Alles aus Liebe - herne.de · Marketing-Konzept, aber ein nicht zu unterschätzender. Denn...

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herne das Stadtmagazin Ausgabe Nr. 5 Juli 2003 Ein Palast für Wanne-Eickel Stratmanns „Ruhrschwanktheater“ Aus einem Guss Der neue Bahnhofs- vorplatz Der Spaß an schönen Dingen Zu Besuch bei Volker W. Degener Boulevard wandelbar Ein Fest mit wachsendem Erfolg Gerne und gierig „Kunstbombe“ lockt Sammler Alles aus Liebe Wie Fanclubs 365 Tage Rummel machen

Transcript of Alles aus Liebe - herne.de · Marketing-Konzept, aber ein nicht zu unterschätzender. Denn...

hernedas Stadtmagazin Ausgabe Nr. 5 Juli 2003

Ein Palast für Wanne-EickelStratmanns „Ruhrschwanktheater“

Aus einem GussDer neue Bahnhofs-vorplatz

Der Spaß an schönen DingenZu Besuch bei Volker W. Degener

Boulevard wandelbarEin Fest mit wachsendem Erfolg

Gerne und gierig„Kunstbombe“ lockt Sammler

Alles aus LiebeWie Fanclubs 365 Tage Rummel machen

Titelseite in Herne Neu 21.07.2003 13:18 Uhr Seite 1

Für Einheimische, Zugereiste und Durchreisende .

Mit dem Magazin haben Stadt und Stadtmarketinggesellschaft ein öf-fentliches Forum für die längerfristige Berichterstattung über Stadt und Städti-sches geschaffen. Mit Erfolg, wie sich am Erscheinen der nunmehr fünften Aus-gabe des ebenso informativen wie unterhaltsamen Heftes ablesen lässt. Hernehat nämlich weitaus mehr zu bieten, als selbst intimen Kennern der lokalenSzene bekannt und bewusst ist. Unternehmer und Unternehmen, die auch aufdem internationalen Parkett von sich reden machen, oder Veranstaltungenund Einrichtungen, die im nachbarschaftlichen Umkreis und in der Region kei-nen Vergleich zu scheuen brauchen.

Seit nunmehr gut einem Jahr arbeiten Stadt und Marketinggesellschaft ge-meinsam an einer nachhaltigen und dauerhaften Verbesserung des Imagesvon Herne. In diesem Sinne ist ein Baustein in einem umfassendenMarketing-Konzept, aber ein nicht zu unterschätzender. Denn Kommunikation,die glaubhafte Information über das, was unsere Stadt ausmacht und was sieim Besonderen prägt, ist die unabdingbare Basis für unser gemeinsames Ziel:Herne auf spannende und kreative Weise ins Gespräch zu bringen. Bei denHernerinnen und Hernern, Zugereisten und Durchreisenden. Und deshalb wün-schen wir weiterhin viel Erfolg und den Lesern eine fortwährend ver-gnügliche Lektüre.

Wolfgang Becker Prof. Dr. Rolf HinzOberbürgermeister AufsichtsratsvorsitzenderStadt Herne Stadtmarketing Herne GmbH

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intro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

inside . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4+5

Kirmesfanclubs: Crange, das sind wir! . . . .6+7

Wenn die Sonne aufgeht über Crange . . . .8+9

Kirmeshighlights . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10

Büffeln bis zum nächsten Rummel

Berufskolleg für Schaustellernachwuchs . . . .11

Ausstellen, fördern, kaufen

Sparkassenstiftung „Kunst und Kultur“ . . . .13

Wie aus einem Guss

Hernes neuer Bahnhofsvorplatz . . . . . . . . . . .15

Kesting – die gläserne Fabrik . . . . . . . . . . . . .16

Ein Palast für Wanne Eickel

Stratmanns „Ruhrschwank-Theater“ . . . . . . .17

Boulevard wandelbar . . . . . . . . . . . . . . . . .19-20

Kulturnews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21

Ein Kapitän und sein Schiff . . . . . . . . . . . . . .23

„Kunstbombe“ – gerne und gierig . . . . . .24-25

Stadtmarketing „mit einer Stimme“ . . . . . . .26

Portrait: Volker W. Degener . . . . . . . . . . . . .27

Psychiatrisches Therapiezentrum

St. Marien-Hospital in Eickel . . . . . . . . . . . . .28

Verlag Neue Wirtschaftsbriefe . . . . . . . . . . . .29

Studio B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30

Reifen Stiebling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31

Entsorgung Herne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32

Haranni-Schüler gründen Firma . . . . . . . . . . .33

Theater Tigerpalast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35

Abenteuer Lesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36

Crange mit Kinderaugen . . . . . . . . . . . . . . . . .37

Impressum, Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . .38

Bürgerservice, Hotlines . . . . . . . . . . . . . . . . . .40

Letzte Seite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42

Intro

InhaltVorwort

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Im Schatten des Förderturms

Im Schatten des Förderturms der ehemaligenZeche Teutoburgia an der Kohlenstraße bohrendie Stadtwerke Herne nach Grubengas. DieBohrung führt in eine Tiefe von 220 bis 230 Me-tern. Wenn das Fördervolumen den Erwartun-gen entspricht, können damit zwei Blockheiz-kraftwerke betrieben werden. Sie würden dasErdgas-Heizkraftwerk unterstützen, das nur we-nige Meter von der Bohrstelle entfernt in Be-trieb ist. Zu Gute käme die Fernwärme der be-nachbarten Siedlung Teutoburgia. Der nochzusätzlich erzeugte Strom würde in das Netzder Stadtwerke eingespeist.Durch die energetische Verwertung des Gruben-gases, das sonst ungenutzt in die Atmosphäreentweichen würde, könnte jährlich der Ausstoßvon bis zu 70.000 Tonnen Kohlendioxid vermie-den werden. Die Kosten für die Bohrung unddie Heizkraftwerke betragen rund 1,5 MillionenEuro. Sollte die Bohrung erfolgreich sein, wäredies bereits die dritte Nutzung von Grubengasdurch die Stadtwerke – wie bereits im Energie-park Mont-Cenis und „Am Trimbuschhof“ ge-schehen.

www.stadtwerke-herne.de

Reif für die Insel

So lange mussten Schüler und Eltern noch nieauf die Ferien warten - aber besser spät als nie.Nun sind sie reif für die Insel - der Spruch passtbesser denn je. Für Kinder und Jugendliche hält die Stadt eineVielzahl dieser Inseln der Erholung parat: ZumBeispiel den Abenteuerspielplatz Hasenkamp,wo Billy, Virginia und Vanessa mit großem Ver-gnügen die riesige, bewässerte Folie herunter-rutschen. Mit Poischwingen, Töpfern, Ausflügen zur Mo-vie-World, Grillfesten, Fußballturnieren und vie-len anderen Attraktionen warten rund ein Dut-zend Jugendzentren auf. Außerdem gibt esnoch den Ferienexpress, der zu vielen interes-santen Orten fährt, und viele andere Angebote.Ausführliche Informationen dazu gibt es im Fe-rienprogrammheft, das an vielen Stellen (Rat-häuser, Bürgerzentren, WEZ) ausliegt.

Kontakt:Fachbereich Kinder-Jugend-Familie Tel. 0 23 23/16-33 98

3000 Patienten behandelt

Die Chirurgen und die Internisten des St. AnnaHospitals in Herne-Wanne haben jetzt den3000. Patienten der so genannten interdiszipli-nären Station erfolgreich behandelt. Vor vierJahren wagten die beiden Chefärzte Privatdo-zent Dr. Jürgen Kozianka von der Chirurgie undder Gastroenterologe Dr. Werner Hoffmann dasExperiment als erste in Nordrhein-Westfalen:die Behandlung von Baucherkrankungen auf ei-ner gemeinsamen Station. Die Vorteile für diePatienten liegen auf der Hand: Doppeluntersu-chungen und Wartezeiten entfallen, Untersu-chungs- und Behandlungszeiten verkürzensich, die Patienten werden eher entlassen. DerKrankenhausträger hat eine Erweiterung derbisher 20 Betten großen Station auf 36 Plätzeund den Neubau eines gemeinsamen Opera-tionssaales bewilligt.

www.annahospital.de

inside

Große Breakdance-Show

Rumble - das ist abendfüllendes Breakdance-Theater, ein noch nie dagewesener Mix aus kör-perbetontem HipHop und zeitgenössischemTanz. Ab 17. September läuft die hochkarätigeProduktion in den Flottmann-Hallen und imDüsseldorfer Tanzhaus NRW.

Kampf, Tanz, Schauspiel, Akrobatik und Musikvermischen sich zu einer leidenschaftlichen Ge-schichte. Unter den Breakdancern, die im Früh-jahr 2003 gecastet wurden, sind Gewinner des„Battle of the Year“, einem der größten interna-tionalen Wettbewerbe. Die Regie hat Markus Michalowski übernom-men, der als Choreograph und Regisseur an vie-len deutschen Bühnen gearbeitet hat. Für dieChoreographie zeichnet Lorca Renoux verant-wortlich, der bei Pina Bausch tanzte. Die großeShow ist ein gemeinsames Unternehmen derFlottmann-Hallen mit Christian Strüder an derSpitze und dem Renegade Theatre, vertretendurch Markus Michalowski und Zekai Fenerci,dem Organisator des Breakdance-ContestsRuhrpott-Battle.

Infos unter:Tel. 0 23 23 / 16 29 52

Schöne Ansichten

Wenn der reiche Onkel in Amerika oder die armen Verwandten aus Australien wissen wol-len, was aus unserer Stadt geworden ist, sokann ihnen geholfen werden: Die Angehörigensollten Postkarten schreiben! Die Stadtmarke-ting Herne GmbH präsentiert einen Satz mit ins-gesamt neun Ansichten von unserer Stadt - dar-unter die beiden Rathäuser, die AkademieMont-Cenis, die Flottmann-Hallen, die CrangerKirmes. Die neuen Motive sind ab sofort für 1,50Euro im Handel erhältlich, aber auch in den be-kannten Vorverkaufsstellen und in den Rathäu-sern.

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1. Die Schule schwänzen und sich stattdessen

in der Eisdiele treffen. 2. TV-Sendungen mit dem unsäglichen Daniel

Küblböck.3. T-Shirts in den Hosen tragen.4. Mit tiefergelegtem und verdunkeltem Auto

in die Nachbarstadt fahren.5. Mit Kampfhund über die Hauptstraße

stolzieren.

„Out“ in Herne

1. Hähnchen-Döner für 1,99 Euro.2. Mit vollgefederten Mountain-Bike-Rädern

zum Einkaufen fahren.3. Auto-Kennzeichen mit den Initialen der

großen Liebe beantragen.5. An das Kino in Herne wirklich glauben.

6. Über den Wanner Mondpalast reden.

Letzte Aufnahme mit Dame

Ein letztes Mal am Beckenrand entspannen unddann leise „Servus, Neptun“ sagen: Bevor dieAbrissbirne eine 45-jährige Badegeschichte be-endet, hat Bernd Hübner, Öffentlichkeitsarbei-ter im Kinder- und Jugendparlament, noch ein-mal aufs Knöpfchen gedrückt. Die Hauptrolle indieser Abschiedsszene spielt die 15-jährige Ju-lia Korbik. Das Stadtbad, 1958 bis 1959 errich-tet, soll demnächst endgültig herausragendenkommunalen Projekten Platz machen. Auf derWunschliste ganz oben - der Stadt und mit Si-cherheit auch der Bevölkerung - steht der Baueines Kino-Centers. Mehr dazu in den nächstenAusgaben von .

„In“in Herne

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Wie Wanner und Weiber 365 Tage Kirmes machen

Crange - das sind wir!

Zehn Tage im Jahr ist Cranger Kirmes am Kanal. Das reicht na-türlich nicht. Deshalb halten Fanclubs die Erinnerung an dasschönste Fest des Jahres 365 Tage lang lebendig. Im Internet, beim Kirmesumzug und da, wo es wirklich zählt:auf dem Platz.

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und Bier“. Und dann bewundernsie gebührend Schröders Hinter-kopf. Dort leuchtet natürlich wie-der das Kirmes-Windrad wie jedesJahr, frisch hineinrasiert vom Fri-seur und täglich mit Kajal undWasserfarbe nachkoloriert: „Dafürschlaf’ ich auch gerne mal auf derStirn.“

Kirmesgeld aus dem SparkastenKirmes - auf Crange darf man Kindsein, über die Stränge schlagen,ein bisschen verrückt spielen. „Wirhaben alle einen weg“, beschreibtAndreas Schröder die große Ge-meinsamkeit der Fans. Cranger Kir-mes ist eine Elf-Tage-Feier ohnePause. Eine Zeit, in der manmanchmal nur eine Stunde Schlafbekommt, in der man im Morgen-grauen leergequasselt und müdegetanzt mit leerem Portemonnaieund schwerem Kopf nach Hausewankt. Eine wunderbare Zeit eben.Damit Schröder und seine Freundeauch genug „auf Tasche“ haben,richteten sie im Stammlokal

Girls just WANNE have funIn Andrea Heinrich fuhr die Er-kenntnis wie ein Blitz: „Alle Män-ner machen beim Umzug mit, nurwir Frauen nicht.“ Mit ihren Freun-dinnen stand die Speditionskauf-frau wie immer am Straßenrand inWanne-Eickel und jubelte dem Kir-mesumzug zu. Die Herren mar-schierten und winkten für ihre Verei-ne, die Damen schauten hinterher.Das durfte doch nicht wahr sein.Schließlich war ja die Truppe min-destens genauso „kirmesgeil“ wiedie Männer. „2002 sind wir da-bei!“, hieß der Schlachtruf, und einName war auch schnell gefunden:„Wanner Weiber“. So konstituiertesich im August 2001 der erste Frau-en-Fanclub zur Cranger Kirmes undschmetterte frei nach Cyndi Lauper„Girls just WANNE have fun.“

Wanner Junge aus KalkarDie Zeile prangte dann auch aufdem ersten Umzugswagen, den 16Weiber - Hausfrauen, Kranken-schwestern, Schneiderinnen, Wir-tinnen - eigenhändig dekorierten,unterstützt von Stefan, der auspraktischen Erwägungen zum„Wanner Weib ehrenhalber“ er-nannt wurde. Gewählte Farbe:schwarz-gelb, damit der Bezugzum Stadtwappen augenfällig wur-de. Um jedoch nicht falsch ver-standen zu werden, schwenktendie Damen vom Wagen vorsichts-halber blau-weiße Schalke-Fah-nen. Mit vollen Händen warfen sie150.000 Erfrischungstücher in dieMenge. Bei ihrer Betteltour um„give-aways“ waren sie bei bb-med in Kalkar fündig geworden.Deren Chef Heinz Beinio („Hallo,Mädels!“) outete sich umgehendals „Wanner Junge“ und Kirmes-fan. Kostenlos ließ er den Weibernzwei Industriepaletten voller Erfri-schungstücher vor die Tür rollen.

Erinnerung nährt die VorfreudeAuch 2003 wird der „Haufen wilderWeiber“ wieder mitrollen, - dies-mal unter dem Motto „WannerWeiber im Kirmes-Dschungel“. Bis zum letzten Tag feilen sie inRöhlinghausen gemeinschaftlicham Outfit für Wagen und Weiber,schließlich wollen die Frauen denPreis für den „schönsten Kirmes-wagen“ gewinnen. Kirmes, das istfür die Weiber Fete und Begeg-

nung, ist „die größte Outdoor-Par-ty“ im Ruhrgebiet“. Man trifft sichbei Steinmeister und bleibt dort,auch und gerade in drangvollsterEnge. 2002 hat Andrea Heinrichkeine einzige Platzrunde gedreht,und das wird wohl 2003 nicht an-ders sein. Karussellfahren ist fürandere.

Online kennen wir uns alleWenn auf dem Platz die Zapfhähnetrocken laufen, geht’s weiter inden „Querschlag“, in den „Hein-rich“ oder in die „Martinsklause“.Dort wird die Nacht zum Tag ge-macht, dort treffen die Weiber dieanderen „Kirmesverrückten“, zumBeispiel den „1. Cranger Kirmes-Fanclub“, mit denen sie das restli-che Jahr über im Internet gechattetund geplaudert haben: „Onlinekennen wir uns alle“.

Hymnen auf Backfisch und Bier30 Mitglieder zählt der Club umdie Gründungsmitglieder AndreasSchröder und Carsten Sobota. Ersterzählt man sich die „letzten Scho-ten“ von „Radio Wanne“, demClubwagen, der mit Sirenen, Pop-corn und Rosen für Stimmungsorgt. Und auf die Idee, endlichmal ein „Cranger Dorf“ mit WannerWirten auf der Kirmes aufzubauen,prosten sie sich ausgiebig zu. Na-türlich werden die offiziellen Kir-mesliebeslieder geschmettert:„Einmal im Jahr ist Kirmes am Ka-nal“ und - ganz neu - „Backfisch

Wir sind dabei: Die Wanner Weiber machen aus ihrem Kirmesauftritt eine runde Sache

„Heinrich“ extra einen „Kirmes-Sparkasten“ ein. Fünf Euro zahlensie pro Woche ein, 260 Euro kom-men da mindestens zusammen.Am 26. Juli ist Auszahlung, pünkt-lich vor Kirmesbeginn. Mehr alseine gute Ausgangsposition ist dasnicht: 75 Euro pro Tag und Personbraucht ein echter Kirmesgänger,um auf Crange eine gute Zeit zu ha-ben, rechnet Andreas Schröder.Wer nicht spart, haut eben das Ur-laubsgeld auf den Kopf, denn indie Ferien fliegt aus diesem Kreis ohnehin niemand.

