KRASIP RAK, „Das Liebesgeflüster“... · gemälde „Krasip rak“ wurde durch das Bangkoker...

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THAILAND-RUNDSCHAU 1/2014 10 KRASIP RAK, „Das Liebesgeflüster“ Thailands einzigartige Wandmalereien der Tai Lue im Tempel Wat Phumin, Nan Werner Dackweiler Jedermann in Thailand kennt die romantische Freske „poo marn yar marn“ 1 aus Nans Wat Phumin: „Das Liebesge- flüster“, das Vorzeigeobjekt der Malerei der Tai Lue 2 , mit dem die Stadt Nan auswärtige Touristen umwirbt und die als ‚nationaler Schatz’ angesehen wird. Gerne auf Werbebro- schüren, Flugplänen, Hotel- prospekten und Webseiten abgebildet, zeigt die Szene einen jungen Mann, der hinter vorgehaltener Hand seiner Geliebten zuflüstert. 1 poo marn yar marn dieser Schriftzug ist in Lanna Thai - Lettern über dem Gemälde angebracht. Im Zentral- thailändischen bedeutet er ‚Großvater’ bzw. ‚Großmutter’. Im Lanna Thai - Dialekt wer- den hierfür hingegen die Wör- ter ‚poh oui’ und ‚mae oui’ benutzt. ‚Poo marn yar marn’ beinhaltet tatsächlich jedoch eine respektvolle Anrede von burmesischen Männern und Frauen [Prabripoo a]. 2 Tai Lue (Tai Lü) - Volks- gruppe der „Tai - Familie“, auch Dai, Dai Lue, Tai Lu, Sipsongpanna Tai, Xishuangbanna Dai, UpperTai, Northern Tai, chi- nesische Shan, Water Dai, Shui Dai, Dai Le genannt. Helle Aufregung und Empör- ung im Bangkoker Department of Fine Arts und in dessen Regionalbüro in Nan im Feb- Abbildung 1: Wat Phumin, Nan, Freske „Krasip rak“, „The Whispering“ bruar vorletzten Jahres: Das Wand- gemälde „Krasip rak“ wurde durch das Bangkoker Restaurant „Bed Supperclub“ entweiht. Ein angebliches Sakrileg. Für das Event des Restaurants („The Blind Affair“), bei dem thailändische Weine im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung für die Thailand Association of the Blind verkostet werden sollten, wurde auf Wer-

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KRASIP RAK, „Das Liebesgeflüster“

Thailands einzigartige Wandmalereien der Tai Lue im Tempel Wat Phumin, Nan

Werner Dackweiler

Jedermann in Thailand kennt die romantische Freske „poo marn yar marn“1 aus Nans Wat Phumin: „Das Liebesge-flüster“, das Vorzeigeobjekt der Malerei der Tai Lue2, mit dem die Stadt Nan auswärtige Touristen umwirbt und die als ‚nationaler Schatz’ angesehen wird. Gerne auf Werbebro-schüren, Flugplänen, Hotel-prospekten und Webseiten abgebildet, zeigt die Szene einen jungen Mann, der hinter vorgehaltener Hand seiner Geliebten zuflüstert.

1 poo marn yar marn dieser Schriftzug ist in Lanna Thai - Lettern über dem Gemälde angebracht. Im Zentral-thailändischen bedeutet er ‚Großvater’ bzw. ‚Großmutter’. Im Lanna Thai - Dialekt wer-den hierfür hingegen die Wör-ter ‚poh oui’ und ‚mae oui’ benutzt. ‚Poo marn yar marn’ beinhaltet tatsächlich jedoch eine respektvolle Anrede von burmesischen Männern und Frauen [Prabripoo a]. 2 Tai Lue (Tai Lü) - Volks-gruppe der „Tai - Familie“, auch Dai, Dai Lue, Tai Lu, Sipsongpanna Tai, Xishuangbanna Dai, UpperTai, Northern Tai, chi-nesische Shan, Water Dai, Shui Dai, Dai Le genannt.

