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Anti-inflammatorische Signalwege nach der Phagozytose
apoptotischer Zellen in Makrophagen
vom Fachbereich Biologie der Technischen Universität Kaiserslautern
zur Verleihung des akademischen Grades
doctor rerum naturalis (Dr. rer. nat.)
genehmigte Dissertation
vorgelegt von
Dipl. Biol. Axel Martin Johann
1. Gutachter: Prof. Dr. Bernhard Brüne
2. Gutachter: PD Dr. Gerhard Erkel
Frankfurt, Dezember 2005
Zeichen der Universität Kaiserslautern im Bibliotheksverkehr: D386
Eingereicht am 19.01.2006
Vorsitzender der Prüfungskommission: Prof. Dr. Regine Hakenbeck
1. Gutachter: Prof. Dr. Bernhard Brüne
2. Gutachter: PD Dr. Gerhard Erkel
der Dissertation und der mündlichen Prüfung.
Im Kosmos wimmelte es überall von Ignoranz, und der Wissenschaftler verhielt sich wie ein
Goldsucher, der im Bach der Unwissenheit nach den Nuggets der Erkenntnis fischte.
Gelegentlich fand er einen kleinen Klumpen im Kies der Unvernunft und im Sand der
Ungewissheit, zwischen den haarigen, achtbeinigen und schwimmenden Dingen des
Aberglaubens.
Terry Pratchet
Inhaltsverzeichnis I
Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG 1
1.1 Apoptose und Nekrose 1 1.2 Phagozytose apoptotischer Zellen 2 1.2.1 Erkennung apoptotischer Zellen 3 1.2.2 Phagozytose von AZ und deren Einfluss auf das Immunsystem (Desensitivierung) 5 1.3 ROS-Produktion in Makrophagen 7
1.4 PPARγ 9 1.5 NO und Arginase 13 1.5.1 L-Arginin-Metabolismus 13 1.5.2 Wirkung von NO 15 1.6 Cyclooxygenase-2 16 1.7 Zielsetzung 19
2 MATERIAL UND METHODEN 20
2.1 Material 20 2.1.1 Chemikalien 20 2.1.2 Puffer und Lösungen 23 2.1.3 Medien und Reagenzien für die Zellkultur 28 2.1.4 Oligonukleotide 28 2.1.4.1 Primer für die PCR 28 2.1.4.2 DIG-markierte Oligonukleotide für EMSA-Analysen 29 2.1.5 Antikörper 29 2.1.6 Kits 29 2.1.7 Vektoren 30 2.1.7.1 Vektoren für den Retroviralen Gentransfer 30
2.1.7.1.1 pLXIN-PPARγ1-AF2 30 2.1.7.1.2 pHIT 60 30 2.1.7.1.3 pcz-VSV-G 31 2.1.7.2 Sonstige Vektoren 31 2.1.7.2.1 pGL2B-mpCD36 31 2.1.7.2.2 pZeo/Luc+shortARE 32 2.1.7.2.3 pZeo/Luc+3´UTR 32
Inhaltsverzeichnis II
2.1.7.2.4 pcDNA3 PPARγ1 wt 32
2.1.7.2.5 pcDNA3 PPARγ1 AF2mut 32 2.1.8 Zelllinien und Bakterienstämme 33 2.1.9 Geräte und sonstige Materialien 33 2.1.10 Software 34 2.2 Methoden 35 2.2.1 Zellkultur 35 2.2.2 Isolation primärer humaner Makrophagen 35 2.2.3 Herstellung apoptotischer und nekrotischer Zellen 36 2.2.4 Durchflusszytometrische Bestimmung des Zelltods (Annexin V/PI-Färbung) 36 2.2.5 Phagozytose-Assay und Fluoreszenzmikroskopie 37 2.2.6 Messung von Sauerstoffradikalen im Durchflusszytometer (HE Assay) 38 2.2.7 Restriktionsverdau von Plasmid-DNA 38 2.2.8 Agarose-Gelelektrophorese 39 2.2.9 Hitzeschocktransformation von Bakterien 39 2.2.10 Bakterienkultur 40 2.2.11 Plasmidpräparation 40 2.2.12 Konzentrationsbestimmung von Nukleinsäuren 40 2.2.13 Retroviraler Gentransfer 41 2.2.14 Transiente Transfektion eukaryotischer Zellen 42 2.2.15 Luziferase-Assay 42 2.2.16 Quantifizierung des mRNA-Gehalts in RAW264.7-Makrophagen 43 2.2.16.1 mRNA-Isolation 43 2.2.16.2 Reverse Transkription 43 2.2.16.3 Quantitative PCR 44 2.2.17 Griess-Assay 45 2.2.18 Western-Immunoblotting 45 2.2.18.1 Proteinisolation 45 2.2.18.2 Bestimmung der Proteinkonzentration nach Lowry 46 2.2.18.3 SDS-PAGE und Proteintransfer auf die Membran 46 2.2.18.4 Detektion 47 2.2.18.5 Zellfraktionierung 48 2.2.19 EMSA 48 2.2.19.1 Herstellung von Kernextrakten für den EMSA 48 2.2.19.2 Durchführung des EMSA 49 2.2.19.3 EMSA Transfer und Detektion 49 2.2.20 Citrullin-Assay 50
Inhaltsverzeichnis III
3 ERGEBNISSE 51
3.1 Etablierung des Modellsystems zum Studium des Einflusses von AZ auf Makrophagen 51 3.1.1 Überprüfung der Zellvitalität 51 3.1.2 Phagozytose von AZ in RAW264.7-Makrophagen 52 3.1.3 Ausschluss eines Einflusses von AZ-Bestandteilen auf die Testergebnisse 53 3.1.4 AZ-vermittelte Hemmung der Nitritproduktion in Makrophagen 54 3.2 Einfluss von AZ auf die ROS-Produktion in RAW264.7-Makrophagen 55 3.2.1 AZ hemmen die ROS-Produktion in RAW264.7-Makrophagen 55
3.2.2 AZ hemmen die PKCα-Translokation in RAW264.7-Makrophagen 57
3.2.3 PPARγ moduliert die PKCα-Aktivierung in Makrophagen 59
3.2.4 PPARγ hemmt die ROS-Produktion in RAW264.7-Makrophagen 62
3.2.5 PKCα spielt eine Rolle bei der Hemmung der ROS-Produktion 64
3.2.6 Zell-Zell-Kontakt von AZ und Makrophagen ist ausreichend zur Hemmung der PKCα-
Aktivierung 65
3.2.7 Modulation der PKCα Aktivierung durch TPA und AZ in primären humanen Makrophagen 67 3.3 Arginase-vermittelte Inhibition der NO-Produktion 67 3.3.1 AZ hemmen die NO-Produktion in Makrophagen ohne Modulation der iNOS-Expression 68 3.3.2 Arginase moduliert die NO-Produktion in AZ-stimulierten Makrophagen 69 3.3.3 AZ führen zur erhöhten Arginase II-Expression in RAW264.7-Makrophagen 71 3.3.4 NO wird durch einen von AZ sekretierten löslichen Faktor inhibiert 73 3.4 Stabilisierung der COX-2-mRNA in Makrophagen durch Inkubation mit AZ 74 3.4.1 AZ induzieren eine schnelle COX-2-Expression in RAW264.7-Makrophagen 75 3.4.2 AZ-vermittelte COX-2-Expression durch mRNA-Stabilisierung 76 3.4.3 COX-2 wird durch einen von AZ sekretierten löslichen Faktor induziert 78
4 DISKUSSION 81
4.1 Etablierung des Phagozytosemodellsystems 81 4.2 Inhibition der ROS-Produktion in Makrophagen nach AZ-Kontakt 82 4.3 Arginase II-vermittelte Inhibition der NO-Produktion 87 4.4 COX-2-Expression in Makrophagen nach AZ-Stimulation 90
5 ZUSAMMENFASSUNG 93
6 LITERATURVERZEICHNIS 96
Inhaltsverzeichnis IV
ANHANG 110
A1 Danksagung 110 A2 Curriculum Vitae 111 A3 Publikationen 112 A4 Erklärung 113
weitere Verzeichnisse IV
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1.1: Mechanismen zur Erkennung von AZ durch Makrophagen. 4
Abbildung 1.2: Aktivierung des NADPH-Oxidasekomplexes in Phagozyten. 8
Abbildung 1.3: Struktur- und Liganden-induzierte Aktivierung von PPARγ. 10
Abbildung 1.4: Negative Regulation von Transkriptionsfaktoren durch PPARγ. 12
Abbildung 1.5: L-Arginin Stoffwechselwege. 14
Abbildung 1.6: PGE2 Synthese. 17
Abbildung 3.1: Verifizierung des Zelltods in Jurkat-Zellen. 51
Abbildung 3.2: Phagozytose apoptotischer Teilchen durch RAW264.7-Makrophagen. 52
Abbildung 3.3: Abwaschen der AZ nach Inkubation der Makrophagen. 53
Abbildung 3.4: Gehemmte Nitritproduktion nach Stimulation mit AZ und TGFβ. 54
Abbildung 3.5: ROS-Produktion in RAW264.7-Makrophagen nach Inkubation mit AZ, NZ oder
TGFβ. 56
Abbildung 3.6: PKCα-Aktivierung nach TPA und AZ. 58
Abbildung 3.7: Einfluss von Jurkat-Zellen auf die isolierte Gesamtproteinmenge. 59
Abbildung 3.8: PPARγ-Aktivierung in RAW264.7-Makrophagen nach Stimulation mit AZ. 60
Abbildung 3.9: PKCα-Aktivierung in d/n PPARγ-Makrophagen. 61
Abbildung 3.10: Erfolgreiche Transduktion der d/n PPARγ-Mutante in RAW264.7-Makrophagen. 62
Abbildung 3.11: ROS-Produktion nach Stimulation mit AZ in RAW264.7- oder d/n PPARγ-
Makrophagen. 63
Abbildung 3.12: ROS-Produktion in PKCα-überexprimierenden Zellen. 65
Abbildung 3.13: Rolle von Phagozytose und parakrinen Signalen in der Modulation der PKCα-
Aktivierung. 66
Abbildung 3.14: PKCα in humanen Makrophagen nach TPA und AZ. 67
Abbildung 3.15: Nitritproduktion und iNOS-Expression nach AZ. 68
Abbildung 3.16: Citrullin- und Ornithinproduktion nach Stimulation mit AZ. 70
Abbildung 3.17: Nitritproduktion als Antwort auf AZ- und nor-NOHA-Stimulation. 71
Abbildung 3.18: Arginase I und II mRNA-Expression nach Stimulation mit AZ. 72
Abbildung 3.19: Arginase II-Expression nach Coinkubation mit AZ. 73
Abbildung 3.20: Einfluss von Cytochalasin D und AZ-konditioniertem Medium auf Nitritproduktion
und iNOS-Expression. 74
Abbildung 3.21: COX-2-Expression in RAW264.7-Makrophagen nach Stimulation mit AZ und IFNγ.
75
Abbildung 3.22: COX-2-mRNA-Stabilisierung in RAW264.7-Makrophagen nach Inkubation mit AZ.
77
weitere Verzeichnisse V
Abbildung 3.23: COX-2-Expression in RAW264.7-Makrophagen nach Stimulation mit AZ. 78
Abbildung 3.24: Die Rolle von Phagozytose und parakrinen Signalen in der Modulation der COX-2-
Expression. 79
Abbildung 4.1: Mögliche spekulative Mechanismen zur Inhibition von PKCα durch PPARγ. 85
Abbildung 4.2: TPA-vermittelte Aktivierung des NADPH-Oxidasekomplexes in Phagozyten und der
Einfluss von AZ. 86
Abbildung 4.3: Inhibition der IFNγ-induzierten NO-Produktion durch AZ. 90
Abbildung 5.1: Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse. 90
Einleitung 1
1 Einleitung
1.1 Apoptose und Nekrose
Der programmierte Zelltod ist eine wichtige Komponente der normalen Entwicklung eines
Organismus und spielt ebenso bei zahlreichen Krankheiten eine tragende Rolle (1). Die
klassischen ultrastrukturellen Studien von Kerr et al. (2) lieferten Beweise, dass zumindest
zwei Typen von Zelltod existieren:
Der erste Typ des Zelltods ist die Apoptose (vom griechischen Begriff für das Fallen der
Blätter im Herbst). Sie ist eine physiologische und programmierte Form des Zelltods und ist
charakterisiert durch das Schrumpfen der betroffenen Zelle, Bildung von sog. ‘apoptotic
bodies’ durch Abschnürung der Plasmamembran, Erhalt der Organellintegrität sowie
Kondensation und Fragmentierung der DNA. Die Zellmembranintegrität bleibt hier zunächst
erhalten und in vivo kommt es normalerweise zu einer schnellen und sicheren Entsorgung
durch professionelle Phagozyten (3).
Der zweite Typ, die Nekrose, stellt eine gewaltsame und schnelle Form der Degeneration
umfangreicher Zellpopulationen dar und ist charakterisiert durch Anschwellen des
Zytoplasmas sowie Zerstörung von Organellen und Aufhebung der Zellmembranintegrität,
welches zur Freisetzung intrazellulärer Bestandteile ins umliegende Gewebe und damit zur
Entzündung desselben führen kann.
Unter sekundärer Nekrose versteht man die Desintegration von ursprünglich apoptotischen
Zellen (AZ), die nicht von Phagozyten aufgenommen wurden. Sie tritt in vivo wahrscheinlich
nur dann auf, wenn in soliden Geweben die Anzahl von AZ die Phagozytosekapazität bei
weitem übersteigt (4).
Im Wesentlichen gibt es drei Hauptsignalwege, die zur Apoptose führen können: Die
Todesrezeptor-vermittelte Apoptose, die über Mitglieder der Todesrezeptorfamilie (wie z.B.
CD95) vermittelt wird und zu einer Aktivierung von Caspase-8 führt, sowie den
endoplasmatischen Reticulum-Stresssignalweg über Caspase-12 und den mitochondriellen
Signalweg, der z.B. als Antwort auf Schädigungen der DNA aktiviert wird und zu einer
Aktivierung von Caspase-9 und zur späteren Spaltung von Caspase-3, -6 oder -7 führt (1, 5).
Einleitung 2
1.2 Phagozytose apoptotischer Zellen
Während der Morphogenese und Embryogenese sterben Millionen von Zellen den
programmierten Zelltod und eine große Anzahl von Zellen entsteht und stirbt während der
Lebensspanne eines Organismus durch normale physiologische Prozesse. Diese beinhalten
z.B. die Beseitigung von Effektorlymphozyten nach Antigenkontakt, Beseitigung
inflammatorischer Zellen, die in entzündete oder verletzte Gewebe rekrutiert wurden oder
z.B. bei Geweberemodulation in der sich entwickelnden Brustdrüse. Daher erscheint es
logisch, dass in vielzelligen Organismen der größte Anteil an phagozytiertem Material aus
eigenen Zellen und nicht etwa aus Pathogenen besteht (6).
Die Erkennung und die Phagozytose der sterbenden Zellen wird in vivo durch eine Vielzahl
von Rezeptoren vermittelt, von denen einige auch zur Pathogenerkennung dienen (4). Der
schnellen und sicheren Beseitigung von AZ kommt dabei eine wichtige Bedeutung zu, da
diese einer Freisetzung von zellulären Bestandteilen wie z.B. DNA oder Proteasen nach
Verlust der Membranintegrität vorbeugt, welche sonst das umliegende Gewebe schädigen
könnten (3, 7, 8).
Die Phagozytose apoptotischer Zellen ist ein einzigartiger komplexer Vorgang, bei dem im
Gegensatz zur Pathogenphagozytose ein aktiver, anti-inflammatorischer Prozess stattfindet,
der in Makrophagen zur verminderten Ausschüttung pro-inflammatorischer Mediatoren und
zur erhöhten Freisetzung anti-inflammatorischer Stoffe führt (9). Diese Selbstregulation
schützt den Organismus vor unkontrollierten inflammatorischen Prozessen und
Autoimmunreaktionen, die sonst durch die Phagozytose sterbender Zellen induziert würden.
Im Gegensatz dazu können AZ unter ganz besonderen Bedingungen scheinbar auch zu einer
pro-inflammatorischen Antwort führen. Es wurde z.B. beschrieben das dendritische Zellen
(DZ) AZ-Antigene über den ‚major histocompatibility complex I’ (MHC I) präsentieren und
so CD8+ zytotoxische T –Zellen (CTLs) stimulieren können (10).
Die Mechanismen, wie AZ zur Reprogrammierung von Makrophagen führen, sind noch nicht
vollständig erforscht und finden scheinbar über einen komplexen Prozess statt, der durch die
Erkennung, Bindung und/oder Phagozytose sterbender Zellen vermittelt wird (6). Ein tieferes
Verständnis der pro- und anti-inflammatorischen Effekte nach der Phagozytose von AZ
könnte helfen, die Pathogenese von autoimmun- und infektiösen Krankheiten, chronischen
Entzündungen und Krebs besser zu verstehen (4).
Einleitung 3
1.2.1 Erkennung apoptotischer Zellen
Seit der Identifizierung des Makrophagen-Vitronectin-Rezeptors (αvβ3 Integrin) als erstem
beschriebenem Faktor, der an der Phagozytose von AZ beteiligt ist (11), haben in vitro-
Studien gezeigt, dass es sich bei der Erkennung apoptotischer Zellen um einen Vorgang
handelt, bei dem eine Vielzahl verschiedener Rezeptoren, Brückenmoleküle sowie
Oberflächenmarker sterbender Zellen beteiligt sind. Es ist anzunehmen, dass das Repertoire
an beteiligten Rezeptoren zu einer spezifischen Erkennung, verbesserten Bindung und
schließlich zur Phagozytose und Interpretation von sogenannten ‚apoptotic cell-associated
molecular patterns’ (ACAMPs) führt (12, 13). Die Namensgebung der ACAMPs erfolgte in
Anlehnung an die Phagozytose von Pathogenen, die unter anderem über so genannte
‚pathogen-associated molecular patterns’ (PAMPs) vermittelt wird.
Ein bedeutender Marker auf der Zelloberfläche von AZ ist das Phosphatidylserin (PtdSer) (8,
14), ein Phospholipid, das sich bei vitalen Zellen auf der Innenseite der Zellmembran
befindet. Gelegentlich gelangen PS-Moleküle auf die Zellaußenseite, werden jedoch durch
das Enzym Aminophospholipid-Translokase wieder zurücktransportiert. Beim Zelltod kommt
es zur Inaktivierung dieses Enzyms, was eine Anhäufung von PtdSer an der
Membranaußenseite zur Folge hat (15). Das Vorhandensein eines spezifischen
Phosphatidylserinrezeptors (PtdSerR) an der Oberfläche professioneller Phagozyten wurde in
der Vergangenheit des Öfteren beschrieben und mit der Phagozytose apoptotischer Zellen in
Zusammenhang gebracht (16-20). Andere Arbeiten an PtdSerR ‚knock out’-Mäusen schildern
jedoch einen immunmodulatorischen Effekt des Rezeptors, ohne Einfluss auf die Phagozytose
von AZ (21) oder eine ausschließliche Lokalisation des Rezeptors im Nukleus und nicht in
der Plasmamembran (22), was die zunächst angenommene Funktion als Phagozytosemediator
in Frage stellt.
Neben PtdSer gibt es weitere Signale auf der Zelloberfläche von AZ, die von spezifischen
Rezeptoren der Phagozyten erkannt werden können, wie z.B. Oberflächenzucker, das
Adhäsionsmolekül ICAM-3, modifiziertes CD31 und oxidierte Oberflächenmoleküle (z.B.
Phospholipide) und ACAMPs (4). Moleküle mit Brückenfunktion zwischen der Oberfläche
der AZ und der Phagozyten sind z.B. das Thrombospondin (TSP), der ‚milk-fat globule
epidermal growth factor 8’ (MFGE8) oder der Komplementfaktor 1 (C1q) (4, 23, 24).
Beispiele für Phagozytenrezeptoren sind Integrine, CD14, Mer-Kinase oder Scavenger-
Rezeptoren (4, 25, 26).
Einleitung 4
Abbildung 1.1: Mechanismen zur Erkennung von AZ durch Makrophagen. Die Erkennung bzw. Bindung
von AZ wird über eine Vielzahl von Rezeptoren, Brücken- und Biomoleküle vermittelt. Involviert sind CD14,
β2-Integrine (die das opsonisierte inaktivierte Komplementfragment C3b (iC3b) binden), der CD91-Calretikulin-
Komplex (der die erste Komponente des Komplements (C1q) oder Mannose-bindendes Lectin (MBL) binden
kann, die wiederum ACAMPs an der Oberfläche von AZ erkennen können), Scavenger-Rezeptoren (wie der
Klasse-A Scavenger-Rezeptor (SRA), CD68, ‚oxidized low-density lipoprotein receptor 1’ (LOX1) und CD36,
welche oxidierte Stellen auf AZ erkennen und ‚oxidized low-density lipoprotein’ (oxLDL) ähnlich sind). Die
Präsentation von Phosphatidylserin (PtdSer) an der Oberfläche von AZ ist ein Schlüsselereignis zur Erkennung
durch professionelle Phagozyten. Es wird erkannt durch den Phosphatidylserinrezeptor (PtdSerR), dessen
Beitrag zur Phagozytose von AZ allerdings in letzter Zeit in Zweifel gezogen wurde (siehe Text), Rezeptoren für
das Brückenplasmaprotein β2-Glykoprotein I (β2-GPI), den Mer-Kinaserezeptor für das Brückenprotein Gas6,
und αvβ3-Integrin (das an das Brückenprotein ‚milk-fat globule epidermal growth factor 8’ (MFGE8) bindet).
Reorganisation von Plasmamembranlipiden durch ‚ATP-binding cassette transporter’ (ABC1) in AZ und
Phagozyten können ebenfalls zur Erkennung beitragen. Weiterhin involviert sind Modifikationen von CD31 der
AZ und eventuell ähnliche Veränderungen eines anderen Mitglieds der Immunglobulinfamilie, dem ‚intercellular
adhesion molecule 3’ (ICAM3). Das modifizierte CD31 bindet fest an CD31 des Phagozyten, was eine Bindung
des Brückenproteins ‚Thrombospondin-1’ (TSP1) an Makrophagenintegrine bewirken könnte (4).
Einleitung 5
Für die Phagozytose von Pathogenen, nekrotischen Zellen (NZ) und AZ konnten in
elektronenmikroskopischen Untersuchungen auch unterschiedliche Mechanismen zur
Aufnahme der jeweiligen Partikel nachgewiesen werden. Pathogene werden meist über
Rezeptor-vermittelte Endozytose aufgenommen, während AZ über einen Reißverschluss-
ähnlichen ‚zipper’-Mechanismus und NZ sowie sekundäre NZ durch Makropinozytose
phagozytiert werden (27, 28). Die Komplexität und strenge Regulation der verschiedenen
Phagozytosemechanismen und deren Auswirkungen auf das Verhalten von Phagozyten
kommen unter anderem auch dadurch zum Ausdruck.
Eine detaillierte Aufstellung der an der Phagozytose beteiligen Faktoren ist in Abbildung 1.1
dargestellt.
1.2.2 Phagozytose von AZ und deren Einfluss auf das Immunsystem (Desensitivierung)
Während man ursprünglich glaubte, die Beseitigung von AZ durch Phagozyten sei ein
Prozess, bei dem lediglich tote Zellen entfernt werden, bevor das umliegende Gewebe durch
sekundäre Nekrose und die Freisetzung pro-inflammatorischer Mediatoren geschädigt wird,
ist heute klar, dass Makrophagen nach der Phagozytose von AZ zusätzlich einen aktiven anti-
inflammatorischen Phänotyp ausbilden (29, 30).
Einer der ersten Befunde dafür zeigte, dass LPS-stimulierte Monozyten, die zwar AZ binden
aber diese nicht aufnehmen (31), nach Coinkubation mit AZ keinen ‚tumor necrosis factor’
(TNF) mehr freisetzten, dafür jedoch die anti-inflammatorischen Zytokine ‚transforming
growth factor-β1’ (TGF-β) und Interleukin-10 (IL-10) (32). Dies konnte später mit einem
anderen Typ von AZ bestätigt werden (33). Danach konnten Fadok et al. zeigen, dass in
humanen Makrophagen zwar die Produktion von IL-10 verringert, TNF jedoch ebenso
vermindert und die TGFβ-Produktion erhöht war (9). Der Einsatz von Inhibitoren zeigte, dass
sowohl TGFβ und Prostaglandin E2 (PGE2), als auch der ‚platelet activating factor’ (PAF)
eine parakrine oder autokrine Rolle bei der Inhibition von TNF spielten. Für TGFβ wurde
auch angenommen, dass es in diesem Kontext zur Aktivierung von ERK beiträgt und über
eine dadurch ausgelöste Erhöhung der MAPK-Phosphatase-1 zur Inhibition von p38-MAPK
führt und so die Hemmung pro-inflammatorischer Mediatoren bewirkt (34).
Außerdem wurde beschrieben, dass AZ in der Lage sind, die NO- (35, 36) und ROS-
Induktion (37) in Makrophagen zu inhibieren. Die Autoren vermuteten hier ebenfalls einen
Einleitung 6
Einfluss von TGFβ. Weiterhin wurde gezeigt, dass die Phagozytose von AZ zur Freisetzung
von Wachstums- und Überlebensfaktoren wie VEGF führen kann (38). Des Weiteren sind AZ
anscheinend in der Lage, die IFNγ/LPS- oder TNFα-induzierte Apoptose in Makrophagen zu
hemmen (39). Die Mer-Rezeptor-Tyrosinkinasen spielen wahrscheinlich bei der Erkennung
von AZ und der anschließenden Signalweiterleitung ebenfalls eine Rolle (26).
Die genauen zugrunde liegenden Mechanismen bei der Erkennung/Phagozytose von AZ sind
noch weitestgehend unbekannt.
Zusammenfassend kann also folgendes festgehalten werden:
• Der Prozess der Phagozytose von AZ ist ein evolutionär konservierter und
einzigartiger Mechanismus.
• Erkennung und Aufnahme von AZ sind wichtig für die Prävention der Freisetzung
zytotoxischer und potentiell auto-immunogener Bestandteile sterbender Zellen.
