Aloe vera - Wahrheit und Dichtung -...

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Page 1: Aloe vera - Wahrheit und Dichtung - fachportal-gesundheit.defachportal-gesundheit.de/wp-content/uploads/2016/12/Aloe.pdf · Die Pflanze Die Blätter der Aloe vera sind ro-settenförmig

Name

Die Echte Aloe Aloe vera (Synonym:Aloe perfoliata, Aloe barbadensis,Aloe indica, Aloe vulgaris, Aloe chi-nensis oder auch Curacao-Aloe, Wüstenlilie genannt) isteine Pflanze aus der Gattungder Aloe in der Familie derAffodillgewächse.

Wildwachsende Pflanzen ste-hen unter Artenschutz.

Herkunft

Ihr Ursprung liegt wahr-scheinlich auf den Kanari-schen Inseln. Mittlerweilewerden sie in anderen sandi-gen und trockenen Gebieten,wo es keinen Frost gibt, kul-tiviert. Vor allem wird Aloe inNordafrika, im Mittelmeer-raum, auf Madeira und In-dien kultiviert. Auch an denKüstenregionen von Venezu-ela sowie den subtropischen Zonender USA und Mexikos.

Geschichte

Schon in der Bibel wird Aloe er-wähnt (4.Mose 24,6; Ps 45,9; Spr7,17). Zu dieser Zeit wurde Aloe-holz als Räucherwerk (Hol. 4, 14)und als Zusatz bei Leichenbalsamie-rungen verwendet (Joh. 19, 39).

Nicht zu verwechseln ist die in derBibel erwähnte Aloe jedoch mit un-serer heute bekannten Aloe Barba-densis.

Bei den Mayas wurde die Aloe als„Quelle der Jugend“ bezeichnet.

Im alten Ägypten galt die Aloe als

die Pflanze, deren "Blut" Schönheit,Gesundheit und Unvergänglichkeitverleiht. Nofretete und Cleopatraverwendeten bereits Aloe zur Haut–und Schönheitspflege.

Bei den Sumerern galt sie als Heil-pflanze. Sie war auch in der chine-sischen Heilkunde bekannt.

Alexander der Große hat die Verlet-zungen seiner Soldaten damit be-handeln lassen.

Der griechische Arzt Dioscuridesschreibt in seiner materia medicaüber die heilende Wirkung der AloeVera.

Christoph Kolumbus führte Töpfemit Aloe vera auf seinen Schiffenmit, um wie Alexander der Großedie Verletzungen der Soldaten be-handeln zu können. Im 16. Jahr-hundert entdeckten spanische Jesu-iten große Mengen der wilden Aloeauf der Insel Sokotra (am Kap von

Afrika), die dann bis ca. 1920 fürmedizinische Zwecke nach Europageschifft wurden. Da die Transport-dauer sehr lange währte, konntendie Aloe-Blätter nicht in frischem

Zustand transpor-tiert werden, son-dern mussten vorOrt eingedickt, alsogekocht werden.Das Wasser wurdeentzogen und übrigblieb ein Granulat,das ohne Problemeverschickt werdenkonnte. Durch dieErhitzung habensich allerdings vieleder natürlicherSubstanzen verän-dert, so auch dasAloin, das nur nachdem Einkochenseine Giftwirkungbesonders entfal-tet. Daher wurde

das Granulat nur für medizinischeProdukte verwendet.

Bis zum ersten Weltkrieg war dieAloe Vera eine Selbstverständlich-keit in Deutschlands Haushalten,wo sie gegen kleinere Verbrennun-gen und Schürfwunden verwendetwurde. Man schnitt dafür einfachein Stück eines Aloe Vera Blattesab und rieb mit dem Gel die betrof-fene Stelle ein, um die Wundhei-lung zu beschleunigen.

In den 30er Jahren des 20. Jahr-hunderts wurde mit der Verwen-dung von Röntgenstrahlen in derKrebstherapie die Aloe-Paste alsMittel gegen die Hautverbrennun-gen durch hohe Strahlendosen wie-derentdeckt.

