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ALTERSBEDINGTE MAKULADEGENERATION Die Sehkraft bis ins Alter erhalten

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Altersbedingte MAkulAdegenerAtion

Die Sehkraft bis ins Alter erhalten

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Inhalt

Rund ums Auge 4 – 5

Wie das Auge funktioniert 6 – 7

Schlechte Sicht ab 50:

die altersbedingte Makuladegeneration 8 – 9

Makuladegeneration – was steckt dahinter ? 10

Eine Krankheit – zwei Formen 11 – 12

Eingeschränkte Sichtverhältnisse:

typische Symptome bei AMD 13 – 15

Was den Augen schadet:

Risikofaktoren für eine AMD 16 – 18

Keine Chance für freie Radikale 19 – 20

Durchblick beim Augenarzt 21 – 22

Behandlungschancen bei

altersbedingter Makuladegeneration 23 – 25

Die Lebensqualität nicht aus den Augen verlieren 26

Hilfreiche Adressen und Internetseiten 27

Impressum

Alle Rechte vorbehalten. Diese Broschüre ist einschließlich all ihrer Teile

urheberrechtlich geschützt. Ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung

der Novartis Pharma GmbH dürfen weder die Broschüre noch Teile davon

in irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikroverfilmung, Übertragung auf

elektronische Datenträger, Übersetzung oder auf sonstige Weise verviel­

fältigt, verbreitet oder anderweitig verwertet werden.

Novartis Pharma GmbH

Roonstraße �5, 904�9 Nürnberg

www.novartis.de

www.ratgeber-makula.de

Konzept und Text:

Jutta Heinze, Allermöher Deich 95, 21037 Hamburg

[email protected], www.heinze­redaktion.de

Layout:

bbpm, Stefan Behrendt, Im Alten Dorfe 27, 22359 Hamburg

[email protected], www.bbpm.de

Schlussredaktion:

TEXT+PLAN Dr. Ira Lorf, Fischers Allee 59 e, 22763 Hamburg

[email protected], www.textundplan.de

Bildquellen:

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© iStockphoto.com/lisafx (S. 8), © iStockphoto.com/sjlocke (S. 19),

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Hochleistungsorgan Auge

Denn unser Auge ist ein Ausnahmeorgan: Im gesunden

Zustand unterscheidet es über 600.000 Farbtöne und

nimmt pro Sekunde mehr als 10 Millionen Informationen

auf, die es an das Gehirn weiterleitet. Für diese beachtliche

Leistung reichen rund 7,5 Gramm – denn ungefähr so viel

wiegt ein menschliches Auge.

Unentbehrlich für die Sinne

Schätzungsweise 70 Prozent aller wichtigen Informationen,

die wir aufnehmen, laufen über das Sehsystem!

Rund ums Auge

„Er behütete ihn wie seinen Augapfel“, heißt es bereits in

der Bibel (5 Mose 32, 10). Dieser Vergleich aus dem Alten

Testament symbolisiert die Fürsorge für etwas besonders

Wertvolles wie kaum ein anderes Sprichwort oder Zitat.

Schon damals waren sich die Menschen also durchaus

dessen bewusst, wie wertvoll das Augenlicht ist und wie

viel Schutz und Aufmerksamkeit unser wichtigstes und

ausgesprochen empfindliches Sinnesorgan braucht.

Augenfarbe Nur rund ein Zehntel der Weltbevölkerung ist blauäugig. Die meisten Menschen mit blauen Augen leben in Skandinavien und den baltischen Staaten. Die Iris (Regenbogenhaut) des Auges bestimmt die Augenfarbe.

Augenmuskeln Schwerstarbeit: Sechs verschiedene Augenmuskeln bewegen jedes unserer Augen in die Richtung, in die wir schauen – mehrere 100.000 Male pro Tag ! Fällt einer dieser Muskeln aus, kommt es zu Doppelbildern.

Wissenswertes rund ums Auge

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auf die Hornhaut. Durch die Hornhaut fällt das Licht gebün­

delt auf die Iris (Regenbogenhaut).

