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Die Farbe: noch neu. Die Leistung: noch besser. Commerzbank Zertifikate wird zu Société Générale Zertifikate INTERVIEW Dragan Radanovic, Geschäftsführer der Börse Stuttgart VOLKSWIRTSCHAFTEN Droht der Autobranche ein Stromschlag? ROHSTOFFE Covid-19-Virus setzt Rohstoffmärkten zu www.ideas-magazin.de Ausgabe 215 | März 2020 | Werbung ideas Anlageideen für Selbstentscheider

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Die Farbe: noch neu. Die Leistung: noch besser.Commerzbank Zertifikate wird zu Société Générale Zertifikate

INTERVIEWDragan Radanovic, Geschäftsführer der Börse Stuttgart

VOLKSWIRTSCHAFTENDroht der Autobranche ein Stromschlag?

ROHSTOFFECovid-19-Virus setzt Rohstoffmärkten zu

www.ideas-magazin.deAusgabe 215 | März 2020 | Werbung

ideasAnlageideen für Selbstentscheider

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NEUES

04 | DDV-Trend-Umfrage: Anleger setzen bei

Informationen auf Finanzportale

04 | Technischer Wochenausblick: Webinar

»Märkte im Fokus«

05 | »Goldener Bulle«: Zertifikatehaus des Jahres 2020

06 | European Structured Products Awards 2020:

DDV doppelt ausgezeichnet

06 | Anlegertag Düsseldorf: Die Messe für Privat-

anleger in NRW

07 | Börsentag München: Die Finanzveranstaltung

in der bayerischen Landeshauptstadt

MÄRKTE

08 | Marktmonitor: Finanz- und Kapitalmärkte

im Überblick

10 | Marktbericht: Apple mehr wert als der DAX

12 | Zahlen & Fakten: Meistgehandelte Anlage-

und Hebelprodukte

TITELTHEMA

14 | Commerzbank Zertifikate wird zu

Société Générale Zertifikate

TECHNISCHE ANALYSE

20 | Orange: Technischer Tauschkandidat

22 | Merck KGaA: Technische Neubewertung

kommt wieder in Gang

24 | Technische Analyse verstehen:

Die »Relative Stärke« nach Levy

INTERVIEW

26 | Dragan Radanovic: Wir müssen Menschen

ermutigen, den ersten Schritt zu machen

WISSEN

28 | Deutscher Derivate Verband: Sind Zertifikate

zu teuer?

LÄNDER UND REGIONEN

30 | Aktien Europa: Aufwärts mit Angst

COMMERZBANK ANALYSEN

36 | Einzelaktien: Hochtief – Spanischer

Mehrheitsaktionär ACS am Steuer

40 | Rohstoffe: Covid-19-Virus setzt Rohstoffmärkten zu

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INHALT

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Liebe Leser,

die Farbe: noch neu. Die Leistung: noch besser. Unter diesem

Motto wird Commerzbank Zertifikate zu Société Générale

Zertifikate.

Nachdem die Commerzbank im Rahmen der Strategie

»Commerzbank 4.0« beschlossen hat, sich auf die Kern-

geschäftsfelder zu fokussieren und sich unter anderem vom

Zertifikategeschäft zu trennen, wird das Geschäftsfeld am

16. März 2020 an die Société Générale übertragen. Dadurch

entsteht ein Team, das noch leistungsfähiger ist und mit einer

noch größeren Produktpalette sowie besserem Service noch

mehr Möglichkeiten für Ihre Geldanlage bietet.

Erfahren Sie in der vorliegenden ideas-Ausgabe mehr über

die Société Générale, den Übergang und die vielen Vorteile,

die sich für Sie ergeben. Lesen Sie im Interview mit Klaus

Oppermann, Head of Global Public Distribution, Details zum

Zusammenschluss der beiden Urgesteine der Derivatebranche.

Daneben haben wir noch viele weitere spannende Themen.

Unter anderem das Coronavirus, das die Märkte in den ver-

gangenen Wochen ziemlich in Atem gehalten hat. Nicht nur

auf die Aktienmärkte, sondern auch auf die Rohstoffpreise

hat der Erreger, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst,

beträchtlichen Einfluss. Unsere Rohstoffexperten haben die

Auswirkungen auf Öl, Gold und Industriemetalle ausführlich

analysiert.

Natürlich werden Sie auch künftig das ideas-Magazin, zwar

in neuem Layout, aber in gewohnter Qualität, kostenfrei

monatlich erhalten. Aber jetzt erst einmal viel Spaß beim

Lesen der letzten ideas-Ausgabe im »gelben Trikot«!

46 | Aktien & Indizes: DAX-Dividendensumme

fällt um 4 Prozent

50 | Volkswirtschaften: Droht der Autobranche

ein Stromschlag?

54 | Währungen: Unterschätzt der Markt das

Risiko der US-Präsidentschaftswahlen?

DIREKTBANKEN

39 | Trading-Aktionen im Überblick

AKTIONEN & TERMINE

35 | Webinar des Monats: Turbulenter Jahresauftakt

bei Öl, Gold & Co.: Wie geht es jetzt weiter?

45 | Messen, Börsentage & Seminare: Commerzbank

Derivate-Experten vor Ort

49 | Terminkalender: Die wichtigsten Termine

im März 2020

SERVICE

56 | Bestellkupon

58 | Impressum/Rechtliche Hinweise/Kontakt

EDITORIAL

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36

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ANJA WEINGÄRTNER

Chefredakteurin

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Technischer Wochenausblick

»Webinar: Märkte im Fokus

NEUES

Was bewegt die globalen Finanzmärkte? Welche Unternehmens- und Wirtschafts-

termine stehen auf der Agenda? Und wie ist eigentlich die Großwetterlage an

den Börsen? Mit unseren »Märkte im Fokus«-Webinaren starten Sie kompakt

informiert in die Handelswoche – immer Montagmorgen um kurz nach neun.

Sie haben Interesse an unseren Webinaren? Dann melden Sie sich jetzt kostenfrei

an und Sie erhalten Neuigkeiten, Termine und Wissenswertes bequem per E-Mail.

@ www.ideas-webinar.de/newsletter «

DDV-Trend-Umfrage

»Anleger setzen bei Informationen auf Finanzportale

Anleger informieren sich vor dem Kauf eines Finanzprodukts

überwiegend im Internet. Dies ist das Ergebnis der aktuellen

Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands (DDV). Etwas

mehr als 68 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass

sie hierzu überwiegend auf unabhängigen Finanzportalen

recherchieren. Mehr als 6 Prozent nutzen für ihre Recherche

die Webangebote der Emittenten.

Gut 12 Prozent der Befragten besor-

gen sich ihre Informationen weiterhin

aus Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen. Nahezu 7 Prozent

informieren sich persönlich bei ihrem Bankberater, bevor sie

eine Anlageentscheidung treffen, und etwas mehr als 6 Prozent

beziehen ihre Kenntnisse aus diversen Newslettern. An dieser

Trend-Umfrage, die gemeinsam mit mehreren großen Finanz-

portalen durchgeführt wurde, beteiligten sich 2.089 Personen.

»Die Tatsache, dass bei einer Online-Umfrage die Teilnehmer

überwiegend das Internet als Medium ihrer Informationen wäh-

len, ist nicht überraschend. Dennoch bleiben sowohl Printmedien

als auch persönliche Gespräche unerlässlich. Die Geldanlage ist

ein komplexes Thema. Daher sollten sich die Anleger immer

umfassend informieren und hierfür unterschiedliche Quellen

heranziehen. Im digitalen Zeitalter versorgen sich viele Anleger

zunächst mit Echtzeitinformationen, die sie dann anhand von

anderen Medien vertiefen. Insofern dürfen die Hintergrundinfor-

mationen einer fundierten Berichterstattung in Zeitungen und

Magazinen keinesfalls unterschätzt werden«, so Lars Brandau,

Geschäftsführer des DDV.

@ www.derivateverband.de «

Grafik 1: Beim Kauf eines Finanzprodukts vertraue ich überwiegend auf Informationen von ...

unabhängigen Finanzportalen

Zeitungen, Zeitschriften undMagazinen

Internetseiten der Emittenten

Stand: 13. Februar 2020; Quelle: Deutscher Derivate Verband (DDV)

meinem Bankberater/Anlagenberater

Newslettern

68,1 % 12,2 %

6,5 %

6,8 %6,3 %

Ralf Fayad

Freier Technischer

Analyst (CFTe), Autor

des ideasdaily-Newsletters

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NEUES

Auszeichnung bei den Goldenen Bullen

»Zertifikatehaus des Jahres 2020

der Jury hieß es: »Neben einem umfangreichen Produktangebot

und einem guten Kundenservice bemüht sich die Derivatesparte

der Commerzbank, im IT-Bereich und bei den neuen Medien

immer auf dem neuesten Stand zu sein.«

Drei Kategorien waren für die Entscheidung der zehnköpfigen

Jury maßgebend: Market-Making, Produktangebot und Service.

In den ersten beiden Bereichen ist die Commerzbank Spitzen-

reiter. Die Jury besteht aus je einem Vertreter der Börse Frank-

furt und der Börse Stuttgart, drei Mitarbeitern von E-Brokern

mit Produktverantwortung und fünf auf Derivate spezialisierten

Finanzjournalisten.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Verleihung der

Goldenen Bullen 2020 finden Sie unter:

@ www.goldener-bulle.de «

Am 7. Februar 2020 fand zum 27. Mal die Verleihung der »Golde-

nen Bullen« statt. Die Veranstaltung gehört zu den wichtigsten

und begehrtesten Branchentreffen der Finanz- und Bankenszene

und gilt als der »Oscar der Finanzbranche«. Bei der Preisver-

leihung mit mehr als 500 Gästen aus Wirtschaft und Medien,

wie unter anderem dem Vorstandsvorsitzenden von MTU Aero

Engines, Reiner Winkler, wurden zwölf begehrte Preise verge-

ben. In der Kategorie »Zertifikatehaus des Jahres« konnte sich

die Commerzbank den ersten Platz sichern.

Bereits zum dritten Mal nach 2016 und 2017 konnte die Commerz-

bank diese Kategorie für sich entscheiden. In der Begründung

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NEUES

Die Messe für Privatanleger in NRW

»Anlegertag Düsseldorf

Besuchen Sie uns auf dem Anlegertag in Düsseldorf und infor-

mieren Sie sich über aktuelle Themen rund um die internationalen

Finanzmärkte. Die Finanzmesse findet in ganz besonderer Atmo-

sphäre inmitten einer Oldtimerausstellung statt. Durch diese

gelungene Verbindung von Information und Erlebnis konnte sich

der Anlegertag als größte Veranstaltung dieser Art in Nordrhein-

Westfalen etablieren. In diesem Jahr erwarten Sie über 40 inter-

essante Aussteller und ein vielfältiges Vortragsprogramm. Nutzen

Sie die Gelegenheit und diskutieren Sie bei den Fachvorträgen

oder in persönlichen Gesprächen aktuelle Fragen rund um das

Thema Geldanlage. Das Commerzbank-Derivateteam freut sich

auf Ihr Kommen.

@ www.anlegertag.de «

European Structured Products Awards 2020

»DDV doppelt ausgezeichnet

»Products & Derivatives Association Europe« sowie »Best Edu-

cational Initiative« – diese Auszeichnungen vergibt Structured-

RetailProducts.com, das Finanzportal der britischen Euromoney-

Gruppe, im Rahmen seiner Jahreskonferenz in London. Für die

Kategorie Verbandsarbeit waren insgesamt zehn Verbände aus

ganz Europa nominiert. Als ein Sonderpreis wurde die Auszeich-

nung zur besten Ausbildungsinitiative verliehen.

Entscheidend für die Vergabe der Awards waren insbesondere

die Ergebnisse einer Umfrage, die das Finanzportal europaweit

bei mehr als 1.200 institutionellen Investoren und Unternehmen

der Finanzbranche wie Banken, Börsen, Indexanbietern und

Wirtschaftskanzleien durchgeführt hatte.

»Wir freuen uns sehr über diese doppelte Anerkennung unserer

Verbandsarbeit. Die Preise zeigen, dass unser Engagement im

Rahmen der regulatorischen Anforderungen sowie für die Etab-

lierung einer nachhaltigen Wertpapierkultur im Bereich der

Strukturierten Wertpapiere auch auf europäischer Ebene große

Zustimmung erfahren. Zugleich sind die Auszeichnungen auch

ANLEGERTAG DÜSSELDORF

Wann: 7. März 2020 von 9.30 bis 16.30 Uhr

Wo: Classic Remise, Harffstraße 110a, 40591 Düsseldorf

Vortrag: Geldanlage im Zinstief – So entkommen Sie der Zinsfalle

um 15.00 Uhr im Raum 1

Referent: Patrick Kesselhut, Produktmanager, Commerzbank

Weitere Informationen:

@ www.anlegertag.de «

(Registrierung für kostenfreien Eintritt erforderlich)

Eintritt kostenfrei!

Ansporn, unseren eingeschlagenen Weg konsequent weiterzu-

gehen«, so Dr. Henning Bergmann, Geschäftsführender Vorstand

des DDV (Deutscher Derivate Verband), der die Auszeichnungen

gemeinsam mit Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV, in

London entgegennahm. Weitere

Informa tionen zur Verleihung:

@ www.structuredretailproducts.com «

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NEUES

BÖRSENTAG MÜNCHEN

Wann: 28. März 2020 von 9.30 bis 17.30 Uhr

Wo: MOC, Atrium 3+4, Lilienthalallee 40,

80939 München

Weitere

Informationen: @ www.boersentag-muenchen.de «

Die Finanzveranstaltung in der bayerischen Landeshauptstadt

»Börsentag München

2020: US-Präsidentschaftswahlen, Handelskrieg und Klima-

rettung – Chancen für Ihr Geld!? Unter diesem Motto steht der

diesjährige Börsentag in München. Während eine Daumenregel

besagt, dass Wahlsiege der Republikaner zu eher steigenden,

Wahlsiege der Demokraten zu eher fallenden Börsenkursen

führen, bleiben bis zum Tag der Wahl am 3. November 2020 alle

Möglichkeiten offen.

Nutzen Sie deshalb die Gelegenheit, mit den zahlreichen Exper-

ten vor Ort ins Gespräch zu kommen.

Neben fast 80 Ausstellern gibt es auch ein ganz besonderes

Extra: Im Raum E 127 wird es den ganzen Tag Vorträge rund

um die Themen Zertifikate und Technische Analyse geben.

Lassen Sie sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen und

stellen Sie sich schon heute Ihr persönliches Vortragsprogramm

zusammen unter:

@ www.boersentag-muenchen.de «

Programm im Exklusiv-Raum E 127, Atrium 4

Uhrzeit Thema

10.00–10.45 Technische Analyse für Einsteiger – Lernen Sie alles rund um Trends, Muster und Indikatoren (Referent: Ralf Fayad)

11.00–11.45 Anlegen im Zinstief – So entkommen Sie der Zinsfalle (Referent: Holger Fertig)

12.00–12.45 Der Werkzeugkasten für erfolgreiches Investieren – Die wichtigsten Tools der Chartanalyse (Referent: Ralf Fayad)

13.00–13.45 Der Turbo für Ihr Depot: Mit Turbo-Optionsscheinen gehebelt investieren (Referent: Holger Fertig)

14.00–14.45 Technische Analyse für Einsteiger – Lernen Sie alles rund um Trends, Muster und Indikatoren (Referent: Ralf Fayad)

16.00–16.45 Die aktuellen Topcharts und das passende Investment (Referenten: Ralf Fayad und Holger Fertig)

Eintritt kostenfrei!

Ab sofort finden Sie unsere

Derivate-Experten am Stand der

Société Générale. Mehr Informationen

hierzu finden Sie ab Seite 14.

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Marktmonitor

Finanz- und Kapitalmärkte im Überblick

MÄRKTE | MARKTMONITOR

ROHSTOFFE

»Der Ausbruch bzw. die Ausbreitung des Covid-19-Virus in China

hat die Rohstoffmärkte seit Mitte Januar stark durchgeschüttelt.

Öl und die Industriemetalle wurden zunächst wegen der Sorge

abverkauft, das Virus könne die Wirtschaft in China abwürgen.

Später kam es zu einer Gegenbewegung, da sich die Stimmung

der Finanzmarktteilnehmer aufgehellt hat, obwohl sich das Virus

weiter ausgebreitet hat.« Mehr erfahren Sie ab Seite 40.

BARBARA LAMBRECHT und DANIEL BRIESEMANN,

Rohstoffanalyse, Commerzbank

EUROPA

»Das Jahr 2020 sorgt bereits in den ersten Wochen für ordentlich

Bewegung. Themen, die früher für ein ganzes Jahr gereicht hätten,

wurden bereits in den ersten zwei Monaten abge handelt. Die

Bandbreite reicht vom Iran-Konflikt über die Unterzeichnung des

Phase-Eins-Abkommens zwischen China und den USA, das Amts-

enthebungsverfahren und den Wahlkampf in den USA bis hin

zum Coronavirus.« Mehr erfahren Sie ab Seite 30.

ANDREAS WEX,

Investmentstrategie Private Kunden, Commerzbank

Stand: 18. Februar 2020; Quelle: LME, Bloomberg, Commerzbank ResearchFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 2: Industriemetallpreise wegen Covid-19-Virus stark gefallen(LME-Industriemetallindex)

in Punkten

Jan 20Jan 19 Jul 19Jul 18Jan 18Jul 17Jan 17

Beginn Handelsstreit USA– China

2.400

3.600

Ausbreitung Coronavirus

Trump kündigt »Phase-1-Abkommen« an2.600

2.800

3.000

3.200

3.400

Stand: 14. Februar 2020; Quelle: DatastreamFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 1: Ifo-Erwartungen versus EURO STOXX

20192018201720162015

EURO STOXX, links Ifo-Erwartungen, rechts

280

300

320

360

340

380

400

420 104

90

92

96

100

94

98

102

in Punkten in Punkten

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MÄRKTE | MARKTMONITOR

HOCHTIEF

»Insgesamt ist Hochtief weiter gut unterwegs, auch wenn Asien

gewisse konjunkturelle Ermüdungserscheinungen zeigt. Das ope-

rative Geschäft wird durch die gemeinsam mit der italienischen

Atlantia umgesetzten Abertis-Übernahme stabilisiert. Der Infra-

strukturfokus von Abertis verringert die Konjunktursensitivität.

Wir setzen gleichzeitig auf eine stärkere Unabhängigkeit vom

spanischen Mehrheitsaktionär ACS als bisher.« Mehr erfahren Sie

ab Seite 36.

STEFAN SCHÖPPNER,

Investmentstrategie Private Kunden, Commerzbank

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 3: Wertentwicklung der Hochtief-Aktie

in Euro

Feb 20Feb 19Feb 18Feb 17Feb 16Feb 1555

175

75

95

115

135

155

Index Kurs in Indexpunkten

DAX 13.704,89

MDAX 29.120,27

TecDAX 3.233,11

EURO STOXX 50 3.838,04

Dow Jones 29.235,93

S&P 500 3.365,47

Nasdaq 100 9.615,44

Nikkei 225 23.193,80

Hang-Seng 27.530,20

Rohstoffe Kurs

WTI Future 51,45 USD

Brent Future 57,03 USD

Gold 1.597,26 USD

Silber 18,06 USD

Platin 985,53 USD

Palladium 2.577,68 USD

Währungen Kurs

EUR/USD 1,08 USD

EUR/JPY 118,83 JPY

EUR/CHF 1,06 CHF

EUR/GBP 0,83 GBP

EUR/AUD 1,62 AUD

USD/CHF 0,98 CHF

USD/JPY 109,86 JPY

Zinsen Zinssatz/Kurs

EONIA –0,46 %

Bund-Future 174,53 %

10Y Treasury Notes 131,19 %

Volatilität Kurs

VDAX-NEW 15,14 %

VIX Future 14,95 %

VSTOXX Future 13,60 %

Stand: 18. Februar 2020; Quelle: Bloomberg

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10 ideas 215 | 03 2020

Wer hätte gedacht, dass es einmal so weit kommt. Ein einziges

Unternehmen hat es geschafft, an der Börse höher bewertet zu

werden als die 30 größten deutschen DAX-Unternehmen. Schon

einmal war Apple den DAX-Firmen verdächtig nahegekommen.

Im Jahr 2018 erreichte der Wert des Technologie-Unternehmens

knapp die Marke von 1 Billion Euro. Doch damals brachten die

DAX-Unternehmen noch mehr auf die Börsenwaage. Das änderte

sich erst im Jahr 2020. Zum ersten Mal in der Geschichte war

Apple mehr wert als die DAX-Unternehmen. Am 17. Januar 2020

erreichte der Börsenwert des iPhone-Herstellers 1,26 Billionen

Marktbericht

Apple mehr wert als der DAX

Euro. Zum gleichen Zeitpunkt lag die Marktbewertung der

30 DAX-Firmen bei 1,256 Billionen Euro. Trotz der Rekordfahrt

des DAX legte die Aktie von Apple weiter zu und kommt mitt-

lerweile auf ein Gewicht

von 1,31 Billionen Euro und

übersteigt damit den Börsen-

wert des DAX um 40 Milliar-

den Euro.

Dieser Trend ist nicht neu.

US-Unternehmen sind schon

lange auf dem Vormarsch und

werden deutlich höher bewer-

tet als zum Beispiel Unterneh-

men aus Deutschland. Ganz besonders deutlich wird das am

Beispiel des Automobilsektors. Lange galten deutsche Auto-

bauer als das Maß aller Dinge. Doch spätestens seit dem Diesel-

skandal und den Herausforderungen der Elektromobilität haben

deutsche Autobauer viel an Vertrauen eingebüßt. Das zeigt

MARKTBERICHT

»US-Unternehmen sind

schon lange auf dem

Vormarsch und werden

deutlich höher bewertet

als Unternehmen aus

Deutschland.«

ANOUCH ALEXANDER WILHELMS

Derivate-Experte,

Equity Markets & Commodities

Stand: 14. Februar 2020; Quelle: BloombergFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 1: Börsenwert DAX-Unternehmen und Apple im Vergleich

in Mrd. Euro

202020192018201720162015

DAX Apple

400

1.400

500

600

700

800

900

1.000

1.100

1.200

1.300

Stand: 14. Februar 2020; Quelle: BloombergFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 2: Börsenwert VW und Tesla im Vergleich

in Mrd. Euro

202020192018201720162015

VW Tesla

0

160

20

40

60

80

100

120

140

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sich auch an der Börse. Star der Branche ist momentan Tesla.

Das Unternehmen ist mittlerweile, gemessen am Börsenwert,

nicht nur der größte Autobauer der USA, sondern Tesla hat auch

den größten Autobauer der Welt, Volkswagen, überholt. Obwohl

Tesla nur einen Bruchteil des Umsatzes deutscher Automobil-

hersteller erzielt, wird das Unternehmen an der Börse als wert-

voller angesehen.