Helle Aufregung und Empör-ung im Bangkoker Department of Fine Arts und in dessen Regionalbüro in Nan im Feb- Abbildung 1: Wat Phumin, Nan, Freske „Krasip rak“, „The Whispering“ bruar vorletzten Jahres: Das Wand- gemälde „Krasip rak“ wurde durch das Bangkoker Restaurant „Bed Supperclub“ entweiht. Ein angebliches Sakrileg. Für das Event des Restaurants („The Blind Affair“), bei dem thailändische Weine im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung für die Thailand Association of the Blind verkostet werden sollten, wurde auf Wer-

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beplakaten dem jungen Flüsterer ein Glas Rotwein in die Hand retuschiert und seiner Geliebten die Augen mit einem Tuch verbunden. Der Direktor der Kunstbehörde Nans, Methadon Wichakkhana, spricht von einem „beleidigendem Frevel, der die Gefühle der Menschen von Nan verletzt habe“. Eine öffentliche Entschuldigung des Restaurants wurde nicht akzeptiert.

Das Department of Fine Arts bereitet nun eine Klage vor.

Wer sind die Tai Lue? Woher kommen sie? Wo leben sie?

Was verschafft dieser Tempelfreske im Wat Phumin ein solch’ ikonisches Image?

Zur Beantwortung dieser Fragen sind einige histo-riografische und soziokulturelle Betrachtungen zumindest im Abriss anzustellen.

Nan - Hauptstadt der Tai Lue und Teil des Lan Na Tai-Reiches

Etwas abgeschieden und beschaulich, im östlichen Nordthailand grenznah zur laotischen Provinz Sayabuli (Xayaboury) gelegen, ist die weniger bekannte Provinz Nan und ihre gleichnamige

Hauptstadt3 mit seinen rund 25.000 Einwohnern für Geschichts- und Kulturinteressierte wie auch für Naturliebhaber gleichermaßen ein spannendes Reiseziel und Refugium. Reizvoll, von bis zu 2000 m hohen, unwegsamen Bergen umgeben, liegt die Stadt Nan im ausgedehnten grünen Bas-sin des gleichnamigen Flusses (Maenam Nan).

Einst ein unabhängiges Königreich, konnte es erst 1931 nach dem Tod des letzten Königs von Nan vollständig in das siamesische Staatswesen inte-griert werden.

Fern von Bangkok fand Nan noch in den 1960er Jahren keinerlei Erwähnung in deutschsprachigen Thailandführern. Zu gefährlich, unwegsam, abge-legen und beschwerlich war diese Gegend Thai-lands für Reisende.

In den frühen 80er Jahren hatte man in der ge-samten Provinz Nan große Probleme mit kriminel-len Banden und Guerillas der People’s Libertation Army of Thailand (PLAT), die, unterstützt von Laos und Vietnam, in nächtlichen Aktionen Überland-straßen zerstörten, in den Bergen illegale Radio-sender betrieben und deren Ziel es war, eine kommunistische Regierung an die Macht zu brin-gen. Erst in den 90er Jahren gelang es der thai-ländischen Armee den Freischärlern das Hand-werk zu legen.

Besiedlung Nans durch Tai-Stämme – Entste-hen der Mueang

Viele Funde belegen eine prähistorische Besied-lung des fruchtbaren Nan-Tals, die sich mit der Einwanderung von Lawa-Stämmen4 und nachrü-

ckenden Khmer-Ethnien sowie früh-buddhistischen Mon5 fortsetzte, jedoch erst eine entsprechende Bedeutung erlangte, als sich mehrere Mueang6 zugewanderter Tai7-Stämme im mittleren und obe-ren Abschnitt des Mekong-Beckens bildeten, de-ren Alltagsleben traditionell vom Nassreisanbau in den Bergflussebenen bestimmt wurde (GRABOW-SKY 2004 a)

.

3 Nan – ist auch gleichzeitig die Hauptstadt des Landkreises (Amphoer Mueang).

4 Lawa (thai: Lua) – animistische, indigene, schriftlose Volksstämme, der austro-asiatischen Sprachfamilie zugehörend. Ihre ursprünglichen Siedlungsgebiete lagen wohl im Quellgebiet des Ping Flusses und erstreckten sich bis in die heuti-ge Region des Changwat Tak. Sie wurden sodann durch die eindringenden Mon5 unter Führung der Königin Chammathewi / Chamadevi (Tochter des Mon - Königs von Lovo / Lopburi) in umliegende Bergregionen verdrängt. Viele spirituelle, religiöse Überzeugungen und Rituale der Lawa wurden von den Mon teilweise übernommen, die diese später wiederum an die Tai 7 weitergaben. Teile von Sied-lungen der Lawa finden sich noch heute in Chiang Mai und Lamphun (Wiang Mano, Wiang Tha Kann, Wiang Tho).