• Interaktion von Phagozyten mit AZ und nicht notwendigerweise die Phagozytose führt
zur Freisetzung anti-inflammatorischer Zytokine und supprimiert somit aktiv eine
mögliche Entzündung im umliegenden Gewebe.
• Die Präsentation AZ-spezifischer Signale an deren Oberfläche und die Erkennung
derselben durch Makrophagenrezeptoren ist wichtig für die Phagozytose. Dabei
können die Makrophagenrezeptoren nicht nur anti-inflammatorische Signale
weiterleiten, sondern auch die Bindung verstärken oder den Phagozytosevorgang
vermitteln.
Einleitung 7
1.3 ROS-Produktion in Makrophagen
Schon 1933 wurde beobachtet, dass neutrophile Zellen nach der Phagozytose von Bakterien
einen erhöhten Sauerstoffverbrauch oder ‚respiratory burst’ aufwiesen (40, 41). Später fand
man dann heraus, dass dieser ‚respiratory burst’ zur Abtötung von phagozytierten Pathogenen
in phagozytisch aktiven Zellen nötig ist (42). Heute ist die Produktion von
Sauerstoffradikalen, auch ‚reactive oxigen species’ (ROS) genannt, von professionellen
Phagozyten wie Neutrophilen oder Makrophagen in Folge der Pathogenphagozytose ein
relativ gut untersuchter Prozess, der als korrelativer Marker für die Zellaktivierung angesehen
werden kann (43). Ihre bakterizide Wirkung entfalten ROS durch die hohe Reaktivität und die
Fähigkeit zur Oxidation zahlreicher organischer Verbindungen.
Diese Sauerstoffradikalproduktion, heute auch ‚oxidative burst’ genannt, wird vermittelt
durch einen Multikomponenten-Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid-Phosphatase (NADPH)-
Oxidaseproteinkomplex (44, 45). Stimulation von Makrophagen mit dem Phorbolester
2-O-Tetradecanoyl-Phorbol-13-Azetat (TPA) führt zur Phosphorylierung von p47phox, einer
der zytosolischen Komponente der NADPH-Oxidase (46). Die Phosphorylierung initiiert die
Translokation eines p47phox/p67phox/ p40phox-Komplexes an die Zellmembran, wo dieser mit
Flavocytochrom b558 interagiert (45) und zur Aktivierung des NADPH-Oxidasekomplexes
führt. Jüngste Berichte zeigen die Existenz eines weiteren zytosolischen Proteins, das mit
p67phox coimmunopräzipitiert wurde, dem p29 Peroxiredoxin (p29prx), dessen Funktion
allerdings noch nicht verstanden ist (47). Für humane Monozyten und RAW264.7-
Mausmakrophagen konnte gezeigt werden, dass die Phosphorylierung von p47phox von der
Proteinkinase Cα (PKCα) vermittelt wird (48, 49). Kürzlich wurde in unserer Arbeitsgruppe
nachgewiesen, dass eine verminderte Expression von PKCα oder die Expression einer
Kinase-inaktiven PKCα-Mutante den TPA-induzierten ‚oxidative burst’ inhibiert (50). Der
Mechanismus der NADPH-Oxidaseaktivierung ist in Abbildung 1.2 detailliert dargestellt.
Der Einfluss von AZ auf die Sauerstoffradikalproduktion in Makrophagen war bis dato
weitestgehend unbekannt. Vor kurzem konnte jedoch gezeigt werden, dass in RAW264.7-
Makrophagen nach AZ-Kontakt die ROS-Produktion über einen PtdSer-abhängigen, aber
noch unbekannten Mechanismus gehemmt ist (37). Die Hemmung des ‚oxidative burst’ ist
Teil der Makrophagenreprogrammierung vom pro- zum anti-inflammatorischen Phänotyp
nach AZ-Kontakt und ein Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen könnte helfen,
den Reprogrammierungsvorgang als Ganzes besser zu verstehen.
Einleitung 8
Abbildung 1.2: Aktivierung des NADPH-Oxidasekomplexes in Phagozyten. Die Aktivierung des NADPH-
Oxidasekomplexes resultiert aus dem Zusammenschluss im Zytosol befindlicher regulatorischer Proteine
(p40phox, p47phox und p67phox) mit Flavocytochrom b558 (bestehend aus der Membran-assoziierten katalytischen
Untereinheit gp91phox und p22phox). Dies wird hauptsächlich vermittelt durch Aktivierung von PKCα und di
Aktivität Lipid-metabolisierender Enzyme, wie z.B. der Phosphatidylinositol 3-Kinase (PI3K) und der
Aktivierung der GTPase ‚ras-related C3 botulinum toxin substrate’ (RAC). PKCs katalysieren verschiedene
Phosphorylierungen der autoinhibitorischen Region (AIR) von p47phox, was zu einer Freilegung der SRC
Homologie 3 (SH3) Domäne führt, woraufhin p47phox an p22phox binden kann. Außerdem wird die Inhibition der
phox-Homologie-(PX)-Domäne aufgehoben, wodurch p47phox an Lipide binden kann. Da p47phox auch an p67phox
bindet, wurde es in der Vergangenheit oft als Organisatorprotein beschrieben. PI3K und Phospholipase D
produzieren 3-phosphoryliertes Phosphatidylinositol (PtdIndP3) und stellen damit Lipide zur Verfügung, an
welche die PX-Domänen von p47phox und p40phox binden. Die Funktion des p67phox-assoziierten p29
Peroxiredoxins (p29Prx) ist noch unklar (43, 51).
Einleitung 9
1.4 PPARγ
PPAR bedeutet ‚peroxisome proliferator-activated receptor’ und steht für eine Familie von
Liganden-aktivierten nuklearen Hormonrezeptoren (52, 53). Bis heute sind 3 verschiedene
PPARs identifiziert (PPARα, PPARβ/δ und PPARγ), wobei PPARγ ursprünglich als ein
entscheidender Faktor in der Adipogenese und im Glukosemetabolismus beschrieben wurde
(54, 55). Es gibt vier mögliche Splice-Varianten, aus denen zwei verschiedene Proteine
(PPARγ1 und PPARγ2) resultieren (56, 57). Humanes PPARγ1 besteht aus 477 Aminosäuren
(AA), während PPARγ2 28 zusätzliche AA am N-Terminus besitzt (58). Dabei gilt es zu
beachten, dass in Zellen des Immunsystems überwiegend PPARγ1 exprimiert wird (59, 60).
Funktionell kann PPARγ in fünf verschiedene Domänen unterteilt werden, deren Aufbau und
Funktion in Abbildung 1.3a dargestellt sind (61). Diese Domänenstruktur ist auch bei anderen
nukleären Hormonrezeptoren bekannt (57).
Die Aktivierung von PPARγ resultiert aus der Bindung eines Agonisten und der
Dimerisierung mit dem ‚retinoic X receptor’ (RXR) (62). Einmal aktiviert, kann das
Heterodimer an ‚peroxisome proliferator response elements’ (PPRE) in der Promoterregion
entsprechender Gene binden und deren Transkription modulieren (56). Im Gegensatz dazu
bindet das PPARβ/RXR Heterodimer scheinbar konstitutiv an die DNA. Eine detaillierte
Darstellung des Aktivierungsprozesses von PPARγ ist in Abbildung 1.3b dargestellt (61).
Neben der transkriptionellen Regulation durch direkte DNA-Bindung ist PPARγ auch in der
Lage, die Genexpression zu hemmen, indem es an andere Transkriptionsfaktoren wie z.B.
NFκB (63) bindet oder transkriptionelle Cofaktoren daran hindert, ihre costimulatorische
Funktion auszuführen (61). Diese Effekte werden wahrscheinlich über direkte Protein-
Protein-Wechselwirkungen vermittelt (64). Ein weiterer Mechanismus zur Transrepression
besteht in der Fähigkeit des PPARγ/RXR-Heterodimers, die Phosphorylierung und
Aktivierung von ‚mitogen activated protein kinases’ (MAPK) zu inhibieren. PPARγ-
Agonisten können sowohl die Aktivierung der ‚c-Jun N-Terminal Kinase’ (JNK), als auch der
p38-MAPK hemmen (65). Abbildung 1.4 zeigt diese Transrepressionsmechanismen.
Einleitung 10
Abbildung 1.3: Struktur- und Liganden-induzierte Aktivierung von PPARγ. (a) Wie andere nukleäre
Hormonrezeptoren besitzen die PPARs fünf verschiedene Regionen. Die zwei am stärksten konservierten sind
Region C und E, die aus einer hochkonservierten DNA-Bindedomäne (DBD) und einer weniger konservierten
Ligandenbindedomäne (LBD) bestehen. Die Amino-terminale A/B-Domäne beinhaltet die Liganden-
unabhängige Aktivierungsdomäne ‚activation function 1’ (AF1), während sich die Liganden-abhängige
Aktivierungsdomäne (AF2) in der F-Region befindet. Die D-Region besteht aus einer variablen ‘hinge domain’
(HD). (b) Die PPARγ-Aktivierung geschieht generell nach der Bindung eines Liganden an die LBD. Im
Gegensatz zu anderen Hormonrezeptoren können PPARs, also auch PPARγ, an eine Vielzahl unterschiedlicher
natürlicher Liganden binden. Beispiele für PPARγ-spezifische Liganden sind 13-Hydroxy-9,11-
Octadecadiensäure (13-HODE) oder 15-Desoxy-∆12,14-Prostaglandin J2 (15d-PGJ2). Nach der Ligandenbindung
kann PPARγ den Corepressorkomplex (‚nuclear receptor co-repressor/silencing mediator for retinoid and thyroid
hormone receptors’, NCoR/SMRT) verlassen, der durch seine Assoziation mit Histondeazetylasen die
Gentranskription reprimiert. Nach der Dissoziation des Corepressorkomplexes bindet PPARγ an ein ‚peroxisome
proliferator response element’ (PPRE) der DNA. Es kann dann mehrere Coaktivatoren, wie z.B. den ‚steroid
receptor co-activator 1’ (SRC1) und das ‚cAMP response element (CREB)-binding protein’ (CBP)/p300 binden.
Diese Coaktivatorkomplexe reorganisieren durch ihre Histonazetyltransferaseaktivität die Chromatinverpackung
und erlauben so der Transkriptionsmaschinerie den Zugang zur Promotorregion. RXR: 9-cis-retinoic acid
receptor (61).
Einleitung 11
Kürzlich wurde gezeigt, dass PPARγ durch den ‚Small Ubiquitin-like Modifier-1’ (SUMO-1)
modifiziert werden und so seine transkriptionelle Aktivität gehemmt werden kann (66).
Außerdem kann eine PPARγ-Modifikation durch SUMO dazu führen, dass dieser an den
‚nuclear receptor co-repressor’ (NcoR)-Histondeazetylase-3 (HDAC3)-Komplex bindet und
so den Zugriff des Proteasoms auf den HDAC3-Komplex verhindert, wodurch
inflammatorische Gene, wie z.B. das iNOS Gen, transreprimiert werden (67).
In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass PPARγ z.B. durch seine anti-
inflammatorische und desensitivierende Wirkung in Makrophagen einen wichtigen
immunmodulatorischen Faktor darstellt (56, 59, 68). Er ist in Monozyten nur schwach
exprimiert, wird aber während der Differenzierung zu Makrophagen stark induziert (69, 70).
Eine Rolle von PPARγ für die Kontrolle der Monozyten/Makrophagenaktivierung wurde
erstmals 1998 von zwei unabhängigen Gruppen beobachtet (59, 68). Es konnte gezeigt
werden, dass eine Aktivierung von PPARγ nach oraler Verabreichung sowohl von
synthetischen antidiabetischen Agonisten, bekannt als Thiazolidindione, als auch natürlich
vorkommenden Substanzen, wie Fettsäuren oder 15-Desoxy-∆12,14-Prostaglandin J2 (15d-
PGJ2), die Expression pro-inflammatorischer Zytokine inhibiert (56). PPARγ-spezifische
Liganden können z.B. die Produktion von TNFα, Interleukin-1β (IL-1β) und IL-6 sowie die
induzierte Produktion von NO oder die Matrix-Metalloproteinase 9 (MMP9) hemmen (61).
Darüber hinaus konnte in der Vergangenheit gezeigt werden, dass PPARγ die TPA-induzierte
ROS-Produktion in Makrophagen über eine verminderte Expression von p47phox zu inhibieren
vermag (71).
PPARγ ist also ein vielseitiges Protein, das wesentlich zur Immunregulation in Makrophagen
beiträgt.
Einleitung 12
Abbildung 1.4: Negative Regulation von Transkriptionsfaktoren durch PPARγ. Die inflammatorischen und
immunregulatorischen Eigenschaften von PPARγ resultieren nicht allein aus dessen
Transaktivierungseigenschaften als Trankriptionsfaktor, sondern auch aus dessen Fähigkeit, antagonistisch auf
einige wichtige Signalkaskaden einzuwirken. Drei verschiedene Transrepressionsmechanismen wurden in Zellen
des Immunsystems beschrieben. (a) Der erste Mechanismus besteht darin, das PPARγ in der Lage ist, limitierte
Coaktivatoren wie CBP oder SRC1 zu binden und diese so nicht mehr für andere Transkriptionsfaktoren (TF)
zur Verfügung stehen. (b) Der zweite Mechanismus der Transrepression ist bekannt als ‚cross coupling’ oder
‚mutual receptor antagonism’ und basiert auf der Fähigkeit von PPARγ, direkt verschiedene andere
Transkriptionsfaktoren zu binden und so deren Bindung an die DNA und die anschließende Transkription von
deren Zielgenen zu verhindern. (c) Des Weiteren ist PPARγ in der Lage, die Aktivierung von ‚mitogen-activated
protein kinase’ (MAPK) zu hemmen und so die Phosphorylierung und damit die Aktivierung verschiedener
MAPK-abhängiger Transkriptionsfaktoren zu inhibieren (61).
Einleitung 13
1.5 NO und Arginase
1.5.1 L-Arginin-Metabolismus
NO ist ein wichtiges bioregulatorisches Molekül im Nerven-, Kardiovaskular- sowie dem
Immunsystem und wird in vivo über das Enzym NO-Synthase (NOS) gebildet. Es gibt 3
Isoformen der NOS: neuronale NOS (nNOS), endotheliale NOS (eNOS) und die induzierbare
NOS (iNOS) (72, 73). Von den verschiedenen Enzymen wird nur die iNOS stark über ihren
Expressionsgrad (z.B. durch IFNγ, TNFα oder LPS in Makrophagen) reguliert, während
eNOS und nNOS normalerweise konstitutiv exprimiert sind und über post-translationale
Mechanismen durch Ca2+/Calmodulin reguliert werden (72-74).
Nach der Translation müssen sich die Monomere der iNOS zunächst zu aktiven
Homodimeren zusammenlagern. Nach der derzeitigen Meinung produziert die iNOS bei
ausreichender Cofaktor- und Substratverfügbarkeit bis zu ihrem Abbau permanent NO (72).
In Gegenwart molekularen Sauerstoffs und verschiedener Cofaktoren setzen alle drei NOS-
Isoenzyme L-Arginin über das Zwischenprodukt Nω-Hydroxy-L-Arginin zu Citrullin und NO
um (75). Die Aktivierung des iNOS-Promotors ist besonders in Makrophagen ein wichtiger
Schritt für die Regulation der iNOS-Expression und der NO-Bildung als Antwort auf
mikrobielle Bestandteile, Pathogene und Zytokine (72). Trotzdem gibt es andere bekannte
Mechanismen, welche die NO-Produktion beeinflussen können.
Zu den ersten Substanzen, denen eine hemmende Wirkung auf die NO-Produktion
zugesprochen wurde, zählte TGFβ. So konnte zum Beispiel gezeigt werden, dass TGFβ zur
iNOS-Proteindegradation führt, dessen mRNA-Transkription und –Stabilität verringert und
post-translational die iNOS-Proteinsynthese und die iNOS-Aktivität hemmt (76). Außerdem
wurden inhibitorische Proteine wie das ‚NOS-associated protein’ (NAP110) in Makrophagen
(77), oder Kalirin (78), das im zentralen Nervensystem vorkommt, beschrieben, welche die
Dimerisierung des iNOS-Proteins hemmen und somit dessen Aktivität unterbinden (79, 80).
Ein weiterer Mechanismus zur Inhibition der NO-Produktion besteht in der Limitierung der
Substratverfügbarkeit durch eine Erhöhung der Arginaseaktivität (79, 80).
Einleitung 14
Abbildung 1.5: L-Arginin Stoffwechselwege. Die Aktivität der iNOS wird durch Zytokine und bakterielle
Bestandteile (wie LPS) reguliert (siehe weiße Kästchen), welche die Aufnahme von L-Arginin (L-Arg) durch
kationische Aminosäuretransporter (CAT), die Synthese von Cofaktoren (wie z.B. BH4 durch Cyclohydrolase I),
die Expression der iNOS-mRNA und des Proteins und das enzymatische Recycling von Citrullin zu L-Arg (über
die Arginosuccinatsynthetase (AS) und die Arginosuccinatlyase (AL) mit Arginosuccinat als Zwischenprodukt)
sowie die Metabolisierung von L-Arginin durch die Arginase beeinflussen. Die in der Grafik aufgezeigten
positiven Stimuli für die Arginase beziehen sich vorwiegend auf Arginase I. Die Signalwege, die zur Induktion
von Arginase II führen, sind noch kaum erforscht. Polyamine wie z.B. Spermidin und Spermin (Produkte des
Arginase/Ornithindecarboxylase (ODC)-Metabolismus), wirken immunsupprimierend und können außerdem die
Produktion von NO inhibieren. Eine hohe Arginaseaktivität in Abwesenheit der iNOS kann außerdem zu einer
Produktion von Prolin über die Ornithin-Aminotransferase (OAT) führen, welches zur Kollagensynthese (z.B. in
Fibroblasten) benötigt wird.
Zur Zeit sind zwei Arginaseisoformen bekannt. Die hepatische Arginase (Arginase I) wird
hauptsächlich in der Leber exprimiert und katalysiert den letzten Schritt der
Harnstoffsynthese, während Arginase II in verschiedenen extrahepatischen Geweben
vorkommt (81). Arginase katalysiert die Umsetzung von L-Arginin zu Ornithin und Harnstoff
und konkurriert damit mit der iNOS um deren Substrat (82). So konnte unter anderem gezeigt
Einleitung 15
werden, dass in murinen RAW264.7-Makrophagen eine erhöhte Arginase II-Expression die
NO-Produktion zu inhibieren vermag (79, 83).
Eine hohe NO-Produktion durch die iNOS ist wesentlich von der Menge an extrazellulärem
L-Arginin abhängig (72). Durch kationische Aminosäuretransporter (CAT1, CAT2A, CAT2B
und CAT3), die z.B. durch LPS und IFN-γ reguliert werden können, wird L-Arginin in den
Intrazellulärraum transportiert (72, 84). Die Menge an extrazellulärem L-Arginin ist unter
anderem abhängig von der Arginase, welche auch in den Extrazellulärraum sezerniert werden
kann (72). Beide bekannten Isoformen (Arginase I und II) können in Makrophagen exprimiert
werden. Arginase I kann durch verschiedene Zytokine wie IL-4, IL-10, IL-13, TGF-β oder
durch LPS induziert werden (79, 85, 86) und Arginase II z.B. durch den ‚interferon regulatory
factor 3’ (IRF-3) (87), PGE2, LPS (88) oder IL-10/Isoproterenol (89). Der Einfluss von iNOS
und Arginase auf den L-Argininstoffwechsel in der Zelle ist in Abbildung 1.5 dargestellt.
1.5.2 Wirkung von NO
NO ist ein kleines gasförmiges, diffusionsfähiges Molekül, das in Makrophagen von der
iNOS in großen Mengen produziert wird. Es besitzt anti-virale, anti-mikrobielle, anti-
parasitäre sowie tumorizide Eigenschaften und hat immunmodulatorische Funktionen (72,
73).
Eine Schädigung von Pathogenen kann entweder durch einen direkten Effekt von NO-
Radikalen auf den Erreger oder aber indirekt durch die Bildung weiterer reaktiver
Verbindungen ausgeübt werden. Dies geschieht z.B. durch die Reaktion von NO mit ROS
oder anderen Molekülen (90). Seine tumorizide Wirkung entfaltet NO unter anderem dadurch,
dass es einen Zellzyklusarrest bewirkt (91) und so das Tumorwachstum inhibiert oder sich
hemmend auf die Metastasenbildung auswirkt (92). Die immunmodulatorische Wirkung von
NO beinhaltet z.B. die Induktion der Apoptose in den Effektorzellen nach einer
Entzündungsreaktion (93) oder die Hemmung der Antigenpräsentation über den MHC-II-
Komplex (94). Außerdem kann NO mit zahlreichen Biomolekülen reagieren und so z.B. durch
kovalente Modifizierung mittels Nitrosylierung von SH-Gruppen an Cysteinresten eine
Aktivierung oder Deaktivierung bewirken. NO kann frei diffundieren und ist so in der Lage,
direkt mit seinem jeweiligen Zielmolekül zu interagieren. Zusätzlich kann NO die
Einleitung 16
Enzymaktivität verändern, indem es mit Eisen-Schwefel-Clustern (z.B. bei Proteinen der
Elektronentransport-Kette) oder Häm-Proteinen reagiert (95).
NO wirkt aber nicht nur post-translational auf die Aktivität verschiedener Enzyme, sondern
hat auch einen modulatorischen Einfluss auf Transkriptionsebene. Einige Transkriptions-
faktoren wie NF-κB oder AP-1 können an Zysteinresten nitrosyliert werden, wodurch sich die
DNA-Bindungsaffinität verändert (96).
Darüber hinaus ist NO in der Lage, direkt auf die DNA einzuwirken, indem es diese
deaminiert oder durch Verbindungen wie Stickstoffdioxid oder Peroxynitrit oxidativ
beschädigt. Außerdem kann NO mit Enzymen des DNA-Reparatursystems reagieren und
diese inaktivieren (90).
1.6 Cyclooxygenase-2
Prostaglandine, bedeutende bioaktive Signalmoleküle, wurden zum ersten Mal in den 30er
Jahren aus Sperma und der Prostata extrahiert und mit einer Verminderung des Blutdrucks
und der Kontraktion von glattem Muskelgewebe in Verbindung gebracht (97). Prostaglandine
werden in verschiedenen Geweben synthetisiert und dienen als auto- oder parakrin wirkende
Mediatoren. Heute weiß man, dass eine Vielzahl verschiedener Prostaglandine über die
Arachidonsäurekaskade synthetisiert werden können. Die erste Aufreinigung der
Cyclooxygenase (COX), die die Umsetzung von Arachidonsäure zu Prostaglandinen
synthetisiert, erfolgte erst 1976. Bis dahin wurden Gewebehomogenisate als Quelle für die
COX-Aktivität genutzt und das verantwortliche Enzym Prostaglandinsynthethase genannt (98,
99). Da COX-Enzyme kein Adenosintriphosphat (ATP) benötigen, wurde die Nomenklatur
später zu Prostaglandinsynthase geändert. Als Sir John Vane 1971 zellfreie Lysate von
Meerschweinchenlungen benutzte und zeigte, dass Aspirin, Indometazin und Salizylate die
COX hemmen, und so deren Wirkmechanismus entdeckte, geriet dieses wichtige
immunregulatorische Enzym mehr und mehr in das Interesse der Forschung (97).
Heute sind zwei COX-Isoenzyme bekannt (COX-1 und COX-2), die beide über ihre
Expression reguliert werden (97, 100). Darüber hinaus sind verschiedene Splicing-Varianten
wie z.B. COX-3 im Zerebrum oder ‚partial COX’ (PCOX)-1a, die aufgrund der fehlenden
katalytischen Domäne kein PG produziert, beschrieben (97). Die COX-1 wird eher konstitutiv
in ruhenden Zellen und bei der Differenzierung exprimiert, während das COX-2-Enzym bei
Zellaktivierung schnell über eine große Zahl Hormone, Wachstumsfaktoren, Zytokine und
Einleitung 17
durch physischen Stress exprimiert werden kann und in Entzündungsreaktionen eine wichtige
Rolle spielt (100).
Ein weiterer Regulationsmechanismus der COX-2 ist eine Stabilisierung oder
Destabilisierung der mRNA (100-102). Das COX-2-Gen besitzt eine große ‚3´-untranslated
region’ (UTR), die mehrere konservierte Regionen und 22 Kopien eines AUUUA-Motivs
enthält (103). Untersuchungen der 3´-UTR haben gezeigt, dass alternative Polyadenylierung
in dieser Region zu zwei unterschiedlichen COX-2-mRNA-Isoformen führen kann (COX-24.6
und COX-22.8), die eine unterschiedliche Stabilität aufweisen (100, 104).
Die post-transkriptionelle Regulation der Genexpression über eine Veränderung der mRNA-
Stabilität ist ein gut regulierter Mechanismus, der über stabilisierende und destabilisierende
Faktoren ausgelöst wird (z.B. TIAR, TTP, AU-A, TIA-1 wirken destabilisierend und HuR,
HuD, Hel-N1 dagegen stabilisierend, während AUF-1 beides bewirken kann), die mit der
mRNA interagieren (105). Viele dieser Faktoren sind heute bekannt und für das COX-2-Gen
konnte in RAW264.7-Makrophagen gezeigt werden, dass z.B. TIAR, AUF-1, HuR, und TIA-
1 mit der 3´-UTR interagieren können (102, 106).
Abbildung 1.6: PGE2 Synthese. Arachidonsäure wird über COX-Isoenzyme zu Prostaglandin G2 (PGG2) und
weiter zu Prostaglandin H2 umgesetzt. Durch die PGE-Synthase kann dann PGE2 synthetisiert werden. Die
dargestellte Produktion von PGE2 ist nur ein kleiner Teil der Arachidonsäurekaskade, welche viele weitere
Reaktionsschritte und Verbindungen umfasst (97).
