Antibiotika aus der Küche · Entzündungen der Atemwege, Keuchhusten und Grippe. • Knoblauch...

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Antibiotika aus der Küche Infekte müssen nicht immer mit starken Medikamenten bekämpft werden. Viele alte Hausmittel nutzen die antibakterielle Wirkung von Pflanzen. Und anders als Tabletten können Gemüse und Kräuter noch mehr: Sie stärken oft gleichzeitig die Abwehr, kurbeln die Durchblutung an oder tun der Verdauung gut Wärme für wehe Ohren B esonders Kinder leiden immer wieder unter einer Mittelohrentzündung, die sehr schmerzhaft sein kann. Doch es gibt ein bewährtes Hausrezept, das ganz leicht zubereitet ist und schnell für Linderung sorgt. # Das Zwiebelsäckchen: Eine rohe Zwiebel in Stücke . schneiden und in ein dünnes Baumwolltuch einschlagen. Die Packung dann auf eine nicht zu heiße Wärmflasche legen. Nun sollte der Patient sein Ohr zum Schutz vor Hautreizungen eincremen und 30 Minuten lang auf das Zwiebelsäckchen auf der Wärmflasche betten. # Möglichst roh essen: Für den scharfen Geschmack und auch für die Gesundheitswirkung sind schwefelhaltige Inhaltsstoffe verantwortlich, Sie bekämpfen Bakterien und Viren, sind entzündungshemmend und tun auch bei Halsentzündungen und Husten gut. Dazu sollte man Zwiebeln möglichst oft essen - und zwar am besten roh. Grund: Viele dieser Stoffe werden beim Erhitzen zerstört. Weil auch noch Vitamin C darinsteckt, stärkt das Gemüse zusätzlich die Abwehr - ein idealer Schutz in der Erkältungssaison! # Erste Hilfe bei Bienenstichen: Wird man im Sommer von einer Biene oder Wespe gestochen, schneidet man eine Zwiebel auf und betupft die Stelle mit dem abschwellenden Saft. Was beim Schneiden die Augen reizt, sind die heilsamen schwefelhaltigen Inhaltsstoffe der Zwiebel Land & Berge | 9 9

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Page 1: Antibiotika aus der Küche · Entzündungen der Atemwege, Keuchhusten und Grippe. • Knoblauch gegen Fußpilz: Auch Pilze haben keine Ghance gegen die Knolle. Fußpilz lässt sich

A n t i b i o t i k a a u s d e r Küche

Infekte müssen nicht immer mit starken Medikamenten

bekämpft werden. Viele alte Hausmittel nutzen die antibakterielle

Wirkung von Pflanzen. Und anders als Tabletten können

Gemüse und Kräuter noch mehr: Sie stärken oft gleichzeitig die

Abwehr, kurbeln die Durchblutung an oder tun der Verdauung gut

Wärme für wehe Ohren Besonders Kinder leiden immer wieder unter einer

Mittelohrentzündung, die sehr schmerzhaft sein kann. Doch es gibt ein bewährtes Hausrezept, das ganz leicht zubereitet ist und schnell für Linderung sorgt.

# Das Zwiebelsäckchen: Eine rohe Zwiebel in Stücke . schneiden und in ein dünnes Baumwolltuch einschlagen.

Die Packung dann auf eine nicht zu heiße Wärmflasche legen. Nun sollte der Patient sein Ohr zum Schutz vor Hautreizungen eincremen und 30 Minuten lang auf das Zwiebelsäckchen auf der Wärmflasche betten.

# Möglichst roh essen: Für den scharfen Geschmack und auch für die Gesundheitswirkung sind schwefelhaltige Inhaltsstoffe verantwortlich, Sie bekämpfen Bakterien und Viren, sind entzündungshemmend und tun auch bei Halsentzündungen und Husten gut. Dazu sollte man Zwiebeln möglichst oft essen - und zwar am besten roh. Grund: Viele dieser Stoffe werden beim Erhitzen zerstört. Weil auch noch Vitamin C darinsteckt, stärkt das Gemüse zusätzlich die Abwehr - ein idealer Schutz in der Erkältungssaison!

