nr. 33220002Die Broschüre ist kostenlos erhältlich beider Bundeszentrale für gesundheitlicheAufklärung. (➝ Seite 37)

FrauSuchtLiebe»Co-Abhängigkeit« & »Beziehungssucht«Aus der Brochürenreihe Frau SuchtGesundheitNur als Download verfügbar:www.dhs.de

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Die Leber von Kindern (und Jugendlichen) kann Alkohol nurbedingt abbauen. Bereits geringe Mengen, wie sie z. B. zweiEsslöffel hochprozentiger Schnaps enthalten, können schwereVergiftungen verursachen. Schon bei 0,5 Promille Alkohol imBlut kann ein kleineres Kind bewusstlos werden und zwarohne zuvor die für Alkohol typische euphorische Anfangs-phase zu erleben. Drei Gramm Alkohol pro kg Körpergewichtkönnen bei Kindern zu tödlicher Atemlähmung führen. (FürErwachsene liegt dieser Wert bei etwa sechs Gramm.)

Auf Grund ihrer besonderen gesundheitlichen Gefährdungist jeder bewusste Alkoholkonsum durch Kinder als Alkohol-missbrauch zu werten. Wenn Kinder wiederholt Alkohol trin-ken, ist das immer ein Hinweis auf ernste Probleme und einGrund, fachlichen Rat zu suchen.

Auch für das ungeborene Kind ist Alkohol besonders gefähr-lich. Über den Mutterkuchen dringt Alkohol ungefiltert indas Gewebe des Embryos und greift die sich eben erst ausbil-denden Nerven und Organe direkt an. Schwere körperlicheund geistige Behinderungen wie Minderwuchs, Herzfehleroder Entwicklungsstörungen des Gehirns können die Folgesein. Leichtere Fälle von »Alkoholembryopathie«(FE) oder»Fetalem Alkoholsyndrom«(FAS) können sich in übersteiger-ter Aktivität oder Konzentrations- und Lernschwierigkeitendes Kindes ausdrücken. Alkoholbedingte Schäden könnendurch die gezielte Förderung des Kindes gemildert werden,sie sind jedoch nicht heilbar und die in der Schwangerschaftangelegten körperlichen, geistigen und sozialen Entwick-lungsstörungen lassen sich niemals gänzlich auffangen.

Unter ungünstigen Bedingungen können auch geringe Mengen Alkohol die Gesundheit des Kindes schädigen. Emp-fehlenswert ist daher ein vollständiger Verzicht auf Alkoholwährend der Schwangerschaft.

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KinderDer kindliche Organismus ist extremanfällig für Schädigungen durch Alkohol.

Bei (Verdacht auf) Alkoholvergiftung istsofort ein Arzt aufzusuchen.

Wenn Kinder durch Alkohol trinken auf -fallen, ist das immer ein Grund, fachlichenRat zu suchen.

In der Schwangerschaft sollte auf Alkoholvollständig verzichtet werden, da Alkoholauch in geringen Mengen den Embryodirekt schädigen kann.

Jährlich werden in Deutschland schät-zungsweise mehr als 2.200 alkoholge-schädigte Kinder geboren.

Kinder stark machen – zu stark für DrogenEine dreiteilige Informationsreihe fürEltern und Erzieher zu den Themen Sucht-vorbeugung, Suchtursachen und Sucht-bekämpfung.Bestell-Nr. 33710000

Auf dein Wohl, mein KindEin Ratgeber zum Thema Alkohol für werdende ElternBestell-Nr. 32041000

Beide Broschüren sind kostenlos erhältlichbei der Bundeszentrale für gesundheitlicheAufklärung. (➝ Seite 37)

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hg.):Informationen zum Thema: Alkohol in derSchwangerschaft, Factsheets nur alsDownload verfügbar: www.dhs.de

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Im Alter zwischen 10 und 14 Jahren trinken Kinder bzw.Jugendliche in der Regel zum ersten Mal selbst Alkohol.Meist geschieht dies mit Billigung Erwachsener auf Fami-lienfeiern o.ä. In den folgenden Jahren bildet sich dannein Konsumverhalten aus, das in Grundzügen meist lebens -lang beibehalten wird.