Im Zertifikatebereich der Commerzbank ist dieser Trend auch

zu erkennen. Zertifikate auf US-Aktien und US-Indizes werden

immer beliebter. So sorgte vor allem der Kurssprung von Tesla

im Februar für Furore, und die Handelsumsätze stiegen deutlich

an. Das Angebot an Zertifikaten auf US-Werte reicht dabei von

Klassikern, wie zum Beispiel Index- oder Bonus-Zertifikaten, bis

hin zu Hebelprodukten.

Meistgehandelte Anlageprodukte

Rang WKN Basiswert Zertifikatstyp Bezugsverhältnis Cap Barriere Laufzeit

1 CJ8 M7L* Dow Jones Industrial Index-Zertifikat 100:1 – – Unbegrenzt

2 CU3 VFW Twitter Capped-Bonus-Zertifikat 1:1 47,50 USD 25,00 USD 28.12.2020

3 CU3 VLE Netflix Capped-Bonus-Zertifikat 1:1 453,00 USD 250,00 USD 28.12.2020

Meistgehandelte Hebelprodukte

Rang WKN Basiswert Zertifikatstyp Bezugsverhältnis Knock-Out-Barriere Basispreis Laufzeit

1 CL2 1NS Tesla Unlimited Turbo-Optionsschein Put 10:1 1.112,92 USD 1.182,92 USD Unbegrenzt

2 CJ5 AH3* Dow Jones Industrial BEST Turbo-Optionsschein Call 1.000:1 32.150,56 Pkt. 32.150,56 Pkt. Unbegrenzt

3 CU8 B2U Nasdaq BEST Turbo-Optionsschein Put 100:1 10.766,23 Pkt. 10.766,23 Pkt. Unbegrenzt

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AG. Betrachtungszeitraum: 15. Januar 2020 bis 14. Februar 2020. *Der Primärmarkt ist für dieses Produkt beendet. An- und Verkäufe finden nur noch im Sekundärmarkt über die üblichen Börsen und Finanzintermediäre statt. Die Emittentin stellt im Rahmen ihrer Funktion als Market Maker während der Börsenhandelszeiten weiter An- und Verkaufskurse.Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

MARKTBERICHT

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Top-Anlageprodukte

Rang WKN Basiswert Zertifikatstyp Ausstattungsmerkmale

1 CU0 L1S Brent-Öl Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 1:1

2 CJ8 M7K* DAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 100:1

3 CL1 873 Wirecard Aktienanleihe 12/20; Coupon: 9,50 %, Basispreis: 41,81 EUR

4 CU6 U2L Wirecard Capped-Bonus 06/20; Cap: 149,00 EUR

5 CJ8 M7L* Dow Jones Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 100:1

6 CU6 U2R Wirecard Capped-Bonus 09/20; Bonuslevel: 152,00 EUR

7 CL2 WM8 Hochtief Discount 12/20; Cap: 110,00 EUR

8 CU0 V6V Silber Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 1:1

9 CJ8 V3L DivDAX® Performance

Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 10:1

10 CJ8 V3T ShortDAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 100:1

11 CL2 X8U Hochtief Discount 12/20; Cap: 100,00 EUR

12 CJ8 V3N TecDAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 100:1

13 CL2 N7D RWE Aktienanleihe 01/21; Coupon: 11,00 %, Basispreis: 30,57 EUR

14 CU0 9AL Wirecard Capped-Bonus 09/20; Bonuslevel: 176,00 EUR

15 CJ4 K7P Siemens Discount 12/20; Cap: 106,00 EUR

»Wie schon oft, lag auch dieses Mal das Partizipations-Zertifikat auf Ölder Nordseesorte Brent ganz obenin der Rangliste der beliebtesten

Anlage-Zertifikate. Seit Anfang desJahres rutschte der Ölpreis von über70 US-Dollar auf rund 53 US-Dollar ab. Somit setzen Anleger, die das

Partizipations-Zertifikat auf Öl kaufen, gegen den Trend auf

steigende Kurse.«

Zahlen & Fakten

Meistgehandelte Anlage- und Hebelprodukte

ANOUCH ALEXANDER WILHELMS

Derivate-Experte,

Equity Markets & Commodities

MÄRKTE | ZAHLEN & FAKTEN

Stand: 18. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AG; Betrachtungszeitraum: 15. Januar 2020 bis 14. Februar 2020. *Der Primärmarkt ist für dieses Produkt beendet. An- und Verkäufe finden nur noch im Sekundärmarkt über die üblichen Börsen und Finanzintermediäre statt. Die Emittentin stellt im Rahmen ihrer Funktion als Market Maker während der Börsenhandelszeiten weiter An- und Verkaufskurse.Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

12

Auch der DAX hat nun seine Rekordjagd gestartet. Fast auf

den Tag genau, zwei Jahre nach dem bisherigen Allzeithoch,

markierte das deutsche Börsenbarometer am 22. Januar 2020

einen neuen Höchststand bei 13.640,06 Punkten. Auch in

den  folgenden Wochen konnte der DAX immer wieder neue

Höchststände erreichen.

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13ideas 215 | 03 2020

MÄRKTE | ZAHLEN & FAKTEN

»Kein Wunder, dass Tesla in den vergangenen Wochenin die Spitze der Rangliste der beliebtesten Basiswerteaufgestiegen ist. Das Kursfeuerwerk der Aktie sorgteauch bei Zertifikate-Anlegern für Furore. Noch MitteJanuar notierte die Aktie bei rund 500 US-Dollar und

stieg Anfang Februar auf über 950 US-Dollar, nahezu eine Verdoppelung. Beliebt waren neben Hebelprodukten

auch Discount-Zertifikate.«

Top-Hebelprodukte

Turbo- Optionsscheine

WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale

1 CJ4 78R* Volkswagen Vz. Unlimited; Call; Hebel: 2,6

2 CJ9 5MT adidas Unlimited; Put; Hebel: 1,9

3 CJ6 3Q4* DAX BEST; Call; Hebel: 5,5

4 CJ1 PQH* DAX BEST; Put; Hebel: 9,3

5 CJ4 886* DAX BEST; Put; Hebel: 23,8

Faktor-Zertifikate WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale

1 CU6 VSX DAX-Future Faktor 15x Short

2 CJ7 R0R DAX-Future Faktor 15x Long

3 CU5 5LC Alibaba Faktor 10x Long

4 CU0 B3X Wirecard Faktor 2x Long

5 CU6 U9E Wirecard Faktor 8x Long

Optionsscheine WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale

1 CU6 FK2 DAX Put; 10/20; 14.850,00 Pkt.

2 CU2 PJP* DAX Call; 06/20; 13.200,00 Pkt.

3 CU1 WFL* DAX Call; 05/20; 12.500,00 Pkt

4 CU5 VDH DAX Call; 09/20; 12.600,00 Pkt.

5 CU2 PJJ* DAX Call; 06/20; 12.900,00 Pkt.

»588 Milliarden US-Dollar bringt Alibaba auf die Börsenwaage. Damit ist das Unternehmen deutlich größer als der derzeit wertvollste DAX-Konzern SAP. Alibaba gilt als das Amazon und Paypal Asiens und hat seinen Sitz in

Hangzhou in der Volksrepublik China. Auch im Zertifikate-bereich der Commerzbank spielt die Aktie von Alibaba eine

Rolle. So schaffte es ein Faktor-Zertifikat 10x Long in die Top-Rankings der beliebtesten Hebelprodukte.«

Top-15-Basiswerte

Rang Basiswert

1 DAX

2 Wirecard

3 Gold Spot

4 Brent-Öl-Future

5 Nasdaq

6 Dow Jones

7 Tesla

8 adidas

9 Volkswagen Vz.

10 Daimler

11 Deutsche Bank

12 WTI-Öl-Future

13 Deutsche Lufthansa

14 Infineon

15 Varta

Stand: 18. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AGBetrachtungszeitraum: 15. Januar 2020 bis 14. Februar 2020

Stand: 18. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AG; Betrachtungszeitraum: 15. Januar 2020 bis 14. Februar 2020. *Der Primärmarkt ist für dieses Produkt beendet. An- und Verkäufe finden nur noch im Sekundärmarkt über die üblichen Börsen und Finanzintermediäre statt. Die Emittentin stellt im Rahmen ihrer Funktion als Market Maker während der Börsenhandelszeiten weiter An- und Verkaufskurse.Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

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TITELTHEMA | SOCIETE GENERALE UND COMMERZBANK

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»15ideas 215 | 03 2020

Im Sport ist er gang und gäbe – der Vereinswechsel. Auch das

Zertifikate-Team der Commerzbank steht vor einem Trikot-

wechsel. Aus Gelb wird Rot. Aus Commerzbank Zertifikate wird

Société Générale Zertifikate. Nachdem die Commerzbank im

Rahmen der Strategie »Commerzbank 4.0« beschlossen hat, sich

auf die Kerngeschäftsfelder zu fokussieren und sich unter ande-

rem vom Zertifikategeschäft zu trennen, wird das Geschäftsfeld

nun an die Société Générale übertragen. Das bedeutet für Sie:

Durch den Übergang eines Großteils der Systeme, Services und

Mitarbeiter von der Commerzbank zur Société Générale ent-

steht ein Team, das noch leistungsfähiger ist. Mit einer noch

größeren Produktpalette und besserem Service bieten sich

damit noch mehr Möglichkeiten für Ihre Geldanlage.

Mit der Société Générale und der Commerzbank schließen sich

zwei Urgesteine der Derivatebranche zusammen. Beide Banken

emittierten die ersten Optionsscheine im Jahr 1989 und blicken

damit auf eine mehr als 30-jährige Expertise im Zertifikate-

geschäft zurück. Bei der Commerzbank fing seinerzeit alles mit

der Emission von gedeckten Optionsscheinen, auch Covered

Warrants genannt, an. Mit einem Call Optionsschein auf die

BMW-Aktie, um genau zu sein.

Aber dabei blieb es natürlich nicht. Schnell folgten die ersten

Index- und Discount-Zertifikate. Im neuen Jahrtausend entwi-

ckelte sich das Produktuniversum sukzessive weiter mit Aktien-

anleihen, Bonus- sowie Sprint-Zertifikaten und nicht zuletzt

Turbo-Optionsscheinen. Über die Jahre bewies die Commerz-

bank immer wieder Innovationskraft. So war das Derivate-Team

Titelthema – Die Farbe: noch neu. Die Leistung: noch besser.

Commerzbank Zertifikate wird zu Société Générale Zertifikate

TITELTHEMA | SOCIETE GENERALE UND COMMERZBANK

ein Vorreiter bei der Produktkategorie Faktor-Zertifikate. Doch

auch bei bestehenden Produktkategorien wurden Prozesse konti-

nuierlich weiterentwickelt. Wurden zu Anfangszeiten nur wenige

Produkte pro Tag emittiert, so sind es inzwischen bis zu 2.000 täg-

lich, immer den aktuellen Marktgegebenheiten angepasst.

Die Commerzbank konnte in den vergangenen Jahrzehnten ihre

Position als Marktführer bei selbstentscheidenden Privatkunden

kontinuierlich ausbauen. Mehrfache Auszeichnungen über die

Jahre bestätigen diesen Erfolg. So konnte die Commerzbank

ganze elf Mal in Folge bei den ZertifikateAwards, die von der

Fachpublikation »Der Zertifikateberater« sowie den Börsen

Frankfurt und Stuttgart verliehen werden, den ersten Platz in

der Kategorie Hebelprodukte erreichen. Aber nicht nur bei den

Jurypreisen konnte die Commerzbank bei den ZertifikateAwards

überzeugen. Insgesamt vier Mal wurde sie mit dem Publikums-

preis ausgezeichnet. Auch gingen schon fünf der renommierten

Goldenen Bullen in der Kategorie Zertifikate, die jährlich vom

Finanzenverlag vergeben werden, an die Commerzbank.

Nach über 30 Jahren im gelben Trikot ist nun die Zeit für einen TrikotwechselAb dem 16. März 2020 wird das Commerzbank Derivate-Team

zur französischen Großbank Société Générale wechseln. Die

Société Générale, oft SocGen oder SG genannt, ist einer der

größten Finanzdienstleister in der Eurozone. Sie vereint mit

ihrem diver sifizierten und integrierten Banken modell finanzielle

Stabilität, ausgewiesene Innovationskompetenz sowie nachhal-

tiges Wachstum und unterstützt als verlässlicher Partner der

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16 ideas 215 | 03 2020

»Kunden positive Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft.

Mit mehr als 149.000 Mitarbeitern in 67 Ländern betreut die Bank

täglich 31 Millionen Privatkunden, Unternehmen und institutio-

nelle Investoren auf der ganzen Welt.

Deutschland ist dabei ein Kernmarkt, in den Société Générale

kontinuierlich investiert. Hierzulande seit dem Jahr 1886 präsent,

ist die Bank heute mit mehr als 3.500 Mitarbeitern in verschiede-

nen Geschäftsbereichen für Unternehmen, Privatkunden sowie

institutionelle Investoren tätig und leistet einen wichtigen Beitrag

zur Finanzierung von Industrie und Mittelstand.

Im Bereich Derivate ist die Société Générale wie schon erwähnt

ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt. Auch sie kann über 30 Jahre

Erfahrung im Zertifikatemarkt ihr eigen nennen. Auf dem deut-

schen Markt ist die Société Générale seit 1989 konstant als Emit-

tent für Anleihen und Zertifikate aktiv. Mit einem umfangreichen

Basiswerteuniversum über alle Anlageklassen (Aktien, Währun-

gen, Zinsen, Rohstoffe usw.) bietet die Bank bisher schon eine

umfangreiche Produktpalette, nicht nur im deutschen, sondern

im gesamten europäischen Zertifikate markt an.

Vor allem bei Inline-Optionsscheinen mit den Varianten Stay-High

und Stay-Low konnte die Société Générale ihre Innovationskraft

beweisen und in den vergangenen Jahren eine führende Markt-

position einnehmen.

Zwei Teams, zusammen noch stärkerAm 16. März ist es so weit. Sowohl das Handels- als auch das

Produktmanagement-Team der Commerzbank zieht zur Société

Générale in den Garden Tower in Frankfurt am Main. Nicht nur

der Handel und die Produktpflege, sondern auch die Kunden-

betreuung, wie beispielsweise durch die Experten-Hotline, erfolgt

also nach wie vor aus Frankfurt.

Durch den Zusammenschluss der Teams beider Banken werden

auch die Stärken und Kernkompetenzen vereint. »Die jahrelange

Erfahrung beider Häuser auf dem Zertifikatemarkt erlaubt es,

noch besser auf die Kundenbedürfnisse einzugehen. Sei es

beim Pricing oder auch bei der Ausgestaltung der Produkt- und

Servicepalette«, sagt Klaus Oppermann, Head of Global Public

Distribution.

Namen können sich ändern. Qualität bleibt: Die besten Aussichten für Ihren ErfolgAber nicht nur beim Produktangebot ergeben sich viele Vorteile

für Sie. Sie erwartet künftig noch mehr Service. Bewährte Publi-

kationen, wie der börsentägliche Newsletter ideas daily oder

der technische Wochenausblick in unserem Webinar »Märkte im

Fokus« werden fortgeführt. Auch werden Sie die Derivate-Exper-

ten bei allen wichtigen Messen und Börsentagen weiterhin vor

Ort antreffen. Zusätzlich können Sie sich auf noch mehr Experten-

wissen, beispielsweise rund um exotische Strukturen, freuen.

Natürlich erhalten Sie auch weiter das ideas-Magazin frei Haus

mit dem bekannten Umfang an Analysen, Trends und aktuellem

Marktgeschehen. Hier wird das ideas-Redaktionsteam auch

künftig eng mit den Analysten der Commerzbank zusammen-

arbeiten. Technische Analysen von Achim Matzke, Aktienmarkt-

strategien von Andreas Hürkamp und alles rund um Rohstoffe

vom Team von Eugen Weinberg bleiben fester Bestandteil des

ideas-Magazins.

»Klar im Fokus werden auch künftig die Interessen der Anleger

stehen«, betont Klaus Oppermann. »So werden wir alle bisherigen

Commerzbank-Produkte mit investierten Kundengeldern fortfüh-

ren. Außerdem wird den Anlegern künftig eine noch breitere

Auswahl an Basiswerten und Produkttypen zur Verfügung stehen.«

Lesen Sie auf den Folgeseiten das ausführliche Interview mit

Klaus Oppermann, in dem er einen detaillierten Ausblick auf die

künftige Ausrichtung des Zertifikategeschäfts gibt, sowie eine

Übersicht aller wichtigen Fragen und Antworten rund um den

»Trikotwechsel«.

TITELTHEMA | SOCIETE GENERALE UND COMMERZBANK

STECKBRIEF SOCIETE GENERALE

Gegründet: 1864

Präsent in Deutschland seit: 1886

Standorte in Deutschland: 5

Mitarbeiter weltweit: mehr als 149.000

Mitarbeiter in Deutschland: mehr als 3.500

Aktiv in: 67 Ländern

Kunden weltweit: 31 Millionen

Rating für langfristige

Verbindlichkeiten: S&P: A, Moodys: A1, Fitch: A

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17ideas 215 | 03 2020

»

TITELTHEMA | SOCIETE GENERALE UND COMMERZBANK

Die Antworten auf die wichtigsten Fragen im Überblick

Warum hat die Commerzbank das Zertifikategeschäft verkauft?Im September 2016 begann die Commerzbank mit der Umset-

zung ihrer Strategie »Commerzbank 4.0«, einer Neuausrichtung

mit dem Ziel, die Komplexität der Bank zu reduzieren und sich

auf die Kerngeschäftsfelder zu fokussieren. Im Zuge dieser

Neuausrichtung wurde beschlossen, den Bereich EMC zu

verkaufen. EMC steht für Equity Marktes & Commodities und

ist ein Bereich im Investmentbanking, in dem unter anderem seit

ca. 30 Jahren sehr erfolgreich Zertifikate und Optionsscheine

für selbstentscheidende Privatanleger in Europa aufgelegt,

gehandelt und vermarktet werden. Mit der Société Générale

übernimmt eine Bank das Zertifikategeschäft der Commerz-

bank, die zu den größten Finanzinstituten in Europa zählt und

für ihre Expertise und Innovationskraft im Derivatebereich

bekannt ist.

Wann wird der Übergang stattfinden?Der Übergang des Zertifikategeschäfts der Commerzbank auf

die Société Générale wird am 16. März 2020 stattfinden.

Was ändert sich für mich als Inhaber von Commerzbank Zertifikaten oder Optionsscheinen?Alle bestehenden Commerzbank-Produkte werden zur Société

Générale übertragen. Somit ist die Société Générale der neue

Emittent aller Zertifikate und Optionsscheine, die bisher von

der Commerzbank angeboten wurden.

Bleiben die bisherigen Wertpapierkennnummern (WKN und ISIN) bestehen?Ja, an den Wertpapierkennnummern und ISINs wird sich nichts

ändern. Nur der Emittent wird sich von Commerzbank auf

Société Générale ändern.

Kann ich die Produkte der Commerzbank nach dem Übergang über die gleichen Broker wie zuvor handeln?Ja, alle Produkte der Commerzbank werden zur Société Générale

übertragen und können nach dem Übergang bei allen Brokern wie

bisher gehandelt werden. Die Handelsqualität, der Service und

die Produktvielfalt werden wie bei der Commerzbank in der Société

Générale weitergeführt. Eine aktuelle Liste aller Partner-Broker

können Sie hier abrufen: https://www.zertifikate.commerzbank.de/

service/handel/handelspartner.

Ändert sich etwas im Hinblick auf die Preisstellung der Produkte nach dem Übergang?Nein, an der Preisstellung der Produkte wird sich auch nach dem

Übergang nichts ändern. Das Handelssystem der Commerzbank

wurde zur Société Générale übertragen und wird dort zum Ein-

satz kommen. Aus diesem Grund können Anleger, die bisher gute

Erfahrungen mit der Preisstellung der Commerzbank gemacht

haben, diese auch bei der Société Générale wieder erwarten.

Wird es Services wie ideas daily, ideas daily TV oder das ideas- Magazin weiter geben?Ja, alle genannten Services werden zur Société Générale

über tragen und fortgeführt.

Bleibt die Internetseite des Zertifikatebereichs der Commerz-bank bestehen?Die Internetseite des Zertifikatebereichs wird zur Société

Générale übertragen. Alle Menüpunkte und der Aufbau der

Seite werden identisch sein. Die Produktsuche wird dabei den

gleichen Komfort und die gleiche Funktionalität haben wie

bisher, und die neue Homepage wird auch neue Features erhal-

ten. Die neue Website finden Sie ab dem Übergang unter

www.sg-zertifikate.de. Außerdem wird es eine automatische

Weiterleitung von der aktuellen Commerzbank Zertifikate-

Website geben.

Stehen die Experten aus dem großen Händlersaal auch weiterhin für Fragen rund um Zertifikate zur Verfügung?Ja, das Expertenteam wird zur Société Générale über gehen und

dort weiterhin auf allen bisherigen Kommunikationswegen zur

Verfügung stehen. Die Kontaktdaten werden sich ab dem Über-

gang ändern, allerdings bleiben die bisherigen Kontaktdaten der

Commerzbank für eine Übergangszeit von einem halben Jahr

bestehen und werden zur Société Générale weitergeleitet.

Eine Übersicht mit weiteren Fragen und Antworten finden Sie

unter: www.zertifikate.commerzbank.de/faq

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18 ideas 215 | 03 2020

»

TITELTHEMA | SOCIETE GENERALE UND COMMERZBANK

Eine neue Ära beginnt!

ideas: Herr Oppermann, als Sie vor 25 Jah ren bei der Commerzbank ange-fangen haben, war das Geschäft mit Zertifikaten noch in der Entstehung, aber die Commerzbank spielte schon damals eine wichtige Rolle. Heute gehört die Commerzbank zu den erfolgreichsten Anbietern für Zertifikate und Options-scheine in Europa. Noch im Februar 2020 wurde die Commerzbank in München mit dem Goldenen Bullen als bestes Zertifi-katehaus ausgezeichnet. Mit dem Verkauf des Zertifikategeschäfts an die Société Générale beginnt nun eine neue Ära. Wie kam es dazu?Klaus Oppermann: Diese Entscheidung

ist ein Ergebnis der Neuausrichtung der

Commerzbank, die im September 2016

im Rahmen der Strategie »Commerzbank

4.0« beschlossen worden ist.

Umso mehr freue ich mich, dass wir zusam-

men mit der Société Générale, einer der

führenden europäischen Banken und

einem anerkannten Anbieter von Invest-

mentlösungen, das Zertifikategeschäft

weiter ausbauen werden. In Kürze bezie-

hen wir unsere neuen Büros im Handels-

raum der Société Générale in Frankfurt

am Main. Von dort aus werden wir, als Teil

des lokalen Société Générale-Teams, das

europäische Geschäft für Zertifikate und

Optionsscheine weiterführen.