# Erste Hilfe bei Bienenstichen: Wird man im Sommer von einer Biene oder Wespe gestochen, schneidet man eine Zwiebel auf und betupft die Stelle mit dem abschwellenden Saft.

Was beim Schneiden die Augen

reizt, sind die heilsamen

schwefelhaltigen

Inhaltsstoffe

der Zwiebel

L a n d & B e r g e | 9 9

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We n n w i r m i t e i n e r Erkältung z u m A r z t g e h e n , v e r s c h r e i b t e r m e i s t A n t i b i o t i k a . D o c h o f t s i n d d i e s e s t a r k e n M e d i k a m e n t e g a r n i c h t

nötig. Außerdem s t e i g t b e i z u häufiger E i n n a h m e d a s R i s i k o , d a s s B a k t e r i e n r e s i s t e n t w e r d e n , d i e A r z n e i a l s o n i c h t m e h r w i r k t . D o c h e s g i b t v i e l e überraschend w i r k s a m e natürliche M i t t e l .

A n t i b i o t i k a s i n d W i r k s t o f f e , d i e k r a n k m a c h e n d e B a k t e r i e n bekämpfen. „Das können P f l a n z e n e b e n f a U s - u n d n o c h v i e l m e h r ! " , b e t o n t A r u n a M e i k e S i e w e r t , d i e A u t o r i n d e s B u c h e s „Pflanzliche A n t i b i o t i k a " . N i c h t n u r Heilkräuter, a u c h v i e l e u n s e r e r L e b e n s m i t t e l w i r k e n zusätzlich n o c h g e g e n V i r e n u n d P i l z e -w a s c h e m i s c h e A n t i b i o t i k a n i c h t s c h a f f e n . „Das müssen P f l a n z e n s o g a r t u n , u m s e l b s t über­l e b e n z u können", begründet d i e H e i l p r a k t i k e r i n .

Viele Wirkungen gleichzeitig P f l a n z e n , Gewürze u n d Gemüse w e i s e n

unzählige I n h a l t s s t o f F e a u f . B i s h e u t e i s t n i c h t j e d e r e i n z e l n e d a v o n i d e n t i f i z i e r t . W a s m a n i n d e r N a t u r h e i l k u n d e j e d o c h s e i t J a h r h u n d e r t e n weiß u n d n u t z t , i s t i h r e vielfältige W i r k u n g : M a n c h e I n h a l t s s t o f f e können Entzündungen

l i n d e r n , a n d e r e h a b e n e i n e n schleimlösenden E f f ' e k t , w i e d e r a n d e r e spülen d u r c h . F a s t i m m e r h a b e n s i e a u c h e i n e a k t i v i e r e n d e W i r k u n g a u f d a s I m m u n s y s t e m . „Sie h e l f e n d e m Körper, s i c h s e l b s t z u h e l f e n " , f a s s t S i e w e r t z u s a m m e n .

„Weil P f l a n z e n w i r k s t o f l f e a b e r n i c h t a l l e E r r e ­g e r s o f o r t e l i m i n i e r e n , d a u e r t e s m e i s t länger, b i s m a n w i e d e r g a n z fit i s t " , fügt s i e h i n z u . „Au­ßerdem unterdrücken s i e a n d e r s a l s c h e m i s c h e M i t t e l d i e S y m p t o m e n i c h t . W i e m a n s i c h fühlt, e n t s p r i c h t a l s o e h e r d e r w i r k l i c h e n V e r f a s s u n g . " B e s o n d e r s g u t e i g n e n s i c h p f l a n z l i c h e A n t i ­b i o t i k a , w e n n I n f e k t e a m A n f a n g s t e h e n - w e n n m a n e t w a spürt, d a s s e i n e Blasenentzündung n a h t o d e r s i c h e i n K r a t z e n i m H a l s b e m e r k b a r m a c h t . I h r e v o r b e u g e n d e W i r k u n g n u t z e n w i r a l l e i n e s c h o n , w e n n w i r z u v i t a m i n r e i c h e m O b s t u n d Gemüse g r e i f e n . A b e r A r u n a S i e w e r t h a t . n o c h e i n w e i t e r e s R e z e p t für e i n e g u t e A b w e h r : „Trinken S i e z w e i W o c h e n l a n g d r e i m a l täglich T e e s m i t stärkenden Kräutern w i e A n g e l i k a w u r ­z e l . " I h r e G r e n z e n findet d i e E i g e n b e h a n d l u n g , f a l l s e s d e m P a t i e n t e n n a c h z w e i b i s d r e i T a g e n n i c h t b e s s e r g e h t . D o c h s e l b s t w e n n e r A n t i ­b i o t i k a benötigt, i s t e s s i n n v o l l , d i e H e i l u n g m i t P f l a n z e n s t o f f e n z u unterstützen.