Weg sein, wenn die Kirmes da ist?Dann würden sie sich vorkommenwie Verräter, die Kirmes am Kanalist schließlich Zuhause, ein „Hei-matort“. Kirmes ist ein Höhepunkt,für viele das einzige Highlight in ei-ner Stadt, die sonst nur wenig zubieten hat. „Crange, - das sindwir!“, sagt Andreas Schröder. Hei-mat ist kein Ort, Heimat ist ein Ge-fühl, meint Revier-Poet HerbertGrönemeyer. Zehn Tage im Auguststimmt das nicht. Heimat –Kirmes auf Crange ist beides.

Susanne Schübel

Cranger Kirmes für Fans:www.cranger-kirmes.dewww.crangerkirmes-fanclub.dewww.wanner-weiber.dewww.wanner-jungs.dewww.ehrengarde-4680.dewww.steinmeister.de

Nur Kirmes im und am Kopf

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Es ist unglaublich. Der Slogan zur 568. CrangerKirmes trifft erneut mitten ins (Lebkuchen-)Herz: „Here comes the sun...“, frohlocken Pla-kate, Flyer, ja sogar Busse. Die Welt blickt aufWanne-Eickel – ungelogen. Denn auch im Inter-net, auf www.cranger-kirmes.de, verkündet dieEinstiegssequenz die strahlende Botschaftvom bevorstehenden Sonnenaufgang.

Ausnahmezustand – ein Wort, das schon oftherhalten musste zur Beschreibung von Crangein der fünften Jahres-, der Kirmeszeit. Aberseien wir ehrlich: Nichts brächte es prägnanterauf den Punkt. Für die Kirmes nimmt man Ur-laub. Für die Kirmes verzichtet man auf Schlaf.Für die Kirmes drückt man bei den Ausgabenein Auge zu. „Piel op no Crange“ lautet derSchlachtruf, das Heer der Fans zieht täglich inanderer Aufstellung aufs 83.000 Quadratmetergroße Feld. Mal mit der Familie, mal mit derliebsten Freundin. Mit den Kumpels vom Sport,den Arbeitskollegen, der neuen Flamme. „DieCranger leben mit dieser Kirmes. Sie lieben sie,sie sind mit ihr verbunden und sie sind bereit,Unzuträglichkeiten in Kauf zu nehmen.“ Sosieht es Gerd Delistat, stellvertretender Leiterdes Fachbereichs Öffentliche Ordnung. Es istseine 15. Kirmes, die er beruflich begleitet. Undseine Erfahrung lehrt ihn: Die letzten Verträgemit den Schaustellern werden noch einen Tagvor Eröffnung des riesigen Rummels geschlos-sen. Er schätzt, dass diesmal bis zu 520 Betrie-be um die Gunst der Herzen der Kirmeskundenwerben.

Mächtig viel AdrenalinNeue Fahrgeschäfte, am besten ausstaffiert mitvielen Superlativen (am schnellsten, am höch-sten, am leckersten), haben gemeinhin den Bo-nus des spannenden Unbekannten. Das geheim-nisumwobene „Mystery“ will die Besucher infremde Welten entführen. Ebenso besitz-ergreifend: die schwingenden Gondelarme der

Marke „High Energy“. Mächtig viel Adrenalinwird auch im „Power Tower 2“ freigesetzt –wenn der vermeintliche Fahrstuhl aus 66 Me-tern Höhe in die Tiefe stürzt...

Tradition im BayernzeltDoch bei allen Neuheiten: Crange wäre nichtCrange, wenn nicht Traditionen gepflegt wür-den. Der Pferdemarkt zählt dazu. Am Tag vorder Kirmeseröffnung ähnelt die Friedrich-Brok-khoff-Straße zumindest ein wenig dem Spekta-kel, das als Ursprung des inzwischen größtenVolksfestes in NRW gilt: der Handel mit den„Emscherbrücher Dickköppen“ im 15. Jahrhun-dert. Diese Wildpferde waren berühmt für ihreAusdauer und Zähigkeit. Wer bedenkt, dass dieHerner nun schon in die 568. Kirmesrunde ge-hen, kann eine gewisse Ähnlichkeit nicht leug-nen.

Nachbarn zeigen InteresseTradition hat auch der Bürgerabend im Bayern-zelt. Noch relativ neu ist allerdings das Interes-se der Nachbarstädte an ihm: In fröhlicher Run-de sitzen die Herner und Wanne-Eickeler nebenGästen aus dem ganzen Revier. Die lassen sichdie zehn Tage lang geöffnete Wundertüte ausKinder-Karussells, Los- und Schießbuden, High-Tech-Fahrgeschäften und Schlemmer-Ständenseit Jahrzehnten nicht entgehen – und habennun eben auch die vorabendliche Einstimmungauf den heißen August für sich entdeckt.

Der zerbrochene KrugZu entdecken gibt’s bei der offiziellen Bierfass-Eröffnung am Freitag um 11 Uhr ebenfalls eini-ges. Ausschau halten sollte man nach Minister-präsident Peer Steinbrück – und der berühmtenenglischen Sängerin Ireen Sheer, die mit ihrerStimme sozusagen den Startschuss ins Vergnü-gen gibt. Nervös ist Oberbürgermeister Wolf-gang Becker angesichts all diesen Rummelsnicht mehr, dafür ist er zu lange im Geschäft.Und die Sache mit dem zerbrochenen Bierkrughat er nach 365 Tagen auch überwunden – mankönnte diesmal ja einen aus Eisen nehmen,überlegte er im Vorfeld.

Fritz als ZaubererDabei bringen Scherben doch Glück, genausowie Kirmes-Maskottchen Fritz. Der hat sich in2003 als Zauberer verkleidet. Ähnlichkeiten zufiktiven Personen einer erfolgreichen Kinder-buch-Reihe sind rein zufällig. Den Zauberstabmuss Fritz sowieso nicht schwingen. Die Cran-ger Kirmes entfaltet ganz ohne Magie unglaubli-che Anziehungskraft: Die Sonne wird wohl wie-der für vier Millionen Besucher aufgehen.

Silke Bender

www.cranger-kirmes.de

Wenn die Sonneaufgeht überCrange ...Die Welt blickt auf Herne: Auch die 568. Kirmes entfaltetunglaubliche Anziehungskraft

Elf Highlightsim August...

Donnerstag, 31. Juli 200312 Uhr Pferdemarkt, Friedrich-Brockhoff-Straße19 Uhr Bürgerabend im Bayernzelt, Kirmesplatz

Freitag, 1. August 200311 Uhr Kirmeseröffnung mit Oberbürgermeister Wolfgang

Becker und Ministerpräsident Peer Steinbrück, mit StargastIreen Sheer, Entertainer Frank Raimond und der Teddy Boys

Showband im Bayernzelt, Kirmesplatz

22.30 Uhr Feuerwerk über dem Festplatz und dem Rhein-Herne-Kanal

Samstag, 2. August 200310.30 – 12 Uhr Festumzug vom St.-Jörgen-Platz

über Kurhaus- und Hauptstraße zum Cranger Tor

Sonntag, 3. August 200310 Uhr Festgottesdienst im Bayernzelt, Kirmesplatz

Montag, 4. August 200319 Uhr Vereinsabend mit Moderator Werner Hansch

im Bayernzelt, Kirmesplatz

Dienstag, 5. August 200315 – 17 Uhr Kindernachmittag in Kooperation mit dem Kinder-

und Jugendparlament im Bayernzelt, Kirmesplatz

Mittwoch, 6. August 2003ab 14 Uhr Familientag mit vergünstigten Preisen für

Fahrgeschäfte und Karussells sowie an vielen Imbiss-Ständen

Donnerstag, 7. August 200314 Uhr Seniorennachmittag mit einem Bühnenprogramm der

Verkehrswacht Wanne-Eickel im Bayernzelt, Kirmesplatz

ab 14 Uhr WAZ-Tag mit der 2. Cranger-Kirmes-Rallye19.30 Uhr WAZ-Kabarett-Nacht mit der Lightnings-Band

und Till Hoheneder im Bayernzelt, Kirmesplatz

Sonntag, 10. August 200322.30 Uhr Großes Abschlussfeuerwerk

Nun heißt es Abschied nehmen. Bis zum nächsten Jahr.

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Neue Sterne am Kirmeshimmel

Mystery

Geheimnisse sollte man nicht zufrüh lüften: „Mystery“ entführt wa-gemutige Besucher in mystischeWelten, in denen sich seltsameDinge ereignen... Mit imposantenplastischen Figuren ist die Fassadejedenfalls ein echter Hingucker.

High Energy

Das geht ab: In einer Mischung ausTurboforce und Skater bewegensich drehwurm-resistente Kirmes-fans mit „High Energy“. Schwin-gende Gondelarme bestechendurch ihre sensationelle Fahr-weise. Bitte einsteigen!

Techno Power

Rasante Premiere auf Crange: Vorallem „Techno Power“ zählt zu denschnellsten Fahrgeschäften in derKirmesbranche. Garantierter Ge-schwindigkeitsrausch bei Erwerbeines Tickets! Zum Glück geht’snicht auch noch kopfüber.

Wellenflieger

Diese Neuheit sieht wie ein altbe-währtes Kettenkarussell aus, ver-fügt aber über einige Doppelsitz-Gondeln und kann auch dieRückwärts-Welle einlegen.

Power Tower 2

Eine außergewöhnliche Variantedes freien Falls: Der Fahrgastmeint, in den Fahrstuhl eines Hoteleinzusteigen. Der hält 66 Meterüber dem Boden – und stürzt dannin die Tiefe. Oh je.

„WAZ-Tag“ lädtzur Rallye ein

Am Donnerstag, 7. Juli, lädt dieWestdeutsche Allgemeine Zeitungzum bunten Familien-Bummel ent-lang der Karussells und Fahrge-schäfte ein. Die Runde über denFestplatz kann sich dann sogarlangfristig rentieren. Ab Kirmes-beginn um 14 Uhr sind an denWAZ-Ständen die Fragebögen der2. Cranger-Kirmes-Rallye erhält-lich. Wer auf zwölf knifflige Fragendie korrekten Antworten findet,nimmt an einer Verlosung teil. Erster Preis ist ein amerikanischesStrandbike im Wert von 800 Euro.Weitere attraktive Gewinne sindHeißluftballon-Fahrten, ein Besuchbei „Holiday on Ice“ und eine vier-tägige Reise nach Prag.

Informativ, spannend und unter-haltsam soll es am WAZ-Tag beider Podiumsdiskussion über„Events im Revier“ zugehen, dievon 12 bis 14 Uhr im „Schwarz-wald-Häusle“ stattfindet. Und amDonnerstagabend um 19.30 Uhrstartet im Bayernzelt die „WAZ-Ka-barett-Nacht“, bei der auch wiederdie „Lightnings“-Band zu sehensein wird. „Ich kann auch anders“,behauptet dort der Kabarettist TillHoheneder (siehe Foto), der Ex-Kollege von Obel. In seinem ak-tuellen Solo-Programm nimmt ersich und den Rest der Welt auf denArm. Perfekt für die fünfte Jahres-zeit in Herne!

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SouvenirsAuch in diesem Jahr gibt es einen neuen Fritz-Pin. Der beliebte Artikel zeigt die bekannteFritz-Figur als Zauberer. Das „Muss“ für jedenwahren Wanne-Eickeler: die Kirmes-CD. Sieenthält das Original von Friedel Hensch undden Cyprys - den Song „Nichts ist so schön wieder Mond von Wanne-Eickel“. Weitere Souve-nirartikel sind Kartenspiele, Kirmesschirme,

Einkaufschips, die schon „klassische“Einkaufstasche sowie viele weitereArtikel. Der Souvenirstand stehtwieder am Cranger Tor und hat täg-

lich zu den Kirmesbetriebs-zeiten geöffnet

Die BummelpässeZum achten Mal bieten Stadt und Schaustellerdrei Bummelpässe an, die im Vorverkauf an allen WAZ-Ticket-Shops und in Herne an denServicecentern der Stadtwerke zum Preis von10 Euro zu erwerben sind. Die Bummelpässeerscheinen in einer Auflage von 16 000 Exem-plaren und sind in drei Versionen erhältlich:Kiddy Pass (mit acht Fahrscheinen), Adventu-re Pass (mit fünf Fahrscheinen), Power Pass(mit fünf Fahrscheinen). Alle Bummelpässeenthalten außerdem einen Gutschein, der amGastronomiestand StadtGarten gegen ein Ge-tränk eingelöst werden kann. Inklusive istauch ein Gutschein für eine Hin- und Rück-fahrt mit VRR-Verkehrsmitteln zur Cranger Kirmes (2. Klasse DB) am WAZ-Tag am Don-nerstag, 7. August.

Neuheiten auf der Cranger KirmesVon Bummelpass bis Weiße Flotte:

Das besondere Fahrgeschäft auf Crange – drei Stunden unterwegs!Wem die Fahrzeiten auf den Karussells zu kurzsind, der sollte eine Tour auf der MS Kettwig bu-chen. Dieses besondere Fahrgeschäft bietetidyllischen dreistündigen Fahrspaß auf dem Ka-nal. Die Gäste schippern von der Cranger-Kir-mes bis zur Zweigertbrücke nach Gelsenkirchenund wieder zurück. Jeden Tag während der Kir-mes legt das Fahrgastschiff der Weißen Flotteum 13:30 Uhr unterhalb der Schleuse in Crangeab. Die preiswerten Tickets für die Fahrten bie-tet nur die Stadtmarketing Herne GmbH im Kul-turzentrum (Kartenvorverkaufsstelle) an. DieKarten müssen spätestens einen Tag vor Reise-beginn bis jeweils 15:30 Uhr gekauft werden.Touren am Wochenende sind bis Freitag, 14:00Uhr zu buchen. Mit ein wenig Glück sind Rest-tickets direkt auf dem Schiff erhältlich.

Erwachsene: 7 €Kinder: 3 €

Infos: Stadtmarketing Herne GmbH 02323 / 16 28 44

Weiße Flotte 0201 / 840 43 60

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Von Kirmes zu Kirmes und die Be-rufsschule zieht mit. Nicht vonPlatz zu Platz, sondern virtuell:„Bekosch“ ermöglicht reisendenJugendlichen den Berufsschulbe-such. Der 14-tägige Blockunter-richt am Herner Berufskolleg wäh-rend der reisefreien Zeit legt dieGrundlage für das selbstständigeLernen während der Kirmessaison.

Die Lehrgänge der Jugendlichensind dabei so vielfältig wie ihre Ar-beit auf dem Rummel. Schon frühwerden die Schausteller-Kinder indie Arbeit ihrer Eltern eingebun-den: „Viele Schüler sind schonjetzt unternehmerisch tätig“, weißHeribert Garthmann, Schulleiteram Berufskolleg. „Die meisten ver-fügen über eine gute Grundbil-dung, haben die Fachoberschul-reife. Nur mit 16 ist dann meistSchluss, und sie sehen keineSchule mehr von innen“, ergänztBekosch-Koordinator am Berufs-kolleg Franz-Josef Berkenkötter.

EU-ModellprojektDamit die Jugendlichen ihre Beruf-schulpflicht trotzdem erfüllen kön-nen, wurde „Bekosch“ („Entwick-lung beruflicher Kompetenzen fürSchausteller und Circusangehöri-ge“) im Jahr 2000 als EU-Modell-projekt ins Leben gerufen. Dasbundesweit einzigartige Projektverteilt sich auf vier Standorte.Mittlerweile wurde es auch alsSchulversuch anerkannt. Der Unterricht ist auf den (Arbeits)-Alltag der Schausteller ausgerich-tet: Betriebswirtschaft, Computer-kurse, Metall- und Farbtechnik:„Das Programm haben die Lehrermit uns zusammen entwickelt undauf unsere Bedürfnisse abge-

stimmt.“ Alexander Schmidt, mit20 Jahren der älteste Schüler imBekosch-Projekt und mittlerweileselbstständiger Schausteller, istdas beste Beispiel dafür, dass dasKonzept aufgeht: „Ich muss esnicht mehr machen, aber ichmach’ es aus Spaß.“

E-Learning ist die ZukunftDie Schausteller bleiben währenddes Blockunterrichts unter sich,wohnen in einem Internat in Dort-mund, gehen in Herne zur Schule.Drei Jahre lang, je 480 StundenBlock- und Fernunterricht, damit

die Voraussetzungen für ein Be-rufsschulzeugnis erfüllt sind. „Ammeisten lernt man auf dem Platz“,diese Schausteller-Weisheit greiftnicht mehr: „Angesichts der Ent-wicklung in der Freizeitbrancheund der hohen Konkurrenzsitua-tion wollen wir die Jugendlichen fitmachen für die Zukunft“, sagt des-halb Schulleiter Garthmann. Jetztgeht es vor allem darum, das E-Le-arning, also das Lehren und Lernenmit dem Internet, auszubauen.„Das ist eine wichtige Bereiche-rung, kann aber den Präsenzunter-richt nicht ersetzen.“

Stefanie Kurkamp

Büffeln bis zum nächsten RummelHerner Berufskolleg bereitet Schaustellernachwuchsauf selbstständiges Lernen vor

Schaustellernachwuchs und Lehrer des Herner Berufskollegs mit der städtischen Kirmesexpertin Sabine Marek, (3. von rechts).