Stark geprägt wird dieses Konsumverhalten durch dieEinstellung des Freundeskreises, des sozialen Umfelds(Jugendgruppen, Sportvereine u.ä.) und der Eltern.

Auch das Alter, in dem Kinder und Jugendliche beginnen,Alkohol zu trinken, spielt eine Rolle. Je jünger sie sind,desto größer ist die Gefahr von Missbrauch und Abhängig -keit. Das liegt einerseits daran, dass die Pubertät ganz all-gemein eine schwierige Zeit ist. Jugendliche haben viele»Gründe« zu trinken: Sie möchten etwas erleben, dazu-gehören, Hemmungen und Langeweile überwinden. DieWirkung des Alkohols macht dies – wenn auch scheinbarund nur für kurze Zeit – möglich. Eine echte Auseinander-setzung mit der unbefriedigenden Situation wird durchsolche kurzfristigen Scheinlösungen jedoch verhindert. Soerschwert Alkohol die Entwicklung einer stabilen Persön-lichkeit, und mit fortschreitender Gewöhnung werdenBelastungen immer weniger ertragen.

Jugendliche sind auch organisch anfälliger. Die Reifungdes Gehirns – das Organ, das durch Alkohol am stärkstengefährdet wird – dauert etwa bis zum 17. Lebensjahr.

Besonders gefährdet, vom »Hilfsmittel« Alkohol abhän-gig zu werden, sind verständlicherweise Jugendliche, dieunter schweren Belastungen leiden, seien dies tieferlie-gende persönliche Probleme wie große Unsicherheit, Versagensangst und Einsamkeit oder extreme Lebens-erfahrungen wie (sexuelle) Missbrauchs- und Gewalter-lebnisse.

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JugendlicheHäufiger oder gar täglicher Alkoholkonsum undBetrunkensein sind Warnsignale, auf die Eltern bzw.andere erwachsene Bezugspersonen reagieren soll-ten.

Schätzungsweise über 100.000 Kinder und Jugend-liche bis ca. 25 Jahre in Deutschland sind alkoholab-hängig oder stark alkoholgefährdet.

Das Gesetz zum Schutze der Jugend in der Öffent-lichkeit verbietet den Verkauf und die Abgabe alko-holischer Getränke an Jugendliche unter 16 bzw.unter 18 Jahren.

Kinder stark machen – zu stark für DrogenEine dreiteilige Informationsreihe für Eltern und Erzieher zu den Themen Suchtvorbeugung,Suchtursachen und Suchtbekämpfung.Bestell-Nr. 33710000

Alkohol – reden wir drüber!Ein Ratgeber für ElternBestell-Nr. 32101900

Beide Materialien sind kostenlos erhältlich bei derBundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. (➝ Seite 37)

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauenund Jugend (Hg.):Jugendschutzgesetz und Jugendmedienschutz –Staatsvertrag der LänderBerlin, 2008Kostenfrei erhältlich beim Bundesministerium fürFamilie, Senioren, Frauen und Jugend, 10178 BerlinInternet: www.bmfsfj.de

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Insgesamt sinken Untersuchungen zufolge im höherenLebensalter sowohl der durchschnittliche Alkoholkonsum als auch der Anteil der Alkoholabhängigen und AlkoholMissbrauchenden. Der Anteil der von einem Alkoholpro-blem Betroffenen dürfte bei den Männern zwischen 2und 3 Prozent und bei den Frauen zwischen 0,5 und 1,5Prozent liegen. In absoluten Zahlen ausgedrückt bedeu-tet dies, dass bis zu 400.000 Männer und Frauen im Alterab 60 Jahren von einem Alkoholproblem betroffen seinkönnten.