Anja Rech

Power fürs Immunsystem Vermutlich ahnen Sie es bereits: A m besten profitieren wir

von Knoblauch, wenn wir täglich eine Zehe roh essen. Unsere Küche geht eher sparsam mit der stark riechenden Knolle um - dabei gibt es kaum ein Lebensmittel, das so viel für die körpereigene Abwehr tut. Milch, Petersilie oder Ingwer können den penetranten Geruch dämpfen.

• Die Wirkung: Wie bei der Zwiebel sind es schwefelhaltige Substanzen, welche die Zehen zur Heilpflanze machen. Knob­lauch fördert die Durchblutung und bringt so die Immunzellen auf Trab. Seme Wirkung auf Bakterien ist mit der von Penicillin vergleichbar Studien zeigen, dass er zusätzlich Schnupfen- sowie Grippeviren im Zaum halten kann. Damit macht Knoblauch uns stark gegen Infekte, beschleunigt aber auch die Heilung be Entzündungen der Atemwege, Keuchhusten und Grippe.

• Knoblauch gegen Fußpilz: Auch Pilze haben keine Ghance gegen die Knolle. Fußpilz lässt sich behandeln, indem man die befallenen juckenden Stellen jeden Tag sorgfältig mit einer zerquetschten Knoblauchzehe einreibt.

'• Schutz fürs Herz : Knoblauch kann noch mehr, er bewahrt unsere Adern vor Verkalkung, verdünnt das Blut, senkt den Blutdruck und den Cholesterinspiegel. Übrigens: Ganz ä h n k ' t Effekte hat der mit Knoblauch eng verwandte Bärlauch.

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halieren bei Reizhusten ie beliebte Gewürzpflanze ist auch eine sehr kraftvolle Heilpflanze", betont Buchautorin Aruna Siewert. So rt Thymian auf mehrere Arten Bronchitis und Reiz­

en: Er wirkt schleim- und krampflösend, dazu auswurf-rnd . Zusätzlich bekämpft er Viren sowie Bakterien bremst die Entzündung. lieren - aber richtig! Geben Sie eine Handvoll Thymian

'ne Schüssel und übergießen ihn mit kochendem Wasser "en Sie den Kopf über die Schüssel und hüllen ihn in ein dtuch. Schließen Sie die Augen, damit Hitze und äthe-e Öle diese nicht reizen. Atmen Sie zehn Minuten lang

durch den Mund ein und durch die Nase wieder aus. Wirkung: Die Wärme kurbelt die Durchblutung und it die Abwehr an. Der Wasserdampf befeuchtet die

mwege und unterstützt die schleimlösende Wirkung pflanzlichen Inhaltsstoffe. Allerdings sind die Wasser-fchen zu groß, um tief in die Bronchien einzudringen, schafft nur ein Vernebier aus der Apotheke, der die

ssigkeit etwa mit Ultraschall zerstäubt (z. B. von Pari, i 50 Euro). -Rezept: Thymian regt außerdem die Produktion von 'auungssäften an, macht schweres Essen bekömmlicher hilft gegen Sod-nen. I T L getrocknete ianblätter (in der

theke oder aus dem ürzschrank) mit

ml nicht mehr kochen-i Wasser übergießen.