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Wer stiftet, will nicht stiften gehen. Will erhal-ten, fördern und gestalten. Und das am lieb-sten ohne Scheinwerferlicht. Ein Beispiel da-für, wie Stiftungen im Stillen wirken, ist die„Stiftung für Kunst und Kultur“ der HernerSparkasse. Sie wurde 1992 aus Anlass des125jährigen Bestehens der Sparkasse ins Le-ben gerufen. Der gemeinnützigen Stiftung ver-dankt die Stadt die Wiederbelebung des Toll-mann-Brunnens vor dem City-Center und –ganz aktuell – die Skulpturengruppe des inHerne geborenen Künstlers Professor Heinz-Günter Prager auf dem Rathausvorplatz in Herne.

Mit 250.000 Mark begann esBei der Stiftungsgründung legten die Gründer-väter 250.000 DM als Kapital fest. Dieses Geldbleibt satzungsgemäß unangetastet, die Erträ-ge aber fördern Kunst und Kultur im Gebiet derStadt Herne. Ausgegeben werden dürfen dieMittel für Kunstausstellungen, Nachwuchsför-derung und die Stiftung von Kunstpreisen, aber

auch für den Ankauf von Kunstwerken oder dieVergabe von Aufträgen an Künstler.

Kuratorium entscheidetJahr für Jahr wuchs seitdem das Stiftungskapi-tal, das heute rund 300.000 Euro beträgt. Ge-lenkt werden die Geschicke der Stiftung von ei-nem Kuratorium unter der Leitung desOberbürgermeisters. Unterstützt wird OB Wolf-gang Becker zurzeit von Bürgermeisterin Wal-traud Papst, Jürgen Nolte (Verwaltungsrat derSparkasse), SPD-Ratsfrau Manuela Lukas, Kul-turdezernentin Dr. Dagmar Goch und CDU-Rats-vertreter Egbert Lewicki.

Skulpturen und PlastikenAnfangs förderte das Kuratorium noch Einzel-maßnahmen, 1997 wurde festgelegt, die Kapi-talerträge für den Erwerb von Skulpturen undPlastiken namhafter Künstler aufzusparen. Mitdiesen Mitteln war es möglich, im Jahre 2002die Verlagerung und Neubelebung des „Toll-

mann-Brunnens“ vor dem City-Center mitzufi-nanzieren. Die Finanzen waren noch nicht er-schöpft, und so konnte die Stiftung im Mai2003 eine siebenteilige Stahlskulptur von Pro-fessor Heinz-Günter Prager erwerben.

Kapital jährlich aufgestockt

Die Herner Stiftung ist ein Musterbeispiel fürgemeinnütziges Engagement: Das sechsköpfi-ge Kuratorium unter Leitung des jeweiligenOberbürgermeisters trifft sich einmal pro Jahr,um die Verwendung der Kapitalerträge zu be-sprechen. Sitzungsgelder gibt es nicht. AuchVerwaltungskosten fallen nicht an, - die Ge-schäftsführung der Stiftung erledigt die Herner Sparkasse pro bono. Sie stockt das Kapital ausihrem Gewinn jährlich um erkleckliche Beträgeauf.

Jeder kann zustiftenDie Stiftung ist übrigens für jedermann offen, -wer zustiften möchte, kann das tun und erhältfür den Betrag eine Spendenquittung. Sparkas-senvorstand Hans-Jürgen Mulski: „Das Stif-tungsvermögen hat inzwischen eine Größen-ordnung erreicht, die es ermöglicht, auch inZukunft herausragende Projekte zu finanzieren.Wir hoffen, dass die Stiftung so dazu beitragenkann, weitere Glanzpunkte für die kulturelleVerschönerung der Innenstadtbereiche zu set-zen. Wenn dies durch Künstler geschieht, dieaus Herne und Umgebung stammen oder einenBezug zu unserer Stadt oder Region haben,freut uns dies um so mehr.“

Susanne Schübel

Aktiver Bürgersinn - Stiftungen in Herne:Stiftung Martin-Opitz-Bibliothek HerneStiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital Herne

Sparkassenstiftung „Kunst und Kultur“ setzt Glanzlichter in der Stadt

Ausstellen, fördern, kaufen

Kunst im Stadtbild: Golden schimmert der Tollmann-Brunnen vor dem City-Center. (Bild oben) Zur Einweihungder Skulpturengruppe von Professor Heinz-Günther Prager (Bild rechts, 3.v.l.) trafen sich OberbürgermeisterWolfgang Becker, Dr. Uwe Rüth vom Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Sparkassenvorstand Hans-JürgenMulski und der Vater des Künstlers (von rechts).

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Wie aus einem GussHernes neuer Bahnhofsvorplatz nimmt Formen an

Wie ein Puzzle, das sich Teil fürTeil zum großen Ganzen zu-sammenfügt, gewinnt die HernerInnenstadt an Attraktivität. Sanie-rung des Bahnhofs, Gestaltungder Bahnhofstraße, Bau des Lan-desmuseums für Archäologie. DieEntwicklung geht weiter, an einemneuen Puzzleteil wird seit vier Wo-chen gearbeitet: Der Vorplatz desBahnhofs, seit April Konrad-Ade-nauer-Platz, soll Ende 2004 mo-dernes Großstadtambiente ver-breiten.

Wo derzeit noch ein welliger Flik-kenteppich aus Asphalt und Kopf-steinpflaster liegt, wird sich danneine neu gestaltete, ovale Flächeerstrecken. Wo die Busfahrer der-zeit noch kleine Haltestellen-In-seln ohne Wartehäuschen ansteu-ern, ist dann Schluss mitInsel-Hopping: Die Fahrgäste wer-den an einer großen, überdachtenMittelinsel mit sägezahnförmig an-geordneten Haltebuchten aufge-

nommen. Und wo derzeit noch einüberdimensionaler Zebrastreifenden Fußgängern beim Überquerendes Platzes hilft, wird es diese Mi-schung erst gar nicht mehr geben.„Die unterschiedlichen Verkehrs-teilnehmer werden weitestgehendentkoppelt“, erklärt Ralf Lieder,Abteilungsleiter Straßenneubau imFachbereich Tiefbau und Verkehr.

Eigene ZufahrtWill heißen: Der Reiseverkehr be-kommt eine eigene Zufahrt undHaltestelle, direkte Parkplätze fürden Individualverkehr gibt es nurnoch auf der (bereits fertiggestell-ten) Park-and-Ride-Anlage an derDammstraße, Radfahrer erhalteneigene Wege (sowie 60 überdachteAbstellplätze) und die Nutzer desÖPNV gelangen vom Bahnhofsge-bäude direkt auf die Mittelinsel mitintegriertem U-Bahn-Eingang. „Eswird wie aus einem Guss“, freutsich Lieder und betont, dass diegleichen Materialien verwendet

werden wie auf der Bahnhofstraße.Die 3,5 Mio Euro teure Maßnahme,die zu 90 Prozent vom Land finan-ziert wird, verläuft in elf Baupha-sen, „und zu jedem Zeitpunkt“, soLieder, „muss der ÖPNV fließen.“Das Gros der Arbeit spielt sichallerdings unter der Erde ab: Ver-sorgungs- und Entsorgungsleitun-gen werden erneuert (einmal allesauf Links drehen, nennt Liederdas). Diese Arbeiten beanspru-chen 60 Prozent der Zeit. Die ei-gentliche Oberflächengestaltungdes 7000 Quadratmeter großenKonrad-Adenauer-Platzes gehtalso am schnellstens und beein-druckt doch am meisten...

Dynamische InfotafelEindruck machen wird wohl auchdas Glasdach, das die Mittelinselüberspannen soll und in das dieHCR 3 Mio Euro investiert. „DieGlas-Stahl-Konstruktion passt sichder denkmalgeschützten Architek-tur des Bahnhofsgebäudes an“, er-

läutert Verkehrsplaner Manfred Sa-blinski. Ebenfalls geplant sei ein„dynamisches Fahrgast-Informa-tions-System“, eine Tafel, an der –ständig aktualisiert – die Abfahrts-zeiten der Busse aufleuchten. Dasleidige Rennen von Fahrplan zuFahrplan hat ein Ende.Das Teil„Bahnhofsvorplatz“ soll möglichstim November 2004 ins Puzzle „Her-ne- Mitte“ eingefügt werden. RalfLieder hofft, dass der Zeitplan funk-tioniert. „Damit wir nicht in einezweite Winterbaustelle reinrut-schen.“ Ins rechte Licht gerücktwird der Platz von den Stadtwer-ken, die dort erstmals die so ge-nannte Keramikbrennertechnikeinführen. „Dieses weiße Licht gibtFarben naturgetreu wieder- undstrahlt heller als herkömmlicheLeuchten“, erklärt Joachim Toll-kamp von der Abteilung Straßenbe-leuchtung. Also: Mehr Glanz gibt’snirgends.

Silke Bender

So sieht die Zukunft am Bahnhof aus: das Modell des Frankfurter Architekturbüros.

Leiten das Projekt: Dirk Neumann undManfred Sablinski vom FachbereichTiefbau und Verkehr.

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„Fürs Auto eigentlich viel zu schade“, mögenMenschen denken, die sehen, welche Produktedie Fabrik im Gewerbegebiet Friedrich der Gro-ße 12 verlassen. Hinter „Kesting“ steckt dieIdee, Beton-Fertiggaragen schnell und in einemStück herzustellen und dennoch auch indivi-duellen Wünschen Rechnung zu tragen.

Der Clou„Der Kunde erwartet, wenn er eine Garage derErfinder kauft, 100 Prozent Qualität. Dieser Ein-stellung werden wir durch Qualitätsprüfungen – angefangen vom ersten Kundenkontakt bishin zur Auslieferung – gerecht, wobei indivi-duelle Kundenwünsche berücksichtigt werden“,sagt Ingo Backenecker, Kaufmännischer Leiterder Firma. „Wenn der Käufer möchte, setzen wir

ihm eine Garage in die Dünen von Sylt, wiejüngst geschehen.“ Der Clou des Ganzen: DerKunde bestellt und muss sich nicht um ärgerli-che Behördengänge oder anderes kümmern, bisihm am Ende die Schlüssel übergeben werden.

Gläserne FabrikAm Industriestandort „Friedrich der Große“ hatKesting das modernste Garagenwerk Deutsch-lands errichtet, eine „gläserne Fabrik“: Kundenkönnen dort nicht nur live erleben, wie auf einerweitgehend automatisierten Produktionsstraßedas „Produkt“ nach dem neuesten Stand derTechnik entsteht, sie können auch sehen, wieihre persönliche Garage, die sie erworben ha-ben, fertig gestellt wird.

„Fürs Auto viel zu schade“Die „gläserne Fabrik“ von Kesting istmodernstes Garagenwerk Deutschlands

Lorenz Kesting legte schon 1945 denGrundstein für sein Unternehmen. 1962stellte er die erste transportable Stahlbe-ton-Fertiggarage der Welt her. Der Firmen-gründer war höchst innovativ: Weit über100 Patente sind dafür eindrucksvolle Be-lege. Nicht ohne Grund wurde 1972 seinLebenswerk mit einem Bundesverdienst-kreuz gewürdigt. Das Unternehmen verfügtüber eine zweite Niederlassung in Leverku-sen und hat bisher europaweit 1,5 Millio-nen Garagen ausgeliefert.Kesting Garagen u. Elementbau GmbH & Co. Friedrich der Große 12Tel. 02323 / 98 89-0www.kesting.de

Marketingleiterin Kathrin Bierwirth und Ingo Backenecker, Kaufmännischer Leiter bei Kesting, schicken eine Garage auf den Weg.

Eickel und Palast auf den ersten Blick nun garnicht zusammenbringen.

inherne: Wie sehen Ihre Ziele und Visionen fürden „Mondpalast“ aus? Stratmann: Wir müssen dem „Wanner Mondpa-last“ ein starkes Profil nach außen geben. Ichwill das Haus sehr schnell bekannt machen,und mein übergeordnetes Ziel dafür lautet:Fernsehübertragungen. Auch das Millowitsch-und Ohnsorg-Theater haben heute immer noch

sehr hohe Einschaltquoten. Zusätzlich stelleich mir vor, ein Buch über den Mondpalast her-auszubringen und in jedem Ruhrgebietsführervertreten zu sein. Ein ganz besonderer Reiz fürmich wäre auch, für Wanne mit dem Mondpa-last auf einer Touristikmesse vertreten zu sein

Inherne: Wann werden Sie den Betrieb aufneh-men und in welcher Spanne bewegen sich dieEintrittspreise?Stratmann: Spätestens ab März 2004 werdenwir mit unserem Programm beginnen. Die Ein-trittskarten werden von zehn bis 30 Euro ko-sten.

Inherne: Herr Stratmann, vielen Dank für dasGespräch und viel Erfolg.

Das Gespräch führte Sandra Anni Lang

„Erst ein Theater macht eine Stadt wirklich zurStadt“, stieg die „Frankfurter Allgemeine Zei-tung“ in ihre Meldung über den geplanten„Mondpalast“ in Wanne-Eickel ein. Wanne sollerhalten, was Herne nicht hat: ein Theater. DerMann, der das zu Wege bringen will, heißtChristian Stratmann - Betreiber des Essener„Stratmanns“, Lehrbeauftragter, Träger desBundesverdienstkreuzes und nicht zuletzt einMann mit Sinn für Humor. Im Blick hat der Bru-der des Kabarettisten Doktor Ludger Strat-mann den Städtischen Saalbau. Im März sollsich im „Wanner Mondpalast“ erstmalig derVorhang für ein neues „Ruhrschwank-Theater“lüften.

inherne: Herr Stratmann, wie sind Sie auf dieIdee gekommen, ein Ruhrgebietstheater imStädtischen Saalbau zu gründen?Stratmann: Ich bin schon seit einiger Zeit vondem Gedanken fasziniert, ein Volkstheater imRuhrgebiet aufzubauen. Als ich erfuhr, dass esin Wanne-Eickel den Saalbau gibt, wurde ichneugierig. Ich bin mehrere Male hin gefahren,habe mich im Stadtgarten umgesehen und bineinen ganzen Tag lang im Stadtteil herumspa-ziert. Wanne hat mir soviel Spaß gemacht, dassich dachte: Das würde ich gerne machen. Dieshier ist genau der Standort, der ein Theater wieden „Mondpalast“ braucht.

Inherne: Wie war ihr erster Eindruck vom Städti-schen Saalbau?Stratmann: Ich habe ein Theater in mittlererGröße mit 500 Plätzen vorgefunden - gepflegt

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und funktionstüchtig. Ein Stadttheater mit ei-nem großen Orchestergraben. Es ist perfekt.

Inherne: Mit welchen Schwierigkeiten müssenSie sich bei der Realisierung des Projekts aus-einandersetzen?Stratmann: Erstens, die Parkplatzsituationmuss verbessert werden. Zweitens, das ThemaGastronomie ist noch nicht abschließend be-handelt worden. Bei allen Schwierigkeiten aberhabe ich gelernt, dass man groß andenkenmuss. Wenn man sich zu sehr mit den Proble-men beschäftigt, kommen zu schnell Zweifel.Es gibt viele Widrigkeiten bei einem solchenProjekt - das ist mir klar, aber davon lasse ichmich nicht entmutigen.

inherne: Wie sieht die Zukunft für die Amateur-Theatergruppen im Saalbau aus?Stratmann: Es gab Protest von den Amateurthe-atern, von der „Volksbühne Körner“ etwa oderdem „Theater Fidele Horst“. Das verstehe ichauch, denn diese Gruppen haben wirklich un-glaublich viele Theatergäste und sind sehr be-liebt. Ich will die Gruppen nicht vertreiben. Wirwerden in jedem Fall einen Kompromiss finden.Klar ist aber auch, dass das Programm derfreien Gruppen gestrafft wird.

inherne: Sie sind seit neun Jahren Initiator undBetreiber des „Stratmanns“ im Europahaus inEssen. Soll in Wanne-Eickel ein zweites „Strat-manns“ entstehen?Stratmann: In Essen betreibe ich mit meinemBruder ein Gastspielhaus. Für Wanne-Eickelaber möchte ich ein Stadttheater mit festem Ensemble etablieren - das erste „Ruhrschwank-Theater“ im Ruhrgebiet. Es soll die Region so bekannt machen wie es Millowitsch und Ohne-sorg für die Regionen Köln und Hamburg vorge-macht haben. Der Standort soll Teil des Pro-gramms sein. Wir werden ausschließlich „Ruhr-schwänke“ inszenieren, in denen sich dasRuhrgebiet auch wieder erkennen kann. Dafürhabe ich bekannte Namen gewinnen können,wie etwa den Ruhrgebietsautor Sigi Domke undThomas Rech vom Theater „Ecce Homo“.

inherne: Wie sind Sie auf den Namen „WannerMondpalast“ gekommen?Stratmann: Ganz offensichtlich ist es ein Name,der Signale setzt. Es lag nahe, für Wanne-Eickelals Symbol den Mond aufzugreifen. Mit dem Be-griff „Palast“ will ich mich dem Klischee vonWanne-Eickel nähern - will man doch Wanne-

Christian Stratmann – der Mann, der dem Städti-schen Saalbau neues Leben einhauchen will.

