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A m P uls A m P uls Nachrichten für Patienten, Mitarbeiter und Freunde · www.sankt-katharinen-ffm.de 3 2011 ...Verantwortung für Menschen ...Verantwortung für Menschen Nachgefragt: Warum Palliativ- medizin im klinischen Alltag? Neu gegründet: Stiftung Regina Protmann Therapie von Wirbelbrüchen: Kyphoplastie News: Wechsel in der Spitze des Sankt Katharinen-Krankenhauses

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Am Pul sAm Pul sNachrichten für Patienten, Mitarbeiter und Freunde · www.sankt-katharinen-ffm.de

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2011

...Verantwortung für Menschen...Verantwortung für Menschen

Nachgefragt: Warum Palliativ-medizin im klinischen Alltag?

Neu gegründet: Stiftung Regina Protmann

Therapie von Wirbelbrüchen: Kyphoplastie

News: Wechsel in der Spitze desSankt Katharinen-Krankenhauses

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EDITORIAL

Liebe Patienten, Mitarbeiter und Freunde

des Sankt Katharinen-Krankenhauses,

wieder gibt es sehr viel Neues zu berichten. Die einschneidensteVeränderung ist, dass Schwester M. Ludgera Stolze jetzt alsProvinzoberin in Münster wirkt (Seite 3). Uns fehlt sie hier anallen Ecken und Enden, gleichwohl geben wir unser Bestes undhalten das „Schiff auf Kurs“ (Seite 4). Auch unser Krankenhaus-träger hat die Weichen für die Zukunft neu gestellt. Die Gesell-schaft der Katharinenschwestern mbH wurde in die Stiftung

Regina Protmann überführt (Seite 5). Und es gibt noch mehr News: Auf Seite 6 stellen wir Ihnen Badar Uddinvor, der seit 2004 im urologischen Team wirkt und jetzt zum Oberarzt der Urologie ernannt wurde.„Aufgestiegen“ ist auch Michaela Jakob, die mit ihrer Kompetenz und langjährigen Erfahrung im Haus jetzt dieLeitung der geriatrischen Therapieabteilung übernommen hat. Wie ungewöhnlich Urologie-Ärztin SaskiaMorgenstern in Ghana ihren „Urlaub“ verbracht und dabei DIE ÄRZTE IN AFRIKA tatkräftig unterstützt hat,erfahren Sie auf Seite 8.

Wie kommt es, dass Palliativmedizin auch im klinischen Alltag angekommen ist? Das haben wir bei ChefarztDr. Klaus Strobel nachgefragt. Seine Antworten finden Sie auf Seite 10. Was ist Kyphoplastie? Das ist ausführ-lich auf Seite 11 nachzulesen – nur so viel vorab: Es ist die von den Neurochirurgen empfohlene Behandlungs-methode bei Wirbelkörperbrüchen.

Einblick gewähren wir diesmal in einen Bereich, in dem die Zahlen zuhause sind. Drei neue Mitarbeiter„jonglieren“ täglich damit und halten die Geschäftsführung mit tagesaktuellen Zahlen auf dem Laufenden.Lesen Sie ab Seite 12 was das Controlling leistet und wer in der Finanzbuchhaltung für Ordnung sorgt.

Das Qualitätsmanagement meldet nach einer Patientenbefragung gute Noten für das Haus. Das freut uns,schließlich legen sich alle Mitarbeiter täglich dafür ins Zeug (Seite 14). Freude hat auch das Ergebnis derLeserbefragung ausgelöst. Danke an alle, die teilgenommen haben und Glückwunsch an die Gewinner derFreundeskreis-Mitgliedschaft. Viele Ihrer zahlreichen konstruktiven Anregungen werden nach und nach ver-wirklicht, einige schon in diesem Heft (Seite 15). So z.B. der Leserwunsch, in Am Puls das gesamte medizinischeSpektrum des Hauses samt Telefon-Nummern zu veröffentlichen. Sie finden es auf Seite 18.Wer beim Freundeskreis-Patiententag Demenz nicht dabei war, kann auf Seite 15 das Wichtigste darübernachlesen. Gleiches gilt für die Vernissage „Reisegedanken“ der Künstlerin Brigitte Zander (Seite 16). Werjedoch lieber in Ruhe die Originale betrachten möchte ist eingeladen: Die Bilder hängen noch bis zumJahreswechsel im Foyer. Zum traditionellen vorweihnachtlichen Abend des Freundeskreises erwarten Siediesmal vier talentierte junge Damen mit dem geheimnisvollen Namen „Flûtes Légères“. – Freuen Sie sich aufein außergewöhnliches Konzert (Seite 17), lassen Sie sich diesen klangvollen Abend nicht entgehen.

Beim Gesundheitstag in Bergen Enkheim hat sich das Sankt Katharinen-Krankenhaus dank äußerst engagier-ter Mitarbeiter wieder sehr gut präsentiert (Seite 19). Um Mitarbeiter, die im richtigen Moment anpackenkönnen, geht es auch im Bericht vom diesjährigen Sommerfest, das trotz Überraschungen „von oben“ sehrgelungen war (Seite 17). Im letzten Heft nur kurz vorangekündigt, stellen wir Ihnen auf Seite 20 die neueFriseurin Leyla Baris vor, die im 5. Stock allen, die zu ihr kommen, die Haare schön macht.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen, einen farbenfrohen Herbst und glücklichen Jahreswechsel – allesGute bis zur nächsten Ausgabe.

Herzlichst Ihre

Frank Hieke Dr. med. Alexandra WeizelGeschäftsführer Geschäftsführerin

� News� Schwester M. Ludgera Stolze:

Als Oberin der deutschen Katharinen-

schwestern nach Münster . . . . . . . . . . . 3

� Neue Geschäftsführerin Dr. Alexandra

Weizel: Wechsel in der Spitze des

Sankt Katharinen-Krankenhauses. . . . . . 4

� Stiftung Regina Protmann: Die Weichen

für die Zukunft sind gestellt . . . . . . . . . . 5

� Neuer Oberarzt der Urologie Badar Uddin:

Wahrhaftig, klar und zielgerichtet. . . . . . 6

� Michaela Jakob: Fähigkeiten, Können

und Erfahrung auf den Punkt gebracht . . . 6

� Urologie-Ärztin Saskia Morgenstern

in Ghana: Patienten versorgen,

Personal weiterbilden . . . . . . . . . . . . . . . 8

� Nachgefragt

… bei Chefarzt Dr. Strobel: Warum

Palliativmedizin im klinischen Alltag. . 10

� Was ist eigentlich …

… Kyphoplastie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

� Einblick

… in die Verwaltung:

Die mit den Zahlen jonglieren . . . . . . . . 12

� Qualitätsmanagement� Patientenbefragung: Gute Noten

für gute Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . 14

� Am Puls Leserbefragung:

Danke liebe Leser . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

� Freudeskreis� Rückblick Patiententag Demenz:

Mehr Wissen hilft Betroffenen und

Angehörigen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

� Vernissage Brigitte Zander: Vom Skizzen-

buch zu Bildern im Großformat . . . . . . 16

� Vorweihnachtliche Veranstaltung:

Einladung zum Querflötenkonzert mit

Flûtes Légères . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

� Kurz gemeldet� Sommerfest:

Unvergessliche Augenblicke . . . . . . . . 17

� Medizinisches Spektrum . . . . . . . . . . . 18

� Gesundheitstag in Bergen Enkheim. . . 19

� Neue Friseurin: Lila Zeiten für Patienten . 20

� Veranstaltungen/Ärztliche Veran-staltungen/Kongresse . . . . . . . . . 20

Herausgeber: Sankt Katharinen-Krankenhaus GmbH, Seckbacher Landstraße 65, 60389 FrankfurtTel. 0 69-46 03-0, Fax 0 69-46 03-10 86, www.sankt-katharinen-ffm.de

Redaktion + Texte: Ursula Schaffitzel, Tel. 06103-87877, [email protected], www.Aerzte-PR.deRedaktionelle Mitarbeit: Gisela HeinFotos/Abbildungen: Flûtes Légères, Prof. Dr. Ulrich Finke (Abschied Sr. Oberin), Dr. Leonhard Fricke (Patiententag Demenz)

Fotolia, Medtronic (S.11), Michelson Technology (S.11), Saskia Morgenstern (Afrika), Ursula SchaffitzelTitelfoto: Thomas HieronymiGestaltung: Patricia ScheererDruck: PCWS, Frankfurt, Berner Str. 53Erscheinungsweise: 3 x jährlich, Februar/Juni/OktoberRedaktionsschluss: für die nächste Ausgabe: 20. Januar 2012Auflage: 4.500Spendenkonten:Freundeskreis e.V.: Frankfurter Sparkasse, Kto. 995517, BLZ 500 502 01

www.freundeskreis-sankt-katharinen-ffm.deSankt Katharinen-Krankenhaus: DKM Darlehenskasse Münster eG, Kto. 17577500, BLZ 400 602 65

IMPRESSUM

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Es begann mit einer Vorschlagsliste vonNamen, die das Generalat in Rom aus denVorschlägen aller deutschen Katharinen-Schwestern zusammengestellt und insProvinzkapitel nach Deutschland geschickthat. Hier wählten am 6.7.2011 nun die Dele-gierten aus den jeweiligen Niederlassun-gen die neue Provinzoberin – ein Vorgang,der sich alle drei Jahre wiederholt, ohnedass es in Frankfurt größer thematisiertwird. Diesmal aber fiel die ehrenvolle Wahlauf Schwester M. Ludgera Stolze, die seit9 Jahren Geschäftsführerin im Sankt Katha-rinen-Krankenhaus ist. Alles kam sehr plötz-lich, höchstens sie selbst konnte es ahnen.Und dann ging alles sehr schnell: Seit demTag der Wahl erfüllt sie bereits ihre Auf-gaben als Provinzoberin, was zur Folge hat,dass sie ihren Wirkungskreis nach Mün-ster verlegt und die Geschäftsführung desSankt Katharinen-Krankenhauses kurzfris-tig abgegeben hat. Die längste Zeit ihresArbeitslebens war Frankfurt ihr Wirkungs-feld, jetzt ist sie in ihre alte Heimat zurück-gekehrt. Nachdem sie im Alter von 24 Jah-ren in die „Kongregation der Schwesternder heiligen Jungfrau und Martyrin Katha-rina“ in Münster eingetreten war und ihreOrdensausbildung abgeschlossen hatte,studierte sie in den 60-er Jahren an derFrankfurter Goethe-Universität Pharmazie.Dazu motiviert wurde sie von der damali-gen Provinzoberin, die ihre Fähigkeiten guteinschätzte und diesen Bereich im Kranken-haus unbedingt mit einer Ordensschwesterbesetzen wollte. Ab 1970 leitete SchwesterM. Ludgera Stolze dann 22 Jahre die Kran-kenhausapotheke in Frankfurt, bevor siezum ersten Mal zur Provinzoberin in Mün-ster gewählt wurde. Zu dieser Zeit gab esnoch eine zweite Provinz in Berlin und weitmehr Ordensschwestern als heute. NeunJahre, von 1993 bis 2002, erfüllte sie dieseverantwortungsvolle Aufgabe, bevor siezurück nach Frankfurt, diesmal in die Ge-schäftsführung berufen wurde. Ihre dama-lige Nachfolgerin Schwester M. FriedburgaKrieger wurde jetzt nach Ablauf von dreiWahlperioden wiederum ihre Amts-Vor-

gängerin. Bei aller Ehre, die diese Wahlbedeutet: Wie fühlt sich das an, in einemAlter, in dem die meisten Menschen längstin Pension sind, sich neuen Herausforde-rungen und einem Ortswechsel zu stellen?„Diese Frage stellt sich für mich nicht. Esist eine Aufgabe und es gibt die Notwen-digkeit, dieses Amt auszufüllen“ erläutertSchwester M. Ludgera Stolze und verweistauf ihr Ordensgelübde. Für sie ist es einweiterer Schritt, eine selbstverständlicheVerpflichtung in ihrem grundlegenden Auf-trag als Ordensschwester. „Von Gott beru-fen begibt man sich mit dem Ordenseintrittfreiwillig auf diesen Weg und erfüllt best-möglich die Aufgaben, die sich stellen“.Das ist sicher nicht immer einfach, persön-liche Gründe und Gefühle müssen auf ihreeinschränkende Wertigkeit kritisch hinter-fragt werden.

Eine Lebensaufgabe –vom Glauben getragen

In ihrer jetzigen Aufgabe ist SchwesterM. Ludgera Stolze verantwortlich für 116Katharinenschwestern in ganz Deutsch-land. Diese Fürsorge bezieht sich auf alleLebensbereiche, allen voran das geistlicheLeben, das auch bei gesundheitlichen Ein-schränkungen und im Alter entsprechendgestaltet werden muss. „Die Schwesternsollen ihr Ordensleben gemäß ihrer Pro-fess leben können.“ Zu dieser mütterlichenFürsorge gehört auch das leibliche undseelische Wohl der Katharinenschwestern,wie auch ihre materielle Versorgung. „Wirhaben immer von unserer Hände Arbeitgelebt. Die Vorsorge lag dabei nicht beider einzelnen Schwester, sondern bei derOrdensgemeinschaft, die entsprechendeVorsorge treffen muss.Das eigentlich Traurige ist, dass es inDeutschland an Nachwuchs im Ordenfehlt, hier geht eine Ära dem Ende zu. Wäh-rend die Missionen und andere Provinzender Katharinenschwestern neue Mitgliedergewinnen können, werden es in Deutsch-land immer weniger – ein Schicksal, dasdie Schwestern mit anderen Ordensge-

meinschaften teilen. Um ihr Werk, das siemit ihren zahlreichen Einrichtungen wieKrankenhäuser, Schulen, Altenheimen ge-schaffen haben, zu sichern, wurde die Ge-sellschaft der Katharinenschwestern mbHjetzt in eine Stiftung überführt, die denNamen der Ordensgründerin trägt: ReginaProtmann (mehr dazu siehe Artikel Seite 5).Diesen Prozess – zusammen mit demBeirat und der Geschäftsführung der Trä-gergesellschaft – zu begleiten, gehört zuden ersten wichtigen Aufgaben der neuenProvinzoberin. Darüber hinaus wirdSchwester M. Ludgera Stolze viel mit demAuto unterwegs sein, um die Katharinen-schwestern in Berlin, Daun, Xanten, Ham-burg, Eggerode, Gladbeck, Kelberg, Büren-Weselsburg, Lippetal-Herzfeld, Warendorf-Freckenhorst zu besuchen. Es geht darum,ihre Bedürfnisse im Auge zu haben, sie zumotivieren, Gespräche zu führen, zu hel-fen. Insoweit wird sie auch immer wiederzu den Katharinenschwestern nach Frank-furt kommen. Während bei ihren Kollegenund Mitarbeitern Abschiedsstimmung auf-kommt, ist bei ihr Anfang Juli Aufbruchs-stimmung angesagt. Sorgsam und gewis-senhaft verteilt sie Aufgaben und Dingeaus ihrem Geschäftsführerbüro, mitneh-men will sie nicht einmal kleine Präsenteund Erinnerungsstücke. Die Zeit in Frank-furt hat sie geprägt – „vielleicht mehr alsmir lieb ist“ – räumt sie ein, aber eine offi-zielle Verabschiedung, einen „Abgesang“mit lobenden Worten will sie keinesfallshaben. Sie fragt sich eher kritisch, ob siedenn alles in ihrer Macht stehende gege-ben, ihren Platz gut ausgefüllt hat. Be-scheidenheit statt Eitelkeit. In einem Briefsagt sie „Auf Wiedersehen“ und ver-spricht, oft zu kommen. Sie bedankt sichbei den Mitarbeitern für ihren Einsatz undihre Freundlichkeit. „Alle Niederlassungen

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NEWS

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� Schwester M. Ludgera Stolze zur Provinzoberin gewählt

Als Oberin der deutschen Katharinen-schwestern nach Münster

An Schwester M. Ludgera’s letztem Tag im SanktKatharinen-Krankenhaus scheint selbst der Himmelüber Frankfurt betrübt.