Nicht nur die Commerzbank, auch die Société Générale bietet seit langem Zer-tifikate und Optionsscheine in Deutsch-land an. Wie genau werden Sie den Über-gang gestalten und auf welche Systeme werden Sie in Zukunft setzen?Ganz grundsätzlich setzen wir weiterhin

auf die bewährten Systeme und Prozesse

der Commerzbank. Unsere Technologie

wird von der Société Générale integriert.

Wir bereiten den Übergang seit über

einem Jahr vor und haben in dieser Zeit

alle technischen Voraussetzungen zur

Übertragung unseres Geschäfts geschaf-

fen. Am 16. März 2020 werden die erfor-

derlichen Systeme und Prozesse dann in

der Société Générale zur Verfügung ste-

hen. Das Gleiche gilt für unsere Publikatio-

nen und Services. So wird beispielsweise

die nächste Ausgabe des Magazins »ideas«

von uns unter der Marke der Société

Générale wie gewohnt produziert und

ausgeliefert.

Was wird mit Zertifikaten passieren, die Anleger während des Übergangs im Bestand haben?Alle Zertifikate und Optionsscheine der

Commerzbank werden automatisch zur

Société Générale übertragen. Anleger

müssen in diesem Fall nichts weiter ver-

anlassen. Die Wertpapierkennnummern

und ISINs bleiben gleich, genauso wie

die Aus gestaltungsmerkmale der Zertifi-

kate. Wer zum Beispiel ein Discount-Zer-

tifikat auf die Allianz mit einem Cap von

200 Euro in seinem Depot hat, behält

das identische Produkt auch nach dem

Übergang.

Es gibt also nichts, was sich für den Anleger ändert?Eine wesentliche Veränderung betrifft die

Tatsache, dass der Emittent ausgetauscht

wird und die Société Générale neuer

Herausgeber der Wertpapiere sein wird.

Darüber hinaus gibt es künftig für die

Investoren noch bessere Servicequalität

und mehr Produktauswahl. Durch den

»Tapetenwechsel« wird aber auch der

Internetauftritt und unser Informations-

material in neuem Look-and-feel der

Société Générale erscheinen.

Wie sieht es mit dem Online-Börsenspiel TRADER aus, das Sie bereits 2003 ins Leben gerufen haben und jedes Jahr im Herbst veranstalten? Für Anleger ist das ja eine gute Gelegenheit, den Umgang mit Aktien oder Zertifikaten an der Börse spielerisch zu lernen. Wird es den TRADER 2020 wieder geben?Selbstverständlich wird es das Online-

Börsenspiel TRADER 2020 geben. Die

Vorbereitungen für den Start des Spiels im

September laufen bereits und ab August

2020 wird die Anmeldeseite www.trader-

2020.com wieder live gehen.

Herr Oppermann, Sie haben schon erwähnt, dass die Systeme und Prozesse zur Société Générale übertragen werden. Wie sieht es mit dem zuständigen Team bei der Commerzbank aus?Auch das Team, das für den öffentlichen

Vertrieb von Zertifikaten in Europa ver-

antwortlich ist, wird zur Société Générale

wechseln. Dazu gehören alle Kollegen, die

für das Produktmana gement, das Marke-

ting und den Service zuständig sind. Auch

»Aus meiner Sicht wird die

Bedeutung von Zertifikaten für

die private Geldanlage wieder

deutlich zunehmen.«

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19ideas 215 | 03 2020

TITELTHEMA | SOCIETE GENERALE UND COMMERZBANK

«

die bisherige Orga nisations struktur wird

sich in der Société Générale wiederfinden,

auch wenn es an der ein oder anderen

Stelle noch Anpassungen geben wird.

Wie würden Sie unseren Lesern die Société Générale in kurzen Zügen beschreiben?Société Générale ist eine diversifizierte

Bank mit einer starken Position in Europa

und global vernetzt. Die Bank beschäftigt

über 149.000 Mit arbeiter weltweit und

bietet Investment lösungen über ihre für

Derivate-Expertise anerkannte Markets-

Plattform.

Herr Oppermann, zum Schluss noch eine Frage zum Ausblick auf den Markt ins-gesamt: Wie eingangs erwähnt, sind Sie bereits seit 25 Jahren bei der Commerz-bank im Zertifikatebereich tätig und haben ihn maßgeblich mit aufgebaut. Was glauben Sie, wie wird sich der Markt in den nächsten Jahren entwickeln, insbe-sondere vor dem Hintergrund negativer Zinsen und Rekordständen an den Akti-enmärkten?Das Umfeld für die private Geldanlage

hat sich in den vergangenen Jahren in

Deutschland grundlegend verändert.

Jahrzehntelang konnten Privatanleger

ihr Geld »sicher« in festverzinsliche Wert-

papiere anlegen und dabei Renditen

erzielen, die in der Regel über der Infla-

tionsrate lagen. Doch diese Zeiten sind

vorbei. Es wird es immer schwieriger,

geeignete Formen der Geldanlage zu

finden. Aus meiner Sicht wird die Bedeu-

tung von Zertifikaten für die private Geld-

anlage wieder deutlich zunehmen. Zwei

ZUR PERSON

Klaus Oppermann war nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1989 zunächst bei der

Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank AG in München tätig und war dort für

die Produktentwicklung der ersten strukturierten Wertpapiere in Deutschland (Covered

Warrants) zuständig. Im Jahr 1995 wechselte er als Leiter Strukturierte Wertpapiere

zur Commerz Financial Products (CFP), die später vollständig in die Commerzbank AG

inte griert wurde. Hier baute er den Bereich »Public Distribution« auf, der maßgeblich

dazu beigetragen hat, dass die Commerzbank zu einem der größten Anbieter von

Anlage- und Hebelprodukten in Deutschland und Europa für selbstentscheidende

Privatkunden wurde.

Aspekte halte ich dabei für besonders

wichtig: Zum einen bieten Zertifikate die

Möglichkeit, in verschiedene Bereiche zu

investieren. Hier spielen beispielsweise

auch heute schon Rohstoffe wie Gold

oder Öl eine große Rolle. Darüber hinaus

können Investoren auch dann Zertifikate

kaufen, wenn sie von gleichbleibenden

oder fallenden Kursen ausgehen. Dieses

Motiv könnte in Zukunft wieder stärker

in den Fokus rücken.

Herr Oppermann, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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20 ideas 215 | 03 2020

ACHIM MATZKE

Leiter Technische Analyse &

Index Research, Commerzbank

Der STOXX Telecommunications weist eine mittel- und lang-

fristige Relative Schwäche gegenüber dem STOXX 600 auf.

Dies spiegelt sich auch beim französischen EURO STOXX 50-

TECHNISCHE ANALYSE | ORANGE

Orange

Stand: 12. Februar 2020; Quelle: Reuters, Commerzbank AG. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

V = Verkaufssignal

in Euro

2015 2016 2017 2018 2019 2020

18

10

12

11

14

16

13

15

17

200-Tage-Linie12,20 EUR

16,50 EUR17,00 EUR

V

Trading-Range

15,20 EUR

Unterstützung 13,10 EUR

Abwärtstrend

Verkaufssignal

Technische Analyse

Orange: Technischer Tauschkandidat

Wert Orange wider. Orange, die frühere France Telecom, war

Anfang 2015 in eine Seitwärtspendelbewegung übergegan-

gen, die die Aufwärtsbewegung beendete, die im Juli 2013

bei 7,00 Euro gestartet war. Diese Seitwärtsbewegung, die

eine deutlich unter dem Gesamtmarktdurchschnitt liegende

Volatilität aufweist, wird unten durch die mehrjährige Unter-

stützungszone um 13,10 Euro begrenzt. Im oberen Bereich lag

in den ersten Jahren zunächst die gestaffelte Widerstandszone

von 16,50 bis 17,00 Euro vor, wobei sich ab Ende 2016 ein

negativer Drift herausbildete. In den darauffolgenden Jahren

verengte sich die Handelsspanne stetig und es ergab sich in den

vergangenen zwei Jahren eine Kernzone zwischen der Unter-

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21ideas 215 | 03 2020

Anlageidee Anlageprodukte

stützung um 13,10 Euro und der Wider-

standszone um 15,20 Euro.

Im vierten Quartal 2019 testete und

bestätigte Orange die Widerstandszone

um 15,20 Euro. Nachdem es der Aktie

nicht gelungen war, die Widerstandszone

zu überwinden, schlug sie nach unten

um und es kam – begleitet von neuen

Unternehmensinformationen – zu einem

ausgeprägten Kursrutsch. Hierbei ergab

sich eine mittelfristige Eintrübung, da

der Abwärtsschub die Aktie durch die

fünfjährige Unterstützungszone um

13,10 Euro drückte.

Durch den Kursrutsch der vergangenen

Monate hat sich eine Relative Schwäche

innerhalb des STOXX Telecommunica-

tions ergeben, und die mittelfristige

Relative Schwäche von Orange gegen-

über dem EURO STOXX 50 hat sich

sogar noch verfestigt. Darüber hinaus

fehlen bei Orange seit Jahren die tech-

nischen Hinweise, dass die Aktie wieder

an der Etablierung einer Aufwärtsbewe-

gung arbeitet. Auch wenn Orange der-

zeit eine attraktive (Brutto-)Gesamtjah-

resdividendenrendite von gut 5,4 Prozent

(Auszahlung erfolgt halbjährlich) auf-

weist, bleibt die Aktie wegen der einge-

trübten technischen Gesamtlage ein

technischer Verkauf bzw. ein Tausch in

andere europäische Standardwerte (die

neben einer attraktiven Dividende auch

ein ansprechendes technisches Gesamt-

bild aufweisen sollten).

TECHNISCHE ANALYSE | ORANGE

Anlageidee Hebelprodukte

Faktor-Zertifikat Long auf die Orange-Aktie

WKN CJ2 1UQ

Strategie Long

Laufzeit Unbegrenzt

Geld-/Briefkurs 4,07/4,13 EUR

Faktor 5

Faktor-Zertifikat Short auf die Orange-Aktie

WKN CJ2 1W5

Strategie Short

Laufzeit Unbegrenzt

Geld-/Briefkurs 2,20/2,23 EUR

Faktor –5

Beim Kauf des Classic Discount-Zertifikats

erhalten Anleger einen Preisabschlag

(Discount) auf den aktuellen Wert der

Orange-Aktie. Im Gegenzug verzichtet der

Anleger auf die Möglichkeit, unbegrenzt

an Kurssteigerungen der Aktie zu partizi-

pieren. Der maximale Rückzahlungsbetrag

beträgt 13,00 Euro.

Mit dem Capped Bonus-Zertifikat können

Anleger an der Entwicklung der Orange-

Aktie bis zum Cap partizipieren. Zudem

erhält der Anleger den Höchstbetrag

(14,50 Euro), solange die Barriere bis zum

Bewertungstag nicht erreicht oder unter-

schritten wird. Bei Unterschreitung der

Barriere folgt das Zertifikat der Aktie bis

zum Cap. An Kurssteigerungen über den

Cap hinaus nehmen Anleger nicht teil.

Classic Discount-Zertifikat auf die Orange-Aktie

WKN CL1 Z17

Cap/Höchstbetrag 13,00 EUR

Bewertungstag 18.12.2020

Fälligkeit 28.12.2020

Geld-/Briefkurs 12,10/12,11 EUR

Discount 8,73 %

Max. Rendite p.a. 8,95 %

Capped Bonus-Zertifikat auf die Orange-Aktie

WKN CU4 WXZ

Barriere 10,00 EUR

Bonuslevel/Cap 14,50 EUR

Bewertungstag 18.12.2020

Fälligkeit 28.12.2020

Geld-/Briefkurs 13,97/13,99 EUR

Abstand zur Barriere 24,51 %

Bonusrendite p.a. 4,51 %

Mit dem Faktor-Zertifikat 5x Long können

Anleger gehebelt an der Entwicklung der

Orange-Aktie partizipieren. Bezogen auf

die tägliche prozentuale Wertentwicklung

bedeutet das: Steigt die Aktie, steigt der

Wert des Zertifikats ca. um den jeweiligen

Faktor (Hebel) und umgekehrt.

Mit dem Faktor-Zertifikat 5x Short können

Anleger gehebelt an der Entwicklung der

Orange-Aktie partizipieren. Bezogen auf

die tägliche prozentuale Wertentwicklung

bedeutet das: Fällt die Aktie, steigt der

Wert des Zertifikats ca. um den jeweiligen

Faktor (Hebel) und umgekehrt.

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AGDie Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

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22 ideas 215 | 03 2020

TECHNISCHE ANALYSE | MERCK KGAA

Der STOXX Healthcare weist eine Relative Stärke im europäi-

schen Sektorvergleich auf. Bereits im Jahr 2019 hatte er seine seit

Anfang 2015 bestehende Seitwärtspendelbewegung verlassen

und war in eine technische Neubewertung mit ausgeprägten

neuen Allzeithochs übergegangen. Neben den Schweizer Sektor-

schwergewichten, die diese Entwicklung maßgeblich tragen,

haben sich zuletzt weitere Sektortitel wie der DAX-Wert Merck

KGaA (Sektoranteil zurzeit ca. 1,1 Prozent; Position 14) weiter

verbessert.

Die deutsche Merck KGaA gehört zu den technischen Marathon-

läufern. Die Aktie bewegt sich seit 2002 (Start um 8,75 Euro;

Kurse bereinigt um Kapitalmarktaktivitäten) in einer sehr lang-

fristigen Haussebewegung, die von einem zentralen 18-jährigen

Haussetrend begrenzt wird, der zurzeit bei ca. 75,00 Euro ange-

Technische Analyse

Merck KGaA: Technische Neu-bewertung kommt wieder in Gang

PETRA VON KERSSENBROCK

Technische Analyse &

Index Research, Commerzbank

Merck KGaA

Stand: 12. Februar 2020; Quelle: Reuters, Commerzbank AG. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

K = Kaufssignal

in Euro

2015 2016 2017 2018 2019 2020

140

60

70

80

90

100

110

120

130

200-Tage-Linie

111,80 EUR

K

K

70,70 EUR

115,20 EUR

74,50 EUR

K

100,20 EUR

85,80 EUR

107,00 EUR

Aufwärtsdreieck

Investmentkaufsignal

K

K

133,00 EUR

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23ideas 215 | 03 2020

kommen ist. Innerhalb dieser Bewegung

kam es zu einem klassischen Wechsel-

spiel aus Kaufsignalen, Haussetrends und

trendbestätigenden Konsolidierungen.

Der Haussetrend, der sich ab September

2011 ergab, führte die Aktie von 28,00

auf 111,80 Euro im April 2015. Anschlie-

ßend legte die technische Neubewertung

eine Pause ein und Merck KGaA mündete

wieder in eine trendbestätigende Kon-

solidierung. Hierbei bildete sich eine

langfristige Seitwärtspendelbewegung,

die den Charakter eines technischen

Aufwärtsdreiecks unterhalb der gestaf-

felten Widerstandszone von 112,00 bis

115,00 Euro hatte.

Darüber hinaus ergab sich ab Septem-

ber 2017 ein weiterer Widerstand im

Bereich von 100,00 bis 103,00 Euro.

Nachdem die Aktie ihn im September

2019 mit einem ersten (Trading-)Kauf-

signal überwunden hatte, bildete sich

ein neuer Aufwärtstrend (Trendlinie

zurzeit um 107,00 Euro) heraus. Dieser

hat Merck KGaA zuletzt mit einem über-

geordneten Investmentkaufsignal aus

dem fünfeinhalbjährigen Aufwärtsdreieck

heraus geführt, sodass die technische

Neubewertung der Aktie wieder in Gang

gekommen ist. Als Konsequenz ist Merck

KGaA ein technischer (Zu-)Kauf, wobei

sich als nächstes Etappenziel der Bereich

von 130,00 bis 135,00 Euro andeutet.

TECHNISCHE ANALYSE | MERCK KGAA

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AGDie Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

Anlageidee Hebelprodukte

BEST Turbo-Optionsschein Call auf die Merck KGaA-Aktie

WKN CU6 CJH

Typ Call

Basispreis/KO-Barriere 94,31 EUR

Laufzeit Unbegrenzt

Geld-/Briefkurs 2,64/2,65 EUR

Hebel 4,6

BEST Turbo-Optionsschein Put auf die Merck KGaA-Aktie

WKN CL0 ZBR

Typ Put

Basispreis/KO-Barriere 151,25 EUR

Laufzeit Unbegrenzt

Geld-/Briefkurs 3,12/3,13 EUR

Hebel 3,9

Beim Kauf des Classic Discount-Zertifikats

erhalten Anleger einen Preisabschlag

(Discount) auf den aktuellen Wert der

Merck KGaA-Aktie. Im Gegenzug verzich-

tet der Anleger auf die Möglichkeit, unbe-

grenzt an Kurssteigerungen der Aktie

zu partizipieren. Der maximale Rückzah-

lungsbetrag beträgt 130,00 Euro.

Mit dem Capped Bonus-Zertifikat können

Anleger an der Entwicklung der Merck

KGaA-Aktie bis zum Cap partizipieren.

Zudem erhält der Anleger den Höchstbe-

trag (135,00 Euro), solange die Barriere bis

zum Bewertungstag nicht erreicht oder

unterschritten wird. Bei Unterschreitung

der Barriere folgt das Zertifikat der Aktie

bis zum Cap. An Kurssteigerungen über

den Cap hinaus nehmen Anleger nicht teil.

Classic Discount-Zertifikat auf die Merck KGaA-Aktie

WKN CL3 E7C

Cap/Höchstbetrag 130,00 EUR

Bewertungstag 18.12.2020

Fälligkeit 28.12.2020

Geld-/Briefkurs 115,76/115,81 EUR

Discount 3,99 %

Max. Rendite p.a. 14,57 %

Capped Bonus-Zertifikat auf die Merck KGaA-Aktie

WKN CL2 QQD

Barriere 108,00 EUR

Bonuslevel/Cap 135,00 EUR

Bewertungstag 18.12.2020

Fälligkeit 28.12.2020

Geld-/Briefkurs 120,62/120,69 EUR

Abstand zur Barriere 10,47 %

Bonusrendite p.a. 14,10 %

Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Call

können Anleger gehebelt an der Entwick-

lung der Merck KGaA-Aktie partizipieren.

Die Laufzeit des Turbo-Optionsscheins

Call ist unbegrenzt. Erst bei fallenden

Notierungen der Aktie unter die Knock-

Out-Barriere (KO-Barriere) endet die

Laufzeit (Totalverlust).

Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Put

können Anleger gehebelt an fallenden

Kursen der Merck KGaA-Aktie partizi-

pieren. Die Laufzeit des Turbo-Options-

scheins Put ist unbegrenzt. Erst bei stei-

genden Notierungen der Aktie über die

Knock-Out-Barriere (KO-Barriere) endet

die Laufzeit (Totalverlust).

Anlageidee Anlageprodukte

Page 24: Anlageideen für Selbstentscheidereas … · 2020-03-30 · ideas 215 | 03 2020 3 Liebe Leser, die Farbe: noch neu. Die Leistung: noch besser. Unter diesem Motto wird Commerzbank

24 ideas 215 | 03 2020

In den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts wurde

der Amerikaner Robert A. Levy zum Pionier der sogenannten

Momentum-Strategien. Sein Konzept der »Relativen Stärke«

nutzt die mittlerweile durch zahlreiche Studien bestätigte

Annahme, dass an den Aktienmärkten Gewinner tendenziell

Gewinner und Verlierer tendenziell Verlierer bleiben.

Die »Relative Stärke nach Levy« (RSL) sollte nicht mit dem

beliebten und von Welles Wilder entwickelten Momentum-

Oszillator »Relative Strength Index« (RSI) verwechselt werden.

Levys im Rahmen einer Dissertation entwickeltes Konzept der

Relativen Stärke zur Aktienkursprognose basiert auf der Annahme,

dass Aktien, die in der Vergangenheit eine bessere Performance

als der Gesamtmarkt erzielt haben, dies auch in der Zukunft tun

werden. Das Konzept ist somit trendfolgend und bestätigt die

Grundannahme der Technischen Analyse, dass Trends an den

Finanzmärkten existieren und diese Trends dazu neigen, sich

fortzusetzen (»the trend is your friend«).

Berechnung der RS-KennzifferLevy zielte in seinen Untersuchungen darauf ab, die innere Stärke

bzw. das Momentum für die Aktien eines Aktienuniversums zu

ermitteln. Anschließend sollte eine Rangliste erstellt werden, um

TECHNISCHE ANALYSE VERSTEHEN

RALF FAYAD

Freier Technischer Analyst (CFTe),

Autor des ideasdaily-Newsletters

Technische Analyse verstehen

Die »Relative Stärke« nach Levy

Page 25: Anlageideen für Selbstentscheidereas … · 2020-03-30 · ideas 215 | 03 2020 3 Liebe Leser, die Farbe: noch neu. Die Leistung: noch besser. Unter diesem Motto wird Commerzbank

25ideas 215 | 03 2020

in die so identifizierten stärksten Aktien zu investieren. Zur Fest-

stellung der inneren Stärke entwickelte Levy die RS-Kennziffer.

Sie berechnet sich aus dem aktuellen Wochenschlusskurs,

dividiert durch die Summe aus dem arithmetischen Mittel der

vergangenen 26 Wochenschlusskurse und dem aktuellen

Wochenschlusskurs. Diese Verhältniszahl pendelt um den Wert

1. Levy empfahl die Berechnung anhand einer 26-Wochen-

Periode. Sie kann sich jedoch auch auf einen anderen Zeitraum

beziehen. Üblich sind Zeiträume von 10 bis 54 Wochen. Grund-

sätzlich gilt, dass eine Aktie (oder ein sonstiger Basiswert) mit

einer RS-Kennziffer größer als 1 ein positives Momentum auf-

weist. Rechnerisch bedeutet dies nichts anderes, als dass sich

der Wert über dem Durchschnitt der Wochenschlusskurse der

vergangenen 26 Wochen befindet. Entsprechend notieren Werte

mit einer RS-Kennziffer unter 1 unterhalb dieser Durchschnitts-

linie. Der Aktie mit der höchsten RS-Kennziffer im untersuchten

Aktienuniversum wird anschließend der Rang 1 zugeordnet,

während die relativ schwächste Aktie den letzten Rang belegt.

Levy stellte fest, dass die untersuchten Aktien, die in den ver-

gangenen 26 Wochen ein starkes Momentum aufwiesen, auch

in den folgenden 26 Wochen überdurchschnittlich performten.

Weiteres VorgehenLevy entwickelte verschiedene Portfolio-Modelle, basierend

auf seinem Relative-Stärke-Konzept. Dabei wird entweder eine

bestimmte Zahl oder ein Prozentsatz (5 Prozent oder 10 Pro-

zent) der obersten Werte der berechneten Tabelle erworben.