Blende auf – Blende zu

Die Iris, die die Augenfarbe bestimmt, funktioniert nach dem

Prinzip einer Kamerablende: Bei Dunkelheit öffnet sie ihr

transparentes Zentrum (Pupille), bei Helligkeit verkleinert sie

es. Die dahinterliegende Linse reguliert Nah­ und Fernsicht

und verliert mit zunehmendem Alter ihre Elastizität (Folge:

Alterssichtigkeit). Nach Hornhaut, Pupille und Linse gelangt

das Lichtbündel durch den Glaskörper auf die Netzhaut

(Retina), auf der sich die Sehzellen und im Netzhautzentrum

der Punkt des schärfsten Sehens (= gelber Fleck / Macula

lutea) befinden.

Millionen von Zellen – ein Bild

Mehr als 100 Millionen Sehzellen wandeln das Licht dann

in Nervenimpulse um, die der Sehnerv ins Gehirn weiter­

leitet – und wir sehen das betrachtete Haus. Die als Zapfen

bezeichneten Sehzellen sorgen dabei für das Farbsehen,

die sogenannten Stäbchen für die Wahrnehmung von Hell

und Dunkel. Rund 95 Prozent der Sehzellen befinden sich

im gelben Fleck. Blinder Fleck hingegen nennen Mediziner

diejenige Stelle, an der der Sehnerv aus dem Auge austritt.

Wie das Auge funktioniert

Unsere Augen arbeiten wie ein hochmoderner Fotoapparat.

Während eine aktuelle Minikamera jedoch rund 100 Gramm

auf die Waage bringt, reichen unserem Auge weniger als

10 Gramm für technisch weitaus bessere Leistungen.

Vom ersten Blick zum fertigen Bild

Wenn wir etwas anschauen, beispielsweise ein Haus, treffen

die von diesem Haus reflektierten Lichtstrahlen als erstes

Aufbau des Auges

Netzhaut

LinseIris

PupilleHornhaut

Makula

Aderhaut

Lederhaut

Sehnerv

Bindehaut

Glaskörper

hintere Augenkammer

vordere Augenkammer

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Augenlicht in Gefahr

Verursacht durch verschiedene Faktoren (siehe auch

Seite 16 – 20), führt eine altersbedingte Makuladegeneration

unbehandelt oft zu einer Verschlechterung oder sogar zu

einem Verlust der zentralen Sehschärfe. Dadurch können

die Betroffenen Tätigkeiten wie Auto fahren, Fernsehen oder

Lesen oftmals nicht mehr ausüben – ihre Lebensqualität

leidet darunter mitunter beträchtlich. In den westlichen

Industrieländern gilt die AMD als häufigste Ursache für

schwere Sehbeeinträchtigungen im Alter.

Schlechte Sicht ab 50: die altersbedingte Makuladegeneration

Erkrankungen der Netzhaut können die Sehkraft stark

beeinträchtigen und das Augenlicht gefährden.

Dazu gehört auch die altersbedingte Makuladegeneration

(AMD). Bei dieser Augenerkrankung, die meist erst ab

dem 50. Lebensjahr auftritt, kommt es zu einer Netzhaut­

schädigung an der Stelle des schärfsten Sehens – der

Makula. Es droht die sogenannte Altersblindheit.

Augenärzte unterscheiden zwei verschiedene Krankheits­formen: die feuchte und die trockene AMD.

Schätzungen zufolge leiden weltweit zwischen 25 und 30 Millionen Menschen an einer AMD. In Deutschland gibt es rund 4 Millionen AMD­Patienten, die an einer der beiden Formen erkrankt sind.

Circa 85 Prozent aller Menschen mit AMD leiden an der trockenen Form der Erkrankung.

Jährlich erkranken in Deutschland rund 50.000 Menschen neu an einer feuchten AMD.

AMD: Zahlen und Fakten

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Eine Krankheit – zwei Formen

Eine altersbedingte Makuladegeneration verursacht keine

Schmerzen. Wenn nur ein Auge betroffen ist, gleicht das

gesunde Auge den Sehverlust aus, sodass die Betroffenen

ihre Erkrankung oft erst spät wahrnehmen.

Die trockene AMD

Die trockene Form der altersbedingten Makuladegeneration

verläuft recht langsam. Mediziner unterscheiden dabei ein

Makuladegeneration – was steckt dahinter ?

Ein ausgesprochen aktiver Stoffwechsel versorgt die nur

wenige Quadratmillimeter große Makula. Für die Entsor­

gung der Stoffwechselendprodukte ist die darunterliegende

Gewebeschicht zuständig, Pigmentepithel genannt. Mit

zunehmendem Alter klappt diese „Müllabfuhr“ mitunter

jedoch nicht mehr richtig, sodass sich Einlagerungen

in der Netzhaut bilden. Die Folge: Das Auge kann seine

Arbeit oft nur noch eingeschränkt verrichten.