Im Blick für ein Ruhrschwank-Theater: Der städtische Saalbau

Ein Palast für Wanne-EickelChristian Stratmann im Gespräch über das geplante „Ruhrschwank-Theater“

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Düsseldorf besitzt die längsteTheke der Welt - Herne gehört dielängste Tafel Deutschlands. Auf900 Metern Länge können Besu-cher beim dritten Herner „Night-light-Dinner“ bis spät in die Nachttrinken, essen, Live-Musik hörenund Bekannte und Freunde treffen.„Unser absolutes Highlight“, sagtRegina Stieler-Hinz vom Fachbe-reich Kultur der Stadt Herne überdas „Nightlight-Dinner“, das sich

mittlerweile als festes Gestal-tungselement des zehntägigenOpen-Air-Spektakels in der HernerCity etabliert hat. Vom 28. Augustbis zum 6. September 2003 heißtdas Motto dieses Jahres „Boule-vard wandelbar“.

Stand der „Boulevard Elementar“letztes Jahr noch im Zeichen derElemente Wasser, Licht und Luft,soll in diesem Jahr der Begriff

tungselemente sind wieder mit da-bei: ein furioser Auftakt mit gran-diosem Straßentheater, eine be-eindruckende Inszenierung aufdem Rathausplatz, das Abschluss-feuerwerk und vieles mehr.“

Oberbürgermeister Wolfgang Bek-ker will das Festival auch zukünftigfest im Herner Veranstaltungska-lender etablieren: „Für Herne undseine Bürger ist das Fest eine der

„wandelbar“ mit Projektionen, denBoulevard im Wandel der Zeit prä-sentieren.

„Wir sind besonders stolz, dass wirin diesem Jahr auch ohne Förder-mittel der NRW-Landesinitiative‚Ab in die Mitte‘ ein anspruchsvol-les Programm anbieten und damitdie Kontinuität des Festivals ge-währleisten können“, erklärt Stie-ler-Hinz. „Alle beliebten Veranstal-

Wunderbares auf dem Boulevard wandelbarStadtfest geht mit „Nightlight-Dinner“, beleuchteten Fassaden und langer Museumsnacht in die dritte Runde

rahmt wird dieser Genuss von denKlängen alter Musik.

Open-Air-Kino Doch damit nicht genug: Gleich andrei Abenden präsentiert die StadtHerne Filmgenuss unter Sternen-himmel - Open-Air-Kino zum Null-tarif. Die Filmauswahl bestimmendie Herner Bürger selbst. Gemein-sam mit der WAZ ruft die Stadt alleKino-Liebhaber auf, ihren persön-lichen Favoriten auszuwählen. Nä-heres dazu demnächst in der WAZHerne.

Sandra Anni Lang

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wichtigsten und zentralen Veran-staltungen. Besonders das Night-light-Dinner ist außergewöhnlich.Die Menschen können ihren eige-nen Picknickkorb mitbringen, aberauch die gastronomischen Ange-bote nutzen“, freut sich WolfgangBecker.

Wer zuerst kommt ...Und so wird es auch dieses Jahrvon der Schmalzstulle, über türki-sche bis hin zu ostasiatischenSpezialitäten alles geben, was auf

900 Metern Platz findet. Regelmä-ßig erreichen den Veranstalter An-fragen nach Tischreservierungen.„Das ist leider nicht möglich: Werzuerst kommt, mahlt zuerst. Undwer keinen Tisch mehr abbe-kommt, der muss improvisieren;ohne Ausnahme und Ansehen derPerson“, vermerkt Stieler-Hinz.Dass sich die Herner Innenstadt,im Unterschied zu anderen Städ-ten, so gut für ein solches Eventeignet, liegt daran, dass Herneüber eine durchgehende Einkaufs-straße verfügt - die längste inNordrhein-Westfalen. Daher sind900 Meter „Nightlight-Dinner“nicht einfach auf andere Städte zuübertragen: „Wir bekommen Anfra-gen nach der Machbarkeit einessolchen Projekts aus ganzDeutschland - sogar aus dem Erz-gebirge“, erzählt Stieler-Hinz.

Unterhaltung durchQuacksalberWeiteres Highlight des „Boulevardwandelbar“ ist die lange Mu-seumsnacht im Westfälischen Mu-

seum für Archäologie. Bis 24 Uhrkönnen die Herner am 5. Septem-ber die Zeit des Mittelalters haut-nah erleben. Eröffnet wird die Mu-seumsnacht mit einer„Ausgrabung“ des „British EventsTheatre Company“ auf dem Mu-seumsvorplatz. Bei der Nonsens-Show wird sogar Sprengstoff ver-wendet. Und Zuschauer, dieHilfestellung leisten müssen, wer-den zu archäologischen Kollegengeadelt. Für weitere Unterhaltungsorgen Hofnarren, Wahrsager,Quacksalber und ein Mäuseroulet-te, bei dem lebendige Mäuse in ih-rem Dorf verschiedene Gebäudeaufsuchen. Währenddessen bietetdas Museums-Café den ganzenAbend über Kulinarisches nachmittelalterlichen Rezepten an. Um-

Programminformationen:

• www.boulevard-herne.de • Stadt Herne, Fachbereich Kultur,

Regina Stieler-Hinz, Tel. 0 23 23 / [email protected]

• Archäologie-MuseumEuropaplatz 1, Tel. 0 23 23 / 94628-0www.landesmuseum-herne.de.

• Eintritt Lange Museumsnacht: Erwachsene 3,50 Euro, 6- bis 17-Jährige 2 Euro, Familien 7,00 Euro.

Donnerstag, 28.08.0318 Uhr, Bühne Robert-Brauner-Platz/BahnhofstraßeEröffnung mit Begrüßung, Bühnenpro-gramm, Walk-Acts u.v.m. „TanzkapelleApollo“ -„Schöne Männer“ in atemberau-benden Kostümen präsentieren einen Mixaus flotter Musik, knackiger Choreogra-phie und frechen Texten.

20.30 Uhr, City-Center, Bahnhofstraße„Compagnie des Quidams“ - Rêve d´Her-bert - Die französische Gruppe präsentiertein Spiel mit Licht, Poesie und Zärtlich-keit. Sie lädt die Zuschauer ein, ihnen inein Reich zwischen Traum und Wirklich-keit zu folgen und den Boulevard als„Traummeile“ zu erkunden.

Freitag, 29.08.0319 Uhr, Bahnhofstraße3. Herner „Nightlight-Dinner“ - In diesemJahr soll die Schallgrenze von 50.000Liebhabern des öffentlichen Schmausensund Plauschens überschritten werden.Auf insgesamt elf Bühnen wird zusätzlichfür Unterhaltung gesorgt.

Samstag, 30.08.0321 Uhr, Rathausplatz„Transe express“ - Mobile Homme - Dashochkarätige Straßentheater aus Frank-reich nutzt mit einem menschlichen Mobi-le den Grenzbereich zwischen Himmelund Erde für eine Verbindung aus Live-Musik und Performance.

Sonntag, 31.08.03Herne-City - Verkaufsoffener Sonntag

Dienstag, 02.09.0321 Uhr, City-Center, BahnhofstraßeWunschfilm-Festival, Freiluft-Kino zumNulltarif!

Mittwoch, 03.09.0321 Uhr, City-Center, BahnhofstraßeWunschfilm-Festival

Donnerstag, 04.09.0321 Uhr, City-Center, BahnhofstraßeWunschfilm-Festival

Freitag, 05.09.0320 Uhr, Europaplatz/Museum„British Events Theatre Company“ - Ar-chäologie heute - lebensnah und mit ei-nem zwinkernden Auge inszeniert. DieKünstler von der Insel nehmen mit briti-schem Humor, gepaart mit brillantemFeuerzauber, eine sechzig Minuten langearchäologische Ausgrabung vor.

21 Uhr, Europaplatz/MuseumLange Museumsnacht - 250 000 JahreMenschheitsgeschichte in einer Nacht -das gibt es nur in Herne!

Samstag, 06.09.0320.30 Uhr, City-Center, BahnhofstraßeFeuerwerk - Zum Abschluss des Veran-staltungsreigens schon ein absolutesMuss – das Höhenfeuerwerk.

„Transe Express“ – Mobile Homme–hochkarätiges Straßentheater ausFrankreich. Programmübersicht

An allen VeranstaltungstagenDer „Operngarten“ am Robert-Brau-ner-Platz: Live-Musik, Unterhaltung,Speisen & Getränke bis in den spä-ten Abend unter freiem Himmel u.a.mit : Köstritzer-Jazzband, Ella y Ellos,Silvias Hausband.

Der Höhepunkt des „Boulevard wan-delbar“ - das Nightlight-Dinner auf der

Bahnhofsstraße.

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Liebesgrüße aus Moskau

Gleich die erste Veranstaltung der Konzertreiheim Kulturzentrum setzt Maßstäbe: Das Festivalor-chester gastiert im Rahmen des 6. EuropäischenKlassik-Festivals Ruhr 2003 mit einer Abschluss-veranstaltung und lädt zu einem musikalischenAusflug in die Welt großer russischer Komponi-sten ein. „Liebesgrüße aus Moskau“ heißt dasMotto dieser „Night of Glory“ (die Stadtwerkespendieren Karten, S. 42). 90 hochkarätige Strei-cher, Bläser und Perkussionisten verzaubern dasPublikum. Klassiker wie „Der Nussknacker“ oder„Bilder einer Ausstellung“ gehören ebenso zumunfangreichen Repertoire wie auch bekannte„russische“ Hollywood-Filmmusiken. In der loh-nenswerten Konzertreihe der Saison 2003/2004schließen sich noch zwei weitere Orchesterkon-zerte sowie ein Sinfonie- und ein Chorkonzert an.

Die Musik von Louis Armstrong

Louis Armstrong, der le-gendäre Musiker aus NewOrleans, ist demnächst inden Flottmann-Hallen sopräsent wie selten zuvor.Gesorgt hat dafür Veran-stalter Troge: Am Freitag,24. Oktober, erinnern dieBarrelhouse Jazz Band, der

Trompeter Rod Mason sowie der Posaunist Chri-stoph Wackerbarth an die unvergessliche Mu-sik von „Satchmo“. Darunter sind dann be-stimmt Hits wie „What A Wonderful World“,„On the Sunny Side of the Street“, „Basin StreetBlues“, „Skokiaan und Down by the Riverside“.

24. Oktober, 20 Uhr, Flottmann-Hallen

Folk im Schlosshof

Neun internationale Gruppen präsentieren anzwei Abenden „Folk im Schlosshof“. Auf demProgramm steht die große Vielfalt der Musikaus Irland, Schottland, der Bretagne und ver-wandter Stilrichtungen aus den USA und Kana-da. Zu den auftretenden Gruppen gehören Ra-bies, Scapa Flow sowie Fiddle & Feet.

22. & 23. August, Schlosshof Strünkede Freitag, 20 Uhr, mit Rabies & Romancero Gitano VVK: 9 € / AK: 10 €Samstag, 19 Uhr, u.a. mit Scapa Flow, Craig Her-bertson, Fiddle & Feet, VVK: 10 € / AK 11 €

Zu Gast in Herne, die Rabies.

„Wunschpunsch“ mit Zauberer

Bereits im September geht es wieder los mit derbeliebten Kindertheater-Reihe. Zum Auftakt ga-stiert das Kindertheater „Alles Gute“ am 23.September um 16 Uhr mit dem Musical „DerWunschpunsch“ im Saalbau Wanne. Groß inFahrt kommt in diesem Stück nach MichaelEnde der talentierte und erfolgreiche ZaubererBeelzebub Irrwitzer.Weitere Veranstaltungen im „Gänseblümchen-Abo“: „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivfüh-rer“, „Der Zauberlehrling“ und „Maigers Wir-sing“. Wenige Abos für die Reihe „Gänseblüm-chen“ im Saalbau sind noch erhältlich, wohin-gegen die Reihe „Kleeblatt“ im Kulturzentrumbereits restlos ausverkauft ist.

Einzelkarte: 3,50 €, Abo: 10,20 €Sonja Busse: 02323/162345Mailto: [email protected]

„YOUgend in herne“ fotografiert

Wo und wie befinden sich unsere Jugendlichen,was treibt sie um, was bewegt sie und wo ver-bringen sie ihre Freizeit? Fragen, die nicht nurden Zeitgeist und das Herner Kinder- und Ju-gendparlament (KiJuPa) bewegen, sondernauch Personen in verantwortlichen Positionen.Was liegt da näher, als Eindrücke und Befind-lichkeiten in einem Fotowettbewerb zum Aus-druck kommen zu lassen, der sich keinen vor-gegebenen Einschränkungen unterwirft undeinfach nur etwas über die „YOUgend in herne“abbildet. Gemeinsam haben drei Schüler derErich-Fried-Gesamtschule - Lino Quickels, Ra-fael Schleinhege und Jiri Bodeux - in Zu-sammenarbeit mit ihrem Lehrer der Foto-AG,Jürgen Mauritz, und Bernd Hübner vom KiJuPaein Wettbewerbs-Projekt erstellt und konzipiert.

Die Spielregeln: Teilnehmen können Jugendli-che aus Herne im Alter von 14 bis 20 Jahren.Zehn Fotos analoger oder digitaler Herkunftkönnen in der maximalen Größe von 13 X 18cmeingereicht werden, sowohl in schwarz-weiß alsauch in Farbe. Jedes Bild sollte auf der Rücksei-te mit dem Namen und der Adresse des Bildau-tors gekennzeichnet sein. Der Bildautor über-trägt seine privaten Rechte zur Veröffentlichungan den Veranstalter des Wettbewerbs. LetzterAbgabetermin ist der 30. September.

Einzureichen sind die Fotos ans: Kinder- und Ju-gendparlament, „YOUgend in herne“, RathausHerne, Friedrich-Ebert-Platz 2, 44623 Herne.

Die Teilnahme für Nachwuchstalente lohnt sichauf jeden Fall. Als attraktive Preise locken eineedle Leica C2, ein Giant Trekking Bike, eine Di-gitalkamera, zwei Lomo „Action Sampler“ undeine Lomo Pop 9. Die Gewinner werden von ei-ner fachkompetenten Jury ausgewählt und be-nachrichtigt.

Mailto: [email protected]

Kulturnews

29. September, 20 Uhr, Kulturzentrum Einzelkarte: 13 € (erm. 9 €)Abo: 46 € (erm. 35 €) Info: Heidrun Jungs: (0 23 23) 16-28 39Mailto: [email protected]

Jazz – Folk – KindertheaterKartenvorverkauf: Kulturzentrum 02323/162844Reisebüro Graf 02325/75754

HCR-SCHOKOticketANZ. WAZ

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„Aber bitte mit Sahne“, dröhnt es aus demLautsprecher. Die ersten Bestellungen werdenaufgenommen, die Sonnenbrillen aufgesetztund es wird mit Spannung erwartet, dass dasPersonenfahrschiff „Friedrich der Große“ zuseiner dreistündigen Rundtour auf dem Rhein-Herne-Kanal ausläuft.

An Bord entspannen sich 50 Fahrgäste, die sichan diesem sonnigen und heißen Samstagnach-mittag von Kapitän Bleich durch einen der ver-kehrsreichsten Binnenschifffahrtskanäle schip-pern lassen wollen. Schließlich setzt sich dasSchiff in Bewegung und verlässt tuckernd denHafen der ehemaligen Zeche „Friedrich der Gro-ße“ in Richtung „Altes Schiffshebewerk Henri-chenburg“ und „Dattelner Meer“.

Nachdem die Zeche ihre Förderung eingestellthat, ließen sich die Wassersportvereine kurzer-hand an den nicht mehr benötigten Anlegeplät-zen und Kais nieder. Und so geht es vorbei anYachten, Motor- und Ruderbooten, Kanus undunzähligen Badenden. „Der Rhein-Herne Kanalist sauber, hier werden keine Abwässer einge-leitet“, erklärt Kapitän Bleich. „Das Wasser hatTrinkqualität zwei.“ Seit Ostern hat der See-mann für sein 40 Jahre altes Personenfahrschiff„Friedrich der Große“ einen Heimathafen an derGneisenaustraße gefunden. Sein persönlicherHeimathafen allerdings liegt in Bochum-Gerthe,dort lebt der Schiffsfahrer bereits seit seinerKindheit.

Bärtig und wortkarg

Der 57jährige Friedrich-Wilhelm Bleich ist einBilderbuch-Seemann: bärtig, wortkarg, ein we-nig brummelig, aber um keinen Scherz verle-gen. Seit 1969 ist er in ganz Europa unterwegsund seine 30jährige Binnenschiffer-Karrierenimmt man ihm ab - ist doch in seinem Job ge-nau dieser Typ Mann gefragt, einer, der weiß,dass man nichts geschenkt bekommt im Leben.Und so helfen an Bord neben der Ehefrau auchder Neffe und der Sohn aus: „Die sollen schonfrüh lernen, dass man für alles arbeiten muss“,bestimmt der Seemann.

Immer wieder schwimmen Jugendliche auf dasSchiff zu, das mittlerweile an Fahrt gewonnenhat. Regelmäßig muss der Seemann auskup-peln, wenn sich die Jugendlichen zu weit heran-wagen. Nach einer halben Stunde und einigenSchlagern später passiert das Boot das Schiffs-hebewerk Henrichenburg - eine imposanteSchleuse, die mittlerweile zum Industriedenk-mal von europäischem Rang erhoben wurde.