Im Rahmen eines aktiven Umschichtungsprozesses werden im

weiteren Zeitverlauf in regelmäßigen Abständen (in der Regel

wöchentlich) die Ranglisten aktualisiert und die relativ schwach

gewordenen Werte veräußert, die unter einen sogenannten

Cast-Out-Rank abgerutscht sind. Mit dem frei werdenden Kapi-

tal werden anschließend die derzeit stärksten Aktien gekauft.

Anleger, die, anders als Levy, keinen vollständig systematischen

Ansatz in ihrem Handel verfolgen möchten, können die RS-Rang-

liste als zusätzlichen Filter nutzbar machen. Mit Blick auf den

deutschen Aktienmarkt könnten beispielsweise die obersten

10 Prozent der Werte der Rangliste im HDAX (= DAX + MDAX +

TecDAX) in eine Watchlist aufgenommen und ausschließlich die

anderweitig abgeleiteten technischen Kaufsignale bei diesen

relativ starken Aktien gehandelt werden. So könnten etwa

kurzfristige Rücksetzer in Unterstützungszonen

hinein oder Ausbrüche aus Konsolidierungen

als eigentliches Einstiegssignal genutzt werden.

Denkbar ist selbstverständlich ebenfalls, zusätz-

liche fundamentale Auswahlkriterien innerhalb

der Watchlist anzuwenden. Beispielsweise der Kauf der Aktien

in der Watchlist, die über das niedrigste KGV, KCV, KUV (Kurs-

Buchwert-Verhältnis, Kurs-Cashflow-Verhältnis, Kurs-Umsatz-

Verhältnis) oder die höchste Dividendenrendite verfügen.

Bärenmärkte vermeidenAlle Momentum-Strategien haben Performance-Schwierigkeiten

in Bärenmärkten, also allgemeinen Abwärtsbewegungen an den

Aktienmärkten. Daher erscheint ein entsprechender Filter sinn-

voll, der Engagements auf der Long-Seite in einer solchen Baisse

ausschließt. Mögliche Filter sind beispielsweise ein Rutsch des

der RS-Liste zugrunde liegenden Index unter die 200-Tage-Linie

oder ein Dreh der 100-Tage-Linie gen Süden. Allerdings können

aktive Anleger das Prinzip der Relativen Stärke auch in einem

solchen Bärenmarkt umgekehrt nutzen, indem sie mittels Short-

Produkten auf fallende Notierungen in den Basiswerten speku-

lieren, die eine ausgeprägte Relative Schwäche aufweisen. Für

ausschließlich Long-orientierte Anleger erscheint hingegen das

Halten einer Cash-Position oder ein Switch in Anleihen als die

favorisierte Vorgehensweise, wenn der Gesamtmarkt in eine

Baissephase übergeht.

TECHNISCHE ANALYSE VERSTEHEN

RS-Kennzi�er =Aktueller Wochenschlusskurs

ø (der vergangenen 26 Wochenschlusskurse + aktueller Wochenschlusskurs)

Top-10-Rangliste der Relativen Stärke nach Levy (RSL) im HDAX

HDAX RSL

Delivery Hero 1,392

RIB Software 1,317

Deutsche Bank 1,299

Sartorius 1,251

Bechtle 1,248

Siltronic 1,236

RWE 1,222

E.ON 1,209

Nemetschek 1,192

Commerzbank 1,188

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: Taipan

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26 ideas 215 | 03 2020

Interview mit Dragan Radanovic, Geschäftsführer der Börse Stuttgart

Wir müssen Menschen ermutigen, den ersten Schritt zu machen

INTERVIEW | DRAGAN RADANOVIC

ideas: Herr Radanovic, der Januar 2020 war der umsatzstärkste Monat seit fast fünf Jahren an der Börse Stuttgart. Ein Großteil des Umsatzes entfiel dabei auf verbriefte Derivate. Worauf beruht dieser Anstieg?Dragan Radanovic: Zu Jahresbeginn ist

häufig intensiver Handel zu beobachten,

weil viele Anleger sich positionieren.

Anfang dieses Jahres hat zusätzlich die

Nachrichtenlage mit Iran-Krise und

Corona virus für Nervosität an den Märk-

ten gesorgt. Kurzfristig orientierte Anleger

wollten in diesem Umfeld auf die Schwan-

kungen eingehen und ihre Chancen nut-

zen. Entsprechend stieg unser Umsatz

mit derivativen Hebelprodukten im Januar

im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast

50 Prozent.

Stark zugelegt hat auch der Handel mit

Exchange Traded Products (ETPs): Hier

haben wir im Januar mit rund 1,8 Milliar-

den Euro sogar einen neuen Umsatzre-

kord erzielt. Immer mehr Privatanleger

handeln ETFs in Stuttgart, weil sie bei uns

während der gesamten Handelszeit von

8.00 bis 22.00 Uhr beste Preise vorfinden.

Sehen Sie ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass es auf absehbare Zeit wirk-lich keine Zinsen mehr gibt und es höchste Zeit für Alternativen zu Spar-buch & Co. ist?Viele Menschen erkennen mittlerweile,

dass für den Vermögensaufbau im Nied-

rigzinsumfeld kein Weg an Wertpapieren

vorbeiführt. Wenn immer mehr Banken

KURZVITA

Dragan Radanovic ist seit 1. Oktober 2017

Geschäftsführer der Börse Stuttgart und

verantwortet das Ressort Märkte & Börsen-

betrieb. Zuvor leitete er den Bereich Han-

delsorganisation & Business Development

sowie den Bereich Börsenbetrieb an der

Börse Stuttgart. Bereits seit dem Jahr 2000

ist der Bankbetriebswirt und Finanzanalyst

an der Börse Stuttgart in diversen Positio-

nen im Handel tätig.

Strafzinsen verlangen, könnte das auch

zu einem Umdenken beitragen. Aber

Deutschland hat leider noch keine aus-

geprägte Wertpapierkultur. Hier ist die

Politik ebenso gefragt wie Banken und

Börsen: Wir alle müssen Menschen ermu-

tigen, den ersten Schritt zu machen und

eigene Erfahrungen mit Wertpapieren

zu sammeln.

2019 war eines der besten Börsenjahre überhaupt und auch 2020 ist, trotz der Sorge rund um das Coronavirus, positiv angelaufen. Im Februar wurde sogar ein Allzeithoch im DAX verzeichnet. Wie weit können die Märkte noch laufen?Als Vertreter einer Börse kann ich keine

Prognose abgeben. Die Marktreaktionen

rund um das Coronavirus mit Einbrüchen

und rascher Erholung haben aber gezeigt,

dass Anleger nicht immer kurzfristig

reagieren, sondern auch Ruhe bewahren

sollten. Die Niedrigzinspolitik der Noten-

banken bleibt in diesem Jahr ein wichtiger

Faktor und dürfte den Aktienmärkten

weiterhin Rückenwind geben. 2020 ist

auch ein Wahljahr in den USA. Das waren

in der Vergangenheit häufig gute Börsen-

jahre.

Als führende Wertpapierbörse für Privat-anleger haben Sie auch einen Auftrag zur Aufklärung und Bildung in Sachen Geldanlage. Wie setzen Sie ihn um?Wir führen mit Anlegern einen Dialog

auf Augenhöhe – ob bei Seminaren, über

unsere kostenfreie Kundenhotline, in

Frage-Antwort-Formaten auf unserem

YouTube-Kanal oder auf der jährlichen

Finanzmesse Invest im April in Stuttgart.

Wir wollen Menschen dabei unterstützen,

ihr Finanzwissen zu erweitern und ihre

Geldanlage in die eigenen Hände zu neh-

men. Das Interesse am Austausch ist da:

Unser kostenfreier Anlegerclub hat mitt-

lerweile rund 30.000 Mitglieder.

Welche Vorteile sind mit einer Anmel-dung im Anlegerclub verbunden?Der Anlegerclub der Börse Stuttgart bie-

tet online ein breites Spektrum an Infor-

mationsquellen, das von aktuellen Markt-

berichten bis zu kostenfreien Magazinen

zu Anlagethemen reicht. Live-Webinare

und Seminare vermitteln fundiertes

Börsenwissen, sowohl für Einsteiger als

auch für Fortgeschrittene. Hinzu kommen

Page 27: Anlageideen für Selbstentscheidereas … · 2020-03-30 · ideas 215 | 03 2020 3 Liebe Leser, die Farbe: noch neu. Die Leistung: noch besser. Unter diesem Motto wird Commerzbank

27ideas 215 | 03 2020

INTERVIEW | DRAGAN RADANOVIC

den Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Ripple ermög-licht. Wie ist die Idee seinerzeit entstan-den und wie ist Ihr Fazit gut ein Jahr nach Markteinführung?Wir wollen für Privatanleger Zugang zu

interessanten Produkten und Anlagefor-

men schaffen. Der Ansatz von BISON

ist, den Handel mit Kryptowährungen so

einfach wie möglich zu machen und tech-

nische Hürden konsequent abzubauen.

Das stößt auf große Resonanz: Momentan

sind rund 86.000 Nutzer bei BISON aktiv.

Als nächste neue Features stehen eine

Desktop-Version und die Einführung von

Bitcoin Cash als weiterer handelbarer

Kryptowährung auf der Agenda.

Die Börse Stuttgart ist für ihre Innova-tionen bekannt. Worauf können sich Anleger in nächster Zeit freuen?Wir haben ein Ohr am Markt und arbeiten

ständig daran, unser Angebot als Quali-

tätsbörse noch attraktiver zu machen.

Stichwort beste Preise: Seit kurzem bietet

die Börse Stuttgart spreadlosen Handel

für ausgewählte ETPs. Bei 41 ETFs auf

die Indizes DAX, EURO STOXX 50 und

MSCI World sowie einem Gold-ETC sind

die Kauf- und Verkaufspreise identisch.

Anleger profitieren bei ihrer Order vom

kompletten Wegfall der im Spread enthal-

tenen impliziten Kosten und erhöhen so

die Performance ihres Investments.

Im Aktienhandel an der Börse Stuttgart

entfällt zum 1. März 2020 das fixe Trans-

aktionsentgelt. Mit der Entgeltanpassung

werden nahezu alle Aktienorders bei

uns günstiger. Besonders hoch ist die

Ersparnis bei kleineren Orders: Bei einer

5.000-Euro-Order in DAX-Werten beträgt

sie mehr als 47 Prozent. Anleger profitie-

ren von der Streichung des fixen Trans-

aktionsentgelts, da Depotbanken Börsen-

entgelte in der Regel als Fremdspesen

weitergeben. Dabei ändert sich nichts

an unserer hohen Preisqualität im Aktien-

handel, auch in Nebenwerten und in den

Nebenhandelszeiten.

Vielen Dank für das Gespräch.Das Interview führte Anja Weingärtner.

Vorteilsangebote für Mitglieder, etwa

Vergünstigungen für Workshops, Vorträge

und andere Events.

Ende vergangenen Jahres wurde der Trading Desk der Börse Stuttgart unter trading.boerse-stuttgart.de überarbeitet. Welche Tools stehen tradingaffinen Anle-gern dort zur Verfügung?In unserem Trading Desk ermöglichen

Daten zu Wertpapieren, Indizes, Rohstof-

fen und Währungen einen umfassenden

Marktüberblick. Registrierte Anleger kön-

nen selbst Listen zusammenstellen und

individuell gliedern – etwa nach Kenn-

zahlen oder technischen Indikatoren. Für

die Analyse einzelner Papiere lassen sich

Charts definieren und als Vorlage spei-

chern. Eingezeichnete Trendlinien werden

auf Wunsch automatisch fortgeschrieben,

und auch die automatische Erkennung

von Chartmustern ist eine Funktion des

Trading Desks.

Im Januar 2019 hat die Gruppe Börse Stuttgart die BISON-App gelauncht, die

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28 ideas 215 | 03 2020

Ist ein Wertpapier wirklich sein Geld wert? Oder schmälern hohe,

womöglich versteckte Kosten die Rendite? Wie werthaltig ist

ein Investment? Diese Fragen stellen sich zu Recht die Privat-

anleger, wenn sie verschiedene Finanzprodukte miteinander

vergleichen. Bei Zertifikaten sind diese Kosten – anders als bei

manch anderen Wertpapieren – sehr transparent. Dabei zeigt

sich: Wer glaubt, Zertifikate seien teuer, liegt falsch.

Der Wissenschaftliche Beirat des Deutschen Derivate Verbands

hat im Jahr 2017 eine umfassende Kostenstudie erstellt, die nach

Umfang und Detailgenauigkeit bislang einmalig ist. Das Ergebnis

hat viele überrascht: Die jährlichen Kosten der Anlage in Zertifi-

kate betragen durchschnittlich 0,71 Prozent. Selbst wenn man

die Absicherungskosten, also die Einkaufskosten der Produkt-

komponenten, hinzurechnet, übersteigt der Wert für die Gesamt-

kosten die 1-Prozent-Marke in der Regel nur knapp.

Kosten beim Kauf eines ZertifikatsEs gibt mehrere Möglichkeiten, wie und wo ein Anleger ein Zer-

tifikat erwirbt. Dabei gibt es Unterschiede bei den Kosten. Zum

einen kann ein Privatanleger ein Zertifikat über einen Anlage-

berater seiner Bank kaufen. Zum anderen kann er als Selbstent-

scheider ohne Beratung ein Zertifikat über einen Onlinebroker

erwerben.

Bei beiden Varianten erfolgt der Kauf entweder im außerbörsli-

chen Direkthandel oder über eine Wertpapierbörse. Inwieweit

eine Bank über die Emittentenmarge hinaus an weiteren Dienst-

leistungen überhaupt etwas verdient, hängt davon ab, ob sie über

ein entsprechendes hauseigenes Vertriebs- bzw. Filialnetz verfügt.

Wissen – DDV

Sind Zertifikate zu teuer?

VertriebsprovisionenEine Vertriebsprovision zahlt ein Anleger, wenn er das Zertifikat

als Beratungskunde über einen Vertriebspartner oder gegebe-

nenfalls über das hauseigene Filialnetz des Emittenten erwirbt.

In der Regel kauft der Kunde das Zertifikat nach einer Beratung.

Diese Beratungsleistung vergütet der Anleger mit einer Vertriebs-

provision. Über die Höhe der Vertriebsprovision muss der Anle-

ger informiert werden.

Ausgabeaufschlag in der ZeichnungsphaseNur bei Zertifikaten, die innerhalb einer Zeichnungsphase erwor-

ben werden, kann es wie auch bei Investmentfonds einen Ausgabe-

aufschlag geben. Er variiert von Emittent zu Emittent und ist

auch abhängig von der Zertifikatekategorie. Der Ausgabeauf-

schlag muss dem Anleger offengelegt werden.

Erwartete EmittentenmargeUnabhängig davon, wo und wie ein Anleger ein Zertifikat erwirbt,

ist im Zertifikatepreis immer die sogenannte erwartete Emitten-

tenmarge enthalten. Wichtig: Diese Handelsspanne ist nicht mit

dem Reingewinn des Emittenten gleichzusetzen. Die erwartete

Emittentenmarge enthält den erwarteten Gewinn und deckt auch

sämtliche operative Kosten des Emittenten ab. Hierzu gehören

beispielsweise die Aufwendungen für Personal, Börsenzulassun-

gen oder Handelssysteme. Man spricht übrigens deshalb von

»erwarteter« Emittentenmarge, weil ihre Höhe zum Zeitpunkt

des Verkaufs noch nicht feststeht und aufgrund von unvorher-

sehbaren Marktentwicklungen nur auf Schätzungen beruht. Dies

ist in anderen Wirtschaftsbereichen genauso: Eine Fluggesell-

schaft, die heute Flugtickets für den nächsten Sommer verkauft,

kennt weder den künftigen Kerosinpreis noch die Konditionen

des nächsten Tarifabschlusses. Dennoch berechnet sie unter

bestimmten Annahmen einen Ticketpreis, der die erwarteten

Kosten abdeckt und den erwarteten Gewinn enthält. Die Kosten-

studie des Wissenschaftlichen Beirats ermittelt eine erwartete

Emittentenmarge von 0,3 Prozent pro Laufzeitjahr. Die Emitten-

tenmargen von Zertifikaten sind somit sehr viel kleiner als viel-

WISSEN | DDV

DEUTSCHER DERIVATE VERBAND

www.derivateverband.de

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29ideas 215 | 03 2020

fach angenommen. Und das, obwohl sie sämtliche operative

Kosten des Emittenten enthalten. Der Grund hierfür liegt auf

der Hand. Auf dem deutschen Zertifikatemarkt bieten mehr als

20 Emittenten Zertifikate an. Entsprechend hart ist der Wett-

bewerb um den einzelnen Privatanleger.

Zertifikatekosten sind für Anleger transparentBei jedem Finanzprodukt ist die erwartete Rendite ohne Zweifel

ein zentrales Kaufkriterium. Der Ausweis der Kosten bietet den

Anlegern aber noch eine zusätzliche Orientierungshilfe. Die Zer-

tifikateemittenten informieren die Anleger über die Kosten der

strukturierten Wertpapiere in den jeweiligen Basisinformations-

blättern bzw. Produktinformationsblättern. Diese Produktkosten

umfassen nach den regulatorischen Vorgaben die Einstiegs-

kosten, die fortlaufenden Kosten und die Ausstiegskosten. Sie

enthalten unter anderem die beim Emittenten entstehenden

operativen Kosten für Strukturierung (zum Beispiel Erstellung

der Wertpapierprospekte, Börsenzulassung der strukturierten

Wertpapiere), Market-Making (fortlaufende Preisstellung im

börslichen und außerbörslichen Handel) und Abwicklung des

jeweiligen strukturierten Wertpapiers. Sie beinhalten außerdem

den erwarteten Gewinn für den Emittenten.

Kosten beim Handel im SekundärmarktGeld-Brief-Spanne: Will ein Privatanleger ein Zertifikat nach der

Zeichnungsphase an der Börse oder im außerbörslichen Direkt-

handel kaufen oder vor Laufzeitende verkaufen, kann er sich

über den Wert des Zertifikats zu den Börsenhandelszeiten jeder-

zeit informieren. Die Börsen in Stuttgart und Frankfurt veröffent-

lichen und aktualisieren die An- und Verkaufspreise von allen an

den Börsen gelisteten Zertifikaten im Sekundentakt. Auch im

außerbörslichen Handel stellen die Emittenten für die Produkte

fortlaufend Kauf- und Verkaufskurse, zu denen ein Handel mög-

lich ist. Der Geldkurs entspricht stets dem Verkaufspreis und der

Briefkurs dem Kaufpreis eines Zertifikats. Wie bei Aktien oder

ETFs sind dabei die Briefkurse in aller Regel höher als die Geld-

kurse. Würde ein Anleger ein Zertifikat theoretisch gleichzeitig

kaufen und verkaufen, so entstünde ihm ein Verlust in Höhe der

Differenz zwischen Brief- und Geldkurs. Diese Differenz wird als

Geld-Brief-Spanne oder auch als Spread bezeichnet. Sie ist eine

Art Gebühr des Emittenten für seine Absicherungskosten und

die Kosten der Infrastruktur, damit der Handel von Zertifikaten

fortlaufend möglich ist. Im Allgemeinen sind diese Spannen sehr

gering. Es gibt sogar Produkte wie beispielsweise Index-Zertifi-

kate, die ohne Geld-Brief-Spanne gehandelt werden.

Börsenentgelte, Transaktions- und Depotgebühren: Jeder Anle-

ger, sei es ein Beratungskunde oder Selbstentscheider, benötigt

für jedes Wertpapier ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder

einem Onlinebroker. Hier können Gebühren für das Depot sowie

Transaktionskosten für den Kauf und Verkauf aller Wertpapierar-

ten anfallen. Erwirbt der Privatanleger oder der Berater im Auf-

trag seines Kunden das Zertifikat über eine Wertpapierbörse,

kommt in der Regel noch ein Börsenentgelt hinzu. Ob und in

welcher Höhe Depot- und Transaktionsgebühren sowie Börsen-

entgelte anfallen, kann der Anleger jederzeit bei seiner Bank

oder seinem Onlinebroker erfahren.

Quelle: Studie des Wissenschaftlichen Beirats des DDV 2017 »Gesamtkosten und Kostenkomponenten bei der Anlage in Zertifikate«

Grafik 1: Bestandteile der Gesamtkosten

in Prozent

0,0

0,2

0,4

1,2

1,4

0,8

0,6

1,0

1,6

erwartete Emittentenmarge Vertriebsprovision Ausgabeaufschlag

Akt

ien-

anle

ihen

Kap

itals

chut

z-Ze

rtifi

kate

Stru

ktur

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Bon

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kate

WISSEN | DDV

Page 30: Anlageideen für Selbstentscheidereas … · 2020-03-30 · ideas 215 | 03 2020 3 Liebe Leser, die Farbe: noch neu. Die Leistung: noch besser. Unter diesem Motto wird Commerzbank

30 ideas 215 | 03 2020

Turbulenter Jahresstart Das Jahr 2020 sorgt bereits in den ersten Wochen für ordentlich

Bewegung. Themen, die früher für ein ganzes Jahr gereicht hät-

ten, wurden bereits in den ersten zwei Monaten abgehandelt.

Die Bandbreite reicht vom Iran-Konflikt über die Unterzeichnung

des Phase-Eins-Abkommens zwischen China und den USA, das

Amts enthebungsverfahren

und den Wahlkampf in den

USA bis hin zum Coronavirus.

Mit der Art, wie die Märkte auf

die diversen Themen reagiert

haben, nämlich trotz allem

mit vielen neuen Allzeithochs,

sind die Weichen für die kom-

menden Monate gestellt. Die

Investoren setzen klar auf die

unterstützenden Themen, die

auch schon die Treiber für das vergangene Börsenjahr waren:

Entspannung im Handelskrieg zwischen den USA und China,

die Fortsetzung der lockeren Geldpolitik nahezu weltweit und

die Erwartung einer etwas stärkeren konjunkturellen Dynamik.

Verbesserung bei den Makrodaten Die Makro-Frühindikatoren der vergangenen Wochen zeigen,

dass die Hoffnungen auf eine zumindest etwas stärkere konjunk-

turelle Dynamik durchaus gerechtfertigt sind. Zwar können die

Daten aus den USA noch nicht so richtig überzeugen, dafür

Volkswirtschaften

Aktien Europa: Aufwärts mit Angst

LÄNDER UND REGIONEN | EUROPA

zeigen sich aber einige positive Signale aus Europa und den

Emerging Markets. So dürften die sehr konjunktursensitiven

koreanischen und taiwanesischen Exporte ihren Boden gefunden

haben und auch die europäischen Indikatoren bessern sich lang-

sam. Der schwächere Ifo-Geschäftsklimaindex im Januar sollte

dabei nicht überbewertet werden, da der entscheidende Index

für das exportorientierte verarbeitende Gewerbe merklich gestie-

gen ist. Es bleibt dabei, dass die Kurse einen Großteil dieser

Erholung bereits vorweggenommen haben, gleichwohl spricht

vieles dafür, dass eine Fortsetzung der sich erholenden Daten

noch etwas Kurs potenzial für das Gesamtjahr eröffnet (siehe

Grafik 1).