Ak-4Aufklärung auf 4 Seiten

Journal für den gesundheitsbewussten Leserkompakt - konkret - kompetent - kritisch

T O R T U G AA N D R E A S & S T E F F E N G R U S SS T E I N B E R G 9 , D - 9 4 1 3 7 B A Y E R B A C H

Jahrgang 2008Ausgabe 3

Aloe vera - Wahrheit und Dichtung

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Die Pflanze

Die Blätter der Aloe vera sind ro-settenförmig angeordnet, etwa 40bis 50 cm lang und an die 6 bis 7cm breit. Sie bestehen aus dreiunterschiedlichen Schichten, diejeweils spezifische Inhaltsstoffeenthalten. Eine graugrüne lederar-tige äußere Schicht schützt diePflanze vor dem Austrocknen. Dergelblich-harzige Saft der mittlerenFaserschicht enthält u.a. Aloine,die durch ihren bitteren Ge-schmack die Pflanze vor Tierfraßschützen. Aus dem harzigen Saftwird durch Eintrocknen das phar-mazeutisch genutzte Curacao-Aloegewonnen. Die innerste Schichtstellt den eigentlichen Flüssigkeits-speicher dar. Sie besteht aus ei-nem Gel mit einem Wasseranteilvon 96 %, das auch als China-Ölbezeichnet wird. Zur inneren An-wendung sollten Aloe vera-Pflanz-en kommen, die etwa 3 bis 4 Jahrealt sind. Dann entwickeln sie diegrößte Wirkung. Als Frischblattkann die ganze Blatthaut mit deminneren Gel verwertet werden.

Gel

Da eine maschinelle Verarbeitungnur in sehr aufwändiger Technikden Bitterstoff Aloin herausfiltern

kann, wird generell für medizini-sche, kosmetische Zwecke und alsNahrungsergänzung nur das Blatt-innere (Gel bzw. der Saft) derPflanze verwendet, in seltenen Fäl-len die ganze Blatthaut. Das Gelkann dann direkt auf die Haut auf-getragen oder wenn eine längereEinwirkung erwünscht ist kann dasBlatt dort mit einem Verband fi-xiert werden.

Das aus dem Mark der Aloe veragewonnene Gel ist sehr unbestän-dig. Es oxydiert schnell an der Luft(innerhalb weniger Stunden), wo-bei die meisten der heilkräftigenWirkstoffe verloren gehen. Sogarim Kühlschrank verändert sich dasGel nach kurzer Zeit. Das Gel mussinnerhalb von etwa vier Stunden

weiterverarbeitet werden, indem esmit Hilfe von Vitamin C (Ascorbin-säure) sowie Zitronensäure stabili-siert wird. Einige Produkte enthal-ten außerdem den künstlich herge-stellten Konservierungsstoff Natri-umbenzoat und/oder Kaliumsorbat.Beide können bei empfindlichenPersonen Allergien auslösen s.u.Weitere Zutaten sind je nach Pro-dukt Xanthan, ein Verdickungsmit-tel, und Tocopherol (Vitamin E).Die lebensmittelrechtlich noch un-definierten Aloe-Vera-Trünke ent-halten mitunter mehr Konservie-rungsstoffe als sonst bei Säftenüblich. Der Zusatz von Konservie-rungsstoffen ist in Frucht- und Ge-müsesäften nicht erlaubt. Da essich aber beim Aloe-vera-"Saft"nicht um einen Saft gemäß Frucht-saft-Verordnung bzw. der Leitsätzefür Gemüsesaft und Gemüsetrunk,sondern um ein Pflanzenblattex-trakt handelt, ist es ein "Lebens-mittel eigener Art". Deshalb dürfendie genannten Konservierungsstof-fe (bis zu 2000 mg/l) zugesetztwerden.

Einiges zu den Konservierungs-mitteln

Kaliumsobat (E202) ist das Kalium-salz der Sorbinsäure und gilt alsgesundheitlich unbedenklichesKonservierungsmittel.

Natriumbenzoat (E 211) ist dasNatriumsalz der Benzoesäure. Esist stark hygroskopisch, bakteri-ostatisch, fungistatisch und dient

somit als Konservierungsmittel.Natriumbenzoat kann Allergien,wie Asthma und Nesselsucht aus-lösen und belastet den Leber-stoffwechsel. Laut dem britischenMedizinjournal The Lancet kannNatriumbenzoat zu extremer Hy-peraktivität (ADHS) führen.