5 Mon (Talaing) – indigene Volksstämme mit einer Schriftsprache, welche zu den ältesten Bewohnern Birmas sowie Zentral- und Nordthailands zählen. Durch rege Kontakte sowie Handelsbeziehungen zu Indien, nahmen die Mon den frühen Buddhis-mus an und verbreiteten neben diesem auch indi-sche Kunst und Architektur, wie auch wahrschein-lich ebenfalls die Konzepte von Staat und politischer Organisation (Indianisierung Südostasi-ens). Die Mon begründete bedeutende Königrei-che im heutigen Thailand und Myanmar (Pegu, Dvaravati, Haripunjaya/Haripunchai, heutiges Lamphun) und herrschten in Nordthailand 500 Jahre lang, bis sie dabei 1292 von den Tai abge-löst wurden.

6 Mueang – (shan: Meng, chinesisch: Mong, Moeng) ein elastischer, komplexer Begriff, der fein differenzierte Bedeutungsvarianten aufweist. Ein Begriff, der sowohl einen räumlich organisierten, verwalteten Bezirk in seinen meist festen Grenzen beschreibt, als auch übertragende Bedeutung hinsichtlich einer politischen und sozialen Organi-sationsform mit gleichzeitig persönlich-lokalen Beziehungen beinhaltet. Ein Mueang kann eine Stadt sein, mehrere Dörfer, ein Fürstentum, ja sogar ein gesamter Staat. Selbst heute sprechen die Thai umgangssprachlich von ihrem Land als „Mueang Thai“ und nicht von „Prathet Thai“ (Laos: „Mueang Lao“). Auch werden Provinzhauptstädte

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als „Amphoe Mueang“ be-zeichnet und viele weitere Verwaltungseinheiten tragen das „Mueang“ in ihrer Na-mensbezeichnung (Grabows-ky 2004 a, Seiten 4ff, Gra-bowsky 2006). 7 Tai – die „Tai-Stämme“ be-zeichnen Völker eines ge-meinsamen kulturellen und linguistischen Ursprungs, die sich später jedoch differenziert haben. Die Schreibweise „Tai“ oder auch „Dai“ hat sich zur umfassenden wissenschaftli-chen Kennzeichnung der Sprachgruppe und der darun-ter zählenden Völker durchge-setzt, wobei mit dem Begriff „Thai“ lediglich die Bewohner Thailands benannt werden. Nach den Chinesen bilden die Tai mit ca. 70 Millionen Zuge-hörigen die größte Bevölke-rungsgruppe des südostasiati-schen Festlandes. Wir unter-scheiden bis zu 80 ethnisch verschiedene Tai-Stämme. In Thailand und Laos sind die Tai staatstragende Völker und in großer Anzahl siedeln sie in Myanmar (Shan-Staat), in Südchina sowie in Tonking (Nordvietnam). Selbst bis nach Indien reicht ihre Ver-breitung (Ebene des Brahma-putra).

Abbildung 2: Nan – die Hauptstadt der Tai Lue,Teil des Reiches von Lan Na. Die Tai-Sprachen zählen durch ihre Vielfalt ver-schiedener Ethnien im südostasiatischen Raum zu der zahlenmäßig verbreitetsten sowie zu der litera-risch bedeutendsten Sprachgruppe. Nach bislang herrschender Auffassung gehören die Tai - Spra-chen zur sinotibetischen Sprachfamilie („Tai Kadai-Sprachgruppe“), was durch neueste Untersuchun-gen wohl bezweifelt wird. 76 einzelne Sprachen werden zur „Tai Kadai-Gruppe“ gerechnet

(Sprachklassifizierung: Tai-Kadai, Kam-Tai, Be-Tai, Tai-Sek, Tai). Sie ähneln sich derartig stark, dass man bereits fordert, sie aus der sinotibetischen Sprachfamilie auszugliedern, zu-mal sie sich von den sionotibetischen Sprachen relativ stark unterscheiden.