Einleitung 18
Die Signale der unter anderem durch die COX-synthetisierten Prostaglandine werden
hauptsächlich über zwei verschiedene Wege weitergeleitet. So interagiert ein Teil der
Prostaglandine mit Zellrezeptoren, die der Gruppe der G-Protein gebundenen Rezeptoren
zuzuordnen sind (107). Diese sind wiederum an zytosolische Signalwege gekoppelt, welche in
diversen physiologischen Antworten (z.B. Relaxation/Kontraktion glatter Muskelzellen,
Plättchenaggregation, Gefäßpermeabilität) resultieren. Außerdem können G-Protein-
gekoppelte Signalwege andere Prozesse wie z.B. die Angiogenese induzieren (108).
Weitere Studien zeigten, dass der EP2-Subtyp des PGE-Rezeptors in den
GS/cAMP/Proteinkinase A-Signalweg involviert ist, welcher vermutlich zu einer erhöhten
‚vascular endothelial growth factor’ (VEGF)-Transkription beiträgt (109). Im Gegensatz dazu
können Prostanoide wie 15d-PGJ2 oder PGA2 mit PPARs interagieren und diese aktivieren
(100, 110).
In Makrophagen spielt PGE2 scheinbar auch eine wichtige Rolle bei der Desensitivierung
nach Phagozytose von AZ (9). In der Tat konnte in diesem Kontext gezeigt werden, dass
COX-Inhibitoren die anti-inflammatorische Antwort von Makrophagen reduzieren können
(35).
Der Syntheseweg von PGE2 ist in Abbildung 1.6 dargestellt.
Einleitung 19
1.7 Zielsetzung
Ziel dieser Arbeit war es, die Aufnahme/Erkennung von AZ durch Makrophagen bzw. deren
dadurch ausgelöste anti-inflammatorische Antwort näher zu untersuchen. Dabei sollten nach
Möglichkeit tiefere Kenntnisse über die zugrunde liegenden Mechanismen und Signalwege
erlangt werden. Folgende Schwerpunkte sollten dabei experimentell bearbeitet werden:
• Im Rahmen meiner Studien sollte zunächst ein geeignetes und repräsentatives
Testsystem zum Studium der Phagozytose apoptotischer Zellen gefunden und etabliert
werden.
• Anschließend sollte der Einfluss der Phagozytose apoptotischer Zellen auf die
Sauerstoffradikalproduktion in aktivierten Makrophagen untersucht und mögliche
Mechanismen, die zu einer Veränderung der Zellantwort führen, erforscht werden.
• Während meiner Arbeit wurde klar, dass die NO-Inhibition nicht wie vermutet TGFβ-
vermittelt abläuft, und so sollte als weiterer Aufgabenpunkt auch hier der zugrunde
liegende Mechanismus näher erforscht werden.
• Die Beobachtung einer sehr frühen COX-2-Expression und die mangelnde Existenz
entsprechender Beobachtungen in der Literatur führten schließlich dazu, dass ich mich
im letzten Teil meiner Arbeit mit dem hierfür verantwortlichen Mechanismus befasste.
Material und Methoden 20
2 Material und Methoden
2.1 Material
2.1.1 Chemikalien
Acrylamid-Bis-Fertiglösung (40%, 37,5:1) Roth GmbH, Karlsruhe
Adenosin-Triphosphat (ATP) Roche Diagnostics GmbH, Mannheim
Agar-Agar Roth GmbH, Karlsruhe
Agarose peqLab Biotechnologie GmbH, Erlangen
Ammoniumchlorid (NH4CL) Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Ammoniumpersulfat (APS) Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Ampicillin Biomol GmbH, Hamburg
BH4 Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Bovine Serum Albumin (BSA) Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Bromphenolblau Fluka GmbH, Buchs
Calmodulin Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Chloroform Merk Eurolab GmbH, Darmstadt
Ciglitazon Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Diethylpyrocarbonat (DEPC) Roth GmbH, Karlsruhe
1,1´Dioctadecyl-3,3,3´,3´-Tetramethyl- Molecular Probes Inc., Oregon
Indocarbocyanin-Perchlorat (DiI)
Dimethylsulfoxid (DMSO) Roth GmbH, Karlsruhe
Dithiothreitol (DTT) Roth GmbH, Karlsruhe
D-Luziferin AppliChem GmbH, Darmstadt
Ethanol Roth GmbH, Karlsruhe
Material und Methoden 21
Ethidiumbromid Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Ethylendiamintetraazetat (EDTA) Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Ethylenglykoltetraazetat (EGTA) Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
FAD Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
FMN Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Ficoll-Lösung / Lymphozyten Trennmedium PAA Laboratories GmbH, Cölbe
Glyzerin Roth GmbH, Karlsruhe
Glyzin Serva GmbH, Heidelberg
Hefeextrakt Life Technologies, Paisley
Hepes Roth GmbH, Karlsruhe
Hydroethidin (HE) Molecular Probes Inc., Oregon
Isoamylalkohol Merck EuroLab GmbH, Darmstadt
JetPEITM Polyplus-Transfection, Illkirch
Kaliumchlorid (KCl) Merck EuroLab GmbH, Darmstadt
Kaliumhydrogenphosphat (KH2PO4) Merck EuroLab GmbH, Darmstadt
Kanamyzin Biomol GmbH, Hamburg
LB-Broth (Lennox) Roth GmbH, Karlsruhe
L-Arginin Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
[U-14C]-L-Arginin MP Biochemicals Inc., Eschwege
L-Glutamin PAA Laboratories GmbH, Cölbe
Luminol Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Magermilchpulver Merck EuroLab GmbH, Darmstadt
Magnesiumcarbonat-Hydroxid Merck EuroLab GmbH, Darmstadt
Magnesiumsulfat-Heptahydrat Merck EuroLab GmbH, Darmstadt
Methanol (MeOH) Roth GmbH, Karlsruhe
NADPH Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Material und Methoden 22
Natriumazetat Merck EuroLab GmbH, Darmstadt
Natriumbutyrat Merck EuroLab GmbH, Darmstadt
Natriumborat Merck EuroLab GmbH, Darmstadt
Natriumchlorid (NaCl) Merck EuroLab GmbH, Darmstadt
Natriumhydrogenphosphat (Na2HPO4) Merck EuroLab GmbH, Darmstadt
Neomyzin (G 418) PAA Laboratories GmbH, Cölbe
Nonidet P-40 ICN Biomedicals GmbH, Eschwege
Nω-Hydroxy-nor-L-Arginin Calbiochem GmbH ,Bad Soden
Orange G 6 x Gelladepuffer MBI Fermentas GmbH, St. Leon-Rot
Penizillin / Streptomyzin Lösung PAA Laboratories GmbH, Cölbe
peqGold RNApureTM PeqLab Biotechnologie GmbH, Erlangen
Phenol Roth GmbH, Karlsruhe
Phenylmethylsulphonylfluorid (PMSF) Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Platinum® SYBR® Green qPCR SuperMix UDG Invitrogen Corp., Carlsbad
Polybren Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Ponceau S Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Proteaseinhibitormix (PIM) Roche Diagnostics GmbH, Mannheim
Staurosporin Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Tetraethylendiamin (TEMED) Roth GmbH, Karlsruhe
12-Tetra-Decanoyl-Phorbol-13-Azetat (TPA) Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
TGFβ1 R&D Systems, Wiesbaden-Nordenstadt
Tris-HCl Roth GmbH, Karlsruhe
Triton-X-100 Roth GmbH, Karlsruhe
Trizin Roth GmbH, Karlsruhe
Trypton Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Tween 20 Roth GmbH, Karlsruhe
Wasserstoffperoxid (H2O2) Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
Material und Methoden 23
β-Mercaptoethanol Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
2.1.2 Puffer und Lösungen
p53-Lysepuffer:
Tris 50 mM
EDTA 5 mM
NaCl 150 mM
NP-40 150 mM
pH 8,0
Kurz vor Gebrauch zugeben:
PMSF [350 mM] 3,5 µl/ml
DTT [0,1 M] 10 µl/ml
PIM 1-fach
PBS:
NaCl 137 mM
KCl 2,7 mM
Na2HPO4 8,1 mM
KH2PO4 1,5 mM
pH 7,4
Leukozytenwaschpuffer:
EDTA 2 mM
in PBS
Luziferasesubstratlösung:
Trizin 20 mM
Magnesiumcarbonat-Hydroxid 1,07 mM
Magnesiumsulfat-Heptahydrat 2,67 mM
EDTA-K+ 100 µM
DTT 33,3 mM
ATP 530 µM
Coenzym A-Lithiumsalz 21,3 mg/l
D-Luziferin 470 mM
Material und Methoden 24
5-fach Tris-Borat-EDTA-Puffer (TBE):
Tris 445 mM
Natriumborat 445 mM
EDTA 10 mM
2-fach HBS:
Hepes 50 mM
KCl 10 mM
Dextrose x H2O 12 mM
NaCl 280 mM
Na2HPO4 1,5 mM
pH 7,1
10-fach SDS-Laufpuffer:
Tris-HCl 250 mM
Glyzin 1,9 M
SDS 7 mM
pH 8,3
10-fach Blotting-Puffer:
Tris-HCl 250 mM
Glyzin 1,9 M
pH 8,3
10-fach TBS:
Tris-HCl 500 mM
NaCl 1,5 M
pH 7,4
1-fach TTBS:
TBS 1 x
Tween 20 0,06% (v/v)
Material und Methoden 25
Ponceau S-Lösung:
Ponceau S 0,1% (w/v)
Essigsäure 5% (v/v)
4-fach SDS-Probenpuffer:
0,5 M Tris-HCl, pH 6,8 1,25 ml
10% SDS 2 ml
Glyzerin 5 ml
Bromphenolblau 10 mg
ddH2O 1,25 ml
DTT 771 mg
ECL-Lösung:
0,1 M Tris 200 ml
Luminol 50 mg
Hydroxykumarinsäure:
DMSO 10 ml
para-Hydroxykumarinsäure 11 mg
TE (Trypsin/EDTA):
Trypsin 0,5 g/l
EDTA 0,2 g/l
5-fach Reporter-Lysepuffer:
Tris-H3PO4 125 mM
DTT 10 mM
Triton-X-100 5% (v/v)
Glyzerin 50% (v/v)
pH 7,8
Fraktionierungs-Lysepuffer:
HEPES 20 mM
EDTA 2 mM
Material und Methoden 26
EGTA 2 mM
pH 7,5
Kurz vor Gebrauch zugeben:
DTT 1 mM
PMSF 100 µM
Proteaseinhibitormix 1 x
Lysepuffer C:
Tris-HCl 25 mM
EDTA 1 mM
EGTA 1 mM
Citrullin-Reaktionspuffer (Endkonzentration):
FAD 5 µM
FMN 5 µM
BH4 3 µM
NADPH 1 mM
U[14C]-L-arginin 10 µM
kaltes L-ARGININ 100µM
Calmodulin 0,4 µM
Tris-HCl 25 mM
pH 7,4
EMSA-Lysepuffer:
Hepes 10 mM
MgCl2 2 mM
EDTA 100 µM
KCl 10 mM
Kurz vor Gebrauch zugeben:
DTT 1 mM
PMSF 500 µM
pH 7,9
Material und Methoden 27
Kernextraktionspuffer:
Hepes 50 mM
KCl 50 mM
NaCl 300 mM
EDTA 100 µM
Glycerin 10%
Kurz vor Gebrauch zugeben:
DTT 1 mM
PMSF 500 µM
pH 7,9
Puffer F:
Ficoll 20%
Hepes 100 mM
KCl 300 mM
DTT 10 mM
PMSF 500 µM
pH 7,9
Puffer D:
Hepes 20 mM
Glycerin 20%
KCl 100 mM
EDTA 500 µM
NP-40 0,25%
DTT 2 mM
PMSF 500 µM
pH 7,9
EMSA-Laufpuffer:
Laufpuffer (Glocerol-Tolerant) Amersham Biosciences Europe GmbH,
Freiburg
Material und Methoden 28
2.1.3 Medien und Reagenzien für die Zellkultur
Fötales Kälberserum (FCS) PAA Laboratoris GmbH, Cölbe
Humanes AB-positives Serum (off the Clot) PAA Laboratoris GmbH, Cölbe
L-Glutamin PAA Laboratoris GmbH, Cölbe
Lymphozytentrennmedium PAA Laboratoris GmbH, Cölbe
Phosphat-buffered Saline (Instamed 9,55 g/ml) Biochrom AG, Berlin
Penizillin/Streptomyzin PAA Laboratoris GmbH, Cölbe
RPMI 1640, ohne L-Glutamin PAA Laboratoris GmbH, Cölbe
DMEM PAA Laboratoris GmbH, Cölbe
2.1.4 Oligonukleotide
Alle Oligonukleotide wurden von Eurogentec SA, Seraing (Belgien) bezogen.
2.1.4.1 Primer für die PCR
Maus-β2-Mikroglobulin (βMG) (298 bp), TA = 52°C
5´-ACT GAC CGG CCT GTA TGC-3´
5´-AGA CGG TCT TGG GCT CG-3´
Maus-COX-2 (427 bp), TA = 52°C
5´-ATGCTCTTCCGAGCTGTGCTGC-3´
5´-CCCATGGGAGTTGGGCAGTCA-´3
Maus-Arginase I (201 bp), TA = 60°C (111)
5´-AAG AAA AGG CCG ATT CAC CT-3´
5´-CAC CTC CTC TGC TGT CTT CC-3´
Maus-Arginase II (298 bp), TA = 60°C (111)
5´-ACA GGG TTG CTG TCA GCT CT-3´
5´-TGA TCC AGA CAG CCA TTT CA-3´
Material und Methoden 29
2.1.4.2 DIG-markierte Oligonukleotide für EMSA-Analysen
PPRE (fett gedruckt: Konsensussequenz) (112) 5´-GGT AAA GGT CAA AGG TCA ATC GGC-3´
3´-CCA TTT CCA GTT TCC AGT TAG CCG-5´.
2.1.5 Antikörper
anti-mPKCα (mous-IgG) BD Biosciences GmbH, Heidelberg
anit-mArginase I (rabbit-IgG) Santa Cruz Biotechnology Inc, Santa Cruz
anti-mArginase II (rabbit-IgG) Santa Cruz Biotechnology Inc, Santa Cruz
anti-Aktin (rabbit-IgG) Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Deisenhofen
anti-mCOX-2 (rabbit IgG) Cell Signaling Technology Inc., Beverly
anti-Maus (sheep IgG) Amersham Biosciences Europe GmbH,
Freiburg
anti-Rabbit (donkey IgG) Amersham Biosciences Europe GmbH,
Freiburg
2.1.6 Kits
Annexin V-FITC/Propidiumjodid Apoptose Kit Coulter-Immunotech GmbH, Hamburg
DIG Gel Shift Kit Roche Diagnostics GmbH, Mannheim
Griess Reagent System Promega GmbH, Heidelberg
HiSpeed Plasmid Maxi Kit Qiagen GmbH, Hilden
QIAprep Spin Miniprep Kit Qiagen GmbH, Hilden
Standard DC Protein Assay Kit Bio-Rad Laboratories GmbH, München
Material und Methoden 30
pLXIN-PPARg-AF27585 bps
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
NgoMIV
5´MoMuSV LTR
Y+
MCS'
AF2
'MCS
IRESNeoR
3´MoMuLV LTR
AmpR
2.1.7 Vektoren
2.1.7.1 Vektoren für den Retroviralen Gentransfer
2.1.7.1.1 pLXIN-PPARγ1-AF2
Dieser Vektor für den retroviralen Gentransfer entspricht dem pLXIN-Vektor von Clontech,
in den die d/n PPARγ AF2-Mutante aus pcDNA3 PPARγ1 AF2mut kloniert wurde.
2.1.7.1.2 pHIT 60
Es handelt sich hierbei um einen retroviralen Vektor. pHIT 60 beinhaltet die retroviralen
Gene gag und pol des murine leukemia viruses (MLV), welche unter der Kontrolle eines
CMV-Promotors stehen (113).
pHIT 605000 bps
1000
20003000
4000
5000
CMV Promotor
MLV gag
pol
gpt
SV40 ori
ampR
Material und Methoden 31
2.1.7.1.3 pcz-VSV-G
Der Vektor kodiert für das G-Glykoprotein des Vesicular Stomatitis Virus (VSV), welches als
Oberflächenprotein Phospholipide der Wirtszellen erkennt und damit eine sehr große Breite
an Wirten abdeckt. Prinzipiell kann davon ausgegangen werden, dass durch VSV-G alle
Säugerzellen erkannt und damit auch infiziert werden (114).
2.1.7.2 Sonstige Vektoren
2.1.7.2.1 pGL2B-mpCD36
Es handelt sich um ein Reporterplasmid, das ausgehend von dem Vektor pGL2-Basic von
Promega kloniert wurde. Es beinhaltet den murinen Promotor von CD36, welcher
nachweislich über ein PPRE verfügt (115).
pGL2B-mCD366211 bps
1000
2000
3000
4000
5000
6000
SacI
HindIIImpCD36
Luciferase
AmpR
pczVSV-G6691 bps
1000
2000
30004000
5000
6000
CMV
VSV-G
AmpR
Material und Methoden 32
2.1.7.2.2 pZeo/Luc+shortARE
Dieses 6.832 bp große Plasmid ist ein auf pZEO (Invitrogen Corporation, Carlsbad)
basierender Luziferase-Expressionsvektor, bei dem die ARE des COX-2-Gens an das
Luziferasegen gekoppelt sind. Das Konstrukt wurde freundlicherweise von Dan Dixon
(University of Utah) zur Verfügung gestellt.
2.1.7.2.3 pZeo/Luc+3´UTR
Dieses 8.075 bp große Plasmid ist ein auf pZEO (Invitrogen Corporation, Carlsbad)
basierender Luziferase Expressionsvektor, bei dem die 3´-UTR des COX-2-Gens an das
Luziferasegen gekoppelt ist. Das Konstrukt wurde freundlicherweise von Dan Dixon
(University of Utah) zur Verfügung gestellt.
2.1.7.2.4 pcDNA3 PPARγ1 wt
Expressionsplasmid für den PPARγ wt, basierend auf dem pcDNA3-Plasmid der Invitrogen
Corporation, Carlsbad. Der Vektor wurde freundlicherweise von Krishna Chatterjee
(University of Camebridge) zur Verfügung gestellt.
2.1.7.2.5 pcDNA3 PPARγ1 AF2mut
Expressionsplasmid für die d/n PPARγ AF2-Mutante, die eine Mutation in der LBD besitzt.
Das Plasmid basiert auf dem pcDNA3-Plasmid der Invitrogen Corporation, Carlsbad, und
wurde freundlicherweise von Krishna Chatterjee (University of Camebridge) zur Verfügung
gestellt.
Material und Methoden 33
2.1.8 Zelllinien und Bakterienstämme
XL1-Blue Supercompetent Cells Stratagene GmbH, Amsterdam
Genotyp: recA1 endA1 gyrA96 thi-1 hsdR17 supE44 relA1 lac [F´ proAB lacIqZ.M15 Tn10
(Tetr)].
Jurkat-Zellen DSMZ: ACC 282
Jurkat-Zellen entstammen einem 14-jährigen Jungen, der an akuter lymphoblastärer Leukämie
(ALL) litt. Es ist eine T-Zelllinie, die 1977 isoliert wurde (116).
RAW264.7 ATCC: TIB-71
Die Mausmakrophagenzelllinie wurde durch einen Abelson-Maus-Leukemia-Virus etabliert
(117).
Primäre humane Monozyten Blutspendezentrale Saarbrücken
Primäre Monozyten wurden aus Buffy Coats, die von der Blutspendezentrale Saarbrücken zur
Verfügung gestellt wurden, isoliert.
293T ATCC: CRL-1573
Derivat der humanen embryonalen Nierenkarzinomzellen 293, sie tragen zusätzlich das SV40
T-Antigen. (118)
2.1.9 Geräte und sonstige Materialien
Autoklav HV 85 BPW GmbH, Süssen
Bakterieninkubator B5042 Heraeus GmbH, Hanau
Bakterienkultur Sterilbank UVUB 1200 Uniequip GmbH, Martinsried
BD VacutainerTM
BD Biosciences GmbH, Heidelberg
FACSCalibur Durchflusszytometer BD Biosciences GmbH, Heidelberg
Filmentwicklermaschine Optimax Typ TR MS Laborgeräte Schroeder OHG,
Wiesbaden
Holten LaminAir Sterilbank Jouan GmbH, Unterhaching
Material und Methoden 34
Hybond-C extra Nitrozellulose Membran Amersham Biosciences GmbH, Freiburg
i-CyclerTMMyiQTM Real-Time PCR System Bio-Rad Laboratories GmbH, München
IG 150 (Zellkulturinkubator) Jouan GmbH, Unterhaching
Magnetrührer Combimag RCH IKA Labortechnik GmbH & Co. KG,
Staufen
Mastercycler Thermocycler Eppendorf GmbH, Hamburg
Mini-PROTEAN 3 System (SDS-PAGE) Bio-Rad Laboratories GmbH, München
Multiscan RC Luminometer Thermo Labsystems, Vantaa
Pipetten (2 µl, 10µl, 100 µl, 1.000 µl) Eppendorf GmbH, Köln
Plastikmaterial (Zellkultur) Greiner Bio-One GmbH, Frickenhausen
Reinstwasseranlage Purelab Plus ELGA LabWater GmbH, Siershahn
Schüttelinkubator LabLine Orbit Shaker Uniequip GmbH, Martinsried
Sub-Cell® GT Elektrophorese System Bio-Rad Laboratories GmbH, München SUPERRX X-Ray Film Fuji Photo Film Europe GmbH,
Düsseldorf
Thermomixer 5436 Eppendorf GmbH, Hamburg
Trans-Blot SD Blot-Apparatur Bio-Rad Laboratories GmbH, München
Ultraschallhomogenisator Ultra-Sonifier MSE, Loughborough
UV/Visible-Spektrometer Ultrospec 2100 pro Amersham Biosciences GmbH, Freiburg
UV-Transilluminator Geldokumentationssystem Raytest GmbH, Straubenhardt
Whatman Papier Schleicher & Schuell GmbH, Dassel
Zentrifuge 5415 R Eppendorf GmbH, Hamburg
Zentrifuge CR 3.22 Jouan GmbH, Unterhaching
Zentrifuge MR 23i Jouan GmbH, Unterhaching
Zentrifuge ZK380 Hermle GmbH, Wehingen
2.1.10 Software
Aida Image Analyzer, Version 3.11 Raytest GmbH, Straubenhardt
BD Cell Quest Pro BD Biosciences GmbH, Heidelberg
MyiQ Bio-Rad Laboratories GmbH, München
GenrelX Bio-Rad Laboratories GmbH, München
Ascent, Version 2.4.2 Thermo Electron Corp., Greenbush
Material und Methoden 35
2.2 Methoden
2.2.1 Zellkultur
Die humane T-Zelllinie Jurkat und die Mausmakrophagenzelllinie RAW264.7 wurden in
RPMI 1640 Medium (293T-Zellen in DMEM high glucose), supplementiert mit 10% FCS
(hitzeinaktiviert für 30 min bei 56°C), 5 mM L-Glutamin, 100 U/ml Penizillin und 100 µg/ml
Streptomyzin, kultiviert. Die Zellen wurden bei 37°C, 5% CO2-Gehalt und 95%
Luftfeuchtigkeit inkubiert. Die Passage der Zellkulturen erfolgte alle 3 bis 4 Tage nach
Zentrifugation (5 min bei 500 x g und RT) in einer 1:10 bis 1:20 Verdünnung.
Primäre humane Makrophagen wurden in RPMI 1640-Medium, supplementiert mit 10% AB-
positivem humanem Serum (hitzeinaktiviert für 30 min bei 56°C), 5 mM L-Glutamin,
100 U/ml Penizillin und 100 µg/ml Streptomyzin, kultiviert.
Alle Zellkulturarbeiten erfolgten unter sterilen Bedingungen. Die verwendeten Lösungen und
Medien wurden, sofern nicht anders erwähnt, auf 37°C vortemperiert.
2.2.2 Isolation primärer humaner Makrophagen
Zur Gewinnung von primären humanen Makrophagen wurde, mit geringfügigen Änderungen,
nach einem etablierten Protokoll verfahren (119). Humane Monozyten wurden aus Buffy
Coats isoliert, welche in 50 ml Falcon-Röhrchen überführt wurden, in die zuvor 15 ml Ficoll-
Lösung vorgelegt wurde. Bei der anschließenden Dichtezentrifugation (10 min, 1.000 x g,
Raumtemperatur) wurden die Bestandteile des Blutes in 3 Phasen aufgetrennt. Die untere
Phase bestand dabei aus der Ficoll-Lösung und den darin enthaltenen Erythrozyten und
Granulozyten, die mittlere Phase enthielt die Leukozyten und die obere Phase das Blutplasma.
Die Aufreinigung primärer Monozyten aus den Gesamtleukozyten erfolgte durch Aussäen
derselben in 10 cm Primaria Kulturgefäßen (BD Biosciences GmbH, Heidelberg) im
entsprechenden Medium (siehe 2.2.1). Nach 2 h wurden alle Zellen bis auf die inzwischen
adhärierenden Monozyten durch zweimaliges Waschen mit PBS entfernt. Zur
Ausdifferenzierung der Monozyten zu Makrophagen wurden die Zellen 6 bis 7 Tage bei 2- bis
3-tägigem Mediumwechsel weiterkultiviert. Diese zeigten nach dieser Zeit einen
Material und Methoden 36
Makrophagen-typischen Phänotyp (120) und wurden für die entsprechenden Experimente
eingesetzt.
Die Versuche mit primären Zellen wurden in einem Labor der Sicherheitsstufe S2
durchgeführt, da das Blut zuvor nicht auf Krankheitserreger untersucht worden war.
2.2.3 Herstellung apoptotischer und nekrotischer Zellen
Zum Generieren von AZ wurde die entsprechende Menge an Jurkat-Zellen in 10 cm
Zellkulturschalen in RPMI 1640 ohne FCS, supplementiert mit 100 U/ml Penizillin und
100 µg/ml Streptomyzin ausgesät. Es folgte eine Inkubation für 3 h mit 0,5 µg/ml
Staurosporin und zweimaliges Waschen mit Medium (Zentrifugation für 10 min bei 500 x g).
Die Zellen wurden dann in dem Medium der zu stimulierenden Zielzellen resuspendiert.