Xanthan (E415) ist ein komple-xes Kohlenhydrat aus Glucose(Traubenzucker), Mannose undGlucuronsäure, das als Verdi-ckungs- und Geliermittel Verwen-dung findet. Es gilt als unbedenk-lich.

Eine Untersuchung der Europäi-schen Kommission auf Bestrah-lung von Lebensmitteln ergab,dass 42 Prozent der Aloe vera-Nahrungsergänzer radioaktiv be-strahlt (in der EU unzulässig) undnicht gekennzeichnet wordensind. Eine gewisse Sicherheit bie-ten hier Bio-Produkte, die gemäßder Richtlinien für ÖkologischeLandwirtschaft nicht bestrahltwerden und auch keinerlei gene-tisch veränderte Zutaten enthal-ten dürfen.

Inhaltstoffe

Einige der wichtigsten Inhaltstof-fe (insgesamt sind ca. 300 In-haltstoffe bekannt):

• 1,8 –Dihydroxyanthracen-derivate mit Aloin (25-40%)

• 1,8 –Dihydroxy-3-hydroxy-methyl-10-ß-D-glucopyr-anosyl-9-anthron

• Hydroxyaloine A und B(nicht in Kap-Aloe)

• Acemannan(Glykosaminoglykane:langkettige Polysaccharide)

• Barbaloin

• Isobarbaloin

• Chrysophanol

• Zimtsäure

• Salicylsäure

• Calcium, Magnesium undweitere Mineralien, die inden meisten Pflanzen ent-halten sind

• Vitamine (A, C, E, B1, B2,B12)

• Flavonoide

• AminosäurenTORTUGA Ak-4 03/08 Seite 2

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Was an Vitaminen, Mineralstoffenund Enzymen in den Aloe-Getr-änken steckt, könne leicht überandere Lebensmittel wie reichlichObst und Gemüse zugeführt wer-den, so die VerbraucherzentraleNRW. Viele Bioaktivstoffe dürfteder Saft ohnehin nicht enthalten,weil er oft aus dem Gel gewonnenwird, das zu rund 98,5 Prozent ausWasser besteht. Der Anteil an Koh-lenhydraten beträgt rund 0,3 Pro-zent.

Wunderversprechungen

Der Verzehr von Aloe Vera bewirktlaut der einschlägigen Werbungwahre Wunder und verspricht viel-fache heilsame Wirkung, die leidernur wenig wissenschaftlich gesi-chert ist und sich in den meistenFällen auf empirische Beobachtun-gen in der Volksmedizin beziehen.Wogegen die Pflanze helfen soll,können Sie gleich lesen.

Verwendung als Heilpflanze

Innerlich:

• stark abführende Wirkungdurch Aloin*

• Acemannan aktiviert in vitrodas Immunsystem, schütztdie Zellmembran, wirkt anti-bakteriell, antiviral und anti-mykotisch*

• Schock: TierexperimentelleDaten zeigen, dass ein poly-meres Kohlenhydrat aus demschleimigen Pflanzensaft beidem durch starken Blutver-lust bedingten Schock kreis-laufstabilisierend und durchden Zeitgewinn sogar le-bensrettend wirken kann*

• bei Ratten wurde eine gerin-gere Anfälligkeit für arterielleThrombosen festgestellt*

• ebenso bei Ratten konnteeine geringere Anfälligkeitfür chronische Nephropathien

festgestellt werden*

• Arthritis**

• Gicht**

• Ischias**

• Fibromyalgie**

• Rheuma**

• Arteriosklerose**, was auf dieFlavonoide zurückzuführenwäre. Tatsächlich gehören Fla-voenzyme zur Gruppe vonmehr als 70 Oxidoreduktasen,die an der biologischen Oxida-tion beteiligt sind und als Radi-kalfänger dienen. Sie kommenals Schutzmechanismen in denZellen aller Organismen vor.