Dafür, dass ältere Menschen insgesamt weniger Alkohol trinken als die Angehörigen jüngerer Altersstufen, kannes unterschiedliche Gründe geben:. Ältere Menschen trinken weniger, da die Fähigkeit des

Körpers Alkohol zu vertragen und abzubauen mit zu-nehmendem Lebensalter sinkt.. Viele heute ältere Menschen haben in ihrer Jugend selten Alkohol getrunken und diese Gewohnheit bei-behalten. Das gilt vor allem für die Frauen dieser Altersgruppen.

Unter denjenigen, die Alkoholprobleme haben, werdenzwei Gruppen unterschieden:. Diejenigen, die auf aktuelle Probleme wie den Verlust

der Lebenspartnerin oder die »Leere« des Ruhestandsmit Alkoholmissbrauch reagieren und ggf. eine späteAlkoholabhängigkeit entwickeln. . Betroffene, die bereits seit längerem alkoholkrank sind.Viele schwer Alkoholkranke versterben jedoch vor Errei-chen des 60. Lebensjahres an Folgekrankheiten des Missbrauchs.

Völlig falsch ist die manchmal gehörte Meinung, Ältereseien therapieunfähig bzw. eine Änderung lohne sichohnehin nicht mehr. Zum einen weisen gerade ältereBetroffene gute Therapieerfolge auf. Zum anderen steigtunmittelbar die Lebensqualität, wenn es gelingt, wenigerAlkohol zu trinken bzw. ganz auf Alkohol zu verzichten,da sich das Wohlbefinden sowie die körperliche und gei-stige Leistungsfähigkeit meist deutlich verbessern.

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Page 31: Alkohol - Eine Basisinformation zum Thema Alkoholjugend-und-sucht.de/Alkohol_Infos_DHS.pdf · Alkohol Info Kulturdroge Alkohol Chemisches Aktueller Konsum Wirkung Akute Gefahren Gefährdung,

Ältere MenschenAlkoholmissbrauch und -abhängigkeitim Alter sind kaum erforscht, genaueDaten liegen nicht vor.

Da viele ältere Menschen dauerhaftMedikamente einnehmen, nimmt dasProblem der Wechselwirkungen zwischen Alkohol und zahlreichen Arzneimitteln in dieser Gruppe einenbesonderen Stellenwert ein.(➝ Seite 10)

Substanzbezogene Störungen im AlterInformationen und PraxishilfenDie Broschüre ist kostenlos erhältlichbei der Deutschen Hauptstelle fürSuchtfragen (➝ Seite 37)

Informationen und Hilfe für ältereMenschen:Alkohol – Weniger ist besserNur als Download verfügbar:www.unabhaengig-im-alter.de

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rViele halten sich auch nach mehreren Gläsern Bier oderWein noch für »nüchtern«, also fahrtüchtig, und setzensich hinters Steuer. In Wirklichkeit gefährden sie ihr eigenes und das Leben anderer Menschen. Bereits ab 0,2 Promille sind Sehfähigkeit, Bewegungs -koordination und die Leistungen von Gehör und Geruchs-sinn beeinträchtet. Ab ca. 0,5 Promille reagiert man langsamer, Geschwindigkeiten werden falsch einge-schätzt, die Risikobereitschaft ist erhöht. Bei etwa 0,8Promille sind alle Reaktionen deutlich verlangsamt, wieetwa nach einer durchwachten Nacht.