NZ wurden durch Erhitzen der entsprechenden Menge Jurkat-Zellen für 25 min bei 55°C
hergestellt (121).
In allen Versuchen betrug das Verhältnis von Makrophagen zu AZ 1:5. Bei allen
Experimenten, außer den Griess-Assays, wurden die AZ nach der Inkubationszeit mittels
zweimaligen Waschens mit PBS entfernt. Der Zelltod wurde mit Hilfe von Annexin V/PI-
Färbung im Durchflusszytometer kontrolliert und charakterisiert (siehe 2.2.4).
AZ-konditioniertes Medium (KM) wurde hergestellt, indem die entsprechende Menge AZ
(Makrophagen:AZ 1:5) in Medium gemäß des im Versuch verwendeten Volumens inkubiert
wurden. Nach 2 h wurden die Zellen für 10 min bei 500 x g zentrifugiert. Der Überstand
wurde abgenommen und durch einen 0,45 µm Zellulose-Spritzenfilter (Roth GmbH,
Karlsruhe) filtriert. Das Filtrat wurde als KM verwendet.
2.2.4 Durchflusszytometrische Bestimmung des Zelltods (Annexin V/PI-Färbung)
Während des Zelltods findet eine Translokation des PtdSer von der inneren in die äußere
Plasmamembran statt. Dies gilt sowohl für die Nekrose, als auch für die Apoptose (122, 123).
Annexin V bindet an PtdSer und kann daher zum Nachweis von dessen Translokation
verwendet werden.
Material und Methoden 37
Während bei apoptotischem Zelltod die Zellmembran noch intakt ist, verliert diese jedoch im
Falle des nekrotischen Zelltods ihre Integrität und wird durchlässig für Farbstoffe wie
Propidiumjodid (PI). PI ist ein mit der DNA interkalierendes Fluorochrom
(Ex 550 nm / Em 617 nm). Zur Messung der Apoptose/Nekrose wurde das Annexin V-
Fluoreszeinisothiocyanat (FITC)/Propidiumjodid Apoptose Kit (Coulter-Immunotech GmbH,
Hamburg) eingesetzt. Das Absorptionsmaximum von FITC liegt bei 492 nm und das
Emissionsmaximum bei 520 nm.
Nach Zentrifugation (500 x g, 5 min, 4°C) wurde die Zellzahl der zu messenden Zellen auf
1x106 Zellen/ml Bindepuffer (1x) eingestellt. Zu je 100 µl der Zellsuspension wurden 5 µl
Annexin V-FITC Lösung (25 µg/ml) sowie 2,5 µl PI-Lösung (250 ng/µl) zupipettiert. Der
Reaktionsansatz wurde lichtgeschützt für 10 min bei 4°C auf Eis inkubiert. Dann wurde den
angefärbten Zellen weitere 200 µl eiskalter Bindepuffer (1x) hinzugefügt und der Ansatz bis
zur durchflusszytometrischen Messung lichtgeschützt auf Eis aufbewahrt. Messung und
Auswertung erfolgten am FACSCalibur mit Hilfe der BD Cell Quest Pro-Software. Mittels
Zweiparametermessung konnten parallel Annexin V-FITC (Fluoreszenz 1) und PI
(Fluoreszenz 2, Ex 488 nm / Em 585 nm) analysiert werden.
2.2.5 Phagozytose-Assay und Fluoreszenzmikroskopie
Zur mikroskopischen Untersuchung der Phagozytose wurden AZ, NZ oder vitale Zellen (VZ)
für 30 min mit einer Endkonzentration von 2,5 µg/ml 1,1´Dioctadecyl-3,3,3´,3´-Tetramethyl-
Indocarbocyanin-Perchlorat (DiI) gefärbt und nach zweimaligem Waschen, im Verhältnis von
5:1, zu den RAW264.7-Makrophagen zupipettiert, die auf Diagnostika-Objektträgern in einer
Konzentration von 1x104 Zellen/well ausgesät waren. RAW264.7-Makrophagen zupipettiert.
Die Coinkubation erfolgte, wenn nicht anders angegeben, für 2 h. Anschließend erfolgte die
fluoreszenzmikroskopische Untersuchung.
Material und Methoden 38
2.2.6 Messung von Sauerstoffradikalen im Durchflusszytometer (HE Assay)
RAW264.7-Makrophagen wurden in 3 cm Gewebekulturschalen in einer Dichte von 1x105
Zellen/Platte 24 h vor Versuchsbeginn ausgesät. Nach der entsprechenden Stimulation mit
AZ, NZ oder 5 ng/ml TGFβ wurde das Medium mit den AZ bzw. NZ durch zweimaliges
Waschen mit PBS entfernt und die Makrophagen in 1 ml PBS aufgenommen. Dann folgte
eine Stimulation mit 1 µM TPA für 30 min und eine Färbung mit 2 µM HE für weitere 30
min. Die durchflusszytometrische Analyse wurde mit Hilfe eines FACSCalibur
Durchflusszytometers (BD Biosciences, Heidelberg) unter Verwendung der Cell Quest Pro-
Software durchgeführt. HE wurde bei 630 nm Emission (Fluoreszenz 3) gemessen. Analysiert
wurde die Population der RAW264.7-Makrophagen durch spezifisches Setzen der Messregion
aufgrund deren ‚forward scatter/side scatter’ (FSC/SSC) Charakteristika. Um eine statistische
Signifikanz zu erreichen, wurden jeweils 1x104 Zellen gemessen. Die statistische Auswertung
erfolgte mit Hilfe des jeweiligen ‚peak’-Medians. Die Verschiebung des Medians bei
unstimulierten Zellen zu TPA-stimulierten wurde als 100%-Aktivierung definiert.
Der Median (M) einer Probe (x1, x2,…, xn) von n Werten berechnet sich bei gerader Anzahl
von Messwerten als:
)(21
122 xx nnM+
+=
Im Gegensatz zum arithmetischen Mittelwert, auch Durchschnitt genannt, verhält sich der
Median stabil gegenüber einzelnen stark abweichenden Werten und bietet im Vergleich zum
Durchschnitt einen aussagefähigeren Wert.
2.2.7 Restriktionsverdau von Plasmid-DNA
Nach jeder erneuten Amplifikation von Plasmiden wurde ein Kontrollverdau durchgeführt.
Bei der Durchführung von Restriktionsverdauen wurden die jeweiligen Restriktions-
endonukleasen und die zugehörigen Puffer nach Angaben der Hersteller verwendet. Soweit
nicht anders beschrieben, erfolgten die Restriktionen für 2 h bei 37°C, anschließend wurden
die Endonukleasen 20 min bei 65°C inaktiviert. Beim Verdau eines Plasmids mit mehreren
Material und Methoden 39
Enzymen, wurden diese gleichzeitig in einem Ansatz inkubiert, und der entsprechende vom
Hersteller empfohlene Puffer verwendet.
2.2.8 Agarose-Gelelektrophorese
Die Auftrennung von DNA-Fragmenten (z.B. nach Kontrollverdau) wurde wie folgt
durchgeführt. Das Agarosegel wurde hergestellt, indem Agarose (1%) in 0,5-fachem TBE
aufgekocht wurde. Die Schmelze wurde in eine Form gegossen, in der sich Kämme zur
Probenbeladung befanden. Die Polymerisation des Gels erfolgte während der Abkühlung bei
Raumtemperatur. Die aufzutrennenden DNA-Proben wurden mit 6-fachem Gelladepuffer
gemischt und in jeweils eine Geltasche pipettiert. Zusätzlich wurde in eine separate Geltasche
5 µl eines Größenmarkers pipettiert (GeneRulerTM 100 bp DNA Ladder, GeneRulerTM 1.000
bp DNA Ladder oder GeneRulerTM DNA Ladder Mix, Fa. MBI Fermentas GmbH, St. Leon-
Rot). Die Auftrennung erfolgte 1 bis 2 h bei 5 bis 8 V/cm in 0,5-fachem TBE. Anschließend
wurde das Gel ca. 15 min in einer Ethidiumbromidlösung (1 µg/ml) gefärbt und die DNA-
Fragmente mit einem Geldokumentationssystem (UV-Transilluminator, Raytest GmbH,
Straubenhardt) unter UV-Licht mit 254 nm Wellenlänge detektiert.
2.2.9 Hitzeschocktransformation von Bakterien
Ein 50 µl Aliquot superkompetenter E. coli-Bakterien (XL1-blue, Stratagene) wurde auf Eis
aufgetaut und 0,85 µl 1,42 M β-Mercaptoethanol-Lösung zugegeben. Nach 10 min Inkubation
auf Eis mit gelegentlichem Schütteln wurden 0,5 bis 1 µg des entsprechenden Plasmids
zupipettiert und vorsichtig mit den Bakterien vermischt. Nach weiteren 30 min auf Eis
wurden die Bakterien für 45 s in einem auf 42°C vorgeheizten Wasserbad erhitzt und
anschließend sofort wieder auf Eis gestellt. Es folgte nach 2 min die Zugabe von 200 µl SOC-
Medium und ein Schütteln der Bakterien für 60 min bei 37°C und 300 U/min. Von der
Bakteriensuspension wurden anschließend 100 bis 250 µl auf einer LB-Agarplatte
ausgestrichen. Die Agarplatte enthielt ein Selektionsantibiotikum, gegen das eine Resistenz
auf dem zu amplifizierenden Vektor kodiert war. Dadurch konnten nur die Bakterien
wachsen, die erfolgreich mit dem Plasmid transformiert wurden. Nach Inkubation über Nacht
Material und Methoden 40
bei 37°C in einem Bakterieninkubator wurde die Platte mit den gewachsenen Kolonien bei
4°C gelagert.
2.2.10 Bakterienkultur
Vorbereitend für eine Plasmid-Mini-Präparation wurden 2 ml LB-Medium in einem sterilen
Bakterienkulturröhrchen mit je einer Bakterienkolonie einer bewachsenen LB-Agaroseplatte
angeimpft. Das LB-Medium enthielt zusätzlich ein Selektionsantibiotikum für das zu
amplifizierende Plasmid. Der Ansatz wurde über Nacht bei 37°C in einem Bakterieninkubator
bei 300 U/min geschüttelt.
Für den Ansatz einer Plasmid-Maxi-Präparation wurden 150 ml LB-Medium in einem sterilen
1 l Erlenmeyerkolben mit Bakterien einer vorherigen Plasmid-Mini-Präparation oder einer
Glyzerinkultur angeimpft. Das LB-Medium enthielt ebenfalls ein Selektionsantibiotikum und
die Kultivierung erfolgte wie zuvor beschrieben.
Zur längeren Lagerung von Bakterien wurde eine Glyzerinkultur angelegt, indem 500 µl einer
Bakterien-Übernachtkultur mit 500 µl Glyzerin vermischt und bei -80°C eingelagert wurde.
2.2.11 Plasmidpräparation
Zur Plasmidpräparation wurde je nach gewünschter Plasmidmenge eine Plasmid-Mini-
Präparation (bis 20 µg Plasmid: QIAprep Spin Miniprep Kit, Qiagen GmbH, Hilden) oder
eine Plasmid-Maxi-Präparation (>20 µg Plasmid: HiSpeed Plasmid Maxi Kit, Qiagen GmbH,
Hilden) durchgeführt. Hierbei wurden die Bakterien einer Übernachtkultur nach
Herstellerangaben aufgeschlossen und das Plasmid aufgereinigt.
2.2.12 Konzentrationsbestimmung von Nukleinsäuren
Die Bestimmung der Konzentration und Reinheit von Nukleinsäuren wurde mit Hilfe des
UV/Visible-Spektrometers Ultrospec 2100 pro (Amersham Biosciences GmbH, Freiburg)
Material und Methoden 41
durchgeführt. Dazu wurde die Absorption bei den Wellenlängen 230, 260 und 280 nm in
Quarzküvetten mit einer Schichtdicke von 1 cm gemessen. Die Absorption bei 230 nm ist
dabei zum Proteingehalt, bei 260 nm zum DNA-Gehalt und bei 280 nm zum RNA-Gehalt
proportional. Der Quotient OD260/OD280 ist ein Maß für die Reinheit der gemessenen
Nukleinsäure-Lösung.
2.2.13 Retroviraler Gentransfer
Um Gene stabil im Genom einer Zelllinie zu integrieren, wurde die Methode des retroviralen
Gentransfers genutzt und prinzipiell wie zuvor beschrieben durchgeführt (124, 125). Hierzu
wurden am ersten Tag 1·106 293T-Zellen in einer 6 cm Kulturschale mit 4 ml DMEM-High-
Glukose ausgesät, die am zweiten Tag durch Calcium-Phosphat-Präzipitation transient mit je
5 µg der Plasmide pHIT60, pczVSV-G und pLXIN-PPARγ1-AF2 transfiziert wurden. Nach 7
bis 10 h Kultivierung wurde das Medium gewechselt und die Zellen über Nacht
weiterkultiviert.
Damit die im Genom des Wirts integrierten Virusgene transkribiert werden können, müssen
die das Gen flankierenden ‚long terminal repeats’ (LTR) azetyliert werden. Dies wird durch
die Histon-Deazetylase verhindert. Um diese zu hemmen, wurde am 3. Tag zu den
293T-Zellen 80 µl Na-Butyrat (500 mM) (Sigma B-5887) gegeben (Endkonzentration
10 mM), das Medium nach 8 bis 12 h abgenommen und gegen 3 ml frisches Medium
ausgetauscht. Am gleichen Tag wurden 4·104 Zellen der gewünschten Zielzelllinie in ein
Loch einer 12 Loch-Kulturplatte mit 1 ml des jeweiligen Mediums ausgesät.
Die Infektion der Zielzellen mit den Retroviren erfolgte am 4. Tag. Der 3 ml Retroviren-
Überstand der 293T-Zellen wurde mit einer Spritze abgesaugt und durch einen 0,45 µm-Filter
in ein 15 ml-Falcon-Röhrchen mit 8µg/ml Polybren gegeben. Polybren ist ein positiv
geladenes Polymer, dessen kleine Moleküle an die Oberfläche von Zellen binden und deren
Oberflächenspannung neutralisieren. Virale Glykoproteine können daraufhin effektiver an
ihre Rezeptoren bzw. wie beim hier verwendeten VSV-G Glycoprotein an Phospholipide
binden. Der filtrierte Virusüberstand wurde anschließend zu den 1 ml Zielzellen gegeben und
für 4 bis 8 h inkubiert.
Material und Methoden 42
Die Herstellung der hier benutzten PKCα überexprimirenden RAW 264.7 Makrophagen
wurde bereits zuvor beschrieben (50).
2.2.14 Transiente Transfektion eukaryotischer Zellen
Die transiente Transfektion wurde mit Hilfe des jetPEITM-Transfektionsreagenz der Fa.
Polyplus-Transfection durchgeführt. Dabei schließt ein lineares Polyethylenimin (PEI) die zu
transfizierende DNA in positiv geladene Partikel ein, die mit den negativ geladenen
Proteoglykanen der Zelloberfläche interagieren und durch Endozytose von der Zelle
aufgenommen werden. Durch das positiv geladene jetPEI wird der endosomale pH-Wert
gepuffert und die Degradation der DNA verhindert.
Die Transfektion wurde in 24-Loch-Zellkulturplatten nach Angaben des Herstellers
durchgeführt. Die Stimulation der Zellen erfolgte 24 h nach deren Transfektion.
2.2.15 Luziferase-Assay
Das Luziferase-Assay ist ein Reportergen-Assay, bei dem Zellen mit einem Reporterplasmid
transient transfiziert werden (siehe 2.2.14). Versuchsspezifisch wird das auf dem
Reporterplasmid befindliche Enzym Luziferase exprimiert, welches die ATP-abhängige
oxidative Decarboxylierung von Luziferin katalysiert. Dabei wird Licht der Wellenlänge
562 nm freigesetzt, das im Luminometer nachgewiesen werden kann. Die Versuche wurden in
24-Loch-Zellkulturplatten durchgeführt.
Die versuchsspezifische Stimulation der Zellen erfolgte, sofern nicht anders angegeben, 24 h
nach Transfektion mit dem Reporterplasmid. 6 bis 7 h nach Stimulation wurden die Zellen
lysiert, indem die Zellen in 100 µl Reporter-Lysepuffer aufgenommen und über Nacht bei
-80°C schockgefroren wurden. Anschließend wurden sie bei Raumtemperatur aufgetaut und
15 min geschüttelt (750 U/min). Durch einen Zentrifugationsschritt von 2 min bei
13.000 U/min und Raumtemperatur wurden die lysierten Zellfragmente pelletiert, die
gebildete Luziferase blieb im Überstand.
Material und Methoden 43
Zur Messung der Chemilumineszenz wurden je Ansatz 50 µl des Überstandes in 5 ml
Kunststoffröhrchen (Sarstedt AG & Co, Nümbrecht) überführt, 100 µl Luziferase-
Substratlösung zugegeben und nach 20 s Inkubation im Luminometer gemessen.
2.2.16 Quantifizierung des mRNA-Gehalts in RAW264.7-Makrophagen
2.2.16.1 mRNA-Isolation
Für die mRNA-Isolation wurden 5x106 Makrophagen in 1 ml peqGold RNAPureTM lysiert.
Nach 10 min Inkubation bei Raumtemperatur wurden 200 µl Chloroform zupipettiert, 10 s
kräftig geschüttelt und anschließend weitere 15 min bei Raumtemperatur inkubiert.
Anschließend wurde das Gemisch durch Zentrifugation (5 min, 12.000 x g, 4°C) in eine obere
wässrige Phase und eine untere Phenol-Chloroform-Phase getrennt. Die untere Phase, in der
sich Proteine, DNA etc. befanden, wurde verworfen und die obere Phase, in der sich die RNA
befand, in ein neues 1,5 ml-Reaktionsgefäß überführt. Nach Zugabe von 500 µl Isopropanol
wurde bei einer 30 minütigen Inkubation bei Raumtemperatur die RNA präzipitiert und
anschließend pelletiert (5 min, 12.000 x g, 4°C). Das Isopropanol wurde verworfen und das
RNA-Pellet wurde zweimal mit 75% EtOH gewaschen (Schütteln, Zentrifugation 5 min,
12.000 x g, 4°C). Das Pellet wurde anschließend kurz bei Raumtemperatur getrocknet und
dann bei 65°C in mit DEPC behandeltem ddH2O resuspendiert.
Die Konzentration der gelösten RNA wurde wie beschrieben mittels Spektrometrie ermittelt.
Für eine längere Aufbewahrung der RNA-Lösung wurde diese bei -80°C gelagert.
2.2.16.2 Reverse Transkription
Zur Herstellung von cDNA aus mRNA wurde das Advantage® RT-for-PCR Kit der Fa. BD
Biosciences GmbH verwendet. Die Reaktion erfolgte nach Angaben des Herstellers, wobei
1 µg RNA für die Reaktion eingesetzt wurde. Die Lagerung der cDNA erfolgte bei -20°C.
Material und Methoden 44
2.2.16.3 Quantitative PCR
Für die quantitative Polymerase-Kettenreaktion (qPCR) wurde der i-CyclerTM der Fa.
BioRad GmbH mit dem Platinum® SYBR® Green qPCR SuperMix UDG der Fa. Invitrogen
Corp., Carlsbad verwendet. Der enthaltene Fluoreszenzfarbstoff SYBR® Green der Fa.
Molecular-Probes diente hierbei zur Quantifizierung des amplifizierten PCR-Produkts. Mit
Hilfe der qPCR wurde untersucht, ob RAW264.7-Makrophagen nach verschiedenen Stimuli
Arginase I, Arginase II oder COX-2 auf mRNA-Ebene exprimieren. Hierzu wurde die cDNA
von entsprechend stimulierten Zellen in der qPCR mit den entsprechenden Primern (siehe
2.1.4.1) eingesetzt. Die PCR wurde mit einem Gesamtvolumen von 20 µl folgendermaßen
angesetzt:
Template (cDNA) 4 µl
Primer 1 [10 µM] 0,4 µl
Primer 2 [10 µM] 0,4 µl
Platinum® SYBR® Green qPCR SuperMix 10 µl
ddH2O 5,2 µl
Die Abfolge der Reaktionsschritte wurde nach Angaben des Herstellers folgendermaßen
gewählt:
Aktivierung der Polymerase 2 min 50°C
Denaturierung 15 min 95°C
Denaturierung 15 s 95°C
Primer-Anlagerung 30 s TA°C 50 x
Elongation 30 s 72°C
Finale Denaturierung 1 min 95°C
βMG, COX-2: TA = 52°C; ArgI, ArgII: TA = 60°C
Jeweils nach der Elongation wurde die Fluoreszenz gemessen und für die Auswertung
herangezogen. Sie ist ein Maß für die Anzahl der gebildeten PCR-Fragmente. Nach der
finalen Denaturierung wurde die Temperatur der Proben auf 55°C abgekühlt und schrittweise
alle 20 s um 0,5°C bis auf 95°C erhitzt. Nach jedem Temperaturanstieg wurde die
Material und Methoden 45
Fluoreszenz gemessen. Auf diese Weise konnte die Anzahl der in der Reaktion entstandenen
Produkte und deren Schmelzpunkte ermittelt werden. Die Auswertung erfolgte mit Hilfe der
von der BioRad GmbH mitgelieferten Software MyiQ.
2.2.17 Griess-Assay
In Zellkulturüberständen von RAW264.7-Makrophagen kann Nitrit als stabiles Abbauprodukt
des NO-Metabolismus mittels Griess-Assay nachgewiesen werden. Dazu wurden je 1x105
Zellen in 3 cm Kulturschalen ausgesät. Nach der jeweiligen individuellen Stimulation wurde
das Medium gewechselt und es folgte eine weitere Inkubation für 24 h. Der Nitritgehalt in
Überstand wurde dann mittels Griess Reagent System (Promega GmbH, Heidelberg) nach den
Angaben des Herstellers bestimmt.
2.2.18 Western-Immunoblotting
2.2.18.1 Proteinisolation
Für die Proteinisolation wurden 2,5 bis 5x106 Zellen in ein 15 ml Falcon-Röhrchen
übertragen, pelletiert (5 min, 500 x g, 4°C) und in 200 µl p53-Lysepuffer resuspendiert. Der
Ansatz wurde bei -80°C eingefroren und auf Eis wieder aufgetaut. Nach 30 min Inkubation
auf Eis mit häufigem kräftigem Schütteln wurde das Zelllysat durch Ultraschall (10 s,
Intensität MED, Amplitude 4) weiter aufgeschlossen und anschließend 20 min auf Eis
inkubiert. Zum Beseitigen der Zelltrümmer wurde das Lysat zentrifugiert (30 min,
13.000 U/min, 4°C) und der Überstand in ein neues 1,5 ml-Reaktionsgefäß überführt. Bis zur
weiteren Verwendung wurde die Proteinlösung bei -80°C gelagert.
Material und Methoden 46
2.2.18.2 Bestimmung der Proteinkonzentration nach Lowry
Die Messung der Proteinkonzentration wurde mit Hilfe des Standard DC Protein Assay Kit
(Fa. BioRad GmbH, München) durchgeführt. Als Standard zum Ermitteln der
Proteinkonzentration wurde BSA in Lysepuffer in verschiedenen Konzentrationen gelöst
(0,625 µg/µl, 1,25 µg/µl, 2,5 µg/µl, 5 µg/µl, 10 µg/µl), als Nullprobe wurde Lysepuffer ohne
Proteine verwendet. Von den Standards, der Nullprobe und dem zu messenden Zellextrakt
wurden je 2 µl in je 2 Kammern einer 96-Loch-Platte pipettiert. Für die Farbreaktion wurden
zusätzlich in jede Kammer 20 µl Reagenz A und 160 µl Reagenz B des Assay Kit pipettiert
und die Platte 15 min auf einem Schüttler inkubiert. Die Konzentrationsbestimmung erfolgte
durch photometrische Messung der Proben im Multiscan RC Luminometer bei einer
Wellenlänge von 750 nm und der Ascent Software, Version 2.4.2.
2.2.18.3 SDS-PAGE und Proteintransfer auf die Membran
Zum Auftrennen von Proteinen nach ihrer Größe wurde die SDS-Polyacrylamid-
Gelelektrophorese (SDS-PAGE) durchgeführt. Von den aufzutrennenden Proteinen wurden
50 bis 80 µg mit 4-fachem SDS-Probenpuffer versehen und 5 min bei 95°C denaturiert. Das
Polyacrylamidgel bestand aus einem 4% Sammelgel und einem 10% Trenngel und wurde
nach folgendem Schema angesetzt:
4% Sammelgel:
40% Acrylamid/Bis-Acrylamid 37,5:1 0,3 ml
0,5 M Tris-HCl, pH 6,8 0,75 ml
10% SDS 30 µl
ddH2O 1,92 ml
10% APS 50 µl
TEMED 5 µl
Material und Methoden 47
10% Trenngel:
40% Acrylamid/Bis-Acrylamid 37,5:1 2,5 ml
1,5 M Tris-HCl, pH 8,8 2,5 ml
10% SDS 0,1 ml
ddH2O 4,9 ml
10% APS 50 µl
TEMED 5 µl
Für die Durchführung der Proteintrennung und für das Gießen der Gele wurde das Mini-
PROTEAN 3 System der Fa. BioRad GmbH, München, verwendet, sowie 1-facher SDS-
Laufpuffer. Nach dem Aufbau der Apparatur wurde die denaturierte Proteinprobe in eine
Tasche des Sammelgels pipettiert. Zur Bestimmung der Proteingröße wurde in eine separate
Tasche der Marker Prestained Protein Ladder der Fa. MBI Fermentas GmbH, St. Leon-Rot,
aufgetragen. Die Passage der Proteine durch das Sammelgel bis zur Phasengrenze zum
Trenngel erfolgte bei einer Spannung von 70 V, die Auftrennung im Trenngel bei einer
Spannung von 120 V. Anschließend wurden die Proteine für die weitere Analyse auf eine
Hybond C extra Nitrozellulose Membran (Amersham Biosciences GmbH, Freiburg)
transferiert. Dazu wurde das Sammelgel vom Trenngel entfernt und das Trenngel zwischen
Whatman-Papier in einer Blot-Apparatur (Trans-Blot SD, BioRad GmbH, München)
positioniert. Die Whatman-Papiere wurden zuvor in 1-fachem Blotting-Puffer / 20% MeOH
getränkt. Der Transfer erfolgte 90 min bei 70 mA je Gel. Anschließend wurden die auf der
Membran gebundenen Proteine mit Ponceau S-Lösung gefärbt, um den Erfolg des Transfers
zu überprüfen.