„Eine Personenschifffahrt hat in Herne einfachgefehlt“, sagt der Mann mit den vier Streifen aufden Schultern. „Wir haben zwei Jahre nach dempassenden Schiff gesucht und sind in Stuttgartfündig geworden.“ Für fast eine Million Euro hater das Wasserfahrzeug gekauft und von Grundauf in Stand gesetzt. „Über vier Wochen habenwir für die Überführung von Stuttgart nach Her-ne gebraucht“, erzählt er. Ein Risiko? „Alles istein Risiko, aber ich habe hier eine Nische ge-funden, ich bin der einzige, der einen Linien-dienst in Herne anbietet. Jetzt muss mein Unter-nehmen nur noch von der Herner Bevölkerungangenommen werden.“

Mittlerweile läuft „Friedrich der Große“ wiederin seinen Heimathafen ein, die nächsten Fahr-gäste warten schon am Kai und ein letztes Mallauschen die Fahrgäste auf dem Rhein-Herne-Kanal den Klängen von „Griechischer Wein“.

Sandra Anni Lang

Bilderbuch-Seemann lichtetAnker in HerneKapitän Bleich bietetRundfahrten auf demRhein-Herne-Kanal an

Freitag: Herne - Altes Schiffshebewerk Henrichenburg -Dortmund, Sechsstündige Kreuzfahrt,Abfahrt Gneisenaustraße 204, 11.00 UhrHin- und Rückfahrt: Erwachsene 15,- Euro, Kinder 7,50 Euro

Samstag: Herne - Altes Schiffshebewerk Henrichenburg - Dattelner Meer, Abfahrt Gneisenaustraße 204, 11.00, 15.00 und 18.00 UhrHin- und Rückfahrt: Henrichenburg 11,- Euro, eine Stunde Landgang, Dattelner Meer 12,- Euro

Sonntag: RundfahrtenAbfahrt Gneisenaustraße 204, 11.00, 15.00 und 18.00 Uhr, Hin- und Rückfahrt: Erwachsene 8,- Euro, Kinder 4,- Euro

Information und Reservierung:

Virginia BleichGneisenaustraße 20444628 HerneTel.: 0172/2917183 & 0172/2959058

Linienfahrplan des Personenfahrschiffs „Friedrich der Große“

Der Kapitän und sein Schiff „Friedrich der Große“

Den Kanal fest im Blick: Friedrich Willhelm Bleich auf der Brücke.

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Exponate werfen. Wie im Supermarkt ordern dieSammler gerne und gierig, bevor am Samstagund Sonntag die Massen strömen. Die „Kunst-bombe“ 2002 zählte immerhin mehr als 1.400Besucher, - Tendenz steigend. Ausgerüstet mitroten Klebepunkten eilen die Premierenkäuferdurch die Gänge, sichern sich ihre Lieblingsex-ponate und haben keinen Blick übrig für dasFreibier, das Wennrich und sein Team den Gä-sten anbieten. Zwei Stunden lang geht das so,dann ist Schluss. 2002 wechselten innerhalbvon zwei Stunden 98 Werke den Besitzer. Undso manche Skulptur hätte man gleich dreimalverkaufen können.

Jung, aufstrebend, erfolgreichZufriedene Gesichter sind also garantiert. Beiden Käufern, aber auch beim Veranstalter, dermit berechtigtem Stolz erzählt, dass eine nobleAnwaltspraxis an der Düsseldorfer Kö mit Wer-ken aus der „Kunstbombe“ gestaltet wurde.Oder dass ein berühmter Strafrechtler aus Mün-chen seinen Jaguar gern vor dem „Nils“ parkt,um sich von den Machern der „Kunstbombe“junge, aufstrebende Kreative empfehlen zu las-

Gerne und gierigIm Supermarkt für Sammler: „Kunstbombe“ bietet jungen Kreativenein Forum

Kunst lebt nicht nur vom Können, sondern auchvom Kaufen. Weil gerade junge Kreative drin-gend Kontakt zu einem spendablen Publikumbrauchen, explodiert seit 1996 regelmäßig die„Kunstbombe“ in den Herner Flottmann-Hal-len. Trotz ihres lauten Namens ist die einzigeKunstmesse im Revier noch immer ein Geheim-tipp für Genießer mit Qualitätsanspruch.

Kostenlos ausstellenOffiziell eröffnet die 8. „Kunstbombe“ ja erstam Samstag, 13. September. Doch schon amFreitagabend werden sich wieder Kunstkäuferaus ganz Deutschland vor den Toren der Flott-mann-Hallen drängeln, wo auch in diesem Jahr90 Künstlerinnen und Künstler die Chance nut-zen, ihre Werke – Malerei, Fotografie, compu-terunterstützte Kunst, Skulptur und Grafik – kostenlos auszustellen.

Club der StammkäuferDie ungeduldigen Freitagsgäste gehören zum„Closed Shop“ der Stammkäufer, den HolgerWennrich, Initiator der Veranstaltung, liebevollpflegt. Nur sie dürfen vorab einen Blick auf die

Objekte von Nele Waldert.

Organisator der Kunst-bombe: Holger Wennrich

sen. Der Wuppertaler Fotorealist Holger Kirstegehört dazu, der Japaner Hiroyuki Masuyama,ein Grenzgänger zwischen Fotografie und mo-dernen Medien, oder Zoran Terzic, ein Realistaus Berlin.

Künstler legen Preise festDie Preise der „Kunstbombe“ machen esleicht, den Geldbeutel zu zücken. Sie schwan-ken zwischen 3 Euro für kleine Fotos und 3.500Euro für große Arbeiten. Top-Seller war Box-Monster Mike Tyson. Sein Abbild in Öl - vonMarkus Willeke vier Meter hoch gemalt - fandeinen Käufer für 4000 Euro. Jetzt prangt Tysonhinter dem Schreibtisch eines Geschäfts-manns und „macht klar, wer dort das Sagenhat“, schmunzelt Wennrich. Kurse zwischen300 und 600 Euro aber bilden das Hauptseg-ment. Festgelegt werden sie von den Künstlernallein, die sich aber vom Veranstalter gern be-raten lassen und den Preis nicht selten nachunten korrigieren: „Wichtig ist, viel zu verkau-fen. Damit werden die Künstler für Galeristeninteressant.“ Auch deshalb wird bei der„Kunstbombe“ wohl wenig gehandelt. Holger

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Wennrich: „Kunstkenner sehen sofort: Hier gibtes Qualität zu außerordentlich günstigen Prei-sen. Da feilscht keiner mehr.“

Mix aus „Bauchentscheidungen“Veranstalter Wennrich ist es, der die Ausstellerauswählt, zumeist Schüler und Absolventenvon Kunstakademien, aber auch Einzelpersön-lichkeiten. Der 34jährige Herner Familienvater,ausgebildeter Bankkaufmann und seit April2003 Geschäftsführer der Herner Stadtmarke-ting-Gesellschaft, vertraut dabei auf seine„Bauchentscheidungen“ und sein sicheres Ge-spür für den kreativen Mix aus qualitativ hoch-wertigen und zugleich verkaufbaren Kunstwer-ken. Der provokante Begriff „Kunstbombe“stammt aus Wennrichs Ideenschmiede: „DerName ist Programm, schließlich fliegen Kunstund Kreativität in alle Richtungen.“ Auch nachHerne und aus Herne heraus.

Susanne Schübel

„8. Kunstbombe“www.kunstbombe.de13. und 14. September 200310 - 19 UhrEintritt: 3,50 EuroFlottmann-Hallen

„Fleisch“ von Tanja Pauly

„Schuhgeschäft, Puerto Escondido“,C-Print von Andreas Ren

„Fliegenpilz“, von Diana Ruck

„Houses on Wheels“ von Kalle Hommelsheim

Eine liebenswerte Stadt mit Zukunft, - das istHerne. Diese Botschaft nachhaltig in Herz undHirn der Menschen zu verankern, ist Aufgabeder neuen Stadtmarketing-Gesellschaft Herne(smh). Das Team um den neuen Geschäftsfüh-rer Holger Wennrich geht dem Ziel mit kleinenund großen Schritten entgegen.

Networking hinter den KulissenWas ist das eigentlich, - Stadtmarketing? Post-karten, Stadtrundgänge, Gastronomieführer.„Diese Dinge sind nur ein Teil der Basisarbeit,“sagt Geschäftsführer Holger Wennrich über dieersten sichtbaren Erfolge seiner Mannschaft,„aber Stadtmarketing ist viel mehr.“ Freie Aben-de sind für den Vater von Zwillingen selten ge-worden. Seit Wochen baut der 34jährige gelern-te Bankkaufmann Netzwerke, gewinntMitstreiter, schafft kurze Wege. In Arbeitskrei-sen wie „Gesundheit“, „Tagung/Tourismus“,„Handel“ und demnächst „Wohnen“ erledigtWennrich die Hausaufgaben erfolgreichen Mar-ketings. Diese Arbeit läuft hinter den Kulissen,Erfolge werden erst morgen oder übermorgengreifbar.

Gesundheit - ein Imageträger erster KlasseDas Thema „Gesundheit“ liegt Wennrich dabeibesonders am Herzen. Wennrich: „Es ist uns ge-lungen, erstmals die ärztlichen Direktoren derHerner Krankenhäuser an einen Tisch zu brin-

gen.“ Die Gesundheitswirtschaft sei nicht nurein wichtiger Arbeitsplatzfaktor in Herne, son-dern auch ein Imageträger erster Klasse: „Indiesem Bereich ist Herne außergewöhnlich gutaufgestellt. Wir müssen mit einer Zunge spre-chen und gezielt mit den medizinischen Kom-petenzen werben.“

Schnell buchbare Pakete schaffenDas gilt auch für Tagungen und Tourismus.Dank der geografischen Lage im Herzen des Re-viers bietet sich Herne für Kongresse und Semi-nare an. Attraktiv wird es durch kleine bis mitt-lere Tagungshäuser wie das Kulturzentrum, dieFlottmann-Hallen, die Akademie Mont Cenis,die durch „Locations“ wie das Archäologie-Mu-seum oder Schloss Strünkede spannend er-gänzt werden. Wennrich: „Nun kommt es daraufan, interessante, schnell buchbare Pakete ausTagung und touristischen Angeboten zu schnü-ren und den Entscheidern schnellstmöglich da-von zu erzählen.“

Sechs im TeamLang ist sie also, die Aufgabenliste der jungensmh. Gemeinsam mit Wennrich macht sich einsechsköpfiges Team daran, sie abzuarbeiten.Um Kartenvorverkauf und Informationen überVeranstaltungen der Stadt Herne kümmert sichMichael Fuß (27). Der gebürtige Wanne-Eickelerhat seinen Arbeitsplatz im Kulturzentrum. Bro-

Mit einer Stimme sprechenIm Team Menschen für Herne gewinnen - die kleinen und großen Aufgaben von Stadtmarketing Herne

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schüren, Faltblätter, Anzeigen - kurzum: dasgrafische Gesicht der smh - entsteht im Ateliervon Jochen Kliß (35). Aktuelles Projekt des Kom-munikationsdesigners ist der Relaunch der Zeit-schrift „inherne“. Die Presse- und Öffentlich-keitsarbeit der smh hat Sandra Anni Lang (34)übernommen. Die Journalistin für Pressestellenbetreut den Hotel- und Gaststättenführer undden Veranstaltungskalender. Außerdem foto-grafiert und schreibt sie für „inherne“. Allekaufmännischen und gesellschaftsrechtlichenAufgaben der smh sind der Arbeitsbereich vonBirgit Peter (42). Die Betriebswirtschaftlerin be-gleitet als Frau der ersten Stunde den Aufbauder smh seit 2002. Kirmes, Kirmes, Kirmes -mehr kann Hartmut Walter (39) im Momentnicht denken. Der Marketing-Mann aus Bochumist für das Management und die Werbeplanungvon Veranstaltungen zuständig. Sein Themanach Crange: „Boulevard Wandelbar“.

Susanne Schübel

Michael Fuß Birgit Peter Hartmut WalterHolger Wennrich Sandra Lang Jochen Kliß

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Volker W. Degener hat genau den Garten, denHernes bekanntester Schriftsteller verdient.„Gestern habe ich drei Stunden darin gearbei-tet, leider sieht man nichts“, sagt der Autorleicht verschämt. Die Büsche und Sträucherwachsen nur auf den ersten Blick wild durch-

einander. Vor dem Hintergrund der angedun-kelten Backsteinwand, an der rote Rosen hoch-ranken, und der schmiedeisernen Bankergeben sie eine fast schon bohemienhafteSzenerie.

In dieser sprießenden Landschaft setzt sich De-gener auf die Bank, liest, macht sich Notizen,schreibt. Vorwiegend am Vormittag frequentiertder 62-Jährige diese Art des literarischen Schaf-fens, dann ist er alleine, am Nachmittag hat dieEinsamkeit ein Ende, weil sich die anderenHausbewohner blicken lassen. Wer die Vita desgebürtigen Berliners verfolgt, weiß, dass er denPolizeirock, der ihn ein ganzes Berufslebenlang kleidete, an die Wand gehängt hat, umhauptberufsmäßig in den Ruhestand zu tretenund sich ganz der schriftstellerischen Arbeit zuwidmen.

Der Gang in den KellerImmer häufiger geht Degener in den Keller: „Ichmuss meinen Nachlass ordnen“, sagt er. Darun-ter fällt auch der ganze Schriftverkehr mit be-kannten Größen wie etwa Böll, Grass, Kem-powski. Selbstverständlich kann einSchriftsteller im Alter das Schreiben nicht las-sen. In seiner Schublade liegen Exposés für einKinder- und ein Jugendbuch: „Die Kernfrage istdie Suche nach einem Verlag. Die Lektorenwünschen sich Themen, die international ver-

wertbar sind, die zumindest europäische Di-mensionen haben.“ Auch die Arrivierten müs-sen kämpfen, um veröffentlicht zu werden.„Problembücher“, sagt Degener, „sind nichtmehr ‚in‘. Spaß und Unterhaltung stehen imMittelpunkt. Ich selbst schreibe realistisch,während in der Literatur eine Flucht aus der Re-alität zu beobachten ist.“

Seine ‚Problembücher‘ beleuchten die Lebens-wirklichkeit junger Menschen. Einige von ihnensind in andere Sprachen übersetzt und auchverfilmt worden. Ganz groß kam Degener mit„Geht’s uns was an?“ (1981) raus: „Damit binich immer noch im Geschäft.“ Er erhält viel Postvon Kindern und Jugendlichen. Vor kurzem lagein Brief von einem belgischen Mädchen in derPost, sie sollte in der Schule über ihn referieren.„Man ist eine öffentliche Einrichtung“, sagt ernicht ganz ohne Stolz.

Nicht dem Zeitgeist nachlaufenAber auch ein Schriftsteller will Flexibilität zei-gen, in den von ihm selbst gesetzten Grenzenmit der Zeit gehen: „Ich versuche mich in einer

unterhaltsamen Thematik, ohne dabei auf dieseichte Schiene abzurutschen.“ Sein Beruf alsPolizist kam ihm in dieser Frage entgegen: „Ichmusste nicht immer dem Zeitgeist nachlaufen,weil ich einen Hauptberuf hatte.“ Aber eins istimmer gleich geblieben, die Motivation, die ihnzum Schreiben treibt : „Der Spaß an schönenDingen.“ Und den merkt man Degener an, wenner von seinem Gründerzeit-Schreibtisch auf-steht, durch seine gediegene Wohnung geht,über die 100 Jahre alten rotweiß-karierten Flie-sen im Flur schreitet und in die wild-romanti-sche Gartenlandschaft eintaucht.

Horst Martens

Volker W. DegenerGeboren: 1941 in BerlinArbeitsstipendium des NRW-Kultusministers: 1973,1978, 1990Bundesverdienstkreuz 19961978-1995, 1997-1998 NRW-Vorsitzender des Verban-des deutscher Schriftsteller (VS), seither Mitglied desLandesvorstandsInsgesamt 29 Kinder- und Jugendbücher, zuletzt„Benni, der Fensterspringer“, 2002

Der Spaß an schönen DingenInherne besucht Volker W. Degener, Hernes bekanntesten Schriftsteller

Jakobusweg nach Santiago deCompostela. Für sein bundesweiteinzigartiges „pilgerndes Kran-kenhaus“ erhielt Chefarzt Dr. Mat-thias Krisor jetzt den Lilly Schi-zophrenia Award.

Innovative gewaltfreie Konzepteim Umgang mit psychisch Kran-ken, - dafür steht seit 25 Jahrendas St. Marien-Hospital in Eickel.Jedes Jahr machen sich von dortPatienten als Pilgergruppe auf den

„Herner Modell“Offene Türen überall, gemischte Stationen, eine Delegiertenkonfe-renz der Patienten und viele, viele Begegnungen mit Angehörigen,Künstlern, Nachbarn: Als „Herner Modell“ für eine gewaltfreie Ge-meindepsychiatrie genießt das Psychiatrische Therapiezentrum desSt. Marien-Hospitals in Eickel bundesweite Wertschätzung. In die-sem Jahr feiert die Einrichtung ihr 25jähriges Bestehen.

Ab 1977 wurde das damalige Allgemeinkrankenhaus in eine psychia-trische Klinik umgewandelt, seit 1979 steht sie mit 135 vollstationä-ren Betten und 15 Tagesklinikplätzen unter der Leitung von Dr. Mat-thias Krisor. Das Therapiezentrum ist für die Pflichtversorgung inHerne zuständig. Zur Klinik gehören eine Medizinische Rehabilita-tionseinrichtung für psychisch kranke Menschen (16 Plätze), thera-peutische Wohngruppen und eine Institutsambulanz. Pro Jahr wer-den in Eickel rund 2.500 Patientinnen und Patienten betreut.

