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Anforderungen des Tierschutzes an Transport und Schlachtung
von Bio-Schweinen
Frigga Wirths, Fachreferentin fr Tiere in der Landwirtschaft
Akademie fr Tierschutz
10. Internationale Bioland und Naturland Schweinetagung8. Februar 2011

Anforderungen des Tierschutzes an Transport und Schlachtung von Bio-Schweinen
Situation heute
2 Akademie fr Tierschutz
250 000 Biomastschweine werden in Deutschland jhrlich geschlachtet 0,5% der geschlachteten Schweine in Deutschland
Seit 2007 besucht die Akademie fr Tierschutz regelmig Schlachthfe,groe und kleine Betriebe in ganz Deutschland verteilt.
Konventionell Bio

Situation heute
Es gibt viele Missstnde, obwohl Besuche angemeldet sind.
Betroffen sind: groe und kleine Betriebe alle Regionen alle Tierarten konventionell erzeugte und Biotiere
Medienberichte ber Missstnde auf Schlachthfen gehen auch Biobetriebean. Es gibt auch hier Probleme.
Bio hrt beim Schlachten auf.

Missstnde sind nicht zu akzeptieren: ethisch nicht vertretbar, Tiere leiden an Schmerz, Angst und Stress Tierschutz hat hohen Stellenwert in der Gesellschaft Tierschutz ist Staatsziel im Grundgesetz Verbraucher erwarten, dass Tiere schonend geschlachtet werden Verbraucher verbinden Bio mit Tierschutz Bioverbnde verlieren Glaubwrdigkeit Tierschutzorganisationen ben Druck aus Imageschaden
Problematik um Missstnde bei Transport und Schlachtung

Bioland: Stress, Schmerz, Leid und Angst minimieren Trennwnde zwischen den Gruppen Transport max. 4 Stunden oder 200 km, Ausnahmen mglich Elektrobetubung, in Ausnahmen mit CO2
Naturland: 4 Stunden oder 200 km (max 8 Stunden) etwas genauere Angaben bei Transport und Schlachtung Einstreu Intervall Betuben und Stechen 8 Sekunden
Vorgaben zu Transport und Schlachten

Demeter: Angst, Stress, Durst und Schmerzen soweit wie irgend mglich vermeiden Transportwege so kurz wie mglich, 200 km
EU-ko-VO: Einhaltung hoher Tierschutzstandards Dauer von Tiertransporten muss mglichst gering sein Ein Leiden der Tiere ist whrend der gesamten Lebensdauer der Tiere sowie
bei der Schlachtung so gering wie mglich zu halten
Angaben der Anbauverbnde und BIO-VO sind wenig konkretdamit gilt die EU/D-VO
Vorgaben zu Transport und Schlachten

Tierschutz wird nicht ausreichend beachtet: Transport 24 Stunden ohne Pause Erlaubte Temperatur 0-35C Platzangebot 0,51 m bei 100 kg
Immerhin: Definition zu Transportfhigkeit (Tiere knnen sich nicht schmerzfrei oder
ohne Hilfe bewegen) vorgeschriebene Sachkunde zur Ttung und Gert zur Betubung
Transport-Verordnung EU/D

Transportzeit 4 Std. national 8 Std. international
ausreichend Platz Temperaturbereich enger (max. 16C)
Forderungen DTSchB

Sachkunde der Schlachter Versorgung mit Wasser kranke oder verletzte Tiere sind sofort zu tten oder dort zu betuben und zu
tten wo sie sich befinden sie sind so zu betuben, dass sie schnell und unter Vermeidung von
Schmerzen oder Leiden in einen bis zum Tod anhaltenden Zustand der Empfindungs- und Wahrnehmungslosigkeit versetzt werden
Gerte sind auf Funktionsfhigkeit zu prfen, Ersatzausrstungen Vorgaben zu Stromparametern und Intervall-Betubung/Entblutung Entblutung muss kontrolliert werden knnen
Deutsche Schlachtverordnung wird 2013 abgelst, neue EU-VO in Vielemungenau, berlsst den Schlachtunternehmen mehr Verantwortung.
Darf nicht zu Rckschritt in Deutschland fhren
Deutsche Schlacht-Verordnung

