Am Start: Liliane Amuat meine «Die Armee war Stefan Klüter/PR, Universal History Archive/Getty...

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MAGAZIN 19. März 2017 27 26 Kultur Kino, Fernsehen, Theater, am Zürcher Schauspieltalent Esmée Liliane Amuat (28) ist zurzeit kein Vorbeikommen. In der SRF-Produktion «Lotto» bezaubert sie letzten Januar das Schweizer Publikum – und heimst für die Tragikomödie den Schweizer Fernsehfilm- preis als beste Nebendarstelle- rin ein. Im Kino gibt sie aktuell die beziehungszaudernde Lou in «Skizzen von Lou» und ist damit für den Schweizer Filmpreis als beste Darstelle- rin nominiert. Die Verleihung ist am kommenden Freitag in Genf. Auch auf der Bühne steht Amuat: Nach einem En- gagement am renommierten Wiener Burgtheater gehört sie nun zum Ensemble des The- aters Basel. Natürlich ist die aktuelle Produktion «Drei Schwestern» von Tschechow ans Berliner (5. bis 21. Mai) wie auch ans Schweizer Theater- treffen (24. bis 28. Mai) einge- laden – ein doppelter Ritter- schlag. Wer sie dennoch ver- passt: Am 23. März kommt ihr neuer Film «Der Frosch» in die Kinos. Dafür bekommt sie garantiert wieder einen Preis. nisch aufgepeppt inklusive com- puterveränderter Stimme und Elektrobeats. Für mich fühlt sich das nicht wie ein Stilbruch an, denn ich höre privat sehr gerne Dancemusic. Ich liebe es, in den Technoclubs auf Ibiza, wo ich wohne, zu feiern. Auch meine Freunde mögen die neuen Songs. Sie sagen: «Endlich müssen wir dich nicht mehr anlü- gen.» Auch das Video zum Song «Love Me Better» spielt in einem Club. Sie feiern aber nicht, sondern sitzen in einer Ecke und schauen den anderen beim Tanzen zu. Ist das etwas, was Sie aus Ihrem eigenen Leben kennen? Ich war sechs Jahre beim Militär und habe als Aufklärungsoffizier genau das gemacht: beobachtet. Im Video bin ich aber eher gleich- gültig. Im dazugehörenden Song singe ich davon, genug oberfläch- liche Nächte hinter mir zu haben und jetzt etwas für die Ewigkeit zu suchen. Offenbar sind Sie fündig gewor- den. Sie haben vor zwei Jahren die Adlige Sofia Wellesley gehei- ratet, Enkelin des 8. Duke of Wellington. Und Sie sind Vater eines Sohnes geworden. Solche Dinge sind lebensverän- dernd. Ich wahre aber gerne mei- ne Privatsphäre. Nicht umsonst besitze ich ein Haus in der Schweiz, genauer in Verbier. Dort sind Sie eine Dorf-Berühmt- heit. Man hat sogar einen Skiliſt nach Ihnen benannt. Verrückt, was? Ich kenne Verbier schon sehr lange. Ich hatte das Glück, dass mich die Armee vier Saisons zum Skifahren dorthin geschickt hat. Am besten war SAGRADA FAMÍLIA Kirchen wachsen langsam gen Himmel: Der spanische Architekt Antoni Gaudí (1852–1926) war bei der Grundsteinlegung zur Basilika Sagrada Família am 19. März 1882 in Barcelona (Spanien) dabei, doch bis heute ist sie im Bau. Bis zum 100. Todes- tag von Gaudí soll sie fertig sein. Vergleichsweise schnell: Der Kölner Dom brauchte 632 Jahre bis zur Vollendung. Am Start: Liliane Amuat James Blunt, Singer- Songwriter, Ex-Soldat und frisch gebackener Vater. « Das Musikgeschäft ist kein Boxring, wo man sich bekämpft und nur einer stehen bleibt Fotos: Stefan Klüter/PR, Universal History Archive/Getty Images, New Press Picture 2017/Warner Music DIE NEUE ALLGEGENWÄRTIGE Heute vor Jahren ... 135 James Blunt (43) schlägt ungewohnte Töne an: auf dem neuen Album und im Interview. Der Brite über Techno-Clubs, Verbier und seinen Job bei der Leibgarde der Queen. «Die Armee war Lebensschule» meine ames Blunt, haben Sie manchmal Angst, man könn- te Sie zu ernst nehmen? James Blunt: Eigentlich nicht, warum? Weil Sie auf Twitter zum Spass Dinge an Ihre Follower schreiben wie: «Wenn ihr dachtet, 2016 war schlimm – 2017 bringe ich ein Album heraus.» Die Fans verstehen meine Ironie. Nur meine PR-Leute sind manch- mal etwas nervös. Sie müssen sich wie die Berater einer sehr be- rühmten Person fühlen, deren Na- men ich jetzt nicht nennen will, die auch sehr oft und unkontrol- liert twittert. Alles klar. Was Ihr neues Album «The Aſterlove» betrifft: Es ist nicht wie angekündigt schlimm, aber gewöhnungsbedürſtig. Wie meinen Sie das? Bisher standen Sie für ver- schmusten Singer-Songwriter- Pop. Den haben Sie jetzt elektro- JONAS DREYFUS