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der Schwestern sind jetzt meine Aufgabe,aber Frankfurt wird mir die Liebste sein“. Hierwird sie derweil überall fehlen, im Kranken-haus, imHospiz,beiVeranstaltungen, imFreun-deskreis-Vorstand, dessen Vorsitzender Gott-fried Milde sie dann doch noch zu einemAbschiedsessen im „Alten Zollhaus“ moti-vieren konnte. Um offiziell „Auf Wiedersehen“zu sagen, ganz im Sinne von „bis bald“!Kontakt: Provinzoberin Schwester M. Ludgera

Stolze, Ermlandweg 11, 48159 Münster

In der Geschäftsführung des Sankt Katha-rinen-Krankenhauses gab es zum 1.8.2011einen Wechsel: Dr. med. Alexandra Weizel,die schon seit August 2006 als ProkuristinMitglied der Geschäftsführung war, wurdejetzt kraft Gesellschafterbeschluss vom Ge-schäftsführer der Trägergesellschaft, Nor-bert Herrmann, zur Geschäftsführerin be-stellt. Zusammen mit Geschäftsführer FrankHieke wird sie künftig die Geschicke desSankt Katharinen-Krankenhauses lenken.Beide Führungskräfte werden ihre bisheri-gen Aufgaben- und Funktionsbereiche bei-behalten. Die durch das Ausscheiden vonSchwester M. Ludgera Stolze aus der Ge-schäftsführung (siehe Seite 3) neu hinzuge-kommenen Bereiche haben sie unter sichaufgeteilt. Die beiden Geschäftsführer wir-ken seit langem im Sankt Katharinen-Kran-kenhaus. Betriebswirt Frank Hieke wurdeschon 2006 zum Geschäftsführer bestellt,zuvor war er ab 2002 Kaufmännischer Leiter.Im Sankt Katharinen-Krankenhaus begon-nen hatte er bereits 1996 als Assistent derGeschäftsführung. Die Ärztin und Fachwir-tin für Krankenhaus- und Sozialmanage-ment Dr. Alexandra Weizel kam 1994 als

Assistenzärztin ins Haus, ihren Facharzt fürInnere Medizin erwarb sie 2002. Paralleldazu war sie für das Medizincontrolling ver-antwortlich und leitet ab 2002 das Medizini-sche Servicecenter. Ab 2006 wurde sie alsProkuristin Mitglied der Geschäftsführung.

Ärztin und Managerin

Ungeachtet ihrer verantwortungsvollenAufgabe als neue Geschäftsführerin ist esDr. Alexandra Weizel wichtig, auch als Ärz-tin wahrgenommen zu werden. „Mit diesemBlick schaue ich auf die Dinge – aber ichkann natürlich auch rechnen“ betont sie.Sie setzt auf einen kommunikativen Füh-rungsstil. Über mehrere Jahre hinweg hatsie an der Uni Heidelberg eine Ausbildungzur „Mediatorin“ gemacht, was im Umgangmit Konflikten äußerst hilfreich ist und beiden Mitarbeitern gut ankommt. „Bei 650Mitarbeitern kann ich nicht wissen, wen derSchuh drückt“, sagt sie, und pflegt deshalbdas Prinzip der „offenen Tür“ für eine direk-te Kommunikation. Allerdings hat sich dasArbeitspensum von drei Führungskräftenjetzt auf zwei verteilt, was für sie eineäußerst disziplinierte und straffe Termin-planung erfordert. So werden maximal1-stündige Termine vergeben „sonst kann ichnicht alles schaffen“. Die neue Geschäfts-führerin steht auch für eine offene Informa-tionspolitik, gleichzeitig erwartet sie aber,dass die zahlreichen Informationen der Ge-schäftsführung im Intranet, den Katharinen-News, in Rundschreiben und Am Puls auchgelesen werden. Ihre vielfältige Ausbildungzur Fachärztin und Krankenhaus-Managerinsowie ihre zahlreichen Qualifikationen und

Zusatzbezeichnungen, die sie im Laufe derJahre erworben hat, ermöglichen ihr einebreite Basis für Entscheidungen und Vor-ausplanungen. Vieles kann sie auch des-halb sehr gut beurteilen, weil sie das Hausund zahlreiche Mitarbeiter seit 17 Jahren

NEWS

� Dr. med. Alexandra Weizel zur Geschäftsführerin ernannt

Wechsel in der Spitze des Sankt Katharinen-Krankenhauses

Kurz-VitaDr. med. Alexandra Weizel wurde 1968 inOakland/Kalifornien geboren. Ihre Schulzeitverbrachte sie in Heidelberg. Nach ihrem Abi-tur begann sie hier 1987 auch ihr Studium derHumanmedizin. 1993 erhielt sie ihre Appro-bation. 1994 erwarb sie ihren Doktortitel. Imgleichen Jahr begann sie im Sankt Katharinen-Krankenhaus, wo sie bis zu ihrem Facharzt fürInnere Medizin 2002 als Assistenzärztin wirkte.Ab 1999 war sie bereits mit 50% fürs Medizin-controlling zuständig, einer neuen Stelle, fürdie sie aufgrund ihres berufsbegleitenden Stu-diums von 1995 bis 1997 zur „Fachwirtin fürKrankenhaus- und Sozialmanagement“ überideale Qualifikationen verfügte. Von 2003 bis2004 nutzte sie ein Stipendium der StiftungBildung im Katholischen KrankenhausverbandDeutschland KKVD für einen Kurs für Mitar-beiter in leitender Tätigkeit. Dr. AlexandraWeizel ist Moderatorin für Qualitätszirkel derKV Hessen. 2002 wurde ihr die Leitung desMedizinischen Servicecenters übertragen, am1.8.2006 erhielt sie Prokura. Sie verfügt überzahlreiche Zusatzqualifikationen wie Ärztli-ches Qualitätsmanagement, Ärztliches Risiko-management, Ernährungsmedizin, Homöopathie,Mediation, Notfallmedizin. Im Ehrenamt ist sieVorstandsmitglied im Freundeskreis SanktKatharinen e.V. und „Kinderbeauftragte desOrtbeirates 16“. Seit 1.8.2011 ist sie neben FrankHieke Geschäftsführerin des Sankt Katha-rinen-Krankenhauses, zudem Geschäftsfüh-rerin des Hospiz Sankt Katharina. Dr. AlexandraWeizel lebt in Frankfurt, sie ist verheiratet, 2001wurde ihre Tochter, 2002 ihr Sohn geboren.

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NEWS

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kennt. Sie nimmt ihre neue Aufgabe, zu derseit 1.8.2011 auch die Geschäftsführung desHospiz Sankt Katharina gehört, sehr ernst.Engagement, Fleiß, Freude an Herausforde-rungen und Wissbegierde gehören zu ihremNaturell. Und irgendwie scheint sie denSpagat zu schaffen, trotzdem für ihre Fami-lie und obendrein für Ehrenämter da zu sein:Zu den ehrenamtlichen Engagements als„Vorstandsmitglied im Freundeskreis Sankt

Katharinen e.V.“ hat man sie jetzt zur„Kinderbeauftragten des Ortbeirates 16“ernannt. Eine richtige Powerfrau, der – wiees scheint – nichts zu viel ist und die mitihrer freundlichen klaren und präzisen Artimmer einen Weg findet, selbst wenn ersteinig wird. Dr. Alexandra Weizel berei-chert mit ihrer Verbindung von Medizin- undManagement-Know-how das gesamte Füh-rungsteam. Die Schlüsselpositionen des

nach KTQ und Pro CumCert zertifiziertenKrankenhauses sind in der Geschäfts-führung, der Ärztlichen Direktion und Pfle-gedienstleitung mit hochkompetenten,erfahrenen Spezialisten und langjährigenMitarbeitern sehr gut besetzt.

Weitere Informationen: Sekretariat Dr. Alexan-

dra Weizel, Tel. 069-4603-1199

Sekretariat Frank Hieke, Tel. 069-4603-1012

Es ist ein zukunftsweisenderSchritt, mit dem sich die Katha-rinenschwestern auf den Weggemacht haben, ihr in mehrerenGenerationen aufgebautes Le-benswerk im Geist ihrer Ordens-gründerin zu sichern. Um hand-lungsfähig zu bleiben und dasErbe der 1999 selig gesproche-nen Regina Protmann in einesichere Zukunft zu führen, habensie sich entschieden, ihre Gesellschafts-funktion in der Trägergesellschaft aufzu-geben und eine Stiftung ins Leben zu rufen.Bereits am 25.11.2010, dem Patronatstag derheiligen Katharina, haben sie die StiftungRegina Protmann als eine kirchliche Stiftungdes privaten Rechts gegründet. Diese wurdedurch die Bezirksregierung in Münster alsrechtsfähig anerkannt. Mit Wirkung vom1.8.2011 überführen die Schwestern der‚Kongregation der Heiligen Jungfrau undMartyrin Katharina‘ nun ihre Geschäftsan-teile an der Gesellschaft der Katharinen-schwestern mbH in die Stiftung. Ab diesemZeitpunkt ist die Stiftung Regina ProtmannTräger der Gesellschaft der Katharinen-schwestern mbH mit all ihren Betriebsstät-ten wie Krankenhäuser, Altenheime, Pflege-schulen und Beteiligungsgesellschaften.Damit sind die Einrichtungen von der Or-densgemeinschaft entkoppelt, die Verant-wortung liegt bei der Stiftung, die – vertretendurch den Stiftungsvorstand – künftig dieGeschicke der sozialen Einrichtungen derOrdensgemeinschaft führen wird. Der Stif-tungsvorstand hat sich aus ehemaligen Bei-ratsmitgliedern neu formiert. Vorsitzenderist Dieter Korn, der auch schon Beiratsvor-

sitzender war. Die Ordens-schwestern sind im Stiftungs-vorstand mit Schwester M. Mi-chaela Friese und SchwesterM. Ludgera Stolze vertreten.Weitere teils beratende Vor-standsmitglieder sind Rechts-anwalt Gottfried Milde, Staats-minister a. D., Dr. ManfredGotthardt und Prälat Dr. LotharSchlegel. Geschäftsführer der

Stiftung ist Norbert Herrmann, der auchGeschäftsführer der Gesellschaft der Katha-rinenschwestern ist.

Das Werk sichern und erhalten

Notwendig wurde dieser Schritt, weil eshierzulande an Ordensnachwuchs fehlt.Gleichwohl ist es ein Anliegen der Katha-rinenschwestern, dass die Tradition ihrerüber 400 Jahre alten Geschichte fortgeführtwird, die sich aus dem Glauben, ihrer Ver-wurzelung in der Kirche und der christlichenNächstenliebe verpflichtet weiß und sich inihrem Wirken im Gesundheits- und Sozial-wesen verwirklicht. Der Geist ihrer Gründe-rin Regina Protmann, ihr Charisma und ihreSpiritualität, die die Kongregation derSchwestern durch die Jahrhunderte getra-gen hat, soll auf diese Weise weiter wirken.„Diese Veränderung des Rechtsträgers wirdin den Betriebsstätten keine unmittelbarenAuswirkungen für die Arbeit und Rechtsver-hältnisse in den einzelnen Häusern haben“,heißt es in einem Schreiben der neuenProvinzoberin Schwester M. LudgeraStolze. Demgegenüber soll der Wechseldes Rechtsträgers die Existenz der Sozial-einrichtungen und damit auch die Arbeits-

plätze der Mitarbeiter sichern. Die christ-liche Ausrichtung gibt den Mitarbeitern ein-deutige „Handlungsanweisungen“ vor undden Häusern ein klares Profil mit Alleinstel-lungsqualität. Unter dem Dach der StiftungRegina Protmann werden in den Einrichtun-gen weiterhin kranke und alte Menschen imSinne einer Ganzheitlichkeit betreut, dieauch geistige und spirituelle Dimensioneneinbezieht. Weiterhin werden junge Men-schen verantwortlich ausgebildet und be-gleitet. Die Stiftung wird sich auch anderensozialen und karitativen Aufgaben widmen,wenn die Erfordernisse der Zukunft neueBetätigungsfelder öffnen. Dieses ist u.a. imStiftungszweck verankert.Weitere Information: Provinzoberin Schwester

M. Ludgera Stolze, Tel. 0251-2631329, katharinen-

[email protected]

� Gesellschaft der Katharinenschwestern in Stiftung Regina Protmann überführt

Die Weichen für die Zukunft sind gestelltStiftung Regina ProtmannTräger der Gesellschaft derKatharinenschwestern mit denEinrichtungen:Sankt Katharinen-Krankenhaus GmbHFrankfurt, Telefon: 069 - 4603-0www.sankt-katharinen-ffm.de

Krankenhaus Maria Hilf GmbHDaun, Telefon: 06592 - 715-0www.krankenhaus-daun.de

Sankt Josef-Hospital GmbHXanten, Telefon: 02801 - 710-0www.sankt-josef-hospital.de

Sankt Gertrauden-Krankenhaus GmbHBerlin, Telefon: 030 - 8272-0www.sankt-gertrauden.de

Regina-Protmann-StiftKelberg, Telefon 02692 - 93210-100www.Regina-Protmann-Stift.de

Seniorenhaus Regina ProtmannDaun, Telefon 06592 - 711-0www.seniorenhaus-regina-protmann.de

Pflegeschulen Maria HilfDaun, Telefon 06592 - 711-0www.pflegeschulen-maria-hilf.de

Hospiz Sankt Katharina GmbHFrankfurt, Telefon 069 - 46 03 - 21 01www.hospiz-sankt-katharina.de