Zu Thai / Tai: …“Die modernen Thais im heutigen Thailand mögen deren (der Tai) Nachfahren sein – jedoch können sie ebenso gut Nachfahren der Khmer oder Mon - Stämme sein“… „Die thailändi-sche Kultur, Zivilisation und Identität scheint sich über mehrere Jahrhunderte herausgebildet zu

haben als Folge der Interaktion der Tai-Völker mit den Kulturen indigener und später immigrierender Völker“ … (Wyatt 1984).

Erste Tai-Ansiedlungen fanden sich lose organi-siert zu diesen anfänglich kleinen Mueang zu-sammen. Das Gebiet eines Mueang war räumlich auf das Tal ihrer Bewohner beschränkt. Feste Grenzlinien im europäischen Sinne gab es nicht, vielmehr räumliche Grenzzonen wie Gebirgszüge und Wasserscheiden (Grabowsky2004 a).Sie nannten sich selbst „khon mueang“ („Einwohner des kultivierten Landes“), im Gegensatz zu den unzivilisierten „khon doi“ („Einwohner der Berge“, „Bergstämme“) oder den „khon pa“ („Einwohner des Waldes“), die sich in einem herrschaftsfreien sozialen Raum befanden und auch als „kha“ (Sklaven, Diener, Hörige) bezeichnet wurden. Hier werden die Interdependenz und das Herrschafts-verhältnis zwischen den eingewanderten Tai und den indigenen Teilen der Bevölkerung deutlich (Grabowsky 2004 a). Der Begriff des Mueang

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implizierte staatliche, administ-rative Macht, im Gegensatz zu den Ban (Dörfer) [Grabowsky 2010].

Fortschreitend bildeten sich größere, auch multiethnische Mueang mit einer gewissen Binnenstruktur, die schon mehrere Dörfer und Orte mit ihrem dazugehörenden Um-land umfassen konnten. Gro-ße Mueang wurden durch eine befestigte Stadt oder Dorf, das sogenannte Wiang beschützt.

Abbildung 3: Haus des Chao Ban in Chiang Khaeng, heute Mueang Sing/Laos.

Es entstanden in einer südostasiatisch-südchinesischen Kontaktzone kleine semiautono-me Fürstentümer durch Bildung von Allianzen zwischen mehreren Mueang-Führern, die sich unter einem Führer aus ihren Reihen vereinigten, geprägt von persönlichen Beziehungen und Ab-hängigkeiten untereinander. Die einzelnen Mueang blieben aber weitgehend autonom, regier-ten sich selbst, lose vereint unter der „Herrschaft“ ihres „Fürsten“.

Herrscher gründeten ihre Macht mehr auf die Kon-trolle und Verfügbarkeit von Arbeitskräften, nicht primär auf den dauerhaften Erwerb neuer Territo-rien (Grabowsky 2004 a). Ausreichende Arbeits-kräfte garantierten die Bewältigung des Reisan-baus, der wohl vorherrschenden Wirtschaftstätig-keit. Für den Herrscher mussten durch die „Gemeinfreien“ (phrai) Frondienste von sechs Mo-naten im Jahr geleistet werden. Der Führer eines Mueang verteidigte das Tal und schütze seine Bewohner vor Gefahren von außerhalb, dies als Gegenleistung für ihre Arbeit, Legitimation seiner politischen Herrschaft.

War der Führer eines Mueang Angehöriger einer Adelsfamilie, so wurde das befestigte Wiang ein Chiang (z.B. Chiang Mai, Chiang Rai, Chiang Saen). Der „Fürst“ war der Chao Mueang, der Herr des Mueang, dessen Amt in der Vaterlinie erblich war. Er war der alleinige Eigentümer des Bodens, somit auch einzige Verbindung zu den „Schutz-geistern des Bodens“. Im unterstanden die Chao Ban, die „Dorfherren“.

Durch Übernahme des Frühbuddhismus von den sakralen Königreichen der Mon und der Burmesen als „Staatsreligion“, wurden die Fürsten zu Chao Fa, zu „Prinzen“, zu „Himmelsherren“, die ihre Herrschaft nun auch durch ihre quasi „göttliche Stellung“ innerhalb des buddhistischen Weltbildes legitimierten.