Coronavirus als »Game Changer«? Einen zunehmend größeren Unsicherheitsfaktor stellt allerdings

das Coronavirus dar. Bei allem Leid, das das Virus verursacht,

zeigt insbesondere der Vergleich mit der SARS-Epidemie von

ANDREAS WEX

Investmentstrategie

Private Kunden, Commerzbank

»Die Bewertungen an den

Märkten sind bereits recht

hoch und China spielt in

der Welt eine deutlich

größere wirtschaftliche

Rolle als 2003.«

Stand: 14. Februar 2020; Quelle: DatastreamFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 1: Ifo-Erwartungen versus EURO STOXX

in Punkten

20192018201720162015

EURO STOXX, links Ifo-Erwartungen, rechts

280

300

320

360

340

380

400

420 104

90

92

96

100

94

98

102

in Punkten

Page 31: Anlageideen für Selbstentscheidereas … · 2020-03-30 · ideas 215 | 03 2020 3 Liebe Leser, die Farbe: noch neu. Die Leistung: noch besser. Unter diesem Motto wird Commerzbank

»31ideas 215 | 03 2020

2002/2003, dass die konjunkturellen Auswirkungen überschau-

bar waren und die Marktverluste nach Eindämmung des Virus

schnell wieder auf geholt wurden.

Die Investoren setzen derzeit offensichtlich auf dieses Muster.

Dabei darf man allerdings nicht unterschätzen, dass es gute

Gründe gibt, diesmal etwas vorsichtiger zu sein. Die Bewertun-

gen an den Märkten sind bereits recht hoch und China spielt in

der Welt eine deutlich größere wirtschaftliche Rolle als 2003.

Zudem ist noch nicht abschließend klar, wie genau der Übertra-

gungsweg des Virus funktioniert und welches Gefahrenpotenzial

das Virus aufweist. Damit ist auch noch nicht richtig klar, wie

lange die Fabriken in China letztendlich geschlossen bleiben, sich

dies auf die globalen Lieferketten auswirkt und die Maßnahmen

zur Eindämmung auch den privaten Konsum belasten.

Aufschwung ja, aber ...Im Euroraum ist das Wirtschaftswachstum im Herbst weitgehend

zum Erliegen gekommen. Das reale Bruttoinlandsprodukt nahm

im Schlussquartal 2019 gegenüber dem dritten Vierteljahr nur

noch um 0,1 Prozent zu. Ausgelöst wurde der Abschwung durch

eine schwächere globale Nachfrage, unter der vor allem die

exportorientierte Industrie leidet. Seit Herbst 2018 schrumpft

die Produktion in diesem Sektor. Doch inzwischen droht auch die

Binnennachfrage an Kraft zu verlieren. Denn der nachlassende

Beschäftigungszuwachs bremst die Einkommensentwicklung der

Arbeitnehmerhaushalte, was eine schwächere Konsumnachfrage

nach sich zieht.

Ein Abgleiten der Wirtschaft in eine Rezession erwarten wir

jedoch nicht. Denn die expansive Geldpolitik der EZB schiebt

die Nachfrage im Binnenmarkt weiter an. Wahrscheinlicher ist

eine Fortsetzung des blutleeren Aufschwungs. Daran ändert

auch die Corona-Epidemie nichts. Zwar dürfte die Nachfrage

aus China im ersten Quartal wieder schwächer ausfallen als im

Schlussquartal 2019. Aber dieser negative Effekt dürfte durch

den ungewöhnlich milden Winter ausgeglichen werden, der für

ein deutliches Plus bei der Bauproduktion sorgen dürfte. Für

2020 erwarten wir eine Zunahme des realen Bruttoinlandspro-

dukts um 0,9 Prozent, nach 1,2 Prozent im vergangenen Jahr.

Auch 2021 dürfte das Plus mit 1,1 Prozent recht mager ausfallen.

Geldpolitik steht unterstützend parat Bei aller auch weiterhin vorhandenen Unsicherheit hinsichtlich

der wirtschaftlichen Entwicklung bleibt uns die expansive Geld-

politik als unterstützender Fels in der Brandung 2020 erhalten,

LÄNDER UND REGIONEN | EUROPA

Page 32: Anlageideen für Selbstentscheidereas … · 2020-03-30 · ideas 215 | 03 2020 3 Liebe Leser, die Farbe: noch neu. Die Leistung: noch besser. Unter diesem Motto wird Commerzbank

»

32 ideas 215 | 03 2020

auch wenn die tatsächlichen Effekte für die Konjunktur kritisch

zu hinterfragen sind. Insbesondere angelsächsische Investoren

lieben ein Anlageumfeld mit einer expansiven Geldpolitik, und

solange die Notenbanken erkennen lassen, dass sie mit weiteren

geldpolitischen Maßnahmen bei eventuellen konjunkturellen

Schwächeanfällen parat

stehen, wird sich an der

posi tiven Haltung dieser

wichtigen Investorengruppe

nichts ändern.

Dies auch, da die Noten-

banken immer stärker auch

fiskalpoli tische Maßnahmen

anmahnen und sich auch hier

eine positive Erwartungshal-

tung aufbaut. Wir erwarten zwar nicht, dass diesbezüglich aus

Deutschland oder anderen europäischen Ländern tatsächlich

Bahnbrechendes zu erwarten ist, gleichwohl gibt es auch von

dieser Seite ein positives Momentum.

Ausblick für den europäischen Markt – verhalten positiv Dass sich die europäischen Indizes in diesem Umfeld so gut

entwickeln konnten, liegt – neben der Entspannung auf der

politischen Ebene – auch daran, dass die Investoren durch

diese konjunkturelle Schwäche phase »hindurchgeblickt« haben

und bereits die kommende Erholung eingepreist wurde.

Sinkende Unternehmensgewinne bei steigenden Kursen resultie-

ren in einer steigenden Bewertung. Entsprechend hat sich das

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des EURO STOXX 50 von rund

14 auf derzeit über 17 erhöht. Es liegt damit wieder auf dem

langfristigen Mittelwert (Daten seit 1973). Die Märkte haben

also bereits einen »ordent lichen Schluck aus der Pulle genom-

men« (siehe Grafik 2).

Damit stellt sich die Frage, welches Potenzial wir dem Markt

2020 zutrauen. Blicken wir auf die erwartete Steigerung der

Unternehmensgewinne 2020, geht der Konsensus von einem

Anstieg von rund 9 Prozent aus. Berücksichtigt man, dass das

Gewinnwachstum nicht gerade dynamisch ausfallen wird, unser

verhaltenes Makrobild und dass sich die Margen der Unterneh-

»Das KGV liegt im

historischen Vergleich

auf dem langfristigen

Durchschnitt. Damit

wäre also noch Luft

nach oben.«

men bereits auf einem recht hohen Niveau befinden, dürfte sich

diese Erwartung als zu optimistisch herausstellen. Wir rechnen

eher mit einem Gewinnwachstum im Bereich von rund 5 Prozent.

Der entscheidende Hebel für die Performance dürfte aber einmal

mehr in der Bewertung liegen. Und hier zeigt sich, dass das KGV

im historischen Vergleich auf dem langfristigen Durchschnitt

liegt. Damit wäre also noch Luft nach oben, gleichwohl sieht das

typische Muster nach Phasen von Bewertungsausweitungen so

aus, dass es sich, sobald die Gewinne tatsächlich steigen, wieder

zurückbildet.

Wir unterstellen eine leichte Ausweitung des KGV, was in Verbin-

dung mit leicht steigenden Gewinnen eine Performance von 5 bis

10 Prozent 2020 möglich machen sollte. Der europäische Markt

sollte – auch da es an Anlagealternativen mangelt – im kommen-

den Jahr wieder stärker gefragt sein.

Europa mit Aufholpotenzial gegenüber dem US-Markt Auch wenn sich die US-Wirtschaft immer noch als recht solide

darstellt, hat sich dies auch bereits in der Bewertung des US-

Marktes niedergeschlagen. In dieser Hinsicht sieht der euro-

päische Markt deutlich interessanter aus (siehe Grafik 3).

Stand: 1. Februar 2020; Quelle: Datastream

Grafik 2: Kurs-Gewinn-Verhältnis im Euroraum

KGV

20202000 2005 2010 2015199519901985198019755

10

15

20

25

30

LÄNDER UND REGIONEN | EUROPA

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»

33ideas 215 | 03 2020

Aber auch in den USA ist nicht alles Gold was glänzt, was sich

unter anderem an der schwachen Gewinndynamik ablesen lässt.

Entsprechend konnte man in den vergangenen Wochen bereits

Umschichtungen internationaler institutioneller Anleger von den

USA nach Europa sehen. Die Outperformance des US-Marktes

gegenüber zum Beispiel dem EURO STOXX ist recht extrem

und sollte sich in den kommenden Monaten zumindest teilweise

korrigieren.

Politische Risiken im Auge behaltenDennoch dürfte es auch im kommenden Jahr durchaus hin und

her gehen. Denn auch wenn der Phase-Eins-Deal im Handels-

streit zwischen den USA und China erwartungsgemäß im Januar

über die Bühne gegangen ist,

ein Phase-Zwei-Abkommen

ist noch lange nicht in Sicht

und das Damoklesschwert der

Autozölle schwebt weiterhin

über dem Markt.

Und auch beim Brexit könnte

das nun gesetzlich festge-

legte Ende der Übergangs-

frist, in der noch das bisherige Regelwerk der EU gilt, für

Unsicherheit sorgen. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass es

unwahrscheinlich ist, dass sich die beiden Parteien tatsächlich

so schnell auf ein umfassendes Abkommen einigen können.

Der »harte Brexit« könnte also noch einmal als Moorleiche aus

dem Sumpf auftauchen und für Volatilität sorgen.

Auch wenn das vergangene Jahr bewiesen hat, dass die britische

Politik immer für Überraschungen gut ist, gehen wir weiterhin

von einem geregelten Brexit aus. Damit sind wir allerdings nicht

allein, sodass sich dies auch bereits vor einem endgültigen poli-

tischen Abschluss in den Kursen niederschlagen dürfte. Vorher

könnte es aber noch einmal turbulent werden, denn ein Selbst-

läufer sind die Verhandlungen über die zukünftigen Handels-

beziehungen zwischen der EU und Großbritannien wirklich nicht.

Das Nachlassen der politischen Risiken (die auch zu einer Inves-

titionszurückhaltung geführt haben) sollte auch dafür sorgen,

dass sich die konjunkturellen Frühindikatoren insbesondere im

Euroraum verfestigen.

Gleichwohl dürfte der europäische Markt bereits jetzt verstärk-

tes Interesse auf sich ziehen. Insbesondere bei den wichtigen

US-Investoren war Europa bisher unbeliebt. Die seit langem

anhaltenden Abflüsse lassen den Schluss zu, dass die Positio-

nierung hier recht überschaubar ist und nachlassende kon-

junkturelle Sorgen und eine Entspannung bei den politischen

Risiken Umschichtungen in Richtung Europa wahrscheinlich

werden lassen. Schließlich hat Europa die stärksten Abflüsse

seit 15 Jahren zu verkraften gehabt. Dabei sind aber bereits

erste zarte Ansätze zu erkennen (siehe Grafik 4).

Stand: 14. Februar 2020; Quelle: DatastreamFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 3: Relative Performance EURO STOXX versus S&P 500

20192015 2016 2017 2018201420132012201120100,10

0,12

0,14

0,16

0,18

0,20

0,22

0,24

Stand: 13. Februar 2020; Quelle: Ned Davis Research

Grafik 4: Gesamte Abflüsse der Top-13-ETFs in Europa

in Mio. US-Dollar

201920132012201120102009 2018 202020172016201520140

2.500

7.500

47.500

37.500

42.500

32.500

22.500

27.500

12.500

17.500

»Der ›harte Brexit‹ könnte

also noch einmal als

Moorleiche aus dem Sumpf

auftauchen und für

Volatilität sorgen.«

LÄNDER UND REGIONEN | EUROPA

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34 ideas 215 | 03 2020

«

»FazitDas Coronavirus ist das derzeit beherr-

schende Thema an den Märkten. Solange

hier keine Klarheit über die weitere Ent-

wicklung und die dann abzuschätzenden

ökonomischen Folgen herrscht, bleibt

das Risiko von Enttäuschungen für die

Märkte hoch. Liegen unsere Volkswirte

mit ihrer Einschätzung richtig, dass die

Auswirkungen des Virus keine gravieren-

den Folgen für die globale Konjunktur

haben sollten, dürften sich kommende

Unsicherheiten allerdings als Einstiegs-

gelegenheiten erweisen. Dies gilt auch

für die europäischen Märkte. Die Index-

struktur mit einer hohen Anzahl kon-

junktursensibler Titel spricht dabei für

Europa. Zudem könnten auch Unsicher-

heiten über den Wahlausgang bei den

US-Präsidentschaftswahlen den US-Markt

belasten. Denn derzeit zeigen sich die

Marktteilnehmer extrem stark davon

überzeugt, dass Amtsinhaber Donald

Trump erneut gewinnt und die Konjunk-

tur am Laufen hält. Sollten sich die

Umfragen hier stärker gegen diese

Wahrnehmung richten, dürfte auch

das für eine Relative Stärke Europas

gegenüber dem US-Markt sorgen.

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Experten und partizipieren Sie an der

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LÄNDER UND REGIONEN | EUROPA

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Bewer-tungstag

Geld-/Briefkurs

CU4 PLV EURO STOXX 50 3.600,00 Pkt. 6,40 % 9,48 % 21.08.2020 34,34/34,35 EUR

CU4 PLK EURO STOXX 50 3.350,00 Pkt. 11,02 % 5,17 % 21.08.2020 32,63/32,64 EUR

CU5 85G EURO STOXX 50 3.600,00 Pkt. 7,11 % 8,35 % 16.10.2020 34,11/34,12 EUR

CU5 846 EURO STOXX 50 3.350,00 Pkt. 11,50 % 4,76 % 16.10.2020 32,47/32,48 EUR

CL3 G4M EURO STOXX 50 3.600,00 Pkt. 8,03 % 7,26 % 15.01.2021 33,76/33,77 EUR

CL3 G4B EURO STOXX 50 3.350,00 Pkt. 12,17 % 4,51 % 15.01.2021 32,17/32,18 EUR

Faktor-Zertifikate

WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs

CJ2 80L EURO STOXX 50-Future Long 5 Unbegrenzt 9,90/9,92 EUR

CJ2 80P EURO STOXX 50-Future Long 10 Unbegrenzt 9,46/9,53 EUR

CJ2 80B EURO STOXX 50-Future Short –5 Unbegrenzt 1,17/1,18 EUR

CU3 UVG EURO STOXX 50-Future Short –10 Unbegrenzt 3,21/3,22 EUR

BEST Turbo-Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-Barriere

Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs

CL0 1LL EURO STOXX 50 Call 2.898,58 Pkt. 4,7 Unbegrenzt 7,75/7,76 EUR

CU7 2DD EURO STOXX 50 Call 3.257,65 Pkt. 9,0 Unbegrenzt 4,13/4,14 EUR

CU7 YXY EURO STOXX 50 Put 4.768,70 Pkt. 3,3 Unbegrenzt 11,09/11,10 EUR

CL0 1LM EURO STOXX 50 Put 4.286,75 Pkt. 5,9 Unbegrenzt 6,24/6,25 EUR

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AGDie Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

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35ideas 215 | 03 2020

AKTIONEN & TERMINE | WEBINAR DES MONATS

Webinar des Monats

Turbulenter Jahresauftakt bei Öl, Gold & Co.: Wie geht es jetzt weiter?

Der Jahresauftakt an den Rohstoffmärkten hätte aus Anleger-

sicht turbulenter kaum sein können. Öl verteuerte sich wegen

der eskalierenden Spannungen im Mittleren Osten zunächst

deutlich und Gold markierte gleich zu Jahresbeginn ein 7-Jahres-

Hoch. Die Unterzeichnung des Handelsabkommens zwischen

den USA und China schürte Optimismus für eine Belebung der

Rohstoffnachfrage. Die Ausbreitung des Coronavirus in China

enttäuschte diese Hoffnungen jedoch, woraufhin Öl und Industrie-

metalle merklich nachgaben.

Palladium zeigte sich von all dem vollkommen unbeeindruckt und

stieg von einem Rekordhoch zum nächsten. Auch die kommen-

den Monate versprechen spannend zu werden. Gelingt es der

OPEC, den Ölmarkt nach dem Coronaschock zu stabilisieren?

Legt Gold dank der Negativzinsen weiter zu? Diese und andere

spannende Fragen diskutiert Carsten Fritsch im ideas-Webinar

zu den Entwicklungen an den Rohstoffmärkten.

Termin: 12. März 2020 um 18.00 Uhr

Referent: Carsten Fritsch, Rohstoffanalyse, Commerzbank

Thema: Turbulenter Jahresauftakt bei Öl, Gold & Co.:

Wie geht es jetzt weiter?

Sie haben Interesse an unserer ideas-Webinar-Reihe? Dann

melden Sie sich jetzt an unter www.ideas-webinar.de und Sie

erhalten Neuigkeiten, Termine und Wissenswertes bequem

per E-Mail.

REFERENT

CARSTEN FRITSCH

Rohstoffanalyse, Commerzbank

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36 ideas 215 | 03 2020

Insgesamt ist Hochtief weiter gut unterwegs, auch wenn Asien

gewisse konjunkturelle Ermüdungserscheinungen zeigt. Das

operative Geschäft wird durch die gemeinsam mit der italieni-

schen Atlantia umgesetzten Abertis-Übernahme stabilisiert.

Der Infrastrukturfokus von Abertis verringert die Konjunktur-

sensitivität. Wir setzen gleichzeitig auf eine stärkere Unabhän-

gigkeit vom spanischen Mehrheitsaktionär ACS als bisher. Nach

der Kurskonsolidierung aufgrund hoher Einmalbelastungen

sehen wir eine Kaufchance.

Übernahme eines Abertis-AnteilsDas spanische Infrastrukturunternehmen Abertis wurde in meh-

reren Schritten letztendlich von einem Gemeinschaftsunter-

nehmen übernommen, an dem Atlantia 50 Prozent (plus eine

Stimme), Hochtief-Mehrheitsaktionär ACS 30 Prozent und Hoch-

tief selbst 20 Prozent halten. Zur Refinanzierung führte Hochtief

eine Kapitalerhöhung durch, die ACS zeichnete. Anschließend

gab ACS insgesamt etwa 24 Prozent der Aktien an Atlantia ab,

behielt aber damit eine knappe Kapitalmehrheit. Atlantia hat

diesen Anteil mittlerweile – Quasi-Terminverkäufe eingerechnet –

auf etwa 16 Prozent verringert.

Interessante TransaktionsstrukturInsbesondere für die Minderheitsaktionäre ist das eine interes-

sante Transaktionsstruktur. Ein riskantes Bietergefecht fiel aus,

die Verwässerung der außenstehenden Hochtief-Aktionäre ist

Commerzbank Analysen

Hochtief – Spanischer Mehrheitsaktionär ACS am Steuer

niedriger als ursprünglich kalkuliert. Damit fallen die Wertbei-

träge höher aus als zuvor angenommen. Hochtief bleibt zwar im

ACS-Konzern, gewinnt aber wieder etwas mehr an Selbststän-

digkeit. Dadurch ist auch verschmerzbar, dass die Transaktion

Hochtief nur begrenzte Synergien bringt. Die stetigen Erträge

aus dem Konzessionseffekt machen Hochtief aber spürbar weni-

ger konjunktursensitiv. Die Ergebnisbeiträge von Abertis werden

zukünftig im Beteiligungsergebnis erfasst.

Großaktionär ACSDer spanische Großaktionär ACS hält nach einem freiwilligen

Übernahmeangebot und der Abertis-Transaktion nun nur noch

50,4 Prozent der Aktien. ACS leidet unter einer zu hohen Ver-

schuldung und unter einer schwierigeren Refinanzierungssitua-

tion, ein Übernahmeangebot an die außenstehenden Aktionäre

ist sehr unwahrscheinlich.

COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 1: Wertentwicklung der Hochtief-Aktie

in Euro

Feb 20Feb 19Feb 18Feb 17Feb 16Feb 1555

175

75

95

115

135

155

STEFAN SCHÖPPNER

Investmentstrategie

Private Kunden, Commerzbank

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37ideas 215 | 03 2020

»Starker Einfluss auf das UnternehmenDer Vorstand wird von einem spanischen ACS-Manager geführt.

Auch im Aufsichtsrat stellen ACS-nahe Mitglieder die Mehrheit.

Wir hoffen auf eine vernünftige Behandlung der außenstehenden

Aktionäre, sehen aber Risiken. ACS hat mittlerweile einen starken

Durchgriff auf Hochtief. Wir rechnen mit einem weiteren Betei-

ligungsabbau des zweiten

wesentlichen Aktionärs, der

italienischen Atlantia, die

derzeit noch 16 Prozent hält.

Hochtief verbleibt damit unter

starkem ACS-Einfluss.

Erheblicher KonzernumbauDer Konzern hat sich in den

vergangenen Jahren von diver-

sen Aktivitäten verabschiedet, darunter auch vom Flughafen-

und Dienstleistungsgeschäft. Derzeit ist aber keine Aufspaltung

des Konzerns geplant. Der Fokus soll auf CIMIC und dem Infra-

strukturgeschäft (inklusive »klassischer« Bauaktivitäten für

dieses Geschäftsfeld) liegen.

Mehr Durchgriff auf australische TochterDer Anteil an der mittlerweile auf CIMIC umfirmierten australi-

schen Tochter ging um etwa 11 Prozent auf knapp 70 Prozent

nach oben. Der Hochtief-Chef übernahm zusätzlich die Chef-

Position dort. CIMIC verliert zunehmend an Unabhängigkeit.

Restrukturierungen haben begonnen, sichtbar im Verkauf

diverser Aktivitäten, was die Verschuldung bei Leighton und

im Gesamtkonzern zurückfährt. CIMIC ist niedriger bewertet als

COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN

UNTERNEHMENSPORTRÄT

Hochtief hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der weltweit

führenden Baudienstleister mit zahlreichen Tochter- und Beteili-

gungsgesellschaften entwickelt. Hochtief hat einen Auslandsanteil

von mehr als 95 Prozent. Der Konzern ist in Deutschland, den USA

und in Australien Marktführer. Die dortige knapp 73-Prozent-

Beteiligung an CIMIC macht einen erheblichen Teil des gesamten

Unternehmenswerts aus. Ebenso hat der Baukonzern in Südostasien

eine führende Position inne. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr

2019 bei einer Bauleistung von 25,9 Milliarden Euro ein operatives

Ergebnis vor Steuern von 1,11 Milliarden Euro. Die spanische

ACS hält die Kapitalmehrheit, die italienische Atlantia bereinigt

etwa 16 Prozent.