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Seit 1.7.2011 ist Badar Uddin, Facharzt fürUrologie, der neue Oberarzt im Team vonChefarzt PD Dr. Rainer A. Bürger. Vielekennen ihn schon aus seiner Zeit als Assis-tenzarzt, denn er wirkt bereits seit 2004 imSankt Katharinen-Krankenhaus. Hier hater auch im Juli 2009 seine Facharztausbil-dung erfolgreich abgeschlossen. Zu seinertäglichen Arbeit gehören die Diagnostik undoperative Therapie von urologischen Er-krankungen wie gutartige Prostatavergrö-ßerung, Prostatakrebs, Blasenkrebs undHarnsteine. Ein besonderer Fokus liegt da-bei auf der Prostatakarzinom-Diagnostik.In der von seinem Chefarzt PD Dr. med.Bürger betreuten Doktorarbeit „Vergleichder Elastographie-gesteuerten Biopsie mitder Systembiopsie bei der Detektion vonProtatakarzinomen“ hat er sich mit diesemThema intensiv auseinander gesetzt. Beider „Real-Time Elastographie“ handelt es sichum ein innovatives Ultraschall-Verfahren,das gezielte Probeentnahmen aus krebsver-dächtigen Arealen der Prostata ermöglicht.Mittlerweile weiß man, dass Prostata-tumore in der schwarz/weiß-Auflösungdes herkömmlichen Ultraschalls nur unzu-reichend erkannt werden. Mit dem Elasto-graphie-Ultraschall kann Krebsgewebe auf-grund seiner höheren Zelldichte farblichdargestellt, gezielt biopsiert und somitsicherer diagnostiziert werden. Die Studiezu seiner Doktorarbeit, die Badar Uddinvon 2010-2011 im Sankt Katharinen-Kran-kenhaus durchführte, belegt diese Vorteilenachhaltig. Gemeinsam mit seinem Ober-arzt-Kollegen Dr. Steffen Relecker führt erwöchentlich mittwochs Elastographie-gesteuerte Prostatastanzbiopsien durch.Aufgrund der immensen Nachfrage wirdman diese künftig an einem zusätzlichenWochentag anbieten. Eine positive Folgedes Engagements auf dem Gebiet der Ela-stographie ist, dass die Urologie des SanktKatharinen-Krankenhauses seit kurzemHitachi® Demonstrations- und Schulungs-zentrum für die Prostata-Elastographie ist.So hospitieren hier niedergelassene Urolo-gen und erlernen dieses moderne Verfah-ren. Dennoch, als Spezialist auf diesemGebiet will Badar Uddin nicht gelten, sein

Spektrum ist vielseitig und offen, Lobhude-leien sind nicht seine Sache. In wenigenWochen – nach der mündlichen Promo-tions-Prüfung – wird er seinen Doktortitelvor dem Namen führen. Was hat sich fürBadar Uddin verändert, seitdem er Oberarztist? „Das Arbeitsfeld, die Verantwortungund die Arbeitszeit“ ist seine spontaneAntwort. Das könnte man so interpretieren,dass all das mehr geworden ist. Für ihnscheint das selbstverständlich.

Medizinisch inspirierte Kinderstube?

Badar Uddin wurde am 30.6.1974 in Essenin eine Arztfamilie hineingeboren, sein Va-ter ist Anästhesist. Im Grundschulalter zoger mit seiner Familie nach Hessen, wo erzusammen mit seiner Schwester, die eben-falls Urologin im Sankt Katharinen-Kran-kenhaus ist, und seinem Bruder, der alsKinder- und Jugendpsychiater arbeitet,aufwuchs. Nach seinem Abitur 1993 wirkteer als Zivildienstleistender in der HeliosWilliam Harvey Klinik, Bad Nauheim. Ernutzte diese Zeit zusätzlich für eine einjäh-rige Ausbildung zum Krankenpflegehelfer.Sein Medizinstudium begann er 1995 ander Justus-Liebig-Universität Gießen, 2001erhielt er dort seinen Abschluss als appro-bierter Arzt. Nach dieser zielstrebigenLern- und Lebensphase gönnte er sichein Jahr „Auszeit“ in den USA. Zurück inDeutschland begann er 2002 seine berufli-che Laufbahn als Arzt im Praktikum (AiP)

im Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim,wo er sein chirurgisches Jahr absolvierte.2004 wechselte er auf Anraten seinerälteren Schwester Sarah Scheunert in dieUrologische Abteilung des Sankt Kathari-nen-Krankenhauses, wo diese bereits alsurologische Assistenzärztin wirkte. In die-ser Zeit erlangte er die Zusatzqualifikation„Akupunktur“ (A-Diplom), die er bei chro-nischen Erkrankungen und Schmerzzustän-den einzusetzen weiß. Nach bestandenerFacharztprüfung im Jahre 2009 erwarb erdie Zusatzbezeichnungen „Andrologie“ (um-gangssprachlich „Männerarzt“), „Medika-mentöse Tumortherapie“ und „Röntgen-diagnostik des Harntrakts“ und konnte sosein urologisches Know-how erweitern.Parallel hierzu führte er die Studien zuseiner Promotion durch. Zum Ausgleichseines vielseitigen Engagements ist er vorallem sportlich aktiv: Badminton, Fußballund Golf spielen dabei ganz vorne mit. DenMittelpunkt seines Lebens bilden aber seineFrau und der gemeinsame 3-jährige Sohn.

Weitere Informationen: Oberarzt Badar Uddin,

e-mail [email protected]

oder über das Sekretariat 069-4603-1271

� Neuer Oberarzt der Urologie: Badar Uddin

Wahrhaftig, klar und zielgerichtet

� Neue Leiterin der Therapieabteilung in der Geriatrie: Michaela Jakob

Fähigkeiten, Können und Erfahrungauf den Punkt gebracht

Zum 1.8.2011 hat Krankengymnastin Micha-ela Jakob die Leitung der geriatrischenTherapieabteilung des Sankt Katharinen-Krankenhauses am Hufeland-Haus über-nommen. Sie ist damit Nachfolgerin vonChristiane Frisch, die zum gleichen Zeit-punkt in den Ruhestand ging. Die Abteilungumfasst insgesamt 12 Mitarbeiter/innen,neben dem Neuropsychologen und der

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NEWS

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Logopädin sind es 5 Ergotherapeuten und5 Physiotherapeuten, die mit Ärzten, Pfle-gekräften und dem Sozialdienst im geriatri-schen Team zusammen wirken, um einedauerhafte Pflegebedürftigkeit älterer Pa-tienten abzuwenden – insbesondere nachEreignissen wie Operation und Schlagan-fall. In der Physiotherapie des Haupthau-ses, in der Michaela Jakob die letzten 28Jahre mit 13 weiteren Therapeuten gewirkthat, war sie Stellvertreterin des LeitersHans-Peter Loth. Ihre Leitungsaufgabe inder Geriatrie beinhaltet auch organisatori-sche und administrative Tätigkeiten, in diesie von ihrer Vorgängerin gründlich einge-arbeitet wurde. Gleichzeitig ist die enga-gierte Krankengymnastin froh, ihre vielsei-tigen Qualifikationen und Erfahrungen imgeriatrischen Team einbringen zu können,hier kommt einiges aus ihrem Berufslebenund Fortbildungsspektrum „auf den Punkt“.In der Geriatrie wird für die Patienten zuBeginn ihres rund 3-wöchigen Aufent-haltes ein umfangreicher Aufnahmebefunderstellt, an dem alle Professionen beteiligtsind. In wöchentlichen Teamsitzungenwerden gemeinsam individuell erreichbareZiele für jeden Patienten definiert, die Be-handlungsfortschritte regelmäßig über-prüft und wenn nötig die Therapie modifi-ziert. Rund 30 gezielt eingesetzte Therapie-einheiten sollen es dem Patienten nachdiesen 3 Wochen ermöglichen, in seinhäusliches Umfeld zurückzukehren. ZurBefundung am Anfang und zum Abschlussgibt es computergestützte Programme,speziell für die Physiotherapie den Tinetti-Test und Timed up and go (TUG). Soweiteine Kurzbeschreibung dieses großen, an-spruchsvollen Arbeitsbereiches, für dendie neue Leiterin vielfältige Qualifikationenmitbringt. Neben ihrem beruflichen Engage-ment wirkt Michaela Jakob seit 6 Jahrenehrenamtlich als Vorstand des größtenBerufsverbandes, dem „Zentralverbandder Physiotherapeuten/Krankengymnastene.V.“ (ZVK), im Landesverband Hessen. Sieist dort auch federführend verantwortlichfür den Arbeitskreis „Leitende Physiothera-peuten“, wo es um Aufgabenstellungen wieStatistik, Dokumentation, Mitarbeiterfüh-rung geht. Ebenso verantwortlich ist sie fürden „Arbeitskreis Geriatrie“, der sich 5 x imJahr trifft und geriatriespezifische Themenbearbeitet sowie Fortbildungen organisiert.

Das große Engagement der Kollegen die-ses Arbeitskreises weckte ihr Interesse ander Geriatrie. Die Bemühungen des physio-therapeutischen Arbeitskreises stellte sieauf Einladung des Ärzteverbandes GeriatrieHessen/Thüringen an dessen Mitglieder-versammlung vor, an dem auch Chefarztder Geriatrie Dr. Leonhard Fricke teilnahm.Als Facharzt für Physikalische Therapie ister schon lange ihr disziplinarischer Vorge-setzter im Sankt Katharinen-Krankenhaus,inzwischen ist sie aktiver Teil seines Teams.

Unterwegs in therapeutischer Mission

Schon seit 28 Jahren wirkt die Kranken-gymnastin mit den zahlreichen Zusatzqua-lifikationen im Sankt Katharinen-Kranken-haus, die Ferienjobs als Schülerin und das3-monatige Krankenpflegepraktikum nachdem Abitur gar nicht mitgerechnet – wenn-gleich man diese Zeit heute als Initialzün-dung zu ihrer „therapeutischen Mission“interpretieren könnte. Nach diesem Prakti-kum jedenfalls besuchte sie die staatlicheBerufsfachschule in Frankfurt-Höchst mitdem Ziel, Krankengymnastin zu werden,was übrigens die Qualifikation Masseurinund medizinische Bademeisterin einschließt.Das im Rahmen der 3-jährigen Ausbildungvorgeschriebene Praktikum von einemJahr absolvierte sie dann auch im SanktKatharinen-Krankenhaus, in dessen un-mittelbarer Nähe sie aufgewachsen ist.Als ausgebildete Krankengymnastin be-gann sie hier am 1.12.1983 – zunächst alsSchwangerschaftsvertretung einer Kolle-gin. Während der Kleinkindzeit ihrer Kin-der, die heute 26 und 24 Jahre alt sind, be-setzte sie mit ihrer Arbeit in der Physiothe-rapie eine halbe Stelle, später wurde einedreiviertel Stelle daraus. Wissbegierig undstets beseelt von dem Wunsch, den Pa-tienten auch bei komplizierten Beschwer-den helfen zu können, absolvierte sie zahl-reiche Fortbildungen. So erwarb sie dasZertifikat zur Manualtherapeutin. Das isteine umfangreiche Ausbildung, die bis auf2 Module der Qualifikation von Chirothera-peuten gleicht und darauf ausgerichtet ist,Gelenkfunktionsstörungen schonend zubeseitigen. Im Therapie-Bereich der neu-rologischen Erkrankungen bildete sie sichfort zur zertifizierten Bobath-Therapeutin.Sie absolvierte Fortbildungen in „Elektro-therapie“, „Krankengymnastik am Gerät“,

„Nervenmobilisation“ und „Schlingentisch“,für die „Rückenschule nach KddR“ erwarbsie die Trainerlizenz. Sehr wichtig war ihrselbst eine damals noch wenig bekannteaber hochqualifizierte Schwindelfortbildung,das „Befreiungsmanöver nach Sémont“,das gutartigen Lagerungsschwindel besei-tigen kann. Nach genauem Befund undTherapie kann damit schwindelgeplagtenMenschen unmittelbar geholfen werden.Anlass für diese Fortbildung war dieSchwindelproblematik eines jungen Mäd-chens, dem sie unbedingt helfen wollte,damals aber noch nicht konnte. Ihr eigen-initiatives und sorgsam zusammengestell-tes Fortbildungskonzept kommt ihr jetzt inder Geriatrie mit den multimorbiden Pa-tienten und den vielschichtigen Problem-feldern sehr zugute.

Fachlich und Sozial engagiert

Michaela Jakob bezeichnet sich selbst als„Workaholic“, was man mit Blick auf ihrezahlreichen beruflichen, sozialen und fami-liären Tätigkeiten nur unterstreichen kann:Seit 15 Jahren gestaltet sie in der evange-lischen Gemeinde Bergen Sonntag fürSonntag den Kindergottesdienst für Kinderzwischen 4 und 10 Jahren. Ebenfalls ehren-amtlich setzt sie sich seit Jahren auch imSankt Katharinen-Krankenhaus ein, so z.B.in ihrer Mitwirkung bei den seelsorgeri-schen Veranstaltungen und Mediationenvon Schwester M. Bernhilde Huhn oderbeim Gesundheitstag in Bergen Enkheim.Sie leitet die Rückenschulkurse für Mitar-beiter des Hauses und passt sich dabei fle-xibel den verschiedenen Schicht-Zeitenund Mitarbeiterwünschen an. Im Rahmenihres beruflichen Engagements hat sie vor3 Jahren mitgeholfen, von Seiten der Phy-siotherapie die Stroke Unit zu etablieren –der physiotherapeutische Befundbogenstammt aus ihrer Feder. Einen naturnahenAusgleich zu allen Anforderungen findetMichaela Jakob in der Gartenarbeit und beimTennis. Auf die Frage, wie sie es schafft,bei weitem jünger auszusehen, als ihre prallgefüllte Vita das vermuten lässt, verweistsie auf ihre Gene und eine bewusste Lebens-weise, die sie offensichtlich – trotz höchs-ter Ansprüche an sich selbst – beherzigt.Weitere Informationen: Leiterin der geriatrischen

Therapieabteilung, Michaela Jakob, Tel. 069-

4704-417 (Büro) oder – 294 (Behandlungsraum)

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NEWS

Zusammen mit zwei urologischen Fachärz-ten hat Assistenzärztin Saskia Morgen-stern in Ghana drei Wochen lang ehren-amtlich urologische Patienten versorgt –nicht im Rahmen einer Krisenhilfe, sonderneiner kontinuierlichen Aufbauhilfe, die zu-dem Schulungen für medizinisches Perso-nal durchführt. Der Verein „Die Ärzte fürAfrika e.V.“ hat sich in Ghana auf Hilfe imFachbereich Urologie spezialisiert, da esim ganzen Land nur etwa zehn einheimi-sche Urologen gibt. Das Risiko, an Prosta-takrebs zu erkranken ist indes bei schwar-zen Männern sogar höher als bei weißen.Und die Ghanaer leiden ebenso an Erkran-kungen wie gutartiger Prostatavergröße-rung, Harnröhrenverengung, Blasen- undScheidenfisteln wie hierzulande. In Gottes-diensten und über Radiodurchsagen wur-de der Besuch des Ärzteteams im Vorfeldangekündigt, das dreimal pro Jahr für zweiWochen auch im Katholischen Kranken-haus St. Anthony in Dzodze/Ghana (Foto)

wirkt. Entsprechend groß ist der Ansturmvon Patienten, die aus den ländlichen Ge-bieten kommen und teilweise große Stre-cken zurücklegen, um sich den Ärzten mitihrem Problem vorzustellen. Zwei Wochenihres Urlaubs und eine Woche Sonder-urlaub, für die sie das Sankt Katharinen-Krankenhaus freigestellt hat, wirkte SaskiaMorgenstern in St. Anthony im Ärzteteam.