Alljährlich am 1. Sonntag im November lädt die Klinik zum „Fest der Gemeindepsychiatrie“ ein. Alle zwei Jahre findet das Gemeindepsychiatrische Gespräch statt, ein bundesweit beachteterFachkongress zur Entwicklung der gemeindepsychiatrischen Sozialpsychiatrie.

Kontakt:Dr. Matthias KrisorSt. Marien-Hospital EickelMarienstraße 244651 Herne02325-374-140

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Wanderer erinnern sichMittwochnachmittag, 16 Uhr. In derTagesklinik des St. Marien-Hospi-tals treffen sich zwölf Wanderer,um in Erinnerungen zu schwelgen.Weißt du noch, wie wir in der Kir-chenkapelle ein Lied anstimmtenund uns die Zuhörer fragten, vonwelchem Kirchenchor wir kämen?Gelächter. Und die Fremden, dieuns am Wegesrand fragten: Gehörtihr auch zum Sauerländischen Ge-birgsverein? Hihihi. Stolz steckt indieser Heiterkeit und das wunder-bare Gefühl, auf dem richtigen Wegzu sein. Die, die da wanderten,sind Psychiatriepatienten. Sie lei-den unter verschiedenen psychi-schen Erkrankungen, einige von ih-nen müssen mit schwerstenStörungen fertig werden. BeimKlönschnack am Tisch ist davon

kaum etwas zu merken. Wer istkrank, wer Betreuer? Hier sitzenMenschen, die gemeinsam einegute Zeit hatten.

Aufhören und immer wiederanfangenSeit 1996 schnüren Patientengrup-pen, begleitet von einem Ärzte-und Pflegerteam, die Wanderschu-he, um auf den Spuren des Heili-gen St. Jakobus den Jakobus-Pil-gerpfad zu vollenden. Er erstrecktsich über Köln durch Frankreich bisSantiago de Compostela am nord-spanischen Atlantik. Für die Men-schen aus Eickel - das „pilgerndeKrankenhaus“ heißt das: jedesJahr eine Wanderung vorbereiten,jedes Jahr im Sommer zehn bis zwölf Tage unterwegs sein, jedes Jahrknapp 200 Kilometer zurücklegen.Aufhören und wieder dort ansetzen,wo beim letzten Mal Schluss war.

Vom Kopf auf dieFüßePsychiatrisches Therapiezentrum St.Marien-Hospital in Eickel - Der Menschist nicht nur krank, wenn er krank ist

Vertrauen ins Leben Im Jahre 2006 werden sie vielleichtihr Ziel erreicht haben, wenn es ge-lingt, die Finanzierung des Jako-bus-Projekts zu sichern. Dr. Matthi-as Krisor, Chefarzt in Wanne-Eickelund geistiger Vater des Pilgerpro-jekts hat ein Credo: Der Mensch istnicht nur krank, wenn er krank ist.Auch ein erkrankter Mensch hatStärken, besondere Fähigkeit undden starken Wunsch nach Autono-mie. Der Jakobusweg gibt ihm dieGelegenheit, diesen Teil seinerPersönlichkeit zu leben. Er machtKrisors Idee von einer gewaltfreien,ganzheitlich orientierten Psychia-trie sichtbar, die die Eickeler Ein-richtung auch im gesamtendeutschsprachigen Ausland zu ei-ner Ausnahmeerscheinung werdenließ. In Eickel geht es nicht aus-

schließlich darum, welche Medika-mente wann genommen werdenoder was die Stimmen dem Kran-ken heute wieder einflüstern. InEickel geht es darum, dass dieKranken das Vertrauen in ihr Lebenzurückgewinnen. Eine große Her-ausforderung annehmen, für denErfolg trainieren, die Wanderungkulturell und logistisch vorbereitenund sie dann Schritt für Schritt be-wältigen, sich gemeinsam erinnern- diese ganzheitlichen Erlebnissewecken die natürlichen Heilungs-kräfte der kranken Wanderer. „Wirkonnten auf diesen Fahrten denMedikamentenverbrauch um biszu 50 Prozent reduzieren“, berich-tet Dr. Matthias Krisor, Chefarztdes Eickeler Therapiezentrums.Und ein Patient erzählt: „Ich habegar nicht mehr gewusst, dass ichein psychisches Problem habe.“

Susanne Schübel

Gemeinsam eine gute Zeit: Dr. Matthias Krisor (rechts) und Patienten im Gartendes St. Marien-Hospitals in Eickel.

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In dem markanten Zwillingsgebäu-de an der Eschstraße, in dem derVerlag Neue Wirtschafts-Briefe an-sässig ist, sind fast 200 Angestell-te tätig. Um einiges höher ist aberdie Zahl jener hoch qualifiziertenMitarbeiter, die nie oder selten inHerne auftauchen, aber für hoheVerkaufszahlen sorgen: 600 Auto-ren schreiben an dem Bestseller„Neue Wirtschafts-Briefe“ und anden vielen anderen Publikationenauf dem Gebiet des Wirtschafts-und Steuerrechts.

1947 wurde der Verlag gegründet,seine Geschichte ist wie die derjungen Bundesrepublik eine Wirt-schaftswundergeschichte. Als Frie-drich Wilhelm Schlenkhoff gemein-sam mit Dr. Otto Woßidlo und Dr.Karl Peter bei den englischen Be-satzern den Antrag auf Gründungeiner Firma einreichten, schüttel-ten diese den Kopf, allerdings nurvor Verwunderung. Die Briten wa-ren erstaunt über soviel Unterneh-mergeist. „In den Nachkriegsjah-ren waren solche Ideen etwasUnvorstellbares, denn es war keinLeichtes, eine Druckerei zu bekom-men, geschweige denn an Papier

heranzukommen“, erläutert derheutige Geschäftsführer Ernst-OttoKleyboldt die Verlagsgeschichte.Das risikobereite Trio hatte ein gu-tes Gespür für den Markt, und dieGeschichte arbeitete ihnen in dieHände: Die Währungsreform imJahre 1948 steigerte enorm denBedarf an juristisch-beratenden In-formationen.

Hohe Verkaufszahlen„Für den Erfolg sorgte der Lose-blatt-Charakter der ‚Neuen Wirt-schafts-Briefe’ – die Kunden konn-

ten die Daten systematisch able-gen und gezielt wieder finden“, er-klärt sich Kleyboldt die hohen Ver-kaufszahlen des Druckwerkes. Bisin die 90-er Jahre erreichte dieZeitschrift „Neue Wirtschafts-Brie-fe“ (NWB) eine Gesamtauflage von90.000 Exemplaren jährlich. Miteinem Konz und seinen viel ver-kauften „ganz legalen Steuertricks“lassen sich die Neuen Wirtschafts-Briefe und anderen Publikationennicht vergleichen: „Wir wendenuns an den Steuerprofi. Aber einerunserer Autoren, der viel bei unsgelernt hat, durfte auch für Konzschreiben.“ Zu den NWB-Autorenzählen Richter am Bundesfinanz-hof, Praktiker aus der Wirtschaft,Professoren – für jedes Gebiet dierichtige Fachfrau, der richtige Fach-mann.

50 Redakteure und Lektoren sor-gen sich um die inhaltliche Ausge-staltung, halten den Kontakt zuden Autoren, redigieren, formendas Programm. Für die Umsetzungdes 152-seitigen Verlagsverzeich-nisses sind die Abteilungen Her-stellung, Marketing und Kunden-service verantwortlich, unterstütztvon der internen EDV und demRechnungswesen. 300.000 Kun-den wollen betreut werden. Damitdie Angestellten motiviert ansWerk gehen, hat der Arbeitgeberals der erste in Herne ein Firmen-ticket für den ÖPNV eingeführt.Eine weitere Wohltat: Aus demWasserhahn fließt kohlensäurehal-tiger Sprudel.

Ernst-Otto Kleyboldt startete alsjunger Mann an der Eschstraßeund kletterte die Karriereleiterhoch. Als Schwiegersohn desGründers Schlenkhoff führt er dieFamilientradition weiter. Der Über-gang zur nächsten Generationscheint gewährleistet: Ludger Kley-boldt, ein Zwei-Meter-Riese mit ei-ner freundlichen Ausstrahlung,steht in der Startposition: „Der jun-ge Mann scharrt schon mit den Hu-fen“, sagt der Senior mit einemkleinen Schuss Ironie in dem beru-higenden Wissen, dass für die Zu-kunft alles klar ist.

Den Keller ausmistenLudger Kleyboldt ist promovierterVolljurist mit beruflichen Erfahrun-

gen in Anwaltskanzleien sowieVerlagen in Amerika, London,Hamburg und Frankfurt: „Ich kenneden Verlag von klein auf. Währendder Ferien wurde ich zu kleinerenArbeiten herangezogen. Unter an-derem musste ich den Keller aus-misten.“ Der Junior steht auch fürdie Moderne und damit für die for-cierte Verankerung des Verlages inder Multimedia-Welt. Schon jetztbietet NWB Dienstleistungen imInternet an, ist im Sortiment einbreites CD-ROM-Angebot enthalten- aber die Zukunft verlangt mehr.Ludger Kleyboldt will diese Grund-lagen ausbauen mit wöchentlichenMailing-Diensten, mit einer großenDatenbank, die online Wissen ser-viert, mit einer noch „höheren Ak-tualität“. „Das gesamte juristischeWissen soll dem Kunden zur Verfü-gung stehen – und wer ein Pro-blem hat, muss spätestens beimdritten Klick die Lösung haben.“Somit behalten der Loseblatt-Cha-rakter, das Systematische undÜbersichtliche, die Garanten desErfolgs, auch in einem neuen Jahr-hundert ihre Bedeutung.

Das Gelbe vom EiDie derzeitige Wirtschaftsflautekann den Menschen an der Esch-straße nicht erschüttern, der Se-nior zeigt sich zuversichtlich: „Wirhaben viel Schmalz darauf ver-wandt, neue Strategien auszutüf-teln“, zeigt sich der Senior zuver-sichtlich. Und der Junior, selbst-bewusst: „Die Zukunft liegt in derAufbereitung der Informationen.Im juristischen Bereich wurde nochnicht das Ei des Kolumbus erfun-den - und wir haben viel Know-howim Haus.“ „Das „Gelbe vom Ei“ –es wird in der Firmenfarbe symboli-siert – nimmt der Verlag ja schonfür sich in Anspruch.

Horst Martens

Verlag Neue Wirtschafts-BriefeEschstraße 22 / www.nwb.deGeschäftsführer: Ernst-Otto Kleyboldt

Zeitschriften und Informationsdienste,Loseblattwerke, Fachbücher, Softwareauf dem Gebiet des Steuer-, Wirt-schafts- und sonstigen Rechtswesens.

Klassiker: Neue Wirtschafts-Briefe,Wichtige Steuergesetze, BBK-Betriebund Rechnungswesen und Internatio-nale Wirtschafts-Briefe.

600 Autoren schreiben einen BestsellerDie Erfolgsstory des VerlagsNeue Wirtschafts-Briefe

Junior und Senior: Ludger und Ernst-Otto Kleyboldt vor den Verlagsgebäuden.

Krimi an der EschstraßeDer Verlag, der sich sonst strengan seine steuerrechtliche Aus-richtung hält, hat jetzt aus-nahmsweise einen Ausflug insBelletristische unternommen.Christopher Stahl, ein renom-mierter Autor von Steuer-Ratge-bern, hat einen Steuerberater-Krimi verfasst, der vor kurzembei NWB erschien. „TödlicheVeranlagung“ verspricht Spaßund Spannung und gilt als idea-les Geschenk für Mandantenund Steuerberater.

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„Ich kann mir gut vorstellen, inWanne-Eickel alt zu werden“, er-zählt Eckart Waage, Geschäftsfüh-rer der studio b music GmbH. Ek-kart Waage ist 42 Jahre alt,verheiratet, hat einen 15jährigenSohn und arbeitet dort, wo er lebt -in Wanne-Eickel. In seinen Träu-men wohnt er irgendwann in derZukunft vielleicht in Portugal, dortwo die Leute einen gewissen„spröden Charme ausstrahlen“.Doch die reale Welt ist hier imRuhrgebiet und wenn er schon hierist, holt er sich die Welt seiner

Träume eben nach Wanne-Eickel -ins studio b an die Fritz-Reuter-Straße. Dort darf der Geschäftsfüh-rer hin und wieder namhafte Starsbegrüßen - Robert Redford oderMagnum etwa. Genau genommenhandelt es sich um die bekanntendeutschen Stimmen der amerika-nischen Stars, aber als Wanne-Eickeler Unternehmen arbeiten die sieben Mitarbeiter des Studiosimmerhin bundesweit. Studio b

produziertFunkspots, Jin-gles, Trailer undHörspiele für Sender im gesamtenBundesgebiet und für namhafteKunden wie Fanta oder Coca-Cola.Doch nicht nur die Produktion hatsich das Studio zu Eigen gemacht.Zusätzlich entwickelt studio bIdeen und Konzepte, orientiert sichdabei am Hörer und berät seineKunden: „Wir sind mitunter Arztund Apotheker zugleich. Wir stel-len nicht nur die Diagnose, ver-schreiben die Tabletten, sondern

mischen und verkaufen sie auch“,sagt Eckart Waage. Bereits seit1990 führt Eckart Waage mit Karl-Heinz Blomann die Geschäfte derstudio b music GmbH. Für den Er-folg macht er auch den Standortverantwortlich: „Die Ruhrgebietlersind unkompliziert. Unsere Spra-che im Ruhrgebiet ist komprimiertund auf das Wesentliche be-schränkt. Das macht es uns leich-ter, auf Augenhöhe mit unseren

Kunden zu arbeiten“, erklärt er.Entstanden ist die Idee zu einerAgentur für Radiospots aus der Ar-beit mit dem Musikverlag „AufruhrRecords“. Der Musikverlag verfüg-te bereits über Produktionsmittel,die Mitarbeiter über professionel-les Know-how und so war der Wegzum Anbieter für „Text und Ton fürMedien“ geebnet. Seiner Passionfür die Musik räumte er bereits inden achtziger Jahren Priorität ein.Das Studium „Englisch undDeutsch für das Lehramt“ bricht erab, beginnt 1986 eine kaufmänni-sche Lehre bei „Aufruhr Records“und feiert als Mitglied der Band„Vorgruppe“ mit ambitionierterPop-Musik wahrnehmbare Erfolge.Mittlerweile ist er Geschäftsführerund beschreibt seinen Führungs-stil als „autoritär-demokratisch“.Das sei kein Widerspruch - imGegenteil: „Ich gebe zwar die Rich-tung vor, aber alle Kollegen habenein Mitspracherecht – auch undgerade die jungen Mitarbeiter, de-ren Ideen oft frisch und unkompli-ziert sind.“ Als lebensbejahenderund positiv denkender Mensch seier immer für neue Ideen offen, er-klärt er, eben so wie das Ruhrgebiet.

Sandra Anni Lang

studio b arbeitet auf Augenhöhe mit dem Kunden

Andreas Robitzky (Produktion) mit Geschäftsführer Eckar Waage im Aufnahmestudio (von links).

Geschäftsführer Eckart Waage holt diedeutschen Stimmen der Stars nach Wanne-Eickel

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„Als Kind war die Firma für michein Abenteuerspielplatz“, sagtChristian Stiebling (45), der an derJean-Vogel-Straße aufgewachsenist und aus den rückwärtigen Fen-stern seines Elternhauses auf dasReifenunternehmen seines Vaterschauen konnte.

Mit dem Geschäft verbinden denderzeitigen Geschäftsführer derReifen Stiebling GmbH nicht nurzahlreiche Kindheitserinnerungensondern auch die interessantenGeschichten seiner Eltern undGroßeltern. Alfred Stiebling sen.gründete 1929 die Dampf-Vulkani-sierungsanstalt an der Viktor-Reu-ter-Straße. Daraus ist ein florieren-des Unternehmen mit acht Nieder-lassungen im gesamten Revier ge-wachsen. Am Lkw-Reifengeschäftin der Region hat Stiebling mittler-weile einen Anteil von rund 30 Pro-zent, 200.000 Reifen verkaufenStiebling-Mitarbeiter pro Jahr.

Reifen und Ruhrgebiet„Wir können nur Reifen und Ruhr-gebiet“, sagt Stiebling in Anspielungauf eine bekannte Werbekampagne.Er kann aber auch „Deutschland“,denn mit 23 Branchenkollegen hater sich zu einem bundesweitenNetz unter dem Begriff „Team Rei-fen Union“ zusammen getan.

Tradition verpflichtetDass Christian Stiebling in die Fuß-stapfen seines Vaters trat, war kei-ne Selbstverständlichkeit. Derselbstbewusste Filius ergriff einenBeruf, der mit der angestammtenBranche wenig zu tun hatte. Er wur-de Journalist mit Stationen bei derWAZ, der Hamburger Morgenpost,dem NDR und dem Kommunalver-band Ruhrgebiet. Aber 1985 setz-ten sich Vater und Sohn zusam-men - der Senior hatte guteArgumente und überzeugte seinenFilius. „Back to the roots“, hieß esalso für den Journalisten.