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MAGAZIN19. März 2017 2726 Kultur

Kino, Fernsehen, Theater, am Zürcher Schauspieltalent Esmée Liliane Amuat (28) ist zurzeit kein Vorbeikommen. In der SRF-Produktion «Lotto» bezaubert sie letzten Januar das Schweizer Publikum – und heimst für die Tragikomödie den Schweizer Fernsehfilm-preis als beste Nebendarstelle-rin ein. Im Kino gibt sie aktuell die beziehungs zaudernde Lou in «Skizzen von Lou» – und ist damit für den Schweizer Filmpreis als bes te Darstelle-rin nominiert. Die Verleihung ist am kommenden Freitag

in Genf. Auch auf der Bühne steht Amuat: Nach einem En-gagement am renommierten Wiener Burg theater gehört sie nun zum Ensemble des The­aters Basel. Natürlich ist die aktuelle Produktion «Drei Schwestern» von Tschechow ans Berliner (5. bis 21. Mai) wie auch ans Schweizer Theater-treffen (24. bis 28. Mai) einge-laden – ein doppelter Ritter-schlag. Wer sie dennoch ver-

passt: Am 23. März kommt ihr neuer Film «Der

Frosch» in die Kinos. Dafür bekommt sie garantiert wieder einen Preis.

nisch aufgepeppt inklusive com-puterveränderter Stimme und Elektrobeats.Für mich fühlt sich das nicht wie ein Stilbruch an, denn ich höre privat sehr gerne Dancemusic. Ich liebe es, in den Technoclubs auf Ibiza, wo ich wohne, zu feiern. Auch meine Freunde mögen die neuen Songs. Sie sagen: «Endlich müssen wir dich nicht mehr anlü-gen.»

Auch das Video zum Song «Love Me Better» spielt in einem Club. Sie feiern aber nicht, sondern

sitzen in einer Ecke und schauen den anderen beim Tanzen zu. Ist das etwas, was Sie aus Ihrem eigenen Leben kennen?Ich war sechs Jahre beim Militär und habe als Aufklärungsoffizier genau das gemacht: beobachtet. Im Video bin ich aber eher gleich-gültig. Im dazugehörenden Song singe ich davon, genug oberfläch-liche Nächte hinter mir zu haben und jetzt etwas für die Ewigkeit zu suchen.

Offenbar sind Sie fündig gewor-den. Sie haben vor zwei Jahren die Adlige Sofia Wellesley gehei-ratet, Enkelin des 8. Duke of Wellington. Und Sie sind Vater eines Sohnes geworden.Solche Dinge sind lebensverän-dernd. Ich wahre aber gerne mei-ne Privatsphäre. Nicht umsonst besitze ich ein Haus in der Schweiz, genauer in Verbier.