Aus wenig viel machen

Sie konnten an drei vollen Tagen und je-weils abends nach den Operationen rund150 Patienten untersuchen und medika-mentös behandeln. In acht OP-Tagen führ-ten sie rund 60 operative Eingriffe durch,

33 davon transurethral mit Spezialinstru-menten, d.h. minimalinvasiv über die Harn-röhre. Darüber hinaus legten sie Bauch-deckenkatheter und weiteten Harnröhren,in der Fachsprache Harnröhrenbougierunggenannt. Für Körperpflege, Essen und Ver-sorgung des Patienten im Rahmen einesKrankenhausaufenthaltes sind in Ghanadie Angehörigen zuständig. Obgleich dieÄrzte ehrenamtlich wirken, konnten einigeOperationen nicht durchgeführt werden,weil keine Angehörigen zur Versorgung

verfügbar oder kein Geld für das Kranken-haus da war. Moderne OP-Instrumentestanden von der Organisation aus zur Ver-fügung. Zusätzliches Material für den ein-maligen Gebrauch wie Fäden, Drainagenetc. hatte Saskia Morgenstern aus Deutsch-land mitgebracht. Dennoch wurde untererschwerten Bedingungen operiert: Eswar Regenzeit, die Luft feucht-schwül bei35 ºC. Der OP-Raum war mit einem Well-blechdach abgedeckt, der tropische Platz-regen so laut, dass man sein eigenes Wortnicht verstehen konnte. Immer wieder gabes Gewitter, Stromausfall: Kein Licht, keineMöglichkeit, Blutgefäße zu veröden. In ei-ner der OPs konnte Saskia Morgenstern

unter Anleitung der Fachärzte einen riesi-gen Blasenstein (siehe Röntgenbild) her-ausoperieren, die OP-Einwilligung wurdeper Fingerprint unterzeichnet. Nach denOPs ging es weiter: Die Flure waren vollvon Patienten, dieteils mit ihrer Familieeine weite Reise aufsich genommen hat-ten in der Hoffnungauf Behandlung ihrerBeschwerden. „Na-türlich ist das Arbei-ten unter solch er-schwerten Bedingun-gen abenteuerlichund aufreibend –wenn es an kleinsten Dingen wie Hand-schuhen für eine Untersuchung oder einerBlasenspritze zum Katheter freispülenmangelt. Aber man lernt zu improvisierenund aus wenig viel zu machen“ berichtetdie junge Ärztin von ihren außergewöhn-lichen Erfahrungen.

� Urologie-Ärztin Saskia Morgenstern in Ghana

Patienten versorgen, Personal weiterbilden

Du sollst ein Segen sein

Mit wachen Augen für die Not Deines

Nächsten.

Mit klarem Verstand bei allem, was

Du sagst.

Mit offenen Ohren für die Sorgen

anderer.

Mit einem Lächeln im Gesicht zur

Ermutigung Verzweifelter.

Mit einem kraftvollen Wort für den,

der Unterstützung braucht.

Mit einer freien Hand, die zupackt,

wo sie gebraucht wird.(Unbekannt)

…ausgewählt von Sr. M. Bernhilde Huhn

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Urologisches Wissen weitergeben

Saskia Morgenstern reiste schon eine Wo-che vor ihrem Einsatz für „Die Ärzte fürAfrika“ im St. Anthonys in Dzodze an. Siehatte ein Schulungsprogramm mit Vorle-

sungen und praktischen Übungen erar-beitet für Schwestern und medizinischeAssistenten des Krankenhauses. Die Zahlder Lernwilligen vor Ort wurde immer grö-ßer, so dass man sich am Ende auf 32 Teil-nehmer einigen musste. In 10 Lektionenvermittelte ihnen Saskia Morgenstern uro-logisches Wissen im Freien (Foto oben) miteinfachsten Hilfsmitteln: So ließ sie bei-spielsweise an zuvor mit Nähten versehe-nen Bananen das Fädenziehen üben. Siehinterließ Checklisten für die generelle uro-logische Versorgung vor und nach Opera-tionen. Die Verständigung klappte weitest-gehend in Englisch, manchmal musstenDolmetscher hinzugezogen werden. In Ghanagibt es 79 verschiedene Sprachen, nichtalle Ghanaer sprechen die offizielle Lan-dessprache, die sich aus der britischenKolonialzeit gehalten hat. „Was mir an dermedizinischen Entwicklungszusammenar-beit so gefällt ist die konkrete, unmittelbareArbeit in einem Beruf, der sinnvoll ist undüberall auf der Welt gebraucht wird. Zu-dem ist die Medizin weniger anfällig fürpolitische und bürokratische Hürden sowieinhaltliche und moralische Zweischneidig-keiten, die Entwicklungszusammenarbeitoft erschweren.“

Gut vorbereitet in die Tropen

Saskia Morgenstern ist eine engagierteAssistenzärztin im urologischen Team vonChefarzt PD Dr. Rainer A. Bürger, der dieseReise unterstützt hat. Schon als Schülerinwar ihr bewusst, „dass sie das Privileg hat,zu den 10 % auf der Welt zu gehören, denen

es unglaublich gut geht“. Sie hatte von An-fang an die Arbeit in Entwicklungsländernim Blick. Deshalb ist sie Ärztin geworden.Bereits während des Studiums bemühtesie sich erfolgreich um eine Famulatur imSchwellenland Jamaika. Im chirurgischenTertial ihres praktischen Jahres wirkte siein Tansania, wo sie darüber hinaus in ei-nem Projekt der GTZ mitgearbeitet hat. Siespricht ein wenig Suaheli, hat Tropenkursebesucht und sich vielfältig auf die Arbeitin Entwicklungsländern vorbereitet. Darumerhielt sie die Erlaubnis, jetzt bei diesemProjekt von „Die Ärzte für Afrika“ mitzuwir-ken, einem Projekt, das durch seine ergän-zenden Schulungen und Praxisanleitungennachhaltig wirkt. Den Flug dorthin hat sieselbst bezahlt. Auch künftig will sie in ihrenUrlauben bei derartigen Projekten mitwir-ken – mutig und abenteuerlustig wie sie ist.Auf die Frage, warum sie trotz schwierigerBegleiterscheinungen so begeistert undhochmotiviert dabei ist, sagt sie: „Es isteine sinnvolle Arbeit, es macht einfachSpaß. Besonders fasziniert mich immerwieder, wie ähnlich die Menschen überallauf der Welt sind. Natürlich sind die All-tagsprobleme völlig unterschiedlich – woes hier vielleicht ein defekter Fensterheberim Auto ist, sorgt man sich in Ghana darum,wie man die Schulgebühren bezahlen soll,weil die einzigen beiden Hühner der Fami-lie gestorben sind. Aber im Falle einerKrankheit und im Zwischenmenschlichenmacht es kaum einen Unterschied, ob ichmit einem Frankfurter oder einem Ghanaerüber die Behandlung seines Prostatapro-blems spreche oder was mir hier oder dortüber Familiensorgen erzählt wird.“ Undwurde sie denn in Ghana als junge hübscheweiße Ärztin rundum akzeptiert? „Ja, diePatienten waren ganz offen, die Kollegensehr nett. Sie schätzen Fachwissen, die Er-läuterungen im ruhigen Gespräch, profes-sionelles Auftreten, die Begeisterung, daswar gar kein Thema“.

Weitere Informationen: Assistenzärztin Saskia

Morgenstern über das Sekretariat der Urologie

Tel. 069-4603-1271 www.die-aerzte-fuer-afrika.de

Urologie in Ghana

Im ganzen Land gibt es für ca. 25 Mio.Menschen nur etwa zehn einheimischeUrologen. An der Universitätsklinik Korle Buin Accra wird lediglich alle 1-2 Jahre eineinheimischer Arzt als Facharzt für Urologieausgebildet. Die Bevölkerung in ländlichenGebieten hat so gut wie keinen Zugang zuurologischer Versorgung. DIE ÄRZTE FÜRAFRIKA entsenden regelmäßig Teams vonUrologen und Krankenschwestern, die infünf Missions- bzw. Diözesankranken-häusern ehrenamtlich arbeiten. Sie stattendie betreuten Hospitäler mit den notwendi-gen urologischen Geräten und Spezial-instrumenten aus. Sie bilden junge ghana-ische Ärzte vor Ort aus und schulen daseinheimische Pflege- und Assistenz-personal. Langfristig streben sie eineAusweitung auf weitere Hospitäler an, denninsbesondere die Nordregion des Landes isturologisch völlig unterversorgt. WeitereInformation: www.die-aerzte-fuer-afrika.de.

Impressionen vom Leben in Ghana:

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NACHGEFRAGT…

Herr Dr. Strobel, bis vor kurzem gab es für„palliativmedizinische Behandlungen“ ei-gens darauf ausgerichtete Einrichtungenwie Palliativstationen und Hospize. HatPalliativmedizin jetzt auch im klinischenAlltag Einzug gehalten?Palliativmedizin ist nicht nur eine speziali-sierte Fachrichtung in der Medizin, sondernauch eine ethische Grundeinstellung zumärztlichen Handeln, was immer dann, wennwir es mit schwerkranken Patienten zu tunhaben, unsere Entscheidungen bestimmensollte. Es ist eine ganzheitliche Therapie, dieden Anspruch hat, alle Facetten des mensch-lichen Daseins – physisch, psychisch, spiri-tuell und sozial – zu berücksichtigen.

Um welche Erkrankungen geht es dabei?Sind das immer lebensbedrohliche Er-krankungen, wie aus der WHO Begriffs-Definition zu vermuten ist?Die Palliativmedizin begleitet Menschen inihrer letzten Lebensphase. Die Patientenleiden häufig an den Beschwerden einerTumorerkrankung im Endstadium oder aneiner langjährigen Erkrankung wie Herz-

schwäche oder chronischer Lungenerkran-kung (COPD).

Was unterscheidet Palliativmedizin vonSchmerztherapie?Die Schmerztherapie ist ein ganz wichtigerPfeiler einer guten palliativmedizinischenBehandlung. Aber die Palliativmedizin istmehr. Sie hat den Anspruch, auch die psy-chische, spirituelle und soziale Dimensionzu berücksichtigen. Auch die Einbeziehungder Angehörigen gehört dazu.

Wenn Palliativmedizin mehr ist als einewirksame medikamentöse Behandlung,was können Sie im Rahmen eines statio-nären Aufenthaltes darüber hinaus tun?Die Gespräche mit dem Patienten und sei-nen Angehörigen stehen am Anfang einerguten palliativmedizinischen Versorgung.Es geht um die Frage: Was will der Patient?Wie stellt er sich sein weiteres Leben vor?Welche Dinge möchte er noch klären?Welche medizinischen Maßnahmen sindgewünscht, welche nicht? Möchte er z.B.per Ernährungssonde künstlich ernährt

werden? Ist eine Versorgung im häuslichenUmfeld möglich? Wenn ja, kann die Familiedurch ein palliativmedizinisches Team un-terstützt werden, das von unserem Sozial-dienst organisiert wird – damit eine kon-tinuierliche Versorgung gewährleistet ist.

Entsprechend dem Willen des Gesetzge-bers darf ein Patient nach seiner Akutbe-handlung nicht länger im Krankenhaus ver-bleiben. Schmerzbehandlungen sind aberin der Regel langwierig oder sogar dauer-haft. Wie sieht die Weiterbehandlung aus?Im Krankenhaus kann eine Schmerztherapieeingeleitet werden. Wir arbeiten gut zusam-men mit niedergelassenen Ärzten, die inkompetenter Weise die Schmerztherapiefortsetzen. Bei speziellen Fragestellungenkann auch ambulant ein Schmerztherapeutoder Palliativmediziner konsultiert werden.

Könnte man Palliativmedizin auch als ei-nen Teil der Altenpflege sehen?Die Palliativmedizin ist nicht auf eine be-stimmte Erkrankung oder eine Altersgrup-pe beschränkt. Sie hat natürlich auch ihreBerechtigung in der Geriatrie.

Palliativmedizin ist also keine „Sterbeme-dizin“?Nein. Ich sehe Sterben als einen Teil desLebens. Ziel der Palliativmedizin ist, Men-schen in ihrer letzten Lebensphase zu be-gleiten, dabei hat die Lebensqualität erstePriorität. Cicely Saunders, englische Be-gründerin der Palliativmedizin und Hospiz-bewegung hat einmal gesagt: „Es gehtnicht darum, dem Leben mehr Tage zu ge-ben, sondern den Tagen mehr Leben“.

Eine persönliche Frage: Sie sind Internist,Gastroenterologe, Diabetologe, Ernährungs-mediziner, Infektiologe, Proktologe und zer-tifiziert in Hepatologie. Was war für Sie dasMotiv, die Palliativmedizin hinzuzufügen?Neben der hochtechnisierten und speziali-sierten Medizin, die Erkrankungen heilenkann, ist es eine ärztliche Aufgabe, auchMenschen gut zu betreuen, die nicht mehrgeheilt werden können. Aussagen von Ärz-ten, wie sie jeder schon mal gehört hat,wie: „Wir können nichts mehr für Sie tun“sollten der Vergangenheit angehören. DiePalliativmedizin kann auf diesem Gebietwirklich viel bewirken.

Die WHO und die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin defi-nieren Palliativmedizin als eine „aktive, ganzheitliche Behandlungvon Patienten mit einer voranschreitenden bzw. weit fortgeschrit-tenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung“, d.h.wenn keine Besserung oder Heilung der Krankheit mehr möglichist, sondern die „Beherrschung von Schmerzen, anderen Krank-heitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellenProblemen höchste Priorität besitzt“. Palliativmedizin behandeltdemnach nicht nur die körperlichen Symptome, sondern kümmert sich auch um die mensch-lichen Probleme von Patienten und ihren Angehörigen. „Palliativ“ leitet sich aus dem lateini-schen pallium ab, was „Mantel“ bedeutet. Palliativtherapie könnte man mit „ummantelndeBehandlung“ übersetzen. Sie konzentriert sich auf die Verbesserung der Lebensqualität. Be-finden, Wünsche und Ziele des Patienten rücken in den Vordergrund. Schmerztherapie undSymptomkontrolle können aus einem unerträglich empfundenen Dasein eine Zeit machen,die lebenswert ist. Lange war die Palliativmedizin ein Stiefkind der Lehre, erst 1999 wurde dererste Lehrstuhl in Bonn eingerichtet. Inzwischen gibt es an sechs Universitäten in Deutsch-land Lehrstühle für Palliativmedizin. Schmerztherapie und Palliativmedizin sind damit zu ei-genen medizinischen Spezialgebieten geworden, das Ärzte der Fachrichtungen Anästhesie,Innere Medizin, Geriatrie u.a. ihrem Know-how hinzufügen. Der Deutsche Ärztetag hat 2003Palliativmedizin als Zusatzweiterbildung in die Weiterbildungsordnung aufgenommen. DerChefarzt der Inneren Medizin II, Dr. Klaus Strobel, hat seinen zahlreichen Spezialgebietenund Zusatzbezeichnungen eine weitere hinzugefügt. Im Dezember 2010 schloss er seine2-jährige Zusatzausbildung zum Palliativmediziner ab.