Keine komplette Erblindung

Aber selbst wenn die Makula ihre Aufgaben wie Farb­ und

Scharfsehen, Erkennung von Details etc. dadurch nicht

mehr wahrnehmen kann, führt dieser zentrale Verlust der

Sehschärfe nicht zu einer kompletten Erblindung. Denn da

die Erkrankung „nur“ die Netzhautmitte betrifft, bleiben das

äußere Gesichtsfeld und damit die Orientierungsfähigkeit

erhalten. So erkennen die Betroffenen beispielsweise bei

einer Uhr nur das Zifferblatt, nicht aber die Zeiger, oder bei

einer Person die Haare, nicht aber das Gesicht.

Netzhaut bei feuchter AMDGesunde Netzhaut

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Früh­ und ein Spätstadium. Im Frühstadium bilden sich

kleine gelbliche Ablagerungen unter der Netzhaut (Drusen),

die Patienten bemerken allenfalls leichte Seheinbußen.

Im Spätstadium sterben Netzhautzellen ab. Sobald diese

Areale auf den Punkt des schärfsten Sehens übergreifen,

verschlechtert sich das zentrale Sehen in der Regel deutlich.

Die feuchte AMD

Bei manchen Patienten mit trockener AMD entwickelt

sich aus dem Krankheitsbild eine wesentlich aggressivere

und schneller fortschreitende Variante: die feuchte AMD.

Unerwünschtes Wachstum

Als Reaktion auf die Drusen bilden sich neue krankhafte

und wenig stabile Blutgefäße unter der Netzhaut und

wachsen in diese hinein. Aus den undichten Gefäßwänden

treten Flüssigkeit und Blut aus, die Netzhautmitte schwillt

an und /oder vernarbt.

Dieser Prozess zerstört letztendlich die empfindlichen

Sinneszellen der Makula – die Patienten leiden unter

verschiedenen Sehbeeinträchtigungen (siehe Seite 13 – 15).

Eingeschränkte Sichtverhältnisse: typische Symptome bei AMD

Die durch eine altersbedingte Makuladegeneration hervor­

gerufenen Beschwerden hängen von der Erkrankungsform

und dem Krankheitsstadium ab. Zu Beginn einer AMD

spüren die Patienten – wenn überhaupt – nur geringe

Beeinträchtigungen. So erscheinen eventuell Farben etwas

blasser oder aber beim Wechsel von Hell nach Dunkel

dauert es ein wenig länger als üblich, bis sich die Augen

an die Dunkelheit gewöhnen.

Normales Farbsehen

Farbsehen bei AMD

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Verzerrtes Sehen (gerade Linien erscheinen verbogen,

z. B. Kachelfugen oder Bilderrahmen)

Verminderte zentrale Sehschärfe (verschwommenes

Sehen, Schwierigkeiten beim Lesen oder Erkennen

von Gesichtern)

Grauer / dunkler Fleck bzw. leere Fläche in der Mitte des

Gesichtsfeldes, unscharfe Sicht außerhalb dieses Feldes

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich fest­

stellen, sollten Sie schnell einen Augenarzttermin vereinbaren!

Denn frühes Eingreifen erhöht die Behandlungschancen.

Deutliche Beschwerden erst im Spätstadium

Wenn im weiteren Erkrankungsverlauf deutliche Symptome

auftreten, ist oft bereits ein Teil des Sehvermögens zerstört.

Dieser Verlust lässt sich auch nicht mehr komplett rückgängig

machen. Zu den typischen AMD­Beschwerden gehören:

Tagsüber erhöhter Lichtbedarf zum Sehen

Verstärkte Blendempflindlichkeit (z. B. nachts

beim Autofahren)

Verminderte Wahrnehmung von Kontrasten

(blasse, verwaschene Farben)

Zur Früherkennung einer altersbedingten Makuladegeneration sollte jeder spätestens ab �0 Jahren (besser: ab 50 Jahren) einmal jährlich einen Augenarzt aufsuchen.