Aber mehr als ihn der Verlust sei-nes „spannenden Berufs“ traurigstimmte, hatte ihn der Ausflug inandere Gefilde, der Blick über denTellerrand, beflügelt. Nicht von un-gefähr ist Christian Stiebling Vor-sitzender des Vereins „MichaelThiele - Hilfe zur Selbsthilfe“, dernach dem vor acht Jahren verstor-benen WAZ-Redaktionsleiter be-nannt wurde und sich Menschen inNot widmet.

Arbeit mit MenschenAuch die starke Marketing- undKundenorientierung ist ein Über-bleibsel aus der Journalistenzeit:„Die Arbeit mit Menschen machtviel Spaß.“ Die zentrale Botschaftan seine Kunden lautet: „Wir küm-mern uns um alle Reifenbelange.“Vor allem in der Sparte der LKW-Kunden, die 50 Prozent des Um-satzes einspielt, macht das Ange-bot Sinn. Lastwagen mit komplettenWerkstätten rücken an und sorgendafür, dass bei den großen Fahr-zeug-Parks alles rund läuft. Teil-weise werden auch die Werkstät-ten der Großkunden in Eigenregiebetrieben. Ähnliche Rundum-Ab-machungen gibt es mit den Unter-nehmen des ÖPNV. Linienbusseaus dem gesamten Revier bezie-hen Reifen der Herner Firma.

Zu wenig ProfilChristian Stiebling, verheiratet undVater zweier Söhne im Alter vonzehn und zwölf Jahren, setzt privatauf das menschliche Fortbewe-gungsmittel: Täglich läuft er inHolthausen eine Strecke von achtKilometern. Wenn er hingegen aufden Straßen dieser Stadt unter-wegs ist, kann er es nicht lassen.Er muss den Autos einfach auf dieReifen schauen. Und sein Urteilkönnte auch auf viele Menschenzutreffen: „Sie zeigen manchmalzu wenig Profil.“

Horst Martens

„Der schönste Abenteuerspielplatz“Reifen Stiebling: Ein Herner Traditionsunternehmen zeigt Profil im Revier

Reifen Stiebling GmbHJean-Vogel-Straße 10-12Gegründet 1929Acht Niederlassungen, über 130 Mitarbeiter (zwölf Auszubildende)Service für Lkw-Fuhrparks und Leasing-Flotten (PKW und LKW)Fünf mobile MontageeinheitenProduktion von runderneuerten Lkw-ReifenZertifiziert nach DIN ISO 9001Autoteile-Shop

www.reifen-stiebling.de

nigungsteams werden zusätzlichzwei Stadtreiniger mit ihrem Fahr-rad unterwegs sein. Speziell in denbeiden Fußgängerzonen und eini-

gen Ortskernen sollen sie einsam-meln, was Schmutzfinken hinter-lassen haben.

Mit ihr können die Mitarbeiter dasWildkraut, wie mit einem Rasen-mäher, „abrasieren“.

Per Pedes durch die ZonenDoch trotz des Einsatzes von hoch-technischem Gerät kann auf diereine Handarbeit nicht verzichtetwerden. Neben den erwähnten Rei-

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Wenn in der Stadt Schmuddelek-ken entstehen, regt sich schnellUnmut in der Bevölkerung. Derverantwortliche Betrieb für dieReinigung und Entsorgung willsich noch mehr ins Zeug legen undden Bürgern eine saubere Stadtpräsentieren. „Um die Straßenrei-nigung noch weiter zu optimieren,brauchen wir eine schnelle Ein-satztruppe und Teams, die vor Ortdie Bedingungen aus dem Effeffkennen“, gibt Bernd Westemeyer,Chef von entsorgung herne, dieRichtung vor.

Demnächst saust zum Beispieleine „Expressreinigung“ durch dieStadt, ein Auto in einem frischenGelb, das innerhalb von 24 Stun-den dort eingreift, wo aufmerksa-me Menschen schmutzige Stellenentdecken. Für das Fahrzeug derschnellen Einsatztruppe wird nochein passender Name gesucht (sie-he Kasten).

Die neuen ReinigungsteamsEine Optimierung der Arbeitsab-läufe soll durch die Bildung vonvier Reinigungsteams geschaffenwerden. Neu ist: Diese Teams wid-men sich gezielt ihrem Stadt-Be-zirk (Herne-Mitte, Sodingen, Wan-ne, Eickel) und sind auch direkteAnsprechpartner für die Bürger.

Ein Bezirks-Team setzt sich auf fol-gende Weise zusammen: EineGroßkehrmaschine mit einem Fah-rer und einem Stadtreiniger säu-bert das Gros der Fahrbahnen. EineKleinkehrmaschine sowie ein Keh-richtsammelfahrzeug mit einemTeamleiter und vier Stadtreinigernnehmen alle übrigen Flächen insVisier, zum Beispiel kleine Wohn-straßen, Parkplätze oder Radwege.

Möglich wird dies alles erst durchden Einsatz modernster Logistik,zusätzlich angeschaffter Kehrma-schinen und der technischen Auf-rüstung der Fahrzeuge. So wurdez.B. eine Maschine zur Beseitigungvon Wildkräutern angeschafft.

In jedem Stadtteil ein EinsatzteamDas Kommunal-Unternehmen entsorgung herne will die Straßenreinigung weiter optimieren

Name gesucht!

entsorgung herne ruft zum Wettbewerb auf!!!

Ab August diesen Jahres soll mit unseremneuen Fahrzeug (siehe Foto) zusätzlich imHerner Stadtgebiet aufgeräumt werden.„Heute angerufen, morgen beseitigt“, un-ter diesem Motto bietet entsorgung herneeinen Service an, den Herner Bürger inAnspruch nehmen und verschmutzte Flä-chen melden können (Telefon-Nummerwird noch bekannt gegeben). Alle Hernerkönnen sich an diesem Wettbewerb betei-ligen.

Einsendeschluss ist Dienstag, 26. August.

Der Gewinner erhält eine Digitalkamera,sein Name steht in der nächsten Ausgabevon „inherne“. Ferner werden unter allenEinsendungen 50 Dankeschön-Preiseausgelost. Namensvorschläge bitte sen-den an: entsorgung herne / Stichwort:Wettbewerb / Postfach 10 17 79 / 44 607 Herne.

Straßenreinigung ist, wie mansieht, ein ausgeklügeltes System -und nicht umsonst zu haben. ZurZeit beträgt die Gebühr 3,20 € jeFrontmeter jährlich bei einer wö-chentlichen Reinigung. Wird dieStraße öfter gereinigt, vervielfachtsich die Gebühr.

Eigentümer in der PflichtDoch die Mitarbeiter von entsor-gung herne sind nicht für die Be-seitigung jedes Schmutzes zustän-dig. Für die Gehwegreinigung istnach wie vor jeder Grundstücksei-gentümer verantwortlich. In derPraxis bedeutet das, mindestenseinmal pro Woche, an Schmuddel-ecken sicher des öfteren, muss vordem Grundstück der Gehweg vonKehricht und Wildkräutern befreitwerden.

Straßenreinigung durch entsorgung herne

50 Mitarbeiter / 24 Fahrzeuge

Fahrbahnen: Reinigung 1- bis 5-mal wöchentlich:

1.200 km/ Woche

Gehwegkehrmaschinen: 1-mal wöchentlich

300 km/Woche

Handreinigung: Pro Woche 475.000 qm oder

62 Fußballfelder.

Gebühr pro Frontmeter Grundstück:

3,20 Euro jährlich.

Trendmaster ist eine HernerMarktforschungsfirma, die sich er-folgreich etabliert hat und sogar inder Landeshauptstadt DüsseldorfBeachtung fand. Ute Schäfer, Mini-sterin für Schule, Jugend und Kin-der, zeichnete die smarten Unter-nehmerinnen und Unternehmermit einem Sonderpreis aus.

Das Besondere: Die unterneh-mungslustigen Gründer von Trend-master sind Schüler des Haranni-Gymnasiums, die sich speziell fürden „Junior“-Wettbewerb des Insti-tuts der deutschen Wirtschaft inKöln zusammen getan haben. „Diemeisten von uns hatten Sozialwis-senschaften als Leistungskurs “,sagt Marketing-Chef Uli Krämer,„das hat enorm geholfen.“ MitAusnahme eines auffallend niedri-gen Stundentarifes funktioniert dieFirma wie jedes andere Unterneh-men der freien Wirtschaft - mitVorstandsvorsitzendem, Aktien,Hauptversammlungen, Geschäfts-berichten und richtigem Geld.

Markt und MeinungGymnasiasten erforschen Trendsmit eigener Firma

Bekanntheitsgrad testenDie Jung-Unternehmer, die sich aufUmfragen zum Betriebsklima undzum Kundenservice spezialisier-ten, hatten ein paar spannendeKunden an der Angel. Ein Kreditin-stitut ließ in Erfahrung bringen, wieseine Dienstleistungen ankom-men, ein Augen-Optiker seinen Be-kanntheitsgrad testen, eine Kirchedie Gestaltung des Gottesdienstesbeurteilen. Krämer: „Wir liefern dieFakten wie die Profis, bis zu 700Leute können wir einbeziehen.“

75 Aktien zu je 10 Euro wurden inden Umlauf gebracht, derzeitzeichnet eine Aktie mit 15 Euro -das ist der Wert, der sich aus derFirmenbilanz ergibt. „Nach demProjektabschluss lösen wir unsauf“, sagt Uli Krämer, „um unsdann wieder neu zu gründen. Wirhoffen, dass alle Aktionäre ihrenGewinn bei uns investieren.“

www.trendmaster-online.deDie smarten Unternehmer des Haranni-Gymnasiums.

WAZ

Aus Liebe zum Kindertheater„Tigerpalast“ öffnet ab September jede Woche

den. Doch sind die Kleinen nichtauch die härteren Kritiker? „Derwirkliche Unterschied liegt in derWahrhaftigkeit des Publikums. Erwachsene gucken auch noch

hin, wenn’s uninteressant ist. Undwenn man den Kindern etwas er-zählt, woran man selber nichtglaubt, klappt es auch nicht.“ SeinErfolgsgeheimnis verrät der HernerKünstler gern: „Das Geheimnisliegt in der Liebe – zu den Kindern,zum Stück, zum Erzählen.“Bisher liefen alle zwei Wochen

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Leben, Liebe, Leidenschaft – fürBernd Staklies ist es das Kinder-theater, sein Kindertheater: der„Tigerpalast“ im Heisterkamp. Für kleine Tiger ist es wohl wirk-lich ein Palast, die gemütlicheSchaubude, die Bretter, die dieKinderwelt bedeuten.

Wenn Bernd Stadklies sonntagsvormittags die Bühne betritt,taucht der Zuschauer in eine ande-re Welt hinein. In eine Welt vollPhantasie, eine Welt gesehen ausKinderaugen. „Ein Stückchen Ur-laub“, hat es ein Besucher mal aufden Punkt gebracht.

Robinson mit EigenlebenÜber ein Jahr hat Bernd Staklies anseinem aktuellen Stück „Robin-son“, einem Puppentheater, ge-schrieben. Er nimmt die Kinder mitzu Robinson auf sein Floß und zuFreitag, seinem Freund. „Robinsonist wunderschön“, fast zärtlichführt er die Bewegungen der Puppemit wirrem Haar, unrasiertem Ge-sicht und zerfetzter Kleidung:„Mein Robinson hat ein Eigenle-ben.“ Was Zuhause ist, die Hei-mat, ist Thema des Stückes: „An-sonsten ein ganz witzigesKindertheater.“ Witz, Komik –Clown hat der passionierte Schau-spieler gelernt.

Der UnterschiedDer ehemalige Lehrer, Straßen-künstler, Schauspieler und Regis-seur hat nicht nur für seine Puppenein gutes Händchen. Die Kinderfinden sein Theater toll, verstehendie Sprache des „Tigerpalastes“.Der Herner hat sich bewusst fürdas Theater für Kinder entschie-

Vorstellungen auf der Kindertheat-erbühne im Heisterkamp. Für dieZukunft plant Bernd Staklies Thea-ter, Lesungen und andere musi-sche Aktionen für Kinder – an jedem

Sonntag um 11 Uhr im Heister-kamp. Jetzt geht der Tigerpalast indie Sommerpause. Am drittenSonntag im September beginntdann die neue Spielzeit.

Informationen zum Programm:Tel. 02325 / 35632

Stefanie Kurkamp

Figuren mit Eigenleben: Freitag und Robinson

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das sein Lieblingsbuch vorstelltund etwas daraus vorliest, wird einechtes Inselkind und bekommt ei-nen Edelstein geschenkt! Ist dochklar, dass alle echte Inselkinderwerden wollen!

2. LesefreundeParadiesisch ging es über vieleWochen auch in den Klassen 1bund 4c der Grundschule an derSchillerstraße zu. Dort wollten dieErstklässler auf eine Reise in dieBücher gehen, doch wer konnte ih-nen dabei helfen? Die Antwort ga-ben die Lehrerinnen Angelika Ber-heide und Kirsten Hanckmann: dieViertklässler. Eigentlich sollten dieErstklässler den Viertklässlern jaim Förderunterricht aus ihren Fi-beln vorlesen, doch das wurdebald superlangweilig. Aber als dieViertklässler ihre Lieblingsbücher

Wenn Palmen fliegen könnenVom Abenteuer, in der Schule lesen zu lernen

Schmökermäuse, Leselöwen und Bücherwür-

mer, aufgepasst! Der große Lese-Wettbe-

werb der Zeitschrift „inherne“ ist beendet.

Die Grundschulen Schulstraße, Schillerstra-

ße und Diedrichstraße dürfen sich über drei

pickepackevolle Lesekisten freuen!

Wo ist unsere Insel? Schülerinnen und Schüler der Klasse 2a der Grundschule Schulstraße blättern mit ihrer Lehrerin Barbara Skratek in einem Atlas.

1. Lese-InselAlicias Lieblingsinsel hat einenWasserfall, Muscheln, Sand, Papa-geien, einen Sonnenschirm undeine Tasthöhle, die man richtigfühlen kann. Die Insel heißt „Lese-Insel“ und liegt in der Klasse 2ader Grundschule an der Schulstra-ße. Auf dem Eiland mitten in Hernegibt es nicht nur Kinderbücher,sondern auch Lexika, die gerne an-geschaut werden. „Wir haben vieleBücher, mindestens für ein Jahr“,freut sich Alicia, und auch ihreKlassenkameradin Leonie findetdie Insel toll: „Wenn es in der Klas-se laut ist, ist es auf der Insel leise.Unsere Insel ist so schön wie einechter Urlaub“, schreibt Leonie (8).Eingerichtet hat die Lese-Insel dieGrundschullehrerin Barbara Skra-tek. Sie verrät auch das schönsteGeheimnis der Insel: Jedes Kind,

WAZ

Lese-Zelt war es eng, aber sehr ge-mütlich, warm und so schön, dassAdrienne (4) auf ihren Zettelschrieb: „Lesen ist ein Paradies!“

3. BibliothekWeil es lange Jahre an ihrer Schulekeine Schülerbücherei gab, be-schlossen die Schülerinnen undSchüler der Grundschule Diedrich-straße: „Eine Bücherei muss her!“Erst besprachen sie intensiv, wasalles zu einer Bücherei gehört. InArbeitsgruppen kümmerten siesich um Regale, Bücher und Com-puter. Was es mit Ausleihe undAusweisen auf sich hat, ließen siesich in der Stadtbücherei erklären.„Dann haben wir unsere Büchernach dem Alfabet sortiert. Das wa-ren leider nicht so viele,“ schrei-ben die Lehrer Renner und seineBücherei-Kids. Nicht traurig sein, -eine tolle Lesekiste ist jetzt auchauf dem Weg zur Diedrichstraße.

Susanne Schübel

vorstellen und daraus vorlesendurften, wurde es richtig span-nend. Bibi Blocksberg, Hexe Lilli,Mama Muh und Papa kocht hießendie ausgewählten Titel. Sie wurden

genau untersucht, ob sie für dasVorlesen wirklich geeignet waren.Dann machten die Vorleser einpaar Lese-Übungen, damit am Vor-lesetag auch alles wirklich glattgeht. Schließlich kam der Tag, aufden alle warteten. Im kuscheligen

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Mit Büchern Freunde werden: Schülerder Klassen 1b und 4c der Grundschulean der Schillerstraße.

Crange mit Kinderaugen

Soooo viel Phantasie! In den buntesten Farben malten, schnibbeltenund klebten die kleinen Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseresKreativwettbewerbs ihr Bild von der schönsten Zeit des Jahres, derCranger Kirmes. Wer darf sich auf den Briefträger freuen? Hier sinddie Namen unserer Preisträger:

Platz 1 - eine Extravorstellung des Herner Puppentheaters „Pappmo-bil“ im „Tigerpalast“: Klasse 3a der Grundschule Berliner Platz

Platz 2 - je ein Bummelpass nach Wahl:Sam Baron (10), Vinckestraße 66 | Alica Baron (10), Vinckestraße 66Lisanne Baron (12), Vinckestraße 66 | Rebekka Hartkopf (10), Mont-Cenis-Straße 644 | Jan Opala (11), Stöckstraße 19

Platz 3 - eine Familienkarte für das „Wananas“:Julia, Kai und Bianca Klonek, Viktor-Halstrick-Straße 82.