Dort sind Sie eine Dorf-Berühmt-heit. Man hat sogar einen Skilift nach Ihnen benannt.Verrückt, was? Ich kenne Verbier schon sehr lange. Ich hatte das Glück, dass mich die Armee vier Saisons zum Skifahren dorthin geschickt hat. Am besten war

SAGRADA FAMÍLIA Kirchen wachsen langsam gen Himmel: Der spanische Architekt Antoni Gaudí (1852–1926) war bei der Grundsteinlegung zur

Basilika Sagrada Família am 19. März 1882 in Barcelona (Spanien) dabei, doch bis heute ist sie im Bau. Bis zum 100. Todes­tag von Gaudí soll sie fertig sein. Vergleichsweise schnell: Der Kölner Dom brauchte 632 Jahre bis zur Vollendung.

Am Start: Liliane Amuat

James Blunt, Singer-

Songwriter, Ex-Soldat und frisch

gebackener Vater.

«Das Musikgeschäft ist kein Boxring, wo man

sich bekämpft und nur einer stehen bleibt

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DIE NEUE ALLGEGENWÄRTIGE

Heute vor Jahren ...135

James Blunt (43) schlägt ungewohnte Töne an: auf dem neuen Album und im Interview. Der Brite

über Techno-Clubs, Verbier und seinen Job bei der Leibgarde der Queen.

«Die Armee war

Lebensschule»meine

ames Blunt, haben Sie manchmal Angst, man könn-te Sie zu ernst nehmen?James Blunt: Eigentlich nicht, warum?

Weil Sie auf Twitter zum Spass Dinge an Ihre Follower schreiben wie: «Wenn ihr dachtet, 2016 war schlimm – 2017 bringe ich ein Album heraus.»Die Fans verstehen meine Ironie. Nur meine PR-Leute sind manch-mal etwas nervös. Sie müssen sich wie die Berater einer sehr be-rühmten Person fühlen, deren Na-men ich jetzt nicht nennen will, die auch sehr oft und unkontrol-liert twittert.

Alles klar. Was Ihr neues Album «The Afterlove» betrifft: Es ist nicht wie angekündigt schlimm, aber gewöhnungsbedürftig. Wie meinen Sie das?

Bisher standen Sie für ver-schmusten Singer-Songwriter-Pop. Den haben Sie jetzt elektro-

JONAS DREYFUS

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ich übrigens in der Disziplin Super-G.

Ihr Geschwindigkeitsrekord?Das Höchste, was gemessen wurde, waren 130 Kilometer pro Stunde. Ich glaube jedoch, die Maschine war kaputt. Ich war bestimmt schneller (lacht).

Sie besitzen in Verbier das Pisten-Restaurant La Vache. Kürzlich sind Sie dort mit dem Singer-Songwriter Ed Sheeran einmarschiert. Er hat auf Ihrem neuen Album mitgewirkt.Tagsüber war ich sein Skilehrer, nachts haben wir zusammen Songs geschrieben.

Gerade haben Sie in einem Interview gesagt, er erfinde Geschichten. Er hatte behaup-tet, Sie seien indirekt schuld an einer Narbe, die er sich an einer Party zugezogen hat.Ach, das war doch alles nicht ernst gemeint. Wir sind immer noch gute Freunde.

Sheeran ist im Moment der erfolgreichste britische Pop-künstler. Er macht ähnliche Musik wie Sie und hat auch ein neues Album am Start. Wie klug ist es, mit Ihrem grössten Konkurrenten zu kollaborieren?Sehr klug, denn im Musikge-

mich ist es ein freudiger Moment, denn er bedeutet, dass ich gleich ein Bier trin-ken gehen kann.

Sie haben mit einem Stipen-dium der Elite-Universität Bristol Soziologie studiert. Als Gegenleistung mussten Sie nach dem Abschluss mindestens vier Jahre lang dienen. Fanden Sie das nicht mühsam?Im Gegenteil, ich habe es sehr gerne gemacht und noch zwei Jahre angehängt.