2.2.18.4 Detektion
Zur Detektion der Proteine auf der Membran wurde ein immunochemisches Verfahren
verwendet. Zuerst wurden unspezifische Bindungsstellen auf der Membran durch 60 min
Inkubation in Blockierungspuffer (TTBS/5% Milchpulver) abgesättigt. Die Bindung des
primären Antikörpers, der 1:1.000 in 3 ml Blockierungspuffer verdünnt wurde, erfolgte über
Nacht bei 4°C. Die Antikörper stammen aus Maus oder Kaninchen und binden an das nachzu-
weisende Protein. Anschließend wurde die Membran dreimal je 10 min in Waschpuffer
gewaschen (TTBS) und der sekundäre Antikörper (1:2.000 in Blockierungspuffer) 45 bis
60 min bei Raumtemperatur inkubiert. Der sekundäre Antikörper bindet an den primären und
Material und Methoden 48
ist an das Enzym Meerrettichperoxidase gekoppelt. Nach erneutem Waschen (dreimal 10 min
in TTBS) wurde die Membran 2 min in 2,5 ml ECL-Lösung inkubiert, die zusätzlich 25 µl
Hydroxykumarinsäure und 1,5 µl 30% H2O2 enthielt. Die Meerrettichperoxidase des
sekundären Antikörpers katalysiert eine Chemilumineszenzreaktion, wodurch die markierten
Bereiche der Membran Licht emittieren und durch Exposition auf einem Röntgenfilm sichtbar
gemacht wurden. Die Expositionszeit war abhängig von dem zu untersuchenden Protein und
den verwendeten Antikörpern.
2.2.18.5 Zellfraktionierung
Zur getrennten Analyse von zytosolischen und membrangebundenen Proteinen wurden
5x106 Zellen in 100 µl Fraktionierungs-Lysepuffer resuspendiert und fünfmal in flüssigem
Stickstoff eingefroren und bei 37°C aufgetaut. Die Trennung von Membran- und
Zytosolfraktion erfolgte durch Ultrazentrifugation (20 min, 100.000 x g, 4°C). Der Überstand
(zytosolische Fraktion) wurde abgenommen und bei -80°C gelagert. Das Pellet wurde mit
kaltem PBS gewaschen und zentrifugiert (10 min, 33.000 x g, 4°C) und in 100 µl
Fraktionierungs-Lysepuffer/0,5% SDS resuspendiert. Mittels Ultraschall (10 s, Intensität
LOW, Amplitude 4) wurden die Proteine von der Membran gelöst. Anschließend
wurden die Membranfragmente pelletiert (20 min, 33.000 x g, 4°C) und der Überstand
(Membranfraktion) bei -80°C bis zur weiteren Verwendung gelagert.
2.2.19 EMSA
Für die EMSA-Analyse wurde ein bekanntes Protokoll mit geringfügigen Modifikationen
verwendet (60).
2.2.19.1 Herstellung von Kernextrakten für den EMSA
Zur Präparation von Kernextrakten wurden 5 x 106 Zellen in 0,2 ml eiskaltem EMSA-
Lysepuffer resuspendiert, für 10 min unter gelegentlichem Schütteln auf Eis inkubiert und
anschließend zentrifugiert (30 s, 8000 x g, 4°C). Das Pellet wurde dann in 50 µl
Kernextraktionspuffer resuspendiert und 20 min auf Eis gelagert. Danach folgte eine
Material und Methoden 49
erneute Zentrifugation (5 min, 10.000 x g, 4°C). Im Überstand wurde dann die
Kernproteinkonzentration gemessen (siehe 2.2.18.2) und die Proteine gegebenenfalls bei
-80°C aufbewahrt.
2.2.19.2 Durchführung des EMSA
Die Einzelkomponenten für den EMSA wurden zusammenpipettiert und für 20 min bei RT
inkubiert. Die Separation der Protein/DNA-Komplexe erfolgte in einem 6% Polyacrylamidgel
mit EMSA-Laufpuffer für eine Stunde bei 80 V.
Ansatz für EMSA:
Kernprotein 20 µg
DIG-markiertes Oligonukleotid 0,5 ng
Poly[dl/dC] 1 µg/µl
Gelshift-Puffer D+ (10 x) 2 µl
Gelshift-Puffer F 4 µl
ddH2O 20 µl
2.2.19.3 EMSA Transfer und Detektion
Nach Beendigung der Polyacrylamid-Gelelektrophorese wurde das Gel im Semi-Dry-
Blotverfahren (1,3 mA/cm2, 90 min) auf eine Nylonmembran geblottet. Nachdem Whatmann-
Filter und Membran in TBE-Puffer (0,5 x) getränkt wurden, erfolgte der Aufbau des Blots in
folgender Reihenfolge: 3 Blatt Whatmann-Papier, Nylonmembran, Polyacrylamidgel, 2 Blatt
Whatmann-Papier. Im Anschluß an den Proteintransfer wurden die DNA-Proteinkomplexe
durch UV-crosslinken (4 J/cm2) auf die Membran fixiert. Diese wurde dann für die Detektion
mit CSPD (Roche), einem Chemilumineszenz-Substrat, nach folgendem Schema vorbereitet:
Material und Methoden 50
Detektionsschema:
Waschpuffer 5 min
Blockierungslösung 1 h
Antikörperlösung 1 h
Waschpuffer 15 min (3 x)
Detektionspuffer 5 min
CSPD® Arbeitslösung 5 min
Alle Lösungen wurden gemäß dem DIG Gel Shift Kit-Standardprotokoll (Roche) angesetzt
und verwendet.
2.2.20 Citrullin-Assay
Die Arginase- und iNOS-Aktivität wurde anhand eines Citrullin-Assays in Anlehnung an eine
etablierte Methode quantifiziert (126). Nach den entsprechenden Stimulationen wurden die
Zellen mit eiskaltem PBS geerntet, zentrifugiert, in 100 µl Lysepuffer C aufgenommen und
durch dreimaliges Einfrieren und Auftauen in flüssigem Stickstoff, lysiert. Dann wurden die
Lysate 20 min auf Eis gelagert und abermals zentrifugiert (15.000 x g) und die
Proteinkonentration im Überstand wie in 2.2.18.2 beschrieben ermittelt. Dann wurden 50 µg
Protein zum Citrullin-Reaktionspuffer zugegeben (Gesamtvolumen 200 µl) und 1 h bei 37°C
inkubiert. Nor-NOHA wurde in einer Endkonzentration von 1 mM verwendet. Die Reaktion
wurde dann durch Zugabe von 200 µl eiskaltem Methanol abgebrochen und die Proben in
einem SpeedVac Vakuumtrockner eingeengt. Nach dem Trocknen wurden die Proben in 10 µl
ddH2O aufgenomen und auf einem Dünnschichtchromatogramm (DC) (Laufmittel:
Methanol:NH4OH:H2O; 0.5:4.4:2:1) aufgetrennt. Die DCs wurden anschließend mittels
Autoradiografie analysiert.
Ergebnisse 51
3 Ergebnisse
3.1 Etablierung des Modellsystems zum Studium des Einflusses von AZ auf
Makrophagen
3.1.1 Überprüfung der Zellvitalität
In einem ersten Experiment verifizierte ich die Methode zur Herstellung von AZ und NZ
mittels Annexin V/PI Assay. Als Zellsystem wählte ich humane Jurkat-T-Zellen, da bei
diesen leicht Apoptose induziert werden kann und Apoptosemechanismen hinreichend
beschrieben sind.
Abbildung 3.1: Verifizierung des Zelltods in Jurkat-Zellen. VZ (a), AZ (b) oder NZ (c) wurden mit Annexin
V/FITC und PI gefärbt, um die relative Menge der AZ bzw. NZ mittels FACS-Analyse zu bestimmen. Annexin
V/PI Färbung erfolgte nach 1 h Inkubation in Vollmedium. Die Daten sind repräsentativ für drei verschiedene
Experimente.
Die AZ und NZ wurden wie in 2.2.3 beschrieben hergestellt und vor der Annexin V/PI
Färbung 1 h in Vollmedium inkubiert. Während die VZ basal (Abbildung 3.1a) nur 7%
Ergebnisse 52
Apoptose und 5% Nekrose zeigten, wiesen die AZ (Abbildung 3.1b) 89% Apoptose und nur
geringfügig Nekrose (7%) auf. Erhitzen der Jurkat-Zellen auf 55°C führte zu 79% NZ
(Abbildung 3.1c) mit geringem apoptotischen (6%) Anteil. Die verwendeten Methoden sind
also zum Erzeugen von AZ und NZ geeignet und der Einfluss der jeweils anderen
Populationen kann als geringfügig und vernachlässigbar angesehen werden.
3.1.2 Phagozytose von AZ in RAW264.7-Makrophagen
Als Phagozytenmodellsystem wählte ich die Mausmakrophagenzelllinie RAW264.7, da diese
die größte Übereinstimmung von allen mir zur Verfügung stehenden Zelllinien mit einem
Makrophagenphänotyp zeigt und keine weiteren Schritte zur Differenzierung notwendig sind,
wie etwa bei der humanen prä-monozytären Zelllinie THP-1 (127).
Die Phagozytose apoptotischer Zellen wurde fluoreszenzmikroskopisch bestimmt. Dazu
wurden die Makrophagen mit 1,1´Dioctadecyl-3,3,3´,3´-Tetramethyl-Indocarbocyanin-
Perchlorat (DiI) gefärbten VZ, AZ oder NZ für 2 h auf Diagnostika-Objektträgern inkubiert,
anschließend mit PBS gewaschen und mikroskopiert (Abbildung 3.2). Während VZ nicht
phagozytiert wurden, wurden AZ und NZ von den Makrophagen aufgenommen. Die
Aufnahme von NZ erfolgte dabei allerdings in etwas geringerem Maße als die von AZ.
Abbildung 3.2: Phagozytose apoptotischer Teilchen durch RAW264.7-Makrophagen. 1x104 RAW264.7-
Makrophagen/Loch wurden auf Diagnostika-Objektträgern ausgesät und für 2 h mit (a) VZ, (b) AZ oder (c) NZ,
die zuvor 30 min mit DiI (roter Fluoreszenzfarbstoff) gefärbt wurden, inkubiert. Nach zweimaligem Waschen
mit PBS wurden die Objektträger unter dem Fluoreszenzmikroskop untersucht. Die Abbildungen sind
repräsentativ für drei verschiedene Experimente.
Ergebnisse 53
3.1.3 Ausschluss eines Einflusses von AZ-Bestandteilen auf die Testergebnisse
Um einen möglichen Einfluss von Bestandteilen der AZ auf die Ergebnisse der von mir
durchgeführten Experimente auszuschließen, wurden die RAW 264.7-Makrophagen nach der
Coinkubation mit AZ vor der jeweiligen weiteren Verwendung routinemäßig zweimal mit
PBS gewaschen. Um zu beweisen, dass diese Methode ausreichend ist, um die AZ
abzuwaschen, coinkubierte ich RAW264.7-Zellen für 1 h mit DiI (roter Fluoreszenzfarbstoff)
gefärbten AZ und analysierte die Effektivität des Waschvorgangs unter dem
Fluoreszenzmikroskop (Abbildung 3.3). Bis auf einige Partikel, die durch Phagozytose
aufgenommen worden waren, ließen sich alle AZ von den Makrophagen gut abwaschen.
Damit konnte ich ausschließen, dass Variationen in den verschiedenen gemessenen
Parametern aus Kontaminationen von AZ resultieren.
Abbildung 3.3: Abwaschen der AZ nach Inkubation der Makrophagen. Das erfolgreiche Abwaschen der
AZ wurde mittels Fluoreszenzmikroskopie verifiziert. Die AZ wurden 30 min vor Zugabe zu den Makrophagen
mit DiI gefärbt. Nach 1 h Coinkubation wurden die Makrophagen zweimal mit PBS gewaschen. Eine
Rotfluoreszenz zeigt also das Vorhandensein von AZ an. Die Bilder zeigen die RAW264.7-Makrophagen
einerseits unbehandelt (a, Phasenkontrast; b, rot Fluoreszenz), andererseits während der Inkubation mit AZ
(c, Phasenkontrast; d, rot Fluoreszenz) sowie nach dem Herunterwaschen der AZ (e, Phasenkontrast; f, rot
Fluoreszenz). Die Daten sind repräsentativ für drei verschiedene Experimente.
Ergebnisse 54
3.1.4 AZ-vermittelte Hemmung der Nitritproduktion in Makrophagen
Nach der Etablierung des Phagozytosemodellsystems verifizierte ich zunächst den anti-
inflammatorischen Einfluss apoptotischer Jurkat-Zellen auf RAW264.7-Makrophagen. Ein
wichtiger pro-inflammatorischer Marker aktivierter Mausmakrophagen ist die Produktion von
NO, welches im Zellüberstand mittels Griess-Assay (siehe 2.2.17) als Nitrit, einem stabilen
Oxidationsprodukt des NO-Abbaus, nachgewiesen werden kann.
Wie erwartet, führte eine 24 h-Stimulation der RAW264.7-Makrophagen mit 1 µg/ml LPS
und 10 U/ml IFNγ zu einer deutlichen Erhöhung der Nitritproduktion im Vergleich zu den
unstimulierten Kontrollen (Abbildung 3.4). Die Inkubation der Makrophagen mit AZ
reduzierte signifikant sowohl die basale Nitritbildung, als auch die nach LPS/IFNγ-
Stimulation.
Abbildung 3.4: Gehemmte Nitritproduktion nach Stimulation mit AZ und TGFβ. Nitrit, ein stabiles NO-
Oxidationsprodukt, wurde mittels Griess-Assay im Überstand von RAW264.7-Makrophagen, wie in 2.2.17
beschrieben, nachgewiesen. RAW264.7-Makrophagen oder AZ wurden für 24 h mit 1 µg/ml LPS und 10 U/ml
IFNγ, 5 ng/ml TGFβ, AZ oder den entsprechenden Kombinationen wie angegeben induziert. Die Kontrollzellen
blieben unbehandelt. Die Daten stellen den MW ± SEM von drei Versuchen dar (* p ≤ 0.05; ** p ≤ 0.005
verglichen mit LPS/IFNγ-stimulierten Kontrollen).
Frühere Befunde, die zeigten dass die LPS/IFNγ-vermittelte NO-Produktion in Makrophagen
mittels 5 ng/ml TGFβ gehemmt werden kann, wurden bestätigt (35). Die Inkubation
Ergebnisse 55
aktivierter Makrophagen mit AZ oder TGFβ reduzierte die Bildung von Nitrit noch unter die
Kontrollwerte mit unbehandelten RAW264.7-Zellen. Weder AZ allein noch mit LPS/IFNγ
stimulierte AZ produzierten beachtenswerte Mengen an Nitrit. Während der folgenden
Versuche wurde die Hemmung der Nitritproduktion standardmäßig als Marker für die
Aktivierung anti-inflammatorischer Signalwege gemessen.
3.2 Einfluss von AZ auf die ROS-Produktion in RAW264.7-Makrophagen
3.2.1 AZ hemmen die ROS-Produktion in RAW264.7-Makrophagen
Zunächst untersuchte ich, ob AZ spezifisch die ROS-Produktion in RAW264.7-Makrophagen
beeinflussen können (Abbildung 3.5). Die Messung der ROS-Bildung erfolgte dabei mittels
HE-Assay, wie in 2.2.6 beschrieben. Zunächst schloss ich erfolgreich die Möglichkeit aus,
dass AZ oder NZ an sich in der Lage sind, die Sauerstoffradikalproduktion zu induzieren
(Abbildung 3.5a und b), indem ich diese für 30 min mit den Makrophagen coinkubierte. Im
Gegensatz dazu führte eine Stimulation der Makrophagen mit TPA wie erwartet zu einer
deutlich erhöhten ROS-Produktion, erkennbar an der Rechtsverschiebung des HE-Signals.
Vorinkubation der Makrophagen mit AZ für 1 h mit anschließender TPA-Stimulation führte
zu einer um ca. 50% gehemmten Sauerstoffradikalbildung (Abbildung 3.5b), während NZ die
TPA-induzierte ROS-Produktion nicht beeinflussten (Abbildung 3.5d). Dieser Befund
unterstützt frühere Arbeiten, die zeigen dass NZ keinen Einfluss auf RAW264.7-
Makrophagen haben (128).
Inkubation der Makrophagen mit 5 ng/ml TGFβ für 1 h löste weder ROS-Produktion aus,
(Abbildung 3.5e) noch führte sie zu einer Inhibition des TPA-vermittelten ‚oxidative burst’
(Abbildung 3.5f). Die statistische Auswertung dieser Ergebnisse ist in Abbildung 3.5g
dargestellt.
Ergebnisse 56
Abbildung 3.5: ROS-Produktion in RAW264.7-Makrophagen nach Inkubation mit AZ, NZ oder TGFβ.
Die ROS-Produktion in Makrophagen wurde durchflusszytometrisch bestimmt. Dabei wurden die Zellen mit
2 µM HE als Redox-sensitivem Farbstoff, wie in 2.2.6 beschrieben, gefärbt. Die Zellen wurden mit 1 µM TPA
stimuliert (dunkelgraue Linien) oder verblieben unbehandelt als Kontrollen (schwarze Linien). (a) Coinkubation
mit AZ für 30 min (graue Fläche), (b) Coinkubation mit AZ für 1 h mit anschließender Stimulation mit TPA
(graue Fläche), (c) Coinkubation mit NZ für 30 min (graue Fläche), (d) Coinkubation mit NZ für 1 h mit
anschließender Stimulation durch TPA (graue Fläche), (e) Vorinkubation mit 5 ng/ml TGFβ für 30 min (graue
Fläche), (f) Vorinkubation mit 5 ng/ml TGFβ für 1 h mit anschließender Stimulation durch TPA (graue Fläche).
(g) Statistische Auswertung von a-f. Die Verschiebung des ‚peak’-Medians von unbehandelten Zellen zu TPA-
stimulierten Makrophagen wurde als 100%-Aktivierung definiert und die Inhibition proportional errechnet. Die
Daten stellen den MW ± SEM von drei verschiedenen Versuchen dar (* p ≤ 0.05 verglichen mit TPA
stimulierten Kontrollen).
Ergebnisse 57
3.2.2 AZ hemmen die PKCα-Translokation in RAW264.7-Makrophagen
Um zusätzliche Informationen über die durch AZ-vermittelte Hemmung der ROS-Produktion
zu erhalten, untersuchte ich nun die PKCα-Expression. Da bekannt ist, dass eine Aktivierung
der PKCα durch TPA nicht nur zur Sauerstoffradikalproduktion, sondern - als Folge der
Aktivierung - zu einer Translokation derselben an die Plasmamembran führt, ist eine
Abnahme der PKCα im Zytosol indikativ für eine vorangegangene Aktivierung (129).
Abbildung 3.6a zeigt die zytosolische PKCα-Proteinexpression in RAW264.7-Zellen, die sich
bei Cokultivierung von Makrophagen und AZ nicht änderte. Wie erwartet, führte eine
Stimulation mit 1 µM TPA für 1 bis 6 h zur Aktivierung und damit zur Translokation der
zytosolischen PKCα. Interessanterweise führte eine Costimulation der Makrophagen mit AZ
und TPA für 1 h zur kompletten Hemmung der PKCα-Migration zur Membran, während
dieser Effekt nach 3 h nur noch schwach und nach 6 h nicht mehr zu beobachten war.
Abbildung 3.6b zeigt eine statistische Auswertung der Menge an zytosolischer PKCα
während der ersten Stunde, in der die AZ-vermittelte Hemmung der PKC-Aktivierung am
prominentesten ist.
Um einen weiteren Beweis dafür zu erhalten, dass die PKCα-Aktivierung - und damit die
Translokation vom Zytosol in die Membran durch AZ - gehemmt ist, untersuchte ich die
zytosolische sowie die Membranfraktion (Abbildung 3.6c). Wie erwartet führte eine
Stimulation mit TPA zur PKCα-Translokation in die Membran, während die Coinkubation
von TPA und AZ die Proteintranslokation inhibierte.
Ergebnisse 58
Abbildung 3.6: PKCα-Aktivierung nach TPA und AZ. (a) Die zytosolische Expression von PKCα und Aktin
wurde mittels Western Blot in unbehandelten Kontroll-RAW264.7-Makrophagen, nach Zugabe von AZ, 100 nM
TPA oder einer Kombination aus AZ und TPA jeweils nach 1, 3 und 6 h bestimmt. (b) Statistische Auswertung
der Western Blot-Daten für die 1 h-Stimulation. (c) PKCα-Proteinmengen in der zytosolischen sowie der
Membranfraktion in unbehandelten RAW264.7-Zellen, nach Stimulation mit 100 nM TPA oder nach einer
Kombination aus AZ und TPA. Stimulation erfolgte für 1 h. Die Daten stellen den MW ± SEM von drei
Versuchen dar oder sind repräsentativ für drei Experimente.
Um einen zusätzlichen Beweis zu dem in 3.1.3 erwähnten Versuch zu erhalten, dass keine
Jurkat-Proteine die Menge der im Western Blot beobachteten PKCα beeinflussen, verglich
ich die isolierte Gesamtproteinmenge der verwendeten Proben. Es war kein signifikanter
Unterschied zwischen den Proben mit und ohne AZ festzustellen (Abbildung 3.7).
Ergebnisse 59
Abbildung 3.7: Einfluss von Jurkat-Zellen auf die isolierte Gesamtproteinmenge. Um einen zusätzlichen
Beweis zu erhalten, dass keine Jurkat-Proteine die Menge der im Western Blot beobachteten PKCα beeinflussen,
wurde die isolierte Gesamtproteinmenge der verwendeten Proben verglichen. Es war kein signifikanter
Unterschied zwischen den Proben mit und ohne AZ festzustellen. Die Daten stellen den MW ± SEM von drei
Versuchen dar.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass AZ in RAW264.7-Makrophagen die Aktivierung
der PKCα- und der ROS-Produktion hemmen. Dieser Effekt ist prominent nach 1 h und
verliert sich nach 3 bis 6 h.
3.2.3 PPARγ moduliert die PKCα-Aktivierung in Makrophagen
Nun versuchte ich Informationen über mögliche Signalwege herauszufinden, die bei der
Hemmung der Sauerstoffradikalbildung nach AZ involviert sind und zog den Einfluss des
etablierten anti-inflammatorischen Faktors PPARγ in Betracht, von dem allerdings bis heute
keine Kurzzeiteffekte auf die ROS-Bildung bekannt sind. Dabei konzentrierte sich mein
Interesse vor allem auf frühe Ereignisse der Makrophagenaktivierung (innerhalb der ersten
Stunde) und ich untersuchte eine mögliche PPARγ-Aktivierung mittels EMSA Analyse.
Ergebnisse 60
Abbildung 3.8: PPARγ-Aktivierung in RAW264.7-Makrophagen nach Stimulation mit AZ. (a) EMSA-
Analyse der PPARγ-Aktivierung in unbehandelten RAW264.7-Makrophagen (oberes Kästchen), Makrophagen
coinkubiert mit AZ (mittleres Kästchen) und in Makrophagen mit d/n PPARγ-Mutante coinkubiert mit AZ
(unteres Kästchen). (b) Statistische Auswertung der EMSA-Ergebnisse. Die Daten stellen den MW ± SEM von
drei Versuchen dar (* p ≤ 0.05 verglichen mit unstimulierten RAW264.7).
Nach Coinkubation von RAW264.7-Makrophagen für 15 bis 60 min war deutlich eine
transiente Aktivierung von PPARγ erkennbar (Abbildung 3.8). Nach 15 min war diese am
stärksten. Während der ersten Stunde wurde die Aktivierung schwächer und erreichte,
verglichen mit unstimulierten Makrophagen, nach 45 bis 60 min statistisch irrelevante Werte.
Die statistische Auswertung der Daten ist in Abbildung 3.8 zu sehen.
Um eine Kausalität zwischen PPARγ-Aktivierung und der Hemmung der ROS-Produktion
herzustellen, benutzte ich RAW264.7-Makrophagen, die mit einer d/n PPARγ-Mutante
retroviral transduziert worden waren und in welchen somit eine erfolgreiche Aktivierung von
PPARγ verhindert war. Wurden diese d/n PPARγ-Makrophagen mit AZ coinkubiert, konnte
keine PPARγ-Aktivierung festgestellt werden (Abbildung 3.8).
In den folgenden Experimenten untersuchte ich die PKCα-Aktivierung an den d/n PPARγ-
Makrophagen mittels Western Blot-Analyse (Abbildung 3.9). Die zytosolische Expression der
PKCα blieb unverändert, wenn die Zellen für 1 h mit AZ coinkubiert wurden, während
Stimulation mit 100 nM TPA wie erwartet zu einer PKCα-Aktivierung führte. Dieses
Verhalten ist vergleichbar mit dem der RAW264.7-Zellen (Abbildung 3.6). Nach
gleichzeitiger Stimulation mit AZ und TPA zeigte sich jedoch ein Unterschied im Verhalten
der normalen RAW264.7- und dem in d/n PPARγ-Makrophagen. Während in normalen
RAW264.7-Zellen die PKCα-Translokation komplett gehemmt war (Abbildung 3.6b), war in
Ergebnisse 61
den d/n PPARγ-Makrophagen eine signifikant höhere PKCα-Aktivierung, verglichen mit den
Kontrollen, zu erkennen (Abbildung 3.9a). Die statistische Auswertung der Daten ist in
Abbildung 3.9 dargestellt.
Eine PPARγ-Aktivierung ist also für die Hemmung der PKCα-Aktivierung nach
Coinkubation der Makrophagen mit AZ notwendig.