� Nachgefragt beim Chefarzt der Inneren Medizin II, Dr. Klaus Strobel

Warum Palliativmedizin imklinischen Alltag?

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Wenn Knochen durch Osteoporose ihreFestigkeit und Belastbarkeit verlieren,führt das häufig zu Knochenbrüchen, ins-besondere an der Wirbelsäule und amhüftgelenksnahen Oberschenkelknochen.Ist es erst einmal zum Bruch eines Wirbel-körpers gekommen (Abb. 1), hat das häufigausgeprägte Rückenschmerzen zur Folge.Die meisten Brüche treten im Bereich dermittleren und unteren Brustwirbelsäuleoder an der oberen Lendenwirbelsäule auf.Kommt es durch den Bruch auch zu einerEinengung des Wirbelkanals, können Ner-ven unter Druck geraten. Die Schmerzenstrahlen dann bis in die Beine aus, es kannsogar zu Lähmungs-Erscheinungen kom-men. Soweit keine Einengung des Wirbel-kanals durch den Bruch entstanden ist,kann zunächst eine konservative Therapiehelfen, bei der die medikamentöse Schmerz-therapie im Vordergrund steht. In manchenFällen kann zusätzlich die Verordnung ei-nes Stützkorsetts, später die Verordnungleichter Bewegung durch krankengym-nastische Übungen zu einer Schmerzlinde-rung führen. Sollte es unter dieser etwa3-wöchigen Therapie zu keiner ausreichen-den Schmerzlinderung kommen, steht seiteinigen Jahren eine sehr effektive und mi-nimalinvasive Operationsmethode zu Ver-fügung um den gebrochenen Wirbel unddamit die Schmerzen des Patienten wir-kungsvoll zu behandeln.

Bei der Kyphoplastie, auch Ballon-Kypho-plastie genannt, handelt es sich also um ei-ne besondere Therapie von Wirbelbrüchenbei Osteoporose. Hier wird zunächst einedicke Nadel durch die Haut in den ge-brochenen Wirbelkörper eingebracht. Sieführt einen Ballon in den Wirbelkörper ein(Abb. 2), der aufgeblasen wird (Abb. 3). Da-mit kann eine teilweise Wiederaufrichtungdes gebrochenen Wirbels erreicht wer-den. Dann wird der Ballon wieder entfernt(Abb. 4) und die entstandene Höhle mitKnochenzement gefüllt (Abb. 5).Die Operation erfolgt in einer wenig belas-tenden Allgemeinnarkose, die Patientenkönnen bereits am Folgetag selbständigaufstehen und spazieren gehen. „Sie sind

in aller Regel überrascht, wie gut es ihnenschon unmittelbar nach der Operation gehtund wie ausgeprägt die Schmerzen redu-ziert werden konnten, die vor der Opera-tion selbst durch morphiumähnliche Medi-kamente kaum zu lindern waren“ betontNeurochirurg Dr. Olaf Leheta vom Wirbel-säulenzentrum Sankt Katharinen, der mitdiesem Verfahren sehr gute Erfahrungengemacht hat. Der Krankenhausaufenthaltdauert nur wenige Tage, die Patienten sindsehr zufrieden.

Die Erfolgsquote dieses Eingriffs wird nachbisher vorliegenden Studien sehr hoch ein-geschätzt. Eine Studie aus dem Jahre 2003besagt, dass 80 % der operierten Patientennach einer Woche mobil waren. 90 % allerPatienten, die vor der Operation im Roll-stuhl saßen, konnten nach einer Wochewieder laufen. Eine weitere Studie zeigt,dass etwa 30 % der operierten Patientenim Verlauf völlig schmerzfrei waren, bei60 % konnten die Schmerzen deutlich ge-lindert und damit Schmerzmedikamentereduziert oder sogar komplett abgesetztwerden. Eine große Studie aus dem Jahr2009 belegt, dass die Erfolgsquote der Bal-lon-Kyphoplastie deutlich höher ist als dieder konservativen Therapie. Einer jüngstenStudie aus den USA zufolge ist das Risiko,Folgekrankheiten zu erleiden oder an denFolgen eines Wirbelkörperbruches zu ster-ben nach einer Kyphoplastie geringer, alsnach einer konservativen Behandlung.Weitere Informationen: Neurochirurg Dr. Olaf

Leheta, Wirbelsäulenzentrum der Neurochi-

rurgie im Sankt Katharinen-Krankenhaus, Tel.

069-4603-1719 + 069-9454850

Bilder mit freundlicher Genehmigung der Firma

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WAS IST EIGENTLICH…

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� Was ist eigentlich…

… Kyphoplastie?

Knochenbruch an der Wirbelsäule (1), Ballon einführen (2) und aufblasen (3), Ballon entfernen (4)und Höhle mit Zement füllen (5)

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Wie entstehen Osteoporose…Osteoporose, auch Knochenschwund ge-nannt, ist die häufigste Erkrankung desKnochens im höheren Lebensalter. Durcheinen raschen Abbau der Knochensubstanzreduziert sich die Knochendichte. Die größteKnochenmasse besteht im Alter von 40 bis45 Jahren. Danach beginnt ein natürlicherKnochenabbau, der bei Frauen durch dieHormonumstellung in der Menopause be-günstigt wird. Bei Männern im fortgeschrit-tenen Alter beschleunigt ein niedrigerTestosteronspiegel den Prozess. Risiko-faktoren sind neben der genetischen Veran-lagung auch bestimmte Erkrankungen wiez.B. die rheumatoide Arthritis, eine kalzium-arme Ernährung, Bewegungsmangel, Rau-chen, übermäßiger Alkohol- und Kaffee-konsum, sowie bestimmte Medikamente wiez.B. Kortison.

…und Knochenbrüche?Sie entstehen durch Bewegungen und leich-tere Stürze, die am gesunden Knochen zukeinem Bruch führen würden. Es reicht z.B.eine Drehbewegung im Rumpf, ein Sturz aufdas Gesäß oder das Heben von Gegen-ständen. Bei einer ausgeprägten Osteopo-rose können Knochenbrüche sogar spontanohne äußere Auslöser auftreten. Im Laufedes Lebens besteht für 46,4 % der Frauen und22,4 % der Männer das Risiko eine osteopo-rotische Fraktur zu erleiden.

Ist es zu einem Wirbelkörperbruch ge-kommen, ist das Risiko für einen zweitenKnochenbruch deutlich erhöht. Wichtig istdeshalb eine konsequente Therapie derUrsache, der Osteoporose, mit Medika-menten sowie die Behandlung des ge-brochenen Wirbels.

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EINBLICK

Bei rund 670 Mitarbeitern wirkt eine Grup-pe von 50 verschwindend klein. Das ist dieZahl der Verwaltungs-Mitarbeiter, die ne-ben der Geschäftsführung im Controllingund Einkauf, in der EDV und Finanzbuch-haltung, im Medizinischen Servicecenter,in der Personalabteilung, Patientenaufnah-me/Kasse, im Qualitätsmanagement undZentralarchiv aktiv sind. „Was machen dieeigentlich?“ ist eine oft gestellte Frage allderer, die nicht hinter die Kulissen sehenkönnen. In vorderster Front stehen in ei-nem Krankenhaus nun mal diejenigen, diedirekt mit den Patienten arbeiten: Ärzte,Pflegekräfte, Therapeuten. Aber ohne eingutes Krankenhaus-Management kannes nicht gehen. Steuerungsinstrumentekönnen heute immer feiner ausjustiertwerden, kein Betrieb wartet bis zum Jah-resabschluss, um zu sehen, wo er steht.So wird in der Verwaltung und an der „Zah-len-Front“ wichtige Arbeiten geleistet. Eswerden die Budgets mit den Kassen ver-handelt. Um zu einem ausgeglichenen Er-gebnis zu kommen, müssen Einnahmenund Ausgaben in einem gesunden wirt-schaftlichen Verhältnis zueinander stehen.Leistung muss optimiert, Ausgaben müs-sen kontrolliert werden, die Kosten müs-sen gedeckt sein. Stellvertretend für vielelanggediente Kollegen, die sich in diesemständigen Prozess Tag für Tag engagieren,werden hier drei junge Verwaltungs-Mitar-beiter vorgestellt, die seit gut einem Jahraktuelles Wissen und Können sowie neu-ste Controlling-Erkenntnisse einbringen.

Ein Händchen für Analysen und Zahlen

Seit Anfang 2010 gibt es einen Assistenten,der direkt dem Geschäftsführer Frank Hieke

unterstellt ist und ihm fleißig zuarbeitet.Diplom Betriebswirt Jens Mühleisen wirktaufgeräumt, sein Arbeitsplatz ist gut struk-turiert. Er bringt Ordnung in die Zahlen,Licht in Prozesse und Abläufe. Aus vieleneinzelnen Zahlen, Fakten, Bewertungen er-arbeitet er aussagekräftige Unterlagen, inseinen Erläuterungen erweckt er die Zah-len zum Leben und zeigt auf, ob die Rich-tung stimmt. Viermal im Jahr bereitet er fürden Geschäftsführer den Quartalsabschlussvor, samt G + V, Liquiditätsanalyse und In-vestitionsanalyse. Dieser fließt dann ein ineinen Lagebericht, den der Geschäftsfüh-rer regelmäßig bei der Trägergesellschaftin Berlin vorlegt. Für die einzelnen medizi-nischen Fachabteilungen erstellt Jens Mühl-eisen regelmäßig Berichte, die ihre Leis-tung dokumentieren und Aussagen von Pa-tientenzahlen bis zu Bewertungsrelationenbeinhalten. In diesem Zusammenhang er-stellt der Assistent der GeschäftsführungSonderanalysen. Immer geht es darum,Zahlen transparent zu machen und Leis-tungsdaten darzustellen. Auch diese Inhal-te bereitet die Geschäftsführung für Berlinauf. Die InEK-Kalkulation gehört ebenfalls

zu Mühleisens Pflichten, für die das Kran-kenhaus mit einem Bonus belohnt wird:Um ihr Zahlenwerk zu aktualisieren und zuverbessern, benötigt das DRG-System dieAuswertungen möglichst vieler Kranken-häuser. Jens Mühleisen meldet daher jähr-lich die aktuellen Zahlen ans Institut fürEntgeltsysteme im Krankenhaus (InEK).Jederzeit kann er auf Nachfrage der Ge-schäftsführung die Zahlen aus dem SAPSystem generieren. Auch Ungereimtheitenin den Abrechnungen bleiben ihm nichtverborgen, was nicht stimmig ist, wirdüberprüft. Eine gute betriebswirtschaftli-che Analyse zu erstellen, sich in „seinenZahlen“ auszukennen und Verbesserungs-potentiale anzustoßen – so könnte mansein Engagement zusammenfassen. JensMühleisen sieht sich zudem als eine ArtBindeglied zwischen der Verwaltung undden Fachabteilungen. Er unterstützt sie, in-dem er Analysen und Auswertungen zurVerfügung stellt, die Aufschluss geben zuFragen der Wirtschaftlichkeit. So kann ge-steuert und justiert werden, was auchohne Gewinnerzielungsabsicht zur Kosten-deckung erforderlich ist. Einmal im Monatfindet ganztägig ein „DRG-Gespräch“ zwi-schen Geschäftsführung und Vertreternder medizinischen Fachabteilungen statt.„Was ist gut gelaufen, was nicht so gut undwarum?“ Diese Fragen finden dank monat-licher Analysen, Patientenzahlen und Be-wertungsrelationen differenzierte Antwor-ten und helfen, Verbesserungspotentialezu nutzen. Als Voraussetzung für diese ver-antwortungsvolle Management-Aufgabebringt er sein BWL-Studium, seine Erfah-rung als Controller und seine Erfahrung alsSelbstständiger mit. „Ich fühle mich in die-sem modernen Krankenhausbetrieb sehrwohl, ich schätze das soziale Miteinander“betont der 41-Jährige, der nach vielenJahren in NRW und Bayern unbedingt inseine Heimat Frankfurt zurück wollte. Jetztwohnt er in Obertshausen, wo er naturnahseinen Hobbys Radeln, Laufen und Foto-grafie nachgehen kann – als Ausgleich zuseiner engagierten Arbeit mit den trocke-nen Zahlen, die er Tag für Tag neu zumLeben erweckt.

