Angebliches Strategie-Papier Des Kreml Aufgetaucht

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Zukunft der Ukraine

Anleitung zum Zerschlagen eines LandesEiner Oppositionszeitung ist ein angebliches StrategiePapier des Kremlzugespielt worden. Darin finden sich auch Pläne, welche Gebiete in der Ukrainedie angestrebten Ziele seien.26.02.2015, von FRIEDRICH SCHMIDT, MOSKAU

V iktor Janukowitsch? „Ein Mensch von nicht hohen moralischwillensstarken Qualitäten.“ Die ukrainische Verfassung?

„Ungeeignet als Mechanismus, mit Hilfe dessen die Integration derukrainischen östlichen Gebiete und der Krim in das staatlich

© AFP

Wladimir Putin bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Moskau

Die ITMesse:Cebit 2015Nach der Wahl:Griechenlandsneue EuroKrise

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Autor: Friedrich Schmidt, Jahrgang1980, politischer Korrespondent fürRussland und die GUS in Moskau.  

rechtliche Feld der Russischen Föderation auf legitime Weisebegonnen werden könnte.“

Die Reaktion desWestens? „DieEuropäische Union unddie USA lassen eine

Desintegration des Landes zu.“ Diese Ansichten finden sich ineinem „Dokument“, dessen Wortlaut die russische Zeitung„Nowaja Gaseta“ am Mittwoch veröffentlicht hat. Es sei, so dieZeitung, vermutlich in der Zeit zwischen dem 4. und dem 12.Februar vorigen Jahres in die russische Präsidialverwaltung„eingebracht“ worden. Zu einer Zeit also, als der gestürztePräsident Janukowitsch noch im Amt war, kurz vor der Eskalationder Gewalt in Kiew.

Als Urheber des Textes, der eine Einschätzung der Lage mitAnregungen für Russlands Vorgehen in der Ukraine verbindet, hatdie Zeitung Konstantin Malofejew ausgemacht, zugleich abermitgeteilt, dass der „orthodoxe Geschäftsmann“ gegen dieBehauptung klagen wolle. Malofejews Name fällt imZusammenhang mit den Ereignissen auf der Krim und in derOstukraine oft. Es bestehen ideelle, finanzielle und personelleVerbindungen zu den Separatisten.

So war Alexander Borodaj, der frühere „Ministerpräsident“ der„Donezker Volksrepublik“, ein Mitarbeiter Malofejews. DessenStiftung „Basilius der Große“ fördert zugleich „orthodoxe Werte“und bemüht sich um Kontakte mit Rechtspopulisten in der EU. Esgibt auch Verbindungen zu dem Kopf der „Eurasischen Bewegung“,Alexander Dugin, einem Moskauer Hochschullehrer, dessenimperiale, antiliberale Ideen den „russischen Frühling“ prägten.

Wie kann die Ukraine „desintegriert“ werden?

Von Dugins oft esoterischen Gedanken (er unterteilt das HandelnPräsident Wladimir Putins in patriotische „Sonnenphasen“ undwestorientierte „Mondphasen“) ist das Malofejew zugeschriebenePapier indes weit entfernt. Die Analyse der SituationJanukowitschs kommt im Ton sachlich daher. Der „Bankrott“ desPräsidenten und seiner „Familie“ sei anzuerkennen, heißt es.

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Oligarchen kontrollierten die „politische Community“ in Kiew. Die„nichtsystemische Opposition (der sogenannte Majdan)“ werdevon „Feldkommandeuren“ kontrolliert, die großenteils„Fußballfans und Vertreter der Kriminalität“ seien. Für Russlandergebe die „politische, diplomatische, finanzielle undinformationelle Unterstützung“ Janukowitschs keinen Sinn mehr.