Sie waren für die Nato wäh-rend des Krieges in Kosovo stationiert. Schon damals haben Sie für die Truppen ab und zu ein Ständchen gesun-gen.Ich musste sehr genau darauf achten, welchen Song ich in dieser entmutigenden Umge-bung auswähle, in der sich Menschen gegenseitig um-brachten.

Mussten Sie töten?

1. James Blunt bei einem Auftritt in Orlando, Florida.

2. In Verbier posiert Blunt

(Mitte) mit der Crew seines

Restaurants sowie Kumpel

Ed Sheeran (ganz rechts).

3. Blunt mit seiner Ehefrau

Sofia Wellesley an einem Anlass

in London.

schäft arbeitet man ja immer mit Leuten zu-sammen, die einen wei-terbringen. Es ist kein Boxring, wo man gegen-einander kämpft und am Schluss nur einer stehen bleibt. Es hat Platz für viele. Ed und ich werden beide von Elton Johns Firma gema-nagt. Er war es auch, der uns einander vorgestellt hat.

Als Sie vor zwölf Jahren durchstarteten, waren Sie einer der wenigen Singer-Songwriter im Mainstream-Pop. Ja, das stimmt.

Heute wimmelt es dort nur so von Gitarre spie-lenden Männern, die sich von ihrer gefühlvol-len Seite zeigen, zum Beispiel Hozier, James Bay, Jack Garratt. Fühlen Sie sich als Vaterfigur dieser Szene?Wenn mir Ed Sheeran erzählt, dass er mit 14 an eines meiner Konzerte kam, dann schon. Aber sonst nicht. Vaterfiguren dieser Szene sind wohl eher Musiker wie David Gray oder Damien Rice, die auch mich beeinflusst haben.

Das Magazin «Rolling Stone» wählte «You’re Beautiful» auf Platz sieben der nervigsten Songs aller Zeiten. Gleich hin-ter «Mambo No. 5» von Lou Bega. Wie gerne spielen Sie den Song noch?Es ist mein grösster Hit. Wenn ich ihn am Ende eines Konzerts nicht spiele, enthalte ich dem Publikum etwas vor. Auch für

James Blunt kommt im Süden Englands

zur Welt, seine Fami-lie hat eine lange

Militärtradition. Als Kind erhält

Blunt, der eigentlich Blount heisst, Kla­

vierunterricht. Mit 14 kriegt er eine

Gitarre in die Hände und will fortan Musi-

ker werden. Trotz-dem studiert er

Soziologie sowie Raumfahrttechnik und verbringt sechs Jahre in der Armee. In den Ferien nimmt er erste Demos auf, eines landet in den Händen von Elton Johns Manager. Kurz darauf gibt es den ersten Platten­vertrag. Das Debüt-

album «Back to Bedlam» verkauft sich bis heute rund 15 Millionen Mal. Blunt wohnt auf

Ibiza und in Verbier. Er ist verheiratet und

hat einen Sohn.

Militär und

Musik

1 Vorwoche Neueinstieg WiedereinstiegN W

CHARTS DER WOCHETop 10

9 Die göttliche Ordnung Marie Leuenberger

N Kong: Skull Island Tom Hiddleston, Samuel L. Jackson

1 Logan Hugh Jackman, Patrick Stewart

2 Lion – Der lange Weg nach Hause Dev Patel

W Moonlight Mahershala Ali, Shariff Earp

3 Fifty Shades Darker Dakota Johnson, Jamie Dornan

4 John Wick: Chapter Two Keanu Reeves

5 Bibi & Tina – Tohuwabohu Total Lisa-Marie Koroll

N Sleepless Jamie Foxx, Michelle Monaghan

6 La La Land Ryan Gosling, Emma Stone

Kino

DVD

Bücher

Alben

Von null auf Platz eins: Der siebte Fall für Carl Mørck des dänischen Bestseller-autors Jussi Adler-Olsen. ▼