»Hochtief bleibt zwar im

ACS-Konzern, gewinnt

aber wieder etwas mehr

an Selbstständigkeit.«

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38 ideas 215 | 03 2020

Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf Hochtief

Nutzen Sie die Einschätzungen unserer

Experten und partizipieren Sie an der

Entwicklung der Hochtief-Aktie. Ganz

gleich, ob Sie mit Hebelprodukten auf

schnelle und kurzfristige Marktverände-

rungen setzen möchten oder mit Anlage-

produkten eine intelligente Alternative

zum reinen Aktieninvestment suchen, bei

der Commerzbank werden Sie fündig.

Ein Überblick über das gesamte Pro-

duktspektrum an Zertifikaten steht

Ihnen im Internet unter www.zertifikate.

commerzbank.de zur Verfügung.

COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN

«

»Hochtief selbst. Die Ausrichtung auf

Australien, Asien und den Mittleren Osten

sollte sich langfristig auszahlen. Aller-

dings ist dieses Geschäft risikoreicher,

auch durch die direkte und indirekte

Anbindung in Australien an die Roh-

stoffmärkte.

Jahresende geprägt von hohen Einmal-aufwendungenDie wesentliche Hochtief-Tochter CIMIC

wird ihre Aktivitäten im Mittleren Osten

einstellen und sich auf ihre Kernmärkte

in Australien, Neuseeland und im pazi-

fischen Raum konzentrieren. Es fallen

hohe Einmalaufwendungen an, die sich

auf Hochtief durchschlagen. Die Divi-

dende soll dagegen sogar von 4,98 Euro

auf 5,80 Euro je Aktie steigen. Operativ

lief das vierte Quartal besser als ange-

nommen. Ein sehr starkes Geschäft in

Australien glich die Erwartungsverfeh-

lung in den USA aus. Der Ausblick für

das neue Jahr lag über den Marktannah-

men. Wir rechnen damit, dass Hochtief

den durch den Einmalverlust entstan-

denen Eigenkapitalschwund aus dem

operativen Geschäft in absehbarer Zeit

schließen kann.

Discount-Zertifikate

WKN Basiswert Cap Discount Max. Ren-dite p.a.

Bewertungs-tag

Geld-/Briefkurs

CL3 DVQ Hochtief 130,00 EUR 5,67 % 44,06 % 18.12.2020 94,74/94,85 EUR

CL2 WM9 Hochtief 120,00 EUR 6,74 % 33,26 % 18.12.2020 93,74/93,77 EUR

CL2 WM8 Hochtief 110,00 EUR 8,63 % 23,60 % 18.12.2020 91,74/91,78 EUR

CL2 X8U Hochtief 100,00 EUR 12,51 % 16,32 % 18.12.2020 87,83/87,87 EUR

CL3 E5Q Hochtief 90,00 EUR 16,85 % 9,09 % 18.12.2020 83,57/83,61 EUR

Unlimited Turbo-Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis/ Knock-Out- Barriere

Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs

CJ9 NBL Hochtief Call 74,90/77,19 EUR 3,9 Unbegrenzt 2,55/2,57 EUR

CJ9 NBN Hochtief Call 84,51/87,09 EUR 6,3 Unbegrenzt 1,58/1,60 EUR

CU7 FZN Hochtief Call 93,07/95,90 EUR 13,7 Unbegrenzt 0,72/0,74 EUR

CJ9 N7C Hochtief Put 148,30/143,81 EUR 2,1 Unbegrenzt 4,79/4,81 EUR

CJ9 N7A Hochtief Put 127,34/123,48 EUR 3,7 Unbegrenzt 2,69/2,71 EUR

CL2 50T Hochtief Put 116,91/113,48 EUR 6,0 Unbegrenzt 1,64/1,66 EUR

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AGDie Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

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39ideas 215 | 03 2020

XXXX | XXXX

Trade Sponsoring und Free-Trade-Aktionen im Überblick

Partner Aktion* Commerzbank-Derivate Zeitraum Ordervolumen

1822direkt Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 3,90 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2020 > 1.000 EUR

comdirect bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 3,90 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2020 > 1.000 EUR

Consorsbank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2020 > 1.000 EUR

DADAT Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,90 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2020 > 1.000 EUR

flatex Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 1,90 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2020 > 1.000 EUR

Hello bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2020 > 1.000 EUR < 20.000 EUR

onvista bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2020 > 1.500 EUR

S Broker Kauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2020 > 1.000 EUR

sino Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 30.06.2020 > 1.000 EUR

Targobank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,90 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2020 > 2.500 EUR

ViTrade Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 3,90 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2020 > 1.000 EUR

*Alle Aktionen beziehen sich auf den elektronischen außerbörslichen Direkthandel über die angegebenen Partner.

Stand: 17. Februar 2020. Die Commerzbank übernimmt keine Gewähr im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der genannten Aktionen. Diese können sich jederzeit ändern, eingeschränkt, erweitert oder ganz eingestellt werden.

DIREKTBANKEN | AKTIONSÜBERBLICK

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40 ideas 215 | 03 2020

Der Ausbruch bzw. die Ausbreitung des Covid-19-Virus in China

hat die Rohstoffmärkte seit Mitte Januar stark durchgeschüttelt.

Öl und die Industriemetalle wurden zunächst wegen der Sorge

abverkauft, das Virus könne die Wirtschaft in China abwürgen.

Später kam es zu einer Gegenbewegung, da sich die Stimmung

der Finanzmarktteilnehmer aufgehellt hat, obwohl sich das

Virus weiter ausgebreitet hat. Gold war als Krisenwährung

gefragt.

Das Coronavirus, von der WHO in

Covid-19-Virus umbenannt, hatte

im Januar die Anfang Dezember

begonnene Erholungsrally der

Industriemetallpreise im Zuge des

Teilabkommens im Handelsstreit

zwischen den USA und China

abrupt gestoppt (siehe Grafik 1).

Denn unter den Marktteilnehmern

waren die Sorgen gewachsen, dass dieses Virus, ähnlich wie die

SARS-Pandemie vor 17 Jahren, das Potenzial hat, der chinesi-

schen Wirtschaft schweren Schaden zuzufügen. Damals ver-

zeichnete vor allem der inlän dische Konsum Ein bußen. Heute

kann man nach wie vor noch nicht sagen, wie stark der Einfluss

Commerzbank Analysen

Covid-19-Virus setzt Rohstoffmärkten zu

des Covid-19-Virus wirklich sein wird. »Harte« Daten fehlen bis-

lang noch, die verfügbaren Schätzungen sind nicht immer als

seriös einzustufen. So mancher Marktbeobachter überschlägt

sich auch mit seinen Einschätzungen.

COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE

»Die SARS-Pandemie

hatte 2003 keine sicht-

baren Auswirkungen

auf die Metallnachfrage

in China.«

Stand: 18. Februar 2020; Quelle: LME, Bloomberg, Commerzbank ResearchFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 1: Industriemetallpreise wegen Covid-19-Virus stark gefallen(LME-Industriemetallindex)

in Punkten

Jan 20Jan 19 Jul 19Jul 18Jan 18Jul 17Jan 17

Beginn Handelsstreit USA– China

2.400

3.600

Ausbreitung Coronavirus

Trump kündigt »Phase-1-Abkommen« an2.600

2.800

3.000

3.200

3.400

DANIEL BRIESEMANN

Rohstoffanalyse, Commerzbank

BARBARA LAMBRECHT

Rohstoffanalyse, Commerzbank

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41ideas 215 | 03 2020»

Die Regierung in Peking hat extreme Maßnahmen zur Bekämp-

fung des Virus ergriffen: So wurden zum Beispiel mehrere Millio-

nenstädte unter Quarantäne gestellt und die Neujahrsfeiertage

verlängert, das heißt, Behörden und Fabriken blieben länger

geschlossen. Das öffentliche Leben war in Teilen Chinas fast

zum Stillstand gekommen. Zur Bekämpfung des Virus will die

Regierung mindestens 10 Milliarden US-Dollar zur Verfügung

stellen. Abhängig davon, wie stark die chinesische Wirtschaft

tatsächlich unter dem Covid-19-Virus leidet, wird dies wohl

nicht spurlos an der Metallnachfrage vorbeigehen, da China

der mit Abstand größte Metallkonsument ist. Allerdings hatte

die SARS-Pandemie 2003 keine sichtbaren Auswirkungen auf

die Metallnachfrage in China. Im Gegenteil, China verzeichnete

2003 teils hohe zweistellige Wachstumsraten bei der Metallnach-

frage. Damals war China aber noch ein relativ kleiner und erst

aufstrebender Metallkonsument und hatte »nur« Nachfragean-

teile von maximal 20 Prozent. Heute macht China mindestens

die Hälfte der weltweiten Metallnachfrage aus. Anfang Februar

hat Chinas Regierung auch wirtschaftlich reagiert und mit Stüt-

zungsmaßnahmen versucht, den negativen Auswirkungen des

COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE

Virus entgegenzuwirken. So hat die Zentralbank massiv Liquidi-

tät in den Markt gepumpt und die kurzfristigen Zinsen gesenkt.

Auch wurden Strafzölle auf Importe von US-Gütern deutlich

gesenkt, um die heimische Wirtschaft zu entlasten. Sollte China

weitere Maßnahmen ergreifen, um die Wirtschaft wieder anzu-

schieben, könnte dies schlussendlich sogar zu einer höheren

Nachfrage nach zyklischen Rohstoffen, also auch Metallen, bei-

tragen. Diese Konjunkturmaßnahmen könnten im Rahmen des

Nationalen Volkskongresses der Kommunistischen Partei Anfang

März verkündet werden, sofern er wie geplant stattfindet.

Das Covid-19-Virus hat zur Folge, dass einige Wertschöpfungs-

und Lieferketten unterbrochen sind, da es zum Beispiel Trans-

portrestriktionen gibt. So haben einige Häfen in China den

Zugang für Lkws eingeschränkt, sodass weniger Material aus

den Häfen zu den Fabriken abtransportiert werden kann. Da die

Häfen an ihre Lagergrenzen stoßen, werden Schiffe langsamer

oder gar nicht mehr entladen. Hiervon sind zum Beispiel die

Kupferproduzenten und Stahlhersteller betroffen. Chinesische

Kupferkäufer haben deshalb Kupferminenproduzenten in Chile

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»

42 ideas 215 | 03 2020

gebeten, ihre Lieferungen zu verschieben. Die größten Kupfer-

schmelzen in China haben ihre Produktion um bis zu 30 Prozent

gekürzt, da es nicht genug Rohmaterial zur Verarbeitung gibt

und zu wenig Arbeiter da sind. Zudem wachsen die Kupfer-

bestände bei den Produzenten an, da sie Auftragsrückgänge

verzeichnen. Ähnlich sieht es bei den Stahlherstellern aus: Eine

ganze Reihe von Stahlherstellern aus verschiedenen Provinzen

Chinas hat ihre Produktion um ebenfalls 30 Prozent gedrosselt.

Denn auch sie erhalten wegen der Transportrestriktionen nicht

genügend Rohmaterialien, und es gibt Bremsspuren bei der

Stahlnachfrage, vor allem aus dem Bausektor und dem verarbei-

tenden Gewerbe. So ist zum Beispiel die Automobilindustrie

stark betroffen, da Bauteile fehlen.

COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE

Stand: 13. Februar 2020; Quelle: IEA, Commerzbank Research

Grafik 3: Saudi-Arabien drosselt Produktion stärker als vereinbart(Daten bezogen auf Januar 2020)

in Tsd. Barrel/Tag

Saudi-Arabien–1.000

–900

–800

–700

–600

–500

–400

–300

–200

-100

0

zugesagt tatsächlich *Nicht-OPEC-Länder

Russland*

IrakV.A.E. Kuwait Nigeria Angola

Mexiko* Kasach-stan

Stand: 13. Februar 2020; Quelle: IEA, Reuters, Commerzbank Research

Grafik 2: OPEC fördert zu viel(OPEC-Ölproduktion und Bedarf pro Tag)

in Mio. Barrel

2020201920182017201620152014

OPEC-Ölproduktion Von der IEA geschätzter Bedarf an OPEC-Öl

27

28

29

30

33

32

31

34

Auch die Ölpreise sind deutlich unter Druck geraten: Mit gut

53 US-Dollar kostete 1 Barrel Brent-Öl Anfang Februar so wenig

wie zuletzt vor über einem Jahr. China ist mit einem täg lichen

Verbrauch von 14 Millionen Barrel mittlerweile hinter den USA

der zweitgrößte Ölkonsument der Welt. Die Ausfälle, vor allem

im Transportwesen, fallen deutlich ins Gewicht. Am unmittelbars-

ten betroffen ist der Luftverkehr. Aber auch die drohenden Zweit-

runden-Effekte im Zuge der Werkschließungen sind nicht zu

unterschätzen. Immer höher schraubten sich in den vergangenen

Tagen die Schätzungen über die drohenden Nach frageausfälle:

Es wird sogar schon vor der Gefahr einer erstmals seit 1990

rückläufigen Ölnachfrage in China gewarnt. Für eine solche

Warnung ist es unseres Erachtens zu früh. Fakt ist aber, dass

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»

43ideas 215 | 03 2020

die auch aufgrund des bislang milden Winters ohnehin schwä-

chelnde globale Ölnachfrage nochmals spürbar geringer aus-

fallen dürfte. Die Internationale Energieagentur IEA rechnet im

ersten Quartal erstmals seit zehn Jahren mit einer fallenden

Ölnachfrage. Sie hat den

Bedarf an OPEC-Öl für die

erste Jahreshälfte um gut

700.000 Barrel pro Tag nach

unten revidiert. Im Januar

produzierte die OPEC Umfra-

gen von Reuters und Bloom-

berg zufolge deutlich mehr

als laut IEA- Schätzung benö-

tigt (siehe Grafik 2). Dabei

wurde die OPEC- Produktion

noch durch hohe außerplanmäßige Ausfälle in Libyen beeinträch-

tigt. Ansonsten wäre das Überangebot noch größer ausgefallen.

Durch die nun zu erwartenden Einschnitte bei der Nachfrage

dürfte das Überangebot im Februar und März ohne ausglei-

chende Gegenmaßnahmen auf der Angebotsseite deutlich höher

ausfallen. Von daher steigt der Druck auf die OPEC und die ver-

bündeten Nicht-OPEC-Länder (»OPEC+«), die Ölförderung noch

stärker zu drosseln. Die OPEC ist in Alarmbereitschaft, auch

wenn sie kurzfristig darauf verzichtet hat, das für Anfang März

geplante Treffen vorzuziehen. Dennoch: Spätestens dann wird

sie wohl eine weitere Kürzung beschließen (müssen). Realistisch

scheint zumindest im Februar eine um 1 Million Barrel pro Tag

niedrigere Ölnachfrage verglichen mit dem Normalfall. Das

wäre auch die Größenordnung, um die die OPEC+ das Angebot

zusätzlich reduzieren müsste, um den Ölmarkt zu stabilisieren.

Gut möglich, dass Saudi-Arabien wie beim »OPEC+«-Treffen

Anfang Dezember bei einem gemeinsamen Kürzungsbeschluss

noch eine zusätzliche Reduktion draufpackt, um eine Gesamt-

kürzung von 1 Million Barrel pro Tag zu erreichen (siehe Grafik 3).

Bei einer Drosselung in dieser Größenordnung sollte sich der

Brent-Ölpreis schnell wieder

in Richtung 60 US-Dollar

erholen.

Und was hat Gold in den

vergangenen Wochen

gemacht? Es war zunächst

mehrere Tage lang im Zuge

der höheren Risikoaversion

der Marktteilnehmer als

sicherer Hafen und Krisenwährung gefragt. Dies spiegelte sich

unter anderem in ETF-Zuflüssen wider, sodass die Bestände der

Gold-ETFs auf ein Rekordhoch gestiegen sind (siehe Grafik 4).

Nachdem an den Finanzmärkten aber wieder der Optimismus

die Oberhand gewann, gab Gold seine Gewinne zwischenzeitlich

wieder ab. Die physische Goldnachfrage betreffend ist das

Covid-19- Virus nicht nur positiv für Gold. Im Gegenteil, in Asien

COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE

»Der Druck auf die OPEC

und die verbündeten Nicht-

OPEC-Länder steigt, die

Ölförderung noch stärker

zu drosseln. Die OPEC ist in

Alarmbereitschaft.«

Stand: 18. Februar 2020; Quelle: Bloomberg, Commerzbank ResearchFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 4: Gold-ETFs erfreuen sich großer Beliebtheit, Bestände auf Rekordhochin Tonnen

202020182016201420122010

Gold-ETF-Bestände, links Goldpreis je Feinunze, rechts

0

500

1.500

1.000

2.000

2.500

3.000 2.000

800

1.200

1.600

1.000

1.400

1.800

in US-Dollar

Stand: 12. Februar 2020; Quelle: WGC, Metals Focus, Commerzbank ResearchPrognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.

Grafik 5: Covid-19-Virus bremst Goldnachfrage in China(Schmucknachfrage Festland China)

in Tonnen

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020*0

100

200

300

900

800

700

600

500

400

1.000

* geschätzt

»Gold war zunächst

mehrere Tage lang im Zuge

der höheren Risikoaversion

der Marktteilnehmer als

Krisenwährung gefragt.«

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44 ideas 215 | 03 2020

«

» Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf Rohstoffe

Sie möchten von der künftigen Wert-

entwicklung von Rohstoffen profitieren?

Mit Optionsscheinen und Zertifikaten

der Commerzbank haben Sie die Mög-

lichkeit, an steigenden oder fallenden

Notierungen zu partizipieren.

Ein Überblick über das gesamte Produkt-

spektrum steht Ihnen im Internet unter

www.zertifikate.commerzbank.de zur

Verfügung.

Aber Achtung: Da die von der Commerz-

bank angebotenen Produkte in Euro

notieren, die Preise der Rohstoffe aller-

dings in US-Dollar, besteht für den

Investor ein Währungsrisiko, wenn der

Euro/US-Dollar- Wechselkurs steigen

sollte. Um das Wechselkursrisiko für den

Anleger auszuschalten, bietet die Com-

merzbank in der Regel eine währungs-

gesicherte bzw. währungsoptimierte

(Quanto/ FXopt) Variante an.

COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE

und hier insbesondere in China wird die

Nachfrage dadurch derzeit sogar stark

gebremst. Metals Focus, ein auf die

Analyse der Edel metallmärkte spezia-

lisiertes Research- Institut, erwartet für

die Schmucknachfrage in China in die-

sem Jahr ein Minus von 6 Prozent, nach-

dem sie bereits im vergangenen Jahr um

7 Prozent auf ein 9-Jahres-Tief gefallen

war (siehe Grafik 5). In China wie auch

in Hongkong sind nach wie vor viele

Juweliere geschlossen, da die Goldkäu-

fer aus Angst vor einer Ansteckung zu

Hause bleiben und ihre Ausgaben auf

das  Notwendigste beschränken. China

ist vor Indien der weltweit größte Gold-

konsument.

Die Preisreaktion an den Rohstoffmärk-

ten spiegelte die Sorgen der Marktteil-

nehmer wider, dass sich die (chinesische)

Wirtschaft und damit auch die Rohstoff-

nachfrage massiv abschwächen könnten.

Der Preisverfall hatte zwischenzeitlich

unserer Meinung nach übertriebene Züge

angenommen. Solange sich das Virus

allerdings weiter ausbreitet und die Ver-

unsicherung bestehen bleibt, rechnen wir

kurzfristig mit noch niedrigeren Preisen.

Nach einer Bodenbildung erwarten wir

aber eine starke Gegenbewegung der

Preise, wie sie zwischenzeitlich schon

zu beobachten war. Diese könnte durch

Konjunkturmaßnahmen in China unter-

stützt werden.

Partizipations-Zertifikate mit unbegrenzter Laufzeit

WKN Basiswert Bezugsverhältnis Quanto Geld-/Briefkurs

CU0 L1S Brent-Öl-Future 1:1 Nein 57,09/57,10 EUR

CU0 L1R Brent-Öl-Future 1:1 Ja 62,06/62,08 EUR

CU0 QXV Gold 10:1 Nein 153,18/153,21 EUR

CU0 V6T Gold 10:1 Ja 163,66/163,71 EUR

BEST Turbo-Optionsscheine mit unbegrenzter Laufzeit

WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-Barriere

Hebel Quanto Geld-/Briefkurs

CU9 GXK Brent-Öl-Future Call 52,602 USD 14,1 Nein 3,69/3,70 EUR

CL0 9CF Brent-Öl-Future Put 65,426 USD 6,1 Nein 8,55/8,56 EUR

CL0 ERZ Gold Call 1.416,115 USD 6,3 Nein 24,80/24,81 EUR

CL2 4LW Gold Put 1.811,124 USD 13,0 Nein 12,01/12,02 EUR

CL3 QRL Kupfer-Future Call 2,321 USD 9,9 Nein 2,37/2,38 EUR

CL3 EJP Kupfer-Future Put 2,843 USD 8,9 Nein 2,63/2,66 EUR

Faktor-Zertifikate

Future WKN Long-Produkte WKN Short-Produkte

Hebel 1 Hebel 2 Hebel 4 Hebel 6 Hebel –1 Hebel –2 Hebel –4 Hebel –6

Brent-Öl CJ8 EW6 CJ8 EW7 CJ8 EW9 CJ8 EXA CJ3 D45 CJ3 D46 CJ3 D48 CU2 LFL

Kupfer CJ3 D7E CJ3 D7F CJ3 D7H CJ3 D7K CJ3 D7M CJ3 D7N CJ3 D7Q CJ3 D7S

Gold CJ7 RLL CJ7 RLM CJ7 RLP CJ7 RLQ CJ7 RLK CJ7 RLJ CJ7 RLG CJ7 RLF

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AGDie Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

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45ideas 215 | 03 2020

Messen, Börsentage & SeminareDerivate-Experten vor Ort

AKTIONEN & TERMINE

| Anlegertag Düsseldorf | 07.03.2020Classic Remise

Harffstraße 110a, 40591 Düsseldorf

www.anlegertag.de

| Börsentag München | 28.03.2020MOC München – Atrium 3 + 4

Lilienthalallee 40, 80939 München

www.boersentag-muenchen.de

| Invest Stuttgart | 24.–25.04.2020Landesmesse Stuttgart

Messepiazza 1, 70629 Stuttgart

www.messe-stuttgart.de/invest

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46 ideas 215 | 03 2020

Daimlers massive Dividendensenkung ist ein Warnsignal, dass

der deutsche Automobilsektor unter enormem Stress steht. Und

die anhaltende Schwäche der deutschen Auftragseingänge und

die mittlerweile stagnierenden deutschen Exporte Richtung

China signalisieren, dass die deutsche Konjunktur und damit

auch die DAX-Unternehmensgewinne eine kraftlose Erholung

erleben werden. Doch die Aktienmärkte steigen derzeit stetig

weiter, da Investoren in der Welt niedriger Anleihenrenditen

bereit sind, eine immer höhere KGV-Bewertung für deutsche

Aktien zu zahlen.