Minuten abgedeckt en lassen, dann das denswasser in die 'e abstreifen - es hält besonders viel risches Öl .

K amillentee zählt zu unseren bekanntesten Naturheilmitteln. Weil die duftenden

ätherischen Öle des Korbblütlers entzündungs­hemmend und entkrampfend wirken, tut er bei Magenschmerzen gut.

I Eine Rollkur verstärkt den Heileffekt: Trinken Sie dazu morgens auf nüchternen Magen eine Tasse Kamillentee. Legen Sie sich anschließend für jeweils fünf Minuten erst auf den Rücken, dann auf die linke Seite, auf den Bauch und nach rechts, Diese Reihenfolge gewährleistet, dass der Tee nicht zu schnell abtransportiert wird und der ganze Magen gleichmäßig damit in Berührung kommt.

Aus getrockneten Kamillenblüten

kocht man einen Tee, der Magen­

schmerzen lindert. Gurgelt man ihn,

bessert er Entzündungen im Rachen

Mit einer Rollkur den gereizten Magen beruhigen # Die Wirkung: Die Kamille wirkt gegen ver­

schiedenste Krankheitserreger und stärkt das Immunsystem. Außerdem liefert sie Schleim­stoffe, die sich schützend auf die Schleimhaut von Magen und Darm legen. Inhaliert man mit einem Aufguss, lindert er quälenden Husten.

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Zum Nachlese/ J C V . . ,

machen: „Pflanzliche Anti­

biotika", Aruna M. Siewert,

Gräfe und Unzer Verlag,

128 Seiten, 12,99 Euro

Or, med. Ebertafd J.

Grüne Antibiotika

Viele Tipps auch mit unbe­

kannteren Pflanzen: „Grüne

Antibiotika", Dn Eberhard J.

Wormer, Mankau-Verlag,

190 Seiten, 16,95 Euro

Ein Fußbad tut bei Schnupfen gut W ir l<ennen Senf als Würze im Essen. We­

nige wissen jedoch, dass er antibakteriell wirkende Inhaltsstoffe enthält. Sie gelangen über den Magen in die Blutbahn und machen uns von innen stark gegen Krankheitserreger Doch man nutzt seine heilsamen Eigenschaften auch für die äußerliche Anwendung.

I Fußbad mit Senfmehi: Übergießen Sie 1-2 ge­strichene EL gemahlene Senfkörner (Apotheke/ Reformhaus) in einer Fußbadewanne mit sehr warmem Wasser Baden Sie Füße und Waden für maximal 15 Minuten darin. Das kurbelt die Durchblutung im ganzen Körper an. Außerdem weiß man, dass die Temperatur in den Füßen über Nervenbahnen auch die Schleimhaut in der Nase beeinflusst. Das hilft bei festsitzendem Schnupfen und verstopften Nebenhöhlen.

I Brustwickel bei Husten: Senfmehl-Brei wirkt als Brustwickel bei Bronchitis, aber auch bei Gelenkschmerzen. Er fördert die Durchblutung, Entzündungsstoffe werden abtransportiert. 2-3 EL Senfmehl mit 2 EL Mehl und 50 ml warmem Wasser verrühren, auf ein Leintuch streichen. Senf kann allerdings die Haut reizen und darf nicht auf offene Wunden gelangen!

In der Naturheilkunde wird vor allem der weiße Senf

eingesetzt, der am mildesten schmeckt. Die etwa zwei

Millimeter großen Körner werden gemahlen und zu

Brei verrührt für Gelenk- oder Brustwickel genutzt

P Wärmender Tee gegen ^ entzündete Nebenhöhlen

Wenn sich ein grippaler Infekt in den Nasenneben­höhlen eingenistet hat, ist Wärme besonders

wohltuend. Dann bietet sich Zimt als Heilmittel an. Die duftenden Stangen wärmen nämlich von innen und rücken zusätzlich mit ihrer antibiotischen Wirkung den krankheitsauslösenden Keimen zu Leibe.

# Heilender Zimttee: Übergießen Sie I T L Rinde - am besten etwas zerkleinert - mit 150 ml kochendem Wasser Zehn Minuten lang zugedeckt ziehen lassen. Dreimal täglich eine Tasse trinken.