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1 Doctor Strange Rachel McAdams, Mads Mikkelsen

2 Inferno Tom Hanks, Felicity Jones

4 The Accountant Anna Kendrick, Ben Affleck

3 Bridget Jones’s Baby Renée Zellweger, Colin Firth

5 Trolls Anna Kendrick, James Corden

6 Findet Dorie Ellen DeGeneres, Albert Brooks

N Tschick Anand Batbileg, Tristan Göbel

7 SMS für Dich Karoline Herfurth, Katja Riemann

8 War Dogs Ana de Armas, Miles Teller

N Tini – Violettas Zukunft Martina Stoessel

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N Selfies Jussi Adler-Olsen

2 Elefant Martin Suter

1 Hagard Lukas Bärfuss

4 Die Geschichte eines neuen Namens Elena Ferrante

5 Meine geniale Freundin Elena Ferrante

3 Hinter diesen blauen Bergen Milena Moser

8 Herr Brechbühl sucht eine Katze Tim Krohn

6 Der Lärm der Zeit Julian Barnes

10 Der Mann, der zu träumen wagte Graeme Simsion

9 Der Lauf der Liebe Alain de Botton

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N Ed Sheeran ÷ [Divide]

N Les Enfoirés Mission Enfoirés

N Xen, Liba & Eaz Physical Shock

3 Rag’n’Bone Man Human

N IAM Rêvolution

4 Amy Macdonald Under Stars

1 Stiller Has Endosaurusrex

5 Krokus Big Rocks

7 Gotthard Silver

2 Ritschi Ritschi

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Es fühlt sich komisch an, in einem zivilen Umfeld über solche Dinge zu spre-chen. Man sollte einen Soldaten lieber fragen, wie viele Menschenleben er gerettet hat. Im Kosovo waren es Tausende.

Würden Sie Ihrem Sohn eine Militärkarriere ans Herz legen?Ich würde ihm jedenfalls nicht davon abraten. Die Armee war meine Lebensschule. Ich bin pri-vilegiert aufgewachsen und stamme aus einem sicheren Land. Dank der Armee hatte ich Kontakt zu Menschen mit den unterschiedlichsten sozialen Hintergründen.

Zu guter Letzt waren Sie auch noch Mitglied der königlichen Leibgarde. Sind Sie mit einem dieser putzigen Fell-Hüte vor dem Buckingham Palace her-umstolziert?Nein, ich sass auf einem Pferd. Ich war bei den Horse Guards. Das sind die mit den Pickelhau-ben, an denen eine Art Schweif aus weissem Pferdehaar befes-tigt ist. Dazu trug ich eine Rüs-tung. Es war ein wahnsinniges Erlebnis.

Durften Sie diesen Helm behal-ten?Leider nicht.  l

Mit 43 längst kein Teenie-Star mehr – will James Blunt den Anschluss an eine junge Hörer-schaft nicht verlieren. Auf dem fünften Album wirkte des-halb neben Ed Sheeran auch Stephan Moccio mit, verant-wortlich für Hits von Miley Cyrus und The Weeknd. Entstanden ist ein wildes Potpourri aus Songs zum Mitsingen («Bartender»), tanzbaren Nummern («Lose My Number») und Balladen. Oft fehlt

die Handschrift: «Don’t Give Me Those Eyes» klingt nach Elton John, «California» könnte Rihanna singen. Erst gegen Ende des Albums dann die akustischen Songs mit dem nasalen Gesang, für die Blunt bekannt ist. Sie ste-hen ihm nach wie vor am besten.

«The Afterlove» (Warner) erscheint am 24. März. Am 9. November tritt Blunt im Hallenstation Zürich auf, einen Tag davor in der Arena Genf.

Albumkritik Ein Blunt für jeden Geschmack

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«Ein freudiger Moment, weil ich ein Bier bekomme»

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