Das interessanteste Charakteristikum des politi-schen Systems der Tai war ein aufrichtiger Pater-

nalismus. Die Thai umschreiben ihn mit dem Satz „Father governs children“. Jeder Angehörige eines Mueang konnte persönlich seine Probleme dem Herrscher vortragen. Zu diesem Zweck gab es sogar eine Glocke am Palast.

Es formierten sich die ersten traditionellen, zentra-lisierten Gemeinwesen der Tai, die trotz der Unter-schiedlichkeit der einzelnen Tai-Völker sehr ähnli-che soziokulturelle Wertsysteme aufwiesen. Diese prägenden Faktoren einer vormodernen Staaten-bildung durch freiwillige Vereinigung, durch per-sönliche Bindungen, Wertsysteme, lokaler Auto-nomie und Paternalismus als Legitimation der Herrscher, waren gewissermaßen die Grundlagen der „Tai-Herrschaft“ und der Bildung einer „Tai-Identität“ 7, bis später die Monarchie Ayutthayas entstand, welche nach Khmer- und Hindu-Vorbild zentralistisch organisiert war, mit einem absolutis-tischen Herrscher als „Gottkönig“ an der Spitze.

Die Gründung des Mueang Nan und seine wechselvolle Geschichte

An der südwestlichen Peripherie des chinesischen Reiches bildeten sich zunehmend autonome Tai-Fürstentümer heraus, deren Eliten schließlich die Herrschaft auch über mehrheitlich aus „Nicht-Tai“ bestehende Bevölkerungsteilen übernahmen und diese sprachlich und kulturell assimilierten. So lässt sich z.B. der weitaus größte Teil der heutigen Bewohner Thailands auf Mon-Khmer-Vorfahren zurückführen.

Erste frühe Tai-Siedler in den Tälern Nans, die zum Herrschaftsgebiet des Pegu-Reiches (heute Bago) in Burma gehörten, waren wohl ethnische Tai aus dem laotischen Reich Lan Chang, „Land der Elefanten“ (laotisch: Lan Xang) deren Erstar-ken im späten 13. Jahrhundert zur Gründung des ersten kleinen Nan-Fürstentums mit der Haupt-stadt in Mueang Pua8 durch Phaya Pu Kha führte (1282), nachdem sich die Tai zuvor von der Herr-schaft der Peguaner und Khmer befreien konnten.

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Ihre Fürsten entstammten der Phukha Dynastie, Verwandte der Gründer von Vientiane. Im 14. Jahrhundert wurde der Regierungssitz von Pua mit seinen reichen Steinsalzlagerstätten ins heutige Nan9 verlegt.

Annähernd zeitgleich mit der Gründung des Suk-hothai-Reichs und des Königreichs von Phayao, schlossen sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts neun Tai- Lao -Fürstentümer und Prinzipalitäten10, so auch Nan, unter König Mengrai zum Reich Lan Na Tai11 zusammen, dem mächtigsten Reich im Norden während der Sukhothai-Periode. Chiang Mai wurde als Hauptstadt jahrhundertelang kultu-relles und politisches Zentrum Lan Na Tais.

8 damaliger Name „Wara Nakhon“, auch „Varanagara“

9 damaliger Name „Nanthaburi Sri Nakhon Nan“, auch „Chiang Klang“-mittlere Stadt

10 Nan, Chiang Sean, Chiang Mai, Chiang Rai, Chiang Kham, Fang, Phrae, Lampang, Chiang Khong 11 vollständiger Name: „anachak lan na tai,“, „(Land der) tausend Reisfelder“, heute „Lanna Tai“

Die wohl überwiegend vertretene Auffassung, dass das Reich von Lan Na (1296-1558) ein homoge-nes, von Chiang Mai aus regiertes Königreich ge-wesen sei, wird wohl nach neueren kritischen Ver-gleichen der Tai-Chroniken mit chinesischen Quellen durchweg bezweifelt. Letztere beschrei-ben Lan Na als zwei temporär rivalisierende Herr-schaftsräume (Chiang Mai und Chiang Saen).