• Die Wirkung: Die ätherischen Öle, die für den Duft sorgen, haben eine schmerzlindernde, durchblutungsfördernde und belebende Wirkung. Der Tee bessert auch krampf­artige Verdauungsbeschwerden. Außerdem unterstützen Zimtprodukte aus der Apotheke die Diabetes-Behandlung.

Zimt zählt zu

den Pflanzen,

die von innen

värmen. Daher

ist er als Gewürz

oder Tee bei

Kälte besonders

willkommen

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ewappnet gegen Infekte Jglich 15 Gramm geriebener Meerrettich - damit " b e n Erkältungsviren und Bakterien keine Chance

Mit seinem Reichtum an Vitamin C sorgt er "dem für ein schlagkräftiges Immunsystem, vegsinfekte kann Meerrettich gleich mehrfach •'pfen: Zum antibiotischen Effekt kommen

: eibende und entkrampfende Eigenschaften. <t Meerrettich: Ausschlaggebend für seine

; antibakterielle und antivirale Wirkung sind : -Glykoside, die auf der Zunge brennen und

- -gen tränen lassen. Da sie sich nach und nach . chtigen, sollte man die Wurze l frisch zu sich en. Allerdings können die v^ehrhaften Inhaltsstoffe . jerhafter Anwendung Magen und Darm reizen. :nen mit Magengeschwüren oder Nierenerkrankungen

- i besser darauf verzichten. härfe lässt sich etwas abmildern, wenn die

:ene Wurzel mit einem Apfel, Sahne, Quark oder " vermischt wird. W e r das nicht gerne isst, die Heil-

_e aber trotzdem nutzen will: In der Apotheke sind - i :ten mit Senfölen aus Meerrettich und Kapuziner-|Eise erhältlich, mit denen man Atemwegs- und Harnwegs-fe' :e behandelt, i; -t als Umschlag Hexenschuss: Die reizende, durch-L'.ngsfördernde Wirkung nutzt man dagegen bewusst t 'Nervenschmerzen, Hexenschuss oder Rheuma, fcz- legt man ein Baumwolltuch mit breiig geriebenem ^-rettich auf die schmerzende Stelle.

ik&l

Die Wurze l riecht

zuerst nicht. Aber

sobald man sie reibt,

werden die Wirk­

stoffe frei, steigen in

die Nase und lassen

die Augen tränen

Sanfte Hilfe für den gereizten Hals D ie Stimme krächzt, der Rachen schmerzt - das ist das typische Einsatz­

gebiet für Salbei. A m einfachsten ist es, Salbeibonbons (Apotheke/Reform­haus) zu lutschen. Mit ihren entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften zählt die Heilpflanze zu den klassischen ,,grünen Antibiotika". Dafür verantwortlich sind die ätherischen Öle, die den Salbeiduft ausmachen.

• Salbei-Aufguss: Die Wirkstoffe lindern die Beschwerden im Hals auch, wenn ' man die Gewürz- und Heilpflanze als Tee zubereitet. Dazu übergießt man I T L Blätter mit 150 ml nicht mehr kochendem Wassen dann drei Minuten ziehen lassen. Gurgelt man damit, bessert er Zahnfleischentzündungen. Frauen in den Wechseljahren schätzen seine kühlende Wirkung: Regelmäßig angewendet lassen sich damit Hitzewallungen in den Griff bekommen. Und stillende Mütter können die Naturarznei zum Abstillen nutzen. Umgekehrt sollten sie in der Stillzeit auf Salbei verzichten, da er die Milchbildung hemmt.

• Blätter trocknen: Salbeitee erhalten Sie in der Apotheke. W e r das Heilkraut selbst anpflanzt, kann die Blätter an warmen Tagen ernten und trocknen. Noch besser bleiben die Wirkstoffe aber erhalten, wenn man das Kraut einfriert und dann tiefgefroren verwendet.

i weißlich behaarten Blätter können sowohl

•isch als auch getrocknet verwendet werden

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