Mit dem sogenannten Amsler-Gitter-Test lässt sich die Funktion der Makula auch ganz einfach in Eigenregie überprüfen. Dieser Selbsttest ersetzt jedoch keinesfalls eine regelmäßige Überprüfung durch Ihren Augenarzt. Das für den Test notwen­dige karierte Quadrat (Amsler­Gitter) und eine Testbeschreibung haben wir dieser Broschüre beigelegt (Nachbestellung unter 01802 232300 (0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 € pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz).

Der Amsler-Gitter-Test

Das Amsler-Gitter

normales Sehen dunkler Fleck / verzerrtes Sehen

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Risikofaktoren als Diagnosekriterium

In die Diagnose einer altersbedingten Makuladegeneration

beziehen Augenärzte neben ihren Untersuchungsergebnissen

auch die Krankengeschichte des Patienten mit ein. Denn

an einigen Risikofaktoren für eine altersbedingte Makula­

degeneration lässt sich nicht rütteln – sie liegen schlichtweg

in den Genen. Das Arztgespräch ist daher ebenso wichtig wie

moderne Untersuchungstechniken. Diese nicht beeinfluss­

baren Risikofaktoren geben dem Arzt wichtige Hinweise auf

eine mögliche AMD.

Was den Augen schadet – Risikofaktoren für eine AMD

Studien zufolge gibt es ganz offensichtlich verschiedene

Faktoren, die eine altersbedingte Makuladegeneration aus­

lösen bzw. begünstigen. Experten unterscheiden dabei

zwischen beeinflussbaren und nicht beeinflussbaren Risiken.

Grundsätzlich gilt: Patienten mit AMD an einem Auge

erkranken mit einer Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent

innerhalb von 5 Jahren auch am anderen Auge daran.

Alter Bei rund 25 % aller über 65­Jährigen finden sich Anzeichen einer AMD. Das AMD­Risiko steigt mit zunehmendem Alter.

Geschlecht Frauen erkranken häufiger an einer AMD als Männer.

Veranlagung AMD­Erkrankungen bei den Eltern oder Großeltern erhöhen das Erkrankungsrisiko.

Haut- und Augenfarbe Helle Haut und blaue Augen begünstigen offenbar eine AMD.

Nicht beeinflussbare AMD-Risikofaktoren

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Keine Chance für freie Radikale

So sehr wir die Sonne auch schätzen, sie kann eine ganze

Menge Schaden anrichten – nicht nur an der Haut, sondern

auch an den Augen. Schuld daran tragen die UV-Strahlen

und das ebenfalls im Sonnenlicht enthaltene Blaulicht. Aus

der Verbindung von Sauerstoff und diesen energiereichen

Strahlen entstehen im Auge sehr aggressive Substanzen:

die freien Radikale. Diese reaktionsfreudigen Sauerstoff­

verbindungen können im Auge großen Schaden anrichten

und gelten als eine wesentliche Ursache der AMD.

Etliche negative Einflüsse auf eine altersbedingte Makula­degeneration haben die Betroffenen selbst in der Hand:

Rauchen (aktiv/ passiv) Rauchen verdreifacht das AMD­Risiko und Raucher erkranken zudem rund 10 Jahre früher an einer altersbedingten Makula­degeneration als Nichtraucher. TIPP: Als Raucher den Arzt auf Entwöhnungshilfen ansprechen

Übergewicht und Fehlernährung Übergewicht und eine unausgewogene Nährstoffversorgung sowie hohe Blutfettwerte steigern Studien zufolge offenbar das AMD­Risiko. Schlechte Ernährungsgewohnheiten versorgen den Organismus außerdem mit zu wenig augenschützenden Nährstoffen und öffnen schädigenden Sauerstoffverbindungen („freien Radikalen“) daher Tür und Tor. TIPP: Professionelle Ernährungsberatung wahrnehmen, viel grünes Gemüse und fettreichen Seefisch (z. B. Hering) essen

Sonne / UV-Strahlung Sonnen­ und UV­Strahlen tun den Augen nicht gut. TIPP: Bei hellem Licht (z. B. am Meer oder in den Bergen) eine qualitätsgeprüfte Sonnenbrille mit CE­Zeichen tragen

Diabetes und Bluthochdruck Hohe Blutzucker­ und Blutdruckwerte gefährden die Netz­haut und damit die Sehkraft. Gut eingestellte Werte mindern daher das Risiko, an AMD zu erkranken. TIPP: Blutdruckmessgerät für zu Hause anschaffen

Beeinflussbare AMD-Risikofaktoren

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Rauchen ruft freie Radikale auf den Plan

Nicht nur durch Sonnenlicht, auch durch Rauchen, hohen

Alkoholkonsum, eine schlechte Ernährung, Umweltgifte

und psychische Belastungen entstehen im Körper vermehrt

diese angriffslustigen Sauerstoffverbindungen. Ein Zuviel

davon bezeichnen Wissenschaftler als oxidativen Stress.