Der Theravada-Buddhismus wurde zur Staatsreli-gion erklärt und half die kulturell unterschiedlichen Mueang zu einem Reich zu einen. Ein von König Mengrai neu eingeführter Gesetzeskodex basierte auf buddhistischen Grundlagen.

Der Stadtstaat Nan florierte unter dem Namen Chiang Klang („Mittlere Stadt“), in Anspielung auf die geografische Position Nans, nahezu mittig zwischen Chiang Mai („Neue Stadt“) und Chiang Thong („Goldene Stadt“, das heutige Luang Prabang). Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage am Rande des Lan Na Tai- Reiches, hatte Nan wenig Außenkontakte zu den anderen Königrei-chen und Fürstentümern.

Sein Einfluss blieb lokal begrenzt. Indes pflegte Nan engere Kontakte mit dem Sukhothai-Reich, da dieses über den Süden einfacher zu erreichen war. Im Gegensatz zu Sukhothai und später Ayut-thaya, wurde Nan stärker von den Einflüssen der Mon und Khmer, aber auch der Burmesen ge-prägt.

Im 15. Jahrhundert wurde Nan zum Vasallenstaat des Königreichs Lan Na Tai, welches selbst

wiederum wechselweise Vasall Chinas und Bur-mas (Mon-Königreich Pegu, Shan-Königreich Ava) war. Teilweise bestand ein auf doppelter Loyalität fußendes Vasallentum zu China und Burma.

Als Lan Na 1558 unter burmesische Kontrolle ge-riet, versuchte sich das weiterhin semiautonome Fürstentum Nan mehrfach erfolglos der burmesi-schen Herrschaft zu entziehen, bevor es letztend-lich im Jahre 1714 unter direkte burmesische Ver-waltung geriet und viele Bewohner als Arbeitskräfte nach Burma deportiert wurden.

1788 konnten die erstarkten Siamesen die burme-sischen Besatzer besiegen und Nan hatte sich den neuen Herrschern zu unterwerfen. Im Zuge des „Paknam-Zwischenfalls“ 12 (1893) zwang Siam den König von Nan zur Abtretung eines großen Teils des östlichen Nans an Frankreich, eine Reaktion des siamesischen Herrscherhauses im Zuge einer Nationalstaatsbildung, wie auch andere periphere Machtzentren (Fürstentümer der Nordthai, Lao, Malaien) zugunsten einer territorialen Demarkation des Staates und der Einrichtung eines zentralisti-schen Verwaltungssystems beschnitten wurden (Buergin 2000).

Bis 1931 war es nicht gelungen Nan von Bangkok aus zu administrieren. Dies gelang erst, als dem ehemaligen Fürstentum der Status eines Changwat13 zuerkannt wurde (Thesaphiban – Re-form des Prinzen Damrong Rajanubhab).

Im 20. Jahrhundert unterhielt Nan als semiauto-nomes Fürstentum enge Beziehungen nicht nur zu Lan Na und Luang Prabang, gleichfalls auch zu den Tai Lue Sipsongpannas14 im südlichen China.

12 „Paknam-Zwischenfall“ – diplomatische Um-schreibung einer Erpressung: Frankreich bean-spruchte die siamesischen Gebiete östlich des Mekong. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, blockierten die Franzosen mit Kanonen-booten die Zufahrt nach Bangkok auf dem Maenam Chao Phraya in Höhe Paknam, jetzt Samut Prakan.

13 Changwat – Verwaltungsbezirk (Provinz)

14 Sipsongpanna (chin.: Xishuangbanna, vormals tai lue.: Moeng Lue) – tai für „(Land der) zwölftau-send Reisfelder“ (wohl mehr administrative Einhei-ten/Steuerbezirke/“tax collection regions“). Heute autonomer Bezirk/Präfektur im subtropischen süd-lichen Yunnan (Südchina). Jahrhundertelang ei-genständiges Tai-Fürstentum gleichen Namens mit der Hauptstadt Jinghong (tai: Chiang Rung).