Grnde fr Missstnde beim Schlachten
Missstnde beim Schlachten in allen Bereichen vom Abladen ber fehlerhafte Betubung bis zur unzureichenden Entblutung.
Grnde hierfr sind: Gesetze werden nicht eingehalten Gesetze sind nicht streng genug, regeln nicht alles Gerte werden nicht korrekt benutzt systemimmanente Probleme bestehen

Verste gegen Verordnungen
Verste gegen Transport-VO: Transporte berladen Transport verletzter Tiere Misshandlungen Mischen von Tieren unterschiedlicher Betriebe
Verste gegen Schlacht-VO: Mangelhafte Unterbringung kein Wasser lange Wartezeit fr verletzte Tiere gewaltsames Treiben kein sofortiger Eintritt der Betubung zu langer Zeitraum bis zur Entblutung

Lcken der Gesetze
Gesetze sind nicht streng genug, regeln nicht alles: Wartebereich: Lrm, Licht, Sichtschutz fehlende Angaben zur Betubung (Sauen) Wartung der Gerte ausgetretene Blutmenge/Zeit Dauer der Entblutung Kontrollen

Falscher Einsatz der Gerte
Falscher Ansatz der Zange zu niedriger Stromfluss, zu kurzer Ansatz Elektroden dreckig Zange zu klein fr groe Schweine/Sauen Schweine fr Restrainer/Fallen zu klein/zu gro Entblutungsschnitte zu klein

Systemimmanente Probleme
Vereinzelung bei Restraineranlagen CO2 (80% zu niedrig, schleimhautreizend, Atemnot, Angst) Nachbetubung nach CO2 mit Zange statt mit Bolzenschuss fehlende Entblutungskontrolle

Missstnde in allen Bereichen
Missstnde gibt es in allen Bereichen vom Transport bis zum Entbluten.
Grnde hierfr sind: Mangelnde Sachkenntnis (kleine Betriebe oft schlechter als groe) Betriebsblindheit Bequemlichkeit Wirtschaftliche Grnde (Personalmangel,
Bandgeschwindigkeit) Mangelnde Kontrolle (zu wenig interne,
amtliche, von Anbauverbnden)

Folgen
fr die Tiere Schmerzen, Leiden, Stress besonders schlimm, wenn sich Fehler addieren (Gesetze missachtet,
Kontrollen unterbleiben, Sachkenntnis unzureichend, Gerte defekt) Fehlverhalten bleibt fr das Personal oft ohne Folgen

Vernderungen herbeifhren
Was kann zu Vernderungen fhren: Gesetze amtliche Kontrollen ffentlicher Druck Vorgaben von Handelsketten, Anbauverbnden, QS usw. intern strengere Richtlinien und Kontrollen

Praktische Beispiele zur Verbesserung
1. Leitbild Tierschutz Tierschutz ist Qualittsmerkmal Defizite zugeben Tierschutz verbessern

2. Tierschutzbeauftragter Ernennung von Tierschutzbeauftragten auch auf kleinen Schlachthfen,
Fortbildung alle zwei Jahre alle Personen im Lebendviehbereich machen alle zwei Jahre interne
Fortbildung, durchgefhrt von Tierschutzbeauftragten

3. Missstnde erkennen und beheben Betrieb unter Tierschutzgesichtspunkten begehen Was, Wann, Wie verbessern

3.1. Anlieferung und Wartebereich Verste mssen erfasst, ggf. zur Anzeige gebracht werden Wartezeiten vermeiden schonende Entladung, trittsichere Rampen, keine rechten Winkel mglichst ebenerdig, Witterungsschutz, Laufen ins Helle, Notttevorrichtung,
Videokontrolle Lrm vermeiden, Kunststoff grne Abtrennungen, grnes Licht geschlossene Seitenwnde

3.1. Anlieferung und Wartebereich Schild zur Anzahl Tiere pro Bucht Wartekapazitt Versorgung der Tiere keine wechselnden Bodenverhltnisse Abrundungen ansteigende Treibgnge Berieselung, Heizung dunkle Arbeitskleidung

3.2. Betubung Gerte funktionsfhig Fehlermeldung/Fehleranzeige im Blickfeld Daten zur Betubung dokumentieren Eichung der Gerte Wartung der Gerte Ersatzgerte Kontrolle der Betubungstiefe Nachbetuben wenn notwendig

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