Einige antioxidativ wirkende Nährstoffe (z. B. die Vitamine

A, C und E sowie die Spurenelemente Selen, Zink und

Kupfer) helfen mit, schädliche freie Radikale abzufangen.

Durchblick beim Augenarzt

Vorsorge lohnt sich: Mithilfe verschiedener Untersuchungs­

methoden kann der Augenarzt (Ophthalmologe) krankhafte

Veränderungen in der Netzhautmitte (Makula) schon fest­

stellen, bevor der Patient überhaupt Beeinträchtigungen

beim Sehen bemerkt.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sollten daher ab

spätestens 60 Jahren (idealerweise aber schon ab 50 Jahren)

zum Pflichtprogramm gehören – Ihren Augen zuliebe !

Verschiedene Nährstoffe entfalten ihre Schutzwirkung gezielt am Auge und können das AMD­Risiko minimieren und den Krankheitsverlauf verlangsamen. Dazu gehören vor allem:

Die Karotinoide Lutein und Zeaxanthin Diese Pflanzenfarbstoffe sammeln sich als natürlicher Lichtschutzfaktor und Radikalenfänger in der Makula an. Gute Quellen: z. B. Mais, Eigelb, Trauben, grünes Gemüse

Omega-�-Fettsäuren Diese Fettsäuren (abgekürzt DHA und EPA) übernehmen wichtige Funktionen in der Netzhaut des Auges. Gute Quellen: z. B. fetter Seefisch (Lachs), Walnüsse, Rapsöl

Augenschutz aus der Küche

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AMD: Wege zu einer sicheren Diagnose

Für die Diagnose einer altersbedingten Makuladegeneration

stehen dem Augenarzt verschiedene absolut schmerzfreie

Untersuchungsmethoden zur Verfügung.

Der erste Blick: Sehtafeln und Amsler-Gitter-Test

Anhand von Sehtafeln mit Sehzeichen (Zahlen, Buchstaben

und Figuren) verschafft sich der Arzt einen ersten Eindruck

von eventuellen Sehproblemen. Der Amsler-Gitter-Test (siehe

Einlegeblatt) gibt frühe Hinweise auf eine mögliche AMD.

Im Fokus: der Augenhintergrund

Mithilfe einer speziellen Lampe (Spaltlampe) und einer Lupe

oder mit einem elektronischen Augenspiegel (Ophthalmo­

skop) betrachtet der Arzt die Netzhaut. Für eine Ophthalmo-

skopie wird die Pupille mit speziellen Tropfen weitgestellt, um

ein möglichst großes Sichtfeld zu bekommen (Blendgefahr:

Bitte direkt danach nicht Auto oder Fahrrad fahren!). Flüssig­

keitsansammlungen und Netzhautverdickungen erkennt

man sehr gut mit einer optischen Kohärenztomografie (OCT).

Und bei der Fluoreszenzangiografie ermöglicht ein in die

Armvene gespritzter Farbstoff eine besonders genaue

Darstellung der Netzhautgefäße.

Behandlungschancen bei altersbedingter Makuladegeneration

Während eine AMD noch vor wenigen Jahren für die meisten

Patienten einen starken Sehverlust bis hin zur Erblindung

bedeutete, lässt sich die Erkrankung – speziell die feuchte

AMD – heutzutage mit verschiedenen Therapieansätzen

aufhalten oder verzögern. Behandlungsstandard sind Injek-

tionen mit Wachstumsfaktor­Hemmern. Laserbehandlungen,

die photodynamische Therapie und chirurgische Verfahren

spielen im Vergleich dazu eine eher untergeordnete Rolle.

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Laserbehandlungen

Bei der klassischen Lasertherapie verödet der heiße Licht­

strahl die durch eine feuchte AMD entstandenen neu

gebildeten undichten Blutgefäße im Auge, er kann dabei

jedoch die Makula schädigen. Daher findet diese Behand­

lung nicht direkt im Zentrum des schärfsten Sehens statt.