Leistungen transparent machen

Sehr eng arbeitet er mit seiner Kollegin ausdem Controlling zusammen: Dipl. Volks-

� Einblick in die Verwaltung

Die mit den Zahlen jonglieren

Kurz-VitaDiplom Betriebswirt Jens Mühleisen,Assistent der Geschäftsführung

1970 in Frankfurt geboren, ging er nach demAbitur 1992 als Zivi zum Roten Kreuz. Schonvorher bei der freiwilligen Feuerwehr aktiv,absolvierte er dort seine Ausbildung zumstaatlich anerkannten Rettungssanitäter. 1994zog er nach Wuppertal und begann dasStudium der Sicherheitstechnik in Brand- undExplosionsschutz. Zwei Jahre später entdeck-te er sein betriebswirtschaftliches Talent undwechselte nach Gießen zum BWL-Studium.Dies schloss er 2001 als Diplom Betriebswirterfolgreich ab. Sein Berufsstart führte ihnnach Bayern zu einem Automobil-Zuliefer-betrieb, in dem er 4 Jahre als Controller wirkte.Ab 2005 war er in München mit einem eigensgegründeten Handelsunternehmen selbstän-dig tätig. Sein Wunsch, in seine HeimatstadtFrankfurt zurückzukehren, motivierte ihn, sich2010 auf die Stelle im Sankt Katharinen-Krankenhaus zu bewerben. Mit Erfolg.Kontakt: 069-4603-1020,[email protected]

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wirtin Sabine Meier-Gerßler ist seit Sep-tember 2010 Controllerin im Sankt Kathari-nen-Krankenhaus. Zu Zahlen hat sie einausgesprochen gutes Verhältnis, manch-mal leichter als über Worte fällt es ihr, zah-lenmäßig Sachverhalte darzustellen. Siegibt sich auch erst zufrieden, wenn sie er-kundet hat, warum die Zahlen sind, wiesie sind. Die Controllerin ist offen, kontakt-freudig und stell ihr Know-how gern in denDienst der Leistungsträger, wenn es darumgeht, Leistungsdaten zu analysieren und zuoptimieren. Sie begibt sich auf Ursachen-forschung, falls Plan- und Ist-Zahlen ab-weichend sind. Hinter die Dinge leuchten,aus verschiedenen Blickwinkeln betrach-ten, das gehört nicht nur zu ihren Per-sönlichkeitsmerkmalen, sondern zu ihrenwesentlichen Aufgaben hier. Es ist einständiger Prozess. Zielgerichtet zieht siedie Daten aus dem System, wertet sie nachKennzahlen aus und stellt sie dann denbetreffenden Abteilungen zur Verfügung,„Die Empfänger müssen alles wissen zu ih-rem Leistungsstand“ betont sie und erläu-tert, dass es hierbei nicht um Kontrolle,sondern um Steuerung geht. Gemeinsamanalysieren sie die Zahlen, gemeinsam zie-hen sie Schlüsse, finden Ideen und Ver-besserungspotentiale. So gesehen ist siemit ihren Zahlen nicht allein im „stillenKämmerlein“, sondern in ständigem Dialogmit Ärzten und Pflegekräften, mit ihremKollegen Jens Mühleisen und der Ge-schäftsführung. Sobald die fest terminier-ten Aufgaben des Jahres bewältigt sind„will ich mich intensiver mit den medizini-schen Leistungen der einzelnen Fachab-teilungen beschäftigen und sie besserkennen lernen“, betont sie. Im Jahr festterminiert ist die „Erlösverprobung“, alswichtiger Bestandteil des Jahresab-schlussberichtes der Wirtschaftsprüfer.Darunter versteht man die Kontrolle, ob die

erfassten medizinischen und therapeuti-schen Leistungen mit den Zahlen der Fi-nanzbuchhaltung übereinstimmen. Zur be-reits erwähnten InEK-Kalkulation, zu derJens Mühleisen die Kosten zusammen-trägt, liefert sie die gesammelten Leistun-gen, die im betreffenden Jahr für Patientenerbracht wurden. Spielt man alle Zahlenzusammen, können Durchschnittswerte proPatient ermittelt – und mit denen der ande-ren an der Kalkulation teilnehmenden 332Krankenhäuser verglichen werden. Zu denjährlichen Budget-Verhandlungen zwischender Geschäftsführung und den Kranken-kassen liefert sie die aktuellen Daten. Ein-mal pro Jahr wird ein Leistungsberichterstellt, ein 150-seitiges Werk, das alle Ab-teilungen des Hauses darstellt. Was sienicht aus den vorhandenen Zahlen ziehenkann erhält sie im Vorfeld als Input von denAbteilungen. So wird die Entwicklung desKrankenhauses und der einzelnen Abteilun-gen über viele Jahre hinweg dargestellt:Welche Schwerpunkte, welche Diagnosen,wie viele Patienten, welcher Personal-einsatz u.v.m. Dank ihrer Fähigkeit, sichschnell in Neues einzuarbeiten, lern- und

begeisterungsfähig zu sein, hat sich Sabi-ne Meier-Gerßler innerhalb weniger Wo-chen ihren Platz im Haus erobert. Mit ihreroptimistischen Art und der Haltung „Allesist für etwas gut“ lässt sie sich niemalsentmutigen. Seit 15 Jahren wohnt SabineMeier-Gerßler mit ihrer Familie im Vorder-taunus. Mathematisch begabt, zählte sieAstronomie und Sudoku lösen zu ihren Hob-bys – früher. Denn seit sie die Tage haupt-sächlich mit Zahlen verbringt, stehen eherLesen und Fitness-Dance auf dem Freizeit-Programm. Ihre große Leidenschaft aber giltdem Garten. Bei dieser Arbeit verbindet siesich ganz mit der Natur, bringt ihre Händezum Einsatz und mag selbst das Unkraut-jäten. Für ihren Kopf, der sich in der Arbeits-woche hochkonzentriert auf Zahlen undFakten ausrichtet, ist das Entspannung pur.

Keine Rechnung,die nicht vom ihm geprüft wirdHeiko Pingel ist Finanzbuchhalter und derNachfolger von Ingeburg Alt, die mehrals 27 Jahre diesen Platz ausfüllte. Seit1.5.2010 sitzt er jetzt auf ihrem Stuhl, ver-

antwortlich für die Kreditorenbuchhaltung.Jede Rechnung, die ins Haus kommt, lan-det auf seinem Tisch. Sein Name ist Pro-gramm und so prüft er äußerst gründlichrund 150 Rechnungen pro Woche, bevor ersie zur Zahlung anweist und richtig ver-bucht. Allerdings müssen die Rechnungenvom Leiter der betreffenden Abteilung ei-nen Prüfvermerk tragen. So gesehen hat ermit vielen Kollegen im Haus zu tun. Und amEnde des Tages ist immer viel Geld durchseine Hände geflossen. Zur Hilfestellungbedient er sich des SAP-Systems, das ihmauch jederzeit den Überblick gibt. Auch dieMitarbeit am Jahresabschluss gehört zuseinen Aufgaben. Ansonsten ist es sein Ziel,wo er kann den Gruppenleiter Michael

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EINBLICK

3/2011

Kurz-VitaDipl. Volkswirtin Sabine Meier-Gerßler,Controllerin

1965 in Schweinfurt geboren und aufgewach-sen lebte sie dort bis zum Abitur 1984. ZumStudium der Volkswirtschaft zog sie nachWürzburg, wo sie 1989 ihr Diplom erwarb. Ihreerste Stelle führte sie nach Düsseldorf undschon gleich ins Gesundheitswesen: BeimAOK Landesverband Rheinland wirkte sie alsReferentin für Heil- und Hilfsmittel. 1989 (gleichnach dem Studium) heiratete sie, 1992 wurdeihre Tochter Katrin geboren. 1994 folgte sieihrem Mann nach Eschborn, wo 1995 ihre TochterAnnika geboren wurde. Nach der Elternzeitkonnte sie 1998 bei der AOK Hessen in Teilzeitihre frühere Tätigkeit fortsetzen – im BereichStrategie in der neu gegründeten Hilfsmittel-abteilung. Ihr Wunsch, vormittags zu arbeitenund nachmittags für ihre Mädchen da zu sein,führte sie 2003 in die Frauenklinik am Frank-furter Universitätsklinikum, um dort dezentralals Medizincontrollerin und Controllerin dendamals neuen Bereich der Abrechnung nachDRG zu betreuen. Seit September 2010 istsie als Controllerin im Sankt Katharinen-Krankenhaus – wieder in Vollzeit.Kontakt: [email protected]

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Viele „Einser“ und keine einzige Noteschlechter als „Zwei“– wenn das kein gu-tes Zeugnis ist, das die Patienten demSankt Katharinen-Krankenhaus ausstellen!Im Rahmen der kontinuierlichen Qualitäts-kontrolle wurde von November 2010 bisMärz 2011 eine Patientenbefragung durch-geführt. In den Fragenbögen wurde z.B.nach der Qualität der medizinischen Ver-sorgung, der ärztlichen Information, derAufklärung vor Eingriffen, den Umgangs-formen und der Freundlichkeit der Ärztegefragt. Auch die Pflege betreffend durftenNoten vergeben werden, z.B. zur Qualitätder Betreuung, zur Berücksichtigung vonSorgen und Wünschen, zur Wahrung derIntimsphäre, zu den Umgangsformen, zuder Gestaltung der Stationsabläufe. Ge-fragt wurde ebenfalls nach der Organisa-tion bei Aufnahme und Entlassung, nachder Orientierung im Haus durch Hinweis-schilder, der Ausstattung und Sauberkeit inden Patientenzimmern und der Essensver-sorgung. Überall konnten Noten zwischen1 und 6 angekreuzt werden, zudem wurdenJa/Nein-Fragen gestellt, die nach derZufriedenheit im Kontakt mit einzelnenBerufsgruppen, z.B. aus dem Diagnostik-oder Narkosebereich, fragten. Oder nach

der Zufriedenheit mit den Besuchs- undWartezeiten, mit der Seelsorge oder derSchmerzbehandlung. In den Freitext-Kom-mentaren der anonym gehaltenen Frage-bögen fanden sich viele positive, aberauch einige kritische Anmerkungen, z.B. zuden Themenfeldern Parkplatz, Essen, Be-suchszeiten. „Im Bad fehlen Badematten“lautete z.B. ein kritischer Hinweis, der je-doch aufgrund des Rutschgefahr-Risikosim Krankenhaus nicht umzusetzen ist. Einanderer vermerkte, dass er sich durch „zuviele Besucher“ gestört fühlt, was inzwi-schen dazu führte, die Besuchszeiten auf14 bis 19 Uhr zu begrenzen. „HerzlichenDank für die gut organisierten Abläufe unddie freundliche und menschliche Betreu-ung“ lautete eine lobende Botschaft, dieQualitätsbeauftragte Dr. Ilse Franz-Man-cuso natürlich freut und anspornt: „Umsolche Zufriedenheitswerte zu erreichen,führen wir regelmäßig diese hausinternenBefragungen durch“ sagt sie und verweistauf die kontinuierlichen Verbesserungs-prozesse, die damit ermöglicht werden.„Uns geht es darum, auch die weichenFaktoren zu ermitteln, die im Qualitätsbe-richt so nicht erkennbar sind.“

Der Qualitätsbericht 2010ist seit Juli abrufbarDie „harten Fakten“ werden seit inzwi-schen sechs Jahren bundesweit bei allenKrankenhäusern ermittelt und alle zwei Jah-re im Qualitätsbericht veröffentlicht. Hierbeigeht es um Leistungsdaten eines Kranken-hauses im bundesweiten Vergleich, z.B. wieviele Schlaganfall-Patienten wurden hierbehandelt, wie häufig und mit welchen Er-gebnissen wurde die Hüftchirurgie oderHerzkathetereingriffe durchgeführt und wieviele Ärzte und Pflegekräfte werden vorge-halten. Seit Mitte Juli 2011 kann man sichauf der Homepage www.sankt-katharinen-ffm.de den Qualitätsbericht 2010 abrufen,um die Leistungsdaten einzusehen, die füreinen selbst relevant sind. Mit den Ergeb-nissen dieser Erhebung können nicht nurQualitätsbeauftragte und Geschäftsleitung,sondern auch Chefärzte und Mitarbeiterhoch zufrieden sein: Das Sankt Katharinenist mit seinen Kliniken für Chirurgie, Geria-trie, Innere Medizin, Neurologie, Neurochi-rurgie und Urologie ein sehr leistungsfähi-ges Krankenhaus mit christlich geprägtemProfil, das mit Großkrankenhäusern ohneweiteres mithalten kann.Weitere Informationen: Qualitätsbeauftragte

Dr. med. Ilse Franz-Mancuso, Tel. 069-4603-1401,

[email protected]

Hackenberg zu unterstützen, der nebender Hauptbuchhaltung noch für die Debito-ren und Anlagenbuchhaltung verantwort-lich zeichnet. Die Federführung der Buch-haltung liegt in Berlin. Heiko Pingel hatteschon immer gern mit Zahlen zu tun, ver-mutlich gehört er zu den wenigen Men-schen, die sich Telefonnummern – einmalgehört – für immer merken können. Dergelernte Industriekaufmann und staatlichgeprüfte Betriebswirt hat schon seine ge-samte berufliche Laufbahn in Buchhaltun-gen gearbeitet, die längste Zeit davon in ei-ner namhaften Baufirma. In diesem Berufsind Tugenden wie ordnungsliebend, gutstrukturiert und organisiert „die halbe Mie-te“. Hinzu kommt sein soziales, hilfsberei-tes Wesen, das sich auch in seiner Frei-zeitbeschäftigung ausdrückt. Seit 10 Jah-ren ist er als 2. Vorsitzender verantwortlich

für die Frauenhandballmannschaft des TSGEddersheim, die es bis in Hessens Oberligageschafft hat. „Ich versuche immer, einbisschen die Welt zu retten“, erklärt HeikoPingel augenzwinkernd sein soziales En-gagement. Er ist immer aktiv, auch im Ur-laub. Gerne erforscht er neue Gegenden,New York per Fahrrad, das würde ihm ge-fallen. Er besitzt 6 Fahrräder, darunter einRennrad, ein Mountainbike, ein Tourenrad.Vom Laufen zum Strampeln kam er durcheine Erkrankung, die ihn über ein halbesJahr ans Krankenbett gefesselt hat. Jetztlebt er seinen Bewegungsdrang auf demFahrradsattel aus – zusammen mit seinerFrau, die übrigens auch aus Eddersheimstammt. Beweglich und doch beständig inall seinen Aktivitäten, hat er auch hier inseinem Arbeitsbereich einiges neu in Be-wegung gebracht.

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QUALITÄTSMANAGEMENT

� Patientenbefragung und Qualitätsbericht

Gute Noten für gute Leistungen

Kurz-VitaBetriebswirt Heiko Pingel, FinanzbuchhalterHeiko Pingel wurde 1972 in Wiesbaden geboren.Im Alter von 5 Jahren kam er nach Edders-heim im Taunus, wo er bis heute lebt. InHattersheim besuchte er bis zur 10. Klassedas Gymnasium, die einjährige Höhere Han-delsschule in Kriftel schloss sich an, bevor ereine Ausbildung zum Industriekaufmann beieiner Baufirma absolvierte. Nach einem JahrBerufserfahrung im selben Betrieb entschlosser sich für die Fortbildung zum staatlich ge-prüften Betriebswirt, die er nach 2 Jahren er-folgreich abschließen konnte. Das öffnete ihmden Weg in die Buchhaltung eines Elektro-unternehmens in Eschborn. Drei Jahre späterwechselte er in eine Baufirma, wo er 7 Jahrewirkte. Als durch Zusammenlegung der Fir-mensitz nach Köln verlegt wurde, wechselteer erneut, diesmal ins Facility Management.Mit dieser vielfältigen Erfahrung bewarb ersich Anfang 2010 auf die ausgeschriebeneStelle im Sankt Katharinen-Krankenhaus –und wurde „vom Fleck weg“ engagiert.Kontakt: Tel. [email protected]

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153/2011

Über eine sehr gute Leserbenotung durftesich die Am Puls Redaktion freuen: Die Ge-samtnote 1,6 ist ein Ergebnis, das – wie derStern eines Kochs – ebenso Bestätigungwie Herausforderung ist. Von der Optiküber die inhaltliche Zusammenstellung, diefachliche Kompetenz, den Informationsge-halt, den Themenmix bis hin zur Farbigkeitwurde alles mit „sehr gut“ und „gut“ be-wertet. Die zahlreichen Rücksendungenkamen überwiegend von den „Stammlesern“,die schon mehr als fünf Ausgaben gelesenhaben. Rund 70 % lesen nahezu alle Artikeldes Heftes, mehr als die Hälfte reicht dasHeft an andere Leser weiter. Über 90 % derLeser gibt an, dass sie selbst oder ein An-gehöriger schon Patient im Sankt Katha-rinen-Krankenhaus war. Männliche undweibliche Leser halten sich annähernd dieWaage, bezüglich der Altersstruktur über-wiegt das Alter zwischen 50 bis 70 und dar-über. Ein Drittel derjenigen, die an der Le-serbefragung teilgenommen haben, sindFreundeskreis-Mitglieder. An dieser Stelledürfen wir drei neue Freundeskreis-Mit-glieder begrüßen, die von der GlücksfeeHeike Tamimi gezogen wurden und einekostenlose Freundeskreis-Mitgliedschaft

für ein Jahr gewon-nen haben. Sie wur-den bereits per Postinformiert.