Buchpreise gehen an: Lisa Berse (12), Mülhauser Straße 65 |Jill Gast (8), Brunnenstraße 36b | Kim-Joelle Gottwald (2), Röhlinghau-ser Straße 79 | Christin Hodok (8), Im Erlenkamp 20 | Sandra Jankows-ki (8), Jean-Vogel-Straße 11 | Andrea Rüping (9), Bergstraße 24 | Corin-na Rüping (11), Bergstraße 24 | Katrin Schröder (8), Neustraße 69

SASOL

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Impressum

Herausgeber: Stadt Herne und Stadtmar-keting Herne GmbH (smh) in Kooperationmit der WAZ

Redaktion: Fachbereich Presse und Kommunikation der Stadt Herne, HorstMartens (Redaktionsleiter), Jutta Daniel(v.i.S.d.P.), JoumalistenBüro Heme, Susanne Schübel (Schlussredaktion)

Fotos: Kirsten Hoffmann, Thomas Schmidt(Fachbereich Presse und Kommunikationder Stadt Herne), Sandra Anni Lang, BerndHübner, Stefan Kuhn (press image), HansBlossey, Andreas Schröder, Holger Wenn-rich, Barbara Skratek, Angelika Berheide

Gestaltung: Jochen Kliß, StadtmarketingHerne

Druck und Vertrieb: WAZAuflage: 46.500 Exemplare

Redaktionsbeirat: Stadt Herne, Stadtmar-keting Herne GmbH, entsorgung herne,Bäder GmbH, Herner Gemeinnützige Woh-nungsbaugesellschaft, Herner Sparkasse,Revierpark Gysenberg, Stadtwerke HemeAG, Straßenbahn Herne-Castrop-RauxelGmbH, Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH, Wirtschaftsförderungsge-sellschaft Herne, WAZ Medien Service Herne

Redaktionsanschrift: Stadt Herne, Fachbe-reich Presse und Kommunikation, Redak-tion Inherne, Postfach 101820, 44621 Her-ne, Tel. 023 23/16-27 33, E-Mail: [email protected]

Anzeigen: WAZ Herne, Tel. 023 23/95 26 24,Hartmut Walter Stadtmarketing Herne GmbH, Tel. 02 23/925-311

Inherne erscheint viermal jährlichNächste Ausgabe: November 2003

Leserbriefe

Ich halte unser Stadtmagazin vom Inhalt her fürsehr interessant und auch für gut aufgemacht.Leider vermisse ich aber manchmal auch die Er-wähnung der Schwachstellen in Herne. ... Zuguter Letzt habe ich auch noch einige Wünsche.Wie wäre es in der nächsten Ausgabe mit einemArtikel darüber, was alles für Aktivitäten in denSommerferien möglich sind. Mein zweiterWunsch wäre ein Artikel, wie Kommunalpolitikbetrieben wird.

Melanie Reich-Kassens

Ich kann nur sagen ‚Congratulations‘, denn ichfinde die Idee eines solchen Magazins ausge-sprochen gut und zeitgemäß und glaube, dasses allen Altersgruppen entspricht. Selbst Altein-gesessene finden sicherlich viele interessanteNeuigkeiten, weil es in jüngerer Zeit doch vie-lerlei an Innovationen in unserer Stadt gegebenhat. Da ich persönlich längere Zeit im Ausland(London) und anschließend in anderen Städtenvon NRW zugebracht habe, ist mir die HernerStadtgeschichte seit dem Ende des 2. Weltkrie-ges (das ich als Kind in den Herner Bunkern inall seinen schlimmen Einzelheiten erlebte) lei-der nur abschnittsweise bekannt. Aber nun, wodas herannahende Alter einen wieder zu denWurzeln treibt, scheint es mir so, dass sich inHerne trotz einschneidender Veränderungen,wie z.B. der Nachkriegsaufbau und der Zuzugvon Bürgern aus aller Herren Länder, dann dasgroße Zechen- und Industriesterben und demzufolge die Suche nach neuer Identität für dieganze Region, stabile Grundlagen gebildet ha-ben.

Anneliese Masurowski

Nach einigen Ausgaben „inherne“ möchte ichsagen, uns gefällt unser Stadtmagazin. Außer-dem wohnen wir gerne in Herne, gerade derSommer bietet doch viel Abwechslung. Köstlichhaben wir uns amüsiert bei der VolksbühneKörner und ihrer ,,Kaktusblüte“ im Saalbau. In unsere Museen kann man gar nicht oft genug gehen. Und unsere Biergärten habenschon fast bayrisches Flair, aber am meistenfreuen wir uns auf die längste Theke in Hernebeim Boulevard Elementar. Und die Cranger Kirmes ist sowieso das Größte.

J. Schnittker, Herne

Als engagierter Radler freut man sich über je-den Versuch, die Lust am Radfahren zu wecken.In diesem Sinne war Ihr Artikel in der Ausgabe4/2003 lobenswert. Er erwähnt aber richtig,dass sich Herne - trotz Runden Tisches und eini-ger guter Ansätze - nicht zu den fahrradfreund-lichen Städten zählen darf. Dazu tragen die vie-len unsäglichen Radwege bei, die in IhremBeitrag auch noch als Spaßfaktor angeführtwerden („ 47,5 km als Radwege an Straßen“). Diese waren mehrheitlich schon immer für vieleRadfahrer eine Zumutung und entsprechennicht der neuen Straßenverkehrsordnung. ...Wenn ... das Radfahren alternatives Verkehrs-mittel werden soll, das zügiges Fahren ermög-licht, dann muss die Straße auch den Radlernzur Verfügung stehen. Deshalb: Weg mit denSchildern, die zur Benutzung ungeeigneter Rad-wege zwingen! Mit Radfahrstreifen/Schutzstrei-fen für Radfahrer kann die Straße für Radler si-cherer gemacht werden. Und wer sich auf derStraße unsicher fühlt, darf lt. Straßenverkehrs-ordnung „andere Radwege“ weiter benutzen.

Helmut Thielmann

Ich finde auf Seite 11 das Bild mit der Fassa-denbegrünung tadelnswert. Ganz davon abge-sehen, dass es mir nicht gefällt, sollten SieNachmachenden auch empfehlen, wie man dieBewachsung wieder vom Mauerwerk entfernt,wenn dieses durch die Ranken undicht gewor-den ist. Es gibt hier also zwei Seiten. Ich weißwovon ich spreche. Ansonsten macht weiter so.

Fritz Schöning

Die Redaktion von „inherne“ freut sich über je-den Leserbrief. Bitte wenden Sie sich per E-mailan [email protected] oder per Post an„Redaktion Stadtmagazin, Rathaus Herne, Frie-drich-Ebert-Platz 2, 44623 Herne“

Aus Platzgründen kann nur eine repräsentative Aus-wahl an Leserbriefen erscheinen. Die Redaktion be-hält sich Kürzungen vor. Anonyme Schreiben werdennicht berücksichtigt.

Die Preise sind nicht mehr heiß

„inherne“ verlost, wie angekündigt, unterden Leserbrief-Schreibern zwei Preise: DenRoman „Die Rückkehr des Tanzlehrers“ vonHenning Mankell hat Melanie Reich-Kassensgewonnen. Die CD „American Life“ von Ma-donna geht an J. Schnittker. Die Redaktionwünscht viel Spaß beim Schmökern undbeim Madonna-Hören!

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Schnell und unbürokratischDie Hotlines der Stadt

für alle Telefonnummern gilt die Vorwahl: 02323

Telefonzentrale . . . . . . . . . . . . . . .16-0

Bürgertelefon . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 16(Anregungen, Beschwerden)

Zentrale Auskunft . . . . . . . . . . . . .16-16 09Wahlen

Bürgerberater . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 15Herne-Mitte/Sodingen

Bürgerberater . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 17Wanne/Eickel

Umwelttelefon . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 18(Luftverschmutzung, wilde Müllkippen)

Öffentliche Ordnung . . . . . . . . . .16-16 32und Verkehrsüberwachung

Einwohnerwesen . . . . . . . . . . . . .16-16 33(Personalausweise, Reisepässe, Meldeange-legenheiten)

Standesamt . . . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 34

Rentenversicherung . . . . . . . . . .16-16 35

Ausländer- . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 36angelegenheiten

Fahrerlaubnisse, . . . . . . . . . . . . . .16-16 39KFZ-Zulassungen

Schulische . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 40Angelegenheiten

Kultur/Veranstaltungen . . . . . . . .16-16 41

Stadtbücherei . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 42

Soziale Hilfen . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 50

Jugend und . . . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 51Familie

Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 52

Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 53

Stadtplanung . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 61

Katasterauskünfte . . . . . . . . . . . .16-16 62

Bauberatung/ . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 63Denkmalschutz

Straßenbau und . . . . . . . . . . . . . .16-16 66-unterhaltung, Stadtentwässerung, Verkehrsplanung und –lenkung

Stadtgrün . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 67

Abfall- und . . . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 70Wertstoffberatung

Sperrmüll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16-16 71

Reinigung der Standorte . . . . . . .16-16 80von Wertstoffcontainern (Papier, Glas)

Reinigung städtischer . . . . . . . . .16-16 85Gebäude

Wohin gehen Menschen, wenn ihr Reisepass abgelaufen ist oder ein neues Auto zugelassen werden soll? Eigentlich doch zum Einwohneramt oder zum Straßenverkehrsamt. – Falsch!

Die Stadtverwaltung hat umgebaut. Die Dienststellen sind neu zu-sammengesetzt worden und heißen jetzt Fachbereiche. Aber nicht nurder Name hat sich geändert, denn das wäre Etikettenschwindel. ÄhnlicheAufgaben sind in den neuen Organisationseinheiten nach bürgernahenGesichtspunkten zusammengelegt worden. Somit kann die Verwaltung inZukunft ihre Aufgaben effizienter erfüllen. Was zum einen dem städti-schen Haushalt und zum anderen dem Bürgerservice zu Gute kommt.

Bei der Strukturreform ist beispielsweise das Straßenverkehrsamt völligaufgelöst worden. Dabei ist sicherlich gerade diese Dienststelle den mei-sten Einwohnern als Bestandteil der Stadtverwaltung bekannt. Wer jetztaber meint, es gäbe in Zukunft keine „Knöllchen“ mehr, der liegt falsch.

Die Aufgaben der Straßenverkehrsbehörde werden nun von den Fachbe-reichen Bürgerdienste (Fahrerlaubnisse und KFZ-Zulassungen), Öffentli-che Ordnung (Verkehrsüberwachung) sowie Tiefbau und Verkehr (Ver-kehrslenkung) wahrgenommen. Andere Teile der Verwaltung, wie zumBeispiel die Müllabfuhr oder die Bäder, sind in privatrechtliche Betriebs-formen umgewandelt worden.

Durch diese und andere Aufgabenumverteilungen, die einen Großteil derStadtverwaltung betreffen, haben sich einige Änderungen bei den Hotli-nes der Stadt ergeben. Der Kasten unten enthält die neuen Rufnummernmit den zugehörigen Aufgaben. Mit diesem „heißen Draht“ zur Stadtver-waltung bieten die städtischen Dienststellen weiterhin den gewohntenService. Dieser Zugang zur Kommune garantiert schnelle und unbürokra-tische Hilfe.

Christian Matzko

Ämter heißenjetzt FachbereicheBesserer Bürgerservice durch Umbau der Stadtverwaltung

Lösungszahl:

Einsendeschluß: Freitag, 20. August

In eigener Sache

Liebe Leserinnen und Leser,„Inherne“ erscheint mit dieser Ausgabe mit einem neuen Gesicht. Wie gefällt Ihnen unserneues Erscheinungsbild?

Wir würden gerne wissen:Was finden sie daran gut oder schlecht? Gibt es etwas, das wir verbessern können? Wir freuen uns auf ihre Rückmeldung.

Vielen Dank im Voraus.Ihre Stadtmarketing Herne GmbH

Aus dem Redaktionsalltag

11-Uhr-Konferenz. Chefredakteur von Amts-wegen hat anlässlich seines 60-jährigenDienstjubiläums ein Fläschchen Kellergeisterspendiert und erzählt von alten Zeiten: „Damalsstanden wir vor dem Nichts. Nicht einmal Blei-stifte gab es. Die Buchstaben für meine ersteReportage über die Herner Sparkassen- und Girojugend musste ich noch selbst aussägen.“„Gott sei Dank können wir heutzutage auf demPC arbeiten,“ versucht Jungredakteur Schlöns-ke die peinliche Situation zu retten.Auf der Stirn des Chefs bilden sich zwei steileFalten, die ihm das Aussehen einer debilen Fle-dermaus verleihen: „Ach, auf dem WC treibtsich der junge Herr den lieben langen Tag he-rum und die brisanten Themen liegen unbear-beitet auf der Straße. Bis morgen mittag legt ermir eine schneidige Reportage vor, die die Pro-bleme in unserer Stadt ordentlich geisselt.“ „Wie wärs mit einer Story über das neue öku-menische Schnarchlabor in der KünstlerzecheUnser Fitz?“, will Dr. Schnacke dem in sich zu-sammengesunkenen Schlönske beispringen. „Wo bleibt denn da der sozialkritische Ansatz,Sie Schlauberger?“ bringt von Amtswegen un-seren Archivar schroff zur Raison. Schlönske hat die Kontrolle über seinen Blut-druck inzwischen zurückerlangt: „Vielleichtkönnten wir was über das wachsende Öko-En-gagement junger Menschen bringen, Euer Gna-den. Überschrift: ‚Immer mehr Nachwuchstrin-ker engagieren sich bei der KrombacherRegenwald-Kampagne‘, Unterzeile: ‚BaukauerJung-Feuerwehr schafft drei Quadratkilometerin einer Woche‘„“. „Na also, es geht doch!“ gibt unser Chefredak-teur lachend grünes Licht. Sichtlich erleichterterheben wir unsere Gläser, wohl wissend, dassdie Stimmung schon sehr bald wieder umschla-gen kann.

PW

Haben ganze Arbeitgeleistet: Jungfeuerwehrleuteretten drei Quadratki-lometer Regenwald.

Mitmachen und gewinnen!

Die Lösungszahl des Gewinnspiels in der letzten Ausgabevon „inherne“ lautet 108. Gewusst hat es Silvia Eitner (Bildrechts). Ihr Preis: ein Candlelight-Dinner für zwei Personenim Parkrestaurant. Den Preis übergab Holger Wennrich, Geschäftsführer der Stadtmarketing Herne GmbH.

Preisrätsel inherne Nr. 5

Addieren Sie die Seitenzahlen, auf denen Sie die Bildausschnitte (unten) finden. Die Summe ist die gesuchte Lösungszahl!

Attraktive PreiseEinen dieser interessanten Preise können Sie gewinnen, wenn Sie die richtige Lösungszahl einsenden.

• 3x2 Eintrittskarten der Stadtwerke für „Night of Glory“ – Liebesgrüße aus Moskau - des 6. Europäischen Klassik-Festivals Ruhr

• Ein exklusives Schreibset von Cerutti 1881 der Sparkasse• Ein Geschenkgutschein der Stadtparfümerie Pieper im Wert von 20,- Euro• 5x2 Karten für das Lago• 10x1 Schirm mit Herner Motiven• 5x2 Karten für das Familienbad Wananas

Bitte ausschneiden und auf eine Post-karte aufkleben oder in einem fran-kierten Briefumschlag senden an:

Stadtmarketing Herne GmbHInnovationszentrum Westring 303 44629 Herne

Bittefreimachen

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FFFeeeiiieeerrrnnn iiimmm PPPaaarrrkkk

Verehrte Gäste,

auch auf der CRANGER KIRMES vom 01. -10. Augustund auf dem BOULEVARD WANDELBARvom 28. August bis 6. Septembersind wir mit unserer Gastronomie „STADTGARTEN“wie immer mit familienfreundlichen Preisen für Sie da.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Hans Ulrich van DillenGeschäftsführer

Parkhotel62 komfortabel eingerichtete Zimmer und Suiten inmitten des schönen und ru-higen Stadtgartens in Herne. Die absolute Ruhe und der Blick von allen Zim-mern in die Natur, sorgen für Entspannung und frische Kraft.Tagungs- und Konferenzräume bis 100 Personen. Selbstverständlich sind unse-re Häuser behindertengerecht eingerichtet.

Telefon 0 23 23/9 55-0 · Fax 0 23 23/9 55-2 22 · www.parkhotel-herne.de

ParkrestaurantGenießen Sie unsere Küche im bezaubernden Ambiente unseres Restaurants.Vielfalt und Abwechslung gehören zu unseren kulinarischen Prinzipien. Qua-lität ist für uns keine Frage des Preises. Fordern Sie uns! Wir sind an 365 Ta-gen im Jahr für Sie da. Wählen Sie – ganz nach Gusto – zwischen Wintergar-ten, Terrasse und Restaurant (Räumlichkeiten für 150 Personen).

Telefon 0 23 23/9 55-3 33 oder - 3 34 · Fax 0 23 23/9 55-2 30

Treppchen im Park„Der Treff “

Für den gepflegt klassischen Umtrunk, mit frisch gezapftem Bier und herzhaf-tem Essen. Hier finden alle ihren Platz im stilvoll rustikalen Ambiente. Im Sommer Biergarten mit Grillküche. Telefon 0 23 23/9 55-4 00

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Großveranstaltungen: Tagungsforum im Kulturzentrum. Kongresse und Tagun-gen mit anspruchsvoller Technik von 20 bis 1000 Personen.

Großveranstaltungen: Telefon 0 23 23/16 27 77 · Fax 0 23 23/16 29 77

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