Photodynamische Therapie (PDT)

Bei der PDT arbeitet der Arzt mit kaltem Laserlicht, nach­

dem er zuvor über die Armvene einen Wirkstoff gespritzt

hat, der die krankhaften Gefäße im Auge für den Lichtstrahl

empfindlich macht.

Nährstoffmix für die Augen

Eine Untersuchung aus den USA belegt für die trockene Form

der AMD, für die bis jetzt keine wirksame Behandlung zur

Verfügung steht, Therapieerfolge mit einer hoch dosierten

Nährstoffkombination aus antioxidativen Vitaminen, Zink

und Kupferoxid. Es mehren sich auch Hinweise, dass die Ein­

nahme von Lutein oder Omega-�-Fettsäuren eine trockene

AMD günstig beeinflussen kann. Sprechen Sie Ihren Augen­

arzt darauf an, ob solch eine Therapie für Sie infrage kommt.

Auf Erforschtes vertrauen

All diese Methoden haben ihre Wirksamkeit bei der feuchten

Erkrankungsform bewiesen – im Gegensatz zu manchen

angepriesenen, wenig erforschten alternativen Therapien.

Injektionsbehandlungen

Unter örtlicher Betäubung durchgeführte Injektionen in

den Glaskörper des Auges – z. B. mit sogenannten VEGF-

Hemmern – eignen sich auch im Spätstadium einer AMD.

Hinter der Abkürzung VEGF verbirgt sich ein Wachstumsfaktor (Vascular Endothelial Growth Factor), der die Bildung neuer, unerwünschter Blutgefäße im Auge sowie die Gefäßdurchlässig­keit und damit Ödeme fördert. Bei Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration finden sich erhöhte VEGF­Werte.

VEGF-Hemmer blockieren diesen Wachstumsfaktor und senken dadurch die Gefahr, dass sich unerwünschte Blutgefäße und Ödeme im Auge bilden. Einige der bereits entstandenen Schäden lassen sich mit diesen Substanzen sogar reparieren: Das krankhafte Gefäßwachstum und Flüssigkeitsansammlungen gehen dadurch zurück.

Wie VEGF-Hemmer wirken

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Die Lebensqualität nicht aus den Augen verlieren

Eine altersbedingte Makuladegeneration belastet den All­

tag von AMD­Patienten mitunter schwer. Vor allem die

Tatsache, nicht mehr richtig lesen zu können und dadurch

Unabhängigkeit, Mobilität und Orientierungsfähigkeit

einzubüßen, macht den Patienten zu schaffen. Moderne

Behandlungsstrategien wie Injektionen mit VEGF­Hemmern

können diese Auswirkungen bei etlichen Betroffenen

zurückdrängen oder eine Verschlechterung verhindern und

so neben den Patienten auch die Angehörigen entlasten.

Rehabilitationsangebote nutzen

In schweren Fällen unterstützen spezielle Rehabilitations-

maßnahmen AMD­Patienten dabei, im Alltag besser

zurechtzukommen. In der Reha lernen sie unter anderem

den Umgang mit speziellen Lesehilfen, mit denen sich in

vielen Fällen die Lesefähigkeit deutlich optimieren lässt.

Ebenfalls empfehlenswert: eine Sozialberatung (z. B. bei

PRO RETINA, Adresse siehe rechts) und der Austausch

mit anderen AMD­Patienten in Selbsthilfegruppen.

ADRESSEN

Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV) Blickpunkt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust Beratungsstellen unter Internet: www.blickpunkt­auge.de/regionen.html Telefon: 030 285387­0 Die nächstgelegene Ortsgruppe des DBSV erreichen Sie unter Telefon: 01805 666456 (0,14 € / Minute aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 € / Minute) Internet: www.dbsv.org

PRO RETINA Deutschland e. V. Vaalser Straße 108, 52074 Aachen Geschäftsstelle: Mo – Do von 8 – 16 Uhr, Fr von 8 – 14 Uhr Telefon: 0241 870018 E­Mail: info@pro­retina.de Internet: www.pro­retina.de

INTERNET

www.amdalliance.org

www.augeninfo.de

www.bewahren-sie-ihr-augenlicht.de

www.focalcare.de

www.ratgeber-makula.de

Hilfreiche Adressen und Internetseiten

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Die Sehkraft bis ins Alter erhalten

Novartis Pharma GmbH

Roonstraße 25, 90429 Nürnberg, www.novartis.de

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