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Einwanderung der Tai Lue nach Nan

Nach den Tai Yuan15, der bevölkerungsstärksten Tai-Gruppe im Norden Thailands, bilden die Tai Lue in Nan mit rund 54.000 Angehörigen16 den zweitgrößten Teil der Einwohner des Changwat. Ihre Heimat sind die Grenzgebiete im heutigen Yunnan/Südchina, Laos, Myanmar und Thailand, nachdem sie aus dem heutigen nordwestlichen Vietnam dort einwanderten.

Das Volk der Tai Lue besitzt eine der am besten schriftlich belegten Historie, wohl beginnend mit den Chroniken von Moeng Lue (Sipsongpanna), bis hin zu den Nan-Chroniken, die zu den bedeu-tendsten in Nordthailand zählen.

Das erste Lue–Königreich „Chiang Hung“ (auch Heokam) wurde bereits im Jahre 1180 in Yun-nan/China gegründet, nachdem man die ansässi-gen Volksstämme der Akha17 besiegt hatte.

Das Reich um die Stadt Chiang Hung, die heutige Hauptstadt Jinghong (tai: Chiang Rung, „Stadt der Morgenröte“) der chinesischen Präfektur Sipsongpanna, erlebte seine Blüte im 13. Jahr-hundert und umfasste weite Gebiete des Hochlan-des von Nordlaos und Südchina. Zeitweise waren die Tai Lue die unbestrittenen Herrscher der nörd-lichen Tai-Reiche (Luang Prabang, Reich der Tai Dam). Detaillierte Schilderungen in einheimischen Handschriften und der Chronik von Nan berichten von Eroberungen durch die Yuan-Dynastie18 (1292), Lan Na Tai und die Burmesen (1558) mit Tributpflichten, Zwangsumsiedlungen und massi-ven Bevölkerungstransfers. Die Burmesen waren es auch, die 1570 Chiang Hung zwecks Steuerer-hebung in zwölf Verwaltungseinheiten aufteilten (zwei im heutigen Laos, zehn in China) und es Sipsongpanna nannten (tai/dai/thai: sip-zehn, song-zwei, pan-tausend, na-„Land“). Thronstreitig-keiten in Chiang Hung lösten weitere Wanderun-gen der Tai Lue in Richtung Süden aus.

Nach drei Jahrhunderten burmesischer Herrschaft dringt im 18. Jahrhundert die siamesische Armee unter König Rama I. nach Sipsongpanna und Chiang Khaeng19 ein, um an die Burmesen verlo-rene Arbeitskräfte in die nördlichen Provinzen Si-ams zu deportieren. Auch Prinz Adthavorapango aus Nan marschierte in Chiang Hung ein, ver-schleppte dort lebende Tai Lue, um sie in Nan zwangsweise anzusiedeln. 1836 erzwingt der Lan Na Tai-Fürst Chao Kawila Bevölkerungsumsied-lungen im südlichen Yunnan, um die östlichen Regionen Lan Na Tais, so auch das Nan-Tal, wie-der zu bevölkern. Durch die chinesische Assimilie-rungspolitik unter Mao Tse Tung ab Mitte des 20. Jahrhunderts, sahen sich weitere Tai Lue zur Aus-reise gezwungen. Folge dieser Umsiedlungs- und Auswanderungswellen war die Verlagerung des Kulturbereichs der Tai Lue nach Süden.

Aufgrund seiner interessanten Historiografie wurde Nan ein Schmelztiegel unterschiedlicher Ethnien

und Kulturen. Die Liste der im Laufe der Jahrhun-derte in Nan siedelnden Ethnien ist lang: Bergvöl-ker, Lawa, Mon, Burmesen, Khmer, Khmu, Lao, Shan und eine Vielzahl weiterer Tai-Völker.

Abbildung 4: Akha-Frau in Nan 15 Tai Yuan – (auch Tai Yonok, Phoong Dam, Black-Bell Lao), die sich selbst die „Khon Mueang“ nennen und zur Familie der Tai-Völker gehören (Sprache: Kam Mueang), stammen ursprünglich aus Südchina. Während der Regierungszeit König Rama I. wurden viele Tai Yuan gezwungen von Chiang Saen aus in andere Städte Siams, u.a. nach Nan, zu immigrieren (1804). Die Yuan sind Buddhisten, praktizieren aber gleichzeitig auch ihren Ahnen- und Geisterkult. 16 Department of Provincial Administration, Bangkok 2007 17 Akha – animistisches Bergvolk, ursprünglich aus dem Hochland Tibets stammend, später die Bergkämme Yunnans/China besiedelnd 18 Yuan-Dynastie – mongolisches Kaiserhaus, 1271 durch Dschingis Khans Enkel Kublai Khan proklamiert 19 Chiang Khaeng - (lao: Xiangkheng) – heutiges Mueang Sing, Ort in Nordwestlaos, Provinz Luang Namtha , nahe der chinesischen Grenze 20 83.000 Tai Lue in Thailand (Johnstone and Mandryk 2001), 280.000 in China (Zensus 2000)