Ab einem Blutalkoholgehalt von 0,5 Promille ist dasAutofahren seit dem 1. April 2001 eine Ordnungswidrig-keit, die mit 500,- € Geldbuße (beim ersten Mal), mitmindestens 4 Punkten im Flensburger Verkehrszentral-register und mit einem einmonatigem Fahrverbot be-straft wird (1.000,- €, 4 Punkte und 3 Monate Fahrverbotbeim zweiten Mal und 1.500,- €, 4 Punkte und 3 MonateFahrverbot beim dritten Mal). Kommt es zu einem Unfall,sind die Konsequenzen weitreichend. Man hat eine Straf-tat begangen und wird z.B. wegen fahrlässiger Körperver-letzung angezeigt und bestraft. Der Versicherungsschutzvon Autohaftpflicht- und Kaskoversicherung, privaterUnfallversicherung und Berufsgenossenschaft erlischtteilweise oder ganz. Hat der Unfallverursacher Alkoholgetrunken, kann bereits ein Promillewert von 0,3 Folgenhaben. Auch für Fußgänger/-innen und Radfahrer/-innenkann Alkoholkonsum negative rechtliche Folgen habenund Probleme mit dem Versicherungsschutz bedeuten.Auf dem Fahrrad droht ab 1,6 Promille u.a. der Entzugdes Führerscheins.Erfreulicherweise ist die Zahl der Alkoholunfälle (Unfällebei denen mindestens ein Unfallbeteiligter unter Alko-hol-einfluss stand) seit 1997 um ein Drittel gesunken. Dennoch genügen einige Zahlen, um das Problem Alkoholim Verkehr bedrückend deutlich zu machen: 523 Menschenverloren 2008 bei 19.603 Alkoholunfällen ihr Leben, verletztwurden 25.110 Personen.

Bei einer Blutalkoholkonzentration ab 1,6 bis 2,0 Promille ( jenach Bundesland) erfolgt eine medizinisch-psychologischeUntersuchung (MPU), da mit großer Wahrscheinlichkeitchronischer Alkoholmissbrauch vorliegt; nur Menschen, dieständig zuviel trinken, können derart alkoholisiert noch einAuto steuern bzw. dies versuchen. Wer die Fahrerlaubniswiedererlangen möchte, ist zur MPU verpflichtet und trägtalle damit verbundenen Kosten.

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Alkohol im StraßenverkehrWer mit 0,5 Promille und mehr amStraßenverkehr teilnimmt, handelt ordnungswidrig.

Bei Alkoholunfällen sterben in Deutschland jährlich über 500 Menschen und über 25.000 werden verletzt.

Alkohol beeinträchtigt auch in gerin-gen Mengen Konzentration, Leistungs-fähigkeit und Reaktionsvermögen. 0,0Promille im Straßenverkehr ist dahernach Meinung vieler Fachleute die einzig richtige Entscheidung.

Statistisches Bundesamt (Hg.):AlkoholunfälleWiesbaden, 2008Nur als Download verfügbar:www.destatis.de

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hg.):Informationen zum Thema: Alkohol im StraßenverkehrFactsheets nur als Download verfügbar:www.dhs.de

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Betrieben erhebliche Kosten. So sollen schätzungsweise10 bis 30 Prozent der Betriebs- und Wegeunfälle alkohol-bedingt sein. Alkoholabhängige bleiben 16 mal häufigervom Arbeitsplatz fern, sind 2,5 mal häufiger krank undfehlen nach Unfällen länger als ihre Kolleg/-innen. Insgesamt können Alkoholkranke nur etwa drei Viertelihrer normalen Arbeitsleistung erbringen. 100 alkohol -gefährdete bzw. abhängige Mitarbeiter, so das Ergebnisverschiedener Untersuchungen, verursachen in fünf Jahren über 1,5 Millionen € Kosten.

Aber auch in der Arbeitswelt geht es zunächst um dengewohnheitsmäßigen, alltäglichen Konsum. Zu betrieb -lichen Festen und Feiern werden so gut wie überall alko-holische Getränke konsumiert. Daneben gibt es in Grup-pen, Teams usw. meist eine allgemein akzeptierte Reihevon Anlässen, bei denen man gemeinsam trinkt und garnicht so selten gehört Alkohol eben einfach dazu. DieseHaltung gefährdet vor allem zur Gruppe gehörende Jugendliche und Menschen, die zu Alkoholproblemen neigen.