Abbildung 3.9: PKCα-Aktivierung in d/n PPARγ-Makrophagen. (a) RAW264.7-Makrophagen, die eine d/n
PPARγ-Mutante exprimieren, blieben unbehandelt oder wurden für 1 h mit AZ und/oder 100 nM TPA
coinkubiert. Die zytosolische PKCα-Expression wurde mittels Western Blot bestimmt. (b) Statistische
Auswertung der PKCα-Western Blots aus a. Die Daten stellen den MW ± SEM von drei Versuchen dar
(* p ≤ 0.05 verglichen mit unstimulierten Kontrollen).
Um zu verifizieren, dass die d/n PPARγ-Makrophagen wirklich die PPARγ-Aktivierung
verhindern, führte ich ein PPRE-Reportergen-Assay durch. Dazu cotransfizierte ich das
PPARγ-Reporterplasmid pGL2B-mpCD36 zusammen mit einem PPARγ-wt-
Expressionsplasmid transient in normale RAW264.7-Zellen und d/n PPARγ-Makrophagen.
Die Zellen wurden dann 24 h mit 10 µM Ciglitazon, einem Thiazolidindionderivat (TZD) und
bekannten PPARγ-Agonisten inkubiert und anschließend wurde die Luziferaseaktivität
bestimmt (Abbildung 3.10). Während die RAW264.7-Zellen eine erhöhte PPARγ-vermittelte
Luziferase-Aktivität zeigten, war bei den d/n PPARγ-Makrophagen, sogar mit dem PPARγ-
Expressionsplasmid, keine transkriptionelle Aktivität in die RAW264.7-Zellen festzustellen.
Ergebnisse 62
Abbildung 3.10: Erfolgreiche Transduktion der d/n PPARγ-Mutante in RAW264.7-Makrophagen.
PPARγ-Reportergen Assay in normalen und d/n PPARγ-transduzierten RAW264.7-Makrophagen nach
Stimulation mit 10 µM Ciglitazon für 24 h. Um die Funktionalität der d/n PPARγ-Mutante zu beweisen, wurde
ein PPARγ-wt-Expressionsplasmid cotransfiziert. Die Daten stellen den MW ± SEM von drei Versuchen dar
(* p ≤ 0.05 verglichen mit RAW264.7-Makrophagen).
3.2.4 PPARγ hemmt die ROS-Produktion in RAW264.7-Makrophagen
Davon ausgehend, dass eine PPARγ-Aktivierung für die Hemmung der PKCα-Aktivierung
notwendig ist, benutzte ich nun die d/n PPARγ-Makrophagen, um die ROS-Produktion im
Vergleich zu normalen RAW264.7 nach gleichzeitiger Stimulation mit TPA und AZ zu
untersuchen (Abbildung 3.11). Die Inkubation normaler RAW264.7-Zellen mit AZ führte zu
einer Hemmung der TPA-induzierten ROS-Bildung. Die Hemmung war nach 1 h deutlich zu
erkennen und nahm mit zunehmenden Inkubationszeiten für 3 bis 6 h noch zu (Abbildung
3.11a, c und d).
Ergebnisse 63
Abbildung 3.11: ROS-Produktion nach Stimulation mit AZ in RAW264.7- oder d/n PPARγ-
Makrophagen. Die ROS-Produktion in normalen und d/n PPARγ-transduzierten RAW264.7-Makrophagen
wurde durchflusszytometrisch mittels Färbung mit 2 µM HE als Redox-sensitivem Farbstoff bestimmt (siehe
2.2.6). Die Zellen wurden mit 1 µM TPA stimuliert (dunkelgraue Linien) oder verblieben unbehandelt als
Kontrollen (schwarze Linien). AZ wurden vor Zugabe von TPA für 1, 3 oder 6 h mit den Makrophagen
coinkubiert. (a-b) AZ wurden für 1 h vor TPA-Stimulation coinkubiert (graue Flächen), (c-d) AZ wurden für 3 h
vor TPA-Stimulation coinkubiert (graue Flächen), (e-f) AZ wurden für 6 h vor TPA-Stimulation coinkubiert
(graue Flächen). (g) Statistische Auswertung von a-f. Die Verschiebung des Peak Medians zwischen
unbehandelten und TPA stimulierten Zellen wurde als 100%-Aktivierung definiert und die jeweilige Inhibition
Ergebnisse 64
proportional berechnet. Die Daten stellen den MW ± SEM von drei Versuchen dar (* p ≤ 0.05 verglichen mit
RAW264.7-Makrophagen).
Coinkubation der d/n PPARγ-Makrophagen mit AC für 1 h und anschließender Stimulation
mit TPA führte zu keiner messbaren Inhibition der ROS-Produktion (Abbildung 3.11b). Das
Signal war nicht vom TPA-Effekt zu unterscheiden, unterschied sich aber wesentlich von den
in normalen RAW264.7-Zellen gemessenen Werten (vgl. Abbildung 3.11b und a). Mit
steigenden Inkubationszeiten der d/n PPARγ-Makrophagen mit AZ war eine geringfügige
Hemmung der ROS-Produktion zu erkennen. Dieser Effekt trat nach 3 h Coinkubation auf
und wurde nach 6 h noch deutlicher (Abbildung 3.11d und f). Die statistische Auswertung
dieser Ergebnisse ist in Abbildung 3.11g dargestellt.
Die TPA-vermittelte ROS-Produktion in Makrophagen wird also sehr schnell durch
Coinkubation mit AZ gehemmt. Der Effekt reicht von 40% Hemmung nach 1 h bis nahezu
60% nach 6 h. Eine andere Situation stellt sich in d/n PPARγ-Makrophagen dar. Kurze Zeit
nach AZ Stimulation (nach 1 h) ist keine Hemmung der ROS-Produktion zu erkennen. Die
Hemmung passt sich dann immer mehr der Situation in normalen RAW264.7-Zellen an, so
dass nach 6 h fast kein Unterschied mehr zu erkennen ist. Dies scheint auf einen biphasischen
inhibitorischen Effekt hinzuweisen, bei dem zumindest die Anfangsphase durch PPARγ-
vermittelt ist. Damit korreliert die TPA-vermittelte ROS-Produktion in d/n PPARγ-
Makrophagen zumindest zum Teil mit der Expressionsmodulation bzw. Aktivierung von
PKCα (Abbildung 3.9b).
3.2.5 PKCα spielt eine Rolle bei der Hemmung der ROS-Produktion
Um einen zusätzlichen Beweis für eine Rolle der PKCα bei der Hemmung der ROS-
Produktion zu erhalten, verwendete ich PKCα-überexprimierende RAW264.7-Zellen, um die
Sauerstoffradikalbildung zu untersuchen (50). Coinkubation mit AZ für 1 h vor Stimulation
mit TPA hatte in diesen Zellen keinen Einfluss auf die ROS-Bildung. Die
Sauerstoffradikalbildung war vergleichbar mit der TPA-stimulierten Positivkontrolle
(Abbildung 3.12a). Die statistische Auswertung der Daten ist in Abbildung 3.12b dargestellt.
Dies unterstützt die Theorie, dass die Hemmung der ROS-Produktion nach Inkubation mit AZ
eine Folge der inhibierten PKC-Aktivierung ist.
Ergebnisse 65
Abbildung 3.12: ROS-Produktion in PKCα-überexprimierenden Zellen. Die ROS-Produktion in PKCα-
überexprimierenden RAW264.7-Makrophagen wurde durchflusszytometrisch mittels Färbung mit 2 µM HE als
Redox-sensitivem Farbstoff bestimmt (siehe 2.2.6). (a) Die Zellen wurden mit 1 µM TPA stimuliert
(dunkelgraue Linien) oder verblieben unbehandelt als Kontrollen (schwarze Linien). AZ wurden vor Zugabe von
TPA für 1 h mit den Makrophagen coinkubiert (graue Fläche). (b) Statistische Auswertung von a. Die Daten
stellen den MW ± SEM von drei Versuchen dar (* p ≤ 0.05 verglichen mit TPA-stimulierten Zellen).
3.2.6 Zell-Zell-Kontakt von AZ und Makrophagen ist ausreichend zur Hemmung der
PKCα-Aktivierung
Um herauszufinden, ob ein Zell-Zell-Kontakt für den Einfluss von AZ auf die PKCα-
Aktivierung notwendig ist, führte ich Transwell-Experimente durch, bei denen die AZ von
den Makrophagen durch eine Membran getrennt kultiviert wurden, welche die Passage
löslicher Faktoren erlaubt. Dies verhindert zwar einen Zell-Zell-Kontakt, aber nicht eventuell
auftretende parakrine Effekte. Wie in Abbildung 3.13a dargestellt, verhinderte die räumliche
Trennung von AZ und RAW264.7-Makrophagen die Hemmung der TPA-vermittelten PKCα-
Aktivierung, was parakrine Mechanismen als Ursache ausschließt.
Als nächstes untersuchte ich, ob die Phagozytose von AZ notwendig ist, um die PKCα-
Aktivierung zu modulieren oder ob interzellulärer Kontakt dafür ausreichend ist. Dafür
benutzte ich Cytochalasin D, einen Inhibitor der Aktinpolymerisierung, um die Phagozytose
der AZ zu verhindern (Abbildung 3.13b). Wie erwartet, führte Cytochalasin D allein weder zu
Ergebnisse 66
einer PKCα-Aktivierung, noch hemmte es deren TPA-vermittelte Translokation. Stimulation
der Makrophagen mit einer Kombination aus Cytochalasin D, AZ und TPA führte zu einer
Hemmung der PKCα-Translokation. Dies spricht dafür, dass die Phagozytose von
apoptotischem Material für die Signalweiterleitung nicht notwendig ist. Zell-Zell-Kontakt
reicht also für die Hemmung der PKCα-Aktivierung aus.
Abbildung 3.13: Rolle von Phagozytose und parakrinen Signalen in der Modulation der PKCα-
Aktivierung. Die zytosolische Expression von PKCα und Aktin wurde mittels Western Blot analysiert. (a)
Transwell-Versuche wurden benutzt, um AZ und Makrophagen zu separieren und einen direkten Zell-Zell-
Kontakt zu verhindern. Makrophagen wurden so mit AZ und/oder 100 nM TPA für 1 h coinkubiert oder
verblieben unstimuliert als Kontrollen. (b) RAW264.7-Makrophagen wurden mit AZ, 2 µM Cytochalasin D
(Cyto D) und/oder 100 nM TPA für 1 h stimuliert oder blieben unbehandelt. Im Falle einer Stimulation mit
Cyto D wurde dieses bereits 45 min vor den anderen Stimuli zugegeben. Die Western Blots sind repräsentativ
für drei verschiedene Experimente.
Ergebnisse 67
3.2.7 Modulation der PKCα Aktivierung durch TPA und AZ in primären humanen
Makrophagen
Um zu überprüfen, ob das Prinzip der PKCα-Regulation durch AZ auf ein humanes System
übertragbar ist, isolierte ich nun humane periphere Blutmonozyten. Diese wurden zu
Makrophagen ausdifferenziert. Um den regulatorischen Einfluss von AZ zu überprüfen,
benutzte ich, wie schon zuvor, Western Blot-Analysen zur Untersuchung der PKCα-
Translokation (Abbildung 3.14). Die zytosolische PKCα-Expression blieb nach 1 h
Stimulation der primären Makrophagen mit AZ unverändert, während die Stimulation mit
100 nM TPA zu einer partiellen Proteintranslokation führte. Simultane Stimulation mit AZ
und TPA für 1 h führte zu einer Hemmung der PKCα-Translokation. Auch wenn die
Regulation von PKCα in humanen Makropagen nicht so ausgeprägt zu sein scheint wie in
RAW264.7-Zellen (Abbildung 3.6), so ist die Reaktion generell doch vergleichbar.
Abbildung 3.14: PKCα in humanen Makrophagen nach TPA und AZ. Die zytosolische Expression von
PKCα und Aktin wurde mittels Western Blot analysiert. Primäre humane Makrophagen wurden so mit AZ
und/oder 100 nM TPA für 1 h coinkubiert oder verblieben unstimuliert als Kontrollen. Der Western Blot ist
repräsentativ für drei verschiedene Experimente.
3.3 Arginase-vermittelte Inhibition der NO-Produktion
Wie schon in 3.1.4 erwähnt, untersuchte ich während meiner Studien standardmäßig die
Hemmung der NO-Produktion in RAW264.7-Makrophagen nach Inkubation mit AZ als
Ergebnisse 68
Marker für deren anti-inflammatorische Wirkung. In diesem zweiten Teil meiner Promotion
widmete ich mich nun den zugrunde liegenden Mechanismen dieses Phänomens.
3.3.1 AZ hemmen die NO-Produktion in Makrophagen ohne Modulation der iNOS-
Expression
Um einen ersten Hinweis über mögliche NO-Regulationsmechanismen zu erhalten,
untersuchte ich zunächst die Nitritproduktion im Verhältnis zur iNOS-Expression in
RAW264.7-Zellen nach Stimulation mit IFNγ und AZ.
Abbildung 3.15: Nitritproduktion und iNOS-Expression nach AZ. RAW264.7-Makrophagen wurden mit AZ
(Verhältnis 1:5) für 15 h coinkubiert. Nach Zugabe von frischem Medium wurden die entsprechenden Proben
mit 100 U/ml IFNγ stimuliert. Nach 24 h wurde der Nitritgehalt im Überstand mittels Griess-Assay bestimmt
und durch Western Blot-Analyse die iNOS-Expression untersucht. Die Griess-Assay-Daten stellen den
MW ± SEM von drei Versuchen dar (* p ≤ 0.05; verglichen mit IFNγ-stimulierten Kontrollen). Die Western
Blot-Ergebnisse sind repräsentativ für drei verschiedene Experimente.
Wie erwartet führte eine 24 h-Stimulation der RAW264.7-Makrophagen mit 100 U/ml IFNγ,
verglichen mit den unbehandelten Kontrollen oder Makrophagen, die mit AZ stimuliert
Ergebnisse 69
wurden, zu erhöhten Nitritwerten (Abbildung 3.15). Nach einer Coinkubation der
Makrophagen mit AZ für 15 h und anschließender Stimulation mit IFNγ waren die ermittelten
Nitritwerte deutlich reduziert. Im Gegensatz dazu bewirkten weder NZ noch VZ eine
Hemmung der Nitritproduktion (Daten nicht gezeigt).
Parallel zur Messung des gebildeten Nitrits untersuchte ich die iNOS-Expression mittels
Western Blot-Analyse. Wie angenommen, führte die Stimulation der Makrophagen mit IFNγ
zu einer stark erhöhten iNOS-Expression, verglichen mit den Kontrollen oder Zellen, die nur
mit AZ allein inkubiert wurden. Interessanterweise war die Menge an iNOS-Protein in
AZ/IFNγ-stimulierten Zellen vergleichbar mit denen, die nur mit IFNγ stimuliert wurden. Das
lässt darauf schließen, dass der Hemmung der NO-Produktion keine Modulation der iNOS-
Expression zugrunde liegt.
3.3.2 Arginase moduliert die NO-Produktion in AZ-stimulierten Makrophagen
Die Beobachtung, dass offensichtlich iNOS-Protein vorhanden war, ohne dass eine Aktivität
desselben beobachtet werden konnte, warf die Frage auf, ob eine direkte (z.B. durch Protein-
Protein-Wechselwirkungen) oder eine indirekte (z.B. durch verringerte Substratverfügbarkeit)
Hemmung vorlag. Um das herauszufinden, führte ich eine Messung der in vitro-
Enzymaktivität mittels radioaktivem Citrullin-Assay durch. Bei diesem Assay wird
U-[14C]-L-Arginin durch iNOS in Citrullin umgewandelt. Durch Dünnschicht-
chromatographie wird dann das Reaktionsgemisch aufgetrennt und die Menge des
entstandenen Citrullins kann als Maß der iNOS-Enzymaktivität mittels Autoradiographie
ermittelt werden.
In Kontrollen, bei denen kein Protein zum Reaktionsansatz zugegeben wurde, war eine
geringe basale Menge an Citrullin und Ornithin vorhanden (Abbildung 3.16). Wie an der
erhöhten Citrullinproduktion zu erkennen ist, zeigten die Lysate von RAW264.7-Zellen, die
mit 100 U/ml IFNγ stimuliert waren, wie erwartet eine signifikant erhöhte iNOS-Aktivität,
verglichen mit den Kontrolllysaten unstimulierter Makrophagen. Wenn Lysate mit AZ-
stimulierten Makrophagen verwendet wurden, zeigte sich zwar keine erhöhte Citrullin-
produktion, jedoch erschien interessanterweise eine zweite Bande, die ich anhand von
Vergleichskontrollen und aufgrund ihrer DC-Laufeigenschaften als Ornithin identifizieren
konnte. Dies deutete auf eine erhöhte Arginaseaktivität in diesen Proben hin. Eine Beteiligung
Ergebnisse 70
der Arginase konnte ich durch Einsatz des spezifischen Arginaseinhibitors nor-NOHA zu den
Lysaten der AZ-stimulierten Zellen verifizieren. Die Zugabe des Inhibitors zum Assay in
einer Endkonzentration von 1 mM verhinderte die Ornithinproduktion gänzlich. Die Spezifität
von nor-NOHA wird dadurch bestärkt, dass die IFNγ-induzierte iNOS-Aktivität trotz Zugabe
des Inhibitors unbeeinflusst blieb. Wurden RAW264.7-Makrophagen 15 h mit AZ
vorinkubiert und anschließend für 24 h mit 100 U/ml IFNγ stimuliert, konnte man sowohl
eine Erhöhung der iNOS- als auch der Arginaseaktivität beobachten. Als Folge dieser
Beobachtungen kann man den Einfluss eines inhibitorischen Proteins auf die iNOS-Aktivität
ausschließen. Als weitere Kontrolle, dass der beobachtete Effekt spezifisch als Antwort auf
AZ erfolgt, verwendete ich Lysate von Zellen, die mit VZ oder NZ inkubiert wurden. Weder
VZ noch NZ führten zu einer erhöhten Arginaseaktivität. Lysate von AZ allein bewirkten
ebenfalls weder erhöhte Citrullin- noch Ornithinproduktion (Daten nicht gezeigt).
Abbildung 3.16: Citrullin- und Ornithinproduktion nach Stimulation mit AZ. RAW264.7-Makrophagen
wurden mit AZ, NZ oder VZ im Verhältnis 1:5 für 15 h vorinkubiert. Nach Mediumwechsel wurden die Zellen
für 24 h mit oder ohne 100 U/ml IFNγ weiterkultiviert. Dann wurden die Zellen geerntet und ein Citrullin-Assay
wie in 2.2.20 beschrieben durchgeführt. Nor-NOHA wurde dem in vitro Assay in einer Endkonzentration von
1 mM zugefügt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für drei verschiedene Experimente.
Um meine Theorie zu unterstützen, dass die Arginase eine Rolle bei der Modulation der
iNOS-Aktivität spielt, untersuchte ich die Nitritproduktion in RAW264.7-Makrophagen unter
dem Einfluss von AZ und nor-NOHA in vivo. Für dieses Experiment tauschte ich nach der
Vorinkubation der AZ das Medium gegen PBS aus, um Einflüsse des im Medium
Ergebnisse 71
befindlichen L-Arginins auf die nor-NOHA-Aufnahme und/oder die Inhibition der
Arginaseaktivität auszuschließen. Wie erwartet, war die Nitritproduktion bei Makrophagen,
die für 2 h mit 100 U/ml IFNγ inkubiert worden waren, deutlich höher als bei den
unstimulierten Kontrollen oder bei mit AZ vorstimulierten Zellen (Abbildung 3.17). Nor-
NOHA führte weder allein zu einer Erhöhung der Nitritwerte, noch war die Produktion nach
gleichzeitiger Stimulation mit IFNγ gehemmt. Die bei Vorstimulation der Makrophagen mit
AZ erreichte Hemmung der Nitritproduktion konnte durch Zugabe von nor-NOHA partiell
aber signifikant aufgehoben werden.
Abbildung 3.17: Nitritproduktion als Antwort auf AZ- und nor-NOHA-Stimulation. RAW264.7-
Makrophagen wurden mit AZ im Verhältnis 1:5 für 15 h vorinkubiert. Danach wurde das Medium durch PBS
ersetzt und die Zellen für 24 h mit oder ohne 100 U/ml IFNγ weiterkultiviert. Nach 24 h wurde mittels Griess-
Assay das Nitrit im Überstand bestimmt. Im Falle einer Inkubation mit nor-NOHA wurde dieses über den
gesamten Zeitraum von 39 h in einer Endkonzentration von 20 mM auf den Zellen belassen. Die Daten stellen
den MW ± SEM von drei Versuchen dar (* p ≤ 0.05; verglichen AC/IFNγ-stimulierten Zellen).
3.3.3 AZ führen zur erhöhten Arginase II-Expression in RAW264.7-Makrophagen
Um weitere Daten zum Beweis einer Erhöhung der Arginaseaktivität zu erhalten und den Typ
der involvierten Arginase genauer zu bestimmen, führte ich Real Time PCR-Experimente mit
mRNA von mit AZ stimulierten RAW264.7-Makrophagen durch (Abbildung 3.18). Die
Stimulation mit AZ löste eine ca. 1.000-fache Erhöhung der Arginase II-mRNA, verglichen
Ergebnisse 72
mit den unstimulierten Kontrollen aus, während sich die Arginase I-mRNA nicht signifikant
veränderte.
Davon ausgehend, dass in der Vergangenheit TGFβ als ein möglicher Inhibitor der NO-
Produktion nach AZ-Stimulation diskutiert wurde (35), untersuchte auch ich einen möglichen
Effekt auf die Arginase I- und II-mRNA-Expression (Abbildung 3.18). Die Inkubation von
RAW264.7-Makrophagen mit 5 ng/ml TGFβ führte weder zur Erhöhung der Arginase I noch
der Arginase II-mRNA. Obwohl ich bezüglich der TGFβ-vermittelten Hemmung der
LPS/IFNγ-induzierten NO-Produktion den in der Literatur beschriebenen inhibitorischen
Effekt bestätigen konnte (Abbildung 3.4), scheint dieser also bei der Arginase-vermittelten
Inhibition der NO-Produktion nach Stimulation mit AZ keine Rolle zu spielen.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Stimulation von RAW264.7-Makrophagen
mit AZ zur Erhöhung der Arginase II-Expression und damit zur Hemmung der IFNγ-
induzierten NO-Produktion führt.
Abbildung 3.18: Arginase I und II mRNA-Expression nach Stimulation mit AZ. RAW264.7-Makrophagen
wurden 15 h mit AZ im Verhältnis 1:5 oder mit 5 ng/ml TGFβ coinkubiert. Die Zellen wurden geerntet und nach
mRNA-Isolation wurde eine quantitative PCR wie in 2.2.16 beschrieben durchgeführt. Die Daten stellen den
MW ± SEM von drei Versuchen dar (* p ≤ 0.05; verglichen mit unstimulierten Kontrollen).
Zur Überprüfung, ob die Arginase auch auf Proteinebene reguliert wird, führte ich Western
Blot-Experimente durch, bei denen RAW264.7-Makrophagen für 6 h mit AZ coinkubiert
Ergebnisse 73
wurden oder als Kontrollen unstimuliert blieben (Abbildung 3.19). Die Experimente zeigten
eine deutliche Erhöhung der Arginase II, verglichen zur unbehandelten Kontrolle. Dies zeigt,
dass nicht nur die mRNA vermehrt exprimiert wird, sondern auch in einer Erhöhung der
Proteinmenge resultiert.
Abbildung 3.19: Arginase II-Expression nach Coinkubation mit AZ. RAW264.7-Makrophagen wurden mit
AZ (Verhältnis 1:5) coinkubiert oder verblieben unbehandelt als Kontrollen. Nach 6 h wurden die Zellen
geerntet und Western Blot-Analysen durchgeführt. Die dargestellten Daten sind repräsentativ für drei
verschiedene Experimente.
3.3.4 NO wird durch einen von AZ sekretierten löslichen Faktor inhibiert
Um die Frage zu klären, ob Zell-Zell-Kontakte, Phagozytose oder lösliche Faktoren bei der
beobachteten Hemmung der NO-Produktion nach Coinkubation von RAW264.7-
Makrophagen mit AZ eine Rolle spielen, benutzte ich abermals Cyto D als Inhibitor der
Phagozytose. Anstatt der Transwell-Experimente behandelte ich die Makrophagen mit KM
(siehe 2.2.3) zur Überprüfung eines möglichen Einflusses eines durch AZ sekretierten
Faktors. Nach der entsprechenden Behandlung führte ich Griess-Assays und Western Blot-
Analysen durch (Abbildung 3.20).
Die Zugabe von Cyto D zu IFNγ-stimulierten RAW264.7-Makrophagen in Gegenwart von
AZ beeinflusste weder die Fähigkeit der AZ, die Nitritproduktion zu hemmen, noch zeigte
sich eine Hemmung in der iNOS-Expression. Überraschenderweise führte eine Stimulation
mit KM zu einer ähnlichen Inhibition der Nitritfreisetzung wie AZ, bei ebenfalls nicht
vorhandener Reduktion der iNOS-Expression. Diese Experimente lassen darauf schließen,
dass weder Zell-Zell-Kontakt zwischen Makrophagen und AZ, noch Phagozytose notwendig
sind, um den beobachteten Effekt der NO-Hemmung auszulösen. Vielmehr deuten die Daten
Ergebnisse 74
darauf hin, dass ein von AZ sekretierter löslicher Faktor die NO-Produktion in IFNγ-
stimulierten RAW264.7-Makrophagen moduliert.
Abbildung 3.20: Einfluss von Cytochalasin D und AZ-konditioniertem Medium auf Nitritproduktion und
iNOS-Expression. RAW264.7-Makrophagen wurden 15 h mit AZ in Verhältnis 1:5 oder mit AZ-
konditioniertem Medium (KM) inkubiert. Nach Zugabe von frischem Medium wurden die entsprechenden
Proben mit 100 U/ml IFNγ stimuliert. Nach 24 h wurde der Nitritgehalt im Überstand mittels Griess-Assay
bestimmt und durch Western Blot-Analyse die iNOS-Expression untersucht. Im Falle einer Stimulation mit
Cyto D wurde dieses bereits 45 min vor den anderen Stimuli und dann über die gesamte Versuchszeit in einer
Endkonzentration von 2 µM zugegeben. Die Griess-Assay-Daten stellen den MW ± SEM von drei Versuchen
dar (* p ≤ 0.05; verglichen mit IFNγ-stimulierten Kontrollen). Die Western Blot-Ergebnisse sind repräsentativ
für drei verschiedene Experimente.
