Anonymisierte Bewerbungsverfahren

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Anonymisierte Bewerbungsverfahren Anhörung des Haushalts- und Finanzausschusses der Bremischen Bürgerschaft Bremen, 13. September 2013 Prof. Dr. Martina Eckert Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW

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Anonymisierte Bewerbungsverfahren Anhörung des Haushalts- und Finanzausschusses der Bremischen Bürgerschaft Bremen, 13. September 2013 Prof. Dr. Martina Eckert Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW. Funktionsebenen Anonymisierter Bewerbungsverfahren. Zentrale Zielsetzung - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Anonymisierte Bewerbungsverfahren

Anonymisierte BewerbungsverfahrenAnhörung des Haushalts- und Finanzausschusses der Bremischen BürgerschaftBremen, 13. September 2013

Prof. Dr. Martina EckertFachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW

Page 2: Anonymisierte Bewerbungsverfahren

Zentrale Zielsetzung Strukturelle Aspekte Allgemeingültigkeit Antagonistische ProzesseAufforderungscharakter Außenwirkung

Funktionsebenen Anonymisierter Bewerbungsverfahren

Page 3: Anonymisierte Bewerbungsverfahren

Zentrale Zielsetzung: Diskriminierung minimieren

Struktur: Standardisierung

Allgemeingültigkeit: trennscharfe Personalentscheidungen treffen

Antagonistische Prozesse: spezifische Zielgruppen fördern

Aufforderungscharakter: motivieren und binden

Außenwirkung: das Verwaltungsimage positivieren

Funktionsebenen Anonymisierter Bewerbungsverfahren

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Zentrale Zielsetzung

Wirkung lässt sich empirisch bestätigen

eher Verzerrungsprozesse als bewusste Diskriminierung

Betonung von „Antidiskriminierung“ als Ziel führt häufig zur Abwehr des Verfahrens

Verfahren verhindert im ersten Schritt rigoros Verzerrungs-prozesse

Diskriminierung minimieren

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Standardisierung des Verfahren ist ressourcensparend

Standardisierung verlangsamt subjektive Deutungsprozesse

wichtig: Standardisierung der Arbeitsschritte bedeutet nicht Automatisierung bei der inhaltlichen Ausrichtung

Strukturelle Aspekte

Exkurs: es gibt verschiedene Verfahren zur Anonymisierung: Schwärzen, Übertragen der Bewerber/innendaten in eine Systematik durch ein Neutrale Stelle, Anonymisierung durch den Bewerber/die Bewerberin anhand von Erhebungsbögen/

Onlineerhebung. Letztere bietet die größten Vorteile für die operative und konzeptionelle Seite.

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auch bei Positionen, die eine höhere Qualifikation erfordern, ist das Verfahren grundsätzlich einsetzbar

die Prognosequalität ist davon abhängig, wie genau das Kompetenzprofil in die Erhebungsinstrumente einfließen

kann

bei kleiner Bewerberzahl mit hoher Heterogenität ist die Tauglichkeit eingeschränkt

wenn davon ausgegangen wird, dass aus dem Werdegang der Bewerber relevante Schlüsselkompetenzen abgeleitet werden können, sollten die Indikatoren zuvor erörtert

werden

Trennscharfe Personalentscheidungen treffen

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Förderung bedeutet häufig, dass man die besonderen Profile der Bewerberinnen und Bewerber frühzeitig kennen muss –

das widerspricht der Anonymisierung

strukturelle Disparitäten lassen sich durch das Verfahren nicht beheben

mögliche Lösung: vor dem Verfahren Kompetenzprofile hinsichtlich möglicher Benachteiligung überprüfen,

gewichten oder sukzessiv vorgehen

gesetzlich vorgesehene Nachsteuerung als „Gleichstellungs- und Förderelement“

Spezifische Zielgruppen fördern

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die Einführung des Verfahrens löst in der Behörde einen fruchtbaren Dialog - und damit Sensibilisierung - aus

implizite Erfahrung wird durch die formale Umsetzung expliziert

Bewerberanzahl wird gesteigert, weil Bewerberinnen und Bewerber Unparteilichkeit erwarten

die Auseinandersetzung mit den im Erhebungsbogen systemati- sierten Informationen präzisiert die Erwartungen und bindet

bereits in der Bewerbungsphase

Motivieren und Binden

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die Institution präsentiert sich glaubwürdig als offen (Teilhabe und Gleichstellung)

Anonymisierte Bewerbungsverfahren sind die logische Fortsetzung weiterer Bemühungen , die auf Gleichstellung und Teilhabe ausgerichtet sind (Fördermaßnahmen und Kampagnen)

positiver Einfluss auf Corporate Identity (Marke!)

Imagesteigerung

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das Verfahren hat zahlreiche positive Effekte im operativen Bereich und für die Außenwirkung und bietet mehr als die alleinige Fokussierung auf den Antidiskriminierungseffekts

das Verfahren engt den Deutungsrahmen – nicht den Einfluss - von Personalverantwortlichen ein, was die spontane Akzeptanz

einschränken kann. Der Prozess profitiert von Steuerung und Schulung.

das Anonymisierte Bewerbungsverfahren ist kein Allheilmittel, sondern Teil eine Bündels von Maßnahmen für mehr Gleichstellung und Teilhabe. Es muss mit den anderen Bemühungen verschränkt werden.

Fazit

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Prof. Dr. Martina EckertDiplom-PsychologinFachhochschule für öffentliche Verwaltung NRWStudienort DortmundHauert 944227 DortmundFon 0231-97 61 73 40mobil 0151 52 41 56 80