Alkoholabhängige stellen ihre Vorgesetzten und ihre Kolleginnen und Kollegen vielfach vor Probleme. AusUnsicherheit verhalten sich viele gar so, dass ihre gutge-meinten Hilfen eher das Gegenteil bewirken, z.B. indemsie dem/der Betroffenen einen Teil der Arbeit abnehmen.Richtig wäre dagegen ein offenes, klares Verhalten, daskonstruktiven Druck auf die/den Alkoholkranke/-n aus-übt. Über Veranstaltungen und Materialien, mit derenHilfe sich Führungskräfte ein entsprechendes Wissenaneignen können, informiert die DHS. Bei persönlichenFragen zu Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit amArbeitsplatz, z.B. wenn man nicht weiß, wie man das Pro-blem gegenüber einer/einem Betroffenen ansprechensoll, bieten die örtlichen Beratungsstellen Rat und Hilfe.

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Alkohol am Arbeitsplatz10 bis 30 Prozent der Arbeitsunfälle er-eignen sich unter Alkoholeinwirkung.

Die Fehlzeiten alkoholkranker Mitarbei-ter/-innen liegen etwa 16mal höher als bei anderen Arbeitnehmer/-innen.

Alkoholkranke Mitarbeiter/-innen erbrin-gen nur etwa drei Viertel ihrer eigentli-chen Arbeitsleistung.

100 alkoholgefährdete bzw. abhängigeMitarbeiter verursachen in fünf Jahrenüber 1,5 Millionen € Kosten.

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen(Hg.): Substanzbezogene Störungen amArbeitsplatz. Eine Praxishilfe für Personalverant-wortlicheDie Broschüre ist kostenlos erhältlich beider Deutschen Hauptstelle fürSuchtfragen. (➝ Seite 37)

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Der Umsatz der Alkoholwirtschaft lag im Jahr 2007 nachAussage der Alkoholwirtschaft ähnlich wie in den Jahrenzuvor bei rund 15 Mrd. €. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigtenliegt bei rund 50.000 Personen, weitere 150.000 Personenarbeiten als Teilzeitbeschäftigte, insbesondere in der Wein-erzeugung. Nur eine relativ kleine Zahl der Betriebe be-schäftigt dabei mehr als 20 Beschäftigte: 295 Brauereien, 53 Betriebe zur Spirituosenherstellung und 36 Betriebe zurSekt- und Weinherstellung. Etwa 637.000 Beschäftigtezählt das Gaststättengewerbe, das mit alkoholischenGetränken große Anteile seines Umsatzes erzielt.

Bier, Brannt- und Schaumwein sind in Deutschland miteiner Steuer belegt; Wein ist steuerfrei. Die Einnahmen desBundes und der Länder durch alkoholbezogene Steuernbeliefen sich im Jahr 2008 auf etwas mehr als 3,3 Mrd. €(Spirituosen 2,1 Mrd., Schaumwein 0,4 Mrd., Bier 0,7 Mrd.).Im internationalen Vergleich sind die deutschen Steuer-sätze niedrig. Das gilt insbesondere für die Biersteuer undträgt dazu bei, dass die Preise für alkoholische Getränke inDeutschland relativ niedrig sind. In den letzten Jahren sinddie Preise für alkoholische Getränke um 2,7 Prozent gestiegen.Die Lebenshaltungskosten insgesamt stiegen dagegen um3,9 Prozent.

Die Produzenten alkoholischer Getränke investieren in dieVermarktung ihrer Produkte mehr als eine Milliarde Eurojährlich. Mehr als 550 Mio. € investierten die Hersteller inklassische Werbegattungen wie TV, Rundfunk und Zeitun-gen. Insgesamt rund 600 Mio.€ gibt die Branche darüberhinaus für Sponsoring aus.