Commerzbank Analysen

DAX-Dividendensumme fällt um 4 Prozent

Daimler hat seine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 drastisch

von 3,25 Euro auf 0,90 Euro gesenkt. Die von Daimler ausge-

schüttete Dividendensumme wird daher um 2.500 Millionen Euro

von 3.500 Millionen Euro auf 960 Millionen Euro einbrechen

(siehe Tabelle 1).

Daimler setzt damit einen wichtigen Trend, weshalb wir derzeit

prognostizieren, dass die DAX-Dividendensumme für das

Geschäftsjahr 2019 um 4 Prozent von 38,2 Milliarden Euro auf

36,6 Milliarden Euro fallen wird (siehe Grafik 1).

ANDREAS HÜRKAMP

Leiter Aktienmarktstrategie,

Commerzbank

COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES

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47ideas 215 | 03 2020

»Wegen des Dividenden-Debakels bei Daimler wird der Anteil

der Automobildividenden an den gesamten DAX-Dividenden

von 23 Prozent auf 18 Prozent fallen. Im Vergleich: BMW,

Continental, Daimler und Volkswagen tragen derzeit für das

Geschäftsjahr 2020 45 Prozent der erwarteten DAX-Umsätze

und 29 Prozent der erwarteten DAX-Unternehmensgewinne bei.

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Stand: Februar 2020; Quelle: Commerzbank SchätzungenPrognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.

Grafik 1: DAX-Dividendensumme fällt um 4 ProzentDAX: erwartete Dividendensumme

in Mrd. Euro

00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 1715 16 18 190

45

5

10

15

20

25

30

35

40

Tabelle 1: Aktuelle Commerzbank-Prognosen für die DAX-Dividenden-saison

Kurs in Euro

Dividende in Euro Summe in Mio. Euro

GJ 18 GJ 19e Prozent GJ 18 GJ 19e

adidas 286,80 3,35 3,80 1,32 666 739

Allianz 229,00 9,00 9,40 4,10 3.811 3.912

BASF 63,20 3,20 3,30 5,22 2.939 3.031

BMW 64,40 3,50 3,00 4,66 2.107 1.806

Bayer 77,20 2,80 2,80 3,63 2.611 2.751

Beiersdorf 104,80 0,70 0,70 0,67 355 328

Continental 104,10 4,75 3,50 3,36 950 700

Covestro 38,80 2,40 2,40 6,18 438 438

Daimler 42,60 3,25 0,90 2,11 3.477 963

Deutsche Bank 9,70 0,11 0,00 0,00 227 0

Deutsche Börse 153,70 2,70 3,00 1,95 495 550

Deutsche Post 33,00 1,15 1,15 3,49 1.419 1.419

Deutsche Telekom

15,40 0,70 0,60 3,89 3.320 2.845

E.ON 10,90 0,43 0,46 4,21 932 1.199

Fresenius 49,20 0,80 0,90 1,83 445 502

Fresenius Medical Care

73,80 1,17 1,30 1,76 359 390

Heidelberg-Cement

64,60 2,10 2,20 3,41 417 437

Henkel Vz. 94,20 1,85 2,00 2,12 798 863

Infineon 22,20 0,27 0,27 1,22 305 336

Linde 199,10 3,04 3,22 1,62 1.652 1.704

Lufthansa 15,10 0,80 0,80 5,31 380 380

Merck 120,90 1,25 1,30 1,08 162 168

MTU 278,60 2,85 3,30 1,18 – 170

Münchener Rück 277,40 9,25 10,00 3,60 1.342 1.406

RWE 33,00 0,70 0,80 2,42 430 492

SAP 125,40 1,50 1,50 1,20 1.790 1.790

Siemens 109,40 3,80 3,90 3,56 3.070 3.128

Volkswagen Vz. 167,40 4,86 6,56 3,92 2.419 3.271

Vonovia 52,70 1,44 1,57 2,98 746 851

Wirecard 142,90 0,20 0,29 0,20 20 36

DAX gesamt 38.179 36.606

Stand: 11. Februar 2020; Quelle: Commerzbank Dividendenschätzungen, Datastream

Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.Stand: Februar 2020; Quelle: Datastream, Commerzbank AG

Grafik 2: Deutsche Auftragseingänge weiter schwachDAX, Industrieproduktion, Auftragseingänge

indexiert: 2007 = 100

2019201720152013201120092007

Aufträge Produktion

40

180

DAX

60

80

100

120

140

160

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48 ideas 215 | 03 2020

«

» Anlageidee: Partizipieren Sie an der Entwicklung ausgewählter Einzelaktien

Nutzen Sie die Einschätzungen unserer

Experten und partizipieren Sie an der

Entwicklung ausgewählter Einzeltitel.

Ein Überblick über das gesamte Pro-

duktspektrum an Zertifikaten steht

Ihnen im Internet unter www.zertifikate.

commerzbank.de zur Verfügung.

COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES

Nicht nur Daimler, sondern die gesamte

deutsche Industrie leidet unter stetigem

Gegenwind. So lagen die deutschen

Auftragseingänge für Dezember 2 Pro-

zent unter dem Vormonat und 9 Prozent

unter dem Vorjahr (siehe Grafik 2). In

unserem Szenario benötigt der DAX nun

eine Trendwende bei den deutschen

Auftragseingängen, um seine starke

Rally fortsetzen zu können.

Zudem haben die deutschen Exporte

Richtung China zuletzt ihren beeindru-

ckenden Aufwärtstrend beendet: Sie

lagen in den vergangenen zwölf Monaten

nur noch 1 Prozent über dem Vorjahr.

Das Handelsabkommen könnte nun

einige chinesische Unternehmen zwin-

gen, Güter und Dienstleistungen aus

den USA statt aus Deutschland zu

beziehen.

Zudem belastet das Coronavirus den

Wachstumsausblick für China zumindest

für das erste und zweite Quartal 2020.

Daher bleibt der Ausblick für die DAX-

Unternehmensgewinne und Dividenden

recht durchwachsen.

Discount-Zertifikate

WKN Basiswert Cap Discount Max. Ren-dite p.a.

Bewertungstag Geld-/Briefkurs

CL1 DU9 Allianz 230,00 EUR 7,52 % 12,50 % 18.12.2020 207,92/208,01 EUR

CL1 DWX BASF 58,00 EUR 10,54 % 12,22 % 18.12.2020 52,58/52,60 EUR

CL1 D0T Covestro 36,50 EUR 14,22 % 11,27 % 18.12.2020 33,32/33,34 EUR

CU1 TW4 E.ON 10,70 EUR 10,67 % 9,45 % 18.12.2020 9,90/9,91 EUR

CL1 D1Z Lufthansa 14,50 EUR 11,19 % 21,42 % 18.12.2020 12,87/12,89 EUR

Capped Bonus-Zertifikate

WKN Basis-wert

Bonusle-vel/Cap

Barriere Bonus-rendite

p.a.

Abstand zur

Barriere

Bewer-tungstag

Geld-/Briefkurs

CU2 WUL Allianz 239,00 EUR 176,00 EUR 8,36 % 21,57 % 18.12.2020 3,28/3,41 EUR

CU3 XJ8 BASF 68,00 EUR 42,00 EUR 9,77 % 28,59 % 18.12.2020 62,75/62,80 EUR

CU2 LH6 Covestro 53,00 EUR 28,00 EUR 13,84 % 29,85 % 18.12.2020 46,03/46,08 EUR

CL1 9WT E.ON 11,60 EUR 8,60 EUR 9,37 % 22,61 % 18.12.2020 10,75/10,76 EUR

CL2 QP0 Lufthansa 15,20 EUR 9,00 EUR 13,36 % 34,79 % 18.12.2020 13,65/13,66 EUR

Faktor-Zertifikate

WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs

CJ8 J24 BASF Long 5 Unbegrenzt 2,10/2,11 EUR

CJ2 3S9 BASF Short –5 Unbegrenzt 4,49/4,50 EUR

CJ7 QYY Covestro Long 5 Unbegrenzt 1,79/1,80 EUR

CJ2 7CL Covestro Short –5 Unbegrenzt 2,60/2,62 EUR

CU4 1KA Lufthansa Long 5 Unbegrenzt 3,99/4,01 EUR

CJ2 7C5 Lufthansa Short –5 Unbegrenzt 1,82/1,83 EUR

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AGDie Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

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49ideas 215 | 03 2020

AKTIONEN & TERMINE

März 2020

Die wichtigsten Termine im Überblick

Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Tag Zeit Land Betreff

2. März 08.00 Importe und Exporte (Januar 2020)

08.00 Handelsbilanz (Januar 2020)

16.00 ISM-Einkaufsmanagerindex (Februar 2020)

3. März 11.00 Erzeugerpreise (Januar 2020)

4. März 09.55 Markit Composite Index (Februar 2020)

11.00 Einzelhandelsumsätze (Januar 2020)

6. März 14.30 Arbeitslosigkeit (Februar 2020)

21.00 Verbraucherkredite (Januar 2020)

9. März 10.30 sentix-Konjunkturindex (März 2020)

11. März 13.30 Verbraucherpreisindex (Februar 2020)

12. März 11.00 Industrieproduktion (Januar 2019)

13.45 EZB-Sitzung (Zinsentscheidung)

13. März 13.30 Import- und Exportpreise (Februar 2020)

16. März 13.30 Empire State Manufacturing Index (März 2020)

17. März 11.00 ZEW-Konjunkturerwartungen (März 2020)

18. März 11.00 Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) (Februar 2020)

19.00 Fed-Sitzung (Zinsentscheidung)

19. März Bank-of-Japan-Sitzung (Zinsentscheidung)

20. März 08.00 Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Februar 2020)

15.00 Absatz bestehender Häuser (Februar 2020)

24. März 15.00 Absatz neuer Eigenheime (Februar 2020)

25. März 09.00 Ifo-Geschäftsklimaindex (März 2020)

26. März 08.00 GfK-Konsumklimaindex (April 2020)

13.00 Bank-of-England-Sitzung (Zinsentscheidung)

30. März 11.00 Verbrauchervertrauen (März 2020)

31. März 15.45 Chicago Einkaufsmanagerindex (März 2020)

16.00 Verbrauchervertrauen (März 2020)

Unternehmenstermine

Tag Land Unternehmen Veranstaltung/Veröffentlichung

3. März Beiersdorf Geschäftsbericht 2019

5. März Henkel Berichterstattung 4. Quartal und Geschäftsjahr 2019

Hugo Boss Veröffentlichung der Ergebnisse des Gesamtjahrs 2019

Vonovia Geschäftsbericht 2019

Continental Jahrespressekonferenz

7. März Merck KGaA Jahrespressekonferenz

10. März Deutsche Post Geschäftsbericht 2019

uniper Geschäftsbericht 2019

11. März adidas Ergebnisse Gesamtjahr 2019

Hannover Rück

Bilanzpressekonferenz zum Jahres-abschluss 2019

Lanxess Ergebnisse Geschäftsjahr 2019

12. März RWE Entwicklung des Geschäftsjahrs 2019

13. März Fraport Ganzjahreszahlen 2019

17. März Leoni Bilanzpressekonferenz 2020

Volkswagen Jahrespressekonferenz 2020

18. März BMW Bilanzpressekonferenz 2020

20. März Deutsche Bank Geschäftsbericht 2019

25. März E.ON Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2019

Norma Group Veröffentlichung Jahresfinanzbericht 2019

26. März Aareal Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2019

27. März Erste Group Jahresfinanzbericht 2019

31. März Varta Jahresabschluss 2019

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50 ideas 215 | 03 2020

Die Politik will den Umstieg von Verbrennungs- auf Elektromo-

toren lieber heute als morgen. Das wird den Markt als Ganzes

belasten und die Wertschöpfung schmälern. Aber die erfahre-

nen deutschen Autobauer dürften ihren Marktanteil weitgehend

verteidigen, während vor allem die Zulieferer Federn lassen

werden. Darüber hinaus hat die Autobranche noch andere Bau-

stellen. Der US-Automarkt ist gesättigt und wegen der sich ver-

schlechternden Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands produzieren

deutsche Autobauer vermehrt im Ausland anstatt im Inland.

Commerzbank Analysen

Droht der Autobranche ein Stromschlag?

Politik will den ElektroantriebDer Absatz von E-Autos ist in den vergangenen Jahren auch

wegen großzügiger staatlicher Förderung gestiegen. Trotz-

dem lag ihr Anteil an den Neuzulassungen in Deutschland im

vergangenen Jahr nur bei 1,8 Prozent (siehe Grafik 1). In den

kommenden Jahren dürfte sich dieser Aufwärtstrend aller-

dings verstärken. Schließlich steigen die großen Hersteller

jetzt  verstärkt in diesen Markt ein. Und die Politik will den

Elektro antrieb.

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

Grafik 1: E-Autos sind noch keine Renner in DeutschlandElektroautos, Anteil an Neuwagenverkäufen und Pkw-Bestand

in Prozent

201920182017201620150,0

2,0

0,5

1,0

1,5

Stand: 17. Januar 2020; Quelle: KBA, Commerzbank Research

Neuzulassungen Bestand

Grafik 2: Der Motor ist das Herzstück der AutoindustrieWertschöpfungsanteile beim Auto

Zulieferer aus anderen Branchen

Autohersteller

Motor (Autohersteller)

Stand: 17. Januar 2020; Quelle: Destatis, Ifo, Commerzbank Research

Motor (Zulieferer aus anderen Branchen)

BERND WEIDENSTEINER

Volkswirtschaftliche Analyse,

Commerzbank

DR. MARCO WAGNER

Volkswirtschaftliche Analyse,

Commerzbank

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51ideas 215 | 03 2020

»

Europa sieht sich als Vorreiter der Umweltbewegung und will der

Welt zeigen, dass ein Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft

nach ökologischen Kriterien möglich ist. Bei der geforderten

Reduzierung des CO2-Ausstoßes steht auch die Automobil-

wirtschaft im Fokus. Schließlich fällt beim Straßenverkehr ein

beträchtlicher Teil der energiebezogenen Treibhausgasemis-

sionen an. In Deutschland liegt er bei reichlich einem Fünftel,

mit bis zuletzt steigender Tendenz. Darum steigt der Druck auf

die Automobilwirtschaft, ihre Fahrzeuge auf emissionsärmere

Antriebsarten umzustellen, wobei zumeist die Umstellung auf

Elektroantrieb favorisiert wird. Ähnliche Tendenzen gibt es in

anderen wichtigen Märkten:

• China will, dass 2025 ein Viertel aller neuen Pkw entweder

reine Elektroautos, Hybride oder Brennstoffzellenfahrzeuge

sind.

• In den USA geht der Druck von den Einzelstaaten aus. In Kalifor-

nien, das bei Emissionsstandards bisher von bundesstaatlichen

Regelungen abweichen konnte, muss der Anteil der Fahrzeuge

ohne Abgasausstoß bis 2025 auf etwa 8 Prozent steigen. Zwar

hat Präsident Trump diese Ausnahmegenehmigung einkassiert,

aber mehrere große Autohersteller haben sich zur freiwilligen

Einhaltung der kalifornischen Vorgaben verpflichtet.

Autoindustrie ist wichtigster Industriezweig DeutschlandsDas »Autoland« Deutschland steht dadurch vor großen Heraus-

forderungen. Schließlich ist die Automobilindustrie mit einem

Anteil von 3,3 Prozent an der gesamtwirtschaftlichen Brutto-

wertschöpfung eine der wichtigsten Branchen der deutschen

Wirtschaft. Dieser Wirtschaftszweig beschäftigt weit mehr als

800.000 Erwerbstätige, was knapp 2 Prozent der Erwerbstätigen

in Deutschland entspricht. Rechnet man die Zulieferer aus

anderen Branchen hinzu, dürfte der Wertschöpfungsanteil bei

6,6 Prozent liegen. Insgesamt sind schätzungsweise 1,7 Millionen

Erwerbstätige in Deutschland mit der Autobranche verbunden.

Berücksichtigt man darüber hinaus ausländische Automobile,

die ebenfalls zuvor in Deutschland hergestellte und exportierte

Vorleistungen enthalten, dürfte die Wertschöpfung – diese

Schätzung ist allerdings mit hoher Unsicherheit behaftet – bei

annähernd 8 Prozent liegen.

Der Motor ist das Herz der AutoindustrieEine wichtige Stütze der starken Marktstellung deutscher Auto-

firmen ist ihre Kompetenz im Motorenbau, die für die Konkur-

renz eine nicht zu unterschätzende Eintrittsbarriere darstellt.

Mit der Umstellung auf den Elektromotor droht diese Stütze

verloren zu gehen.

Zwar ist von einem Wechsel zum Elektroantrieb nicht die

gesamte Wertschöpfungskette betroffen. So bleibt beispiels-

weise die Karosserie davon weitgehend unberührt. Allerdings

wird es beim gesamten Antriebsstrang (Motor, Kupplung,

Getriebe, Antriebswelle) sowie der Abgasanlage starke Ände-

rungen geben bzw. sie werden sogar obsolet. Basierend auf

Daten einer Studie des Ifo-Instituts steht allein die Herstellung

des Motors für gut ein Viertel der Wertschöpfung der Autobauer

und ihrer Zulieferer aus anderen Branchen (siehe Grafik 2).

Demnach trägt allein die Motorenherstellung 1,8 Prozent zur

gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung bei, dem die

weiteren Komponenten des Antriebsstrangs sowie die Abgas-

anlage hinzuzurechnen sind.

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

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»

52 ideas 215 | 03 2020

Autohersteller können sich anpassenWenn die Produktionsstruktur einer derart wichtigen Branche

wie der Autoindustrie umgestellt wird, erhöht sich sicherlich erst

einmal der Investitionsbedarf. Langfristig wird aber Wertschöp-

fung verloren gehen. Denn bei den Autoherstellern dürften durch

den Ersatz des Verbrennungsmotors durch eine unkompliziertere

Maschine – den Elektromotor – zahlreiche Arbeitsschritte wegfal-

len, der Personalbedarf in der Produktion sinkt. Der notwendige

Personalabbau dürfte in erster Linie mithilfe der natürlichen

Fluktuation stattfinden, zumal der Umstellungsprozess sich über

viele Jahre hinziehen dürfte. Zudem dürften die großen Hersteller

die Beschäftigung ihrer eigenen Mitarbeiter dadurch zu sichern

versuchen – ein Punkt, auf den auch die Politik drängen wird –,

dass sie Teile der an Zulieferer ausgelagerten Produktion wieder

ins eigene Haus holen.

Zulieferer stehen stärker unter Druck Dies vergrößert die Probleme der Zulieferer, die von der Umstel-

lung auf den Elektromotor ohnehin besonders betroffen sind.

Bei auf den Antriebsstrang spezialisierten Zulieferern ist der

Druck naturgemäß am größten. Hier werden sich wohl die

umfangreichsten Auswirkungen auf Produktion und Beschäf-

tigung ergeben und zahlreiche vergleichsweise gut bezahlte

Facharbeiterjobs verloren gehen. Breit aufgestellte Zulieferer

werden ihr Portfolio dagegen entsprechend anpassen und ihr

Engagement bei Verbrennungsmotoren zurückfahren.

Batterien werden wohl eher woanders produziertHoffnungen, dass dies zu einem beträchtlichen Teil durch den

Aufbau einer inländischen Batteriefertigung aufgefangen wer-

den kann, erscheinen optimistisch. Schließlich ist Deutschland

verglichen mit seiner Stellung im Motorenbau in der Batterie-

fertigung ein klarer Nachzügler. Vor allem asiatische Hersteller

sind hier weit enteilt; die Eintrittsbarrieren für dieses Segment

sind daher bereits hoch. Der hohe Wertschöpfungsanteil von

Rohstoffen wie Lithium bei Batterien machen diese wohl eher

zu einer Ware, die man vom günstigsten Anbieter zukauft und

nicht selbst produziert.

Auch Rom wurde nicht an einem Tag elektrifiziertOhne Frage befindet sich die Automobilindustrie im Wandel.

Allerdings wird der Übergang vom Verbrennungsmotor hin zum

Elektroantrieb kein disruptiver Bruch der Technologie, sondern

ein gleitender Prozess sein, der sich über viele Jahre hinziehen

dürfte. Darüber hinaus wird man bei schweren Lkw auch lang-

fristig auf den Verbrennungsmotor angewiesen sein.

Für einen allmählichen Übergang sprechen auch sich abzeich-

nende Probleme bei der Infrastruktur. In der öffentlichen Debatte

wird zuweilen der Zeit- und Investitionsbedarf für eine Ertüchti-

gung des Stromnetzes unterschätzt, um es Millionen E-Autos zu

ermöglichen, an die Steckdose zu gehen. Der Aufbau der nötigen

Netzinfrastruktur könnte zumindest in westlichen Industrielän-

dern durch langwierige Planungs- und Genehmigungsprozesse

längere Zeit auf sich warten lassen. Die sich daraus ergebenden

Probleme dürften die Nachfrage nach E-Autos bremsen.

Autobranche hat viele BaustellenTrotz des Drängens der Politik ist es keineswegs sicher, dass sich

der Elektroantrieb langfristig durchsetzen wird. Viele Autobauer

müssen daher wohl mehrgleisig fahren: Neben der kostenintensi-

ven Einführung von E-Motoren dürfte weiterhin in Verbrennungs-

motoren (und eventuell synthetische Treibstoffe) oder vielleicht in

Wasserstoffantriebe investiert werden. Dieses mehrspurige Vor-

gehen ist allerdings teuer und wird die Gewinnmargen drücken.

Zudem muss sich die deutsche Autoindustrie in den kommenden

Jahren weiteren Herausforderung stellen:

• Der globale Automarkt kühlt sich ab. In den USA ist kein

Volumenwachstum mehr zu erwarten. In China sind die Zeiten

starken Wachstums von bis zu 20 Prozent wohl vorerst vorbei,

seit 2017 ist der Automarkt dort rückläufig.

• Schwindende Standortqualität Deutschlands: Die Wettbe-

werbsfähigkeit des Standorts Deutschland hat sich in den

vergangenen zehn Jahren spürbar verschlechtert, was unter

Stand: 17. Januar 2020; Quelle: VDA, Commerzbank Research

Grafik 3: Deutsche Autobauer produzieren mehr und mehr im Ausland

in 1.000 Einheiten

201920182015 2016 2017201420132012

Deutschland Europa (ohne Deutschland)

700

800

900

1.300

1.200

1.100

1.000

1.400

1.500

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

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«

53ideas 215 | 03 2020

anderem Weltbankdaten zeigen. Das

erklärt teilweise, dass deutsche Auto-

bauer zusehends in europäischen Nach-

barländern investieren und ihre Produk-

tion dorthin verlagern (siehe Grafik 3).