Anregende Frei-textkommentareErfreulich und anre-gend für die Redak-tion waren die Frei-

textkommentare, die Am Puls als solches,die Neuigkeiten, den Informationsgehalt undvieles mehr nochmals ausdrücklich loben„Es ist alles perfekt“, „…sehr verständlichdargestellt“, „…gut durchdacht“, „toll ge-macht“, „sehr informativ, interessant, auf-klärend und nie langweilig“ sind Kompli-mente, die anspornen. Einige Leser wün-schen sich eine größere Schrift, was indieser Ausgabe bereits umgesetzt wurde.Auch Anregungen wie „Übersicht und Te-lefon-Nummern aller Abteilungen“ wurdensofort realisiert (siehe Seite 18).

Information oder Rätsel?

Während sich manche Leser Rätsel, Kreuz-worträtsel oder Sudoku wünschen, haltenandere einen „Unterhaltungswert“ fürnicht nötig. Von den Themen her wird dasInteresse an den „medizinischen Neue-rungen“, „Werdegang und Kompetenz derÄrzte“ sowie der Einblick in das „Gesche-

hen im Haus“ unterstrichen. „Das bringtdie Menschen näher und schafft Vertrauen“oder „Die Zeitschrift vermittelt Vertrauenzu den Menschen, die in Ihrem Haus dasBeste geben…“ sind diesbezügliche Kom-mentare, die das bestätigen, was Am Puls

auch beabsichtigt. Die Anregungen betref-fen Wünsche wie mehr über „ambulanteBehandlung und Diagnostik“ zu erfahren,„Jubiläen, runde Geburtstage und Verab-schiedungen“ zu thematisieren oder über„die guten Geister“ zu berichten. „MehrGeschichten über Mitarbeiter“ und „MehrInfo über die Cafeteria, Speisenangebotohne Glutamat…“ werden ebenso ange-regt wie die „Vorstellung seltener Erkran-kungen“. Die meisten freuen sich „über je-de neue Ausgabe“, künftig vielleicht umsomehr, wenn sie ihre Anregungen in dennächsten Am Puls-Ausgaben verwirklichtfinden. Doch nicht alle Anregungen kön-nen umgesetzt werden, sei es, weil es denUmfang sprengen würde oder aus Grün-den wie z.B., dass dem Krankenhaus fürambulante Behandlungen keine Kassen-Zulassung vorliegt.

Weitere Informationen: Qualitätsbeauftragte

Dr. med. Ilse Franz-Mancuso, Tel. 069-4603-1401,

[email protected]

Redakteurin Ursula Schaffitzel, Tel. 06103-

87877, [email protected]

Mehr als eine Million Demenzkranke gibt esin Deutschland, jährlich kommen 200.000Neuerkrankungen hinzu. Das Risiko, anDemenz zu erkranken, steigt mit dem Alter.Aufgrund der zunehmenden Lebenserwar-tung entwickelt sich Demenz heute schonbei jedem dritten älteren Menschen. An-gehörige sind in den meisten Fällen imUmgang mit Demenzkranken überfordert,insoweit ist Demenz auch die wichtigsteUrsache von Pflegebedürftigkeit und Heim-einweisung. All dies konnte man auf demFreundeskreis-Patiententag erfahren. Abernicht nur das: Die Chefärzte der Neurolo-gie, Prof. Dr. Dr. Stefan Weidauer, und Ge-

riatrie, Dr. LeonhardFricke, die diesenPatiententag ge-staltet haben, konn-ten den aktuellenwissenschaftlichenStand und die Er-fahrungen aus derPraxis an die hoch-interessierten Besucher sehr anschaulichweitergeben. Der Freundeskreis-Vorsit-zende Gottfried Milde schilderte in seinerBegrüßung diesbezügliche Nöte aus eige-ner Betroffenheit in der Familie. Prof. Dr.Dr. Stefan Weidauer stellte zunächst die

verschiedenen Demenzformen vor, dieman dank der Neuroradiologie mit ihrenhochauflösenden bildgebenden Verfahrennicht nur diagnostisch unterscheiden, son-dern auch in ihrem weiteren Verlauf be-obachten kann. Auf kaum einem anderen

FREUNDESKREIS

� Leserbefragung zu Am Puls 2-2011

Danke liebe Leser

� Rückblick auf den Patiententag Demenz

Demenz – mehr Wissen hilftBetroffenen und Angehörigen

von links: Neuropsychologe Leonard Seger, Freundeskreis-Vorsitzender GottfriedMilde, die Chefärzte Dr. Leonhard Fricke, Prof. Dr. Dr. Stefan Weidauer

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Sie malt in der Natur, sie ist auf Reisen undunterwegs in Ländern wie Jordanien, Israel,Ägypten, Italien, Polen. Sie schöpft dieKreativität aus allem, was sie umgibt: Na-tur, Orte, Städte, Begebenheiten, Menschen.Stets hat die Künstlerin Brigitte Zander ih-ren Skizzenblock zur Hand, um Eindrücke,Stimmungen, Licht und Schatten einzufan-gen. Später entstehen in ihrem Atelier da-raus dann Kunstwerke, die jetzt in ihrerAusstellung „Reisegedanken“ im SanktKatharinen-Krankenhaus präsentiert wer-den. Zur Vernissage am 15.9.2011 stellteMarietta Wahl die Künstlerin, ihre Werkeund Arbeitsweise vor. Sie übernahm damit

die Rolle von Brigitte Zander, die sonstbei Vernissagen ihre Künstlerkollegen ein-führt. Schreibend und skizzierend habensich in vielen Jahren Brigitte Zanders Rei-setagebücher mit dem Stoff gefüllt, den sieals Rohmaterial für viele großformatige, jagroßartige Acryl- und Öl-Bilder nutzt. Es istihr „Schatz“, in den sie jetzt Besuchernzum ersten Mal Einsicht gewährt und blät-tern lässt. Hier zeigen sich eigene kleineKunstwerke und die besondere Begabungvon Brigitte Zander, mit wenigen StrichenWesentliches sehr lebendig festzuhalten.Traditionell begrüßte Freundeskreis-Vorsit-zender Gottfried Milde, Staatsminister i.R.

die Besucher der Vernissage sehr herzlich.Vorbereitet und zusammengestellt hatte sieGaleriemanager Andreas Koridass. DieBilder der Ausstellung können bis zum31.12.2011 im Foyer des Sankt Katharinen-Krankenhauses betrachtet werden. Patien-ten, Besucher, Mitarbeiter und alle Kunst-interessierten sind eingeladen, sich auf eineReise der besonderen Art zu begeben.

3/201116

FREUNDESKREIS

Gebiet wird mehr geforscht als bei dieserErkrankung. Erfolgsmeldungen und Medi-kamente, die Uhren zurückdrehen können,stehen noch aus. Soweit die schlechteNachricht. Aber es gibt Hoffnung: Auchwenn bislang bei den meisten Demenzfor-men Heilung nicht möglich ist, gibt es The-rapien, die das Fortschreiten ein wenigverzögern. Multidimensionale Therapienkönnen zudem die Befindlichkeit und Le-bensqualität des Patienten verbessern –dies stellte Dr. Leonhard Fricke in seinemReferat ausführlich dar. Über Testverfah-ren, Inhalte und Möglichkeiten neuropsy-chologischer Behandlungsstrategien re-ferierte Dipl.-Psychologe Leonard Seger.Zusammenfassend kann gesagt werden:Es gibt es ein breites Therapie-Angebotund Medikamente, die zur Förderung derHirnleistung hilfreich eingesetzt werden

können, auch vorbeugend. Ist aber jemanderkrankt gilt es, die Krankheit zu akzeptie-ren, was vor dem Hintergrund von Persön-lichkeitsveränderungen oft nicht leicht ist.Wichtig für Angehörige – so konnte manlernen – ist der Umgang mit Demenzkran-ken. Wer versucht, sich in den Betroffenenhineinzuversetzen und weiß, dass sichzwar der Verstand verändert hat, nichtaber Gefühle wie Freude, Glück, Zufrieden-heit, Trauer, Schmerz oder Einsamkeit, derwird den Demenzkranken gezielt stärkenkönnen und einen gemeinsamen Weg desmiteinander Umgehens finden. In den Pausenkonnten die Teilnehmer sich selbst einemDemenz-Test, dem Mini-Mental StatusTest (MMST), unterziehen. An den Ständender Pharmafirmen Merz, Eisai, Pfizer undNovartis, die diese Veranstaltung gespon-sert und für das leibliche Wohl gesorgthaben, konnten sie sich ebenfalls schlaumachen und mit ausführlichem Informa-tionsmaterial zum Thema versorgen. DiePodiums-Diskussion am Ende der Veran-staltung konzentrierte sich stark auf denUmgang mit Demenzkranken. Was tun beiAggressionen? Ist eine medikamentöseRuhigstellung oder die Einweisung in einegerontologische Psychiatrie gerechtfer-tigt? Wie kann man „Weglauftendenzen“entgegenwirken? Welche Maßnahmenkönnen Angehörige ergreifen? Die Besu-cher beteiligten sich lebhaft an der offenen

Diskussion und schilderten vertrauensvollihre persönlichen „Demenzerfahrungen“.Lobende Kommentare der Besucher wie„Das war eine sehr umfassende und praxis-orientierte Darstellung, wie man sie seltenerlebt“ belohnten die Referenten für ihregründliche Vorbereitung und sehr verständ-liche Darstellung einer Krankheit, auf dieForscher, Ärzte, Therapeuten alle Kraft undZeit verwenden, um sie zu besiegen.

Weitere Informationen: Deutsche Alzheimer

Gesellschaft e.V., www.deutsche-alzheimer.de,

030/2593795-0, Alzheimer Gesellschaft Frank-

furt e.V., www.frankfurt-alzheimer.de 069/6301-

5196, Gedächtnissprechstunde: Klinik für

Psychiatrie I an der Johann-Wolfgang-Goethe-

Universität, Heinrich-Hoffmann-Straße 10,

60528 Frankfurt, 069/ 6301-5996

Kontakt: Prof. Dr. Dr. Stefan Weidauer, Sekreta-

riat 069-4603-1531, Dr. Leonhard Fricke, Sekre-

tariat Tel. 069-4707-400

� Freundeskreis-Vernissage der Künstlerin Brigitte Zander

Vom Skizzenbuch zu Bildern im Großformat

Die Besucher standen Schlange, um sich bei den Ergo-therapeutinnen Doreen Koch und Martina Scheel demDemenztest zu stellen. Alle haben ihn bestanden.

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KURZ GEMELDET

3/2011

Flûtes Légères,das sind viertalentierte jun-ge Frauen, dieaus ihren Quer-flöten Licht her-vorzaubern –so jedenfallsverheißt es ihrQuartett-Name

in der deutschen Übersetzung. Die Künst-lerinnen Melanie Heinzler, Nicola Held,Veronika Keber und Karin Späth kennensich aus ihrer Studienzeit an der Wiesba-dener Musikakademie. In ihrem Wunsch,sich gemeinsam musikalisch zu verwirk-lichen, haben sie sich gesucht und gefun-

den: Vier Querflöten, mit denen sie einzig-artige Interpretationen im Querschnitt vonBarock bis Impressionismus hervorbrin-gen, darunter auch Bearbeitungen von Or-chester- oder Klaviermusik. Ihr Debütkon-zert gaben sie bereits im Juni 2008. „Viergleiche Instrumente bestreiten ein ganzesKonzertprogramm! Dass dies alles andereals eintönig ist, wird das 2007 gegründeteEnsemble unter Beweis stellen“ schriebdazu die Frankfurter Neue Presse. Seitdemgab das Querflöten-Quartett zahlreicheKonzerte vor vielen begeisterten Zuhörern.Freundeskreis-Vorstandsmitglied UrsulaGilfrich ist es gelungen, die vier Künst-lerinnen für den vorweihnachtlichenAbend des Freundeskreises zu gewinnen.

Auf dem Programm stehen Stücke von Tele-mann, Bach, Tschaikowski, Casterérèdeund Corelli. Dazwischen liest MariettaWahl kleine Geschichten. Man kann sichschon jetzt auf einen außergewöhnlichklangvollen Abend freuen. Die sympathi-schen Künstlerinnen wirken als Musik- undInstrumentalpädagoginnen an verschiede-nen Musikschulen. Neben dieser berufli-chen Lehrtätigkeit stehen sie immer wie-der auf der Bühne. Wer sie am 28.11. live imHörsaal des Sankt Katharinen-Kranken-hauses erleben möchte, sollte sich ob derbegrenzten Sitzplätze möglichst schnellbei Lisa Henseling, Tel. 069-4603-1012anmelden! Herzlich Willkommen!Weitere Informationen: www.flutes-legeres.de

Die Künstlerin Brigitte ZanderAls Buchhändlerin, später als Sozialpäda-gogin hat sie ihr sozial engagiertes Wesenzu ihrem Lebensunterhalt eingesetzt, ohnedabei den „roten Faden“ als talentierteKünstlerin je aus der Hand zu legen. Mit ihremKunststudium, ihrer künstlerischen Entfal-tung, unzähligen Einzel- und Gruppenausstel-

lungen der letzten 28 Jahre hat sie ihre Kunstmit der Lebenskunst verknüpft, etwa beimKunstunterricht in einer Jugendstrafanstalt.Als Lehrbeauftragte war sie an der Fach-hochschule Wiesbaden, bei der Künstler-gemeinschaft Atelier Römerberg war sieGründungs-Mitglied, 2007 hat sie in Leipzig

einen Kunstpreis erhalten. Seit Jahren ist sieganz beim Malen angekommen, das Sozialen-gagement ist aber aus ihrem Leben nichtwegzudenken. Sie ist auch schreibend krea-tiv, „nebenbei“ studiert sie Theologie und Phi-losophie. Die Kraft für all das bezieht sie ausihrer künstlerischen (Selbst-)Verwirklichung.