Durch Alkoholabhängigkeit und -missbrauch entstehen derVolkswirtschaft erhebliche Kosten. Die direkten und indirek-ten Kosten alkoholbezogener Krankheiten werden für dasJahr 2002 auf insgesamt 24,4 Mrd. € geschätzt. DieseSumme entspricht 1,16 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.Rund 70 Prozent der Gesamtkosten wurden durch Männerverursacht. Weitere Kosten wie die Verluste an Produkti-vität, die Folgekosten alkoholbedingter Verkehrsunfälle und Straftaten sowie die weiteren Belastungen des Gesund-heitswesens blieben bei dieser Schätzung unberücksichtigt.Für die gesamte EU geht eine Schätzung von fast 400 Mrd. €materieller und immaterieller Kosten aus.

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Page 37: Alkohol - Eine Basisinformation zum Thema Alkoholjugend-und-sucht.de/Alkohol_Infos_DHS.pdf · Alkohol Info Kulturdroge Alkohol Chemisches Aktueller Konsum Wirkung Akute Gefahren Gefährdung,

WirtschaftsfaktorAlkoholDer Umsatz der Alkoholwirtschaft beträgtjährlich rund 15 Mrd. €.

Insgesamt zählt die Alkoholwirtschaftrund 50.000 Vollzeit- und 150.000 Teilzeit-beschäftigte.

Rund 3,3 Mrd. € betragen die jährlichenSteuereinnahmen aus dem Alkohol-verkauf.

Der volkswirtschaftliche Schaden durchdie indirekten und direkten Kosten alkoholbezogener Krankheiten und Sterblichkeit wird auf jährlich rund 24 Mrd. € geschätzt.

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hg.):Jahrbuch Sucht.Geesthacht: Neuland, erscheint jährlich

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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)Internet: www.bzga.de

Bestelladresse:BZgA, 51101 KölnFax 02 21/89 92 257E-Mail: [email protected]

BZgA-Info-Telefon02 21/89 20 31Mo. – Do 10.00 - 22.00 UhrFr. – So. 10.00 - 18.00 Uhr(Preise entsprechend der Preisliste Ihres Telefon-anbieters für Gespräche in das Kölner Ortsnetz.)

Das BZgA-Info-Telefon beantwortet Fragen zur Suchtvor-beugung. Bei Alkohol- oder anderen Abhängigkeitsproble-men bietet das BZgA-Telefon eine erste persönliche Beratung mit dem Ziel, Ratsuchende an geeignete lokaleHilfs- und Beratungsangebote zu vermitteln.

Sucht & Drogen Hotline0 18 05/31 30 31 (0,14 €/Min. a.d. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min. unterstützt von NEXT ID)Mo. – So. 0.00 - 24.00 Uhr

Weitere Informationen und Materialien sowie die Adressen vonHilfeangeboten in Ihrer Nähe können Sie auch erfragen bei:

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS)Postfach 136959003 HammTel.: 0 23 81/90 15-0Fax: 0 23 81/90 15-30E-Mail: [email protected]: www.dhs.de

Persönlichen Rat und Hilfe bieten Ihnen die Beratungsstel-len vor Ort. Sie finden sie im Telefonbuch unter Suchtbera-tungsstelle, Psychosoziale Beratungsstelle oder Jugend-und Drogenberatungsstellen. Für weitere Auskünfte kön-nen Sie sich auch an die örtlichen Gesundheitsämter oderdie Telefonseelsorge wenden. Die Telefonseelsorge ist rundum die Uhr kostenlos unter den Rufnummern 0800 111 0111oder 0800 111 0 222 zu erreichen.