3.4 Stabilisierung der COX-2-mRNA in Makrophagen durch Inkubation mit AZ
Schon relativ früh während der Erforschung der anti-inflammatorischen Ereignisse nach der
Phagozytose von apoptotischen Zellen, wurde PGE2 als ein möglicher Mediator dieser Effekte
vorgeschlagen (9). Die Mechanismen, die in diesen Kontext zu einer Ausschüttung dieses
Ergebnisse 75
Prostaglandins führen, sind hingegen weitestgehend unbekannt. Im letzten Teil meiner
Promotion beschäftigte ich mich mit möglichen Mechanismen, die zur Ausschüttung von
PGE2 nach Phagozytose von AZ führen.
3.4.1 AZ induzieren eine schnelle COX-2-Expression in RAW264.7-Makrophagen
In einem ersten Experiment untersuchte ich zunächst die COX-2-Expression in RAW264.7-
Makrophagen nach Coinkubation mit AZ und/oder IFNγ (Abbildung 3.21a). Wie erwartet,
zeigten die unbehandelten Kontrollen weder nach 2 h noch nach 4 h eine basale COX-2-
Expression. Wurden die Zellen mit 100 U/ml IFNγ stimuliert, war nach 2 h noch kein COX-2-
Signal erkennenbar, während nach 4 h die Expression langsam zunahm. Wurden die
RAW264.7-Makrophagen hingegen mit AZ coinkubiert, zeigte sich bereits nach 2 h eine
Zunahme der COX-2-Proteinmenge, die sich nach 4 h noch deutlich steigerte. In Proben, die
sowohl mit IFNγ als auch mit AZ stimuliert wurden, war ebenfalls nach 2 h eine Zunahme des
COX-2-Proteins zu erkennen. Nach 4 h Inkubationszeit war in diesen Proben das Signal am
stärksten.
Abbildung 3.21: COX-2-Expression in RAW264.7-Makrophagen nach Stimulation mit AZ und IFNγ. (a)
RAW264.7-Makrophagen wurden für verschiedene Zeiten mit AZ (Verhältnis 1:5) und/oder 100 U/ml IFNγ
Ergebnisse 76
stimuliert, geerntet und Western Blot-Analysen durchgeführt. (b) Western Blot-Zeitkinetik von RAW264.7-
Zellen, die für 30–180 min mit AZ inkubiert wurden oder als Kontrollen unstimuliert blieben. Die Western Blot-
Ergebnisse sind repräsentativ für drei verschiedene Experimente.
Um herauszufinden, innerhalb welcher Zeitspanne es zu einer COX-2-Zunahme kommt,
erstellte ich im Folgenden eine Western Blot-Zeitkinetik (Abbildung 3.21b). In unstimulierten
RAW264.7-Makrophagen zeigte sich wie erwartet keine Erhöhung der COX-2-Expression,
während in Proben, bei denen die Makrophagen mit AZ coinkubiert wurden, bereits nach
60 min eine deutliche COX-2-Bande zu erkennen war. Die Proteinkonzentration nahm dabei
über den gemessenen Zeitraum von 180 min noch weiter zu.
Die Inkubation von RAW264.7-Makrophagen mit AZ führt also zu einer sehr schnellen
Erhöhung (zwischen 30 und 60 min) der COX-2-Proteinexpression.
3.4.2 AZ-vermittelte COX-2-Expression durch mRNA-Stabilisierung
Unter Berücksichtigung der sehr schnellen Erhöhung der COX-2-Proteinmenge nach
Stimulation von RAW264.7-Makrophagen mit AZ erwog ich nun eine COX-2-mRNA-
Stabilisierung als möglichen zugrunde liegenden Regulationsmechanismus, da solche
Mechanismen für dieses Protein bereits in der Literatur beschrieben wurden (101).
Um diese Hypothese zu bestätigen, führte ich ein Luziferase-Assay durch. Dazu verwendete
ich die Luziferase-Expressionsplasmide (pZeo/Luc+3´UTR und pZeo/Luc+shortARE), bei
denen an das Luziferasegen jeweils entweder die 3`-UTR (‚3`-untranslated region’) oder ARE
(‚AU rich elements’) des COX-2-Gens gekoppelt ist. Bei einer der COX-2-Expression
zugrunde liegenden mRNA-Stabilisierung durch eines dieser beiden Elemente sollte es also
zu einer Erhöhung der Luziferase-Aktivität kommen, während im Falle eines anderen
beteiligten Mechanismus die Luziferaseexpression unverändert bleiben sollte.
RAW264.7-Makrophagen wurden mit pZeo/Luc+shortARE oder pZeo/Luc+3´UTR transient
transfiziert und anschließend für 2, 4, 6 und 24 h mit AZ inkubiert (Abbildung 3.22). In
beiden Fällen zeigte sich bereits nach 4 h eine signifikante Erhöhung der Luziferaseaktivität
auf das 2- bis 3-fache der unstimulierten Kontrolle, die im weiteren Verlauf des Versuchs
noch stetig zunahm und nach 24 h die ca. 8-fache Induktion erreichte. Dies unterstützt meine
Annahme, dass die COX-2-Expression in RAW264.7-Makrophagen nach Stimulation mit AZ
über eine ARE/3`-UTR-vermittelte Stabilisierung der mRNA erfolgt.
Ergebnisse 77
Abbildung 3.22: COX-2-mRNA-Stabilisierung in RAW264.7-Makrophagen nach Inkubation mit AZ.
RAW264.7-Makrophagen wurden entweder mit pZeo/Luc+shortARE (ARE) oder pZeo/Luc+3´UTR (UTR)
transient transfiziert, anschließend für 2, 4 ,6 oder 24 h mit AZ (Verhältnis 1:5) stimuliert und die
Luziferaseaktivität als Maß für die mRNA-Stabilisierung ermittelt. Die Daten stellen den MW ± SEM von drei
Versuchen dar (* p ≤ 0.05; verglichen mit unstimulierten Kontrollen).
Um weitere Hinweise für die postulierte COX-2-mRNA-Stabilisierung zu erhalten, entschloss
ich mich, mittels Real Time PCR direkt die mRNA-Expression in mit AZ stimulierten
Makrophagen zu untersuchen. Dazu wurden RAW264.7-Zellen für verschiedene Zeiten mit
AZ inkubiert, die mRNA wie in 2.2.16 beschrieben isoliert und eine quantitative PCR
durchgeführt (Abbildung 3.23). Nach 15 bis 60 min war noch keine deutliche Veränderung
der mRNA-Menge messbar, während bereits nach 90 min in den mit AZ stimulierten
Makrophagen, im Gegensatz zu unstimulierten Zellen, eine signifikante, ca. 20-fache
Erhöhung der COX-2-mRNA-Menge zu erkennen war. Nach 120 min wurde dieser Effekt mit
ca. 100-facher Induktion noch deutlicher. Diese sehr schnelle Zunahme der COX-2-mRNA ist
ein weiteres Indiz für einen mRNA-stabilisierenden Mechanismus in Makrophagen nach
Stimulation mit AZ.
Ergebnisse 78
Abbildung 3.23: COX-2-Expression in RAW264.7-Makrophagen nach Stimulation mit AZ. RAW264.7-
Makrophagen wurden für 15, 60, 90 und 120 min mit AZ coinkubiert oder verblieben unstimuliert als
Kontrollen. Anschließend wurde eine quantitative PCR zur Messung der COX-2-mRNA-Menge wie in 2.2.16
beschrieben durchgeführt. Die Daten stellen den MW ± SEM von drei Versuchen dar (* p ≤ 0.05; verglichen mit
unstimulierten Kontrollen).
3.4.3 COX-2 wird durch einen von AZ sekretierten löslichen Faktor induziert
Um zu ermitteln, ob parakrine Effekte oder Zell-Zell-Kontakte bei der AZ-vermittelten
Stabilisierung der COX-2-mRNA eine spezifische Rolle spielen, führte ich einen Luziferase-
Assay mit dem bereits in 3.4.2 verwendeten 3´-UTR-Luziferasekonstrukt durch. RAW264.7-
Makrophagen wurden mit AZ und/oder Cyto D, NZ, VZ oder KM für 2 bis 24 h stimuliert
und danach die Luziferaseaktivität im Vergleich zu unstimulierten Kontrollen bestimmt
(Abbildung 3.24a). Wie bereits in 3.4.2 beschrieben, führte eine Stimulation mit AZ bereits
nach 4 h zu einer signifikanten Erhöhung der Luziferaseaktivität, die nach 6 und 24 h noch
weiter zunahm. Die Stimulation der RAW264.7-Makrophagen mit Cyto D, NZ oder VZ
bewirkte zu keiner Zeit eine maßgebliche Steigerung der Luziferaseaktivität.
Interessanterweise führte sowohl die Inkubation der Makrophagen mit Cyto D und AZ, als
auch eine Stimulation mit KM, wie bereits mit AZ allein beobachtet, nach 4 h zu einer
signifikanten, 2- bis 3-fachen Erhöhung der mRNA-Stabilität. Die Luziferaseaktivität stieg
dann weiter an und erreichte nach 24 h den 9- bis 10-fachen Wert der unstimulierten
Kontrollen. Dies deutet darauf hin, dass die COX-2-mRNA-Stabilisierung in Makrophagen
Ergebnisse 79
nach Stimulation mit AZ spezifisch für AZ ist und durch einen von diesen sekretierten Faktor
vermittelt wird.
Abbildung 3.24: Die Rolle von Phagozytose und parakrinen Signalen in der Modulation der COX-2-
Expression. (a) Um den Einfluss von parakrinen Signalen und Zell-Zell-Kontakt-abhängigen Effekten zu
bestimmen, wurden RAW264.7-Makrophagen mit dem Plasmid pZeo/Luc+3´UTR transient transfiziert,
anschließend für 2, 4, 6 oder 24 h mit AZ (mit oder ohne Cyto D), NZ, VZ, KM, im Verhältnis 1:5 stimuliert und
die Luziferaseaktivität als Maß für die mRNA-Stabilisierung ermittelt. Die Daten stellen den MW ± SEM von
3 Versuchen dar (* p ≤ 0.05; verglichen mit unstimulierten Kontrollen). (b) COX-2-Western Blot-Zeitkinetik
von RAW264.7-Zellen, die für 30–180 min mit KM inkubiert wurden oder als Kontrollen unstimuliert blieben.
Die Western Blot-Ergebnisse sind repräsentativ für drei verschiedene Experimente.
Um diese Theorie weiter zu bekräftigen, führte ich COX-2-Western Blot-Analysen von mit
KM stimulierten RAW264.7-Makrophagen durch. Diese wurden für 30 bis 180 min mit KM
inkubiert oder blieben als Kontrollen unbehandelt (Abbildung 3.24). In unstimulierten Zellen
Ergebnisse 80
zeigte sich wie erwartet keine Erhöhung der COX-2-Expression, während in Proben, bei
denen die Makrophagen in KM inkubiert wurden, bereits nach 90 min eine deutliche COX-2-
Bande zu erkennen war. Die Proteinkonzentration nahm dabei über den gemessenen Zeitraum
von 180 min noch weiterhin zu. Diese Western Blot-Ergebnisse sind durchaus vergleichbar
mit denen nach der Stimulation mit AZ (siehe 3.4.1) und bestärken den Befund eines AZ-
vermittelten auto- oder parakrinen Effekts auf die COX-2-Expression in Makrophagen.
Diskussion 81
4 Diskussion
4.1 Etablierung des Phagozytosemodellsystems
Die Entdeckung der Apoptose als programmierte und physiologische Form des Zelltods
führte in der Zellbiologie zu einem neuen und wichtigen Verständnis zur Regulation der
Homöostase von Geweben und Zellpopulationen. Die Phagozytose von AZ nimmt dabei
einen wichtigen Stellenwert ein. AZ werden in vivo schnell von professionellen Phagozyten
wie z.B. Makrophagen aufgenommen, bevor die Membranintegrität durch sekundäre Nekrose
verloren gehen kann und zelluläre Bestandteile wie z.B. DNA oder Proteasen das umliegende
Gewebe schädigen.
In den letzten Jahren wurde mehr und mehr klar, dass diesen Phagozyten neben der Aufgabe
der Beseitigung apoptotischen Materials weitere immunologisch wichtige Funktionen
zukommen. Nach der Phagozytose oder Erkennung von AZ bilden Makrophagen einen aktiv
anti-inflammatorischen Phänotyp aus (7, 30, 130). Während die hierbei beteiligten
Rezeptoren und ausgeschütteten Zytokine inzwischen relativ gut untersucht wurden, ist das
Wissen um die zugrunde liegende Signaltransduktion nach wie vor lückenhaft. Zur
Untersuchung dieser Mechanismen etablierte ich im Rahmen dieser Arbeit zunächst ein
geeignetes Testsystem zur Untersuchung der Phagozytose apoptotischer Zellen.
Für die meisten Experimente in der vorliegenden Arbeit verwendete ich kurze
Coinkubationszeiten von AZ und Makrophagen. Während dieser Zeit wiesen die Jurkat-
Zellen fast ausschließlich apoptotische Marker auf. Dies zeigt, dass die untersuchten
Makrophagenantworten auf das Vorhandensein von AZ zurückzuführen sind und ein Einfluss
von VZ und sekundären NZ ausgeschlossen werden kann (Abbildung 3.1). Die Brauchbarkeit
der Techniken zur Erstellung von AZ und NZ wird durch frühere Arbeiten bestätigt, welche
ähnliche Methoden benutzten (128, 131).
Meine Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die Mausmakrophagenzelllinie RAW264.7 ein
geeignetes Modellsystem zur Untersuchung der Phagozytose von AZ darstellt, was durch
andere Arbeiten unterstützt wird, die ebenfalls diese Zellen zur Untersuchung anti-
inflammatorischer Effekte nach der Aufnahme von AZ verwendeten (37, 132). Der Gebrauch
von Zellen verschiedener Spezies (Jurkat = human; RAW264.7 = murin) ist dabei legitim, da
bereits frühe Arbeiten zeigten, dass die Erkennung von AZ zwischen den unterschiedlichen
Spezies stark konserviert ist (32, 133). Die Tatsache, dass in meinen Versuchen vitale Jurkat-
Diskussion 82
Zellen nicht von den RAW264.7-Makrophagen phagozytiert wurden, untermauert diese
Annahme. Die verringerte Aufnahme der NZ im Gegensatz zu AZ bestätigt frühere
Beobachtungen, die zeigen, dass RAW264.7-Makrophagen zum Studium der spezifischen
Aufnahme von NZ eher ungeeignet sind, da diese nur schlecht erkannt werden und unterstützt
die Annahme, dass bei der Phagozytose apoptotischer- und nekrotischer Zellen verschiedene
spezifische Mechanismen involviert sind (128). Weiterhin zeigten meine mikroskopischen
Untersuchungen, dass durch die von mir verwendete Methode zum Waschen der verwendeten
Makrophagen ein Einfluss von Bestandteilen der AZ auf die Versuchsergebnisse
ausgeschlossen werden kann.
Es ist bekannt, dass Makrophagen nach der Phagozytose von AZ ein verändertes
inflammatorisches Programm ausführen. Dies wird unter anderem durch eine verminderte
Produktion inflammatorischer Faktoren wie TNFα oder NO (3, 35), sowie einer erhöhten
Freisetzung anti-inflammatorischer Substanzen wie z.B. TGFβ1 und PGE2 deutlich (9). Die
Fähigkeit von AZ, die LPS/IFNγ-induzierte Nitritproduktion in Makrophagen zu inhibieren,
konnte in meinen Studien bestätigt werden. Dies belegt die Eignung des Testsystems zur
Untersuchung der Makrophagenveränderung vom pro- zum anti-inflammatorischen Phänotyp.
Mein Testsystem wurde weiterhin verifiziert durch den Befund, dass TGFβ - wie in der
Literatur beschrieben - in der Lage ist, die LPS/IFNγ-induzierte NO-Produktion zu hemmen
(76).
Zusammenfassend kann man sagen, dass das von mir gewählte Modellsystem zur
Untersuchung anti-inflammatorischer Effekte von AZ auf Makrophagen geeignet ist. Die AZ
wurden wie erwartet phagozytiert und bekannte pro- und anti-inflammatorische Effekte
vergangener Arbeiten konnten reproduziert werden.
4.2 Inhibition der ROS-Produktion in Makrophagen nach AZ-Kontakt
Die Formierung der NADPH-Oxidase und die darauf folgende ROS-Produktion kann als
Marker der Makrophagenaktivierung angesehen werden und stellt eine wichtige Komponente
der antibakteriellen Aktivität von Phagozyten dar (43). Eine Aktivierung der Membran-
gebundenen NADPH-Oxidase setzt eine PKCα-Aktivierung voraus, die eine
Phosphorylierung von p47phox und dadurch die Formierung des Oxidasekomplexes bewirkt
Diskussion 83
(46). Nach Aktivierung translokalisiert PKCα an die Plasmamembran. Dies kann als
korrelativer Marker für die Kinaseaktivierung angesehen werden (129).
Meine Daten erweitern das Wissen über die Fähigkeit von AZ, die TPA-induzierte ROS-
Produktion im Makrophagen zu hemmen und werden durch jüngste Berichte unterstützt, dass
AZ den ‚oxidative burst’ in RAW264.7-Zellen hemmen (37). In den von mir durchgeführten
Experimenten korrelierte die ROS-Produktion mit der unveränderten zytosolischen PKCα-
Expression, was darauf schließen lässt, dass in Anwesenheit von AZ keine TPA-induzierte
Kinaseaktivierung mehr stattfindet. Dies legt den Schluss nahe, dass der primäre Schritt der
NADPH-Oxidaseformation, die PKCα-Aktivierung, inhibiert wurde. Interessanterweise war
nach einer Behandlung der Makrophagen mit TGFβ keine Abnahme der
Sauerstoffradikalproduktion zu beobachten. Daraus lässt sich schließen, dass andere
Signalwege als bei der TGFβ-vermittelten Inhibition der NO-Produktion involviert sind.
Obwohl TGFβ als ein Hauptregulator der AZ-induzierten Makrophagenreprogrammierung
angenommen wurde (9, 35), befassten sich diese Arbeiten meist mit Langzeiteffekten der AZ-
Makrophagenwechselwirkung. Andere Studien zeigten hingegen, dass TGFβ keinen Einfluss
auf initiale anti-inflammatorische Antworten von Makrophagen hat, wie zum Beispiel die
Hemmung der NFκB-Aktivierung (121). Dies steht im Einklang mit meiner Beobachtung,
dass TGFβ für die frühe Regulation der Makrophagen-ROS-Produktion nach Kontakt mit AZ
keine Rolle spielt, sowie dem Befund, dass die Modulation der anti-inflammatorischen
Antwort von Makrophagen nicht notwendigerweise translationell reguliert wird (121). Dies
wirft die Frage nach frühen Signalen auf, die direkt auf Makrophagen einwirken, um die
Regulation einer inflammatorischen Makrophagenantwort zu beeinflussen.
Eine stetig wachsende Anzahl an Veröffentlichungen weist auf eine wichtige Rolle von
PPARγ in der Modulation der Immunantwort in Makrophagen hin. So konnte z.B. gezeigt
werden, dass PPARγ-spezifische Liganden sowohl die Produktion von inflammatorischen
Zytokinen wie TNFα oder IL-1β, als auch die iNOS-Expression (56) oder MMP9 (134)
inhibieren können. Eine Aktivierung von PPARγ kann durch verschiedene ungesättigte,
gesättigte oder verzweigte Fettsäuren einschließlich Metaboliten der Arachidonsäure-Kaskade
induziert werden (61). Die immunosuppressiven Effekte von PPARγ werden zum größten Teil
durch dessen Fähigkeit zur Transrepression verschiedener Transkriptionsfaktoren wie z.B.
NFκB, STATs oder NFAT vermittelt. Man könnte annehmen, dass die Erkennung
apoptotischer Zellen zur Generierung Lipid-basierender Signale führt, die für eine PPARγ-
Aktivierung notwendig sind. Diese Hypothese wird unterstützt durch den Befund, dass eine
Diskussion 84
Aufnahme von oxidierten Lipoproteinen (oxLDL), die zumindest teilweise unter Beteiligung
derselben Rezeptoren abläuft, die auch bei der Aufnahme von AZ eine Rolle spielen (z.B.
CD36), zu einer Aktivierung von PPARγ führt (135, 136). In der Tat gibt es Beweise für die
Oxidation von Lipidkomponenten in der äußeren Membran apoptotischer Zellen wie z.B.
PtdSer (137), die essentiell für die Phagozytose apoptotischer Zellen sind (138). Man könnte
also spekulieren, dass oxidierte Lipidkomponenten von AZ in Analogie zu oxidierten
Lipidkomponenten von oxLDL für die von mir beobachtete PPARγ-Aktivierung
verantwortlich sind und dass diese Signale ebenfalls über CD36 weitergeleitet werden.
Außerdem konnte in der Vergangenheit gezeigt werden, dass AZ Phospholipide wie
Lysophosphatidylcholin (LPC) freisetzen und so das Verhalten von Makrophagen
beeinflussen können (139). Interessanterweise gibt es auch einige Arbeiten, die postulieren,
dass oxidierte Eicosanoide (140) oder Phospholipide wie z.B. Lysophosphatidylsäure (LPA)
(141, 142) zu einer Aktivierung von PPARγ führen können und so mögliche
Aktivierungssignale nach AZ-Kontakt darstellen.
Meine hier vorliegende Arbeit an Makrophagen zeigt eine schnelle und transiente Aktivierung
von PPARγ innerhalb der ersten Stunde nach AZ-Kontakt, die mit einer Hemmung der ROS-
Produktion und Inhibition der TPA-vermittelten Aktivierung von PKCα korreliert. Eine
direkte Rolle von PPARγ konnte ich in d/n PPARγ-exprimierenden RAW264.7-Makrophagen
nachweisen. Diese Zellen bildeten nach Kontakt mit AZ und Stimulation mit TPA weiterhin
ROS und zeigten eine verminderte zytosolische Expression von PKCα. Es ist interessant, dass
bereits früher berichtet wurde, dass Rosiglitazon, ein bekannter PPARγ-Aktivator, partiell die
oxLDL-induzierte PKCα-Aktivierung zu hemmen vermag (143) und PKCδ-vermittelte
Signalwege inhibiert (144). Die zentrale Rolle der PKCα in der Regulation des Makrophagen
‚oxidative burst’ nach AZ-Kontakt wird noch durch die Tatsache unterstrichen, dass in
PKCα-überexprimierenden Zellen nach Stimulation mit TPA und AZ keine Hemmung der
ROS-Produktion vorliegt. Zur Zeit liegen keine detaillierten Kenntnisse über den
Mechanismus vor, wie PPARγ die PKCα-Aktivierung und damit die Formierung des
NADPH-Oxidasekomplexes hemmen könnte. Dieser Punkt wird in der Zukunft Gegenstand
weiterer Untersuchungen sein müssen. Als mögliche Mechanismen könnte man jedoch
direkte Protein-Protein-Wechselwirkungen von PPARγ und PKCα und/oder Veränderungen
im Grad der PKCα-Phosphorylierung durch Stimulation von Phosphatasen oder Inhibition
von Kinasen annehmen und entsprechend untersuchen (Abbildung 4.1). Kürzlich konnten
direkte Wechselwirkungen von PPARα mit anderen zytosolischen Proteinen gezeigt werden
Diskussion 85
(145), was die Annahme zulässt, dass ein ähnlicher Mechanismus der Hemmung der PKCα
durch PPARγ zugrunde liegt.
Abbildung 4.1: Mögliche spekulative Mechanismen zur Inhibition von PKCα durch PPARγ. (a) PPARγ
bindet direkt an PKCα und hemmt so die Phosphorylierung von p47phox (vgl. Abbildung 1.4b). (b) PPARγ führt
zur Inhibition von Kinasen oder Aktivierung von Phosphatasen, die den Phosphorylierungsstatus und damit die
Aktivität von PKCα beeinflussen (vgl. Abbildung 1.4c).
Neben der kurzzeitigen Aktivierung und der damit verbundenen Hemmung der ROS-
Produktion, wie in meiner vorliegenden Arbeit beschrieben, zeigen andere Arbeiten eine
Beteiligung von PPARγ in der Langzeitregulation der ROS-Bildung. Aktivierung von PPARγ
über einen Zeitraum von 24 h korrelierte mit einer Expressionsverminderung von NADPH-
Oxidasekomponenten wie p22phox (146) und/oder p47phox (71) und stellt damit einen
alternativen Mechanismus zur Regulation der Sauerstoffradikalproduktion dar. Dies könnte
als spätere Reaktion auf die Erkennung von AZ in Makrophagen in Frage kommen, und auch
diese Hypothese wird in Zukunft Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Die Kontroverse,
ob RAW264.7-Makrophagen tatsächlich PPARγ exprimieren, wird in zahlreich vorhandener
Literatur beigelegt, die zeigt, dass diese Zellen sowohl PPARγ-mRNA (59, 147), als auch
Diskussion 86
Protein (148) exprimieren und ebenso durch eine Aktivierung von PPARγ als Antwort auf
LPS/IFNγ (119). Sowohl meine EMSA- und Reporteruntersuchungen, als auch die
Eliminierung PPARγ-abhängiger Effekte durch Transduktion einer d/n PPARγ-Mutante
bestätigen diese Befunde. Eine Übersicht über den Mechanismus der Aktivierung des
NADPH-Oxidasekomplexes und die sich aus meinen Daten ergebende Rolle von PPARγ ist
in Abbildung 4.2 dargestellt.
Abbildung 4.2: TPA-vermittelte Aktivierung des NADPH-Oxidasekomplexes in Phagozyten und der
Einfluss von AZ. Eine TPA-vermittelte Aktivierung der PKCα führt zu einer Phosphorylierung von p47phox mit
anschließender Formierung des NADPH-Oxidasekomplexes und damit zu einer Sauerstoffradikalproduktion.