� Ankündigung: Vorweihnachtliche Veranstaltung am 28.11.2011

Einladung zum Flötenkonzert mit „Flûtes Légères“

Alles war perfekt organisiert. Der Leiterder Wirtschaftsabteilung Herbert Bauerund Marcus Wessel, Leiter der Küche undCafeteria, hatten zusammen mit ihren TeamsRaum und Atmosphäre für Begegnung ge-schaffen und die Bewirtung aufs Feinstevorbereitet. Sie hatten an alles gedacht:Zur Begrüßung leckere Drinks, Eiscremeaus der Softeismaschine, Crêpes mit Scho-koladencreme, Tacos mit scharfer Sauce.Ein großes Zelt mit Bänken und Tischen,Stehtische unter weißen Pavillons. Dazuein Tanzboden und Musik aus dem Reper-toire von DJ Ercan Hantal, dessen perfekteTechnik und Musikauswahl gleich zu Be-

ginn gute Laune verbreitete. Als besonde-res Schmankerl schmorte ein Spanferkelüber dem offenen Feuer – sowas gibt’snicht alle Tage. Über allem ein Sommertagwie aus dem Bilderbuch. Ab 16 Uhr trudel-ten nach und nach die ersten der rund80 angemeldeten Mitarbeiter ein: GelösteStimmung, heitere Begegnungen, gezapf-tes Bier und die Vorfreude auf Speis undTrank. „Um 18 Uhr kommt das Essen frischaus der Küche“ versprach Markus Wessel,doch zuvor kam etwas ganz anderes: Hef-tige Sturmböen, die die Pavillons wegzu-wehen drohten. Der Himmel färbte sich ra-benschwarz und öffnete urplötzlich seine

Schleusen. Während sich die Einen in dasgroße Zelt flüchteten, dessen Seiten schnellgeschlossen wurden, verharrten die Ande-ren unter den Pavillons. Einige Unverwüst-liche wagten sich beherzt ins Unwetter: Esblitzte, donnerte, prasselte. Später in denNachrichten hörte man von großen Sturm-gewittern, die in Hessen sogar Dächer ab-

� Das Sommerfest am 24.8.2011

„Feuchtfröhlich“ und unvergesslich stürmisch

Weitere Informationen: www.freundeskreis-sankt-katharinen.de, Lisa Henseling, 069-4603-1012, [email protected]

Galeriemanager: Andreas Koridass, 06131-581699, [email protected], Künstlerin: Brigitte Zander, 06131-582601, www.brigittezander.de

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gedeckt hatten. So gesehen ging derSpuk hier noch glimpflich ab. Ohnehin: DieSankt Katharinen-Mitarbeiter verhielten sichin bestem Sinne „sturmerprobt“. Wederdie gute Laune kippte noch die Geduld undZuversicht, wo Not am Mann war, wurdeangepackt. Durchnässt vom strömendenRegen fuhren die Küchenkräfte dampfendeTöpfe und duftende Speisen auf. Sie warendie Helden des Tages. Als der Regenschließlich nachließ, begann ein anderer

Sturm: Der der Mitarbeiter auf die leckerenSpeisen und das inzwischen zerlegteSpanferkel. Später zeigte sich dann auchwieder die Sonne, so strahlend, als wärenichts gewesen. Die Musik spielte auf,Tanzbeine wurden geschwungen, es wur-de gelacht und gescherzt. Ein wahrlichunvergessliches Sommerfest.

KURZ GEMELDET

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Medizinisches Spekturumwww.sankt-katharinen-ffm.de

Anästhesie und operative IntensivmedizinChefarzt Dr. med. Michael NeumannSekretariat, Tel. 069-4603-1854E-Mail: [email protected]

Chirurgische KlinikAllgemein- und ViszeralchirurgieOrthopädie und UnfallchirurgieChefarzt Prof. Dr. med. Ulrich FinkeSekretariat, Tel. 069-4603-1431E-Mail: [email protected]. med. Olaf Leheta, Dr. med. Soledad BarduzalDr. med. Torsten Bohnstedt, PD Dr. med. Ralf WeigelSekretariat, Tel. 069-4603-1719E-Mail: [email protected] Praxis, Tel. 069-945 4850www.neurochirurgie-katharinen.de

Geriatrische Klinik + Tagesklinik des SanktKatharinen-Krankenhauses am Hufeland-HausWilhelmshöher Str. 34, 60389 Frankfurt am MainChefarzt Dr. med. Leonhard FrickeSekretariat, Tel. 069-4704-400, Fax 069-4704-415E-Mail: [email protected]

Medizinische Klinik IKardiologie/KatheterlaborÄrztlicheLeitung:ProfessorDr.med.HorstSievertTel. 069-4603-1344E-Mail: [email protected]

Medizinische Klinik IIGastroenterologie/InfektiologieChefarzt Dr. med. Klaus StrobelSekretariat, Tel. 069-4603-1851E-Mail: [email protected]

Notfallaufnahme, Intermediate Care undinterdisziplinäre Aufnahme-Station 1 BÄrztliche Leitung: Dr. med. Gerhard SellTel. 069-4603-1233

Neurologische Klinik + Stroke UnitChefarzt Professor Dr. Dr. med. Stefan WeidauerSekretariat, Tel. 069-4603-1531E-Mail: [email protected]

RadiologieChefarzt Dr. med. Wolf-Rainer SeemannSekretariat, Tel. 069-4603-1131E-Mail: [email protected]

Urologische KlinikChefarzt Privatdozent Dr. med. Rainer A. BürgerSekretariat, Tel. 069-4603-1261E-Mail: [email protected]

Laboratoriumsmedizinin Kooperation mit Labor Limbach, HeidelbergTel. 069-4603-1815 + 1818

PhysiotherapiezentrumChefarzt Dr. med. Leonhard FrickeTermine: Tel. 069-4603-1056

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Normalerweise kommen Besucher undPatienten aus Bergen Enkheim ins SanktKatharinen-Krankenhaus nach Frankfurt.Diesmal kam das Sankt Katharinen-Kran-kenhaus zu ihnen nach Bergen Enkheim,um sich anlässlich des 4. Gesundheits-tages zu präsentieren. Mit einem rekord-verdächtig langen Kuchen, marzipanverziertmit dem Logo des Hauses, mit Plakatenund Informationsmaterial wurden Kontaktegeknüpft. Bei Gleichgewichtstests auf demPosturometer, Geruchstests mit verschie-denen Kräutern, Info zur Händedesinfektionund Blutdruckmessungen, kam man insGespräch. Im Rahmen der Rückenschule

erklärte die erfahrene PhysiotherapeutinMichaela Jakob die Wirbelsäule samtihren „Schwachstellen“ und gab Tipps,wie man Schäden vorbeugt. In der Dis-kussionsrunde „Patientenverfügung“ über-nahm Thorsten Krick aus der Henry-und Emma-Budge-Stiftung den juristi-schen, Dr. med. Alexandra Weizel,Geschäftsführerin des Sankt Katha-rinen-Krankenhauses den medizini-schen Part. Für Kinder hatte man sichetwas ganz Besonderes einfallen las-sen: In der „Notfallambulanz“ konnten

sie ihre Kuscheltiere, Puppenund Teddys verarzten lassen.Fast wie im richtigen Lebenwurde alles auf einem „Am-bulanzbogen“ dokumentiert –mit Foto, Name, Diagnose undTherapieempfehlungen fürZuhause. Die 10-jährige JuliaWeizel wirkte hier als aktiveHelferin mit. Auch das HospizSankt Katharina präsentierte sich amStand mit Gesprächsbereitschaft und In-formationsmaterial. Dr. Alexandra Weizel,die selbst an beiden Tagen vor Ort aktivwar, freute sich über das kontinuierlicheBesucherinteresse und die guten Gesprä-che. Und sie freute sich über die großeZahl der ehrenamtlichen Helfer – Mitarbei-ter aus vielen Bereichen des Krankenhau-ses, Lehrerinnen der Krankenpflegeschule,Mitarbeiter des Hospizes, die es sich alle-samt nicht nehmen ließen, hier das SanktKatharinen-Krankenhaus zu repräsentieren.Mit einer Blume dankte sie jedem Mitstrei-ter: Annette Alt, Herbert Bauer, AstridBaumgartner, Stefanie Dücking, UlrikeGieseking, Lisa Henseling, Michaela Ja-kobs, Christa Krause, Stephanie Krause,Gisela Kuchler, Cornelia Lejeune, SabineMeyer-Gerßler, Sola Pavlovic, SabinePfeffer, Susanne Portmann, Anika Pritzel,Christina Saradopoulou, Yvonne Schleich,

Sabine Schneider, Marianne Schönber-ger, Simone Schöne, Heike Schröter, Con-stantin Söder, Evelin Tjuka und MirjamWeiler. Ihr ganz besonderer Dank gebühr-te der Regisseurin dieses gelungenen Auf-tritts in Bergen Enkheim: der HausdameUrte Engel. In der Vorbereitung hatte sichauch Heike Tamimi engagiert eingebracht.Der Einkauf sorgte im Vorfeld für sympathi-sche Werbeträger wie Badeentchen fürKindervergnügen und Relax-Badezusätzefür müde Beine – jedes einzelne Fläsch-chen liebevoll versehen mit einem Grußdes Hauses.

Weitere Informationen: Geschäftsführungs-

Sekretariat Heike Tamimi, Tel. 069-4603-1845

KURZ GEMELDET

Antwort

An das

Sankt Katharinen-KrankenhausSeckbacher Landstr. 65

60389 Frankfurt/Main

Frei-machen,

fallsBriefmarkezur Hand

193/2011

Weiterempfehlung:Bitte senden Sie Am Puls künftig auch anfolgende Adresse:

Name .............................................................................

Straße ...........................................................................

PLZ, Ort .........................................................................

� Gesundheitstag in Bergen Enkheim 17./18.9.2011

Das Krankenhaus zu Besuch vor Ort

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KURZ GEMELDET

Am Pul sAm Pul sBleiben Sie… und senden Sie uns diese Postkarte bitte entsprechend angekreuzt zurück!

JA, ich möchte Mitglied werden im Freundeskreis des Sankt Katharinen-Krankenhauses e.V.,Am Puls regelmäßig bekommen und zu allen Veranstaltungen eingeladen werden! (Mindest-beitrag € 30,–/jährlich)

NEIN, ich möchte kein Freundeskreis-Mitglied werden, aber Am Puls kostenlos abonnieren.(Nur wer sein individuelles Exemplar per Post noch nicht erhält.)

AUSSERDEM, interessiere ich michfür die 64-seitige Am Puls -Ausgabe zum 50. Jubiläumfür Ihre Patientenbroschüre Ich möchte Am Puls wieder abbestellenfür das stationäre Hospiz Sankt Katharina

Über dieses Thema würde ich gerne lesen: ............................................................................................

Name ..........................................................................................................................................................................

Straße ..........................................................................................................E-Mail ..................................................

PLZ, Ort ........................................................................................................Telefon ................................................

3/201120

VERANSTALTUNGEN

Patientencafé

der Katholischen Krankenhaushilfe

dienstags von 14.30 bis 17.00 Uhrim Hörsaal, 5. Stock

• Freundeskreis-Patiententag „NeueTechniken in Bauch- und Allgemein-chirurgie“ unter der Leitung von Prof.Dr. Ulrich Finkeim Hörsaal, 5. Stock

Sa 29.10.2011, 10–13 UhrAnmeldungen erbeten:Lisa Henseling 069-4603-1012

• Die Bücherei präsentiert: Lesung mitFrank Lehmann, bekannt aus TV

Fr 4.11.2011, 17 Uhr

• Hobby-Künstler-Basar der KatholischenKrankenhaushilfeim Foyer + Hörsaal

Sa 12.11.2011, 12–18 UhrSo 13.11.2011, 11–17 Uhr

• Vorweihnachtliche Veranstaltung desFreundeskreises mit dem Querflöten-Quartett „Flûtes Légères“im Hörsaal, 5. Stock

Mo 28.11.2011, 18 UhrAnmeldungen erbeten:Lisa Henseling 069-4603-1012

• Freundeskreis-Frühjahrsgalerie: Unterdem Titel „Draußen“ stellen verschiede-ne (Foto-)Künstler aus

ab Sa 7.1.2012

Seit März 2011 ist sie mit ihrem Friseur-salon „Traumhaar“ selbständig, im Juni2011 hat sie zudem den Friseursalon im5. Stock des Sankt Katharinen-Kranken-hauses übernommen. Leyla Baris ist einevielseitige Friseurin mit 20-jähriger Berufs-erfahrung – in den letzten 10 Jahren hatsie in einem exklusiven Friseursalon an derAlten Oper gearbeitet. Ihre positive Aus-strahlung, ihr frischer Pink-Lila Wandan-strich in ihren Salons verbreitet heitereStimmung und lockt Kunden an, die auchgerne wieder kommen. Ihr Salon im 5.Stock des Sankt Katharinen-Krankenhau-ses ist vorerst freitags von 9 bis 18 Uhrdurch Kollegin Ellen Göbel besetzt, einerFriseurin „mit Leib und Seele“, 40-jährigerErfahrung, viel Geduld und Herzlichkeit.Sie kennt die Bedürfnisse und Haarproble-me kranker Menschen aus ihrer Tätigkeitim Friseursalon des Marienkrankenhauses.Das Angebot für Damen und Herren ist

vielfältig und preislich attraktiv: Waschen/Föhnen/Legen kostet € 17, mit Schneiden€ 35. Wer nur den Ansatz färbt zahlt € 25,komplett Färben kostet ab € 30. Mobile Pa-tienten, die von Dienstag bis DonnerstagLust auf schöne Haare haben, könnengleich um die Ecke zu Leyla Baris in denTraumhaar-Salon in der Seckbacher Land-straße 63 kommen. Hier stehen auch Leis-tungen wie Maniküre, Augenbrauen zup-fen und färben sowie Wimpern färben aufdem Programm. Schon heute denkt LeylaBaris darüber nach, wie sie den Patientenim Krankenhaus künftig noch mehr „Ver-wöhnprogramm“ bieten kann, z.B. miteiner kosmetischen Behandlung in ihremSalon im 5. Stock. Eine sehr gute staatlichanerkannte Kosmetikerin hat sie schon:ihre Schwester Tenzile Baris.Anmeldung erbeten: Salon Traumhaar Di-Do

069-96866489, Freitags über Haustelefon 1551

� Die neue Friseurin Leyla Baris

Lila Zeiten für Patienten Zeit haben„Wenn du etwas Schönes siehst,

dann lass dir Zeit. Wo etwas

Heilendes geschieht, da bleib lange

stehen. Ein Zeitverschwender aber

wirst du sein müssen, wenn jemand

deine Liebe braucht, deine Hilfe oder

deinen Trost. Wo dir Trauer begegnet

oder Leid, da ist es Zeit für viel Zeit.

Denn die Zeit weitet sich, wo

Wichtiges geschieht. Am Ende wird

kaum etwas Schöneres über Dich

gesagt werden können als: "Er – oder

sie – hat Zeit für mich gehabt." Und

das will heißen: Er hat ein Stück von

sich für mich hingegeben.“(Jörg Zink)

…ausgewählt von Sr. M. Bernhilde Huhn