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eAuch die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege,Selbsthilfe- und Abstinenzverbände informierenSie gerne über bestehende Selbsthilfe- und Ab-stinenzgruppen sowie Beratungs- und Behand-lungsangebote:

Al-Anon FamiliengruppenEmilienstr. 4, 45128 EssenTel.: 02 01/77 30 07E-Mail: [email protected]: www.al-anon.de

Anonyme Alkoholiker (AA) Interessengemeinschaft e.V.Postfach 1151, 84122 DingolfingTel.: 0 87 31/3 25 73-0bundesweit unter (Vorwahl) + 1 92 95E-Mail: [email protected]: www.Anonyme-Alkoholiker.de

Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.Blücherstr. 62-63, 10961 BerlinTel.: 0 30/2 63 09-0E-Mail: [email protected]: www.awo.org

Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Bundesverband e.V.Untere Königsstr. 86, 34117 KasselTel.: 05 61/78 04 138E-Mail: [email protected]: www.freundeskreise-sucht.de

Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche Bundesverband e.V.Julius-Vogel-Str. 44, 44149 DortmundTel.: 02 31/5 86 41 32E-Mail: [email protected]: www.blaues-kreuz.org

Blaues Kreuz in Deutschland e.V. –BundesgeschäftsstelleFreiligrathstr. 27, 42289 WuppertalTel.: 02 02/62 00 30E-Mail: [email protected]: www. blaues-kreuz.de

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Deutscher Caritasverband e.V.Ref. Basisdienste und besondere LebenslagenKarlstr. 40, 79104 FreiburgTel.: 07 61/2 00-0E-Mail: [email protected]: www.caritas.de

Guttempler in DeutschlandAdenauerallee 45, 20097 HamburgTel.: 0 40/24 58 80E-Mail: [email protected]: www.guttempler.de

Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK)GeneralsekretariatCarstennstr. 58, 12205 BerlinTel.: 0 30/85 40 40E-Mail: [email protected]: www.drk.de

Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe imDiakonischen Werk der EKD e.V. (GVS)Altensteinstr. 51, 14195 BerlinTel.: 0 30/84 31 23 55E-Mail: [email protected]: www.sucht.org

Kreuzbund e.V. – BundesgeschäftsstelleMünsterstr. 25, 59065 HammTel.:0 23 81/6 72 72-0E-Mail: [email protected]: www.kreuzbund.de

Paritätischer Wohlfahrtsverband – Gesamtverband e.V.Ref. GefährdetenhilfeOranienburger Str. 13-14 10178 BerlinTel.: 0 30/24 636-433E-Mail: [email protected]: www.paritaet.org

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Anschriften von Beratungsstellen und Selbst-hilfegruppen in Ihrem Bundesland vermitteln darüber hinaus:

Landesstelle für Suchtfragen in Baden-Württemberg e.V.Stauffenbergstr. 370173 StuttgartTel.: 07 11/6 19 67-0E-Mail: [email protected]: www.suchtfragen.de

Koordinierungsstelle der bayerischen SuchthilfeLessingstraße 380336 MünchenTel.: 0 89/53 65 15E-Mail: [email protected]: www. kbs-bayern.de

Landesstelle Berlin für Suchtfragen e.V.Gierkezeile 3910585 BerlinTel.: 0 30/34 38 91 60E-Mail: [email protected]: www.landesstelle-berlin.de

Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.Behlertstraße 3a, Haus 114467 PotsdamTel.: 03 31/5813800E-Mail: [email protected]: www.blsev.de

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eBremische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V.Georg-Gröning-Str. 5528209 BremenTel.: 04 21 / 3 35 73-0

Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.Repsoldstr. 420097 HamburgTel.: 0 40/2 84 99 18-0E-Mail: [email protected]: www.suchthh.de

Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V.Zimmerweg 1060325 Frankfurt/MainTel.: 0 69/71 37 67 77E-Mail: [email protected]: www.hls-online.org

Landesstelle für Suchtfragen Mecklenburg-Vorpommern e.V.August-Bebel-Str. 319055 SchwerinTel.: 03 85/71 29 53E-Mail: [email protected]: www.lsmv.de

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen e.V.Podbielskistr. 16230177 HannoverTel.: 05 11/62 62 66-0E-Mail: [email protected]: www.nls-online.de

Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.Arbeitsausschuss Drogen und Sucht der LAG der Freien Wohlfahrtspflege NRW zugleich Landesstelle für SuchtfragenFriesenring 32 - 3448147 MünsterTel.: 02 51/27 09-3 30E-Mail: [email protected]

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Landesstelle Suchtkrankenhilfe Rheinland-Pfalz – c/o Diak. Werk PfalzKarmeliterstr. 2067346 SpeyerTel.: 0 62 32/6 64-2 54E-Mail: [email protected]: www. diakonie-pfalz.de

Diakonisches Werk an der Saar gGmbh Landesstelle für SuchtfragenRembrandtstraße 17-1966540 NeunkirchenTel.: 0 68 21/956204E-Mail: [email protected]: www. landesstelle-sucht-saarland.de

Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V.Glacisstr. 2601099 DresdenTel.: 03 51/8 04 55 06E-Mail: [email protected]: www.slsev.de

Landesstelle für Suchtfragen im Land Sachsen-AnhaltWalther-Rathenau-Str. 3839106 MagdeburgTel.: 03 91/5 43 38 18E-Mail: [email protected]: www.Ls-suchtfragen-Lsa.de

Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e.V.Schauenburger Str. 3624105 KielTel.: 04 31/56 47 70E-Mail: [email protected]: www.lssh.de

Thüringer Landesstelle für Suchtfragen e.V.Arnstädterstr. 5099096 ErfurtTel.: 03 61/7 46 45 85E-Mail: [email protected]: www.tls-suchthilfe-thueringen.de

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Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V. mit Sitz in Hamm ist der Zusammenschluss der in derSuchtprävention und Suchtkrankenhilfe bundesweit tätigenVerbände. Dazu gehören die Spitzenverbände der freienWohlfahrtspflege, öffentlich-rechtliche Träger der Sucht-krankenhilfe und Selbsthilfe- und Abstinenzverbände. Die DHS koordiniert und unterstützt die Arbeit der Mit glieds -verbände und fördert den Austausch mit der Wissenschaft. Die Geschäftsstelle der DHS in Hamm gibt Auskunft undvermittelt Informationen an Hilfesuchende, Experten,Medien- und Pressevertreter sowie andere Interessierte.

Mitgliedsverbände der DHS sind fast alle auf den Seiten 38bis 39 genannten Verbände sowie folgende Fachverbändeund Träger der Suchtkrankenhilfe:.akzept e.V., Berlin.BAG der Landesstellen für Suchtfragen, c/o

Hessische Landesstelle für Suchtfragen (Gaststatus).BAG der Träger Psychatrischer Krankenhäuser, Kassel.Bundes Fachverband Essstörungen e.V., München.Bundesverband der Elternkreise suchtgefährdeter undsuchtkranker Söhne und Töchter e.V., Münster.Bundesverband für stationäre Suchtkrankenhilfe e.V.(buss), Kassel.Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände,Köln (Gaststatus)

•Caritas Suchthilfe, Freiburg.Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin, Hamburg •Deutsche Gesellschaft für Suchtpsychologie, Köln.Deutscher Frauenbund für alkoholfreie Kultur e.V.,

Hagen.Fachverband Drogen und Rauschmittel e.V. (FDR),Hannover.Fachverband Glücksspielsucht (fags) e.V., Herford.Deutsche Gesellschaft für Sozialarbeit, Münster

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Impressum

Herausgeber

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.Postfach 13 6959003 Hamm Tel. 0 23 81/90 15-0Fax 0 23 81/90 15-30eMail: [email protected]: www.dhs.de

RedaktionChrista Merfert-Diete

Konzeption und TextPetra Mader, Jena

Gestaltung[designbüro], Münster

DruckSchreckhase, Spangenberg

Sechste, neu bearbeitete Auflage8.100.08.10

Best.-Nr.: 33230000

Gefördert von der Bundeszentrale für

gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Postfach 91 01 52, 51071 Köln, www.bzga.de

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