Ansprechpartner: Dr. Mattias Rupp; Dr. Hans-Gerhard Michiels, FVA, Abteilung Waldnaturschutz Was ist...
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Ansprechpartner:Dr. Mattias Rupp; Dr. Hans-Gerhard Michiels,FVA, Abteilung Waldnaturschutz
Was ist ein „anthropo-
gener lichter Wald“?
Lichter Wald anthropogen aufgelichtet•Forstwirtschaft (Bau-, Feuerholz, Holzhandel, …)•Holzverbrauchende Gewerbe (Glaser, Gerber, Schindler, Köhler, …)•Landwirtschaft (Waldfeldbau, Beweidung, Streurechen, Zeitlerei)
Lichter Wald anthropogen angepflanzt•Unterstützung der Landwirtschaft (Agroforstsysteme, Laubheugewinnung, Erosionsschutz, …)•Landesverschönerung (Bewegung zur Gestaltung der Landschaft & Begegnung der Holznot vom 16.-19. Jh.)•Bekämpfung der Holznot
Wo stehen wir?
1. Rechtlicher SchutzAnthropogene lichte Wälder sind teils:• NSGs, LSGs• flächenhafte Naturdenkmale & Kulturdenkmale
2. Erfassung und Zielvorgaben zur Pflege (im Staatswald):• Managementpläne• Erhalt alter Kulturrassen, Landnutzungstätigkeiten &
Kulturlandschaften
Wohin wollen wir?
Warum ist das Ziel 4 wichtig?
Erhaltungsauftrag:•Viele Rote-Liste-Arten in lichten Wäldern•Verinselung der Restflächen stoppen•Minderung der Biotopqualität stoppen•Bewahren der naturraumtypischen Arten- & Genpools•Bewahren des Natur- und Kulturerbes
Wie soll das Ziel 4 erreicht
werden?
Lichtwaldtypen erarbeiten, dann:•Flächenbilanz erstellen•Aktionsräume priorisieren
Typinterne Priorisierung:•Biotoptraditionen vorhanden bei Mittel-, Nieder-, Weidewäldern•Flächengröße•Gefährdungen, geschützten Arten, Strukturen•Ökonomische Parameter zu Pflegeaufwand & Erlösen
Abb. 1: Entstehungswege, Ursachenkomplexe und Biotoptradition lichter Wälder. Die anthropogenen lichten Wälder sind ein Teil der verschiedenen Lichtwald-Systeme. Die Nutzungsgeschichte und die aktuelle Waldnutzung entscheiden wesentlich über die Lichtwaldausprägung und die Artenzusammensetzung. Die gelben Sterne kennzeichnen die Arbeitsschwerpunkte der Abt. Waldnaturschutz (FVA).
Abb. 4: Anthropogene lichte Wälder stellen einen Übergangsbereich zwischen dichteren Wäldern und extensiven Grünländern dar. Diese Übergangsbereiche sind i.d.R. reich an Arten und Strukturen. Diese Diversität wird durch die verschiedenfarbigen Quadrate und Kreise symbolisiert.
Abb. 5: Gegenüberstellung des Pflegeaufwandes und der naturschutzfachlichen Wertigkeit verschiedener fiktiver Lichtwälder. Bei hoher Wertigkeit und geringem Pflegeaufwand ist eine Flächenbearbeitung möglich. Die Bearbeitungsreihenfolge in diesem Bespiel wäre 5, 3, 4, 2, 1.
Abb. 2: Anthropogene lichte Wälder sind oftmals – aber nicht immer – durch verschiedene Schutzgebiete erfasst. Dabei ist auch der Schutz kultureller Aspekte (Landschaft, Nutztiere) berücksichtigt.
Abb. 3: Beispiele anthropogen lichter Wälder: links: Reaktivierter Hutewald, Mitte: Waldweide. Rechts: motormanuell licht gestalteter Kiefernwald.
Landesweit und naturraumbezogen:•Suche nach geeigneten Lichtwaldflächen•Lichtwald-Konzepte für Pflege erarbeiten•Mit Lichtwald-Akteuren zusammen umsetzen
Kriterien für Maßnahmen:•Lange Biotoptraditionen•Erkennbares Biotoppotenzial•Vorkommen geschützter Arten•Gefährdungssituation
-Verantwortlich für den Inhalt Forst BW
Ziel 4Historische Waldnutzungsformen erhalten und fördern!