• Technischer Fortschritt verändert Anfor-

derungen an Mitarbeiter: Das Produkt

»Auto« unterliegt unabhängig von der

Antriebsart einem raschen technischen

Fortschritt, was sich im zunehmenden

Einsatz von computergesteuerten

Assistenzsystemen oder in der Vernet-

zung von Autos (für Kommunikation,

Notrufe oder Wartungsangelegenhei-

ten) zeigt. Dies schafft zwar neue Stel-

len für hochqualifiziertes Personal wie

Programmierer. Dieser Personalaufbau

wird aber teilweise an anderen Orten

stattfinden und auch andere Qualifi-

kationserfordernisse stellen. Dadurch

könnten regionale Probleme verschärft

werden, die durch Personalabbau bei

Motorenzulieferern entstehen.

Ein Trumpf bleibtDie hoffnungsvolle Botschaft ist indes,

dass die Kernkompetenz der deutschen

Autofirmen nicht allein der Motorenbau

ist, sondern ebenso die qualitativ hoch-

wertige Massenproduktion und das Ver-

ständnis der komplexen Regulierung im

hochsensiblen Bereich der Verkehrssicher-

heit. Diese Vorteile werden die Autofirmen

durch einen Wechsel der Antriebsart

kaum verlieren. Auch in anderen Berei-

chen wie Produktdesign und der Weiter-

entwicklung des Interieurs sind deutsche

Autobauer weiterhin maßgebend. Diese

Gründe sprechen trotz der sich stellen-

den Herausforderungen dafür, dass deut-

sche Automobilhersteller ihren Markt-

anteil wohl vorerst weitgehend verteidi-

gen werden. Klar ist aber auch, dass der

Automarkt langfristig eher schrumpfen

und an gesamtwirtschaftlicher Bedeu-

tung verlieren wird.

Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf Automobilhersteller

Nutzen Sie die Einschätzungen unserer

Experten und partizipieren Sie an der

Entwicklung deutscher Automobilher-

steller. Ganz gleich, ob Sie mit Hebel-

produkten auf schnelle und kurzfristige

Marktveränderungen setzen möchten

oder mit Anlageprodukten eine intel-

ligente Alternative zum reinen Aktien-

investment suchen, bei der Commerz-

bank werden Sie fündig. Ein Überblick

über das gesamte Produktspektrum an

Zertifikaten steht Ihnen im Internet unter

www.zertifikate.commerzbank.de zur

Verfügung.

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

Discount-Zertifikate

WKN Basiswert Cap Discount Max. Ren-dite p.a.

Bewertungs-tag

Geld-/Briefkurs

CJ8 UAE BMW 71,00 EUR 5,40 % 25,64 % 18.12.2020 58,34/58,36 EUR

CL1 DXM BMW 56,00 EUR 14,85 % 7,80 % 18.12.2020 52,51/52,53 EUR

CJ8 C5V Daimler 35,50 EUR 17,48 % 7,45 % 18.12.2020 33,38/33,40 EUR

CJ8 AEM Daimler 45,00 EUR 6,01 % 23,31 % 18.12.2020 38,01/38,03 EUR

CL1 N2D Volkswagen Vz. 195,00 EUR 4,85 % 35,25 % 18.12.2020 150,35/150,39 EUR

CJ8 AHM Volkswagen Vz. 145,00 EUR 15,14 % 9,55 % 18.12.2020 134,11/134,17 EUR

BEST Turbo-Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis/ Knock-Out- Barriere

Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs

CU7 CDM BMW Call 46,77 EUR 4,1 Unbegrenzt 1,49/1,50 EUR

CL0 VN5 BMW Put 75,72 EUR 4,3 Unbegrenzt 1,41/1,42 EUR

CU9 ZGX Daimler Call 34,75 EUR 6,9 Unbegrenzt 0,58/0,59 EUR

CL0 VTR Daimler Put 50,66 EUR 3,9 Unbegrenzt 1,02/1,03 EUR

CU8 K3Y Volkswagen Vz. Call 139,25 EUR 8,3 Unbegrenzt 1,90/1,91 EUR

CU7 9YB Volkswagen Vz. Put 201,91 EUR 3,6 Unbegrenzt 4,37/4,38 EUR

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AGDie Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

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54 ideas 215 | 03 2020

Der Markt preist im Hinblick auf die US-Präsidentschaftswahlen

geringe Risiken ein. Allerdings dürfte es noch zu früh sein, dieses

Ereignis als Non-Event abzustempeln.

Größere Schocks sind notwendig für größere Wechselkurs-bewegungenDer Rückgang der Wechselkursvolatilitäten in den vergangenen

Jahren ist aus unserer Sicht strukturell bedingt und muss damit

wohl vorerst als neue Normalität angesehen werden. So stellen

wir fest, dass der Anpassungsbedarf zum einen deshalb geringer

ist, da sich die relativen Fundamentaldaten weniger stark ändern

(Geldpolitik ist eingeschränkt und Konjunkturzyklen sind zuneh-

mend synchron), und zum anderen, da geringere Wechselkurs-

bewegungen notwendig sind, um Marktgleichgewichte wieder

herzustellen (Wechselkurse überschießen weniger). Doch das

heißt nicht, dass extreme Wechselkursbewegungen nicht mehr

auftreten können. Vielmehr muss der wirtschaftliche Schock nur

weitaus größer sein, als es früher der Fall war, um diese auszulösen.

Die Krise der türkischen Lira im Jahr 2018, aber auch die ver-

gleichsweise starken Schwankungen in den Britischen- Pfund-

Wechselkursen im vergangenen Jahr sind gute Beispiele dafür,

dass der zu befürchtende wirtschaftliche Einschnitt nur groß

genug sein muss, damit die Wechselkursvolatilität deutlich

Commerzbank Analysen

Unterschätzt der Markt das Risiko der US-Präsidentschaftswahlen?

anspringt. Im Falle der Türkei war es die Sorge um die Unabhän-

gigkeit der Notenbank und daraus resultierend vor einem Aus-

ufern der Inflation. Im Falle des Vereinigten Königreichs besteht

die Angst vor einem Zusammenbruch des Freihandels zwischen

ihm und der EU im Zuge des Brexits.

Der Markt unterschätzt sowohl Trump ...In dieser Hinsicht verwundert momentan vor allem eines: Die

niedrige implizite Volatilität in den US-Dollar-Wechselkursen

im Hinblick auf die US-Präsidentschaftswahlen in diesem Jahr

(siehe Grafik 1). Die gefallene Volatilität deutet darauf hin, dass

der Markt dieses Ereignis derzeit als Non-Event einstuft. Der

naheliegendste Grund hierfür ist, dass erwartet wird, dass US- Präsident Donald Trump wiedergewählt wird. Im Normalfall

Stand: Februar 2020; Quelle: Commerzbank AG

Grafik 1: Implizite Volatilität des Wechselkurses Euro/US-DollarTenor ein Jahr, annualisiert

in Prozent

202020182016201420123

15

5

7

9

11

13

THU LAN NGUYEN

Devisenanalyse, Commerzbank

COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN

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55ideas 215 | 03 2020

würde ich der Annahme zustimmen,

dass politische Kontinuität neutral für

den Wechselkurs ist. Doch bei Trump

kann man das durchaus anders sehen.

Insbesondere seine stetigen Attacken

auf die US-Notenbank sollten zu denken

geben. Sofern er diese Attacken fort-

setzt, wovon bei seiner Wiederwahl aus-

zugehen wäre, könnten die Befürchtun-

gen am Markt größer werden, dass er

seinen Worten irgendwann Taten folgen

lässt. Mit seiner jüngsten Nominierung

für das Board of Governors der Fed, die

umstrittene Ökonomin Judy Shelton, hat

Trump eigentlich bereits offen gezeigt,

dass er seinen Einfluss auf die US-Geld-

politik geltend machen will.

... als auch den demokratischen GegenkandidatenAuch dürfte es noch zu früh sein, Trumps

Gegenkandidaten abzuschreiben.

Momentan ist noch unklar, wen die

Demokraten überhaupt ins Feld schicken

werden. In den aktuellen Umfragen

haben zwei Kandidaten die Nase vorn:

Joe Biden und Bernie Sanders.

Biden werden wegen seiner zentristi-

schen Orientierung allgemein gute

Chancen im direkten Kampf gegen

Trump eingeräumt. Der dem linken Flügel

angehörige Sanders könnte dagegen auf

eine stärkere Mobilisierung seiner enthu-

siastischen Anhänger bauen. Im Falle,

dass sich ein Sieg von Sanders gegen

Trump abzeichnet, könnte die Unsicher-

heit deutlich steigen, da er eine zu Trump

zum Teil sehr konträre Politik befürwortet

und das Potenzial für tiefgreifendere

wirtschaftliche Veränderungen beson-

ders groß wäre. Die Auswahl des demo-

kratischen Kandidaten könnte insofern

die Spannung noch einmal deutlich erhö-

hen und für einen Stimmungsumschwung

am Markt sorgen.

COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN

Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf den Euro/US-Dollar-Wechselkurs

Sie möchten von der künftigen Wertent-

wicklung des Euro/US-Dollar-Wechsel-

kurses profitieren? Mit Optionsscheinen

und Zertifikaten der Commerzbank haben

Sie die Möglichkeit, überproportional an

Kursveränderungen zu partizipieren. Ein

Überblick über das gesamte Spektrum

an Produkten auf Währungen steht

Ihnen im Internet unter www.zertifikate.

commerzbank.de zur Verfügung.

Faktor-Zertifikate

WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs

CU2 XLN EUR/USD Long 1 Unbegrenzt 9,47/9,48 EUR

CU2 XLR EUR/USD Long 5 Unbegrenzt 7,59/7,66 EUR

CU2 XLS EUR/USD Long 10 Unbegrenzt 5,53/5,64 EUR

CU5 4YT EUR/USD Short –1 Unbegrenzt 10,29/10,32 EUR

CU5 4YQ EUR/USD Short –5 Unbegrenzt 11,57/11,69 EUR

CU5 4YP EUR/USD Short –10 Unbegrenzt 13,13/13,39 EUR

BEST Turbo-Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-Barriere

Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs

CU8 4MR EUR/USD Call 0,8559 USD 4,8 Unbegrenzt 20,89/20,90 EUR

CL2 4MN EUR/USD Call 0,9707 USD 9,7 Unbegrenzt 10,29/10,30 EUR

CL2 4ML EUR/USD Put 1,3466 USD 4,1 Unbegrenzt 24,50/24,52 EUR

CL2 4MM EUR/USD Put 1,1872 USD 10,2 Unbegrenzt 9,78/9,79 EUR

Stand: 24. Februar 2020; Quelle: Commerzbank AGDie Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

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56 ideas 215 | 03 2020

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und Aktienanleihen

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Knock-Out-Produkte

Optionsscheine

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• ideas-Magazin: Das monatliche Magazin für Optionsscheine, Zertifikate

und Aktienanleihen. Informieren Sie sich über aktuelle Trends am

Derivate-Markt mit Experteninterviews, Technischen Analysen, Aktien-,

Währungs- und Rohstoffstrategien, Wissensbeiträgen sowie nützlichen

Praxistipps rund um den Handel mit strukturierten Produkten.

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• ideasdaily: Mit dem täglichen Newsletter erhalten Sie vor Börsenöffnung

alle handels relevanten Informationen für den aktuellen Tag. Von chart-

technischen Analysen bis hin zu aktuellen Trends und Anlageideen.

• ideas-Webinar: Unter dem Motto »Märkte, Strategien, Investments«

präsentieren Ihnen die Experten der Commerzbank das Format

ideas-Webinar. Mit diesem Newsletter erhalten Sie Neuigkeiten,

Termine und Wissenswertes zur ideas-Webinar-Reihe bequem

per E-Mail.

• Intraday Knock-Out-Produkte: Ad hoc informiert – Mit dem Newsletter

»Intraday Knock-Out-Produkte« werden Sie täglich über unsere neues-

ten Intraday-Emissionen informiert. Immer aktuell mit dem heißesten

Hebel emittieren wir mehrmals am Tag neue Knock-Out-Produkte auf

verschiedene Basiswerte.

Broschüren

• Aktienanleihen: Aktienanleihen punkten mit einer über dem aktuellen

Niveau liegenden Verzinsung. Die Rückzahlung der Anleihen ist im

Gegenzug von der Kursentwicklung des zugrunde liegenden Basis-

werts abhängig und erfolgt entweder durch Lieferung von Aktien

oder in Euro.

• Bonus-Zertifikate: Bonus-Zertifikate ermöglichen Anlegern eine attrak-

tive Ertragschance in seitwärts tendierenden Märkten bei gleichzeitiger

Teilnahme an positiven Kurs entwicklungen.

• Das 1x1 der Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen: Ideal

für den Einstieg in die Welt der Zertifikate gibt die Basisbroschüre

einen umfassenden Überblick über die Funk tionsweisen und Einsatz-

möglichkeiten der wichtigsten Anlage- und Hebelprodukte der

Commerzbank.

• Discount-Zertifikate: Discount-Zertifikate ermöglichen dem Anleger,

einen Basiswert mit einem Abschlag (Discount) zu kaufen. Im Gegen-

zug partizipiert der Anleger nur an Kurssteigerungen bis zu einem

festge legten Cap.

• Faktor-Zertifikate: Mit Faktor-Zertifikaten partizipieren Anleger mit

einem festen Hebel an der Entwicklung ausgewählter Basiswerte. Die

Zertifikate haben eine unbegrenzte Laufzeit und bieten die Möglichkeit,

sowohl auf steigende als auch fallende Kurse zu setzen.

• Knock-Out-Produkte: Mit Knock-Out-Produkten haben Anleger die

Möglichkeit, an steigenden oder fallenden Kursen überproportional

zu partizipieren. Sie können mit fester oder unbegrenzter Laufzeit

ausgestattet sein.

• Optionsscheine: Mit Optionsscheinen können Anleger auf steigende

oder fallende Kurse spekulieren. Sie bieten aufgrund einer Hebel-

wirkung überproportionale Gewinnchancen und sind mit einer festen

Laufzeit ausgestattet.

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58 ideas 215 | 03 2020

SERVICE | IMPRESSUM & RECHTLICHES

ImpressumHerausgeber Commerzbank AG

Equity Markets & Commodities

Mainzer Landstraße 153

60327 Frankfurt am Main

E-Mail [email protected]

Telefon 069 136-47845

Telefax 069 136-47595

Verantwortlich (Redaktion & Koordination) Anja Weingärtner

Redaktionsteam dieser Ausgabe Daniel Briesemann, Ralf Fayad, Andreas

Hürkamp, Petra von Kerssenbrock,

Barbara Lambrecht, Achim Matzke,

Thu Lan Nguyen, Stefan Schöppner,

Dr. Marco Wagner, Bernd Weidensteiner,

Anja Weingärtner, Andreas Wex,

Anouch Alexander Wilhelms

Redaktionsschluss 24. Februar 2020

Umsetzung, Druck und Design ACM Unternehmensgruppe

65205 Wiesbaden-Nordenstadt

www.acmedien.de

Grafische Leitung: J. Dreizehnter-Ringer

Bildnachweis iStock (S. 4–7 oben, 8/9, 10/11, 12/13,

24/25, 31–34, 37/38, 46/48, 54/55),

Griesch/Heller/Finanzen Verlag (S. 5),

Paul John Roberts, 2020 (S. 6), Fotolia

(S. 7 unten, 20–23, 28/29, 45 oben links,

51–53), C H von Pexels (S. 7 rechts), Börse

Stuttgart (S. 27), Valeria Boltneva von

Pexels (S. 39), Adobe Stock (S. 41/44),

Veer (S. 42/43, 49), jkpictressions/photo-

case.de (S. 45 oben Mitte), Frank Brehm/

photocase.de (S.45 oben rechts),

Masterfile (S. 56/57)

ideas erscheint als Werbung des

Bereichs Equity Markets & Commodities

der Commerzbank einmal monatlich.

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wünsche benutzen Sie bitte den Bestell-

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Diese Information ist als Werbung im Sinne des Wert-papierhandelsgesetzes und der EU-Prospektverordnung anzusehen. Das heißt, sie genügt nicht allen Anforderun-gen für Finanzanalysen und für die Commerzbank AG oder ihre Mitarbeiter besteht kein gesetzliches Verbot, vor Veröffentlichung der Information in den darin genannten Wertpapierprodukten zu handeln.Die hier wiedergegebenen Informationen und Wertungen (»Information«) sind ausschließlich für Kunden der Commerzbank AG in Kontinentaleuropa bestimmt. Insbe-sondere ist die Information nicht für Kunden oder andere Personen mit Sitz oder Wohnsitz in Großbritannien, den USA, in Kanada oder Asien bestimmt und darf nicht an diese Personen weitergegeben bzw. in diese Länder eingeführt oder dort verbreitet werden.Nicht namentlich gezeichnete Beiträge stammen aus der Redaktion. Diese behält sich vor, Autorenbeiträge zu bearbeiten. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informa-tionen wurden sorgfältig zusammengestellt. Wesentliche Informationsquellen für diese Ausarbeitung sind Informa-tionen, die die Commerzbank AG für zuverlässig erachtet. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung.Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisie-rung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht fest-gelegt worden.Bei Briefen an die Redaktion wird das Recht zur – auch auszugsweisen – Veröffentlichung vorausgesetzt.Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist der Bereich Equity Markets & Commodities der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, bzw. etwaig in der Ausarbeitung genannte Konzerngesellschaften verantwortlich.Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informations-zwecken und stellt weder eine individuelle Anlageemp-fehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbstständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung.Die genannten Finanzinstrumente werden lediglich in Kurzform beschrieben. Eine Anlageentscheidung sollte nur auf der Grundlage der Informationen in den End-gültigen Bedingungen und den darin enthaltenen allein maßgeblichen vollständigen Emissionsbedingungen getroffen werden. Die Endgültigen Bedingungen sind im Zusammenhang mit dem jeweils zugehörigen Basispros-pekt zu lesen und können zusammen mit dem Basispros-pekt unter Angabe der WKN bei der Commerzbank AG, GS-MO, 2.1.5 New Issue and SSD Services, Neue Börsen-straße 1, 60487 Frankfurt am Main, angefordert werden.Die Commerzbank AG erhält für den Vertrieb der genann-ten Wertpapiere den Ausgabeaufschlag und/oder Ver-triebs-/Vertriebsfolgeprovisionen von der Fondsgesell-schaft oder Emittentin bzw. erzielt als Emittentin oder Verkäuferin eigene Erträge. In der Konditionengestaltung ist eine Marge der Bank enthalten, die neben dem Auf-wand für die Strukturierung und Absicherung den Ertrag der Bank abdeckt.Beim Erwerb, der Veräußerung und der Verwahrung von Finanzprodukten fallen für den Anleger Kosten an. Wei-tere Informationen zu den entsprechenden Transaktions-kosten und zur Höhe des Depotentgelts erhalten Anleger bei ihrer Bank oder Sparkasse.Die Commerzbank AG ist nicht dazu verpflichtet, diese Publikation zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergän-zen oder deren Empfänger auf andere Weise zu infor-mieren, wenn sich ein in dieser Publikation genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme,

Schätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird.Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag eines in dieser Publikation genannten Finanzinstruments oder dessen Emittenten kann daher nicht übernommen werden. Die Commerzbank AG, ihre Geschäftsleitungsorgane, leiten-den Angestellten oder Mitarbeiter übernehmen keinerlei Haftung für Schäden, die gegebenenfalls aus der Verwen-dung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise entstehen. Die Commerzbank AG kann auf eigene Rechnung mit Kunden Geschäfte in diesen Finanzinstru-menten tätigen oder als Market Maker für diese agieren, Investmentbanking-Dienstleistungen für diese Emittenten erbringen oder solche anbieten.Mögliche Interessenkonflikte:Offenlegung möglicher Interessenkonflikte der Commerz-bank AG, ihrer Tochtergesellschaften, verbundener Unter-nehmen (»Commerzbank«) und Mitarbeiter in Bezug auf die Emittenten oder Finanzinstrumente, die in diesem Dokument analysiert werden, zum Ende des dem Veröf-fentlichungszeitpunkt dieses Dokuments vorangegange-nen Monats*:4. Die Commerzbank agiert für Merck KGaA als Designated Sponsor, Broker und/oder Berater. 5. Die Commerzbank hat mit Merck KGaA eine Vereinba-rung zur Erstellung der Finanzanalyse getroffen. 7. Die Commerzbank hat innerhalb der letzten zwölf Monate als Manager oder Co-Manager für HOCHTIEF AG, für Merck KGaA und für Orange SA eine Emission von Finanzinstrumenten durchgeführt. 8. Die Commerzbank hat innerhalb der letzten zwölf Monate Investmentbanking-Dienstleistungen für HOCH-TIEF AG, für Merck KGaA und für Orange SA erbracht oder vereinbart, solche zu erbringen, für die sie Einkünfte erhalten hat bzw. wird.Für Angaben zu den in Kompendien genannten Unter-nehmen bzw. den von den Analysten der Commerzbank analysierten Unternehmen folgen Sie bitte diesem Link: https://commerzbank.bluematrix.com/sellside/ Disclosures.action*Die Aktualisierung dieser Informationen kann bis zu zehn Tage nach Monatsende erfordern.Als Universalbank kann die Commerzbank AG oder eine andere Gesellschaft der Commerzbank-Gruppe mit Emit-tenten von in der Information genannten Wertpapieren in einer umfassenden Geschäftsverbindung stehen (zum Beispiel Dienstleistungen im Investmentbanking; Kredit-geschäfte). Sie kann hierbei in Besitz von Erkenntnissen gelangen, die in der Information nicht berücksichtigt sind. Ebenso können die Commerzbank AG, eine andere Gesellschaft der Commerzbank-Gruppe oder Kunden der Commerzbank AG Geschäfte in oder mit Bezug auf die hier angesprochenen Wertpapiere getätigt haben.Die Commerzbank AG unterliegt der Aufsicht der Bundes anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Straße 108, 53117 Bonn und Marie-Curie- Straße 24–28, 60439 Frankfurt, und der Europäi-schen Zen tralbank, Sonnemannstraße 20, 60314 Frank-furt am Main.DAX® ist eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. Alle weiteren verwendeten Indizes sind Eigentum des jeweiligen Indexsponsors. Deren Benutzung ist der Commerzbank AG und deren Konzerngesellschaften durch einen Lizenzvertrag gestattet worden.© Commerzbank AG, Frankfurt am Main.Die in ideas veröffentlichten Beiträge sind urheberrecht-lich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Zertifikatehaus des JahresBereits zum dritten Mal ausgezeichnet für Produktvielfalt, vorbildliches Market Making und Innovationsfähigkeit

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