Durch AZ aktiviertes PPARγ inhibiert die Aktivierung der PKCα. Der genaue Mechanismus hierfür ist unklar,
basiert aber wahrscheinlich auf direkten Protein-Protein-Wechselwirkungen oder Veränderungen des
Phosphorylierungsstatus. Unsicher ist auch, wie es zu einer Aktivierung von PPARγ kommt. Lipidbasierende
Signale stellen hier jedoch einen möglichen Stimulus dar.
Vermutungen folgend, dass von AZ sekretierte lösliche Faktoren das Verhalten von
Makrophagen beeinflussen können (4), führte ich Transwell-Experimente durch, welche die
Beteiligung parakriner Signale ausschlossen. Weitere Experimente mit dem
Phagozytoseinhibitor Cytochalasin D lassen darauf schließen, dass Zell-Zell-Kontakte
Diskussion 87
zwischen AZ und RAW264.7-Makrophagen und nicht der Vorgang der Phagozytose selbst
notwendig sind, um die verminderte Sauerstoffradikalproduktion zu vermitteln. Diese
Beobachtung wird durch andere Arbeiten unterstützt, die zeigen, dass die Bindung
apoptotischer Zellen an Makrophagen ausreicht, um anti-inflammatorische Effekte zu
vermitteln (121). Die Annahme, dass die Erkennung apoptotischen Materials in humanen und
murinen Zellen konserviert ist (32, 133), konnte ich dadurch untermauern, dass die
Modulation der PKCα-Aktivierung durch AZ und nach Stimulation mit TPA nicht nur in
RAW264.7-Zellen, sondern auch in primären humanen Makrophagen zu beobachten war. Der
Befund, dass die ROS-Produktion zu späteren Zeitpunkten (d.h. 6 h Coinkubation mit AZ)
nicht komplett gehemmt war, obwohl die PKCα zu dieser Zeit translokalisiert und damit
aktiviert vorlag, deutet auf einen weiteren, späten Mechanismus zur Hemmung der
Sauerstoffradikalbildung hin und schließt PKCα als ausschließlich verantwortlichen Faktor
aus. Unterstützt wird diese Annahme zusätzlich dadurch, dass in d/n PPARγ-Makrophagen
die späte Hemmung des ‚oxidative burst’ ebenfalls zu beobachten war. Es liegt also
offensichtlich ein früher PPARγ-abhängiger und ein später PPARγ-unabhängiger
Hemmungseffekt vor.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Bindung von AZ an Human- oder
Mausmakrophagen die TPA-vermittelte Aktivierung von PKCα inhibiert und so die NADPH-
Oxidaseaktivität und die damit verbundene ROS-Bildung verhindert. Dies wird unterstützt
durch die Aufhebung dieses Effekts in PKCα-überexprimierenden Zellen. Die frühe - aber
nicht die späte - Phase der ROS-Inhibition verläuft PPARγ-vermittelt, was dadurch deutlich
wird, dass in d/n PPARγ-Makrophagen der frühe Hemmungseffekt ausblieb. Dies zeigt
erstmals, dass PPARγ an der Reprogrammierung von Makrophagen nach Erkennung von
apoptotischem Material beteiligt ist.
4.3 Arginase II-vermittelte Inhibition der NO-Produktion
Wie die Sauerstoffradikalbildung, kann auch die NO-Produktion als ein Marker der
klassischen Makrophagenaktivierung angesehen werden, die eine fundamentale Komponente
von deren phagozytischen, antibakteriellen und tumoriziden Aktivitäten darstellt. Während
meiner Promotion beschäftigte ich mich auch mit AZ-vermittelten molekularen
Diskussion 88
Mechanismen, die zur Hemmung der NO-Produktion in klassisch, d.h. durch IFNγ-
aktivierten, Makrophagen führen. Während meiner Arbeit konnte ich den Befund einer AZ-
vermittelten Hemmung der NO-Produktion (35, 36, 149) bestätigen und zeigen, dass AZ
diesen Effekt durch eine Erhöhung der Arginase II-Aktivität ohne Beeinflussung der iNOS-
Expression hervorrufen. Unerwarteterweise wurde dieser Effekt, im Gegensatz zur Inhibition
der ROS-Produktion, bei der Zell-Zell-Kontakte beteiligt sind (siehe 4.2), durch einen von AZ
sekretierten löslichen Faktor vermittelt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie eine Inhibition der NO-Produktion zustande
kommen kann: Neben einer Modulation der iNOS-Expression und mRNA durch TGFβ (76),
inhibitorischen Proteinen wie NAP-110 (150) oder Kalirin (78) wurde auch eine Modulation
der NO-Produktion über die Verfügbarkeit des iNOS-Substrats L-Arginin beschrieben (79,
80). In meinen Experimenten weisen die Erhöhung der Arginase II-mRNA und des Proteins,
die erhöhte Arginase-Aktivität sowie die Fähigkeit von nor-NOHA, die Hemmung der NO-
Produktion zumindest partiell rückgängig zu machen, darauf hin, dass AZ die IFNγ-induzierte
NO-Produktion über einen Arginase-abhängigen Mechanismus inhibieren. Die limitierte
Substratverfügbarkeit für die iNOS durch Erhöhung der Arginaseexpression ist also wichtig
für die Regulation der NO-Produktion in iNOS-exprimierenden Makrophagen.
Die Beobachtung, dass offenbar von AZ sekretierte Signalstoffe als potentielle Regulatoren
der Arginaseaktivität in Frage kommen, ist unerwartet und sehr interessant. Frühere Arbeiten
lassen vermuten, dass die Fähigkeit apoptotischer Zellen, die NO-Produktion in murinen
Peritonealmakrophagen zu inhibieren, TGFβ-vermittelt ablaufen könnte (35). Die Autoren
vermuteten eine TGFβ-abhängige Verschiebung des L-Arginin-Metabolismus in Richtung
Polyaminbiosynthese und eine dadurch vermittelte Hemmung der NO-Produktion. Diese
Ergebnisse basierten auf der Arbeit von Boultard et al. (151), der eine TGFβ-vermittelte
Induktion der Arginase oder eine Induktion von Faktoren vorschlug, die die Substrataffinität
der Arginase beeinflussen könnten. Allerdings beobachteten die Autoren, dass die Hemmung
der NO-Produktion in Peritonealmakrophagen aus der Ratte früher auftrat als die TGFβ-
vermittelte erhöhte Arginaseaktivität. Sie vermuteten einen frühen und einen späten
Mechanismus, von denen nur der spätere Arginase-vermittelt sei. Da ich eine sehr frühe
Arginaseinduktion beobachten konnte, ist eine Beteiligung von TGFβ folglich recht
unwahrscheinlich. Darüber hinaus konnte kürzlich eine andere Arbeitsgruppe - in
Übereinstimmung mit meinen Ergebnissen - zeigen, dass in RAW264.7-Makrophagen TGFβ
allein nicht zu einer Erhöhung der Arginaseexpression führt (89). Auch wenn ich einen
Einfluss von TGFβ bei der AZ-vermittelten Hemmung der NO-Produktion in RAW264.7-
Diskussion 89
Makrophagen nicht gänzlich ausschließen kann, zeigen meine Daten, dass die Arginase II-
vermittelte Inhibition der NO-Bildung nach Stimulation mit AZ TGFβ-unabhängig abläuft.
Meine Experimente zeigten, das KM für die Hemmung der IFNγ-vermittelten NO-Produktion
ausreicht und nicht, wie etwa bei der Hemmung der ROS-Produktion, Zell-Zell-Kontakte
zwischen AZ und Makrophagen notwendig sind. Dafür scheint ein von AZ sekretierter
löslicher Faktor verantwortlich zu sein, der zu einer Erhöhung der Arginase II-Expression
führt. Die Freisetzung löslicher Faktoren durch AZ wie z.B. das anti-inflammatorische
Zytokin IL-10 (4) oder Caspase-3-vermittelte Freisetzung lipidbasierender, chemokiner
Signale (139), die Makrophagen zu AZ leiten, wurden bereits in der Vergangenheit
beschrieben. Meine Daten werden weiterhin durch jüngste Western Blot-Daten aus unserem
Labor bestätigt (Daten nicht dargestellt). Diese zeigen, dass eine Zunahme der Arginase II-
Proteinexpression durch KM induziert wird. Weiterführende Studien werden die Identität des
Arginase II-induzierenden Faktors klären müssen und mögliche Signalmechanismen
untersuchen. Abbildung 4.3 zeigt den von mir vorgeschlagenen Ablauf der Inhibition der
IFNγ-induzierten NO-Produktion in Makrophagen nach Costimulation mit AZ durch erhöhte
Arginase II-Expression.
Im Gegensatz zum klassischen, durch LPS oder IFNγ-vermittelten, pro-inflammatorischen
Makrophagentyp (M1-Phänotyp), scheinen AZ einen alternativ aktivierten, anti-
inflammatorischen Makrophagenphänotyp zu vermitteln, der dem M2-Phänotyp, wie er als
Antwort auf TH2 Zytokine beschrieben wurde, sehr ähnelt (152, 153). In diesem
Zusammenhang wurde auch bereits beschrieben, dass Zytokine wie z.B. IL-13, IL-4 oder IL-
10 zur Arginase I-Expression führen und/oder abhängig von der Intensität des entsprechenden
Stimulus, die iNOS-Proteintranslation supprimieren können und so die Bildung von NO
verhindern (72, 154). Dies weist auf regulatorische Aufgaben von sowohl Arginase I als auch
Arginase II unter verschiedenen pathophysiologischen Bedingungen hin.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Freisetzung eines bis dato unbekannten Faktors
durch AZ, die IFNγ-induzierte NO-Produktion in Makrophagen via Induktion der Arginase II-
Expression inhibiert. Die Arginase II reduziert dabei die Verfügbarkeit des iNOS-Substrats L-
Arginin ohne die iNOS-Proteinexpression zu beeinflussen und führt so zur verminderten NO-
Formation. Meine Ergebnisse zeigen erstmals, dass eine erhöhte Expression der Arginase II
an der Reprogrammierung von Makrophagen nach Erkennung eines von AZ sekretierten
Faktors beteiligt ist.
Diskussion 90
Abbildung 4.3: Inhibition der IFNγ-induzierten NO-Produktion durch AZ. Apoptotische Zellen sekretieren
einen oder mehrere noch unbekannte Faktoren, die zu einer erhöhten Arginase II-Expression in Makrophagen
führen und so den L-Arginin-Stoffwechsel in Richtung Polyaminbiosynthese verschieben. Durch Stimulation mit
IFNγ wird die iNOS zwar induziert, dies führt jedoch nicht zu einer Erhöhung der Produktion von NO und
Citrullin, da das dazu von der iNOS benötigte Substrat fast vollständig von der Arginase II verbraucht wird und
somit der iNOS nicht mehr zur Verfügung steht. Dafür werden vermehrt Polyamine produziert, die ihrerseits die
iNOS-Expression regulieren und den Hemmeffekt noch verstärken könnten. Eine erhöhte Polyaminbiosynthese
und Expression der ODC wurde bereits früher im Zusammenhang mit Stimulation durch AZ gezeigt (35). Die
Autoren vermuteten hier jedoch einen TGFβ-induzierten autokrinen Effekt. Eine Beteiligung von TGFβ bei der
Erhöhung der Arginase II-Expression ist jedoch aufgrund der von mir durchgeführten quantitativen PCR
weitestgehend auszuschließen.
4.4 COX-2-Expression in Makrophagen nach AZ-Stimulation
Einer der Faktoren, der schon früh für die Vermittlung anti-inflammatorischer Effekte nach
der Phagozytose von AZ verantwortlich gemacht wurde, ist das Prostaglandin PGE2 (9), das
hauptsächlich über die COX als Folge des Arachidonsäureabbaus (Abbildung 1.6) gebildet
wird (97). In der Tat konnten bereits frühere Arbeiten zeigen, dass eine Inhibition der COX-2
von AZ-induzierte anti-inflammatorische Effekte aufzuheben vermag (35) und auch in
Diskussion 91
unserem Labor vermochte eine Inhibition der COX-2 die AZ-vermittelte PGE2 Produktion
aufzuheben (nicht veröffentlichte Daten). Dennoch existieren darüber hinaus bis heute keine
Erkenntnisse oder Arbeiten, die sich mit der AZ-vermittelten COX-2-Induktion und/oder
deren zugrunde liegenden Mechanismen befassen. In der hier vorliegenden Arbeit, die eine
Vertiefung des Verständnisses des bei der Ausbildung eines anti-inflammatorischen
Makrophagenphänotyps nach der Phagozytose apoptotischer Zellen beteiligten Signalwegs
bezwecken sollte, beschäftigte ich mich daher fast zwangsläufig auch mit möglichen COX-2-
Regulationsmechanismen. Dabei konnte ich sowohl durch 3´-UTR-Luziferasereportergen-
Assays, als auch durch Western Blot-Versuche und quantitative PCR zeigen, dass eine
Costimulation von RAW264.7-Makrophagen mit AZ eine sehr schnelle Zunahme von
COX-2-Protein zur Folge hat und dies über einen noch unbekannten mRNA-stabilisierenden
Mechanismus geschieht. Dieser Effekt wird überraschenderweise, wie schon die Arginase II-
Expression und die damit verbundene Inhibition der NO-Produktion (siehe 4.3), von einem
bis dato unbekannten, von AZ sekretierten löslichen Faktor vermittelt.
Während meiner Arbeiten konnte ich nach Inkubation von Makrophagen mit AZ eine
wesentlich schnellere Induktion von COX-2-Protein (nach 1 h) als mit IFNγ (frühestens nach
4 h) feststellen. Dies lässt auf unterschiedliche zugrunde liegende Regulationsmechanismen
schließen. Frühere Studien, die sich mit den Effekten von Serum, Zytokinen und
Glukokortikoiden auf die COX-2-Expression befassten, konnten bereits zeigen, dass eine
Stabilisierung der COX-2-mRNA einen potentiell wichtigen Regulationsmechanismus dieses
Proteins darstellt (97). Verantwortlich dafür sind multiple Kopien des AUUUA-Elements in
der 3´-UTR des COX-2-Gens (101). Meine Ergebnisse bezüglich der mRNA-
Stabilisierung unterstützen die Theorie, dass solche post-transkriptionellen COX-2-
Regulationsmechanismen auch in RAW264.7-Makrophagen eine wichtige Rolle spielen
(106). Heute ist eine Vielzahl möglicher mRNA-stabilisierender und destabilisierender
Faktoren bekannt (105), von denen unter anderem TIAR, AUF1, HuR, und TIA-1 bereits mit
der post-translationellen Regulation der COX-2 in Verbindung gebracht wurden (106, 155).
Im Zusammenhang mit Zellstimulation durch Taxane wurde in der Vergangenheit eine unter
anderem durch p38-MAPK und ERK1/2-vermittelte Stabilisierung der COX-2-mRNA durch
HuR angenommen (102). Interessanterweise deuten jüngste Ergebnisse aus unserem Labor
darauf hin, dass eine Inhibition der p38-MAPK die AZ-vermittelte COX-2-Expression
zumindest teilweise inhibiert (Daten nicht dargestellt). Dadurch liegt die Vermutung nahe,
dass ähnliche Mechanismen an dem von mir beobachteten Phänomen beteiligt sein könnten.
Eine genaue Untersuchung der zur mRNA-Stabilisierung führenden Mechanismen und der
Diskussion 92
beteiligten mRNA-stabilisierenden Faktoren wird Gegenstand weiterer Untersuchungen sein
müssen. Auch wenn der Mechanismus der mRNA-Stabilisierung über viele Faktoren
vermittelt wird, die in ihrer Wirkung scheinbar relativ spezifisch sind (105), könnte man
spekulieren, dass es sich dabei um einen grundlegenden Mechanismus zur Entfaltung von
anti-inflammatorischen Kurzzeiteffekten nach der Erkennung von AZ durch Makrophagen
handelt, durch den auch die Expression anderer immunologisch relevanter Proteine reguliert
wird. Studien zur Sequenzkonservierung in der 3´-UTR von Vertebraten zeigten, dass über
30% der Vertebraten-mRNAs konservierte Elemente (definiert als über 70%
Übereinstimmung) in dieser Region aufweisen (156). Dies könnte darauf hinweisen, dass weit
mehr Proteine als bis heute bekannt über mRNA-stabilisierende Mechanismen reguliert
werden. In der Tat weisen jüngste, noch unveröffentlichte Ergebnisse aus unserer
Arbeitsgruppe - wie z.B. eine sehr schnelle Arginase II-Proteinzunahme - darauf hin, dass die
schnelle Expression verschiedener Faktoren nach Erkennung von AZ über einen ähnlichen
Mechanismus abläuft.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass es in Makrophagen nach der Erkennung eines
von AZ sekretierten unbekannten Faktors zu einer sehr schnellen Erhöhung der COX-2-
Proteinmenge kommt. Dies wird über einen noch unbekannten Mechanismus, der zur COX-2-
mRNA-Stabilisierung beiträgt, vermittelt.
Zusammenfassung 93
5 Zusammenfassung
Die Phagozytose apoptotischer Zellen ist ein essentieller Schritt bei der Embryogenese und
dem Erhalt der Gewebehomöostase. Phagozyten beseitigen dabei nicht nur die sterbenden
Zellen und verhindern damit eine Freisetzung immunogener zellulärer Bestandteile ins
umliegende Gewebe, sondern unterdrücken aktiv pro-inflammatorische Antworten, wie die
Sekretion von TNFα oder die Produktion von NO. Das Wissen über die zugrunde liegenden
Prozesse und Mechanismen ist derzeit noch lückenhaft. Auch wenn bereits eine Vielzahl von
beteiligten Rezeptoren und Reaktionen der Phagozytenzellen auf AZ bekannt sind, sind die
verantwortlichen und vermutlich sehr komplexen Signalwege noch relativ wenig erforscht.
Die Produktion von kleinen reaktiven Molekülen wie NO oder ROS durch Makrophagen ist
ein grundlegender und initialer Schritt zur Bekämpfung von Pathogenen. Zu Beginn meiner
Promotion lagen noch keinerlei Daten bezüglich eines Einflusses apoptotischen Materials auf
die ROS-Produktion aktivierter Makrophagen vor. Der grundlegende anti-inflammatorische
Makrophagenphänotyp nach der Phagozytose von AZ führte zu meiner Hypothese, dass auch
diese durch AZ beeinflusst würde. Diese Überlegung bildete den Ausgangspunkt für meine
Studien:
• Zunächst gelang es mir ein geeignetes Testsystem zur Untersuchung anti-
inflammatorischer Effekte im Makrophagen nach der Phagozytose von AZ zu
etablieren. Dabei konnte ich zeigen, dass die von mir verwendeten apoptotischen
Jurkat-Zellen von murinen RAW264.7-Makrophagen aufgenommen werden und deren
pro-inflammatorische Antwort, gemäß der vorhandenen Literatur, zu hemmen
vermögen.
• In durchflusszytometrischen Untersuchungen konnte ich mittels eines Redox-
sensitiven Farbstoffs zeigen, dass AZ im Gegensatz zu NZ oder VZ die TPA-
vermittelte ROS-Produktion in Makrophagen inhibieren. Sowohl durch EMSA und
Western Blot-Analysen, als auch durch die Verwendung von d/n PPARγ und PKCα-
überexprimierenden Makrophagen, konnte ich nachweisen, dass die initiale Hemmung
des ‚oxidative burst’ (innerhalb einer Stunde) über eine PPARγ-induzierte Inhibition
der PKCα-vermittelt wird. Für diese reicht eine Bindung von AZ an die Makrophagen
Zusammenfassung 94
aus, während zu späteren Zeitpunkten andere, noch unbekannte Faktoren involviert zu
sein scheinen. Dieser Mechanismus scheint auch in primären humanen Makrophagen
von Bedeutung zu sein.
Die Beobachtung, dass es nach der Behandlung aktivierter Makrophagen mit AZ zu einer
verminderten IFNγ-vermittelten NO-Produktion bei stark exprimierter iNOS kommt, ließ die
Theorie zu, dass nicht - wie bisher vermutet - TGFβ für diesen Effekt verantwortlich ist. Auch
hier gelang es mir, neue Erkenntnisse über den zugrunde liegenden Mechanismus der AZ-
vermittelten NO-Inhibition zu erlangen:
• Mittels eines Aktivitäts-Assays und durch Einsatz des spezifischen Arginaseinhibitors
nor-NOHA konnte ich zeigen, dass der Einfluss von AZ auf aktivierte Makrophagen
nicht etwa deren iNOS-Aktivität verringert, sondern vielmehr aus einer erhöhten
Arginaseaktivität resultiert. Diese führt scheinbar zu einer verminderten
Substratverfügbarkeit für die iNOS und hemmt so die NO-Produktion. Western Blot-
und quantitative PCR-Versuche zeigten eine erhöhte Arginase II-Expression nach
Stimulation mit AZ (nicht aber mit TGFβ), welches ebenfalls meine Theorie
unterstützt. Ferner konnte ich durch den Einsatz von KM zeigen, dass ein noch
unbekannter von AZ sekretierter löslicher Faktor für die Hemmung der NO-
Produktion verantwortlich ist.
Die Beobachtung einer sehr frühen COX-2-Expression nach der Inkubation von Makrophagen
mit AZ und das Nichtvorhandensein entsprechender Beobachtungen in der Literatur führten
dazu, dass ich mich im letzten Teil meiner Arbeit mit dem hierfür verantwortlichen
Mechanismus befasste:
• Unter Verwendung eines Lucziferase-Assays, bei dem das Luziferasegen mit der
3´-UTR oder AREs des COX-2-Gens gekoppelt war, konnte ich zeigen, dass - wie
schon bei der Inhibition der NO-Produktion durch die Arginase II - ein von AZ
sekretierter löslicher Faktor für eine schnelle, AZ-spezifische und
höchstwahrscheinlich durch COX-2-mRNA-Stabilisierung vermittelte Protein-
expression verantwortlich war. Eine schnelle Erhöhung der COX-2-mRNA nach AZ-
Stimulus und jüngste Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe, welche eine erhöhte
COX-2-mRNA-Halbwertszeit zeigen, unterstützen diese Hypothese.
Zusammenfassung 95
Eine Zusammenfassung dieser Ergebnisse ist in Abbildung 5.1 dargestellt.
Abbildung 5.1: Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse.
Die von mir gewonnenen neuen Erkenntnisse über die Makrophagenreprogrammierung nach
der Erkennung von AZ tragen zu einem tieferen Verständnis der zugrunde liegenden
Signalwege und Mechanismen bei.
Es besteht die hoffnungsvolle Aussicht, dass das Verstehen und die Manipulation der
ablaufenden Prozesse bei der Phagozytose von AZ eines Tages neue Therapiemöglichkeiten
zur Behandlung von Infektions- und Autoimmunkrankheiten auf der einen Seite und
verbesserte Strategien zur Bekämpfung von Krebs auf der anderen Seite ermöglichen werden.
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Anhang
Anhang
A1 Danksagung
Ich möchte mich bei allen Personen bedanken, die zum Gelingen der Arbeit beigetragen
haben, insbesondere bei:
Prof. Bernhard Brüne für die Vergabe des Themas, die Zurverfügungstellung des
Arbeitsplatzes und die fachkundige Betreuung sowie für konstruktive Kritik und ständige
Diskussionsbereitschaft.
Dr. Andreas von Knethen für die intensive Betreuung und die hervorragende moralische
Unterstützung in finsteren Zeiten sowie für das ausgezeichnete Arbeitsklima in der Gruppe,
das so manchen missratenen EMSA oder Western Blot wieder wettmachte.
Meiner Familie, die mir mein Studium ermöglichte, mich stets sowohl finanziell als auch
moralisch unterstützte und meine Launen während der Promotion ertragen musste.
Kirstin Schäfer für die Hilfe bei der Korrektur und den seelischen Beistand während des
Zusammenschreibens der Arbeit und dafür, dass sie für mich da war, als ich sie brauchte.
Allen meinen Labormitstreitern für die schöne Zeit und die stetige Hilfe bei der Lösung
von Problemen, seien sie nun privater oder geschäftlicher Natur.
Meinen Freunden, die mich bei Bedarf wieder aufrichteten und stets Verständnis für die
teilweise mangelnde Zeit aufbrachten, die ich für sie übrig hatte.
Anhang
A2 Curriculum Vitae
Name: Axel Martin Johann
Anschrift: Jean-Ganss-Str. 30, 67227 Frankenthal
Telefon: (06233) 42633, 0174-9617382
e-mail [email protected]
Geburtstag: 19. März 1974
Geburtsort: Ludwigshafen (Rhein)
Familienstand: ledig
Ausbildung:
1980-1984 Friedrich-Ebert Grundschule, Frankenthal
1984-1989 Friedrich-Ebert Hauptschule, Frankenthal
1989-1990 Robert-Schumann Hauptschule, Frankenthal:
10. Klasse, Mittlere Reife
1990-1994 Boehringer Mannheim:
Ausbildung zum Chemielaboranten
1994-1996 Carl-Benz Schule, Mannheim (Technische Oberschule):
Fachgebundene Hochschulreife
1996-2001 Technische Universität Kaiserslautern:
Studium der Biologie mit Abschluss: Diplom-Biologe
seit 02/2002 Technische Universität Kaiserslautern:
Beginn des Promotionsstudiums, Institut für Zellbiologie
02/2006 Voraussichtliches Ende der Promotion
Frankfurt, Dezember 2005
Anhang
A3 Publikationen
Johann, A. M. , A. von Knethen, D. Lindemann und B. Brüne 2005. Recognition of apoptotic
cells by macrophages activates the peroxisome proliferator-activated receptor-gamma and
attenuates the oxidative burst. Cell Death Differ. in Press
Anhang
A4 Erklärung
Hiermit versichere ich, dass die vorliegende Dissertation von mir in allen Teilen selbständig
angefertigt wurde und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt
wurden.
Darüber hinaus erkläre ich, dass die Dissertationsschrift weder vollständig, noch teilweise,
einer anderen Fakultät mit dem Ziel vorgelegt wurde, einen akademischen Grad zu erwerben.
Kaiserslautern, den 26.11.2003