• Magen-, Nieren-, Bauchspei-cheldrüsenprobleme*

• Angina pectoris**

• Parodontitis**

• als Abtreibungsmittel bei Na-turvölkern bekannt**

• Menstruationsbeschwerden(Ayurveda)**

• Blutzuckersenkung mit fri-schem Gel *

• Senkung des Triglycerid– undCholsterinspiegels im Blut*

• Laut Ivan Danhof von derNorth Texas Medical Associa-tes konnten bei Ratten stress-induzierte Magengeschwüreum 80% verhindert werden,verglichen mit einer Kontroll-gruppe, die kein Aloe vera Gelerhielten. Wurde das Gel erstnach Entstehung des Ulcusappliziert, erfolgte die Heilungdrei Mal so schnell

Äußerlich:

• antiphlogistisch*

• kühlend*

• Epithelisierend*

• Abszesse**

• Akne**

• Fußpilz**

• Neurodermitis*

• Herpes**

• Beschleunigte Wundheilung*(bereits bei Alexander demGroßen dafür bekannt)*

• Prellungen**

• schmerzlindernd *(Alfredder Große von Englandempfahl sie dafür als Heil-pflanze)

• Ekzeme**

• Schuppen**

• bei leichteren Verbrennun-gen wie Sonnenbrand*

• Haut- und Schönheitspfle-ge*

• adstringierend* (schon beiDioskurides in seiner mate-ria medica im 1. Jahrh. n.Chr. genannt)

* Wirksamkeit nachgewiesen

**Wirksamkeitsnachweise natur-wissenschaftlichen Charakters fürdiese Anwendungsgebiete sindnicht bekannt, sonder rein empi-risch zu sehen.

Wechsel- und Nebenwirkun-gen

• bei gleichzeitiger Anwen-dung mit Hydro-Kortisoncremes

• bei gleichzeitiger Anwen-dung von Diabetesmedika-menten kann der Blutdruckabfallen

• innere Anwendung kannnephrotoxisch wirken

• Magen-Darm-Reizungen

• Allergische Reaktionen

• Durch Beimengungen vonaus der Blattrinde kommen-den Anthrachinone kann eszu abführender, karzinoge-ner und teratogener Wir-kung kommen

• bei chronischer Anwendunganthrachinonhaltiger Laxan-tien kann es zu einem Kali-ummangel und den ent-sprechenden Folgeerkran-kungen, wie und Herzrhyth-musstörungen, kommen

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Werbung (also Aussagen, die sichauf die Beseitigung, Linderung oderVerhütung von Krankheiten bezie-hen) verboten. Außerdem darf fürLebensmittel, und dazu gehörenauch Nahrungsergänzungsmittel,nicht mit irreführenden Angaben,Darstellungen oder Aussagen ge-worben werden. Dazu zählt bei-spielsweise, wenn "LebensmittelnWirkungen beigelegt werden, dieihnen nach den Erkenntnissen derWissenschaft nicht zukommen oderdie wissenschaftlich nicht hinrei-chend gesichert sind." Das heißt,alle Aussagen müssen wissenschaft-lich belegbar sein!

Auch selbstständige Aloe-vera-Berater müssen sich bei der Aus-übung ihrer Tätigkeit an die gesetz-lichen Vorschriften halten. Wer Le-bensmittel mit heilenden oder vor-beugenden Aussagen in den Verkehrbringt, erklärt diese laut Europäi-scher Arzneimittel-Richtlinie 65/65/EWG automatisch zu Arzneimittelnund ist dann für das illegale Inver-kehrbringen von Arzneimitteln zurRechenschaft zu ziehen.

Umsatz

Aufgrund der mündlichen Werbungund der damit unkontrollierbarenAussagen über wundersame Heilwir-kungen lässt sich mit Gutgläubigenviel Geld verdienen. Heute beträgtder Umsatz mit Aloe-Vera-Produktenlaut dem International Aloe ScienceCouncil (IASC) über 100 MilliardenDollar weltweit.

Einkaufstipps

Aloe-Vera-Produkte, wie auchFrisch-Presssäfte, werden häufigüber Multi Level Marketing (MLM)bzw. Network-Marketing-Unter-nehmen vertrieben.

Dabei werden oftmals Produkte an-geboten, die aufgrund des Produkti-onsprozesses (z.B Wärmebehand-lung, Filtrierung) nahezu wirkungs-los sind. Laut Experten ist jedochdas unkonzentrierte Blattgel (nichtSaft) für die innerliche Anwendunggut geeignet, wenn es schonendhaltbar gemacht wird, so dass dieInhaltsstoffe erhalten bleiben. DieseKriterien erfüllen jedoch nur wenigeder Anbieter.