Prognostiziert wird eineSpaltung der Ukraine in„westliche Gebiete plusKiew“ und „östlicheGebiete plus Krim“.Dabei solle sichRussland nicht daraufbeschränken, auf diePolitik in Kiew undBrüssel einzuwirken,sondern sei „schlichtverpflichtet“, sich ineine „geopolitischeIntrige“ der EUeinzumischen, die sich„gegen die territoriale

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ukrainischen Energiemarkt und die „indirekte Kontrolle“ über dasGasleitungssystem der Ukraine zu verlieren. Hinweise auf die„Gefährdung von Russen“ und den „Schutz von Landsleuten“, diespäter zur Rechtfertigung des Einschreitens Moskaus bemühtwurden, finden sich nicht.

Hingegen wird geschildert, wie Moskau eine „Desintegration“ oder„Föderalisierung“ der Ukraine erreichen könnte. Zu denangestrebten „östlichen Gebieten“ der Ukraine werden unteranderen Charkiw und Dnipropetrowsk gezählt, Donezk, nun eineHochburg der Separatisten, hingegen nur „bedingt“ (aufgrund von„engen geschäftlichen Verbindungen zwischen der örtlichenGeschäftselite“ zu dem „oppositionellen Oligarchenbündnis“).

Russland müsse mit den „zentrifugalen Bestrebungen“ in derUkraine spielen mit dem Ziel, „auf die eine oder andere Weise denAnschluss von deren östlichen Gebieten an Russland zu initiieren“.Vor allem die Krim und das Gebiet Charkiw müssten hierbeianvisiert werden, denn dort gebe es schon starke, nach Russlandstrebende Gruppen.

Politiker Milow: Das Dokument habe keinenRealitätsbezug

Anders als im russischen Staatsfernsehen und in Reden derFührung wird keine BlutundBodenRhetorik bemüht, sondernmit Vorteilen argumentiert. Mit den neuen Gebieten werdeRussland Zugang zu neuen „demographischen Ressourcen“erhalten, zu qualifizierten Arbeitskräften und Industrie. Zugleicherhalte Russland „eine Hauptrolle“ in Mittel und Osteuropa„zurück“. Es folgen Ideen für Demonstrationen für mehr Rechtefür die Landesteile der Ukraine: Leute mit russischen Flaggenmüssten die Handlungen „westukrainischer Separatisten“verurteilen und etwa skandieren, sie wollten keine Steuern an„profaschistische Kräfte“ zahlen. Die angebliche „faschistischeMachtergreifung“ in Kiew wurde später ein Haupterzählstrang desKreml.

In dem Dokument heißt es weiter, es gelte, in den betreffendenGebieten Bedingungen für Volksabstimmungen zu schaffen, indenen die Frage der Selbstbestimmung und der Möglichkeit desAnschlusses an Russland zu stellen sei. Schließlich wird eine

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begleitende „PRKampagne“ gefordert.

Etliches von dem, was der von der „Nowaja Gaseta“ veröffentlichteText fordert, wurde im vergangenen Jahr Moskauer Politik  obaufgrund dieses Textes, ist bis auf weiteres nicht zu klären.Russische Vorstöße zur „Heimholung“ der Krim gab es schonfrüher. Der Oppositionspolitiker Wladimir Milow schrieb amMittwoch auf Facebook, er glaube an „dieses Papier“ nicht. Plänezur Spaltung der Ukraine seien vor langer Zeit und unter strengsterGeheimhaltung von den Geheimdiensten und der Armeeausgearbeitet worden, jemand wie Malofejew habe da nichts zumelden.

Das „Leck“ diene vielmehr dazu, die Mär vom „ehrlichen und edlenRussland“ zu nähren, das lediglich auf „Intrigen der EU und derukrainischen Oligarchen“ reagiere. Das Dokument sei damit „einweiterer Stein in der Mauer der offiziellen russischen Version derEreignisse um die Ukraine“ ohne Bezug zur Realität, so Milow. Die„echten geheimen Aufzeichnungen“ über die Ausnutzung derSchwäche der Führung in Kiew zu des Kremls Vorteil würden„nicht so bald gezeigt“.

Quelle: F.A.Z.

Themen zu diesem Beitrag: EU | Wladimir Putin | Verfassung | Moskau | ViktorJanukowitsch | Kiew | Russland | Krim | Alle Themen

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