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Abb. 5: Tai Lue-Spinnerinnen in Sipsongpanna / Jinghong / Yunnan

Der in Nan arbeitende irischer Geodät McCarthy beschrieb die Stadt vor ca. 100 Jahren:

…„The walls are in an excellent state of preservation, and are about two miles round. The rice fields are cultivated to their full extent, there being an excellent system of irrigation, which is not allowed to fall into decay. There are thousands of emigrants from Sip Sawng Panna, Khamus from Luang Phabang, and a growing population of Meo and Yao, for Nan is popular […] “

Das Volk der Tai Lue in Nan

Heute leben geschätzte 1,2 Millionen Angehörige der Tai Lue (2000, www.infomekong.com) nicht nur in den südlichen und südwestlichen Teilen Yunans20, sondern auch in Thailand20, Laos, Viet-nam und Myanmar. In Thailand bevölkern sie die Changwat Chiang Rai, Payao, Lamphun, Chiang Kham und Nan, wobei sie in Nan noch die stärkste kulturelle Präsenz aufweisen.

Tai Lue und die in Nan siedelnden Tai Yuan ste-hen sich kulturell recht nahe. Sprache, religiöse Vorstellungen, ihre Bekleidung und Handarbeiten wie auch ihre Küche ähneln sich sehr stark, im Detail sogar die einzigartige Anzuchtmethode von Reispflanzensetzlingen (Ed Na Mueang Loom). Eine kulturelle Einmaligkeit besitzen die Tai Lue jedoch mit ihren textilen Webmustern (lai nam lai – „fließendes Wasser“), die in der Webtechnik „ko“ (Kratzer) oder „luang“ (Durchstoß) hergestellt wer-den.

Die Lue, von den Chinesen wohl in Anspielung auf ihren Nassreisbau „Wassertai“ (chin. Shui Dai) genannt, leben in Nan überwiegend von der Landwirtschaft: Reis-, Obst- und Gemüseanbau. Trotz bzw. gerade wegen mannigfaltiger externer Faktoren, die den Lebensstil der Lue verändert haben, sind Nans Tai Lue wieder selbstbewusste Verfechter ihrer unverwechselbaren Kultur und ethnischer Identität, insbesondere ihrer religiösen Überzeugungen, Riten und Zeremonien, wie auch ihrer Sprache und Schrift und insbesondere ihrem textilem Kunsthandwerk geworden. Wachsender Tourismus und die Unterstützung durch Regie-rungs- und Nichtregierungsorganisationen, lassen junge Leute z.B. wieder das Färben und Weben der traditionellen Tai Lue–Stoffe mit ihren typi-schen Mustern erlernen, ein Weg, ihre neu ent-deckten identitätsstiftenden Elemente als Erbe zu erhalten.

Während all’ dieser Jahrhunderte bewahrt sich Nan mit seinen 64 Königen in Folge stets einen gewissen Grad an Autonomie, wesentlich begrün-det wohl durch seine Abgeschiedenheit, seine gebirgige Lage und seine eigenständige Kultur. Nans Historiografie und ihre Folgen, die Entste-hung der Mueang und letztlich die Gründung Nans, spielten erkennbar eine bedeutsame Rolle bei der Herausbildung und Eigenwahrnehmung einer wohl ersten frühen eigenen Tai-Identität, die sich mit Mon- und Khmer-Ethnien sowie weiteren Völkerschaften assimilierte und, teils staatlicher-seits forciert, als Teil einer Thai-Gesamtidentität wieder findet.

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DTG-Mitglied Werner Dackweiler, bereist seit nunmehr 40 Jahren Thailand. www.songkran.eu