Nur zertifizierte Produkte werdeneiner regelmäßigen Qualitätskontrol-le unterzogen und garantieren des-sen Wirksamkeit. Die zuverlässigs-ten und strengsten Prüfsiegel sind:

Gegenanzeigen

• Morbus Crohn

• Darmverschluss

• Akut-entzündliche Erkran-kungen des Darms

• Colitis ulcerosa

• Appendizitis

• Abdominale Schmerzen un-bekannter Ursache

• Kinder unter 12 Jahren

• Während der Schwanger-schaft und Stillzeit

Wunder oder nicht?

Aloe Vera Gel sollte als hochwerti-ge Nahrungsergänzung angesehenwerden - für nicht mehr und nichtweniger.

Aloe vera haltige Shampoos, diesofort wieder ausgewaschen wer-den haben sicherlich keine Wir-kung, während eine Behandlungder Haare nach dem Waschen diewirksamen Bestandteile einziehenlässt. Hier kann sicherlich eine an-tiphlogistische Wirkung durch dieSalicylsäure beobachtet werden.

Aloe vera ist sicherlich eine wert-volle Pflanze, wie viele andereauch, nur sollte man mit den Er-wartungen auf dem Boden der Tat-sachen bleiben und eben keineWunder erwarten.

Werbung

Für Aloe-Produkte wird hauptsäch-lich durch Mundpropaganda mitgroßen Heilwirkungen geworben.Durch Talk-Shows, unwissenschaft-liche "Ratgeber-Bücher", die denUmsatz fördern sollen, und durchVerkaufsberater haben die Produk-te inzwischen ein erhebliches aberungerechtfertigtes Gesundheits-image erhalten. So werden Gerüch-te gestreut, Aloe vera würde sogargegen Krebs und HIV helfen, wasbei den Hilfe suchenden Erkranktenfalsche Hoffnungen weckt und sieveranlasst, viel Geld für das ver-meintliche „Wundermittel“ aus-zugeben.

Die Mundpropaganda, die sich jeg-licher offiziellen Lebensmittelüber-wachung entzieht, macht eine wei-tere Werbung durch Anzeigen oderSpots in den Medien unnötig - wasauch gewollt ist.

Dabei ist eine krankheitsbezogene

• International Aloe ScienceCouncil Inc. (IASC),

• Kosher Rating,

• Bunny Logo

• Islamisches Prüfsiegel

Diese Vier sind um eine seriöseAufklärung bemüht. Das „Siegelfür geprüfte Qualität“ des Insti-tutes Fresenius belegt eine be-stimmte Reinheit und Qualität,hat aber nichts mit der Wirksam-keit zu tun.

Von überteuerten Produkten istebenso abzuraten wie die ständi-ge Einnahme von Aloe vera-Gel.

Quellen

- Teedrogen und Phytopharma-ka; Wichtl

- Verbraucherzentrale NRW

- Ernst E.: Adverse effects ofherbal drugs in dermatology.British Journal of Dermatology,Volume 143, Number 5, Novem-ber 2000 , pp. 923-929(7)

- Luyckx VA, Ballantine et al.,Herbal remedy-associated acuterenal failure secondary to Capealoes. Am J Kidney Dis. 2002Mar; 39(3):E13. PMID: 1877593

- Braun, Frohne"Heilpflanzenlexikon", 6. Aufla-ge; Gustav Fischer Verlag

- Deutschmann; Pharmazeuti-sche Biologie - Drogenanalyse I:Morphologie und Anatomie",

-Research Reveals Aloe's EffectOn Inflammation; Dr. Ian TizardTexas A&M University

- Department of Physiology; Uni-versity of Texas Health ScienceCenter, San Antonio

- Ivan E. Danhof, Ph.D., M.D.North Texas Medical Associates222 S.W. 2nd St. # 201 GrandPrarie, Texas 75051

- Yagi A, Shida T, ishimura H:Affect of amino acids in aloe ex-tract on phagocystosis by pe-ripheral neutrophils in adultbronchial asthma. Jpn J Allergol36:1094-1101,1987

Telefon: +49 (0) 8536 1555E-Mail: [email protected]: www.tortugaohg.de

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